Beiträge von claudi-1963

    Den Sommer "überspringt" Katrin vorerst, der nächste erscheint im Oktober

    Das kleine Bücherdorf: Herbstleuchten (Das schottische Bücherdorf, Band 3)


    Betty Andrews ist nicht nur Hollywoodschauspielerin, sie schreibt auch erfolgreich Kinderbücher. In den Unterlagen ihrer Großmutter stößt sie auf farbenfrohe Zeichnungen, die wunderbare Illustrationen für ihre Bücher wären. Doch ihre Oma ist nicht bereit, darüber zu sprechen, woher sie stammen, und über den Künstler E. Smith ist nur bekannt, dass er oder sie in einem Dorf an der Südwestküste von Schottland lebt. Kann dieses Dorf Swinton-on-Sea sein? Gerade hat Betty eine Einladung für das dortige Book Festival erhalten, und obwohl sie normalerweise öffentliche Auftritte meidet, reist sie nach Schottland, um Nachforschungen anzustellen. Bereits kurz nach ihrer Ankunft wird sie enttarnt und von Fans verfolgt. Der Buchhändler Eliyah hilft ihr und bringt sie ins B&B seiner Oma Nanette. Bei den Recherchen über den geheimnisvollen Künstler kommen die Schauspielerin und der zurückhaltende Bücherwurm sich näher. Dann macht Betty in der Bibliothek eine Entdeckung, die ihr zeigt, dass Eliyahs tragische Familiengeschichte eng mit ihrer eigenen verknüpft ist.

    ASIN/ISBN: 349900948X

    Eigentlich komisch, das sie den Sommer überspringt.

    Nina Ohlandt, ausgebildete Sprachlehrerin, arbeitete in vielen Berufen, bis sie zu ihrer wahren Berufung zurückfand: dem Krimischreiben im Land zwischen den Meeren, dem Land ihrer Vorfahren. Nina Ohlandt starb 2020. Ihre Krimireihe wird von Jan F. Wielpütz fortgesetzt, der als Verlagslektor Krimi- und Thrillerautoren betreute und - teils unter Pseudonym.


    "Ein Augenblick der Geduld kann vor großem Unheil bewahren, ein Augenblick der Ungeduld ein ganzes Leben zerstören." (chin. Lebensweisheit)

    Nebel hängt über Sylt, als das Ultraleichtflugzeug "Oliv Tuuli" abstürzt. Während Pilotin Bente Roeloff schwer verletzt noch um ihr Leben kämpft, verbrannte ihr Vater in der abgestürzten Maschine. Bei genausten Untersuchungen stellt sie Motorversagen fest. Doch auf wen hatte es der Täter abgesehen auf die Pilotin oder ihren Vater Karel. Wer war Karel Jansen, der vor nicht langer Zeit bei seinen Töchtern unter falschem Namen aufgetaucht ist? Für die neue Staatsanwältin Sanna Harmstorf wird dieser Fall zur Bewährungsprobe, den gleichzeitig soll sie nachforschen und das Team von John Benthien beobachten. Haben sie bei ihrem letzten Fall etwas verschwiegen?


    Meine Meinung:
    Als treuer Fan der John Benthien Reihe wollte ich unbedingt wissen, wie es nach dem Tod von Autorin Nina Ohlandt weitergeht. Natürlich bleibt es da nicht aus, dass ich dabei Vergleiche anstelle. Ihr herausragend guter bildhafter Schreibstil ist es, der mich schon immer fasziniert hat.
    Hier konnte ich immer durch die tollen Beschreibungen alles gut vorstellen. Leider kommt der Autor nicht ganz an diesen heran. Zwar blitzt dieser mitunter bei einigen Szenen durch, doch lange nicht so ausführlich wie bei den Bänden davor. Genauso begeistert war ich immer über die Freundschaft und Harmonie des Ermittlerteams und dem guten Vater - Sohn Verhältnis von John und Ben. Das ist etwas was ich bisher eher selten bei Krimis erlebe. Bedauerlicherweise ist davon nun fast alles verschwunden. Anscheinend hat sich das Team im letzten Band vollkommen zerstritten und fast jeder geht trotz Arbeit seine eigenen Wege. Selbst von Ben bekommt man nur noch wenig mit, weil er eine neue Bekanntschaft und dadurch viel auf Reisen ist. Dies alles hat mich schon sehr enttäuscht. Vor allem, da der Autor ja anscheinend Bücher und Autorin gut kannte und sie wollte, dass er die Reihe weiterführen soll. Ich frage mich nun ist das wirklich Nina Ohlandts Vermächtnis? Wollte sie wirklich ihr Ermittler trennen ein Team, das bisher gerade durch ihre Art den Lesern gefallen hat? Die Handlung selbst hingegen ist gut durchdacht, konstruiert und wartet mit einigen Wendungen auf. Mit Sanna Harmstorf kommt nun eine neue Herausforderung hinzu, die selbst ihr Päckchen zu tragen hat aber dennoch nicht sehr kompromissbereit zu sein scheint. Sie soll feststellen, weshalb die Harmonie im Team nicht mehr vorhanden ist und ob dies was mit ihrem letzten Fall zu tun hat. Hätte mich die interessante Handlung nicht so fasziniert, wer weiß, ob ich gerade wegen der veränderten Charaktere am Buch drangeblieben wäre. Das Team von damals mit dem Bewusstsein für Gerechtigkeit und die extreme Freundschaft zwischen John und Tommy fehlen mir schon sehr. Lillys Liebe zu John scheint ebenfalls total zerstört und vergessen. Mit ihrer Sturheit und Unversöhnlichkeit ist sie ein völlig anderer Mensch geworden, das passt für mich überhaupt nicht. Und besonders nach diesem Ende weiß ich nicht einmal, ob die Reihe weitergehen wird. Den wie ohne Team? Diese Reihe war ja nicht nur John, sondern mit dem Team dahinter. Man sieht ja durchaus bei Andreas Franz, dass eine Krimireihe weiterführen kann, nur dazu muss das Ermittlerteam stimmen. Weil der Autor gute Ansätze zeigt, die Reihe weiterzuführen, gebe ich 4 von 5 Sterne.


    ASIN/ISBN: 340418873X

    Vielen Dank für deinen Leseeindruck, das Buch ist direkt auf meine WuLi gewandert. Ich bin keine versierte True Crime Leserin, aber der Schreibstil des Autors spricht mich an.

    Es gibt jetzt ein neues Buch von ihm "Die Kannibalin", ich bin schon gespannt. Wenn ich es gelesen habe dann gibts eine Rezension von mir.

    Schon als Philosophiestudent haben mich Gesellschaftsromane am meisten begeistert, denn sie haben mich dazu gebracht, für das Leben zu brennen, es vollkommen auszukosten, wo und wie ich nur kann. Und im engen Austausch mit meinen Kolleg/innen vom Österreichischen Schriftsteller/innenverband habe ich meine Schreibfertigkeiten sukzessive verfeinert. Wenn ich reise und wenn ich schreibe, habe ich gleichermaßen das Gefühl, mich und die Welt kennenzulernen. Mich für die Welt zu öffnen und sie so besser verstehen zu können. Es ist ein egoistischer Akt, der zu einer Sucht geworden ist. Ich bin süchtig nach Wachstum und ich finde es dort, wo ich noch nicht war. Gewiss, es gibt andere Wege - den Weg nach innen -, aber das eine schließt das andere nicht aus.


    "Verstorbene Menschen leben nämlich überall da weiter, wo sie ein bisschen ihre Güte hinterlassen haben." (Buchauszug)

    Auf der Suche nach ihrer kranken Mutter verläuft sich die neunjährige Linh in den Fluren der Klinik. Eigentlich hätte ihr Vater längst da sein sollen, doch wieder einmal verspätet er sich. Da trifft sie auf Mori, ein Punkrock Mädchen auf einem Skateboard mit einem Hello-Kitty Hoodie. Wow, so eine große Schwester hätte sie gerne gehabt. Dabei ahnt sie noch nicht, dass Mori aus einem ganz anderen Grund hier ist. Unscheinbar verwandelt, begibt sich der Tod in Form von Mori mit Linh auf die Suche nach ihrer Mutter. Dabei gibt sie ihr viele lehrreiche Tipps und Lebensweisheiten mit auf den Weg.


