Beiträge von Lukes Meinung

    The_Forests_have_Eyes_f.jpg

    Im transsilvanischen Hoia Baciu-Wald verschwinden seit Jahrzehnten immer wieder Menschen und Tiere.

    Seltsame Lichter und Gestalten werden gesichtet.

    Der Ausflug einer Gruppe junger Menschen dorthin entpuppt sich als Alptraum, als sie in die Klauen degenerierter Kreaturen geraten.

    Das Grauen, das ihnen widerfährt, übersteigt ihre Vorstellungskraft.

    Und nicht alle werden es überleben …


    Trennstrich-300x12.png


    Wälder. Viele Geschichten und Sagen ranken sich um die Dinge, welche in ihnen zu finden sind. Doch nicht alle diese Dinge sind niedlich, haben Flügelchen oder flatulieren eventuell sogar Regenbögen unter ihren Schweifen hindurch.


    Im Hoia Baciu-Wald findet man keine netten Bewohner, denn in ihm ist das blutrüstigste Grauen zuhause, das man sich vorstellen kann. Autor Jean Rises spielt nicht nur mit einer Möglichkeit, wie man seine Protagonisten bedrohen und ihnen das Leben schwer machen kann, er wirft gleich mehrere Dinge in die Waagschale des Bösen.


    Und diese Waagschale bringt die Waage nach circa der Hälfte des Romans ziemlich abrupt aus dem Gleichgewicht. Zuerst lernt man noch in aller Ruhe die Darsteller des Schauspiels und die Umgebung in der sich alles abspielt kennen, sucht sich eine Favoriten heraus und dann geht alles ganz plötzlich Schlag auf Schlag.


    Rises hat für sich scheinbar den Dreh gefunden, welchen es braucht um ausgewogen zwischen Ruhepausen für den Leser und darauffolgenden Actionsequenzen glaubhaft und ansprechend zu wechseln.


    Man hat das Gefühl einen sehr gut gemachten „Gespenster-Krimi“ aus den Siebzigerjahren des vergangenen Jahrtausends zu lesen, der in die Jetztzeit transportiert wurde. Damit möchte ich den Roman und den Schreibstil von Jean Rises nicht abwerten, sondern eher aufwerten, denn gerade diese alten Heftromane hatten sehr oft eine Menge Flair und Atmosphäre zu bieten.


    Erfreulicherweise steht hinter dem „Ende“ der letzten Seite ein Fragezeichen (?), also besteht die Hoffnung, dass es einen neuen Ausflug in die Welt des Forest geben könnte. Wünschen würde ich es mir, denn ich habe den Roman an einem Sonntagnachmittag regelrecht verschlungen.


    Für Freunde von Filmen wie „The Cabin in the Woods“ sehr zu empfehlen und für andere Liebhaber guter Horrorunterhaltung ebenfalls.


    Hammer Boox


    close.png

    Schauer_der_Vorwelt_f.jpg

    In diesem Band werden dreizehn teilweise längst vergriffene Kurzgeschichten im lovecraftschen Gewand vereint.

    Dabei sind Bachmanns Besuche bei »Papa Lovecraft« stets eigenständig und aus dem Bestreben heraus geschrieben, den Schauern der Vorwelt zu entkommen.

    Sämtliche Geschichten wurden exklusiv für diesen Band überarbeitet. Abgerundet wird die Sammlung durch das persönliche Vorwort »Lovecraft und ich«.

    Die Sammlung enthält folgende Kurzgeschichten:

    Kadath

    Der Hausvermesser

    Ein sauberer Abgang

    Der Handleser

    Das grüne Licht im Giebelfenster

    Der Brunnen

    Kaleidoskop der Seele

    Incunabula

    Wanderer, kommst du nach Cat …

    Grønn

    Metamorphose

    De Profundis

    Ohne Ende


    Trennstrich-300x12.png


    One Lovecraft a day, keeps Cthulhu away!


    Vorwelt: Substantiv, feminin. Bedeutung: [erd]geschichtlich weit zurückliegende Zeit[en] und ihre Relikte.


    Soweit www.duden.de!


    Das Hardcover „Schauer der Vorwelt“ aus dem KOVD Verlag beinhaltet dreizehn Geschichten aus der Feder des Autors Tobias Bachmann. Jede der Geschichten wurde nicht neu für dieses Buch verfasst, sondern sie erschienen alle bereits in diversen Anthologien bei anderen Verlagen, doch wurden sie vom Autor überarbeitet und liegen somit in der (von mir vermuteten) Neufassung vor. Über den Unterschied zu den jeweiligen Erstauflagen kann ich mir kein Urteil erlauben, da ich hier zum ersten Mal mit Tobias Bachmann und seinem Werk in Kontakt gekommen bin.


    Dreizehn Ausflüge in die Welt(en) des H.P. Lovecraft bieten sich auf dreihundertfünfundfünfzig Seiten dem geneigten Leser der Phantastik zum Verweilen in ihren jeweiligen Momenten an. Keine Geschichte gleicht der anderen, und somit ist eine Menge dunkler Abwechslung gewährleistet.


    Doch auch wenn man merkt das sich Bachmann in einigen Geschichten von seinem Lehrmeister Lovecraft gelöst hat, so schwebt der Altmeister dennoch stets durch die Erzählungen. Sei es nun durch die Erwähnung von dessen Protagonisten, dem vielbesagten Necronomicon oder nur in der Art und Weise an Feeling, das die jeweilige Story vermittelt.


    Bachmann ist in der Lage in jeder Geschichte eine sehr dichte Atmosphäre aufzubauen. Auch wenn mir von den dreizehn Angeboten nur zwölf wirklich gut gefallen haben (der Ausreißer heißt „De Profundis“), so ist das Buch an sich sehr stimmig, und man hat zu jeder Zeit das Gefühl einen Episodenfilm zu erleben, der sich zwar in derselben Welt, aber stets an anderen Orten abspielt.


    Jetzt muss ich auch mal auf die Haptik der Bücher von KOVD eingehen, denn das habe ich bisher sträflich vernachlässigt!


    Wie in jedem Hardcover des Verlages, das ich bis jetzt mein Eigen nennen darf, sind die Innenseiten liebevoll gestaltet und es gibt nicht nur Trennzeichnungen zwischen den verschiedenen Kapitel zu bewundern. KOVD versteht sich als Sammlerverlag, denn die Hardcover erscheinen ohne ISBN und werden als „Privatdruck“ ausgewiesen.


    Inhalt und Ausdruck des „Schauer der Vorwelt“ kann man nur als wirklich einzigartig und gelungen bezeichnen. Jedem Lovecrafter sei diese Buch ans Leserherz gelegt und jedem Sammler guter Phantastikliteratur ohnehin.


    KOVD Verlag


    close.png

    Goliath_1_f.jpg

    Könntest du jemanden töten, damit du und deine Freunde überleben?

    Was würde es ändern, wenn derjenige krank ist und euch als Beute betrachtet?

    Als sich ein bisher unbekannter Erreger rund um die Welt verbreitet, findet sich Emilia mitten in der Apokalypse wieder. Denn gegen die mutierte Tollwut gibt es weder Impfung noch Heilung. Sie und ihre Freundin scheinen in der ganzen Region die einzigen Überlebenden zu sein, doch die Infizierten machen sich schon bald auf die Jagd.

    Schnell geraten die beiden an ihre Grenzen. Da empfangen sie einen Hilferuf von zwei Männern, die von den Kannibalen in eine Falle gelockt wurden. Noch ahnen Emilia und Anna nicht, dass mit der Rettung von Mark und Sven der Kampf ums Überleben erst wirklich beginnt.


    Trennstrich-300x12.png


    Ein mutiertes Tollwutvirus löscht in „Facing Goliath“ – „Goliath“ ist der Name des Virus – den Großteil der Menschheit aus. Diejenigen die es nicht umbringt, verwandelt es schnurstracks in menschenfressende Bestien. Genannt werden diese Kreaturen „Kannibalen“ oder „Verrückte“, denn man hat es nicht mit Untoten zu tun, sondern einfach nur vollkommen durchgedrehten Menschen, die auf ihresgleichen Jagd machen um sie nach dem erlegen aufzufressen, wie sie es auch mit ihren eigenen Toten zu tun pflegen.


    In dieser Welt trifft der Leser auf Emilia, Anna, Mark und Sven – ein Grüppchen, das charakterlich unterschiedlicher nicht sein könnte. Dennoch finden sie zusammen und müssen versuchen gemeinsam in diesem apokalyptischen Umfeld zu überleben.


    Zuerst einmal, sei erwähnt, dass man sich mit diesem Buch problemlos gegen die Kannibalen würde verteidigen können, denn es ist mit seinen 600+ Seiten ein wahrer Backstein aus Papier.


    Als zweites mag dann sicherlich die Frage aufkommen „Wie will man so eine Story über so viele Seiten strecken, ohne sich zu wiederholen? Und es gibt auch noch Teil 2, der genau so umfangreich ist!“.


    Die Antwort auf diese Frage ist relativ einfach: Indem man eine ausgewogene Mischung aus Action, Weltenerschaffung und Charakterbildung anbietet.


    M.E. Pandura nutzt den Umfang des Buches geschickt aus, um den Leser zuerst an die Figuren emotional andocken zu lassen – denn da ist für jeden Geschmack etwas dabei – um dann mit den Protagonisten und Kannibalen ein angenehmes Katz- und Maus-Spiel zu veranstalten.


