Original von tomliehr
Hallo, Paisuma.
Jetzt muß ich mich doch mal einmischen, obwohl Thema, Inhalt und Gegenstand des Threads eher massiven Widerwillen hervorrufen.
Warum tust Du es dann? Warum treibt es Dich dazu? Dein Leben hat keinerlei Berührungspunkte mit Daniel, in den Musiksendern wird er nicht gespielt, im Radio ebensowenig. Fernsehauftritte sind rar gesät. Der Junge findet momentan fanclub-only statt, Du wirst so wenig als möglich von ihm belästigt werden. Warum können wir Fans nicht einfach unsere Freude daran haben? Warum muß trotzdem jeder mit dem erhobenen Kulturschande-Zeigefinger angerannt kommen und mir den Spaß verderben?
Naive, liebenswerte, unkonventionelle Jungen im Alter von 18 Jahren gibt's massenweise. Erzähl mir eine interessante Geschichte über einen von denen, dann schaue ich mir den Film an.
Es steht Dir frei, jeden Film anzusehen oder nicht anzusehen, den Du willst. Ich will Dich zu nichts überzeugen.
Aber. Du erliegst hier einer Falschmeldung. Es gibt keinen Superstar namens Daniel K., es gab nie einen und wird nie einen geben. Es gibt ein talentfreies Kunstprodukt
Das steht Dir nicht zu, das zu beurteilen. Oder kannst Du mir Deinen Geschmackspolizei-Ausweis zeigen? Wer mißt stimmliches Talent oder Bühnentalent? Ein Musikprofessor? Ein bauchnabelfreies Viva-Moderationshuhn? Ein Oszillograph? Wenn nur perfekt ausgebildete Mainstream-Stimmen den Stempel "Talent" aufgedrückt bekommen, dann müssen Herbert Grönemeyer und Joe Cocker leider einpacken und bei Aldi an der Kasse arbeiten. (Nicht daß ich die etwa mag - nur ein Beispiel, das vielleicht Deinen erlesenen und über alle Zweifel erhabenen, talentgeprüften Musikgeschmack trifft.) Daniel Küblböck transportiert mit seiner Stimme Emotionen, das ist das, worauf es mir bei einer guten Stimme ankommt. Wenn Du andere Maßstäbe setzt, ist das Deine subjektive Angelegenheit.
aus der Bohlen-Küche,
Daniel Küblböck feuerte Dieter Bohlen nach der Veröffentlichung des ersten Albums und brachte vor kurzem eine selbst komponierte und arrangierte Single heraus, Dein Kenntnisstand ist also nicht mehr aktuell.
gemeinsam mit Bertelsmann Music und RTL Media zusammengepanscht, in Anwesenheit mehrerer Millionen Fastfoodler, die den Unterschied zwischen Pommes rot-weiß und Filet Mignon nicht kennen oder kennen wollen. Die geschmacksfreie Grütze wurde in ernstzunehmenden Feuilletons erwartungsgemäß abgestraft, aber die Freunde von BILD und Konsorten standen bereits Gewehr bei Fuß, doch noch eine Leckerei zu diagonstizieren, zumindest einen skurril-originellen Eigengeschmack, der sich näherer Definition entzieht. Wunderbare neue Medienwelt. Präsenz zählt, nicht etwa Talent, eine Entwicklung, die sich auf allen Ebenen fortsetzt. Und, huch!, es gibt tatsächlich Leute, die diese Verarsche verinnerlichen,
Wieder eine Beleidigung. Und, ja, ich nehme die pauschalen Angriffe gegen Fans persönlich, denn die beleidigen nicht nur mich, sondern auch viele Freunde und Bekannte von mir. Wir sind keine verblendeten und betrogenen Halbidioten, die sich von einem übermächtigen Marketing-System verblenden lassen. Wir haben uns den Luxus einer eigenen Meinung gegönnt. Warum nur Daniel-Fans? Wenn Dir jemand erzählen würde, er sei ein Fan von Christina Aguilera, würdest Du nicht nur gleichgültig mit den Schultern zucken? Und sie kommt doch aus genau dem selben System.
Personen hinter den Kunstfiguren suchen, sogar Schicksale zu erkennen glauben, sich identifizieren und einsetzen, dabei geht's nur um Seifenblasen, nein, sogar weniger. Nicht einmal um heiße Luft. Eine Nation wird gespalten? Mitnichten. Leute, deren Schädel gespalten gehören -
Angesichts der Morddrohungen gegen Daniel eine absolute Geschmacklosigkeit.
metaphorisch, selbstverständlich -, produzieren sich, das ist es.
Ich find's mutig, sich öffentlich als Fan zu outen, sogar als jemand, der sich ernsthaft-missionarisch bemüht,
Ich will niemanden missionieren, das läge mir fern und ich erkenne die Unmöglichkeit an. Das einzige, das ich verlange ist Respekt und Toleranz, sowie Rücksicht auf meine Gefühle.
aber ich finde genauso, daß es eine Grenze gibt, bei deren Überschreitung man Gefahr läuft, sich irgendwann neben dem Gegenstand der Verehrung zu finden, nämlich im Jenseits von Lächerlichkeit und Vergessen. Mit dem Unterschied, daß der Pappkamerad wenigstens Kohle gemacht hat, sogar reichlich, zumeist durch solche Leute.
Natürlich hat's das früher alles auch schon gegeben. In den Siebzigern moderierte ein radebrechender Deutsch-Engländer namens Bill Ramsey eine Sendung namens "Talentschuppen", die auf dem gleichen Prinzip basierte, mit dem Unterschied, daß auf den ersten Teil des Namens durchaus Wert gelegt wurde - und daß nur Künstler auftraten, die Business-Erfahrung hatten. In meiner Kindheit und Jugend gab es auch schon Retortenbands und Kunstprodukte aus der Produzentenküche. Das ist was für die Kids und ihre Träume vom Starrummel, es hat selten etwas mit Talent, Kunst, wenigstens Musik oder gar Rock 'n Roll zu tun, sondern immer nur damit, an der fehlenden Urteilsfähigkeit
Ich bin ja so blöd und habe meine gesamte musikalische Urteilsfähigkeit an der Kasse abgegeben. Mann, bin ich dumm. Ich bestreue mein Haupt mit Asche und werde nur noch mit einer Papiertüte auf dem Kopf herumlaufen.
des zumeist jungen Publikums Geld zu verdienen. Das ist alles.
Aber das ist eine sinnlose Diskussion, weil Du uns sowieso veralberst, richtig? Sollte das wider Erwarten nicht der Fall sein, bitte ich schonmal vorab um Entschuldigung.
Das hat mich tief verletzt.
Ich dachte übrigens erst, es ginge um einen Kinderfilm, als ich die Thread-Überschrift gelesen habe. Okay, stimmt ja auch irgendwie.