    Meine Meinung:

    Diese Kurzgeschichte hat mich anhand vom Klappentext neugierig gemacht. Der Schreibstil ist nicht gerade einfach zu lesen, zudem sind ein paar österreichische Wörter dabei, die ich so nicht kannte. Man sollte definitiv ganz dabei sein, wenn man dieses Buch liest. Mitunter bin ich schon ein wenig enttäuscht von der Wiedergabe und den Charakteren. Denn es sind mir zu viel hochgestochene Lebenshinweise und Tipps, die so gar nicht für ein Kind geeignet sind. Ich jedenfalls wäre als Mädchen in dem Alter nicht mit Mori fachsimpelnd durch die Gänge gegangen. Selbst Linh wirkt sprachlich für mich eher wie ein Teenager oder Erwachsener, aber sicher nicht wie ein Kind. Zu viel des Guten ist dann am Ende, als sie erneut Mori begleitet. Nichts ist da mehr von Trauer und Kummer zu spüren. Ein Verhalten, das ich so überhaupt nicht nachvollziehen und verstehen kann, den gerade hier spüre ich keinerlei Emotionen. Selbst ihre Mutter wirkt völlig emotionslos, als sie ihr Kind ein letztes Mal im Arm hält. Stattdessen bombardiert sie ein kleines Mädchen mit Lebensregeln, die sie in so einer Lage gar nicht versteh und begreifen kann. Für mich war es zu viel des Guten, als dann auch noch um das Klima und Umweltschutz ging. Ich hatte eine Geschichte erwartet, bei dem viel mehr auf ein Kind eingegangen und ihm Tod eventuell Glaube und Hoffnung erklärt wird. Da konnten mich selbst ihre Besuche bei anderen Patienten nicht überzeugen. Für mich ist dieses Buch an vielen Stellen eigenwillig, bizarr und definitiv nur was für Erwachsene und selbst die werden teils überfordert sein. Ginge es nach mir, würde ich den Charakter von Linh kindgerecht überarbeiten. Natürlich kann ich als Erwachsener inhaltlich etwas anfangen, doch die Reise zu unserem Ursprung war selbst für mich etwas fantasiereich und zu viel des Guten. Warum, frage ich mich, musste Linh ausgerechnet ein kleines Kind sein? Ich konnte diesem Buch leider wenig abgewinnen, vielleicht hatte ich andere Erwartungen. Deshalb leider nur 3 von 5 Sterne von mir.


    ASIN/ISBN: B09HP3LB87

    Katharina Herzog ist die deutsche Autorin für Liebesromane, die Fernweh auslösen. Sie liebt es, ihre Leser an Sehnsuchtsorte wie Amrum, die Amalfiküste, Juist und New York zu entführen und diese Schauplätze auch selbst zu bereisen. Mit ihren Romanen schrieb sie sich nicht nur in die Herzen ihrer Leser, sondern eroberte auch die Bestsellerlisten. Katharina Herzog lebt mit ihrer Familie, Pferd und Hund bei München und plant schon ihre nächste Reise.


    "Freundschaft ist wie ein Gummiband, das zwischen zwei Personen gespannt ist. Lässt der eine los, tut es dem anderen weh." (Spruch d. Tages)

    Es ist Frühling geworden in Swinton-on-Sea dem kleinen Bücherdorf in Schottland. Wer hätte gedacht, dass die toughe Shona mit ihrem speziellen Café und den ausgefallenen Cupcakes einen Blog betreibt? Angefangen hat es nach Alfies Tod mit einem von ihr nie abgeschickten Brief an ihn. Darauf folgten viele weitere Briefe von ihren Lesern, die einem ans Herz gehen. Allerdings erhält sie eines Tages selbst einen Brief von einem Unbekannten, der jedoch kennt sie anscheinend besser als ihr lieb ist. Außerdem kehrt ihr alter Freund und Autor Nathan Wood (Nate) nach Jahren in die Heimat zurück. Nate, der nach Alfies Tod nach Edinburgh verschwunden ist und ihre Freundschaft dadurch zerbrach. Doch nun will er endlich reinen Tisch machen und Shona alles gestehen. Obendrein muss Shona noch einen Tortenwettbewerb gewinnen, damit sie sich endlich ihren Traum erfüllen kann.


    Meine Meinung:

    Auch Band zwei um das kleine Bücherdorf Swinton-on-Sea wartet wieder mit einem bezaubernden Cover auf. Mit viel Herzblut, Wärme, Emotionen, Romantik und Liebe nimmt uns die Autorin auf eine weitere Reise nach Swinton. In diesem Buch geht es hauptsächlich um Grahams Schwester Shona. Die resolute, etwas abweisende Art von ihr haben wir ja schon im letzten Buch erlebt, doch Shona kann auch ganz anders sein. Dass sie ein großes Herz für Liebe und Freundschaft hat, ihren Hund Bonnie über alles liebt und außerdem einen Traum verfolgt, den sie sich womöglich bald erfüllen kann, das erleben wir alles in diesem Buch. Es gibt zusätzlich ein Wiedersehen mit Vicky, den anderen Bewohnern und mit ihrem alten Freund Nate. Selbst wenn mir ein wenig das Flair des Frühlings, Familienidylle und die Herzlichkeit der Bewohnern Swintons aus dem letzten Band gefehlt haben, hat mich Shonas Geschichte berührt. Gerne hätte ich noch etwas mehr über die innige Freundschaft von Alfie, Nate und Shona erfahren. Der Tod Alfies vor zehn Jahren hat einen ganz schönen Riss hinterlassen. Ob sie und Nate sich je wieder annähern können? Interessant fand ich auch die Idee mit Shonas Blog und den nie abgeschickten Briefen. Doch noch mehr hat mich in dieser Geschichte Shona überrascht. Ihre abweisende, kühle Art vom letzten Mal war zwar hier noch zu spüren, doch ich erlebe auch eine ganz andere Shona. Eine, die verletzlich, voller Träume, Hoffnung und Liebe ist. Nur leider scheint diese Seite seit Alfies Tod abhandengekommen zu sein. Nate dagegen ist für mich ein gebrochener Mann, der dem Alkohol verfallen und dessen Schreibblockade und Sehnsüchte ihn nach Hause geführt haben. Er leidet sehr unter der seit damals zerbrochenen Freundschaft. Ob die beiden sich endlich aussprechen und wieder zueinanderfinden werden? Sicher nur, wenn beide ehrlich zueinander sind. Nun freue ich mich auf den nächsten Band mit einem Sommer in Schottland, gebe eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3499009471

    Meike Messal wurde 1975 in Minden geboren. Nach dem Abitur lebte sie für einige Zeit in Israel und Südafrika und studierte in Hamburg Germanistik, Anglistik und Amerikanistik. Anschließend unterrichtete sie in Schleswig-Holstein. Die Wege an die Küste waren kurz und Messal, die das Meer liebt, verbrachte ihre Freizeit am liebsten am Wasser. Besonders hatte und hat es ihr Fehmarn angetan. Inzwischen lebt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern wieder in ihrer Heimat und unterrichtet an einem Mindener Gymnasium. Wann immer es die Zeit zulässt, findet man sie jedoch an ihrem Sehnsuchtsort – auf Fehmarn.


    "Das ganze Geheimnis des Daseins ist, keine Furcht zu haben. Fürchte nicht, was aus dir wird, und hänge von niemanden ab!" (Vivekananda)

    Eigentlich wollten sie nur ein paar schöne Tage auf einem Hausboot in Burgstaaken verbringen. Sylke, ihre Tochter Emmi und die beiden Freundinnen Levke und Laura möchten sich von den letzten traumatischen Erlebnissen erholen. Doch dann müssen sie eine junge Frau vor dem Ertrinken retten, die total verängstigt und verstört ist. Was ist mit der Frau, die Sarah heißt, geschehen? War der Sturz Absicht oder ist sie aus Versehen ins Wasser gefallen? Irgendwas scheint merkwürdig mit ihr zu sein, vor wem hat sie solche Angst und warum musste sie fliehen? Nach und nach erzählt sie ihre Geschichte und was sie dabei erfahren, erschüttert Sylke und ihre Freundinnen bis ins Mark.


    Meine Meinung:

    Als großer Fan von Meike Messal habe ich mich schon sehr auf einen weiteren Fehmarn-Krimi gefreut. Ein wunderschönes Cover von Fehmarn und ein Wiedersehen mit einigen alten Bekannten erwartet mich in Band drei. Da ist zum einen Laura, die ich aus "Düstersand" kenne und Sylke, Emmi und Levke kenne ich aus "Klippenfall". Ihre eigene Geschichte könnt ihr gerne in diesen Krimis nachlesen und ich kann sie nur empfehlen. Erneut geht es wieder auf die Insel Fehmarn, doch dieses Mal befinden wir uns in Burgstaaken. Auch diesmal lässt die Autorin uns an einigem teilhaben, was man erleben kann. Vom Silo Climbing Europas höchste Toprobe Kletteranlage bis zur Glas-Kreativwerkstatt, wo man Sandstrahlarbeiten herstellen kann, ist alles dabei. Doch in erster Linie geht es natürlich um einen neuen Kriminalfall. Doch natürlich geht es in erster Linie um einen neuen Kriminalfall. Nicht nur, dass die Freundinnen dieser total verängstigten Frau begegnen, wird außerdem noch eine Tote in den Dünen gefunden. Dadurch kommen bei Sylke die alten Ängste wieder hoch von ihren schrecklichen Erlebnissen. Vor allem, nachdem sie erfährt, mit wem Sarah Kontakt hatte. In alter Manier, wie ich es von der Autorin kenne, gibt es wieder mehrere Handlungsstränge. Am Anfang mögen die verschiedenen Handlungen den einen oder anderen etwas verwirren. Doch keine Sorge, alles fügt sich mit der Zeit zu einer Handlung zusammen. Wer es nicht kennt, wird sich vielleicht wundern, den hier kommt es nicht zum klassischen Ermittler - Täter Fall. Sondern diese Krimis sind ganz anders aufgebaut, hier ermitteln oder durchleben ganz normale Personen wie du und ich das Geschehen. Zwar kommt auch diesmal wieder Kommissar Martin Grünig ins Spiel, allerdings nicht so wie bei anderen Kriminalfällen. Aber das erlebt ihr ja, selbst wenn ihr das Buch lest. Der Plot selbst geht bis tief in Sarahs Vergangenheit, wo sogar Missbrauch und Misshandlung im Spiel sind. Am Ende wartet wieder ein spannender Showdown auf uns. Ein Kriminalfall mit viel Herzblut, reichlich Spannung und dem Flair für die Insel Fehmarn, dem ich gerne 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung gebe. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 395475245X

    Emilia Benedict ist das Pseudonym der Autorin. Sie ist im Jahre ’69 geboren und verbrachte ihre Kindheit im Land der Blauen Steine. Ihre Sturm- und Drangzeit hat sie später in eine sächsische Großstadt verschlagen, in der sie viele Jahre gelebt hat. Mittlerweile ist sie auf vielen interessanten Schauplätzen unterwegs. Wesentliche Basis ihrer Schreibweise sind akkurate Recherchen und Natürlichkeit ihrer Protagonisten.


