Beiträge von Lukes Meinung

    Baxter is back!
    Nachdem er die Apokalypse hat verhindern können – siehe „Apocalypse Now Now“, dem Auftaktband der scheinbar zweiteiligen Reihe um den realistischsten Zauberschüler der Literaturszene ohne Weichspülgang – hat Baxter seine Abstammung und sein Erbe als übernatürlich begabtes Wesen angenommen und akzeptiert.
    Und genau diese Gabe bringt ihn auf Charlie Humans Equivalent von „Hogwarts (wird ja auch vom Klappentext nahegelegt), welches gottseidank genau so daher kommt, wie ich es mir erhoffte.
    Hexpoort, so der Name der Schule, ist nicht nur eine Schule für magische begabte Teenager, sondern verfügt auch über einen gut funktionierenden Drogenring, ziemlich brutale Ausbildungsmethoden und die unterschwellige Bedrohung/Gewissheit das man dort seinen Abschluss nicht lebend wird erreichen können.
    Charlie Human spinnt das mental vollkommen durcheinander gewirbelte Garn des südafrikanischen Zauberschülers (auch wenn die Beschreibung viel zu zuckrig ist, um auch nur im entferntesten greifen zu wollen) konsequent weiter, verzichtet aber im zweiten Buch ein wenig auf zu schnelle Abfolge aller Dinge und lässt die Welt des Baxter und seiner Mitmenschen ein wenig mehr einsickern als ich es gedacht hätte. Zu Gunsten einer stets fast atemlosen Jagd nach immer neuen Eröffnungen, verlegt sich Human ein wenig mehr auf Humor, triefenden Sarkasmus und das Spiel mit dem Ungewissen, was Baxter betrifft.
    „Kill Baxter“ ist keine plumpe Kopie oder Fortsetzung zum Melken der Geldkuh, welche „Apocalypse Now Now“ auf die Weide getrieben hat. Scher werden sich Hardcorefans des ersten Buches ein wenig verwundert sehen, denn Human kopiert sich erfreulicherweise nicht, sondern entwickelt Welt und Figuren weiter, was man nicht bei jeder Buchreihe als vollkommen normal erachten kann. Wenn ich „Baxter“ einmal im Bereich der Jugend-Urban-Fantasy-Schublade ansiedeln möchte, so erleben doch gerade in diesem Subgenre die wenigsten Protagonisten glaubhafte und weiterführende Entwicklungen, welche den Charakter des Helden eher verstärken. Viele der dort agierenden Klone handeln von Buch 1 bis Buch 1234 gleich und schablonenhaft um den gewonnenen Leser nicht zu verschrecken. Charlie Human scheint dies egal gewesen zu sein und man merkt ihm den Spaß beim Schreiben in jeder Zeile regelrecht an.
    „Kill Baxter“ erschein im Original im Jahr 2014 und es ist schwierig herauszugooglen ob noch ein dritter Teil angedacht war und ist, denn auch wenn es eine Menge an weiterführenden Türen in Band Zwei gibt, so sind sie alle jedoch nicht so dominant um unbedingt fortgeführt werden zu müssen.
    Band Drei wäre schön, muss aber nicht. „Kill Baxter“ nimmt sich zu seinem Vorgänger nichts, entwickelt sich konsequent weiter und macht genau so viel Spaß beim verköstigen, wie ich es erhofft hatte.

    Auf der Suche nach einer unverbrauchten Spülung, um meine dystopieverkleisterten Neuronen mal wieder durchzulüften, stieß ich auf das Werk des südafrikanischen Autors Charlie Human.
    Human zu googlen ist nicht einfach und die Suche ergab zunächst auch nur zwei Bände der Reihe um den Teenager namens „Baxter“, welche bei Fischer Tor erschienen sind.
    Nach dem Studium der Klappentexte verfiel ich in eine „Ok, also Harry Potter für Erwachsene!“-Meinung, welche mich aber trotzdem nicht davon abschreckte mir beide Bände zu besorgen und diesem aufgesessenen Irrglauben nach wenigen Sätzen schon den Abschiedsfußtritt zu verpassen.
    Baxter hat mit Harry so gar nichts gemein, denn er ist genau das: gemein. Nicht nur dass er seinen geistig behinderten Bruder scheinbar abgrundtief hasst, er dealt auch an seiner Highschool mit Pornos und dient als Kopf einer Gang, welche das Gewerbe dazu nutzt, ihr Taschengeld aufzubessern.
    Charlie Human verstand es gekonnt bereits mit den ersten Sätzen ein gewisses Grinsen auf meine Lesemuskeln zu zaubern, welches sich dann teilweise in schallendem Gelächter, ob der Beschreibungen und sarkastischen Bemerkungen seiner Figuren, löste.
    Zu Beginn ist man sich nicht sicher, ob die Ich-Erzählung Baxters der Real Deal ist, oder ob man sich lieber auf die Berichte seines Psychiaters verlassen sollte, welche dem guten Baxter bescheinigen alles nur zu erfinden und ansonsten mächtig einen an der Murmel zu haben.
    Gibt es die ganzen Geschehnisse, welche aus der afrikanischen Mythenkultur entliehen wurden, wirklich, oder spielt sich alles nur im Verstand eines von seinem Umfeld in mentale Fluchten getriebenen Jugendlichen ab? Spätestens als „MetroBax“ und BuisnessBax“ beginnen sich in Baxters Kopf Wortgefechte zu liefern, kann man sich zu 100% sicher sein, dass man sich bei Baxter mit nichts sicher sein kann.
    Wurden wirklich Monster von Baxter getötet, so wie er den Leser Eingangs als erstes wissen lässt, oder handelt es sich doch eher um Menschen, welche Baxter nur als Monster erschienen und das kleinen Kerlchen ist nichts weiter als der nächste Jeffrey Dahmer mit Hang zum afrikanischen Mystizismus?
    Fragen über Fragen, welche aber über die komplette Leseerfahrung nicht wirklich der Knackpunkt sind, da man sie unbedingt beantwortet haben möchte oder gar muss.
    Der Ausflug in Baxters Kopf macht die Reise aus und nicht das wirkliche Reiseziel, welches in der Auflösung nicht jedem gefallen könnte!
    Viele Verschnaufpausen gönnt Charlie Human einem nicht, denn die Geschichte ist flüssig und recht schnell erzählt, auch wenn sie ab und an von Arztberichten, Zeitungsartikeln und ähnlichem unterbrochen wird.
    Der Anfang ist gemacht, das Spiel wurde eröffnet und die Geschichte ins Rollen gebracht. Ob es nun ein „Kill Baxter“ geben wird (so der Titel des zweiten, bereits in Deutschland veröffentlichten Buches) steht in den noch ungelesenen Sternen, wird von mir aber als ebenso erheiternd wie auch verstörend erwartet.
    Nixx Harry Potter! Baxter rockt und das tiefgründiger, verstörender und faszinierender als Potter es jemals vermochte.
    Oh, noch zur Erklärung des „now now“: Südafrikanischer Slang für „Später“, „so bald wie möglich“ oder vielleicht auch gar nicht…

    Als die USA im Jahr 1964 in den Vietnamkrieg eintraten, zumindest gilt der Zwischenfall mit der „USS Maddox“ als offizieller Auslöser der direkten Eimischung, wusste niemand das sich dieses Kapitel der US-Geschichte bis heute in den Köpfen der Amerikaner fest verankern sollte. Viele Legenden ranken sich um diese Zeit in der nicht mit wirklich fairen Mitteln gekämpft wurde, sondern in denen auch erstmalig extreme Biowaffen zum Einsatz kamen.
    So ist es nicht verwunderlich, dass sich der Autor des „Extinction-Cycle“, Niclas Sansbury Smith, dieses Epoche als Grundlage für den Nährboden seiner Dystopie ausgesucht hat.
    1968 wurde eine amerikanische Einheit einer Droge ausgesetzt, welche die Soldaten genetisch zu Superkämpfern umrüsten sollte, doch ging dieses Experiment gehörig schief und erschuf stattdessen tollwütige Monstren, welche sich gegenseitig – und den Vietcong – auf brutalste Weise ausradierten.
    2015 wird die Welt von einem neuen Strang des Ebola-Virus in Aufruhr versetzt und man versucht in einem Geheimlabor ein Gegenmittel zu entwickeln, welches auf der in Vietnam eingesetzten Supersoldatendroge basiert. Der Kontakt zum Labor bricht ab und man entsendet eine Spezialeinheit um nach dem Rechten zu sehen. Doch damit beginnt die Katastrophe erst recht und der Untergang der Menschheit nimmt seinen Lauf…
    Sansbury Smith nimmt sich eine Menge Zeit um die ganzen Figuren so ausführlich darzustellen, das man gar nicht anders kann als sie zu „kennen“. Mit hatte es besonders Master Seargeant Reed Beckham angetan, denn dessen Background und Motivation sind sehr leicht nachvollziehbar.
    Auch gibt Sansbury Smith dem Leser die Möglichkeit sein Wissen über Ebola, dessen Auswirkungen und Modus Operandi zu lernen und macht somit die ganze Infizierungsgeschichte realistischer und lebendiger, als man es sonst geboten bekommt.
    Auch mit der Spannung versteht Sansbury Smith perfekt zu spielen, denn seine Darstellungen reduzieren sich nicht nur auf das tumbe Abschlachten von Ebola-Infizierten, sondern man erlebt auch Rettungsmissionen in klaustrophobischen Treppenhäusern, Laborkorridoren und anderen nicht leicht zu verteidigenden Stellungen mit.
    Am Ende des ersten Bandes hat man alles Figuren so inhaliert, das man dem zweiten Band – der bisher sechs Bände umfassenden Dystopie, welche scheinbar mit dem Band „Aftermath“ abgeschlossen ist – relativ entgegen fiebert, denn die Situation hat sich auf den letzten 100 Seiten zwar verändert und ein wenig verbessert, ist aber alles andere als lebenswert für die Reste der Menschheit.
    „Mutierte Bestien“, ich komme…😊

