Beiträge von Nadezhda

    Ich habe bisher nur wenige schlechte Erfahrungen beim Bücherverleihen gemacht, was vielleicht daran liegt, dass ich sie inzwischen auch nur einer handverlesenen Gruppe von Menschen leihe. (Weniger wegen des Zustands der Bücher als wegen der Frage, ob ich sie überhaupt zurückbekomme.) Und wenn denen trotz der mir eigentlich bekannten Sorgfalt mal ein Malheur passiert, geht die Welt auch nicht unter - schließlich sehe ich Bücher i.d.R. doch als Gebrauchsgegenstände. Da zeugt der kleine Rotweinfleck dann eher vom doppelten Genuss der Leserin. ;-) Bei größeren Schäden würde ich allerdings auch davon ausgehen, dass das Buch ersetzt wird. Ist mir aber noch nie passiert.


    Früher habe ich noch Listen geführt, wem ich was geliehen habe und von wem ich was entliehen habe. Aber mein Eindruck ist, dass das Bücherverleihen unter Bekannten ohnehin abnimmt, seit man gebrauchte Bücher für wenige Cent kaufen kann (und sie dank Internet auch findet... ich erinnere mich noch an Zeiten, wo ich auf der Suche nach einem vergriffenen Buch von Antiquariat zu Antiquariat gezogen bin :lache) und sie nach dem Lesen einfach weiterverkauft, falls man sie nicht behalten will. Das ist anscheinend für viele Menschen inzwischen bequemer oder günstiger als das Busticket / der Parkschein, um die nächste größere Leihbücherei zu erreichen.

    Zitat

    Original vom Schwarzen Schaf
    Ja, ich habe hier auch schnell gelernt, Bücher abzubrechen, in die ich nicht reinkomme. Meistens lese ich circa 1/4 oder etwa 100 Seiten, danach entscheide ich.Ich konnte das vorher nicht so gut, heute macht mir das kaum noch was aus. Dafür ist mein SuB zu hoch und meine Lesezeit zu schade. :grin


    Dito. :grin Früher war mein Limit bei 1/3 oder mind. 150-180 Seiten; das habe ich genauso, wie du es oben schreibst, eingedampft - und fahre damit sehr gut. :-)


    Viel Spaß mit dem nächsten Titel deines SuB!!! :wave

    Also, ich bin ja noch nicht so lange eine Eule, aber was mein Eulenleben mich sehr schnell gelehrt hat: Dass ich Bücher, die mich nicht fesseln können, viel schneller und konsequenter als früher abbreche.* Denn es gibt sooo unglaublich viele TOLLE Bücher, die man lesen kann!!! Nicht, dass mir das nicht schon vorher klargewesen wäre, aber hier bekommt man es ja tagtäglich und ständig vor Augen geführt... :rolleyes :grin


    Und @ Schwarzes Schaf, wenn ich mir da deine SuB-Signatur angucke... :grin


    *Und ja, das betrifft natürlich nur das Freizeit-Lesen...

    Zitat

    Original von Buchdoktor
    Und es gibt immer Kinder, die beim Vorlesen eingekuschelt auf dem Schoß gern länger "klein" sein wollen, und welche, die die Nase neugierig in den Wind halten, wie es sein wird, ein Schulkind zu sein.


    Tiere vs. richtige Kinder ist für meine Kinder und mich nicht unbedingt eine Frage von Groß- oder Kleinseinwollen. Es gibt ja auch Bücher mit Hasen und anderen Tierkindern, die eingeschult werden... :lache
    Was meine Kinder mit wachsendem Alter nicht mehr so an sich lassen, sind Tiere, die sich wie Menschen verhalten. Sie mögen Geschichten vom Bauernhof o.ä., wo Tiere sich wie Tiere verhalten.
    Aber wie du schon sagst, die Abstimmung findet im Kinderzimmer bzw. schon vorher mit den Kindern in der Buchhandlung oder Bücherei statt.