    "Mobbing ist nicht in Ordnung, egal in welchem Alter. Wunden heilen, aber die Erinnerungen bleiben ewig. (Sabine Eckhardt)

    Bei einer Schule in Jefferson City findet man mitten auf dem Schulhof zwei abgetrennte Füße. Kurz darauf entdeckt ein Jogger eine Leiche ohne Füße. Allerdings haben beide Körperteile unterschiedliche DNA, sodass es Inspector Aidan Carter und Lieutenant Ethan Jonas gleich mit zwei Opfern zu tun bekommen. Auch die weiteren Spuren am Tatort weisen auf einen Täter mit religiösem Hintergrund hin. Ist es gar ein Verbrechen aus Leidenschaft? Währenddessen plagt sich Aidans Partnerin, Bestsellerautorin Jessica Duncan, mit einer Schreibblockade herum. Da kommt Aidans neuster Fall über den Metzger von Jefferson City gerade recht. Bei ihren Recherchen findet sie auf Ereignisse und Gemeinsamkeiten in der Vergangenheit der Opfer. Und trotzdem sie beim letzten Mal mit viel Glück dem Toxin-Killer entkommen ist, begibt sie sich erneut wieder in Lebensgefahr.


    Meine Meinung:

    Das düstere Cover mit einigen Hinweisen zum Inhalt dieser Geschichte gefällt mir gut. Der flüssige, unterhaltsame Schreibstil macht mir das Lesen einfach. Lediglich die ähnliche Aussprache der beide Namen der Ermittler haben mich zu Beginn etwas irritiert. Trotzdem es zu einigen wenigen Wiederholungen kommt, bleibt der Thriller unvorhersehbar und spannend. Dabei fand ich die Mischung zwischen Privatleben und Ermittlungen ausreichend. Dass neben den Ermittlern noch eine Autorin und eine Reporterin an dem Fall interessiert sind, macht das Ganze recht abwechslungsreich. Interessant und beklemmend finde ich die Einblicke in das Leben und die Gedankenwelt des Täters, bei dem nach und nach klar wird, warum er seine Taten begeht. Besonders seine Mutter empfinde ich dabei wirklich als herzlos und grausam. Gut gefielen mir die Charaktere, da wäre der smarte, kompetente, ausgeglichene Aidan, der jedoch seine Probleme mit Leichenschauen hat. Sein Partner und Freund Ethan hingegen wirkt auf mich abgeklärt, toughe und charakterstark. Autorin Jessica hingegen ist eine kluge, neugierige und schlagfertige Persönlichkeit. Sie würde alles für eine gute Story riskieren und schießt dabei oft über das Ziel hinaus. Dadurch wirkt sie auf mich mitunter ein wenig naiv. Der Spannungsbogen baut sich im Laufe des Buches auf, bis es am Ende zu einem brutalen Zusammentreffen von Ermittler und Täter kommt. Mir gefiel die Geschichte sehr gut und ich ärgere mich ein wenig, dass ich nicht schon den Toxin-Killer für mich entdeckt habe. Von mir jedenfalls gibt es eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0BNW881QX

    Haya Molcho, geboren in Tel Aviv, lernte auf ihren Reisen die Küchen der Welt kennen. Im März 2009 verwirklichte sie ihren Traum und eröffnete mit ihren Söhnen das NENI am Wiener Naschmarkt. Heute ist NENI eine europaweite Marke mit einer Kochschule, Restaurants in Berlin, Hamburg, München, Zürich, Köln, Amsterdam, Mallorca und Paris.


    In diesem Mix aus Kochbuch, Bildband und Familiengeschichte erleben wir jeden Einzelnen der Familie Molcho einmal ein wenig privat. Schade finde ich persönlich nur, dass alles mit recht groß dargestellt wird, sowohl Bilder als auch die Schriftform. So kommt meiner Ansicht nach nicht nur die Familiengeschichte selbst zu kurz, sondern ebenso die Familienrezepte selbst. Hier hätte ich mir gewünscht, die Köchin und Autorin selbst hätte ihre Rezepte etwas besser beschrieben. Bei einigen einfachen Rezepten ist dies nicht so schwierig, doch bei aufwendigeren Rezepten fehlt mir oft die genauere Zubereitung. Was sicher nicht einfach ist, wenn man ein Familienrezept schon dutzendmal gekocht hat und es inzwischen in Fleisch und Blut übergeht. Doch für uns, die wir sie nicht kennen, ist dies eben nicht der Fall und das hätte Haya bedenken sollen. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob und wo ich alle Zutaten für einige Gerichte bekomme. Den hier werden einige unbekannte Gewürze vorausgesetzt, wie z. B. Jerusalem Gewürz von Neni. Wunderschön sind zwar die Bilder in diesem Buch, allerdings hatte ich den Eindruck, als wenn man sich hier nicht entscheiden konnte zwischen Familiengeschichte, Kochbuch oder Bildband. Ich finde es toll, Kochbücher mit vielen Bildern, doch für die Größe und dem Preis dieses Buches wäre es mir definitiv zu teuer.
    So und nun kurz zum Inhalt. Eingeteilt ist es in die Lieblingsrezepte einzelner Familienmitglieder, dabei steht:

    Haya - Feuer & Teige
    Nuriel - Leicht & Dynamisch
    Navid - Feels like home
    Elior - Comfort Food
    Ilan - Mediterran & Fisch
    Samy - Vegetarisch durchdacht

    Weiter folgen noch einige Grundrezepte, die oft in den anderen Gerichten benötigt werden und die recht einfach beschrieben sind. Hier wie gesagt hätte ich mir lieber ein kleineres Bild, dafür etwas mehr Informationen gewünscht.


    Fazit:
    Ein toll aufgemachtes, hochwertiges Buch, das für mich eher ein Mix aus Bildband, Familiengeschichte und Kochbuch ist. Dafür ist der Preis des Buches vielleicht angemessen, ich allerdings finde ihn zu hoch. Mir wäre hier lieber gewesen, man hätte die Bilder etwas kleiner gehalten und dafür mehr schriftlichen Inhalt in Form von Rezepten und Familiengeschichte. Ebenso setzt Haya oft Gewürze voraus, die man sehr schlecht bei uns bekommen kann. Hier wäre sicherlich eine erwähnende Alternative gut gewesen. Von mir bekommt das Buch 3 1/2 von 5 Sterne, weil es mir zu wenig Kochbuch ist.


    ASIN/ISBN: 3710606438

    Frederic Hecker wurde 1980 in Offenbach am Main geboren. Er studierte Medizin in Frankfurt und hat nach seiner Promotion im Institut für Rechtsmedizin zwei chirurgische Facharztbezeichnungen erlangt. Heute lebt er mit seiner Frau und ihren beiden Hunden in Hannover, wo er als Plastischer Chirurg tätig ist. Seine Freizeit widmet der große Krimi-Fan dem Schreiben. Mit seinem Debütroman »Totenblass« begeisterte er sofort viele Leser*innen. Über das Ermittlerpaar Lara Schuhmann und Joachim Fuchs hat er bislang drei Thriller mit medizinischem Hintergrund geschrieben. Weitere Bände sind in Vorbereitung. https://www.instagram.com/frederichecker https://m.facebook.com/pages/c…c-Hecker-108148070830326/


    "Es heißt doch, dass alles im Leben aus einem bestimmten Grund passiert. Manchmal würde ich gerne wissen, was der Grund war." (Pinterest)

    Der berühmte Serienmörder Richard Dorn, bekannt als Aderlass-Mörder, findet er einen Weg, um aus dem Hochsicherheitstrakt zu fliehen. Für Kommissar Joachim Fuchs und Fallanalytikerin Lara Schuhmann ist es ein Schock, haben sie ihn doch lang genug gejagt und dabei fast ihr Leben verloren. Auf der Suche nach ihm treffen sie auf weitere Opfer Dorns. Jedes Mal scheint er einen Augenblick schneller zu sein als sie. Doch dann gibt es ein weiteres Opfer im Privatleben der Ermittler. Nun ist klar, sie müssen sich in ihn hineinversetzen, um ihn schnell zu finden.