    Auch spart sie sich das Vorgeplänkel auf, denn bereits auf Seite Vierzehn macht man mit dem ersten Kannibalen Bekanntschaft. Danach teilt sich die Erzählung in zwei Ebenen auf. Die eine wird von Emilia, einer Österreicherin mit eigenem Bauernhof, bestritten, und die zweite von Mark, einem Sozialarbeiter aus NRW, den es nach Österreich verschlägt. Ebenfalls spielt auf Emilias Ebene deren beste Freundin Anna eine große Rolle, welche auf Marks Ebene von dessen bestem Freund Sven ausgefüllt wird.


    Zwar ist „Facing Goliath“ eine Dystopie, doch möchte ich sie nicht zur denen mit härterer Gangart zählen. Sicherlich werden Menschen gefressen was das rennende Büffet nur hergibt, es werden Kinder getötet und auch sonst ist M.E. Pandura nicht zimperlich mit der Darstellung von Gewalt. Doch schafft sie es vollkommen ohne Splatter und Gore auszukommen, indem sie sich mehr auf die soziale Komponente des Weltuntergangs konzentriert, statt auf das heraufbringen des Mageninhaltes des Lesers.


    Emilia erinnerte mich mit ihren beiden Äxten ein wenig an Lady Sybil Ramkin von der Wache aus Terry Pratchetts Discworld. Und die Fantasy ist ein fester Bestandteil der ganzen Geschichte, denn immer wieder lesen die Figuren Fantasy-Bücher, oder das Genre wird irgendwie erwähnt. Auch scheint mir Emilia autobiographische Züge zu haben, denn gerade dieser Charakter ist extrem ausgearbeitet. Nicht dass es den restlichen drei Hauptprotagonisten an Tiefe fehlen würde, ganz im Gegenteil, aber gerade Emilia wirkt besonders lebendig und kann mit ihrer Gedankenwelt sehr leicht nachvollzogen werden.


    Man sollte sich also bewusst darüber sein, dass man hier keine kurz angebundene Zombiehatz mit viel Splatter und Gore angeboten bekommt, sondern eine gut durchdachte und eindrucksvoll durchdachte Darstellung eines Lebens nach dem Untergang der Zivilisation. Wer sich jedoch die Zeit nimm, zusammen mit dem Quartett durch das apokalyptische Österreich zu streifen, der wird mit guter Unterhaltung bis zur letzten Seite belohnt.


    Fortsetzung folgt…


    Gegenstromschwimmer Verlag


    close.png


    Artefakt_f.jpg

    Ein grausiger Fund. Ein entsetzliches Ritual. Eine ungeheuerliche Verschwörung.

    Europa im November 1914: der Große Krieg ist wenige Monate alt und an der Front im Westen verschwinden die Soldaten in Schützengräben, die sie so schnell nicht wieder verlassen werden. Gegraben wird aber auch anderswo: In der kleinen bayrischen Garnisonsstadt Amberg lüftet der angesehene Heimatforscher und passionierte Hobbyarchäologe Anton Dollacker ein Geheimnis, das sein geordnetes Leben von Grund auf verändern wird.

    Welche Rätsel umgeben das abscheuliche Artefakt und welches verbotene Wissen halten die okkulten Bücher seines Bruders Josef bereit? Und woher rührt das ungewöhnliche Interesse des Stadtmagistrats?

    Wem kann man wirklich vertrauen?

    Das ist nicht tot, was ewig liegt …


    Trennstrich-300x12.png


    Bei Straßenbauarbeiten findet man ein Grab, welches ein Artefakt in sich birgt, das verflucht zu sein scheint und dem Erzähler der Geschichte so einige Rätsel aufgibt, während sein Weltbild ins Wanken gerät.


    Damit wäre die Geschichte der Novelle schon vollständig umrissen und ebenfalls beschrieben, um was es in fünfundvierzig Seiten Umfang geht.


    In lovecraftscher Erzähltradition wird hier kein gesprochenes Wort benutzt, sondern das Gros des Textes besteht aus Erzählungen in der Ich-Perspektive. Auch hält sich Autor Jörg Fischer nicht nur an die Erzählform des Altmeisters, sondern bleibt auch mit den weiteren Geschehnissen stets ein wenig hinter dem Berg, so wie Lovecraft den Horror teilweise ebenfalls nie genau benannt.


    Der Horror/Grusel des Artefakts entfaltete sich darin, dass Fischer ein stimmiges Sittengemälde der damaligen Zeit präsentiert, und seinen Protagonisten reagieren lässt, wie man sich einen Menschen des Jahres 1914 vorzustellen vermag.


    Ich konnte nicht umhin, in weitestem Sinne eine Verbindung zu Lovecrafts „Das Bild im Haus“ zu ziehen, denn vom Stil und Feeling her ähneln sich die Geschichten – zumindest in meiner subjektiven Betrachtung.


    Das Buch ist sehr liebevoll aufgemacht und gestaltet. Zahlreiche (scheinbar) Kohlezeichnungen unterbrechen immer wieder den Fließtext. Die gedruckte Ausgabe, welche ich in den Händen halten darf, ist auf 66 Stück limitiert!


    Es existiert ebenfalls ein Hörspiel, oder ich sollte besser von einer inszenierten Lesung sprechen (vermute ich), in welcher auch Werner Wilkening zu hören ist. Wer Werner Wilkening kennt, der weiß das er sich viel Mühe gibt seinen Figuren Leben einzuhauchen, was sicher auch hier der Fall sein wird. Da ich allerdings, wie hinlänglich bekannt ist, dem Hörspiel/Hörbuch-Deutsch nicht mehr wirklich zugetan bin, habe ich diese Produktion somit auch nicht gehört.


    Für Fans von H.P. ist dieser kurze Ausflug in die gefühlte Welt des Lovecraft sicher ansprechend. Für mich war er es definitiv, auch wenn er gerne länger hätte dauern können.


    Yellow King Productions


    close.png

    Fluch_von_Carrow_House_f.jpg

    Remy arbeitet als Tourguide in Carrow House. Sie führt Menschen durch das berüchtigte Spukhaus und erzählt ihnen von den Geschehnissen, die sich einst in diesen Mauern zutrugen.

    Als eine Reisegruppe für eine ganze Woche einen Aufenthalt bucht, um die unheimlichen Phänomene zu untersuchen, hofft Remy, selbst endlich einige zu erleben. Und tatsächlich: Nach einer Séance nimmt die paranormale Energie so weit zu, dass Fenster zerbrechen und gespenstische Erscheinungen durch die Flure schreiten.

    Dann stirbt einer der Gäste und Remy zieht die Möglichkeit in Betracht, dass der Geist des einstigen Eigentümers noch in den Hallen weilt: John Carrow. Und der war ein irrer Serienmörder …


    Trennstrich-300x12.png


    Geisterhäuser haben etwas Magisches an sich, aber irgendwie scheinen sie immer die gleiche Geschichte zu erzählen: Böses geschah in ihnen und das Böse, welches das Böse ausgeübt hat, sucht jetzt die Protagonisten der jeweiligen Geschichte heim.


    Das mag sicher der Plot einer jeden Geisterhausgeschichte sein, doch variieren die Umsetzungen solch eines Plots so sehr wie die Geister in den jeweiligen Häusern.


    Nun muss man den Autoren solcher Storys im Vorhinein bereits zu Gute halten, das sich eben nicht viel an solch einer Story abwandeln lässt, doch der Festa Verlag wäre nicht der Festa Verlag, wenn man sich dort mit so etwas wie Canterville und Co. abgeben würde.


    Die Protagonisten, welche sich in Carrow House tummeln und um ihr Leben fürchten müssen, sind ziemlich bunt zusammengewürfelt. Es gibt – und ich will jetzt hier nicht jeden einzelnen Charakter sezieren – die gefühlte Grundmischung, welche auch in der Verfilmung von „Spuk in Hill House“ – namens „Das Geisterschloss“ – zu sehen ist. Dem fügt man noch die Rolle von Zelda Rubinstein aus „Poltergeist“ hinzu, mischt einen „Lurch“ aus der „Adams Family“ darunter, und fertig ist die Geisterjägerriege. Dies dient nur zu allgemeinen Veranschaulichung.


    Und diese illustre Mischung erlebt so einiges in Carrow House, was mir beim lesen zwischendurch immer wieder die Gänsehaut auf die Unterarme trieb. Carrow House ist nämlich alles anders als Schauerromantik, mit dem es ab und an verglichen wird, und auch das gute alte Hill House muss ich hinter diesem Gebäude verstecken.


    Wo man im Hill House wirkliche Action sicherlich vermissen wird, ich muss von dem ausgehen was ich bisher über dieses Buch gelesen habe, so kann sich Carrow House damit brüsten gerade am Ende ein richtiger Actionkracher zu sein.


    Auch erhält man hier einen scheinbar recht fundierten Crashkurs in Geisterkunde, denn ich musste mich belehren lassen, das es sich bei den Unwesen in Carrow House nicht nur um reine Geister handelt, sondern das diese Entitäten auch zu anderen Dingen fähig sind, als ich zu Beginn angenommen hatte.


    Ab der Mitte des Buches versieht Autorin Darcy Coates die meisten Kapitel mit einem fiesen Cliffhanger, der einen geradezu dazu nötig, das nächste Kapitel noch zu lesen, welches erneut mit einem fiesen Cliffhanger endet usw..


    Ab Seite Dreihundert wird das Tempo noch mehr angezogen und man sich urplötzlich in einem Ende wiederfindet, welches ich so ebenfalls nicht erwartet hätte. Die große Bedrohung wird nicht so glimpflich angegangen, wie man es vermuten mag, es entwickelt sich ein fast schon reißerisches Crescendo an Möglichkeiten und Aktionen, die einem die Luft beim Lesen nehmen und es für mich unmöglich machten die letzten Kapitel nicht in einem Rutsch zu lesen.


    Wer also eine Geschichte mit dem Feeling von „Poltergeist“ sucht, welche sehr gut durchdacht und umgesetzt wurde, der wird hier fündig. Fans der Schauerromantik sollten nicht wirklich zugreifen, denn dafür ist es zu „hart“!


