Beiträge von claudi-1963

    Adrian Langenscheid, geboren 1977, ist einer von Deutschlands erfolgreichsten True Crime-Autoren. Seine Erzählungen stellen ein atemberaubendes, zutiefst erschütterndes Portrait menschlicher Abgründe dar, das gerade wegen der kühlen, sachlich-neutralen Schilderung gewaltige Emotionen weckt. Seit seinem Debüt "True Crime Deutschland" (2019) ist er mit all seinen weiteren Büchern ganz oben auf den True Crime-Bestsellerlisten zu finden. Seine internationale Kurzgeschichten-Buchreihe über wahre Verbrechen wird rund um den Globus gelesen: «True Crime England» und «True Crime USA» erreichten sogar Platz 1 der Amazon Crime-Bestsellerliste. Langenscheid ist verheiratet und lebt mit seinen drei Kindern in Stuttgart.


    "Das Verbrechen hat seine Wurzeln oft in der Armut und sozialen Ungerechtigkeit." (William Booth)

    In seinem neuesten Buch nimmt uns True-Crime Bestsellerautor Adrian Langenscheid mit zu den bekanntesten Verbrechen unseres neutralen Nachbarlands der Schweiz. Inzwischen ist dieser bekannt durch seine Bücher, indem er reale Verbrechen weltweit aufzeigt. Diese 12 teils wirklich schockierenden Kriminalfälle geben wieder einen Einblick, wie brutal der Mensch sein kann. Seine informativen Recherchen erhält er aus Akten, Gutachten, Gerichtsverhandlungen und mehr. Zusätzlich ist vor jeder einzelnen Geschichte wieder das passende Zitat dazu. Interessant und erschütternd zugleich fand ich die Geschichte "Vier Schläge", darin wird die Anziehungskraft eines kleinen Jungen fast für eine ganze Familie zum Verhängnis. Ein Kriminalfall um einen Pädophilen, der selbst bei Aktenzeichen XY ungelöst gezeigt wurde. In "Reich sein, Scheich sein" wird ein deutscher Hilfsarbeiter zum meistgesuchten Betrugsverbrecher der Schweiz. "Ich bereue gar nichts", behandelt den spektakulären Fraumünster-Postraub. Ein Überfall, der für die Schweizer Post zum finanziellen Totalschaden wird. Was sicher viel an den Fehlern des Unternehmens lag. "Der gefährliche Querulant" erzählt uns vom Zuger Attentat. Zwei Wochen nach den verheerenden Anschlägen in New York wird in der Schweiz dieses wirklich brutale Attentat begangen. 14 Menschen und der Täter selbst kommen dabei ums Leben. "Unerträgliche Schreie" nimmt uns mit zu einem wirklich grausamen Verbrechen. Der vierfache Kindermörder Werner Ferrari ist noch heute einer der bekanntesten Gefängnisinsassen der Schweiz. Über seine Morde und Opfer berichtet diese Geschichte.


    Fazit:

    Das sind nur einige Beispiele der realen Schweizer Kriminalfälle, die mir wieder echt an die Nieren gingen. Für mich waren allesamt Straftaten, die ich bisher nicht kannte, umso fassungsloser war ich über deren teils extreme Brutalität. Da mag ein Land noch so neutral und schön sein, doch selbst in der Schweiz gibt es einige wirklich heftige brutale Verbrecher. Wieder einmal hat mich dieses Buch extrem in den Bann gezogen, aber vor allem schockiert. Besonders wenn es um Vergehen mit vielen Toten oder Kindern geht, macht mich das am meisten fassungslos. Ich glaube, ich werde es nie begreifen, was Menschen dazu bewegt, solche Taten zu begehen. Man kann nur hoffen, dass viele draus lernen und nicht diesen Tätern nacheifern, und ich hoffe, solche Bücher helfen dabei. Von mir gibt es erneut eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.