    Autor Christopher Golden scheint hierzulande relativ bekannt zu sein, was dem Umstand geschuldet ist das er Romane zur TV-Serie „Buffy“ in rauen Menge verfasst hat. Meine Google-Suche ergab noch Zusammenarbeiten mit Hellboy-Papa Mike Mignola und diverse andere Bücher, mir war er jedoch bisher vollkommen unbekannt, obwohl er sogar einmal einen Stoker-Award gewonnen hat.
    „The Ferryman, so der Originaltitel des Buches, wurde bereits im Jahr 2002 in den USA veröffentlich und ich fragte mich nach - wie auch während - der Lektüre des Buches, wieso es bisher nicht den übersetzten Sprung über den großen Teich geschafft hat.
    Doch fangen wir am Anfang an…
    „Love is in the Air“ – oder zumindest war es einmal so für David und Janine, bis Janine ihrer Beziehung zu David einen Laufpass gibt, sich mit ihrem Ex-Lover erneut einlässt, schwanger wird und aus ihrem Ex-Lover einen Ex-Ex-Lover macht. Janine verliert ihr Kind bei der Geburt, hat eine Nahtoderfahrung - in der sie dem titelgebenden Fährmann begegnet – und David tritt nach all dem ganzen Debakel wieder in ihr Leben, als sie dringend seelische Unterstützung benötigt, plagen sie doch Halluzinationen während sie von übernatürlichen Dingen bedroht und heimgesucht wird. David, Janine und zwei weitere Protagonisten versuchen Janine aus den Klauen des Fährmannes zu befreien, was sich jedoch problematischer als gedacht gestaltet.
    Zuerst einmal muss ich Christopfer Golden zugestehen, das er seine Lektionen in griechischer Mythologie gelernt hat und sich in ihr – beziehungsweise der Aktualisierung in der Jetztzeit – leichtfüßig und sicher bewegt. Ich maße mir nicht an ein Fachmann zu sein, wenn es um Charon, Styx, Hades und Co. geht, doch erschien meinem trivialen Lesereherz alles logisch und schlüssig zu sein.
    Die Schreibe Goldens ist recht anschaulich und versetzt den Leser gut in die seelischen und mentalen Irrungen und Wirrungen der diversen Protagonisten hinein. Dunkel und düster geht es zu, wenn die Leben der Menschen, welche das Schicksal miteinander verbunden zu haben scheint, ausgeleuchtet werden und man sich einem Seelenstriptease nach dem anderen gegenübergestellt sieht. Doch auch wenn sich das alles nach tiefschürfendem Psychodrama anhören mag, so ist es eins von der unterhaltsamen Sorte, denn Golden verlässt niemals die Pfade des Entertainment und rutscht in Gefilde ab, welche sich durch den moralinsauren Zeigefinger auszeichnen würden.
    Ist das nun Horror, Fantasy oder ein Psychothriller?
    Irgendwie ist „Der Fährmann“ eine Melange von allem, denn auch wenn Golden niemals zu weit mit Schilderungen und Auswirkungen geht, so ist alles weit davon entfernt harmlos und seicht zu sein. Einen Fan von Richard Laymon wird man hiermit nicht schockieren können, einen Leser von Rosamunde Pilcher wird es jedoch von den Füßen heben… aber wer liest schon Pilcher… (?, Arroganzmodus aus!)
    Doch zeichnet sich „Der Fährmann“ nicht nur durch die Story an sich aus, auch die Aufmachung ist eher ungewöhnlich.
    Das Hardcover kommt mit geschwärzten Seitenrändern daher und erhabene Schriften zieren den Umschlag. Innen verzieren eine Menge Zeichnungen des (wohl am bekanntesten sind seine Tolkien Arbeiten) Künstlers John Howe die Geschichte und zeichnen eine Momentaufnahme der Geschehnisse als Unterstützung für das eigene Kopfkino, ohne jedoch viel Raum für die subjektive Interpretation weg zu nehmen.
    „Der Fährmann“ ist das erste, und scheinbar bisher einzige, Buch des Buchheim Verlages. Verleger Olaf Buchheim setzt sich hier selbst die Messlatte extrem hoch an und es wird interessant sein zu beobachten was aus diesem Verlag noch alles erscheinen wird und ob man die Sprunghöhe zukünftig wird halten können.
    Wieso Christopher Golden bisher scheinbar nur Beachtung durch sein Werk zum Vampirkiller-Teenie gefunden hat, bleibt mir ein Rätsel, denn der Mann kann schreiben. Da ich den Originaltext nicht kenne und davon ausgehe das die Übersetzung genau so engagiert wie die optische Umsetzung angegangen wurde, unterstelle ich dem Übersetzet, Bernhard Kleinschmidt, einfach einmal, das er dem Werk nicht seine eigene Interpretation aufgedrückt hat, wie es einige Übersetzer so vortrefflich vermögen, und das Originalwerk unverfälscht in den deutschen Druck gegangen ist.
    Müßig zu erwähnen, dass mir dieses Buch Spaß beim Lesen sowie dem betrachten von Howes Kunst gemacht hast.

    Manche Verlage splitten einzelne Bücher in mehrere Teile. Nicht so der Festa Verlag, oder zumindest nicht mit diesem Buch. Hier ist die Devise: Aus Drei mach Eins! Die Originalromane „Concrete Jungle“, „Neighbourhood Jungle“ und „Suburban Jungle“, welche 2010, 2011 und 2013 erschienen, hat man hier einfach unter dem Titel „Die Verdammten“ zusammengefasst und 2014 auf den Markt geworfen.
    Autor Brett McBean verzichtet auf übernatürlichen Schnörkel a´la Zombies oder Dämonen und verlässt sich vollkommen auf die Auswirkungen, welche Mutter Natur dem Menschen aufdrücken kann, wenn sie sich zu Wehr setzt.
    Keine langsame Veränderung der Umstände zwingt die Menschheit sich auf eine neue Art des Lebens einzustellen, sondern alles geschieht in einem kurzen Augenblick – ok, das ist schon ein wenig übernatürlich, doch nehme ich es einfach einmal als Mittel zum Zweck hin, um sofort in medias res gehen zu können.
    Das der Mensch an sich ein Raubtier ist, ist nicht wirklich eine umwerfende Neuerung im Gedankengut und so ist es auch nicht verwunderlich, wie sich McBeans Protagonisten verhalten. Jeder versucht das auszuleben, was eh schon in ihm schlummert und in ein paar der Handlungsweisen konnte ich sogar Dinge entdecken, welche mir selbst unter solch apokalyptischen Umständen nicht fremd wären.
    Verzweifeltes Festhalten an alten Strukturen die eh nicht mehr Bestand haben können, das Abrutschen in Anarchie und Chaos, sowie der Versuch eine neue Weltordnung unter despotischen Verhältnissen aufzubauen – all das sind für „Bestie Mensch“ vollkommen normale Verhaltenswiesen und Regungen, welche ich während und nach einer Apokalypse erwarten würde.
    Die Schreibe von McBean kann man mit Fug und Recht als intensiv und plakativ bezeichnen, denn seine Schilderungen gehen an die Lesenieren und lassen die Darsteller seiner Dystopie genauso schnell und farbig lebendig werden, wie seine Beschreibungen der Umwelt und wie es ist in ihr zu leben. Schauplätze werden sehr ausführlich für das Kopfkino beschrieben und auch wenn diese Orte noch niemals besucht hat, könnte man sich dort zurechtfinden.
    Da dies ein Buch des Festa Verlages ist, sollte dem geneigten Leser auch von Anfang an klar sein, das es sich nicht um eine Kuschel-Dystopie handelt, sondern das die Dinge wieder roh und ungeschönt beschrieben werden, wie es in einem Festa Buch Gang und Gebe ist. Die Welt ist hin, die Zivilisation auch und auf ein Happy End braucht man erst gar nicht zu hoffen, denn das wäre ja mal wieder langweilig und nur was für Einhornstreichler.
    Braucht man solche Bücher, die einem während des Lesens kein kuscheliges Gefühl in der Magengegend verursachen? Ich denke das dies definitiv der Fall ist! In Zeiten von Teeniedystopien und netten Monstern, welche sich in ihre Opfer eher verlieben statt sie kurz und klein zu slashen, ist es immer wieder erfrischend sich von einem Festa Buch Geschichten präsentieren zu lassen, welche nicht immer vollkommen an der Realität zerren, aber dennoch durch die realitätsnahen Dinge in ihnen extrem punkten können.
    Gerade „Die Verdammten“ steht bei mir eher in der realistischen Ecke denn, wie bereits erwähnt, so weit hergeholt sind die Verhaltensweisen der agierenden Personen nicht, als dass man sie komplett von der Hand weisen könnte.
    Für mich wieder eine „Dystopie mal anders!“, welche mich auch ohne langsame Menschenfresser und dämonische Geißelungen begeistern konnte.