    Festa


    close.png

    Schwarze_Fledermaus_03_f.jpgBei einer illegalen Exhumierung werden drei Männer erschossen, darunter ein junger Bezirksstaatsanwalt. Lieutenant McGrath verdächtigt die Schwarze Fledermaus und startet eine gnadenlose Jagd auf den Maskierten.


    Quinn braucht Unterstützung, doch sein Freund und Gehilfe Silk versinkt gerade, mit schweren Eisenketten gefesselt, in den Fluten des Lake Michigan.


    Trennstrich-300x12.png


    Serien zu „rezensieren“ (wie ich dieses Wort hasse) ist nicht immer einfach. Wenn sich die Qualität der Storys so hält, wie im ersten Band, so gibt es über Band drei nicht wirklich viel Neues zu erzählen, es sei denn man seziert die Story, und das ist für jemanden der das Buch noch lesen möchte der absolute Gau.


    Sei´s drum…


    Alles beginnt mit einer Exhumierung, welche nicht ganz legal ist, auch wenn sich legale Menschen an ihr beteiligen. Ein stellvertretender Bezirksstaatsanwalt, ein Gerichtsmediziner und eine dritte Person versuchen zu beweisen, dass der Verstorbene nicht an einem chronischen Magenleiden verstarb, sondern das Mord dahinter steckt. Sie werden jedoch nach getaner Arbeit direkt von einem Attentäter auf dem Friedhof erschossen. Natürlich vermutet Lieutenant McGrath das die Schwarze Fledermaus hinter allem steckt und so beginnt erneut die Jagd auf den dunklen Flattermann, denn der versucht seinerseits den wirklichen Mörder dingfest zu machen.


    Die Geschichte an sich hat dieselben Züge wie ihre Vorgänger. Doch gerade die Vorhersehbarkeit in allen Dingen macht den Charme des Pulp-Helden aus. Den Geschichten um den Kämpfer gegen das Unrecht der damaligen Zeit haftet natürlich das gestrige an, allerdings hat es seinen Charme.


    Nicht nur Comicfans kommen auf ihre Kosten, auch die Liebhaber des Film Noir können hier bedenkenlos ein Leseauge riskieren. Das sich die Story im Kopfkino bei mir in schwarz/weiß abspielt, ist ebenfalls nicht verwunderlich, denn in den Romanen geht es genau so farbig zu. Die Bösen sind böse und die Guten sind gut – Punkt. Zwischenfarben gibt es nur bei „Silk“, aber auch der ist eher weiß denn grau.


    Die nächste Story verspricht jedoch einen Ausbruch aus allem, denn dieser wurde von der mir bisher unbekannten Angelika Schröder verfasst, und in die Romanserie eingebaut. Man kann gespannt sein, inwiefern sie sich mit dem Urgestein Norman A. Daniels aka „G. W. Jones“ messen kann.


    Blitz Verlag


    close.png

    Meph_f.jpgAutorin Lynn zieht sich an einen Bergsee zurück, um ungestört zu Schreiben.Dann trifft sie Meph und gerät in einen Strudel aus Illusion, Inspiration und Intensität.


    Trennstrich-300x12.png


    No·vel·le/Novélle/


    Substantiv, feminin [die]


    Erzählung kürzeren oder mittleren Umfangs, die von einem einzelnen Ereignis handelt und deren geradliniger Handlungsablauf auf ein Ziel hinführt.

    Soweit zur Erklärung des Begriffes!


    Der Vorteil einer Novelle ist es, dass man sie schnell durchgelesen hat. Der Nachteil einer Novelle ist es, dass man sie schnell durchgelesen hat.

    Und der Nachteil so mancher Novelle ist es auch, dass sich der Autor zu Beginn so dermaßen verzettelt, dass das Ende eher überstürzt und krampfhaft konstruiert wirkt.


    Auf „Meph“ trifft zu, dass man die Geschichte zu schnell durchgelesen hat, denn da wäre unendlich viel mehr Geschichte drin gewesen – was ich aber nicht als negativen Aspekt verstanden wissen möchte, denn hier liegt in der Kürze auch die Würze.


    Lynn ist Autorin, welche damit hadert, dass ihr Werk nicht die Anerkennung zu finden scheint, die sich wünscht. Und auch wenn ihre Freundin Jenny ihr stets versichert das sie Talent hat, hadert sie dennoch mit sich und ihrem Leben. Als ihr dann das klassische „Aufbruch zu neuen Ufern“-Szenario widerfährt – ihr Freund, der sie ohnehin nur für eine Träumerin gehalten hat, betrügt sie – macht sie sich auf, um in einem Artist Retreat ein Buch zu schreiben. Dort lernt sie „Meph“, kurz für Mephisto, kennen und die Dinge nehmen rasend schnell ihren Lauf.


    Nici Hope gelingt es auf nur 87 Seiten die Charaktere nachvollziehbar auszufleischen und eine Geschichte zu erzählen, die weder schnell konstruiert oder gar dahingeschludert wirkt. Ich hatte von Anfang an einen Bezug zu Lynn, auch wenn ich die weibliche Sichtweise ab und an in meine männliche umwandeln musste.


    „Meph“ ist teilweise recht düster angelegt und der Twist, so circa ab der Mitte der Erzählung, verdüstert alles noch ein wenig mehr. Trotz alledem hatte ich viel Spass bei lesen, denn wie ich bereits schon erwähnte, macht hier die Kürze unheimlich viel Würze aus.


    Die Geschichte ist zwar auf Seite 87 beendet, doch ist da eine Menge Potential für eine Fortsetzung drin, welche sich auf eben dieser Seite im vorletzten Satz abzeichnet. Welcher das ist? Das sollte man schon selbst herausfinden, denn „Meph“ ist eine Novelle, von der ich einfach mal behaupten möchte, dass man sie gelesen haben sollte.


    Also, liebe Nici, nimm dir ein Herz, deinen Laptop, eine Flasche Grauburgunder oder viele Amaretto Sour und erzähle die Geschichte bitte weiter!


    Nici Hope


    close.png

    Graues_Land_1_f.jpgAm Ende der Zeit ist die Welt grau und still.

    Jetzt zählen nur noch Erinnerungen.
    Und wenn die verblassen, stirbt der Mensch.

    Harvey und Sarah führen ein glückliches und ruhiges Leben in den Bergen. Als Sarah erkrankt, kümmert sich der alte Harv liebevoll um seine Frau.

    Doch eines Tages hat sich etwas geändert – in der Welt da draußen.

    Es beginnt damit, dass der Fernsehsender kein Programm mehr ausstrahlt, dann fällt die Stromversorgung aus.

    Auch das Telefon verstummt.

    Ein grauer Schleier umhüllt das Land. Eine trügerische Stille liegt über den Feldern, über dem Haus. Des Nachts glaubt Harvey, Kreaturen ums Haus schleichen zu hören.

    Und die kurze Begegnung mit einem jener Wesen im Garten, bringt die schreckliche Gewissheit, keiner Einbildung erlegen zu sein.

    Harvey beschließt, in Erfahrung zu bringen, was mit der Welt geschehen ist. Und so steigt er in seinen rostigen Van und fährt zu seinem alten Kumpel Murphy, der ein paar Meilen die Straße hinab ein kleines Lebensmittelgeschäft betreibt.

    Doch dieser scheint bereits dem Wahnsinn anheimgefallen zu sein …


    Trennstrich-300x12.png


    Ich erdreiste mich zu behaupten, dass ich wohl in den letzten Jahren fast jede Spielart einer Dystopie gelesen habe. Zombies, Aliens, Stromausfälle, Verseuchung des Planeten, humorige Betrachtung des Untergangs, brutalste Schilderungen von zerfleischenden Monstern, kühle Analyse des Verfalls sämtlicher sozialen Ordnungen und was weiß ich nicht noch alles. Doch eine Dystopie wie „Graues Land“ ist mir bisher noch nicht unter gekommen.


    „Graues Land“ schildert die Geschichte von Harvey, kurz Harv genannt, welcher mit seiner Sarah in den Hügeln nahe der Kleistadt Devon lebt. Er führte ein beschauliches Leben und seitdem seine Sarah erkrankt ist, pflegt er sie aufopferungsvoll.


    Doch eines Tages bricht die Apokalypse über die Welt herein und Harv sieht sich mit Dingen konfrontiert, welche er selbst in seinen schlimmsten Albträumen, von denen er seit seiner Kindheit Unmengen gehabt hat, noch nicht erlebte.


    Man kann das Buch von Michael Dissieux ohne Probleme als die wohl lyrischste Dystopie bezeichnen, die mir seit langem untergekommen ist. Harvs Gedankenwelt, welche ungefähr gefühlte neunzig Prozent des Romans ausmacht, ist sehr vorsichtig, ja fast schon zärtlich, in Szene gesetzt.


    Man lernt das Leben des Mittsiebzigers recht genau kennen, seine Vorlieben, denn Abneigungen scheint er nicht wirklich zu haben, und die Menschen die sein Leben bestimmen, welche er über alles liebt. Seine kleine und überschaubare Welt und wie Harv verzweifelt versucht den Wahnsinn, welcher sich der Welt bemächtigt hat, zu relativieren, um in ihm zu überleben.


    Dissieux erschafft mit jedem Satz fast schon ein Wortgemälde, denn obwohl er auf Action und übermäßige Zurschaustellung von Gewalt und Brutalität fast vollkommen verzichtet, ist die Atmosphäre des Buches sehr dicht und wirklich fast schon depressiv bedrückend.


