Unfall, Absicht oder Selbstmord
Der junge Mann Abe stürzt die Treppe hinab und verletzt sich dabei so schwer, dass er im Koma liegt. Seine Schwester Mags - die ihn seit Jahren nicht gesehen hat - eilt an sein Krankenhausbett. Dort trifft sie auf Jody, die sagt sie sei die Verlobte von Abe. Sie erzählt Mags, dass Abe depressiv gewesen sei und gesprungen ist.
Mags kann das von Beginn an nicht glauben, sie merkt das etwas nicht stimmt. Die anderen Bewohner des Hauses scheinen etwas zu wissen und auch Jody scheint etwas zu verschweigen...
Mit "Ich soll nicht lügen" veröffentlicht die Autorin Sarah J. Naughton ihren ersten Spannungsroman für Erwachsene. Bisher ist sie als Jugendbuchautorin bekannt. Meiner Meinung nach merkt man das, die Schilderungen der Vorgänge sind zurückhaltend und eher harmlos, der Schreibstil erinnert an den in Jugendbüchern.
Das Geschehen um Abe wird immer aus der Sicht von Mags oder Jody erzählt, wenige Kapitel erhält auch eine Nachbarin. Darüber hinaus klären Rückblenden über die Vergangenheit eines Mädchens auf. Das fand ich abwechslungsreich und vielseitig, auch wenn es nicht immer einfach war, da die Passagen jeweils aus der "Ich-Perspektive" geschildert waren.
Allerdings war die Handlung leider wenig spannend, die Auflösung war mir mehr oder weniger schon sehr schnell klar. Ich würde das Buch eher als Roman beschreiben, da die Protagonisten ihre Vergangenheit mit aufarbeiten und ein neues Leben beginnen wollen.
Für Liebhaber von nervenaufreibenden Psychothrillern ist die Handlung hier sicher zu flach und langweilig. Wer auch auf Familiendramen steht, kommt hier aber auf seine Kosten.