Nach Seite 103 kann ich sagen: Das ist ja echt ein schönes Buch! Schade, dass ich es nicht schon im Urlaub dabei hatte.
Die Hauptfiguren gefallen mir - die Guten sind nicht immer nur perfekt, die Bösen nicht immer nur ekelhaft, und v.a. Fritzi ist mir in ihrer Mischung aus Naivität, Tatendrang und spritzigen Ideen, die sie unverblümt äußert, sehr sympathisch. Die Dialoge finde ich frisch und amüsant, wenn auch an manchen Stellen zu lang. Spannendes Setting mit diesen auf verschiedene Weise verrückten Künstlern, mittendrin der mysteriöse Graf, und dem Gegensatz zwischen dem Landei Fritzi und den ganzen Flappers, zu denen sie sich gern dazumausern möchte und doch im Innern viel progressiver tickt als z.B. Inge, die sich von Männern aushalten lässt.
Bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Nach den ersten Seiten hatte ich ja im Stillen erwartet, dass Fritzi den dreisten Dieb von ihrer Ankunft in Berlin in der Künstlerkolonie wiedersieht, wo er ihr grinsend das Geld zurückgibt und eine Bemerkung so in der Art macht, dass sie ja jetzt in der großen Stadt ist und ihre Siebensachen ein bisschen besser zusammenhalten muss. Vielleicht passiert das noch? Aber allmählich ist es wohl schon zu lange her... Und da alle dem Grafen Geld schulden (oder er ihnen), ist das wohl auch zu viel erwartet - wenn man irgendwie an Geld kommt, behält man es, warum sollte man da vor den Besucherinnen des Grafen Halt machen.
Kleinigkeiten, die mich ärgern: Wenn das Lektorat / Korrektorat geschlafen hat und irgendwelche Schnitzer übersehen (oder erst eingebaut?) hat.
Auf jeden Fall ein Buch, das mir Spaß macht! Deshalb lese ich jetzt gleich mal weiter...