    Vielleicht werden auch aus den Kindern, die schon im zarten Alter eher realistische Bücher mögen, später mal die Erwachsenen, die nicht unbedingt viel Fantasy lesen? ?( :grin

    Patrick Wirbeleit / Max Fiedler
    Antonia war schon mal da


    Erschienen 2016 bei Reprodukt
    40 Seiten


    3-6 Jahre



    amazon
    Wenn gute Freunde reisen gehen, gibt’s unterwegs ganz viel zu sehen. Das denken sich auch der kleine Biber und seine Freunde Buntspecht, Lurch und Igel. Schnell noch Antonia abgeholt und nichts wie los in die weite Welt! Womit sie nicht gerechnet haben: Antonia hat keine Lust. Nicht nur das, sie behauptet auch noch frech, sie habe die Welt längst gesehen. So machen sich die vier eben ohne ihre Freundin auf die Socken. Wie groß ist ihr Erstaunen, als sie feststellen: Ob hoch in den Bergen oder in den Tiefen des Meeres… Antonia war schon mal da!
    Patrick Wirbeleits fröhlich-gereimte Vorlesegeschichte nimmt kleine Entdecker mit in die spannende Welt vor ihrer Haustür, die noch nie so schön war, wie in Max Fiedlers liebevollen Wimmelbildern.


    Meine Meinung
    Das Buch ist eigentlich nicht weiter spektakulär. Eine nette kleine Geschichte von ein paar Freunden, die auf Reisen gehen und feststellen müssen, dass ihre Freundin Antonia, die lieber zu Hause bleiben wollte, überall schon einmal gewesen ist. Die Texte sind gereimt, nicht immer ganz elegant, und sehr kurz. Leider befindet sich das letzte Wort des Reims immer auf der Folgeseite, sodass die Kinder beim gemeinsamen Lesen das betreffende Wort immer schon herausbrüllen und umblättern wollen, ohne sich die Illustrationen genauer anzusehen. Da diese als Wimmelbilder angelegt sind, finde ich das also eher kontraproduktiv.
    Dass das Buch von mir eine Rezi bekommt, liegt an einem kleinen, aber feinen Detail: Der Igel sitzt im Rollstuhl. Und dieser Umstand wird an keiner Stelle im Buch explizit hervorgehoben, sondern es ist einfach so. Ich finde es toll, wenn Kinderbücher mal ein bisschen mehr Diversität abbilden, ohne dass das gleich "pädagogisch verarbeitet" werden muss.

    Zitat

    Original von Buchdoktor
    Kinderbuchautoren sollten sich einmal kritisch fragen, warum Kindern soziale Konflikte als Tiergeschichten erzählt werden müssen und nicht einfach als Alltagsgeschichten aus Kindergarten, Kita und Schule.


    Das wundert mich auch immer wieder. Meine Kinder können mit Geschichten, in denen andere Kinder und ihr eigener Alltag auftauchen, viel mehr anfangen als mit Tiergeschichten. Aber ich würde nicht ausschließen, dass es anderen Kindern vielleicht anders geht...

    Im ersten Moment habe ich mich gefragt, ob es eine Neuausgabe von diesem Buch hier ist:


    Karl Bruckner - Sadako will leben (erstmals erschienen 1961)


    Dieses Buch hat mich in meiner Kindheit begleitet und bewegt. (Edit: Ich sehe gerade die Vita der Autorin: Fast mein Jahrgang und Osten. Da wird's ihr ähnlich gegangen sein wie mir. Wenn ich mich richtig erinnere, war das Buch sogar Schullektüre. :lache - Ups, Edits Schwester hat entdeckt, dass das "nur" die Illustratorin war. Ich brauche definitiv noch einen Kaffee. :wow)


    Werde mit Interesse das neue Buch über Sadako lesen!