    Dies ist umso erstaunlicher, da Dissieux auch nicht alles wirklich bis zum klaren Bild ausfleischt. So bleibt dann der Grund der Apokalypse fast vollkommen verschwommen, ebenso wie die Herkunft der Monster, welche Harv in Anlehnung an Lovecraft „Shoggoten“ getauft hat. Auch wird die Krankheit, welcher Harvs große Liebe Sarah erlegen ist, nicht benannt. Einzig und alleine der Umstand, dass sie fast vollkommen paralysiert und teilnahmslos im Bett liegt, wird immer wieder erwähnt.


    Dissieux schildert den Untergang der uns bekannten Welt durch den Wandel des Mikrokosmos eines alten Mannes, welcher am Ende seines Lebens steht. So wird aus „Graues Land“ auch eine Hommage an das Grauen, das uns allen irgendwann einmal bevorsteht: Dem Älterwerden. Doch zeigt der Roman auch, wie sehr man sich dennoch ans Leben klammern kann, auch wenn es keine positiven Aspekte für einen mehr bereithält.


    Man sollte „Graues Land“ nicht lesen, wenn man ohnehin schon eine dunkle Grundstimmung sein Eigen nennt, denn der Roman ist in der Lage dieser noch ein paar dunklere Nuancen hinzuzufügen.

    Erschienen sind aus dem „Graues Land“-Kosmos bisher noch die Bücher „Die Schreie der Toten“, „Am Ende der Welt“, „Träume aus Blut und Rauch“ sowie „Im Reich der Kjell“.


    Bleibt zu hoffen, dass man sich bei KOVD ein Herz nimmt und diese (scheinbar) vergriffenen Romane auch noch ins eigene Programm aufnimmt und dem Leser zugänglich macht!


    KOVD Verlag


    close.png

    Showdown_in_Courage_f.jpg„(…) Als am 16. Dezember 1869 Sacramento fiel, sprachen die wenigen Zeitzeugen von einem gigantischen Heer, welches sich bis zum Horizont erstreckt hatte (…)“Death in the West – a Study (Seattle, 2005)Zwei Männer.Der eine – hitzköpfig, unbeugsam, im Herzen noch ein Kind.Der andere – verbraucht, erfahren, erschöpft.Ein Ziel.Sein Name: Tobin V. Kelly – der Steel Colonel. Ein Psychopath, ein Sadist, ein Armeeabtrünniger und nun der alleinige Herrscher eines Wüstenkaffs namens Courage.Alte Rechnungen, die beglichen werden müssen.Mit Blei, mit Blut, mit Entschlossenheit.Nur eine Sache steht den beiden noch im Weg.Die Auferstehung.Es ist Zahltag.Es ist … Showdown in Courage.


    Trennstrich-300x12.png


    Ich muss gestehen, dass ich wirklich so gut wie keine Ahnung von Western habe, da ich sie nicht lese. Zuerst einmal fehlt mir der übernatürliche Aspekt und zweitens bin ich in meiner Kindheit durch Karl May geschädigt worden, welchen ich lesen musste, obwohl ich es nicht wollte.


    Horror-Western sind hingegen etwas anderes, und hier ist „Showdown in Courage“ der erste Roman in diese Richtung den ich jemals gelesen habe.


    Es beginnt, wie ich mir den Beginn eines Western so zusammenreime. Ein wirklich mieser Bösewicht, zwei recht „nette“ Jungs die einen Rochus auf den wirklich miesen Bösewicht haben, Frauen und Kinder die der wirklich miese Bösewicht foltert und drangsaliert und die Handlanger des wirklich miesen Bösewichts treten Stück für Stück auf und schaffen so ein recht gut nachzuvollziehendes Sittengemälde der damaligen Zeit.


    Zwischendrin gehen ein paar Sachen auf den Planeten nieder, welche aus dem All gekommen sind, und eine Armee von Untoten macht sich auf die Suche nach Happa Happa, also den lebenden Snacks, die von da an ums nackte Überleben kämpfen müssen.


    Soweit, so naja.


    Torsten Scheibs Schreibe kam mir zum ersten Mal in der Anthologie des „German Kaiju“ unter die Augen, und dort hat sie mir wirklich gut gefallen. Beim „Showdown in Courage“ war dies leider nicht der Fall, denn irgendwie vermisste ich hier fast alles, was mich an „Symbiogenese“ so fasziniert hat. Die Wortgewalt ist zwar auch hier präsent, doch irgendwie wollte sie mich nicht wirklich packen.


    Die Protagonisten blieben für mich starr und auch wenn man die Hintergründe eventuell gut recherchiert hat, anfreunden konnte ich mich mit keinem von ihnen.


    Auch die eigentliche Bedrohung bleib für mich stets außerhalb der Griffweite, denn auch wenn die Zombies hier Zombies sind, so sind sie nicht immer klar definiert und wandeln sich teilweise im Laufe der Erzählung von Schlurfern zu Sprintern. Auch ist die Art und Weise, mit denen man den Stinkern den Gar ausmachen kann, ein wenig zu sprunghaft den jeweiligen Verhältnissen angepasst.


    Im Nachhinein betrachtet, erscheint mir dieser Kurzroman das Erstlingswerk von Torsten Scheib zu sein, denn der oben erwähnte Beitrag im „German Kaiju“ hat mehr Klasse, ist besser durchdacht und auch stilsicherer geschrieben, als dieser Zombie-Western.

    Hammer Boox


    close.png

    Hinter_den_Winkeln_f.jpgDie Endzeit ist angebrochen – und niemand bemerkt es.

    Nur vier Personen können das Blatt noch wenden: eine schüchterne Autorin, deren Manuskript sich auf grauenhafte Weise verändert, ein vom Pech verfolgter Privatschnüffler, der einem okkulten Buch auf der Spur ist, ein mit einem fürchterlichen Mal gezeichneter Traumreisender sowie eine knallharte Söldnerin, die Jagd auf unaussprechliche Schrecken macht. Sie wissen nichts voneinander, befinden sich noch nicht einmal am gleichen Ort, und doch sind sie Teil derselben Mission.

    Jeder von ihnen wird in einen Strudel entsetzlicher Ereignisse gesogen, erlebt seinen ganz persönlichen Albtraum und muss darum kämpfen, nicht komplett den Verstand zu verlieren. Ihre Abenteuer führen sie ins beschauliche Neuengland, in die Urwälder Kolumbiens und auf das karibische Meer, doch dort endet die Reise nicht. Denn die größten Schrecken lauern jenseits der Grenzen dieser Welt – hinter den Winkeln.


    Trennstrich-300x12.png


    Tom: Du, Fred, ich hab nixx mehr zu lesen, hast Du vielleicht was für mich?


    Fred: Hier, mein neues Buch „Hinter den Winkeln“. Könnte dir gefallen!


    Kurze Zeit später!


    Tom: Fred, ich wollte EIN Buch und nicht gleich VIER!


    Verwirrt? Gut!


    Um das alles aufzulösen, braucht es ein wenig Fingerspitzengefühl in den Formulierungen, denn ich möchte nicht zu viel von der Story an sich verraten.


    Zuerst einmal sind da die vier Misfits, welche den Lauf des Buches in ihren eigenen Geschichten bestimmen. Agnes, die Schriftstellerin, welche ein Manuskript verfasst hat, an das sie sich so nicht wirklich erinnern kann. Walter, der Ex-Cop, welcher sich mehr schlecht als Recht als Privatschnüffler verdingt und dem ein seltsamer Fall angetragen wird. Mark, der in der Psychiatrie versucht seine seltsamen Erscheinungen in den Griff zu bekommen und die Welt vor sich zu beschützen. Und Florence, die Söldnerin, welcher versucht einen gefallenen Kameraden zu rächen, aber bei der Suche nach dem Schuldigen in eine Welt gerät, die sie an ihrem Verstand zweifeln lässt.


    Klingt nach vier verschiedenen Geschichten an sich? Ja, denn das sind sie auch, und trotzdem hängen sie alle sehr eng miteinander verwoben zusammen.


    Zwar steht auf dem hinteren Klappendeckel „Die Endzeit ist angebrochen“, doch sollte man hier keinen Endzeitroman in Form einer Dystopie erwarten, denn dann wird man enttäuscht werden. Die hier erwähnte Endzeit dreht sich um vollkommen andere Dinge als die Apokalypse an sich, wobei auch das wieder nicht ganz richtig formuliert ist! „Hinter den Winkeln“ in eine genretypische Schublade zu stecken ist vollkommen unmöglich.


    Die Geschichte um Agnes ist Horror, die um Mark ist Fantasy, die um Walter ist eine lovecraftsche PI-Story und die um Florence ist Science-Fiction. Und auch wenn das vollkommen durcheinander klingt, so schafft Fred Ink es dennoch diese vier Genres in Einklang miteinander schwingen zu lassen.


    Die Schraubfeder der Spannung wird zuerst nur recht langsam angezogen, doch nach circa 2/3 des Buches ist Ink an dem Punkt angekommen, an dem er die Anteile von Brutalität und Ekelfaktor extrem anzieht. Verständlich, denn zu diesem Zeitpunkt sind die Helden bereits so tief im Schlamassel, das ich mich bis kurz vor dem Ende wirklich fragte, wie Ink die vier Erzählstränge denn nun zusammenführen würde.


    Auch wenn die vier Ebenen unterschiedlicher nicht sein könnten, so ist deren Zusammenführung am Ende des Buches nicht erzwungen oder gar unlogisch. Alles fügt sich nahtlos zusammen und man hat nicht das Gefühl etwas zu vermissen, denn die Geschichte ist abgeschlossen, auch wenn es einen losen Faden gibt, der aber für das Seelenheil des Lesers nicht wirklich unbedingt aufgerollt werden müsste.