    ASIN/ISBN: B0CGXQPB15

    Ralf Günther wurde 1967 in Köln geboren. Als Buch- und Drehbuchautor entwickelte er Kinderserien fürs Fernsehen und schrieb historische Romane. «Der Leibarzt», sein Debüt, wurde ein Bestseller. Es folgten unter anderem «Das Weihnachtsmarktwunder» sowie «Als Bach nach Dresden kam». Ralf Günther lebt in der Nähe von Dresden.


    "Das schwere Herz wird nicht durch Worte leicht. Doch können Worte uns zu Taten führen." (Friedrich Schiller)

    Es sind nur wenige Wochen bis Weihnachten, als der 14-jährige Wilhelm für 6 Wochen in ein Sanatorium weit weg von zu Hause muss. Keiner weiß, was mit seinem Herzen los ist und warum er immer wieder zusammenbricht. Niemals hätte er mit einem so großen Haus und Park gerechnet. Hier sollen lauter Kinder, wie er für 6 Wochen bleiben? Bei Liegebädern und einer Menge Disziplin lernt er schnell seine Mitbewohner kennen. Egon, der eine Verlobte hat und heimlich mit Hanteln trainiert, der warmherzige Milo und Leseratte Bruno, der Bücher über alles liebt. Doch am meisten fasziniert ihn die Schwesternschülerin Ilona, für die er sogar ein Buch liest und zum Rebellen wird. Erst Gefühle werden bei ihm entfacht, wären da nur nicht die Sorgen um Mutter.


    Meine Meinung:

    Das kindliche, warmherzige Cover stimmt einen sofort in die winterliche Atmosphäre dieser Geschichte ein. Allerdings täuscht dieses kindliche Cover, denn für mich ist diese Geschichte definitiv nichts für Kinder. Dadurch, dass zu viele Themen nur angeschnitten und leider etwas zu flach abgehandelt werden, finde ich es eher für Jugendliche und Erwachsene. Der Schreibstil ist unterhaltsam und ich kann mich sofort in Wilhelm hineinversetzen. Sein mulmiges Gefühl zu Beginn, die Ängste, die auf ihn zukommen, ob ihn die anderen Kinder wohl mögen werden? Erschütternd fand ich die Vorstellung schon, dass so viele schwerstkranke Kinder in einem Haus aufeinandertreffen und alle mit Herzproblemen. Dazu noch müssen sich die Kinder viel zu früh mit dem Sterben und Tod auseinandersetzen, ohne dass sie wirklichen seelischen Beistand durch die Schwestern und Ärzte bekommen. Im Gegenteil, viele von ihnen sind kühl und abweisend, nicht so dagegen die Schwesternschülerin Ilona. Was mag da in diesen jungen Kindern so vorgehen, die gerade erst so richtig ihr Leben genießen möchten, ihre erste Liebe kennenlernen und von der Zukunft träumen? Ein wenig vermittelt einem hier Wilhelms Geschichte von seinen Ängsten, Hoffnungen und Träumen. Leider spüre ich in Anbetracht der Schwere ihrer Erkrankung zu wenig Emotionen, zumindest haben sie mich nicht zu Tränen gerührt. Die bleiben hier ein bisschen auf der Strecke, was sicherlich an der Kürze des Buchs lag. Auch Themen wie häusliche Gewalt, Liebe, Autorität und Aufbegehren wurden zwar angeschnitten, doch meiner Ansicht nach nicht eindeutig genug. Dagegen fand ich das Setting mit dem unheimlich großen Haus und dem Park, der zu Luftbädern und Spaziergängen einlädt, beeindruckend. Auch die Gefahr, deren die jungen Patienten tagtäglich ausgesetzt sind, falls sie mal wieder über die Stränge schlagen, wird hier spürbar. Ebenso wie die Hierarchie und Strenge, die zur damaligen Zeit noch unter dem Pflegepersonal herrschen. Kein Wunder also, dass sogar so schwerkranke Kinder wie Wilhelm dagegen aufbegehren. So ein Sanatorium in der Form wäre heute sicherlich nicht mehr denkbar. Zwar gibt es noch immer Regeln in solchen Einrichtungen, aber weitaus kindgerechter als damals. Zwar gibt es noch immer Regeln in solchen Einrichtungen, aber weitaus kindgerechter als damals. Schön empfand ich das Ende, welches mit Überraschungen aufwartet. Von mir gibt es gute 4 von 5 Sterne dafür.