    Ich habe das Buch heute Abend gelesen und muss sagen, dass es mich mehr als andere Bücher zum Thema Holocaust berührt und verstört hat. Keine Ahnung, ob ich es gern einem Kind von 11-13 Jahren (vom Verlag empfohlenes Alter) zu lesen geben würde. Anders, als im Klappentext dargestellt, verlässt das Buch durchaus die Perspektive eines sieben- bis zehnjährigen Kindes, benennt das Ausmaß der Gräuel, bettet das selbst Erlebte in den Gesamtkontext ein und eröffnet damit eine ganz andere Dimension als z.B. das "Tagebuch der Anne Frank", wo die Schrecken der Nazizeit doch eher aus der relativen Sicherheit des Hinterhauses geschildert werden und den Horizont eines Kindes / jungen Teenagers nicht verlassen. Natürlich fehlen am Ende nie die Abbildungen und Schilderungen zu Bergen-Belsen, und persönlich denke ich, das reicht für ein 11-jähriges Kind. Man hat anhand der Bilder und Erläuterungen einen Redeanlass und kann das vertiefen, je nachdem, was und wieviel das jeweilige Kind verträgt. 13-Jährige sind da schon wieder belastbarer, würden sich aber vielleicht für das Buch "Ich bin ein Stern" nicht mehr so sehr interessieren, weil die Ich-Erzählerin altersmäßig schon zu weit von ihnen entfernt ist, zu kindlich in ihrer Fixierung auf ihre Puppe Marlene im Pappkartonbett und mit den Puppenkleidern aus Lumpen. Eigentlich finde ich, es ist ein Buch für Erwachsene. Viele Szenen, seien es Gedichte oder die möglichen Worte von Müttern zu ihren Kindern während ihrer letzten Momente in den Gaskammern, waren für mich kaum auszuhalten. Natürlich projiziert man da als Mutter auch viele eigene Gefühle hinein, die Kinder so noch gar nicht kennen und wo Kinder deshalb diese Textstellen vielleicht auch nicht als schwierig wahrnehmen würden. Falls jemand das Buch mit Kindern gelesen hat, würden mich Erfahrungsberichte dazu sehr interessieren.


    Möglicherweise hadere ich auch mit der Bezeichnung "Erzählung", denn eigentlich ist das ein autobiografischer Bericht. Um mit Kindern dieses Thema zu besprechen, würde ich solche Texte vielleicht nicht am Anfang wählen, sondern erst einmal fiktionale Texte lesen, in denen das schlimme Geschehen bewusst nur in altersgerechten, verkraftbaren Auszügen dargestellt wird. Das mag jetzt zynisch klingen und mir ist völlig klar, dass der Holocaust für die Betroffenen auch nicht altersgerecht und verkraftbar abgelaufen ist. Aber ich finde, wenn man Kindern und Jugendlichen heute das Thema nahebringen will, schießt man sich nur ins Knie, wenn man sie von Anfang an überfordert. Und diese Befürchtung hätte ich bei diesem an sich absolut lesenswerten Buch.


    "Weine nicht, Mama, hör mein Versprechen,
    Niemand wird meine Seele zerbrechen.
    Ich bin ein Stern." - Inge Auerbacher

    Zitat

    Original von JASS
    Bisher war Skype kein Thema, die Kategorie wurde um Twitter erweitert. Ich finde aber, das Skype auch gut dazu passt und ergänze es. :wave


    Dann habe ich das in der Tat verwechselt. Aber danke fürs Ergänzen! :wave

    Katja Frixe
    Der zauberhafte Wunschbuchladen 2 - Der hamsterstarke Harry


    Dressler 2017
    176 Seiten


    8-10 Jahre



    amazon
    Neues aus dem Wunschbuchladen: So viel Magie wie nie! Bei Clara und ihren Freunden vom Wunschbuchladen ist die Aufregung groß, denn ein Talentwettbewerb hält die ganze Stadt in Atem. Nur Claras Freund Leo (sonst immer für seine Spitzenlaune bekannt) ist mürrisch und streitsüchtig. Zum Glück finden die Freunde einen schlauen Weg, sein Problem zu lösen. Nun können sie sich endlich dem Rätsel um den merkwürdigen Hamster widmen. Turbulente Zeiten also, doch wie Frau Eule immer sagt: "Heute ist kein Tag für schlechte Laune."
    Der 2. Band über verzauberte Bücher und geheimnisvolle Orte: warmherzig und lustig zweifarbig illustriert!