    Meine Meinung:
    Im dritten Band geht es um die Flucht von Aderlass-Mörder Richard Dorn, den ich in "Totenblass" näher kennenlernen durfte. Der Mörder von jungen Medizinerinnen sollte eigentlich lebenslang hinter Gittern schmoren, wenn es nach Fuchs und Schuhmann geht. Den die Suche nach ihm hätten sie fast mit dem Leben bezahlt. Angestachelt durch Liebesbriefe von vielen Verehrerinnen, hat es ihm ein Brief besonders angetan. Jetzt muss er nur noch diese eine Frau kennenlernen, weshalb er seine Flucht plant. In diesem Buch wartet auf uns ein alter Bekannter, der vor allem durch seine brillanten Maskeraden in verschiedene Rollen schlüpfen und dadurch kaum zu fassen ist. Sein Katz und Maus Spiel mit der Polizei wartet mit einigen Wendungen und Herausforderungen auf den Leser. Der größte Schock allerdings wartet auf die Ermittler, als ein weiteres Opfer in ihrem privaten Umfeld tot aufgefunden wird. Im ersten Augenblick erscheint es Dorns Handschrift zu sein, doch ist er wirklich der Täter? Der über 600 Seiten dicke Thriller ist schon eine Herausforderung. Besonders dafür, dass ich den eigentlichen Täter schon kenne. Mitunter empfand ich einige Szenen etwas zu detailliert und langatmig, weshalb meiner Ansicht nach etwas die Spannung verloren geht. Hier hätte man einiges kürzen können, damit man den Leser nicht durch Wiederholungen oder Langeweile verliert. Trotzdem fand ich die Idee mit dem Ausbruch gut, außerdem brilliert der Autor wieder mit seinem medizinischen Fachwissen, ohne dass man dabei erschlagen wird. Fuchs und Schuhmann haben mir dabei wieder außerordentlich gut gefallen, obwohl ich gerne mehr Lara als Fallanalytikerin erleben würde. Inzwischen merkt man bei ihnen die gute Zusammenarbeit, Harmonie und Verbundenheit. Eigentlich benötigt man keine Vorkenntnisse, doch wer mehr über Richard Dorn erfahren will, dem empfehle ich Band 1 oder generell die ganze Reihe zu lesen. Ich freue mich auf weitere Fälle und gebe dem Buch 4 1/2 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3734111323


    Marion Kummerow ist Schriftstellerin mit Leib und Seele. Sie wohnt mit ihrer Familie in München und schreibt historische Romane über den zweiten Weltkrieg.Ihre Trilogie "Liebe und Widerstand im Zweiten Weltkrieg" basiert auf der wahren Geschichte ihrer Großeltern, die gegen das Nazi Regime gekämpft haben.

    Für eine Kostprobe ihres Schreibstil, bekommen Sie die kostenlose Kurzgeschichte "Gewagte Flucht" hier: https://marionkummerow.de/krie…er-familie/gewagte-flucht


    "Hoffnung ist nicht Wissen, dass alles gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht." (Vaclav Havel)
    Berlin 1941:

    Nach einem Bombenangriff ist die Villa der Familie Huber zerstört, einzige Überlebende ist ihr jüdisches Hausmädchen Margarete Rosenbaum. In ihrem Überlebenskampf nimmt sie die Identität von Annegret Huber an und flieht zu ihrer Tante nach Leipzig. Mit falschen Papieren versucht sie immer mehr Annegret ähnlich zu werden. Allerdings ohne zu ahnen, dass SS-Oberscharführer Wilhelm Huber inzwischen sehr genau weiß, wo er seine Schwester findet. Natürlich fliegt Margaretes Spiel auf, doch nur mit ihrer Hilfe kommt Wilhelm an sein Erbe, weshalb er bei ihrer Scharade mitspielt. Zwischen Hoffen und Bangen lebt sie mit ihm in Paris, immer mit der Angst, er könnte sie doch noch verraten und ausliefern. Als Wilhelms Bruder Reiner sich ankündigt, scheint es so, als würde ihr ganzes Spiel auffliegen.


    Meine Meinung:

    Ein junges jüdisches Hausmädchen in Kriegszeiten, deren einziger Ausweg zu überleben sich nach einer Bombardierung offenbart. Den durch den Tod der Tochter des Hauses kann sie deren Identität annehmen. Allerdings ahnt sie da noch nicht, dass deren Brüder Annegrets Aufenthalt recht schnell herausfinden. Marion Kummerow hat ein wirkliches Faible für Schicksalsromane und Dramen in Kriegszeiten, weshalb ich mich sehr auf dieses Buch gefreut habe. Sich hineinzuversetzen, wie es wohl jemanden ergeht, der eine neue Identität angenommen hat. Wie viel Ängste und Sorgen sich dadurch jemand macht, dies gelingt der Autorin hier sehr gut. Ich hatte selbst nicht vermutet, dass man im Krieg so schnell durch die Kennkarte erfährt, wo jemand abgeblieben ist. Ich hätte nicht vermutet, dass die Kommunikation in dieser Zeit noch so gut war. Ein wenig zäh wurde die Geschichte dann allerdings in Paris, hier gab es dann doch einige Längen und Wiederholungen des Geschehenen. Da hätte ich mir dann doch ein bisschen mehr Ereignisse gewünscht. Selbst die Heimlichkeiten und die angedeutete Liebe waren mir hier zu wenig. Erst gegen Ende wurde es dann wieder interessant, als Margarete in Bedrängnis gerät. Die Charaktere waren gut durchdacht, wobei Margarete natürlich meine volle Sympathie hat. Sehr gut spürt man im Geschehen ihr junges, naives, schüchternes Wesen. Bei Wilhelm wusste ich nie so ganz, wo ich dran bin, einmal ist er der freundliche, nette Bruder und dann wieder ein unsympathischer Nazi. Wobei ich Reiner noch viel schlimmer empfand als sein Bruder, auch wie er mit seiner Frau umsprang. Dies ist der Autorin wirklich gut gelungen, weshalb ich förmlich mit Margarete gelitten und gebangt habe. Es macht mich immer wieder fassungslos, was die Nazis sich damals herausgenommen haben, die besseren Menschen zu sein. Am Ende bin ich gespannt, wie es mit ihrem Leben und ihrer Identität weitergeht und gebe 4 1/2 von 5 Sterne.:thumbup:


    ASIN/ISBN: B09YS648RW

    Astrid Korten, das Spezialgebiet der Bestseller-Autorin sind Thriller, Psychothriller und Romane. Sie schreibt außerdem Kurzgeschichten und Drehbücher. Ihre Thriller erreichen die Top-Ten-Bestsellerlisten vieler Plattformen, darunter mehrere Platz 1 - Bestseller. Die Autorin schreibt für Verlage und veröffentlicht auch selbst. In USA wurde die Autorin mehrfach ausgezeichnet.


    "Halte dem nicht seine Sünde vor, der sich bessert, und denke daran, dass wir alle auch Schuld tragen." (Bibel; Sir. 8,6)

    In der Wohnung eines Mehrfamilienhauses in Berg am Starnberger See kommt es zu einem brutalen Mordfall. Hauptkommissarin Mo Celta ermittelt in diesem Mordfall. Eigenartig ist, warum trotzdem dieses Haus sehr hellhörig ist, anscheinend niemand etwas von dem Mord mitbekommen hat. Lediglich Julia Hagen ist überrascht, als sich die Vorhänge in der Wohnung der Taubers bewegen, obwohl niemand zu Hause ist. Außerdem hat sie den Eindruck, als wenn in diesem Haus selbst immer wieder eigenartige Dinge vor sich gehen. Mo Celta ist sich sicher, sie müssen den Täter schnell finden, den den sie befürchtet eine weitere Tat.


    Meine Meinung:
    Beeindruckend finde ich das Cover, welches inhaltlich grandios zum Geschehen passt. Die Erwähnung vom ersten Fall der Kommissarin Mo Celta im Klappentext, irritierte mich im Nachhinein ein wenig. Den in der Geschichte selbst bleibt die Kommissarin eher blass und ich erfahre eigentlich zu wenig über sie und ihre Ermittlungen. Hingegen umso mehr über die Bewohner der Johannisgasse 17, wo dieser brutale Mord geschieht. Mit viel Geschick und ihrem großen Talent für Wendungen und Gedankenspiele nimmt uns die Autorin mit in ein Psychospiel zwischen Rache, Sünde, Begierde, Verführung und dem Zorn eines dreisten Täters. Schnell wird den Ermittlern klar, dass der Täter kein Unbekannter sein kann. Da das Mehrfamilienhaus nicht mit einem Schloss geöffnet, sondern mit einem Türcode versehen ist und man somit nicht unbeobachtet in das Haus eindringen kann. Eine weitere Auffälligkeit ist in unmittelbarer Nähe, wo immer wieder gequälte und getötet Kaninchen entdeckt werden. Ist es gar unser Täter, der diese Tiere quält und tötet? Man liest ja immer wieder davon, dass Menschen erst Tiere quälen, ehe sie morden. Am meisten schockiert und Angst hat allerdings Julia Hagen. Vor allem, dass ihre Affäre mit dem Mordopfer an Licht kommen könnte. Dieses Buches hat mich wieder sehr gefesselt, besonders weil ich von Seite zu Seite immer mehr über die einzelnen Charaktere erfahre. Dadurch hatte ich selbst mehrere Verdächtige im Visier und trotzdem war ich am Ende überrascht vom eigentlichen Täter. Man spürt einfach die Menschenkenntnis, Routine und das Talent der Autorin, den Leser mit ihren Büchern zu fesseln. Astrid Korten hat ihre ganz eigene und spezielle Art, Kriminalfälle darzustellen und zu erzählen. Dabei sind ihr explizit die Charaktere und ihr Handeln wichtig, weshalb diese natürlich im Vordergrund stehen. Lediglich über die Ermittlerin selbst war ich etwas enttäuscht, ich hätte gerne mehr über ihre Gedanken und Ermittlungsarbeit erfahren. Dennoch hat mich dieses Buch überaus gut unterhalten und gefesselt, weshalb ich 5 von 5 Sterne gebe. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0BSH2DTT5

    Tom Finnek wurde 1965 im Münsterland geboren und arbeitet als Filmjournalist, Drehbuchlektor und Schriftsteller. Er ist verheiratet, Vater von zwei Söhnen und lebt mit seiner Familie in Berlin.