    Mein erster Laymon und schon geht es in die Vollen…
    Bisher habe ich nur davon gelesen, das die Bücher von Richard Laymon nichts für schwache Nerven und empfindliche Mägen sein sollen. Der Gedanke das dies sicher wieder übertrieben ist – es gibt Menschen die sich bei einem Roman von Stephen King zu Tode fürchten – stand am Anfang des Buches noch groß im Raum, verflüchtigte sich aber schon bald.
    Laymon legt im ersten der drei hier zusammengefassten Monster-House-Romane sofort recht zügig los und stellt sofort klar wohin die Reise auch in Band Zwei und Drei gehen wird.
    Im Keller, Das Horrorhaus und Die Mitternachtstour – so die Titel der drei
    Einzelromane, welche das Buch enthält – brachten mir genau das entgegen, was ich mir durch die ganzen Vorschusslorbeeren bezüglich Laymons Werk des Internets erhofft hatte: Sex, Gewalt, noch mehr Sex, noch mehr Gewalt und wieder Sex.
    Das klingt jetzt sicher für den Leser des eher gemäßigten Grusels und Horrors ein wenig sehr trivial, weiß aber in der Zusammenstellung zu überzeugen, da Laymon zwar alles recht explizit auslebt und beschreibt, jedoch keine Zeile einen Zweifel daran aufkommen lässt, das alles als reines Mittel zum Zweck benutzt wird.
    Auch wenn man Laymon nachsagt das gerade in dieser Trilogie die Charakterisierung der einzelnen Personen zu wünschen übrigließe, so kann ich dem nicht wirklich zustimmen. War betreten Spieler den Schauplatz, welche kurz darauf nicht mehr aufzufinden sind, doch störte mich das nicht wirklich, denn wer hohe Literatur und psychologische Auslotungen erwartet, der wird definitiv enttäuscht werden. „Der Keller“ ist ein „Fun to Read“-Buch, welches nicht den Anspruch erhebt tiefschürfende Abgründe zu präsentieren, sondern einfach nur mit Ekel und Horror spielt, welche beide zur Genüge präsentiert werden.
    Da dies mein ersten Laymon war – wie Eingangs bereits erwähnt – so stellt sich mir jedoch schon glasklar dar, das Richard Laymon ein Wiederholungstäter in der Couleur eines Dean Koontz zu sein scheint. Zwar gleichen sich die drei Romane nicht wie ein Ei dem anderen, doch bemerkt man schon, das Laymon kein Autor war, der sich gerne auf Experimente einließ und welcher sein eigenes Werk zwanghaft zu verbessern suchte. Auf den kompletten 1232 Seiten ereignet sich nichts, was vollkommen neu und ungewohnt wäre, denn die beiden Fortsetzungen von „Im Keller“ sind genau das – die Fortführung des im ersten Buches eingeführten und ausgelebten Dinge und Schilderungen, mal mehr oder mal weniger explizit ausgelebt.
    Den größten Pluspunkt des Buches stellten für mich wohl die Charaktere an sich dar. Keinen von ihnen konnte ich wirklich leiden und somit habe ich auch nicht mitgelitten, wenn jemand über die Klinge springen musste. Gerade diese oberflächliche Darstellung der einzelnen Personen und deren teilweise vollkommen überzogenen und realitätsfremden Handlungsweisen, machen es einfach Abschied von Charakter XYZ zu nehmen.
    Wer Laymon nicht kennt, der hat nichts verpennt. Doch wer sich gern mal auf triviales der brutalsten Art und Weise einlassen möchte, der wird von ihm mehr als gut bedient.
    Für mich steh fest das dies nicht mein letzter Laymon gewesen ist, denn unterhalten konnte er mich über die komplette Strecke.

    Ich liebe es, wenn der Folgeteil nicht mit einem „Acht Monate später!“ sondern eher mit einem „Zehn Minuten nach der letzten Seite des Vorgängerbandes!“ aufwartet. Auch wenn mich der erste Ausflug in die „Omega Days“ nicht wirklich aus dem Häuschen gelockt hat, so empfand ich die nahtlose Fortsetzung in Band Zwei sehr angenehm.
    Evan und seine Gruppe von Hippies befinden sich mittlerweile auf einem Schiff, welches auch die beiden Schwerverbrecher beherbergt und auf dem nun auch Xavier und seine Wasserretter eintreffen. Man sollte sich vom ersten Kapitel nicht ins Bockshorn jagen lassen, denn der Ausflug in die Vergangenheit – also Prä-Zombies – ist nur kurz und dient ausschließlich dazu Xaviers Retterin ein wenig näher zu beleuchten.
    Der zweite Teil schaffte, was dem ersten verwehrt blieb, nämlich mich zu begeistern.
    Das ewige hin und her zwischen Gruppen und das dauernde Umgeschalte der Handlungsschauplätze hat endlich ein Ende und John Campbell kann sich endlich ausgiebiger dem eigentlichen Feind widmen: Den Zombies. Dabei lässt er jedoch nicht den Faktor „Bestie Mensch“ außer Acht, denn selbst in der Apokalypse ist der Mensch ein reißendes Tier, welches nur auf sein eignes Wohl bedacht ist, statt sich einer Gruppe wohlwollend unter zu ordnen.
    Und da wo er bisher nur stereotyp den Zombiebiss als Todes- und später Reanimationsurteil abgehandelt hat, führt er eine Überlebenschance für Gebissene ein, welche dem Ganzen eine kleine Wendung verleiht, denn man darf nun mit einem – zumindest mir – angenehmen Charakter bangen, ob sie es denn nun packt, oder doch nach 24 Stunden in den Schlurfgang verfällt und auf Menschenfleisch als nächste Mahlzeit besteht.
    Nach wie vor kennt sich Campbell sehr gut in und an den Schauplätzen aus, an denen er seine Protagonisten agieren lässt. Wurde in den „letzten Tagen“ die USS Nimitz noch in Grund und Boden gerammt und nach einem Kapitel vergessen, so spielt sie hier die materielle Hauptrolle, denn sie soll der Gruppe die Möglichkeit auf ein Weiteleben innerhalb der Apokalypse bieten.
    Ansonsten treten jede Menge Seriendinge auf, welche sich sicher auch in kommenden Büchern wiederfinden werden, denn wie ich gelesen habe, soll die Serie sich in den USA bereits über fünf Bände erstrecken – der letzte erschienen im November 2016.
    So kann und darf es gerne weiter gehen, denn wer sich wie ich durch den ersten Band geackert hat, wird hier mit einer gut lesbaren Story und mehr Action belohnt!

    Bermuda-Dreieck, Sargassosee und andere Flecken der Weltmeere taugen immer für Storys, welche jeder rational erklärbaren Grundlage entbehren. Und genauso unergründlich wie die Tiefen des Ozeans, sind teilweise die Ideen, welche Autoren damit verbinden.
    Tim Curran war mir bisher nur aus dem „American Wasteland“ (LINK ZUR REZI) bekannt und dieser Ausflug in die Hirnwindungen des Autors hatte mir gut gefallen. Wusste Curran dort noch keinerlei Füllmomente oder gar Längen aufkommen zu lassen, so ist dies bei „Dead Sea“ leider nicht der Fall.
    Curran nutzt das erste Kapitel um seine Protagonisten, welche alle miteinander wieder nicht wirklich sympathisch sind, einzuführen und deren Hintergrund ein wenig mehr auszuleuchten, um deren Reaktionen im nun folgenden Spiel erklärbar zu machen. Dies gelingt ihm auch sehr gut, doch irgendwie will dabei nicht so recht Freude aufkommen, auch wenn man sich wieder in derbstem Slang und wildesten Beschimpfungen unterhält.
    So richtig will der Horror und das Mystery jedoch nicht punkten und auch wenn man den Hintergedanken auf die Seitenzahl dieses Buchklotzes legt – deren es da 768 gibt – macht dies dennoch nicht die recht langwierige und umständliche Einführung von allem wett.
    Klar, die Mara Corday – das Schiff um das es zuerst geht – befindet sich in einem unergründlich seltsamen Nebel und so langsam nehmen die Bedrohungen zu, und es kommt auch die erste Person ums Leben – aber selbst der Selbstmord eines über die Reling hüpfenden Matrosen, steigert die Spannung nicht wirklich.
    Erst als sich Gosling, der erste Offizier der Mara Corday, daran macht das Rätsel des durchgeknallten Relingspringers zu ergründen, nimmt auch das Buch endlich wirklich erstmals Fahrt und Gänsehaut auf. Leider verliert sich diese zu Beginn des zweiten Kapitels sofort wieder und man hat das Gefühl, Curran wolle hier Feeling und Setting von Kapitel Eins ebenfalls auf die neue Handlungsebene übertragen.
    Um jetzt noch ein paar Wasseraphorismen zu verbraten, so kann man die Handlung bis zum Schluss als leises dahinplätschern diverser Versatzstücke bezeichnen, denn irgendwie wollte Curran diesmal bei mir nicht zünden.
    Seine Protagonisten siedelt Curran auch diesmal wieder vollkommen in der Realität an, denn die komplett geldversessenen Bauarbeiter, welche eine Landebahn in den Dschungel zementieren sollen, sind so wie Otto Normalverbraucher eben ist. Selbst in der ausweglosesten Situation denkt jeder nur an sich und das dezimieren der Protagonisten durch die Umgebung der „Dead Sea“ bringt keinen „Och, schade, der hätte das doch jetzt überleben können!“-Moment mit sich.
    Auch wenn meine Recherche ergab, dass es sich bei „Dead Sea““ um ein einziges Buch im Original handelt, so könnte man auch in den Gedanken verfallen, dass es sich um seine Serie handle und die einzelnen Kapitel als einzelne Bücher erschienen wären. Jedes Kapitel wird Anfangs von der Geburt des Neuen überschatten und kommt schwerer ans Laufen als sein Vorgänger, was natürlich den Fluss und die Homogenität des Spannungsbogens ständig abreißen lässt.
    Für mich hätte dies alles wesentlich straffer und rattiger abgehandelt werden können, so wie Curran es mir mit dem „American Wasteland“ vorgemacht hat.
    Wer Zeit, Lust und Ausdauer hat, der möge sich dem Buch widmen, denn zumindest die Charakterstudien rangen mir den ein oder anderen schallenden Lacher durch deren Konversationen untereinander ab.

