Beiträge von papavera

    Unfall, Absicht oder Selbstmord


    Der junge Mann Abe stürzt die Treppe hinab und verletzt sich dabei so schwer, dass er im Koma liegt. Seine Schwester Mags - die ihn seit Jahren nicht gesehen hat - eilt an sein Krankenhausbett. Dort trifft sie auf Jody, die sagt sie sei die Verlobte von Abe. Sie erzählt Mags, dass Abe depressiv gewesen sei und gesprungen ist.
    Mags kann das von Beginn an nicht glauben, sie merkt das etwas nicht stimmt. Die anderen Bewohner des Hauses scheinen etwas zu wissen und auch Jody scheint etwas zu verschweigen...


    Mit "Ich soll nicht lügen" veröffentlicht die Autorin Sarah J. Naughton ihren ersten Spannungsroman für Erwachsene. Bisher ist sie als Jugendbuchautorin bekannt. Meiner Meinung nach merkt man das, die Schilderungen der Vorgänge sind zurückhaltend und eher harmlos, der Schreibstil erinnert an den in Jugendbüchern.
    Das Geschehen um Abe wird immer aus der Sicht von Mags oder Jody erzählt, wenige Kapitel erhält auch eine Nachbarin. Darüber hinaus klären Rückblenden über die Vergangenheit eines Mädchens auf. Das fand ich abwechslungsreich und vielseitig, auch wenn es nicht immer einfach war, da die Passagen jeweils aus der "Ich-Perspektive" geschildert waren.
    Allerdings war die Handlung leider wenig spannend, die Auflösung war mir mehr oder weniger schon sehr schnell klar. Ich würde das Buch eher als Roman beschreiben, da die Protagonisten ihre Vergangenheit mit aufarbeiten und ein neues Leben beginnen wollen.


    Für Liebhaber von nervenaufreibenden Psychothrillern ist die Handlung hier sicher zu flach und langweilig. Wer auch auf Familiendramen steht, kommt hier aber auf seine Kosten.

    Die 17-jährige Anouk nimmt zusammen mit 4 weiteren jungen Menschen an einer geheimen Expedition teil. Zusammen mit Professor Dorf sollen sie das Palais du Papillon, ein unterirdisches Schloss erkunden. Von Beginn an passieren Dinge, die Anouk merkwürdig vorkommen. Im Palais angekommen beginnt für die Jugendlichen ein Kampf ums Überleben, denn hier lauern versteckte Fallen. Außerdem verbindet die Jugendlichen mehr als sie bisher denken und für diese tödliche Gemeinsamkeit sind Menschen bereit zu töten...


    Ich habe eine Leseprobe zu "Palast der Finsternis" gelesen und war begeistert. Leider konnte das Buch meine Erwartungen dann nicht erfüllen.
    Die Geschichte ist eine wie viele andere und Bücher mit einem ähnlichen Hintergrund gibt es viele.
    Die Figuren wirken stumpf und bleiben blass, ihre Gefühle und Gedanken bleiben relativ im Hintergrund. Spannung entsteht so gut wie gar keine und auch einige Logikfehler haben sich eingeschlichen.
    Einzig die Sprache des Autors hat mir gefallen und mich überzeugt. Sie ist bildhaft und vielseitig.
    Für jugendliche Leser vielleicht eine schöne Geschichte für zwischendurch, mich hat "Palast der Finsternis" leider nicht überzeugt.

    Ermittlungen im Drogensumpf


    "Finster ist die Nacht" ist der dritte Kriminalroman rund um Sonderermittlerin Macy Greeley.
    Im neuesten Fall bekommt es Macy mit einem entführten - und kurz darauf getöteten - Radiomoderator zu tun. Auch wenn die Täter scheinbar schnell feststehen ist für die clevere Macy schnell klar, dass mindestens ein weiterer Täter mit beteiligt gewesen sein muss...


    Dieser Kriminalroman ist meiner Meinung nach wieder solide und gut durchdacht. Allerdings hat mich etwas gestört, dass erneut - wie schon im Vorgänger - wieder die Privatmilizen als möglicher Täterkreis genannt werden. Das Thema ist meiner Meinung nach im Vorgänger abgehandelt.
    Der Spannungsaufbau ist mäßig, dennoch habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Die Auflösung am Ende fand ich aber wenig überraschend, was den Lesespaß leider etwas geschmälert hat.
    Der Schreibstil der Autorin ist bildlich und abwechslungsreich, sie verwendet Worte, die aus dem täglichen Sprachgebrauch bekannt sind und schafft so eine Atmosphäre, die den Leser leicht ins Geschehen eintauchen lässt.
    Sehr schön finde ich auch, dass sich das Privatleben nach den Rückschlägen positiv weiterentwickelt und wir Macy auch von einer neuen, unsicheren Seite kennenlernen dürfen. Dies macht den Charakter abwechslungsreich und wandlungsfähig.
    Etwas ungünstig fand ich den Cliffhanger am Ende des Kriminalromans... dieser hat lässt zwar bereits eine neue Wendung erwarten, war für mich leider aber überflüssig.
    Abschließend möchte ich noch etwas zur Covergestaltung sagen. Die einsame Straße mitten im nirgendwo mit einem alten Farmhaus unter dunklen Wolken ist zum Fall stimmig und wunderbar gewählt worden.


    Alles in allem ein solider Kriminalroman, der ohne großen Spannungsbogen, dafür aber mit einer wandlungsfähigen Sonderermittlerin aufwarten kann.
    Für Leser die den besonderen Thrill oder Kick erwarten sicher kein passendes Werk, aber dennoch lesenswert. Wer wissen möchte wie es mit Macy selbst weitergeht, sollte das Buch natürlich unbedingt lesen.