    "Glück ist wie die Sonne. Ein wenig Schatten muss sein, wenn es dem Menschen wohl werden will." (Otto Ludwig)

    Nach seiner Beförderung zum Hauptkommissar könnte es Maik Bertram kaum besser gehen. Außerdem ist da noch seine Tochter, die seit der Tod der Mutter sein Leben verändert hat. Auch in der Liebe läuft alles so, wie es Maik gefällt. Die Affäre mit der verheirateten Hannah Nachtweih war zwar nicht geplant gewesen, schließlich ist sie ja Ellas Tante. Allerdings ändert sich das schlagartig, als Maik eines Morgens wie betrunken erwacht und die tote Hannah in seinem Schlafzimmer vorfindet. Für seinen Kollegen Arno Bremer steht schnell fest, dass Maik schuldig ist, lediglich HK Isa Rohmann und Heinrich Tenbrink sind überzeugt, Maik hat Hannah nicht umgebracht.


    Meine Meinung:

    Nach nur sechs Folgen dieser Reihe folgt nun das finale Ende, bei dem die Ermittler selbst in Verdacht stehen, eine Tat begangen zu haben. Der lockere, flüssige Schreibstil mit den verschiedenen Handlungen macht mir das Lesen wieder einfach. Wieder mit viel Münsterländer Flair und Dialekt überrascht Band sechs und einer ganz persönlichen Folge für Maik Bertram. Denn der muss nach dem Tod von seiner Geliebten jetzt seine Unschuld beweisen. Kollege Arno Bremer, der Maik sowieso schon länger auf dem Kicker hat, ist von seiner Unschuld wenig überzeugt. Den keine Spur weist auf ein Fremdverschulden und außerdem waren beide für ihre spezielle Vorliebe beim Sex bekannt. Vielleicht hat da Maik einfach mal zu fest zugedrückt? Allerdings könnte es auch jemand gewesen sein, der sich an Hannah oder Maik rächen wollte. Mit dem Titel Schattenbruch konnte leider mal wieder wenig anfangen. Wobei der Autor für seine Krimis meist recht ungewöhnliche Titel gewählt hat. Vielleicht wurde er ausgewählt, weil der Tod für Maik nun die Schattenseiten eines Ermittlers aufzeigt? Sehr speziell sind und waren immer schon seine Charaktere. Da ist z. B. Maiks Tochter Ella, die als dreijährige ein wenig überdreht und schnell eingeschnappt wirkt. Mitunter macht sie sich bei ihren Freunden unbeliebt, wenn sie einfach mal so zu beißt. Ebenso neu und überraschend ist Isa Rohmann, die nach einer Operation und Infektion im Gesicht sehr entstellt aussieht. Trotzdem finde ich gerade, sie ist eine Bereicherung für den Krimi und hat außerdem frischen Wind in die Ermittlungen gebracht. Heinrich und Maik dagegen sind die Alten geblieben. Ihre Freundschaft kann nichts erschüttern und wie immer unterstützen sie sich gegenseitig. Mitunter wirken die Ermittlungen und das Privatleben etwas zäh und manches wiederholt sich, was dem Ganzen für mich etwas die Spannung nahm. Dafür hat mir die Wendung in dem Fall äußert gut gefallen. Am Ende war ich zwar überrascht über den Täter, hatte jedoch vom Bauchgefühl her schon eine Ahnung. Schade fand ich das offene Ende, was ich für einen finalen Band nicht gebraucht hätte. Allerdings stelle ich mir so einen Reihenabschluss eh schwierig vor. Ein wenig traurig bin ich schon, weil man nun nichts mehr von diesen Ermittlern lesen wird und ich viel zu wenig über die selbstbewusste, motivierte Isa erfahren habe. Dafür freue ich mich nun auf Neues vom Autor und gebe für diesen Band 4 1/2 von 5 Sterne.


    ASIN/ISBN: B0B33N22K8

    Ryan Green ist ein True-Crime-Autor Ende dreißig. Er lebt mit seiner Frau, drei Kindern und zwei Hunden in Herefordshire, England. Neben dem Schreiben und der Zeit, die er mit seiner Familie verbringt, wandert, liest und surft er. Seit jeher faszinieren in Geschichte, Psychologie und wahre Verbrechen und so begann er 2015 schließlich, selbst zu recherchieren und zu schreiben, um am Ende dieses Jahres sein erstes Buch über den berüchtigtsten Serienmörder Großbritanniens zu veröffentlichen, Harold Shipman. Seitdem hat er mehrere Bücher über weniger bekannte Fälle geschrieben und dabei den einzigartigen Ansatz gewählt, aus der Perspektive des Mörders zu schreiben. Er erzählt einige der schaurigsten Geschichten, die man im True-Crime-Genre finden kann.


    "Er machte sich nie die Mühe, sich ihre Namen zu merken. Schließlich war es ja nicht so, dass einer von ihnen die erste Nacht überleben würde." (Buchauszug)

    Die Biografie eines Jungen, der zum Monster wurde. Carl Panzram wird am 28. Juni 1891 als achtes Kind einer deutschen Einwandererfamilie in Minnesota geboren. Er hat ohne Frage eine wirklich harte Kindheit, die von Misshandlung, Gewalt und harter Arbeit geprägt ist. Was schon damit beginnt, dass er vor lauter Arbeit als 7-Jähriger kaum mehr als zwei Stunden Schlaf bekommt. Dazu kommt später noch sein Alkoholkonsum, der den Jungen immer unberechenbarer machte. Als die Familie dann endgültig zerrüttet ist und auseinanderreißt, kann seine Mutter ihrem Sohn nicht mehr Herr werden. Der Junge macht im Grunde, was er will, er trinkt, stiehlt und schwänzt die Schule. Sein einschneidendes Erlebnis hat der 11-Jährige in einer christlichen Besserungsanstalt, wo er mehrmals brutal missbraucht wird. Diese erlebte und weiterer Missbrauch, den er auf einem Viehwaggon erlebt werden, sein weiteres Leben für immer prägen. Den jenen Hass, den er dort mitnimmt, lässt er später seine eigenen Opfer spüren. Die fehlende Liebe, die ständigen Misshandlungen und Vergewaltigungen verändern den Jungen zu einem brutalen Monster. Wie viele Männer und Jungen er im Grunde wirklich getötet hat, kann man im Nachhinein nicht mehr feststellen, doch es müssen mehr als die offiziellen 22 gewesen sein. Allerdings muss man sagen, die damalige Gesellschaft hat ebenfalls viel dazu beigetragen, dass aus Carl dieses Monster wird. Den, was er in diesen Anstalten, Gefängnissen oder durch irgendwelche Mitmenschen zugefügt bekam, das schockiert mich schon extrem. Deshalb empfehle ich diese Biografie nur Lesern mit starken Nerven, den der Autor beschreibt die Gewalttaten hier sehr plastisch und brutal. Zwar kann ich nicht gutheißen, was er seinen Opfern angetan hat, doch man kann es durch diese Biografie hier besser begreifen, wieso er zu einem Monster wurde. Am Ende war er dann des Lebensmüde, sodass er eigentlich nur noch schnell sterben wollte, als man ihn zum Tode verurteilt. Und so starb er am Galgen am 5. September 1930 kurz vor 6:00 Uhr in Kansas. Seine letzten Worte an den Vollstrecker waren: "Ja, beeil Dich, Du hinterwäldlerischer Bastard! Ich könnte zehn Männer umbringen, während Du herumtrödelst!“

    Fazit:

    Der angenehme Schreibstil macht es mir leicht, in die Lebensgeschichte dieses Serienmörders einzutauchen. Allerdings bin ich nicht nur über die Brutalität von Carl Panzram überrascht, sondern auch darüber, was er selbst im Laufe seines kurzen Lebens am eigenen Leib erleben musste. Warum Anstalten und Gefängnisse zur damaligen Zeit so viel härter waren als heute, bleibt für mich total unverständlich. Doch das, was ich hier gelesen habe, hat mich wirklich schockiert. Kinder aus armen Familien hatten es wirklich nicht leicht im Leben, trotzdem sollte es niemals ein Freischein fürs Töten und Morden sein. Eine Bitte habe ich noch. Lest das Buch nicht, wenn ihr Probleme mit Gewalt, Missbrauch und Misshandlung habt! Von mir gibt es für diese drastische Schilderung 5 von 5 Sterne.:thumbup:


    ASIN/ISBN: B0BT259R62

    Eva-Maria Silber, geboren 1959, studierte Jura und arbeitete als Rechtsanwältin und Strafverteidigerin, bevor sie 2010 ihren Beruf wegen hochgradiger Schwerhörigkeit aufgeben musste. Seit sie nicht mehr ihrem Beruf nachgehen kann, schreibt sie Krimis und Thriller. Sie lebt sie mit ihrem Mann an der Nordsee und im Harz.