    „Überzeuge mich in zehn Seiten!“
    Diesen Leitsatz versuche ich bei fast allen Büchern anzuwenden, doch nicht immer werden die Werke dem auch gerecht. Gibt es Bücher, welche mich bereits nach drei Seiten vollkommen in ihren Bann gezogen haben, so hatte „The Dead – Todeszellen“ die schwere Hürde selbst nach fünfzig Seiten noch nicht genommen.
    Dass es in einem der härtesten Gefängnisse der USA spielt, wird schon nach wenigen Sätzen klar, wer jedoch die Helden der Story sein sollen, eher weniger. Zwar trennt Autor Adam Millard recht schnell die Spreu vom Weizen und wäscht einen Häftling so weiß, wie man es sich kaum vorstellen kann und man sich unwillkürlich fragt wieso er mit Mördern und Vergewaltigern einsitzt.
    Die Wächter des Knastes sind unangenehme und sadistische Zeitgenossen, der Direktor der Einrichtung ein selbstgerechter Despot, die meisten Knackies verschworene Killergemeinschaften mit Bossen und devoten Handlangern – alles so stereotyp, dass man sich schon mal in den Handlungspersonen des jeweiligen Abschnitts irren kann.
    Die Kapitel sind nicht nummeriert und teilweise so kurz das sie nicht mehr als gefühlte fünf Sätze lang sind. Dieser schnelle Szenen- und Protagonistenwechsel war für mich insofern teilweise verwirrend, da ich mich noch nicht an Shane Bridge und Co. hatte gewöhnen können.
    Und wenn ich oben bereits Stereotypen in den Protagonisten erwähnt hatte, so findet man diese auch in den diversen Handlungen wieder. Ich konnte mich des Gefühls nicht erwehren, dass es sich bei „Dead Cells“ (nettes Wortspiel) um ein Erstlingswerk handelt, was eine Recherche auch bestätigte.
    Millard scheint alles mit einbauen zu wollen, was er in einem anderen Zombieroman jemals gelesen hat – denn ich gehe davon aus das dem der Fall ist - und schreckt selbst nicht vor dem Blick in das „Bewusstsein“ eines Zombies zurück, welcher bei ihm weder skurril oder erheiternd ausfällt, sondern einfach nur unmotiviert und kopiert erscheint.
    Harsche Kritik meinerseits? Ja, das gebe ich zu, denn ich habe Vergleiche zu den bisher gelesenen Zombiromanen – welche ich in letzter Zeit inhaliert habe – gezogen und mit keinem konnte „The Dead – Todeszellen“ es auch nur geringfügig aufnehmen.
    Im Zweifelsfall für den Angeklagten erhoffe ich mir vom zweiten Teil der Serie – „The Dead – Todeskälte“ – Besserung, was Stereotypen und das verlassen von zu oft ausgelatschten Pfaden angeht.
    Für Zombiejunkies ein nettes Pausenfüllerchen für nebenbei, für Neueinsteiger ins Genre bieten sich literarisch ansprechendere Romane an um sich den verfaulenden Untoten zu nähern.

    „Wennste Monster bekämpfen willst, darfste keins sein und wennste in den Abgrund kuckst, kanns sein dasser zurück kuckt!“ Fritz Nietzsche (frei interpretiert).
    Der Autor des Buches, namentlich Michael Merhi, ist nicht nur bekennender Fan der etwas härteren Thriller und Psychothriller, sondern auch noch Verleger und eigener Autor in Personalunion. Dies hat zur Folge, dass der gute Mann sich nicht wirklich hat zurück nehmen müssen in seiner geschriebenen Fantasie oder gar verlegerischen Restriktionen unterwerfen.
    Man merkt dem Buch na, das Merhi eine Heidenfreude daran hatte seinen literarischen Vorbildern (Ketchum, Laymon, Barker) nicht nur nachzueifern, sondern auch noch eins obendrauf zu setzen.
    Was sich hier auf 430 Seiten abspielt ist brutal, schonungslos und teilweise exzessiv ekelhaft, was definitiv gewollt ist. Wer sich schon vom Coverhinweis „Rape & Revenge Horror Roman“ abschrecken lässt, der tut definitiv gut daran, denn für schwache Nerven ist „Candygirl nicht geschrieben worden.
    Ich habe mir vor der Lektüre des Buches bereits – gegen mein besseres Wissen – Meinungen zum Buch durchgelesen und kann denen nicht zustimmen, welche die plakative Darstellung von Gewalt als reines Mittel zum Zweck ansehen. Sicherlich gibt es Thriller, welche mit weniger bildlichen Beschreibungen auskommen und dennoch Spannung und Horror aufbauen können, doch würde dies nicht zu Merhis rotziger Schreibe passen.
    Mehri schreibt so, wie ihm scheinbar auch der Schnabel gewachsen zu sein scheint – ohne viele Schnörkel und niemals um den heißen Splatterbrei herum. Die Widmung, welche er mir zugedacht hat – „Ach ja, hoffentlich musst du k****n!“ – bewahrheitete sich nicht, denn mein Magen ist hart genug für solche Lektüre, doch teilweise schlich sich Unbehagen während des Lesens ein, wenn es wieder zu plakativ wurde.
    Die Charaktere sind alles andere als subjektiv nachvollziehbar für Ottonormalverbraucher, denn in solche Situationen wird hoffentlich niemand er dieses Buch liest jemals geraten oder auch hoffentlich noch nicht in ihnen gewesen sein. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich jemand so verhält, der durch die hier beschriebene Hölle muss, aber nachvollziehen kann ich es nicht.
    Für ein Erstlingswerk ist dies hier schon recht geschliffen – auch wenn es noch ein paar Stellen diamantentechnisch zu glätten gibt – aber Merhi darf sich beruhigt zurücklehnen und sicher sein, dass er seinen Vorbildern brauchbar hat nacheifern können.
    Nichts für Kuschelhorror und Softthrillerfans, sondern eher etwas für die Hard Boiled-Fans von Psycho und Co..

    Da sind sie wieder – die Monster Hunter International.
    Nach dem gigantischen Erfolg in der USA, welcher Larry Correias Erstling „Die Monster die ich rief“ (Monster Hunter International) im Selbstverlag und danach in der normalen Verlagsavariante verbuch konnte, war es nur logisch das Correia sein Garn um Owen Pit und Co. weiterspinnen würde. Somit liegt nun also mit „Der Club der toten Monster“ (Monster Hunter International: Vendetta) der zweite Teil vor und der hat es ebenso in sich wie der Vorgänger.
    Zuerst einmal stellt sich mir immer die Frage, wer diese deutschen Titel ersinnt! Macht man so etwas aus marketingtechnischen Gründen oder geht da mit den jeweiligen Verlagen das eindeutschende Kreativpferd durch? Sicher hätte man es auch beim Originaltitel belassen könne, doch sind zumindest die Titel der MHI-Reihe auf Deutsch recht bedacht gewählt.
    Was erwartet den Leser im Prequel?
    Nun, zuerst einmal bleibt alles bei alten. Owen Pitt ist nach wie vor sarkastisch und sympathisch. Die MHI ballern und lassen explodieren was das Zeug hält. Der rote Faden des Popcornromans (den Begriff habe ich mal irgendwo gelesen und finde ihn sehr passend) zieht sich weiter durch die Story.
    Auch wenn sich der Anfang rein wenig zögernd ausmacht - die Erklärung wer wie wo was ist, ist für den Weiterleser sicher ein wenig störend, für Neueinsteiger interessant. Doch wer beginnt eine Serie mit Band Zwei? – so richtet sich schnell der Augenmerk wieder auf des Monster Hunters Tagwerk und dessen guten und schlechten Seiten.
    Doch abseits aller Action und Splatterei vergisst Larry Correia nicht Owen und seinem Umfeld mehr Konturen zu geben. Owens Familie steht genauso im Mittelpunkt der Handlung – in der sie auch zur Zielscheibe von Owens diesmaligen Gegenspielern wird - wie auch seine anderen Familienbande aus der übernatürlichen Ecke.
    Owens größer angelegte Bestimmung wird ebenfalls weiter ausgearbeitet.
    Correia belässt es erfreulicherweise dabei zwar „lager than life“-Charaktere zu befeuern, vergisst dabei jedoch nicht die alltäglichen Dinge, welche es dem Leser ermöglichen einen Bezug zu den unterschiedlichen Protagonisten seiner Story herzustellen.
    Die Weiterentwicklung der Charaktere ist glaubhaft und keiner der Protagonisten fällt in eine vollkommen unerwartete Schablone nur um die Story dadurch irgendwie gefälliger verbiegen zu können.
    Wer nach Teil Eins bedenken hatte das der Erfolg dem Autor zu Kopf gestiegen wäre oder das er mehr in Richtung Popularität schreiben würde, dem sei versichert das sich nicht am Stil und der Umsetzung des MHI-Universums geändert hat.
    „Der Club der toten Monster“ ist eine konsequente und logische – sofern man bei Horror von Logik reden kann – Fortsetzung, ohne Eingeständnisse an den Mainstream.
    Man mag nicht glauben wie schnell man dieses Buch, im Umfang und Gewicht eines Backsteines, inhaliert hat und wie man danach nach neuem Fix lechzt.
    Die MHI rocken und werden sicher bald eine Menge Klone produzieren. Only Time will tell.