    Am verständlichsten könnte ich erklären was mich während des lesen umgetrieben hat indem ich den Vergleich mit Michael Moorcocks Saga um den ewigen Helden ziehen würde. Und dies sage ich, ohne den Altvater der psychedelischen Fantasy damit herabwürdigen zu wollen. Ink schafft es, in diesen einen Roman so viele Dinge hineinzupacken – ohne das es wohlgemerkt überfüllt wirkt – wie Moorcock es in den vielen Büchern um seinen ewig inkarnierenden Weltenretter vermochte. Auch ist seine Sprache sehr angenehm und verfällt nicht in humorig wirkenden Pathos, da er sich auf das beschränkt, was den Leser da abholt – oder zumindest war es bei mir so – wo er abgeholt werden möchte.


    Erneut ist mir da ein kleines Juwel in die Buchsammlung gespült worden, welches meines Erachtens nach viel Aufmerksamkeit verdient hat. Wer also nicht vor gut vereinten Genremixen zurückschreckt, sollte hier definitiv ein Auge riskieren, denn es lohnt sich!


    Eigenverlag


    close.png

    Schwarze_Fledermaus_02_f.jpgEine merkwürdige Serie von Diamantendiebstählen im großen Stil erschüttert Chicago. Als ein Freund von Tony Quinn den ehemaligen Staatsanwalt um Hilfe bittet und kurz darauf offenbar Selbstmord begeht, greift die Schwarze Fledermaus ein.

    Doch der dunkle Jäger bekommt es mit einer unerbittlichen Verbrecherbande zu tun. Carol Baldwin wird entführt und Tony Quinn findet sich in einem Steinsarg wieder, aus dem eine Flucht unmöglich erscheint.


    Trennstrich-300x12.png


    Die Juwelenhändler Chicagos sind in heller Aufruhr. Ein Diamantendieb geht in ihren Reihen um. Doch handelt es sich nicht um gewöhnliche Diebstähle, sondern um den Austausch von echten Diamanten gegen Strasssteine. Niemand kann sich einen Reim darauf machen und als ein befreundeter Juwelier den ehemaligen Staatsanwalt Tony Quinn aufsucht und ihn um Hilfe bittet, hält sich dieser zuerst dezent zurück. Als sich jedoch ein anderer Juwelier in seinem Büro durch einen Kopfschuss das Leben nimmt, wird die „Schwarze Fledermaus“ und ihr Team aktiv.


    Tony Quinns Alte Ego hat es genau so schwer wie er selbst. Die Polizei jagt die FLEDERMAUS und ein übereifriger Lieutenant bezichtigt den ehemaligen Staatsanwalt, der Vigilante mit der Affinität zu Microchiroptera zu sein. Quinn hat alle Augen voll zu tun, ihn auch weiterhin glauben zu lassen, er sei blind, was nicht immer so leicht vo statten geht, wie man sich das vielleicht vorstellen könnte.


    Zu Beginn das Romans, hatte ich das Gefühl, es sein ein wenig mehr Zeit verstrichen, im Leben des Teams gegen das Unrecht. Silk erwähnte das man sich schon zu lange ruhig verhalten hätte und auch die auftretenden Polizisten bemerkten mehrere Vorfälle mit der FLEDERMAUS, die nicht in „Der Anschlag“ stattgefunden haben.


    Die Vergleiche mit BATMAN sind nach wie vor unausweichlich, doch sind die Gadgets der SCHWARZEN FLEDEMAUS wesentlich geerdeter, als die des dunklen Ritters. Tony Quinn bedient sich einer „abgeklebten Taschenlampe“ um sich an einem vermeintlichen Tatort umzusehen und nicht irgendwelchen Dingen die eher Science-Fiction gewesen sind, zumindest zur damaligen Zeit.


    Da man, zumindest ich, schon einen guten Bezug zu den handelnden Figuren im ersten Roman gefunden hat, wird auch hier keine wirklich weiterführende Charakterbildung betrieben. Sicher sind die Personen stereotyp angelegt, aber man sollte nicht vergessen wann das alles geschrieben wurde und das wir uns im Comicbereich bewegen, welcher von einer Aufteilung in Gut und Böse lebt.


    Auch „Der Sarg“ ist Pulp-Unterhaltung ohne wen und aber. Nostalgisch, aber dennoch interessant.


    Blitz Verlag


    close.png

    Macimanito.jpgIn den tiefen Wäldern Minnesotas lebt etwas Uraltes. Etwas Böses. Und es ist hungrig. Du spürst seinen kalten Atem im Nacken, wenn der Wald die Luft anhält. Die Stämme der Cree nennen es Macimanito – Böser Geist. Manche denken, es sei der legendäre Bigfoot. Doch was ist tatsächlich für das Verschwinden zahlreicher Camper verantwortlich?


    Trennstrich-300x12.png


    Fake Reality, Fake News, Fake Fake… Der Mensch will unterhalten sein – Brot und Spiele!


    So ist es also nicht verwunderlich, dass sich in der Welt des Macimaninto der Fake-Reality-Stream namens „Monster Hunter“ großer Beliebtheit erfreute. Da sich das Schiff jedoch im Sinken befindet, verließ der Kameramann der Serie die Crew, und so kam Jim zu dem mehr als fragwürdigen Vergnügen seine Stelle einzunehmen.


    Doch leider ist es nicht einfach, sich zwischen dem koksenden Regisseur und den drei Hauptdarstellern, einer mental vollkommen degenerierten Familie von Rednecks, zu bewegen. Da Jim auch noch Halbindianer ist, macht ihn dieser Umstand erst recht zum Prügelknaben der rassistischen Monsterjäger. Einzig durch den Zoologen, Fährtensucher und Berater der Produktion, Frank, erfährt er ein wenig Rückhalt im bösen Spiel.


    Das gibt in groben Zügen die Grundlagen der Geschichte um den Macimanito wieder, doch je tiefer man mit den Protagonisten in die Story eintaucht, desto vielschichtiger werden die Ereignisse.


    Als ich begann meinen ersten Roman von Ralf Kor zu lesen, hatte ich noch vor mich an meine Regel „Erstmal 50 Seiten lesen und dann eine Pause um alles sacken zu lassen!“ zu halten. Gelungen ist es mir nicht, denn ich habe das Buch hintereinander weg innerhalb eines Tages regelrecht verschlungen.


    Je weiter ich in der Seitenzahl voranschritt, umso mehr hatte ich das Gefühl mich eher in einem Film zu bewegen. Die Schauplätze sind plastisch genug geschildert um zumindest eine grobe Vorstellung von ihnen zu bekommen, ohne jedoch die eigene Vorstellungskraft außer Kraft zu setzen. Das gleiche gilt für die Charaktere, welche zuerst recht stereotyp wirkten, sich dann aber Stück für Stück mit dem Geschehen weiterentwickeln.


    Wenn man jetzt also den Macimanito mit einem Film vergleichen würde, müsste ich Parallelen zum „Punpkinhead“ – dem ersten Teil, welcher damals unter dem recht dümmlichen Titel „Halloween Monster“ in Deutschland veröffentlich wurde – ziehen, obwohl die Story vollkommen anders ist. Aber das Feeling beim lesen war für mich mit dem des damaligen ersten Sehens des Films identisch.


    Auch ist der Splatter und Gore Anteil des Buches recht gemäßigt, für ein Buch aus dem REDRUM Verlag. Das passt sehr gut zur Story, welche ohne die Effekthascherei durch das erzeugen eines Brechreizes während des Lesens perfekt auskommt. Macimanoto punktet mit seiner gut durchdachten Story und lebt vom perfekt ausgewogenen Spiel zwischen Action, Horror und Sozialkritik.


    Ralf Kor hat gut recherchiert, denn die Begebenheiten, welche er erzählerisch aus den Indianerreservaten anklingen lässt, entsprechen leider dem täglichen Leben der dortigen Einwohner. Einzig den „Winnetou“ hätte er sich sparen können, denn ich glaube nicht, dass man Karl May in Amerika so kennt, wie andere Westernschriftsteller.


    Wer einen Roman sucht, der auch aus der Feder eines der Großmeister der alten Schule stammen könnte, der wird hier fündig. Ich tue mich immer schwer mit solchen Superlativen, aber hier treffen sie nun einmal zu.


    Redrum


    close.png

    Schwarze_Fledermaus_01_f.jpgTony Quinn ist ein bekannter und gefürchteter Staatsanwalt, als ihn ein brutaler Überfall während einer Gerichtsverhandlung zum Krüppel macht. Er erblindet. Mit einem Schlag hat sich sein Leben verändert.

    Monate später verspricht eine geheimnisvolle und schöne Unbekannte Tony Quinn Heilung, stellt aber auch eine Bedingung. Unterdessen weitet der Unterweltboss Snate, der auch für Quinns Erblindung verantwortlich ist, seine Schreckensherrschaft in Chicago aus.

    Tony Quinn wird nach einer gewagten Operation zur Schwarzen Fledermaus, formiert ein schlagkräftiges Team um sich und rüstet zum Kampf gegen das Verbrechen.


    Trennstrich-300x12.png


    Die „Schwarze Fledermaus“ erblickte in den USA bereits im Jahr 1933 das Licht der Pulp-Welt. Doch war ihrer ersten Inkarnation, aus der Feder von Murray Leinster (unter dem Pseudonym William Fitzgerald Jenkins) keine lange Lebenszeit beschert. Doch scheinbar hatte die erste Idee guten Nährboden gefunden, denn im Jahr 1939 begann der Verlag Thrilling Publications damit, „The Black Bat“ als Unterserie in ihrem Pulp-Magazin „Black Book Detective“ zu veröffentlichen. Verfasst wurden die Abenteuer von Norman A. Daniels (unter dem Pseudonym G. Wayman Jones). Diese Geschichten liegen der Sammlerauflage beim Blitz Verlag zugrunde. Die in Deutschland erschienen Heftromane waren beim Pabel Verlag beheimatet und schienen auch die Übersetzungsgrundlage für die hier besprochene Taschenbuchausgabe zu sein – zumindest lässt der heutzutage doch recht antiquiert anmutende Sprachstil, was auch nicht verwundert, dies vermuten.