    Meine Meinung
    Die Illustrationen von Florentine Prechtel finde ich wieder sehr gelungen und das Buch ist flüssig, immer mal ein bisschen frech und v.a. humorvoll geschrieben. Ich empfinde es für das empfohlene Lesealter als passend.
    Leider fällt der zweite Band inhaltlich deutlich hinter den ersten zurück. Wo es dort noch um mehrere wirklich existenzielle Themen ging (Trennung der Eltern bei der besten Freundin und damit verbunden deren Wegzug; Umgang mit der "Neuen" vom Vater der Freundin, die nun auch noch die eigene Lehrerin ist; Verarbeitung des Verlusts der Freundschaft bzw. der Lernprozess, sie auf Skype & Co. zu verlagern; das nicht ganz mühelose Gewinnen eines neuen Freundes; dies alles und noch mehr, nett umrahmt von der sympathischen und leicht magischen Buchhandlung, wo Frau Eule für jede Lebenslage ein passendes Buch und ein Schokotörtchen bereithält - da war einfach Tiefe und Fülle drin.
    Im zweiten Band dagegen ist die Anzahl der spannenden Themen übersichtlich (immer noch der Verlust der Freundin und der Umgang mit der neuen Flamme ihres Vaters; die Arbeitslosigkeit des neuen Freundes und der eher nicht so spannende Talentwettbewerb, um das Problem der Arbeitslosigkeit zu lösen). Auch die breit entfaltete Geschichte um den Hamster Harry konnte mich nicht wirklich packen, ich fand sie einfach nicht besonders interessant.
    Das ist für mich insgesamt schade, denn der erste Band hatte mich nahezu restlos begeistert.


    Ich werde dem irgendwann erscheinenden dritten Band dennoch eine Chance einräumen und vergebe für diesen hier 7 / 10 Punkten, weil es an sich trotzdem ein schönes Kinderbuch ist und meine Enttäuschung sich vor allem aus dem direkten Vergleich mit dem ersten Band ergibt.

    5.46 ... in dem jemand namentlich WhatsApp, Facebook, Youtube oder Tinder nutzt.


    Ich erinnere mich dunkel, dass irgendwo geschrieben wurde, auch Skypen würde die Challenge erfüllen...? Oder irre ich mich da? ?(

    Zitat

    Original von xexos
    Das menschliche Auge bzw. Gehirn benötigt bekanntlicherweise nicht alle Buchstaben, um das Wort bzw. den Satz zu verstehen.


    Ich weiß. Deswegen funktionieren ja diese lustigen Spielchen mit Phantasiebuchstaben, die den eigentlichen Buchstaben nur noch sehr entfernt ähneln, oder Kombinationen aus Ziffern und Buchstaben aus anderen Alphabeten, oder völlig vertauschten Buchstabenfolgen mit lediglich "richtigem" ersten und letzten Buchstaben bei den meisten Menschen gut.


    Die "Sone" ist mir in der Tat entgangen. (Es war aber zumindest in meiner Ausgabe auch keine rote Zickzacklinie drunter. ;-) ) Wenn ich jetzt den Abschnitt überfliege, sehe ich, dass es einer ist, der mich vom Thema eher gelangweilt hat. Da war ich nicht so aufmerksam. Zum Glück musste ich es auch nicht sein, denn ich habe nicht konzentriert am Schreibtisch das Korrektorat gemacht, sondern auf dem Sofa gesessen und wollte mich nach meinem Arbeitstag entspannen. Im "Katzentisch" gab es auch m. E. nicht so arg viele Fehler und ich sage ja auch nicht, dass das nicht MAL passieren darf. Die Häufung nervt. In der Hinsicht ist meine aktuelle Lektüre viel schlimmer. Da sie aber voll von wunderschönen Bildern, Stimmungen und Gedankengängen ist, lese ich tatsächlich darüber hinweg! :lache


    Ich werde meinen Post hier jetzt nicht auf Tippfehler überprüfen, dafür bin ich schlicht zu müde und es ist mir gerade auch egal, ich will ja eh kein Geld für meine 2 cents haben.


    Gute Nacht! :wave