    Matthew Reilly: »Mein absolutes Lieblingsbuch ist Jurassic Park, und das hat mich inspiriert.«
    So steht es auf der Seite des Festa Verlages zu lesen und so kann man das auch abnicken, dem zustimmen und was man auch immer damit gerne machen möchte.
    Reilly hält sich nicht lange mit Vorgeplänkel auf, sondern kommt sofort zur Sache indem es auf den ersten Seiten schon einen Drachen erste Menschenbeute machen lässt und die Intention der Chinesen hinter all dem Ganzen sofort aufdeckt.
    Ein wenig populistisch-patriotisch mutet es dann schon an, wenn man stets wieder darauf hingewiesen wird, wie sehr doch die USA alles aus dem eigenen Kreuz geleiert und ihre Weltvormachtstellung selbst erarbeitet haben, während sich China an den Dingen bedient, welche aus anderen Ländern bezahlt angefordert werden. Ein wenig verwunderlich ist dies, da Reilly Australier ist.
    Nachdem der erste Mensch verschlungen und die Chinesen als insofern böse dargestellt wurden, da sie alles in Kauf nehmen, nur um mit ihrem Drachenpark Erfolg zu haben, lernt man die Protagonisten kennen.
    Zuerst ist da die Reptilienforscherin, danach ihr Bruder, zwei Reporter, ein Diplomat und diverse chinesische Bedienstete, Angestellte und Funktionäre der Großen Einheitspartei Chinas. Alles in allem also genug Futter für die Drachen und Spekulationen wer denn als nächster über die Klinge springen muss.
    Reilly nimmt sich, genau wie Crichton damals, genug Zeit um die Charaktere entweder sympathisch oder nervig oder einfach nur widerlich zu gestalten und etablieren. Auch die erste Reise des Erstaunens durch den großen Zoo absolvieren die Protagonisten in gewohnter „Dino Park“-Manier.
    Sobald man sich an Land, Leute, Drachen und Schauplätze gewöhnt hat, geht das Schlachten und Flüchten und Paniken los. Allerdings zieht Reilly die Action und Temposchraube wesentlich fester an, als Crichton es mit seinen Dinos getan hat. Viel Ruhe bekommen die Protagonisten nicht mehr nachdem der gewohnte Auslöser die Drachen in die Lage versetzt, das zu tun was sie gerne tu möchten.
    Nicht nur dass sich die Geschichte nahe am Großen Bruder anlehnt, sie sieht auch noch so aus. Mit diversen Karten der Handlungsorte gespickt, versetzt das Buch einen in die Möglichkeit die Fantasie ein wenig auf die Drachen an sich zu konzentrieren und sich das allgemeine Setting vorschreiben zu lassen – was sich als großen Vorteil für mich entpuppte, denn die Handlung ist üppig genug.
    Die Vergleiche zum „Dino Park“ sind definitiv gewollt und man riecht die Hommage an Crichtons Werk in und an jeder Seite. Jedoch muss sich Reilly hier gefallen lassen, eine trivialere Version abgeliefert zu haben, als Crichton damals. Die Figuren sind stereotyp – Amis gut, Chinesen bösen – und weisen zu keiner Zeit Entwicklungen oder gar Veränderungen im Verhalten auf.
    Und jetzt kommt der Trivialliteraturleser in mir durch (Deutschland dein Schubladen): Tiefgründige Psychostudien und wissenschaftliche Abhandlungen erwarte ich nicht von so einem Buch, sondern einfach nur diebisch gute Unterhaltung. Und gerade im Punkt Unterhaltung kann DGZvC mächtig punkten.
    Brauchten wir so ein Buch? Ja! Ist es nötig einen neuen „Dino Park“ zu eröffnen? Ja! Sollte man das Buch als Purist der crichtonschen Prägungen gelesen habe! Oh sowas von ja!

    Die Geschichte um den Interlink Kreuzer HYPERION beginnt, wie eine gute Geschichte um ein Raumschiff beginnen sollte: Mit der Einsetzung des neuen Captains, der neuen Mannschaft welche das Schiff nicht wirklich kennt und der Mission welche vor den eigentlich geplanten Start des Schiffes gelegt werden muss denn „Die HYPERION ist das einzige Schiff in Reichweite“ oder so ähnlich. So stellen sich denn alle handelnden Figuren nicht nur „Jayden Cross““, dem neuen Captain vor, sondern sofort auch dem Leser des Ganzen.


    Jeder der Besatzung hat irgendwie Dreck am Stecken, ist nicht die erste Wahl für die jeweilige Position und das alles wird von politischen Ränkeschmieden überschattet, welche die Mannschaft zukünftig noch zusammenschweißen oder auseinander dividieren könnte.


    Ein Gegner wird verabreicht, welcher sich seit Jahrzehnten im Krieg mit der Solaren Union befand, sich aber seit genau so langer Zeit mit ihr wieder im Frieden - respektive Waffenstillstand - befindet, welcher verständlicherweise komplett instabil ist.


    Das alles sind die groben Eckpfeiler der Romanserie „Heliosphere 2265“.


    Zuerst einmal ist die Geschichte von Andreas Suchanek nicht wirklich innovativ und das verbirgt sie auch zu keiner Zeit. Suchanek verarbeitet hier in buddhistischer Weise alles Gute und Brauchbare aus diversen Dimensionen, verbindet es mit seinen eigenen Kreationen und erbaut daraus sein Universum. Dass die Charaktere dem einen oder anderen Leser bekannt vorkommen könnten, ist kein negativer Punkt, denn ein „Hey, der ist ja so ähnlich wie XYZ!“ macht den Einstieg in ein neues und jungfräuliches Universum nur um so einfacher. Findungszeit = Null!


    Und da wir gerade bei „Hey, das kenne ich doch!“ sind, so gestehe ich auch sofort, das der Text bis hier hin aus meiner Rezension zum ersten Hörspiel stammt und sich mit meinen Empfindungen beim Buch 1:1 deckt!


    Der erste Band des Fraktal-Zyklus der SF-Serie Heliosphere 2265 beinhaltet die Einzelromane 1 bis 4 mit den Titeln: Das dunkle Fragment, Zwischen den Welten, Enthüllungen und Das Gesicht des Verrats.


    Angefixt durch die bisher erschienenen Hörspiele und dem Umstand das ich im Moment wieder mehr lese als höre geschuldet, warf ich mich voller Elan auf das erste Hardcover der Serie und macht eine erstaunliche Entdeckung.


    Logischerweise zog ich sofort Vergleiche zu den Hörspielen und musste feststellen, dass diese mich nicht so gut unterhielten wie es diese vier Romane vermochten. Zwar hatte ich beim Lesen noch die Stimmen der Sprecher im Kopf, doch irgendwie verwandelten sich die Gestalten im Buchkopfkino zu anders gearteten Protagonisten als die, welche ich aus den Hörspiele kenne.


    Und auch wenn ich die Stimmen stets mit den Dialogen verbunden habe, so haben sich doch diverse Aussprachen von Namen und Rangbezeichnungen so geändert, wie ich es für richtig halte. Im Hörspiel empfand ich die Aussprache des Begriffes „Commander“ sehr gewöhnungsbedürftig, da sie für das englische zu quäkig und für das amerikanische nicht quäkig genug ist. Hier geht es um den Roman, doch nervt mich dies nach wie vor… 😊


    Autor Andreas Suchaneks Schreibe ist wesentlich flüssiger als die teilweise doch recht behäbige und statische Inszenierung der Hörspiele und seine Bildsprache ermöglicht beim Lesen wesentlich mehr Tauchtiefe in die Geschichte hinein, als man es beim Hören kann.


    Auch kann man hier nachvollziehen, wenn sich die Offiziere auf der Brücke während eines Gefechtes austauschen, denn hier kann ich selbst die Geschwindigkeit der Situation bestimmen, ohne mich zu wundern wie man im Angesicht des Todes noch ruhig und bedacht kommunizieren kann.


    Dies ist ein erstes Experiment in dieser Richtung für mich gewesen und ich musste feststellen, das sich die Buchversion nicht nur umfangreicher von der Storyfülle her präsentierte, sondern auch in Charakterisierung, Darstellung von Land, Leuten und Spielorten, sowie einem schnelleren Tempo positiv hervor tun konnte.

    David Moody, der kann doch nur Zombies und Hater! Nein, kann er nicht. Moody kann auch seine alten Werke überarbeiten und zeigen das er mehr zu bieten hat, als nur die Apokalypse durch untote Schlurfer oder durchgeknallte Killer aus der Nachbarschaft.


    „Straight to you“ entstand bereits – wie man dem Vorwort des Autors entnehmen kann – bereits im Jahr 1994 und ist somit Moodys Erstlingswerk mit dem er jedoch niemals zufrieden war und es somit nur das Grundgerüst behalten durfte um dann doch noch 20 Jahre später veröffentlicht zu werden.


    „Straight to you“ als „nur“ postapokalyptischen Thriller zu bezeichnen, wird dem Buch nicht wirklich gerecht. Zwischen den Buchdeckeln befindet sich eine Menge mehr, als man vielleicht beim Lesen der ersten Seiten erwarten mag. STY (Straight To You) ist ein Road Trip durch die Verzweiflung, ein Spiegel diverse Seelen in denen man sich selbst teilweise widerfinden kann, eine dunkle und realistisch betrachtete Studie der Zivilisation während des Untergangs des Planeten.


    Moody verzichtet bei seiner Love Story zwischen Samantha und Steven komplett auf die gewohnten Zuckerwattemomente aus anderen Dystopien in denen es um zwischenmenschliches geht. Auch wird am Ende nicht alles rosarot, was sich aber bereits nach wenigen Seiten andeutet, und seine Helden sind keine, denn sie retten keine kompletten Welten, außer ihrer eigenen, in der sie so gefangen sind wie jeder von uns tagtäglich auch.