    Soweit zur kurzen, unvollständigen und mächtig zusammengerafften Historie der „Schwarzen Fledermaus“…


    Der Staatsanwalt Tony Quinn geht im Chicago der 1930er und 1940er Jahre seines Amtes nach, als ein Gangster beschließt ihn ein für allemal unschädlich zu machen. Im Gerichtssaal wird ein Anschlag auf ihn verübt und seine Augen werden mit Säure verätzt. Tony hat Probleme sich mit seinem Schicksal abzufinden, bis ihn eines Tages unverhofft eine junge Frau besucht, welche ihm Hoffnung auf Heilung macht. Diese tritt auch ein und von da an spielt er weiter den erblindeten Privatier, welcher sich aber unter dem Deckmantel der „Schwarzen Fledermaus“ von nun an persönlich auf der Straße den Kriminellen Chicagos annimmt.


    Tony Quinn ist nicht BATMAN, auch wenn der dunkle Ritter in genau demselben Jahr das Licht der Comicwelt erblickte, wie es die zweite Inkarnation der Fledermaus um Pulp-Romanheft tat.


    Die Unterschiede sind markant, denn wo BATMAN auf seine Fäuste und sein Geschick setzt um die überlebensgroßen Gegenspieler außer Gefecht zu setzen, da greift die Fledermaus auch des Öfteren zu Schusswaffen.


    Auch sind die Gegner der Fledermaus, zumindest in diesem vorliegenden Roman, wesentlich geerdeter, als die des BATMAN. Der Oberbösewicht verfügt weder über Gadgets oder übernatürliche Kräfte, sondern ist ein „normaler“ Mensch aus Fleisch und Blut.


    Auch schart Tony Quinn ein Team um sich, das ihm, wie ähnlich bei THE SHADOW, hilft Dinge zu erledigen und Gegebenheiten wie Gegenspieler auszuspionieren.


    Alles in allem bietet dieser erste Roman der Serie ein spannendes Sittengemälde der damaligen Zeiten, da die Vorlage auch in dieser Zeit verfasst wurde. Also kann man davon ausgehen, das Ort und Leute authentisch sind und nicht im Nachhinein unzureichend recherchiert wurden.


    Der eingangs von mir erwähnte Sprachstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, fällt aber spätestens nach einem Viertel der Story nicht mehr wirklich ins Gewicht, denn so hat man damals wohl gesprochen.


    Auch wenn Tony Quinn NICHT BATMAN ist, so machen seine Abenteuer nicht weniger Spaß zu lesen, als die des dunklen Ritters.


    Blitz Verlag


    close.png


    Wo_das_Boese_lauert_f.jpgDeer Valley ist eine seltsame kleine Stadt. Immer wieder verschwinden hier Hunde und Katzen. Aber nun fehlt von dem zwölfjährigen Jude Brighton jede Spur.

    Die Bewohner von Deer Valley bereiten sich auf das Schlimmste vor. Denn vor Jahren verschwand hier schon einmal ein Junge. Nach Tagen fand man seine verstümmelte Leiche im Wald, doch nie seinen Mörder.

    Die Erleichterung ist groß, als Jude doch wieder zurückkehrt. Nur Steve merkt, dass mit seinem besten Freund etwas nicht stimmt. Dieser Junge ist nicht Jude!


    Trennstrich-300x12.png


    Ania Ahlborn ist Stephen King!


    Nein, ich habe nichts getrunken und ich bin auch nicht auf Drogen! Zumindest jetzt nicht, als ich dies hier schreibe.


    Vor langer Zeit, habe ich mit dem Großmeister des Horrors gebrochen, wie man so schön sagt, aber dieses Buch atmet bereits auf den ersten zwei Seiten so viel King-Flair aus, das ich mich in die Glanzzeiten des Giganten des subtilen Horrors zurückversetzt fühlte.


    Das Buch ist in drei Teile aufgegliedert, von denen jeder ein eigenes Kapitel der Geschichte abarbeitet. Teil Eins – welcher sich um Stevie, Jude, deren Familien und Umfeld dreht – hatte für mich beim Lesen das Feeling von „Stand by Me“. Der zweite Teil – in dem es um Rosie geht und in dem ebenfalls auch das Geheimnis um das rätselhafte Haus relativ aufgelöst wird – erinnerte mich in seinen Grundzügen an „Needful Things“. Sowie Teil Drei, in dem alles mächtig eskaliert.


    Stevie könnte ein ganz normaler Junge sein, wenn da nicht seine geistige Behinderung wäre, die ihn zwingt sich seltsam auszudrücken und Sachen zu sehen die nicht wirklich existieren. So hat er sich in einem „Anfall“ Teile seiner rechten Hand im Müllzerkleinerer des Spülbeckens entfernt, da er seine Finger für Würmer hielt. Ihm zur Seite steht sein Cousin Jude, welcher seit dem Tod seines Vaters mit der Welt an sich abgeschlossen zu haben scheint. Die beiden bilden ein dysfunktionales Freundschaftspärchen, welches sich aber auf den anderen irgendwie verlässt.


    Dann wäre da noch Rosie, die Frau eines Arztes, welche sich nichts sehnlicher als ein Kind wünscht. Als sie eine Totgeburt erleidet, unternimmt sie einen Selbstfindungstrip, der sie im späteren Leben mehr kosten soll, als sie sich vorstellen kann. Wo Stevies Welt noch halbwegs normal erscheint, ist Rosies Umfeld vollkommen aus der Bahn geraten und gerät recht schnell zu einem fast schon körperlichen wahrnehmbaren Alptraum.


    Ania Ahlborn versteht es gekonnt mit den Ängsten ihrer Protagonisten zu spielen. Jeder Gefühlsregung der handelnden Personen steht des Öfteren ein sarkastischer Nachsatz entgegen, welcher alles noch viel anschaulicher gestaltet, als man es nur durch die reine Beschreibung der jeweiligen Regung vermitteln kann.


    Stevies Gedankenwelt ist sehr mitreißend und man leidet mit dem Jungen, der ungewollt in ein Abenteuer verstrickt wird, welches ihm alles abverlangt, was er sich noch an geistiger Gesundheit hat erhalten können. Auch die Beschreibungen der jeweiligen Schauplätze ist so ausführlich und intensiv geraten, dass man den Rost der im Vorgarten von Stevies Stiefvater gesammelten Dinge förmlich riechen kann.


    „Wo das Böse lauert“ konnte mich nicht nur durch den ständig vorhandenen Horror fesseln, sondern auch durch die stets gekonnt angebrachten Wortspielereien, welche die Übersetzung ebenfalls ohne holpern und stolpern vermitteln kann.


    Fans von Stephen King werden hier bedient und auch die Fans von kreatürlichem Horror, sowie Psychothrillern, kommen voll und ganz auf ihre Kosten!


    Festa


    close.png

    Zombiecalypse_4_f.jpgDie Zombies bereiten den Überlebenden sieben Jahre nach der Katastrophe kaum noch schlaflose Nächte. Zwar ist ihr Blutdurst keineswegs gestillt. Aber sobald sie einem lebenden Menschen auf zwei Meter Nahe kommen, verwandelt sich ihr Verlangen in nackte Angst und sie schrecken zurück. Das Funksignal, das nahezu weltweit seit über zwei Jahren über unzählige Sender ausgestrahlt wird, macht es den Untoten unmöglich, die noch Lebenden direkt anzugreifen.Lange Zeit waren also nur noch Menschen die größte Bedrohung für Menschen.Doch die Evolution macht sowohl vor Flora und Fauna als auch Zombies nicht halt und sucht sich ihren Weg. Und es dauert nicht lange bis die Überlebenden der Spandauer Zitadelle es neben brutalen Gang-Mitgliedern auch mit einer neuen Art Zombies zu tun bekommt.


    Trennstrich-300x12.png


    Teil Vier des Einteilers…?


    Was als Stand Alone angekündigt wurde, geht bereits in die vierte Runde und soll (angeblich) Ende dieses Jahres mit dem fünften Teil beendet werden.


    Was mich als Leser betrifft, so kommen mir die zusätzlichen Ausflüge in die Welt von Martin, Dalina, Emre, Buster und Co. sehr gelegen. Denn im vierten Teil der Serie ist es immer noch, als würde man nach Hause kommen, auch wenn man nicht wirklich in dieser Welt leben möchte – also zumindest was die Zombies betrifft.


    Doch sind diese hier nicht sofort sehr gefährlich, denn man hat das Gros der Schlurfer ja durch eine neue Frequenz „befriedet“. Die normalen Zombies halten einem Abstand von zwei Metern, wenn sie einem Menschen begegnen, aber Andreas Kohn wäre nicht Andreas Kohn, wenn er nicht erneut eine neue Unterart der Verrotter in die Waagschale werfen würde.


    Und es sind wieder nicht nur die Untoten, welche das Leben der restlichen Menschen erschweren. Diesmal gibt es auch eine Rockerbande, deren Chef sich vorgenommen hat die Alleinherrschaft von allem möglichen an sich zu reißen.


    Gerade dieser Punkt ermöglicht Andreas Kohn die Charakterbildung von Buster und Emre in ungeahnte Höhen zu lenken und sie noch mehr an den Leser heranzubringen.