    "Die neue Ermittlungsgruppe, die er schon vor ihrer Gründung Cold Case Unit getauft hatte, würde er bei seiner Kriminalfachinspektion andocken." (Buchauszug)

    Im Toten-Moor am Steinhuder Meer wird die Leiche des jungen Lukas Bauer gefunden. Auffällig dabei ist sein Sonar, das als Einziges noch in seiner Hand aus dem Moor herausgeragt hat. Bei seinen Aufnahmen entdecken sie dann das unglaubliche, nämlich fünf weitere Leichen, die allerdings deutlich länger schon Moor liegen. Das neu gegründete Cold Case Unit, das momentan nur aus Kommissar Montag und Effi Lu besteht, sollen die Identität der Toten und deren Hintergründe herausfinden. Allerdings müssen sie schnell feststellen, dass sie von ihren Kollegen keine Hilfe erwarten können und der Täter alles daransetzt, unerkannt zu bleiben.


    Meine Meinung:
    Der erste Band der neuen niedersächsischen Cold Case Gruppe befasst sich mit zwei verschiedenen Morden. In einem Moor am Steinhuder Meer werden nach der Bergung der Leiche zwei Autos mit weiteren insgesamt fünf Leichen entdeckt. Während die drei Tote erschossen wurden, hat man die zwei anderen wohl gefesselt und lebendig ertränkt. Darauf kann man deshalb schließen, da man im Kofferraum Steine zum Beschweren entdeckt hat. Kommissar Montag, angeschlagen durch seine Ehekrise, muss mit Anfängerin Effi Lu zusammen diesen Fall bearbeiten. Schwierig ist vor allem erst einmal die Identität der Toten herauszufinden, ehe man darüber spekuliert, warum man sie getötet hat. Zwar sind die Leichen durch das Moor recht gut erhalten, jedoch können sie schon jahrelang dort im Tümpel liegen und niemand kennt sie mehr. Ärgerlich sind außerdem die unkollegialen Kollegen, die den Fall Lukas Bauer bearbeiten und die sie kaum unterstützen. Was vor allem an ihrer nachtragenden Chefin Karen Austerlitz liegt, die Montag gut kennt und die er vor Jahren mal verärgert hat. Doch die beiden erkennen auch ohne ihre Hilfe recht schnell, dass alle Fälle irgendwie zusammenhängen. Der interessante, teils humorvolle Plot mit seinen vielen Wendungen und eigenwilligen Charaktere konnte mich wahrlich überzeugen. Auch wenn man mitunter etwas zu viel aus dem Privatleben der Ermittler erfährt und dadurch der Fall ein wenig zur Seite rückt, habe ich mich köstlich amüsiert. Die lockere, humorvolle Schreibweise hatte vor allem für Kommissar Montag immer wieder ein paar besondere Herausforderungen parat. Sei es, dass die Kollegen, "I Don`t Like Mondays" von den Boomtown Rats singen oder er sich über seine Frau Svetlana ärgert. Effi Lu und er sind schon recht spezielle Charaktere, die unterschiedlicher kaum sein können. Die beiden ergeben wirklich ein gutes Team, das mit der Zeit tatsächlich zusammenwächst. Vielleicht liegt es ja daran, weil Gegensätze sich bekanntlich anziehen und Montag energisch, ruppig und stur ist, während Effi eher reserviert, zurückhaltend und schüchtern daher kommt? Überraschend für mich war dann eher der Ausgang dieser Geschichte. Im Nachhinein betrachtet macht das Ganze allerdings wirklich Sinn. Ich freue mich schon auf weitere Fälle der beiden und gebe 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3986379800

    Michaela Grünig, geboren und seelisch beheimatet in Köln, war lange Jahre im Ausland tätig. Dort kam sie nicht nur mit interessanten Menschen und ihren Geschichten zusammen, sie entdeckte auch ihre große Liebe zum Reisen, die sie aber immer wieder zu ihren Lieblingsorten in Deutschland zurückführte, darunter auch Hamburg-Blankenese. Seit 2010 hat sie ihr Hobby, das Schreiben, zum Beruf gemacht.


    "Die ganze Vielfalt, der ganze Reiz, die ganze Schönheit des Lebens besteht aus Schatten und Licht." (Leo Tolstoi)

    Hamburg 1919:

    Nach Ende des Kriegs kehrt John Casparius in das gebeutelte Hamburg zurück, wo die elterliche Reederei momentan nicht gerade gut dasteht. Der Krieg hat ihm sehr zugesetzt, lediglich der Gedanke an seine Verlobte gab ihm die Kraft zu überleben. Umso wütender ist er nun, als er von der Auflösung seiner Verlobung erfährt. Aus Verzweiflung will er sich in der Elbe das Leben nehmen, lernt dabei jedoch die junge Leni Hansen kennen. Dieser kurze Moment soll sein Leben für immer verändern. Allerdings ohne zu ahnen, dass die Familien Casparius und Hansen schon längst sind und über Generationen später miteinander verbunden sind.


    Meine Meinung:
    Das interessante Cover mit einer prunkvollen Villa nimmt uns mit zu der gut situierten Reederei Casparius und zur ärmlichen Familie Hansen. Nicht ersichtlich ist, ob es ein Roman oder gar eine mehrteilige Saga ist. Allerdings das offene Ende lässt mich doch auf weitere Bücher hoffen. Die Geschichte beginnt nach Ende des Ersten Weltkriegs, bei dem die Deutschen eine große Niederlage erleiden mussten. Das spürt man ganz besonders in den Armenvierteln Hamburgs. Die meisten Familien sind durch den Krieg gezeichnet und leiden an Hunger und Armut.
    Wie zum Beispiel die Hansens, wo Irmas Mann Gustav als Kapitän von seiner letzten Fahrt nicht wieder zurückgekehrt ist. Ebenso haben zwei der fünf Söhne ihr Leben im Krieg verloren. Nun muss Irma ihre Kinder, Enkel und Schwiegertöchter mehr schlecht als recht mit dem Lokal Elbrauschen durchbringen. Da kommt die Ehe ihrer Tochter Leni mit dem Reederei-Sohn der Casparius gerade recht. Hat sie doch durch die Reederei ihren Mann verloren. Doch das Leben meint es nicht gut mit ihnen und sie müssen einen weiteren Schicksalsschlag erleiden. Leni hingegen muss sich in einer Familie zurechtfinden, in der sie nicht willkommen ist. Die Autorin umspannt mit ihrer Geschichte die Zeitepoche von 1919 bis 1939. Weiterhin zeigt es uns, womit die einzelnen Familien und Charaktere zu kämpfen haben. Themen wie Krieg, Politik, Weltgeschehen, Judenverfolgung, Unruhen, Schicksalsschläge, Intrigen, Kämpfe ums Überleben und vieles mehr stehen im Vordergrund. Dabei spürt man vor allem die Ständegesellschaften Hamburgs hier sehr deutlich. Schade fand ich nur die allzu großen Zeitsprünge, bei denen mitunter die Intensität, Tiefe und starke emotionale Momente etwas untergehen. Ich vermute, man wollte hier einfach zu viel in dieses Buch packen. Trotzdem haben mich gerade so starke Frauen wie Leni und Irma berührt, die in ihrem Leben und für den Erfolg immer kämpfen müssen. Dagegen fand ich den überspannten Charakter von John etwas zu übertrieben dargestellt. Schade nur für das offene, abrupte Ende, weshalb ich 4 von 5 Sterne gebe und auf eine Fortsetzung hoffe. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3785728174

    Melisa Schwermer, geb. 1983 in Offenbach, hat Germanistik und Philosophie in Darmstadt studiert und sich nach ihrem Abschluss als Thrillerautorin einen Namen in der Buchbranche gemacht. Ihr "So bitter die Schuld" stürmte die Amazon-Charts und hielt sich wochenlang an der Spitze. Der Titel wurde außerdem für Kindle Storyteller Award 2016 nominiert. Seitdem hat die Reihe um den Ermittler Fabian Prior etliche Leserinnen und Leser begeistert. Melisa hat bisher über 250.000 Bücher verkauft. Als Tochter eines Lehrers und einer Heilpädagogin entscheid sich Melisa Schwermer für die Rebellion gegen die Ansichten und Forderungen ihrer Eltern und somit gegen das Abitur. Nach einer Lehre als Industriekauffrau und dem Abitur am Abendgymnasium studierte sie Germanistik und Philosophie. Nach einer Zwischenstation als Berufsschullehrerin und Universitätsdozentin arbeitet sie nun neben dem Schreiben und ihrer Tätigkeit als freie Lektorin als Pädagogin und hilft benachteiligten Jugendlichen.