    STY könnte man somit auch mit „The Road“ vergleichen, auch wenn Cormac MacCarthys Werk an sich noch wesentlich düsterer und gnadenloser ist.


    Im Vorwort erklärt Moddy, das er mit der Eindimensionalität seiner Charaktere damals nicht einverstanden gewesen ist und sie somit bei der Neuschreibung der Geschichte komplett umgearbeitet hat. Dies ist ihm gelungen, denn seine Figuren sind realistische geworden und warten mit allen Fehlern und Stärken auf, welche man teilweise bei sich selbst oder in seiner menschlichen Umgebung wiederfindet.


    Da gibt es den verhassten Schwiegervater, welcher durch das Leben negativ verändert wurde. Es gibt den in sich gekehrten Ehemann, welcher nach dem Verlust des ungeborenen Kindes emotionalen Schutz in sich selbst sucht und seine Umwelt vollkommen aussperrt. Die Frau, welche versucht ihre Liebe zu retten, auch wenn der Tod des erwarteten Babys und dessen Nachfolgen ihr komplettes Leben zu zerstören drohen. Der Vater, welcher im Alter weise wird und seinem Sohn versucht den Schmerz und die Ungerechtigkeiten des Lebens durch fast schon mantraähnliche Lebensweisheiten ein wenig zu erleichtern. Und und und…. Wer ein Leben hat und sich mit Sozialkontakten schmücken kann, der wird den ein oder anderen hier wiederfinden, wenn nicht sogar sich selbst – zumindest in Teilen.


    STY wartet nicht mit atemberaubenden Flucht-, Kampf- und Actionsequenzen auf, denn diese Apokalypse ist zwar End of The World-Material, geht aber sehr realistische Wege, denn die Bedrohung durch eine sterbende Sonne ist vollkommen im Rahmen des natürlich möglichen und steht dem Planeten Erde inklusive Sonnensystem auch eines Tages bevor.


    Ich schreibe hier ein wenig um den heißen Brei herum, denn ich möchte nicht zu viel verraten, vor allem was das Ende betrifft – es sei nur erwähnt, dass es konsequent und logisch ist und somit für mich eine der wenigen logisch-nachvollziehbaren Dystopien abliefert, an die ich mich erinnern kann.


    Moddy hat hier ein Werk abgeliefert, welches Material hat ein Klassiker des Genres zu werden und sich mit Romanen wie dem bereits erwähnten „The Road“ oder Neville Shutes „On the Beach“ vergleichen lassen kann.
    Wer sich einer erwachsenen Dystopie in ruhigerer Gangart hingeben möchte, der ist hier vollkommen gut aufgehoben. Fans von Zombies oder Durchgeknallten, sollten evtl. auf Moddys andere werke zurückgreifen.

    Zombies in der heutigen Zeit… eigentlich sollte man davon ausgehen das die bereits verblassenden Schlurfleichen eines George Romero und der Megahype um The Walking Dead die Leute ein wenig „vorbereitet“ hat, sollte es denn wirklich einmal so weit kommen. Scheinbar gehen aber eine Menge Autoren von Dystopien davon aus, das dies nicht der Fall ist und so fallen auch im ersten Buch der Omega Days erst einmal jede Menge frischfleischig-naive Staunköpfe den Nimmersatten zum Opfer, bevor jemand begriffen hat um was es sich eigentlich handelt.


    Zumindest hat Autor John L. Campbell verstanden das die heutige Jugend mit Gewaltdarstellungen aufwächst und sich somit eher fasziniert, denn vollkommen panisch, dem Schauspiel des Menschenfressens widmet.


    Eine der imposantesten Szenen des Buches – und damit spoilere ich nicht wirklich etwas – ist die Übernahme der USS Nimitz durch die verseuchte Brut. Wer sich ein wenig auskennt der weiß das die Nimitz eine Art schwimmende Großstadt darstellt. Campbell scheint sich recht genau mit dem Flugzeugträger beschäftigt zu haben, denn er schildert nur nebenher wie die Zombies sich die die Marinesoldaten einverleiben und legt mehr den Hauptaugenmerk auf den Umstand was mit so einem schwimmenden Atomkoloss passieren kann, wenn die Mannschaft einfach aufhört den Dienst zu versehen, während die ganze Chose in voller Hafeneinfahrt ist.


    Campbell mischt die Szenen seiner Hauptstreiter mit denen von Menschen, die man nur kurz erlebt, um sie dann recht schnell an die Zombie4s zu verlieren.- Dies geschieht jedoch nicht währen den beiden größeren Handlungsabschnittes des Buches, sondern wird in einem dazwischen geschobenen Intermezzo erzählt. Scheinbar wollte Campbell so die Stimmung vom Rest der Noch-Überleben den einfangen um das ganze Szenario noch düsterer zu machen, als es ohnehin schon ist.


    Auch ist auffällig, wie oft Campbell Kinder als Zombies ins Rennen schickt und seine Protagonisten mit der moralischen Zwickmühle konfrontiert, diese zu vom Dasein des Untoten zu erlösen. Mir bescherte dies stets einen Kloß im Hals, denn auf Kinder zu schießen ist eine andere Hausnummer als der alten Lady von Nebenan oder dem Hausmeister im zerfetzten Overall eine Kopfschuss zu verpassen. Selbst vor der notwendigen Exekution eines Säuglings macht er nicht halt – schöne neue Zombiewelt.
    Die meisten seiner Protagonisten sind zuerst recht austauschbar und die Entwicklung seiner Helden lässt lange auf sich warten. Die meisten passen sich der neuen Wirklichkeit kaum an und rennen schneller ins eigene Verderben als man Zombie sagen kann.


    Einige gehen jedoch verändert und gestärkt aus den Ereignissen um sie herum hervor. Das einzig wirklich interessante Bespiel ist der Teenager Skye, welcher am ersten Tag im College innerhalb weniger Stunden seine Eltern und die kleinere Schwester an die Zombieseuche verliert. Danach verliert man Skye ein wenig aus den Augen um sie dann als eine Art weiblichen Asphaltdschungelkämpfer erneut zu treffen. Diese Wandlung ist zuerst sehr konstruiert, wird dann aber in weiteren Kapiteln durch Rückblenden und Ausflüge in ihre Gedankenwelt relativiert.


    Man muss schon gewillt sein, besonders zum Schluss des Ganzen, ein paar Ungereimtheiten in Kauf zu nehmen und ich muss zusätzlich gestehen, mich durch die ersten 200 Seiten durgebissen zu haben um am Ende nicht so belohnt zu werden, wie ich es erhoffte.


    Dennoch scheint dieser Roman ein Erfolg gewesen zu sein, denn das „Schiff der Toten“ – Titel des Folgebandes – legt schon die Anker ab. Im Zweifelsfall immer für den Angeklagten und somit bekommt Mr. Campbell eine zweite Chance, mich mit seiner Zombiewelt vielleicht doch noch positiv zu überraschen.

    Man sagt das der Apfel nicht weit vom Stamm falle. In diesem Fall ist es wohl eher der König, welcher nicht weit vom Thron fällt.


    Bevor ich eine Besprechung beginne zu tippen, recherchiere ich immer ob sich nicht ein wenig interessantes Backgroundmaterial über Autor oder Story finden lässt. In diesem Fall ist es meiner längeren Leseabstinenz geschuldet das mir der Name „Joe Hill“ so vollkommen gar nichts sagte.
    Aufmerksam auf sein Buch „The Fireman“ wurde ich durch die Pilotepisode eines amerikanischen Hörspielpodcasts namens „Point Mystic“ in der Podcaster Christopher Reynaga die Geschichte als Fingerübung für den eigentlichen Podcast verarbeitet. Mein Interesse war geweckt und so fragte ich bei Chris nach, welcher mich auf das Buch an sich verwies.


    Zurück zu „Joe Hill“, welcher mit richtigem Namen Joseph Hillstrom King heißt und einer der Söhn der Schriftsteller Stephen und Tabitha King ist. Somit liegt es also relativ nahe, das der Offspring ebenfalls den Beruf des Autors ergreift.


    Positiv war hier jedoch der Aspekt, dass ich von alledem keinerlei Ahnung hatte (denn ich lese auch keine Klappentexte und „Über den Autor“), während ich das Buch las und somit auch keine Vergleiche mit Papa King ziehen musste. Auch im Nachhinein möchte ich dies vermeiden, denn Sohnemann hat seinen eigenen Stil und mit jemandem wie dem Allvater der modernen Horrorliteratur verglichen zu werden, ist mehr als unbefriedigend.


    So viel Geschwafel zur Recherche…


    Postapokalypse wird zumeist mit Monstern, Vampiren, Zombies oder ähnlichem Viehzeugs verbunden und viele der zeitgenössischen Endzeit-Autoren bedienen sich an diesem Horrorrepertoire auch ausführlich. So kommt es gelegentlich vor, dass selbst hartgesottenen Fans der Postapokalypse – zu denen ich mich zähle - die immer wiederkehrenden Gegenspieler der noch existierenden Menschheit auf die Nerven gehen und man sich nach ein wenig innovativem Wind sehnt.


    Wenn man nun den Rückentext von „Fireman“ liest, so scheint dieser Backstein von einem Buch nicht wirklich in die dystopische Ecke zu passen, sondern eher in die Welt der Sagen und Mythen. Diese Gedanken verflüchtigten sich beim Lesen sehr schnell bei mir denn Hill schreckt vor keiner Maßnahme zurück um die Welt von „Fireman“ als ausweglos und nicht mehr wirklich lebenswert darzustellen.


    Die Menschheit wird vom Dragonscale-Virus gegeißelt. Dieser Virus beschert den Infizierten zuerst eine Art Tätowierung auf der Haut um sie dann später spontan in Flammen aufgehen zu lassen. Heilung gibt es nicht, doch es ist die Rede von einem Menschen, der in der Lage ist den Virus zu kontrollieren. Besagter Mensch ist der „Fireman“.