    Nach wie vor ist von einem „großen Plan“ die Rede, welcher sich allerdings immer noch nicht so recht greifen lassen möchte. Zwar werden die Puzzleteile größer und es scheint sich so langsam alles zusammenzufügen, aber was der Virus letztendlich „im Schilde“ führt, kann man nur erahnen.


    Spannend bleibt es auch im vierten Teil, denn die ausweglosen Situationen lösen sich nicht wirklich befriedigend auf und der Feind, welcher neu erwacht ist, wird sicher auch im fünften Teil sein vermodertes Haupt erheben.


    Selbstverlag


    close.png

    Ende_2_f.jpgWie durch ein Wunder hat die Gruppe den Angriff auf die Sicherheitszone überlebt. Auf ihrer Flucht durch die von Freaks verseuchte Stadt, werden sie jedoch getrennt.Ein Zwischenfall verstärkt die Spannungen zwischen Andreas und Mirko. Doch als ein Teil der Gruppe in große Gefahr gerät, müssen die beiden zusammenarbeiten.Nur gemeinsam können sie ihre Freunde retten, denn die Freaks sind nicht mehr die einzige Bedrohung.


    Trennstrich-300x12.png


    Weiter geht es auf dem long, long way from home, dem Ende entgegen.


    Die beiden Gruppen, die eine um Autor Andreas und die andere um den Polizisten Mirko, haben sich zwar nicht gesucht, aber dennoch gefunden und sind mittlerweile gemeinsam unterwegs. Man versucht verzweifelt einen Ort zu finden, an dem man in Sicherheit ist. Da bietet sich eine vor längerer Zeit aufgegebene Kaserne als neues Domizil an, doch haben die Überlebenden leider die Rechnung ohne den dort bereits agierenden Wirt gemacht.


    Es ist mächtig etwas los, im zweiten Teil der Geschichte um „Das Ende“. Nicht nur, dass sich die Protagonisten rasend schnell weiterentwickeln müssen um sich an die neue Weltordnung anzupassen, auch finden sie Gegner in den eigenen Reihen. Damit sind nicht die Mitglieder der vergrößerten Gruppe gemeint, sondern die Menschen an sich. Die Lebenden benehmen sich teilweise nicht anders als die untoten Toten, und Autor Andreas Faber bedient sich einer wohlbekannten Gruppierung innerhalb einer Dystopie – der Bestie Mensch.


    Auch stellen sich den Hauptakteuren immer mehr Fragen. Woher kommen zum Beispiel die „Freaks“ genannten Zombies, und warum gibt es bisher zwei Gattungen von ihnen – die Schleicher und die Flitzer?


    Der Schreibstil hat sich im Vergleich zum ersten Band sehr verbessert. Zwar sind die ersten Kapitel ein wenig zu lange geraten, für meinen Geschmack, aber das legst sich ab der Hälfte des Buches erfreulicherweise.


    Die Story von Band Zwei baut sich langsam auf, da man erst noch ein wenig Umfelderkundung unternimmt und sich die Charaktere mächtig aneinander reiben, um langsam aber stetig zu einer homogenen Gruppe zusammenzuwachsen. Doch lohnt sich das Durchhalten, denn das Ende ist sehr actionreich und reißt alles noch einmal auseinander, was gerade ein wenig zusammengewachsen erschien – und damit meine ich erneut nicht die Gruppe.


    Ich konnte nicht umhin, bei der Erwähnung des Realnamens des megaoberhardcorebrutalo Gegners der Protagonisten in schallendes Gelächter auszubrechen, das dieser Name so gar nicht zu dem Hünen passen wollte – was vielleicht aber auch Absicht des Autors gewesen sein kann.


    Gespannt auf Band Drei bin ich definitiv.


    Selbstverlag


    close.png

    Montagues_Monster_01_f.jpgEr ist der TORwächter! Nach dem frühen Tod seiner Eltern führte ihn seine Tante schon als Kind an seine Aufgabe und seine Bestimmung heran. Nun, Jahre später und ausgebildet in den arkanen Künsten der Magie, wacht er über das TOR, eines von vielen, die es überall auf der Welt gibt. Sie stellen Portale in die dunklen Sphären dar; Reiche, die manch einer als Hölle, andere als finsteres Paradies bezeichnen. Hier hausen die Dämonen, Bestien und archaischen Kreaturen, die unsere Mythen, Legenden und Albträume bevölkern.Seine Bestimmung ist es, dieses Portal für immer verschlossen zu halten und dafür zu sorgen, dass die Menschheit von den Bestien der finsteren Nacht verschont bleibt. Eine Aufgabe, die sein ganzes Leben bestimmt, wo ein einziger Fehler, eine einzige Unaufmerksamkeit tödliche Folgen haben kann.Er ist der TORwächter, sein Name ist Montague McGallagher.Und dies ist seine Geschichte…


    Trennstrich-300x12.png


    Der Romanautor Azrael ap Cwanderay, auch unter seinem Pseudonym Thorsten Perne bekannt, schickt mit „Das Erwachen“ seinen Romanhelden Montague McGallagher in sein erstes Printabenteuer aus dem Hammer Boox-Verlag.


    Montague ist ein TORwächter – auch wenn sich mir nicht erschließt wieso das TOR stets groß geschrieben wird, denn die Erklärung einer eventuellen Abkürzung konnte ich nicht entdecken – welcher im österreichischen Hinterland lebt und besagtes TOR bewacht. Nomen est Omen.


    Zusammen mit seiner Hündin „Sunny“. Welche ein Geheimnis umgibt das ich jetzt nicht aufklären werde, hindert er die Dämonen aus verschiedensten Ebenen der Hölle daran auf der Erde ihr Unwesen zu treiben und die Menschheit zu unterjochen.


    Dann taucht auch noch die Journalistin Penny Steingruber auf, verlangt ein Interview mit Montague, der willigt dummerweise ein, und die ganze Misere nimmt ihren Lauf…


    Noch ein Geisterjäger? Ja! Braucht man den? Ja! Also ich zumindest!


    Man sollte hier keinen Sinclair, Ballard oder ähnliche Lichtgestalten erwarten, denn auch wenn die Grundbausteine alles andere als neu und innovativ sind, so hat Montague McGallagher so viel mit den oben erwähnten gemein wie ein Toklabaar mit einem Silberdämon.


    Warum sollte man also „Montagues Monster“ lesen?


    Weil sich hier eine Geschichte zu entwickeln scheint die umfangreicher und interessanter werden könnte, als man vielleicht am Ende von „Das Erwachen“ vermutet.


    Auch wenn der Stil von ap Cwanderey ein wenig lockerer und flüssiger sein könnte, so sehe ich das im ersten Band einer Serie gerne nach. Und auch wenn dieser Roman bei Hammer Boox bereits beim dritten Verlag erscheint und es auch schon 3 fertige Bände davon gibt (erschienen sind erst Zwei) sagt das nichts über die Qualität der Geschichte aus, sondern eher über die Beschaffenheit der bisherigen Verlage, die „Mac“ nicht halten konnten oder wollten.


    „Mac“ war mir von Anfang an sympathisch. So ist der Bursche nun einmal ausgelegt und selbst wenn man nicht – so wie yours truly ebenfalls – die zwei Meter Grenze in Punkto Körperlänge weit überschreitet, macht es einem der urige Schotte schwer, ihn nicht zu mögen.


    Ecken und Kanten hat der Hauptprotagonist ebenfalls zuhauf, und diese werden auch in der kompletten ersten Hälfte des Romans ausführlich beschrieben und abgehandelt.

    Klingt langwierig? Ja, das ist es auch.


    Wenn auf den ersten Seiten gefühlt jeder Bewohner des Örtchens Glainach (wieso klingt das für mich schottisch?) mit Namen, Statur, Trinkgewohnheiten und Kosenamen vorgestellt wird, kann schon das ein oder andere Mal der der Gedanke „Mir doch egal, wo sind die Dämonen? Ich will Blood and Violence!“ aufkommen.


    Wer sich allerdings die Zeit nimmt diesen Herr-der-Ringe-Vorstellungsauftakt hinter sich zu bringen, der wird in der zweiten Hälfte des Romans mit einer Menge wirklich ansprechender Action belohnt.


    Das Cover will mir allerdings so gar nicht zusagen, denn hier vereint sich meiner Meinung nach die „abgeflachte Kante und Relief“ zu sehr mit „Schein nach außen“ und allem nur erdenklichen Huh-Hah von Photoshop Elements. Weniger wäre hier definitiv mehr gewesen. Aber vielleicht ergeht es da auch nur mir, als gelerntem Grafiker, so. Und: Never judge a Book by the Cover!


    Auftakt annehmbar, wenn auch mit ein paar Längen und Problemen belastet. Bitte mehr, denn jetzt geht es ja auch erst richtig los – vermute ich.


    Hammer Boox


    close.png

    UMC_3_f.jpgNora Hollisters Leben wird auf den Kopf gestellt. Sie muss erkennen, dass es unterschiedliche Gruppen gibt, die ihren Tod wollen. In lange Kutten gehüllte Kämpfer, die sich Madenjäger nennen, bringen sie zu einem geheimen Rebellenstützpunkt. Hier erfährt Nora die Wahrheit über den X-Virus, finstere Intrigen der UMC und die Weißen Männer.


    Trennstrich-300x12.png


    SEX…


    Hey, was dem Autor Recht ist um Aufmerksamkeit für seine Einleitung zu bekommen, kann mir doch nur billig sein. Die Einleitung von Arthur Gordon Wolf haben es immer in sich. Nicht das sie zu viel vorweg nehmen, oder gar langweilig sind. Nein. Er weist mit humorigen Worten darauf hin, was man vielleicht verpasst haben könnte – Punkt „Dies ist Teil Zwei“ – und lobt auch noch den Leser, dass er Teil Eins bereits kennt.