    "Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig". (Antoine de Saint-Exupéry)

    Sophie, die Schulfreundin von Anwältin Annabelle Harts Assistentin Daniela, wird seit einigen Tagen vermisst. Zuletzt hatte sie eine Verabredung mit einem Mann. Für Daniele steht fest, sie muss sich unbedingt mit diesem Mann treffen, um Näheres über Sophies Verschwinden zu erfahren. Dafür schlägt sie sogar Annas Warnhinweise in den Wind. Als sie dann am nächsten Tag ebenfalls verschwunden ist, machen sich Felix und Anna Sorgen. Auffallend ist, dass sie in Danielas Wohnung ebenfalls drei rote Rosen vorfinden wie schon bei Sophie. Wenige Tage später findet man die mit Rosen dekorierte Leiche von Daniela im Haspelmoor. Felix ist sich sicher, dass sie auch Sophies Leiche im Moor finden werden, nur dafür braucht er Beweise. Eine Jagd gegen die Zeit beginnt, um den Mörder zu stoppen.


    Meine Meinung:
    Dies ist der zweite Fall mit Anwältin Annabelle Hart und dem Privatdetektiv Felix Hertzlich. Leider kenne ich den ersten Band nicht, doch dies war auch nicht unbedingt notwendig. Lediglich über Felix Schwester und Computerspezialistin Nathalie hätte ich vielleicht gerne etwas mehr gewusst. Den als Autistin ist sie schon ein spezieller Charakter im Alltag und dem Umgang mit ihren Mitmenschen. In diesem Buch geht es um vermisste Frauen, denen der Täter drei Tage hintereinander eine besondere Rose schenkt, als Zeichen, dass er sie auserwählt hat. Seine Motivation hat etwas mit „Where the wild roses grow“, dem Lieblingssong seines Vaters zu tun. Warum er genau jene Blume auswählt und was es mit diesem Song auf sich hat, das erfährt man im Laufe der Handlung. Der lockere, spannende Schreibstil ist in 44 Kapiteln und mehrere Handlungsstränge eingeteilt, wodurch ich immer mehr über den Täter selbst erfahre. Eine besondere Herausforderung für die Autorin stellt sicher ein Privatdetektiv und Anwältin als Ermittler dar. Den vieles, was bei der Kripo völlig normal ist, müssen die beiden deutlich vorsichtiger sein, um der Polizei ja nicht in die Quere zu kommen. Doch gleichzeitig macht gerade dies die Verbrecherjagd interessant. Nur gut, dass die beiden meist die richtigen Leute im Hintergrund haben, die ihnen bei den Recherchen behilflich sind. Als Besonderheit ist dieses Mal nicht nur Nathalie als Autistin, sondern zudem eine blinde Verkäuferin mit eingebaut. Meiner Ansicht nach sind beide sehr gut dargestellt. Beeindruckt haben mich außerdem der charismatische, sorgfältige Felix und die kultivierte, ehrgeizige Anwältin Anna. Als Duo ergänzen sie sich hervorragend und mitunter habe ich das Gefühl, als wenn es mitunter zwischen den beiden knistert und sie vielleicht im Privaten zusammenkommen. Dass Felix ein Ex-Polizist ist, spürt man sehr wohl bei seinen Ermittlungen und ich bin gespannt, ob er seinem Freund Steffen wirklich die Wahrheit erzählt. Erschreckend und schockierend fand ich besonders den Werdegang des Mörders. Vor allem das Verhalten der Mutter ist für mich unfassbar. Dieser recht authentische Thriller bekommt von mir 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0BSKH8Y7S

    Dania Dicken, Jahrgang 1985, schreibt seit der Kindheit. Die in Krefeld lebende Autorin hat Psychologie und Informatik studiert und als Online-Redakteurin gearbeitet. Mit den Grundlagen aus dem Psychologiestudium schreibt sie Psychothriller zum Thema Profiling. Bei Bastei Lübbe hat sie die Profiler-Reihe und "Profiling Murder" veröffentlicht, im Eigenverlag erscheinen "Die Seele des Bösen" und ihre Fantasyromane. Die Thriller-Reihe um die angehende FBI-Profilerin Libby Whitman ist ihr neuestes Projekt.


    "Es gibt nichts, was den Durst des Menschen nach Rache in solchem Grade weckt, als die Kränkung der Ehre." (Max Haushofer)

    Gerade noch rechtzeitig kann Matt Whitman verhindern, dass drei maskierte Männer seine Tochter Hayley nach dem Shoppen auf der Mall entführen. Sadie und Matt sind schockiert über diese Tat. Währenddessen überprüft die Polizei, wer eventuell mit den beiden Ex-FBI Agenten noch eine Rechnung offen hat. Dabei liegt ihr Fokus vor allem auf die Neonazigruppe "White Front", mit denen Sadie sich schon vor Jahren befasst hat. Gleichzeitig möchte Libby ihre Schwester aus der Schusslinie haben und holt sie deshalb zu sich nach Virginia. Die zwei haben eine intensive, innige Zeit mit Gesprächen und Erlebnissen, ohne zu ahnen, dass die Gefahr noch lange nicht vorüber ist.


    Meine Meinung:
    Das bemerkenswerte Cover sagt im Grunde schon alles, nämlich auch dieses Mal wird es wieder spannend und äußerst gefährlich. In diesem Buch dreht sich fast alles um Libbys jüngere Schwester Hayley. Groß geworden ist Libby bei ihren Adoptiveltern Sadie und Matt, zwei ehemalige FBI Agenten, die sie immer wie ihre eigene Tochter behandelt haben. Dort bekam sie es schon öfters mit irgendwelchen rachsüchtigen Tätern zu tun. Hayley dagegen hatte bis auf Sheriff Bowmen (Band 13) noch wenig Kontakt zu Verbrechern. Nur warum wird dann ausgerechnet sie am helllichten Tag von maskierten Typen entführt? Will sich da jemand an Sadie oder Matt rächen? Für die beiden beginnt ein wahrer Albtraum, vor allem weil sie selbst inzwischen als Zivilisten kaum etwas tun können. Also kein Wunder, warum sich Libby für Hayley einsetzt und sie zu beschützen versucht. Allerdings könnte sie dabei durchaus selbst in Gefahr und in die Schusslinie dieser Verbrecher geraten. Dieser neuste Band nimmt uns mit auf ein hoch spannendes Katz und Maus Spiel zwischen Täter, Polizei und FBI, bei dem vornehmlich die 12-jährige Hayley über sich hinauswächst. Dabei überrascht die Autorin besonders mit wirklich extrem gute Dialoge bei ihren Charakteren, die mich mitunter sprachlos machen. Diesmal ist es vor allem Hayley, die mich überrascht und mir besonders gut gefällt. Ihr Einfühlungsvermögen und Kämpfernatur wird zwar mitunter von den eigenen Ängsten gebremst, doch deshalb lässt sie sich nicht einschüchtern. Begeistert hat mich auch wieder der extreme gute Familienzusammenhalt der Whitmans, die noch viele gute Freunde beim FBI haben. Als Setting nimmt dabei die Weite der USA eine große Rolle ein. Allerdings mehr möchte ich nicht verraten. Ich bin mir sicher, ihr werdet es bestimmt nicht bereuen. Imponierend finde ich erneut ihr großes Wissen über psychologische Themen wie Trauma, Flashbacks und Serientäter, die in diesem Band wieder einen größeren Raum einnehmen. Zusätzlich warten jede Menge Spannung, Wendungen und Überraschungen auf den Leser, macht dieses Buch zu einem Highlight und man kann es kaum mehr aus der Hand legen. Von mir gibt es deshalb erneut eine Empfehlung und 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0BK2W7JGW

    Katharina Herzog ist die deutsche Autorin für Liebesromane mit Fernweh-Garantie. Sie liebt es, ihre Leser an Sehnsuchtsorte wie Amrum, die Amalfiküste, Juist und New York zu entführen und diese Schauplätze auch selbst zu bereisen. Mit ihren Romanen schrieb sie sich nicht nur in die Herzen ihrer Leser, sondern eroberte auch die Bestsellerlisten. Katharina Herzog lebt mit ihrer Familie, Pferd und Hund bei München und plant schon ihre nächste Reise.


    "Unmöglich sagt der Verstand, Riskant sagt die Angst, Sinnlos sagt der Zweifel, Machs flüstert das Herz." (Pinterest)

    Durch einen ungewöhnlichen Zufall bekommt Kunsthändlerin Viktoria (Vicky) Lambach einen Brief aus Schottland in ihre Hände. Dieser stammt vom 8-jährigen Finley an seine verstorbene Mutter im Himmel. Sie ist zu gerührt über diese Zeilen, sodass erst ihr Vater Hubert die kostspielige Ausgabe von Alice im Wunderland auf dem beigefügten Foto entdeckt. Sofort schickt er sie nach Schottland, damit sie dem Besitzer ein Angebot macht. Doch in Schottlands Stadt der Bücher reist, hatte sie nicht erwartet. Bei elf Buchläden wird sie doch wohl den finden, der Graham Erskines gehört. Beim ersten Besuch des Buchladens wird sie allerdings sofort als neue Aushilfe gehalten. Mit der Zeit wachsen ihr die etwas befremdlichen Bewohner von Swinton-on-Sea richtig ans Herz und ganz besonders Graham. Ob es wohl für sie ein Happy End geben wird?