    Die Hauptakteurin Harper Grayson lebt in dieser Welt und hat sich eigentlich schon von einer weiteren Zukunft verabschiedet, bis das sie schwanger wird und das ungeborenen Leben in ihr einen größeren Stellenwert einnimmt als ein geplanter Selbstmord. Hapers Ehemann ist von dieser Wendung der Dinge alles andere als erfreut und dreht durch.


    Und in diesem Moment tritt der „Fireman“ in Harpers Leben, rettet sie aus ihrem bisherigen Chaos und bringt sie in ein Camp in dem es ebenfalls andere Menschen gibt, die so sind wie der Fireman – also in der Lage dem Dragonscale-Virus habhaft zu werden.
    Wer allerdings jetzt davon ausgeht, dass sich die Geschichte nun in bekannten Bahnen entwickeln wird, der wird positiv enttäuscht. Joe Hill riss immer dann, wenn ich dachte zu wissen was als nächsten kommen würde, das Ruder herum und bewegt die Handlung in eine andere als die vermutete Richtung.


    Sicherlich erfindet er hier das Genre nicht neu, doch mit seiner Art des stets kurzen Spiels und nur oberflächlichem Anreißen des bisher Bekannten und gerade mit dessen Vermeidung im Großteil des Buches, verstand er es recht gut mich relativ schnell durch die 800 Seiten des Backsteins (denn anders ist der Umfang nicht zu bezeichnen) zu führen.


    Man braucht weder Geduld am Anfang um in die Story hinein zu kommen oder gar Ausdauer um an ihr dran zu bleiben, denn Hill versteht sich auf Spannungsaufbau und das Halten des Bogens besser als Papa King – zumindest erschien es mir subjektiv so. Da war er dann also doch noch, der Vergleich.


    „Fireman“ ist nichts für reinrassige Fans von Zombies, welche sich nicht einfach mit einer reinen Seuche zufriedengeben können. Wer jedoch mal etwas anders als wandelnde Leichen sucht, der wird hier fündig und gut bedient.

    Die Anwendung meiner Regel „Begeistere mich innerhalb von 10 Seiten, oder ich lege dich zur Seite!“ war hier recht schwierig anzuwenden. Die Story kommt nur langsam in Gang und Autor J. Patrick Black nimmt sich sehr viel Zeit die Protagonisten und das Umfeld vorzustellen. Auch war die Sicht der Geschichte aus sieben verschiedenen Augenpaaren ein wenig ungewohnt für mich. Black versteht es jedoch recht gut dieses Kuddelmuddel an Sichtweisen gut zu einem Strang zusammen zu fügen und die verschiedenen Interpretationen der Story nicht zu gleich erscheinen zu lassen.


    Diese Anwendung der Ich-Sicht bringt den großen Vorteil mit sich das der Autor nicht zu viel den erklärenden Zeigefinger heben muss, sondern das er mit einem „Hey, das habe ich (XYZ) so erlebt und gerade eben so durchmachen müssen!“ davonkommt. Dies ist dem Fluss der Story an sich zuträglicher als zu ausufernde „Erzähler“-Anteile aus der Sicht des allwissenden Lesers.


    Ich konnte mich während des Lesens nicht vom Eindruck lösen, das J. Patrick Black hier seine Vorliebe für „Die Tribute von Panem“ und „Star Wars“ ausleben musste. Auch hat seinen „Enders Spiel“ gelesen und verinnerlicht. So findet dann der dystopiegeschulte Leser eine Menge Dinge, welche ihm aus anderen Geschichte durchaus bekannt vorkommen dürften. Ein Umstand den man sicher bei vielen anderen Dystopien der Neuzeit berücksichtigen und teilweise übersehen sollte, denn das Genre an sich ist nicht wirklich dazu gedacht das Rad neu zu erfinden. Es kommt also bei zukünftigen werken eher auf die Mischung statt auf die Innovation an – zumindest sehe ich das subjektiv so.


    So lässt sich „Die neunte Stadt“ auch in keiner von uns Deutschen so geliebte Genreschublade pressen. Alles läuft zwischen Fantasy und Science-Fiction hin und her Schlittschuh und auch die Eingrenzung des „Für Leser im Alter von…“ lässt sich nicht wirklich bestimmen. Mal richtet sich der Stil eher an jugendliche Leser welche sich nach dem Ende von Panem eine neue Heimat wünschen, manchmal ist alles recht erwachsen geraten. Eine Sache ist für mich jedoch fix: Es ist eine Dystopie im wahrsten Sinne der Genrebeschreibung…


    Wikipedia dazu: „Eine Dystopie (zu griechisch dys- = schlecht und tópos = Platz, Stelle; englisch dystopia), auch Antiutopie genannt, ist ein Gegenbild zur positiven Utopie, der Eutopie, und ist in der Literaturwissenschaft eine fiktionale, in der Zukunft spielende Erzählung mit negativem Ausgang.


    Sie entwirft ein zukunftspessimistisches Szenario von einer Gesellschaft, die sich zum Negativen entwickelt, und stellt somit einen Gegenentwurf zu Thomas Morus’ Utopia dar. Häufig wollen die Autoren dystopischer Geschichten mit Hilfe eines pessimistischen Zukunftsbildes auf bedenkliche Entwicklungen der Gegenwart aufmerksam machen und vor deren Folgen warnen.“


    Wer sich nun also nicht mit einer Geschichte anfreunden kann, welche sich weder zu Fisch noch Fleisch bekennt, der sollte die Finger von diesem Buch lassen.


    Wer sich jedoch gerne von einer neuen Welt und deren Spielplätze sowie Protagonisten das Hirn aktivieren lassen möchte, der sollte sich die 792 Seiten des Buches zu Gemüte führen. Neue Ansätze sind vorhanden und es wird sicher interessant sein, zu beobachten wie die Geschichte weitergeht.


    Das „Die neunte Stadt“ eine Fortsetzung erleben wird ist für mich ein Fakt. Ich gehe einfach davon aus, dass dem so sein wird, denn die Story an sich gibt noch eine Menge an bisher nicht wirklich ausgearbeiteten Elementen her und irgendwo habe ich gelesen das dies der Auftakt für eine Trilogie sein soll.


    Dystopia in nicht neuem Gewand, aber generationenübergreifend lesbar!

    Punkt 1. - Ich kenne nichts Gedrucktes von George R. R. Martin (dachte ich zumindest – Erklärung weiter unten im Text) und sein Name ist mir nur geläufig, da ich den „Game of Thrones“-Megahype so wie jeder andere Menschen auf Planet Terra mitbekommen habe. Dennoch: Nie gesehen, nie gelesen… ich mag nichts was so gehyped wird – ich stehe eher auf die Underdogs.


    Punkt 2. – Ich liebe jedoch Werwölfe. Buch, Comic, Film, Hörspiel… egal wie, egal was, egal wieso, die Lycanthropen haben es mir angetan. Und einer der Gründe ist diese Geschichte von George R.R. Martin!


    Wie das geht?


    Ganz einfach: Manchmal kommt es schon einmal vor, das sich in meinen alten Gehirnwindungen noch Erinnerungen befinden, welche ich nicht zuordnen kann. Beim Lesen des Hardcovers überkam mich mehr als einmal ein Daja Vu und ich konnte einfach nicht den Finger darauflegen. Also Google an und los ging die Recherche.


    Als ich auf den Satz „Joachim Körber hat für diese Ausgabe seine Übersetzung aus den 90iger-Jahren überarbeitet.“ auf Festas Website stieß, gingen bei mir die Alarmglocken an und siehe da: eine weitere Recherche ergab das die Geschichte bereits 1990 in der Anthologie „Nachtvisionen“ – erschienen bei Heyne – unter dem Titel „Maskerade“ abgedruckt zu finden war und ich sie dort bereits inhaliert hatte.


    Nun habe ich in meinen 51 Jahren eine Menge Horror konsumiert und es ist schon eine Leistung, wenn solch eine Story – grade wenn sie „nur“ eine von mehreren Geschichten einer Anthologie gewesen ist – bei mir hängen blieb. Doch diese Geschichte ist einer der Eckpfeiler meiner Werwolf-Affinität!
    Ich muss jetzt spoilern, also bitte erst nach dem zweiten SPOILERSHARK weiterlesen, wer das Buch noch nicht kennt und sich die Story nicht spoilern lassen möchte.


    SPOILER START


    Zur Geschichte an sich: Die Hauptakteurin Randi Wade ist stereotyp als chronisch mit Arbeit unterversorgte Privatdetektivin unterwegs – und das auch noch in Chicago. Nun wird Randi jedoch in eine Serie von recht brutalen Morden verwickelt, bei denen der Täter seinen Opfern die Haut abzieht.


    Derjenige, welcher sie in die ganze Misere hineinzieht, ist ihr Freund Willie Flambeaux – und Willie ist ein Werwolf. Willie scheint ein wenig in Panik zu sein, denn die Opfer sind alles Werwölfe und Willie geht nun der Pelz auf Grundeis, denn er ist wie der Rest seines Rudels ebenfalls in Gefahr ein Opfer des Häuters werden zu können.


    Nun mag das ja nicht wirklich alles neu sein und die Story an sich mag auch niemanden bisher von den Hinterpfoten hauen, doch ist die Grundidee des Willie Flambeaux eine bisher – also zumindest damals – recht unbenutzte Idee um den Lycanthropen umzusetzen.


    Willie ist in seiner normalen, menschlichen Form eher schwächlich und kränklich – doch der Werwolf in ihm gibt ihm zumindest die Möglichkeit nach der Transformation nicht mehr „little puny Willie“ sein zu müssen.