    Man steigt sofort genau dort ein, wo man Nora Hollister im vorigen Band verlassen hat. Nora erkundet und ergründet „Red Meadows“ und erkennt die Welt in der sie lebt immer mehr als das was sie eigentlich ist: Ein schöner Schein!


    In diesem ein wenig verzerrten Bild der Jetztzeit, nimmt sich Arthur Gordon Wolf viel Zeit seine Charaktere sehr behutsam und ausführlich weiter auszubauen. Der Bezug zu „Die Weisen Männer“ wird nun auch endgültig hergestellt, da Brendon Tolliver auftaucht und mit ins Geschehen eingreift.

    Nora reist nicht nur zum Stützpunkt der Feuerhüter, sondern auch zu sich selbst. Sie lernt, die anerzogenen und vom System weiter aufrechterhaltenen Zwänge abzulegen und zu erkennen, was das Leben an sich denn wirklich ist und was es ihr außerhalb der gewohnten Gesellschaftsstrukturen zu bieten hat.


    Action kommt ebenfalls nicht zu kurz, denn die Konfrontationen mit den Kunstwesen sind zwar erst am Ende des Romans zu finden, haben es aber dann in sich.


    Es finden sich viele Hinweise auf eher klassische Dystopien, wie zum Beispiel Bradburys „Fahrenheit 451“ oder Orwells „1984“, welche aber nicht als Mittel zum Zweck dienen, sondern eher als fast schon sachbuchartige Veröffentlichungen herangezogen werden.


    Je mehr man in der Geschichte des Buches fortschreitet, desto mehr kommt auch die Erkenntnis, dass nicht mehr viele Seiten da sind, die man noch inhalieren könnte. Auch wenn die Welt der UMC-Sage nicht erstrebens- und lebenswert ist, so ist sie doch sehr unterhaltsam und leider ist mit diesem Band die bisherige Bucherscheinung abgegriffen und durchgelesen.


    Eines steht auch nach „Madenjäger 2“ weiterhin für mich fest: Ich brauche mehr UMC-Saga! Ich bin kein Freund von Superlativen, dennoch halte ich Arthur Gordon Wolf für ein Naturtalent, was die Unterhaltung mit Tiefgang angeht, denn seine Bücher sind nicht oberflächliche Durchgangskost, sondern es steckt mehr dahinter, als man vermuten mag.


    Blitz Verlag


    close.png

    Z_Akten_2_f.jpg

    Alles hat seine Zeit. Das Leben, die Menschen und der Tod.

    Als ein mysteriöser Mann am Flughafen den nichts ahnenden Arzt und Wissenschaftler Leon Webber auffordert, ihm in einer dringenden Angelegenheit zu folgen, glaubt dieser zuerst an einen Aprilscherz eines Forscherkollegen.

    Was er dann in einem Labor erlebt, lässt ihm den Atem stocken. Es ist der Beginn einer turbulenten und tödlichen Reise. Abwärts. Denn die Toten erwachen.


    Trennstrich-300x12.png


    Die Nummer Zwei, die eigentlich eine Nummer Eins ist!


    „Freefall“ hat diese Bezeichnung definitiv verdient, denn in diesem Band erzählt Autor P.G. Connor die Vorgeschichte zu seinen Helden, der Pandemie, der Auferstehung der Toten und auch dem ganzen Rest. Bis zum Kloster, in dem man die Helden im eigentlich ersten Band vorfindet, begleitet man Leon, Mike, Jo, Mickey und Taina durch die ersten Tage der Apokalypse.


    Sicher ist so ein Prequel nicht einfach zu verfassen, denn man muss die Protagonisten rückdatieren und ihre Verhaltensweisen re-evolutionieren, damit sich ein stimmiges Bild der ganzen Geschichte ergibt. Connor gelingt das sehr gut, denn so wie man sie aus Band Eins kennt, so reagieren die Hauptdarsteller hier (noch) nicht. Man merkt ihnen an, dass sie vor der Zombiecalypse (sorry Andreas, der musste sein) ganz andere Menschen gewesen sind und andere Maßstäbe an ihre Umwelt angelegt haben.


    Der Schreibstil ist wesentlich runder und man merkt dem Autor hier, im Gegensatz zu seinen Figuren, einen deutlichen Fortschritt im Handwerk des Geschichtenerzählens an.


    Der Spagat zwischen den charakterbildenden Anteilen, der Action und des neuen Weltenaufbaus, ist ebenfalls gut gelungen. Die Mischung ist ausgewogen und man langweilt sich nicht in eher ruhigeren Segmenten, oder fühlt sich von actionreicheren Passagen überrollt.


    Sicherlich ist so eine Empfehlung ein wenig seltsam, den eigentlich ersten Band als zweiten Ausflug in die Welt der Z-Akten zu lesen, doch macht sie hier Sinn.


    Laut P.G. Connor, soll es bald eine Neuauflage des eigentlich ersten Bandes geben – habe ich eigentlich das mit Band Eins und Band Zwei jetzt oft genug erwähnt? 😀 – auf die ich schon sehr gespannt bin.


    TWD in Germany. Sollte man als zombiaffiner Mensch mal gelesen haben.


    BoD / Selbstverlag


    close.png

    Black_Stiletto_3_f.jpgWir schreiben das Jahr 1960.


    Judy Cooper, die sich freiwillig im Wahlkampf für John F. Kennedy engagiert, stößt auf ein geheimes Komplott, welches den Verlauf der Geschichte verändern könnte. Ist es möglich, dass selbst der gut aussehende Osteuropäer, in den sie sich gerade verliebt hat, darin involviert ist? Eine zufällige Begegnung mit einem jungen Teenager führt sie in ihrer geheimen Identität als Black Stiletto zudem auf die Spur gefährlicher organisierter Banden, die das Leben in Manhattans Chinatown terrorisieren.


    In der Gegenwart kämpft Martin, ihr Sohn, mit psychischen Problemen und dem immer stärker werdenden Druck, sein Wissen um sein Familiengeheimnis mit jemandem teilen zu wollen – bestenfalls der neuen Liebe seines Lebens. Und auch seine Tochter Gina versucht die Geschehnisse des zweiten Bandes auf eine ganz eigene Weise zu verarbeiten …


    Trennstrich-300x12.png


    Das dritte Jahr in Aktion ist für die BLACK STILETTO, auch Judy Cooper genannt, alles andere als einfach. Zum einen legt sie sich mit den Tongs – einer Art chinesischer Untermafia – in Chinatown an, und zum anderen schneit ihr noch John F. Kennedy ins Superheldenleben.


    Auch ihr Sohn Martin hat in der Jetztzeit schwer mit dem Erbe seiner Mutter zu kämpfen. Diesmal handelt es sich nicht um jemanden der Judy Cooper/Talbot umbringen will, oder um jemanden der versucht die Familie Talbot mit dem Doppelleben von Martins Mutter zu erpressen. Die Bedrohung kommt aus Martin selbst, da er zunehmend Depressionen und Angstattacken entwickelt, weil ihn das Wissen um die geheime Identität der BLACK STILETTO schwer belastet.


    Auch Maggie, Martins neue Freundin, vermutet hinter den Verletzungen von Judy Talbot mehr als nur Zufälle, und Gina – die Enkelin der BLACK STILETTO – entwickelt sich in einer Richtung, die der ihrer Großmutter sehr ähnlich ist.


    „Stars and Stripes“ vertieft nicht nur den Hintergrund der ganzen Protagonisten, es beschleunigt auch das Tempo innerhalb der kompletten Erzählung über diese erste (und scheinbar auch einzige) Superheldin.


    Judy lernt im Jahr 1960 was es bedeutet sich die Tong zum Feind zu machen und entwickelt im Laufe des Ganzen einen eigenen Kampfstil. Dies trägt auch dazu bei, dass die Martial-Arts-Szene zunehmen und auch wesentlich ausführlicher beschrieben werden als vorher.


    Die Mutter-Sohn-Beziehung zwischen Judy und Martin intensiviert sich, was aber leider eher negativ ist, als dass es den beiden helfen würde. Auch wenn Judy von Alzheimer geplagt wird, so ist sie trotzdem noch klar genug im Kopf, und auch sowie so durch ihren Empathiesinn im Vorteil, um Martins emotionales Durcheinander zu bemerken.


    Die zeitlichen Sprünge zwischen der jungen Judy Cooper und der alten Judy Talbot sind diesmal besonders hart. In einem Kapitel ist sie noch voller Leben und streift als BLACK STILETTO durch New York, im nächsten Kapitel liegt sie in der Jetztzeit im Krankenhaus und wird im künstlichen Koma gehalten. Das zeigt deutlich die Schrecken, welche Alzheimer den Menschen, und deren Familie, zufügt.


    Nach wie vor zieht sich der Umstand des offenen Rassismus der damaligen Zeit wie ein roter Fanden durch die Geschichte. Judy macht keine Unterschiede zwischen den Hautfarben, sondern nur zwischen Gut und Böse.


    Spannend ist die Geschichte definitiv und die Weiterentwicklung der Protagonisten ist sehr unterhaltsam geraten. Leider ist auch im dritten Band die Übersetzung sprachlich wieder nicht so mein Ding. Da redet man von „Gehst Du auf Arbeit?“ (oder so) und in einem Satz findet sich viermal hintereinander das Wort „würde“, um nur zwei Beispiele zu nennen. Das mag man nun als Nitpicking betrachten, aber solche Dinge fallen mir dann doch während der Lektüre negativ ins Auge.


    Trotzdem ist „Stars and Stripes“ die Reise von Seite Eins bis Seite Dreihundertsiebenundsechzig wert. Zwei Abenteuer stehen noch aus, welche hoffentlich auch den Weg zum Luzifer Verlag finden werden.


    Luzifer Verlag


    close.png