    Meine Meinung:

    Schon das bunte Cover sticht mir sofort ins Auge, sodass ich sofort neugierig auf dieses Buch werde. Angelehnt an das wirkliche schottische Bücherdorf Wigtown hat die Autorin sich hier eine wirklich bezaubernde, herzliche Geschichte ausgedacht. Der lebhafte Schreibstil, bei dem sich Charaktere und Handlungen von Kapitel zu Kapitel abwechseln, lässt einen dieses Buch kaum mehr weglegen. Besonders das schnuckelige, urige Dorf, bei dem ein jeder jeden kennt und alle zusammenhalten, hat es mir angetan. So spürt man förmlich die Herzlichkeit, Hilfsbereitschaft genauso wie die Ablehnung, die ihr vorwiegend von Shona entgegenströmt. Dabei wirkt insbesondere das Setting auf mich so lebendig, das ich am liebsten sofort dort meinen nächsten Urlaub verbringen würde. Bemerkenswert empfinde ich das "The Reading Fox", Grahams Buchladen, der wie ein Fuchsbau mit vielen Räumen beschrieben wird. Da würde ich sicher Stunden verbringen. Herzlich wirken auf mich auch die teils schrulligen Einwohner. Ob es Reggie ist, der ihr schon zu Beginn behilflich sein muss, Hugh von der Autowerkstatt, Nanette und Ann, die beide noch ihr Geheimnis haben, oder der etwas schüchterne Eliyah. Dann ist da noch Grahams Vater Paul, der mitunter eine etwas schräge Art an den Tag legt. Obendrein dann noch Graham selbst, der eher zurückhaltend, aber liebenswert anmutet, während Finley ein total smarter, aufgeweckter Junge das genaue Gegenteil ist. Vicky indes ist nicht zu beneiden, erst stirbt auch ihre Mutter viel zu früh und ihrem Vater scheint nur die Arbeit und sein Auktionshaus wichtig zu sein.Total herzlos empfand ich, dass er sie mit dem Buch und der Reise nach Schottland praktisch erpresst hat. Allerdings spüre ich richtig, wie Vicky förmlich ohne den Stress und die Anforderungen ihres Vaters in Schottland aufblüht. Schön, wenn uns in drei weiteren Teilen noch mehr über die Bewohner und ihre Geheimnisse von Swinton-on-Sea offenbart werden. Von mir bekommt die bisherige Geschichte eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3499009455

    Lynette Eason ist eine amerikanische Bestsellerautorin und hat mit ihren Büchern schon zahlreiche Preise gewonnen. Sie lebt mit ihrem Mann in Simpsonville, South Carolina. Die beiden haben zwei erwachsene Kinder. http://www.lynetteeason.com

    "Wer sich rächt, an dem wird sich der Herr wieder rächen und wird ihm seine Sünden auch anrechnen." (Sir 28,1)

    Claire Montgomery ist Forensikerin mit Leib und Seele und arbeitet meist viel zu viel, weshalb sie kaum Privatleben hat. Dass ihre Arbeit zudem gefährlich ist, bekommt sie nun am eigenen Leib zu spüren. Irgendjemand hat es auf sie abgesehen und überfällt Claire in ihrem Haus. Polizist Derek St. John möchte seinen Urlaub bei seinem besten Freund Nolan Tanner verbringen. Doch außerdem will er unbedingt Claire wiedersehen, die er auf einer Konferenz kennen und schätzen gelernt hat. Schockiert ist er eher, als er ihr Leben retten und beschützen muss.


    Meine Meinung:

    Mit dem vierten Band kommt nun der Abschluss der Tanner-Hollow-Reihe. Auch in diesem Band treffen wir erneut auf einige Bekannte aus den anderen Teilen dieser Reihe. Claires kürzliche Beförderung in der Forensik hat sie nach Tanner Hollow verschlagen. Dort eingelebt, erfreut sie sich an ihrem neuen Job und über ihren Nachbarn Levi. Trotz seines Autismus haben die beiden keine Berührungsängste, stattdessen reden sie gern über Verbrechen und Forensik. Bei einem Überfall in ihrem Haus können Derek und Nolan gerade noch rechtzeitig das schlimmste verhindern. Levis gute Beobachtungsgabe kann ihnen dabei hilfreiche Hinweise liefern. Da Derek ein Auge auf Claire geworfen hat, ist für ihn klar, er muss sie zu beschützen und den Täter finden. Trotzdem können Nolan und er nicht verhindern, dass man weiter nach Claires Leben trachtet. Nach langer Überlegung ist ihnen klar, sie müssen herausfinden, ob es vielleicht jemand aus Claires Vergangenheit sein könnte. Dieser spannende Abschluss gefiel mir wieder sehr gut. Beeindruckend fand ich, dass die Autorin zum Thema Glaube hier zusätzlich noch die Thematik über Levis Behinderung mit eingebaut hat. Leider finde ich, dass selbst in diesem Band einiges wieder nur oberflächlich behandelt oder zu kurz kommt. Das ist besonders schade bei Claires Vergangenheit, über die hätte ich gerne wesentlich mehr erfahren, genauso über ihre Arbeit und natürlich Levis Autismus. Den gerade von so außergewöhnlichen Menschen und ihren besonderen Fähigkeiten erfahren wir viel zu wenig. Ansonsten sind wieder alle Charaktere gut durchdacht, allen voran die toughe, kluge Claire und der smarte, natürliche und familiäre Derek. So warten selbst in dieser kurzen Geschichte wieder einige Wendungen und Überraschungen auf uns. Eine gute Idee war für mich der Feiertag mit Dereks großer, lebhafter Familie, weshalb es von mir 4 1/2 von 5 Sterne gibt.:thumbup:


    ASIN/ISBN: 3775161791

    Lynette Eason ist eine amerikanische Bestsellerautorin und hat mit ihren Büchern schon zahlreiche Preise gewonnen. Sie lebt mit ihrem Mann in Simpsonville, South Carolina. Die beiden haben zwei erwachsene Kinder. http://www.lynetteeason.com


    "Einem Geheimnis lässt sich meistens nur auf die Spur kommen, wenn wir es mit dem Herzen suchen." (Kurt Haberstich)

    Honor McBride ist für einen Neuanfang nach Tanner Hollow gekommen, das geerbte Haus ihrer Großtante soll ihr dabei helfen. Den ansonsten ist die fünffache Mutter, deren gewalttätiger Mann kürzlich verstorben ist, völlig pleite. Nach seinem Tod wollte sie einfach nur noch weg und ein neues Leben beginnen. Sie konnte ja nicht ahnen, dass die Schrecken aus der Vergangenheit sie bis nach Tanner Hollow verfolgen. Mit der Hilfe der netten Bewohner hat sie jedoch nicht gerechnet, allen voran ihr neuer Nachbar Eli Marshall. Allerdings lauert an jeder Ecke Gefahr, die jederzeit zuschlagen kann.


    Meine Meinung:

    Für mich ist dieser dritte Band der Kurzkrimi Reihe der bisher berührendste. Vielleicht, weil er so ans Herz geht, man sich gut in Honor hineinversetzen kann und der Glaube hier für mich bisher den größten Raum einnimmt. Außerdem erweist sich diesmal die Gemeinde der Stadt als wahre Engel. Den Honor und ihre Kinder können das gerade wirklich gut gebrauchen. Nicht nur, weil jemand sie verfolgt und Anschläge gegen sie verübt. Leider erweist sich auch das Haus ihrer Tante als total heruntergekommen, weil es so lange leer stand. Doch ihnen bleibt gar nichts anderes übrig, alle Kinder müssen mit anpacken, weil sie sich eine andere Unterkunft nicht leisten kann. Dabei entpuppt sich gerade Eli als große Hilfe. Obwohl er sich erst nicht sicher ist, ob er sich auf diese Familie einlassen soll, den zu lange war er alleine gewesen. Doch er überwindet seine Skepsis und fragt sich, wer es auf Honor und ihre Kinder abgesehen und warum? Auch in diesem Band geht es wieder geheimnisvoll und spannend zu. Fassungslos bin ich eher, weshalb jemand eine Mutter mit 5 Kindern attackiert. Mit der Zeit vertraut sie Eli und offenbart ihm ihr Geheimnis. Zu sehr hat sie dieses Vertrauen in all den Jahren von Missbrauch und Misshandlung verloren. Außerdem erweist sich die Kirchengemeinde von Tanner Hollow diesmal als helfende Engel. Der Zusammenhalt und Liebe dieser Kleinstadt hat mich wirklich überrascht. Überzeugend sind auch wieder die Charaktere. Die verletzliche Honor, wirkt auch mich authentisch, fürsorglich und kämpft wie eine Löwin für ihre Familie. Da ist der charmante Eli zu Beginn doch eher zurückhaltend, taut jedoch recht schnell auf, besonders wenn man so innig umarmt wird von der kleinen Beth Ann. Für mich der bisher bewegendste Teil dieser Reihe, dem ich 5 von 5 Sterne gebe.:thumbup:


    ASIN/ISBN: 3775161783