    Wem das jetzt auch wieder bekannt vorkommen mag, der sollte sich vor Augen halten, das die Story erstmals im Jahr 1989 erschien und sich viele der Nachfolgewerwolfautoren bei der Idee des „Ich bin krank und schwach, also mach ich mich Werwolf!“ von GRRM bedient haben.


    SPOILER ENDE!!!


    Ok, das Buch ist nicht wirklich ein Romanwälzer oder ein Hardcoverbackstein, denn wie man im Nachwort lesen kann bezeichnet man diese Länge einer Geschichte als Novelle – auch wenn ich diese ganzen Schubladen extrem nervig und daneben finde. Story ist Story, egal wie lange sie auch immer sein mag.


    Auch kann ich mich hier nicht auf einen reinen Kommentar zur Erzählung an sich reduzieren, denn da ist ja noch viel mehr.


    Die insgesamt sechzehn Illustrationen von Artist Extraordinaire Timo Würz, welche taktisch klug innerhalb des Buches verteilt wurden, runden das Gesamtbild der Novelle – da ist die Schublade wieder – ziemlich rattig ab. Wer die Arbeiten von Timo Wuerz kennt, der weiß das sich der Meister nicht gerade auf dem Weg der züchtigen und weichgespülten Illustrationen bewegt, sondern das Herr Wuerz es liebt üppige Damen und herzlich derbe Darstellungen von Horror bildlich aufs Papier zu bannen.


    Ich scheue mich hier nicht den Vergleich zwischen der Festa-Ausgabe von „In der Haut des Wolfes“ und Basteis-Version von Stephen Kings „Der Werwolf von Tarker Mills“ zu ziehen. Hierbei vergleiche ich natürlich die Ausgabe von Kings Wölfchen, welche die Kalenderblätter von Bernie Wrightson mit im Paperback hatte, also nicht die reine Romanversion.


    Würz Illustrationen können problemlos mit den Kalenderblättern des amerikanischen Altmeisters konkurrieren und die Story von Martin hat sogar noch ein paar Pluspunkte in Bezug auf die Umsetzung des Lycantrophen-Themas bezogen.


    Wieso ich jetzt erst auf diese Ausgabe aufmerksam geworden bin ist mir ein Rätsel, denn das Buch erschien bereits 2014.


    Festa hat insgesamt ein paar wirklich nette Klassiker im Verlagsprogramm, welche auch heutzutage noch den horroraffinen Nichtkenner der älteren Publikationen begeistern können. Neben den Adversarys von Wilson stellt auch gerade dieser Band eine wirklich runde und mit Liebe zum Detail umgesetzte Ergänzung einer jeder Bibliothek dar – sei es nun die eines Altvorderen, zu denen ich mich zähle, oder der eines Newbies, welcher sich gerne auch mal davon überzeugen lässt das früher nicht alles (subjektiv) besser war, es aber doch noch Oldies gibt, welche auch in der Jetztzeit jederzeit als aktuell ankommen können.


    Wenn eine Geschichte es verdient hat in so einer genial optischen Verpackung neu aufgelegt zu werden, dann ist es definitiv das Wölfchen des Herrschers über das Lied von Eis und Feuer!

    Conan, der Barbar aus dem Land Cimmeria, ist vielen Altlesern sicher noch aus den Jahren ein Begriff als Fantasy nicht nur aus Elfen, Feen und weichgespülten Glitzervampiren bestand. Es ranken sich viele Geschichten – sei es nun Comic, Film oder auch Bücher – um den Kämpfer für seine eigene Freiheit und seine eigenen Ansichten was Recht und Gerechtigkeit bedeutet, doch die wenigsten davon sind von seinem Schöpfer selbst erdacht worden.


    Robert Ervin Howard - oder auch R.E. Howard oder gar REH, ganz nach Belieben – nahm sich am 11.06.1936 in Cross Plains (Texas, USA) selbst das Leben, nachdem er Helden wie Conan, Bran Mak Morn, Kull oder anderen überlebensgroßen Helden das Leben geschenkt und noch diverse andere Genre mit seinem Ideenreichtum belebt hatte.


    Conan ist und bleibt sein bekanntestes Werk und der Barbar scheint eine Art Identifikationsfigur für Howard gewesen zu sein, denn Howard selbst war in früher Kindheit und Jugend eher schmächtig und schaffte es nur durch Sport – vordergründig Bodybuilding – sein Erscheinungsbild zu verändern.


    Auch dies hat er seinem größten Helden gemein, denn der Conan, welchen sich Howard ausmalte, sah nicht so aus wie die meisten ihn kennen. Der Schwarzenegger-Conan ist eine regelrechte Anomalie, welche durch die Marvel-Comics der Siebzigerjahre des vergangenen Jahrtausends hervorgebracht wurde, denn als der Zeichner John Buscema die optische Ausarbeitung der Comics übernahm wurde der Cimmerier zum bulkigen Tier und wich von Howards und Barry Windsor-Smith (dem ersten Zeichner der Comicserie) recht weit ab.


    So, jetzt genug Blah, denn wer mehr Infos zum Autor und Conans Story an sich möchte, der sollte sich genau dieses Buch zulegen und das Vorwort des Herausgebers auf der Zunge zergehen lassen. Nicht nur das es sich über vierzehn Seiten des Tradepaperbacks erstreckt, es ist auch noch erschreckend intensive recherchiert und brachte selbst einem alten Howard-Hasen wie mir noch diverse „Achso!“-Momente.
    Der Inhalt des Buches besteht aus den ersten (chronologisch hintereinander gehängt) acht Geschichten um Conan. In ihnen lernt man Land und Leute gut kennen und versteht Howards Intention hinter seinem Helden, der ja eigentlich gar kein Held ist, sondern nur jemand der versucht in seinem feindlichen Lebensraum zurecht zu kommen.


    Das Buch wartet ebenfalls mit einer Menge Illustrationen aus der Zeichenfeder von Mark Schultz auf, dessen bekanntestes Werk wohl die „Xenozoic Tales“ sind. Schultz zeigt hiere ineen Conan, so wie man ihn sich beim Lesen vorstellt und nicht den gigantischen Übermenschen in der John Buscema / Arnold Schwarzenegger-Version.


    Genug über die Optik und Haptik des Buches…


    …schwafeln muss ich dennoch etwas.


    Conan wurde im Laufe der Jahrzehnte durch die weitere Bearbeitung vieler Autoren, welche kaum das Format von Howards Erzählungen hatten und welche Conan ihren eigenen Stempel aufdrückten, in diverse Richtungen gedrückt. Manche vollendeten angefangene Scripte Howards, andere schrieben Storys von Howard so um das sie zu Conan passten und viele erfanden neue Geschichten.


    Unter ihnen finden sich Namen wie Poul Anderson, Leonard Carpenter, Lin Carter, L. Sprague de Camp, Roland J. Green, John C. Hocking, Robert Jordan, Sean A. Moore, Björn Nyberg, Andrew J. Offutt, Steve Perry, John Maddox Roberts, Harry Turtledove, and Karl Edward Wagner. Einzig und allein Karl Edward Wagner schien die Figur verstanden zu haben – meiner subjektiven Meinung nach - und sein Roman „The Road of Kings“ (deutscher Titel „Die Straße der Könige“ – wer hätte es gedacht ) traf für mich den Barbar so wie ich ihn von Howard her kannte.
    Die Lyon Sprague de Camp-Kontroverse klammere ich jetzt mal aus, denn sonst wird das nichts mehr mit der Beschreibung der Geschichten aus dem Paperback an sich…


    Diese acht Geschichten (unter anderem) begründeten ein komplettes Untergenre der Fantasy – nämlich die Schublade „Sword & Sorcery“. Howards sehr klare Vision einer Welt welche von Gewalt genau so regiert wird wie von Zauberei, bietet Unterhaltung der einfachen Art, ohne jedoch als trivial bezeichnet werden zu können. Machismo und Testosteron tropfen und triefen aus den Seiten und erfreuen das Herz eines jeden Alt-Fantasy-Lesers, der sich nicht so recht mit Urban-, High oder gar Romantic-Fantasy anfreunden kann.


    Das Recht des Stärkeren regiert Conans Welt und dennoch tötet der Barbar nicht nur aus Freude daran, sondern er setzt den Tod auch als Gnade ein. Besonders wird dies von Howard in der Geschichte „Der Turm des Elefanten“ klar, als „Yag-Kosha“ ihn bittet für ihn Rache zu nehmen und Conan dies nur tun kann, indem er vorher das Leben des Elefanten-Aliens auslöscht. Conan kommt der Bitte nach, tut dies aber nicht gerade im Berseker-Modus. Und ja: Alien, denn die Yag-Rasse kommt von einem anderen Stern zu Erde um dort im Asyl in undurchdringlichen Dschungelgebieten zu leben und langsam auszusterben bis das nur noch Yag-Kosha übrig ist.


    Blah, blah, blah…


    Zum Schluss nun mal wieder die Frage, wer sich solch ein Werk zu Gemüte führen sollte.
    Jeder der Fantasy liebt, welche nicht von Einhörnern und Glitzervampiren verwässert wurde. Jeder der sich von Machismo und bodenständigen Charakteren begeistern lassen kann. Jeder der sich mit den im Anhang befindlichen Exposés die Werdung einer Howard Story vor Augen führen will und jeder der gerne ein Werk hätte, welche die Essenz von Conan in sich trägt uns alle Informationen die man braucht um in der Welt des Cimmeriers zurecht zu kommen.


    Informativ, aufschlussreich, unterhaltend und optisch ein Burner – was will man mehr…