    ASIN/ISBN: 3463000326

    Sonja Kindler, geboren in Recklinghausen, lebt seit ihrer frühen Kindheit am Rande des Südschwarzwaldes in unmittelbarer Nähe zur Schweizer Grenze. Bücher faszinierten sie schon immer. Kaum ein Genre war sicher vor ihr. Sie las, was ihr in die Hände fiel. Doch mit der Zeit entwickelte sich bei ihr eine Vorliebe für die Spannungsunterhaltung. 2008 wagte sie dann den Schritt, neben ihrem Job als Werkstoffprüferin, einen eigenen Kriminalroman zu veröffentlichen. In den darauffolgenden Jahren folgten weitere Bücher und die Mitgestaltung an einer Anthologie. Und diese Freude am Schreiben hat sie sich bis heute bewahrt.


    "Gerächt zu werden ist nicht so erfreulich wie getäuscht zu werden schmerzvoll ist." (Plinius der Jüngere)

    An einem eisigen Novembermorgen wird auf dem Parkplatz einer Rehaklinik der Mitinhaber einer Sicherheitsfirma gefunden. Alles schaut nach einem Selbstmord aus, doch warum hat sich Adrian Hollstein erschossen? Weiterhin merkwürdig sind der offene Kofferraum seines Autos und die vereinzelt vorgefundenen Geldscheine. Ging hier gar ein anderes Verbrechen voraus und eine zweite Person hat den Selbstmord nur vorgetäuscht? Hauptkommissarin Ines Sandner und sein Team stellen außerdem fest, dass man Hollsteins Ehefrau Cynthia entführt hat. Nun sind sie definitiv sicher, dass hier ganz und gar nichts mit rechten Dingen zugeht und sie in dem Fall weiter ermitteln müssen. Wer hatte ein Interesse am Tod des Firmenteilhabers, vielleicht sein Partner und Freund Sascha Kruger?


    Meine Meinung:

    Das winterliche Cover aus dem Schwarzwald lädt mich zum dritten Kriminalfall um Hauptkommissarin Ines Sandner ein. Dieses Mal ist es ein sehr kniffliger Fall, der durch die unterschiedlichen Handlungsstränge und Zeitsprünge selbst mir als Leser immer wieder Rätsel aufgibt. Zwar ist der Selbstmord zu Beginn klar beschrieben und ich dachte schon, was soll man den da noch ermitteln? Allerdings bleibt es offen, welche Motivation es für diesen Selbstmord gab. Was macht einen Menschen so ausweglos, der bisher eigentlich ein gutes Leben geführt hat? Und warum und wer hat zuvor seine Frau entführt? Alles Fragen, die mir beim Lesen im Kopf herumschwirren und die diesen Krimi erst so richtig interessant machen. Nachdem ich bisher alle Krimis der Autorin gelesen habe, kommt hier einmal eine ganz andere Art von Kriminalfall. Ich empfand die Ermittlungen auch nicht ganz so actiongeladen wie in den letzten beiden Büchern. Stattdessen brilliert dieser Fall mehr durch die grandiosen Ermittlungen des Teams und die vielen Wendungen. Ebenso gut ausgearbeitet ist natürlich wieder das Setting, bei dem man sehr wohl spürt, dass es die Heimat der Autorin ist. Mir gefällt wieder einmal Ines Sandner, die immer noch mit ihrem Trauma aus Band eins zu kämpfen hat. Ihre anhaltenden Probleme machen natürlich in erster Linie ihrem Partner Dominik sehr zu schaffen. Mit Peter Fuhrer kommt ein alter Bekannter erneut in Ines Team, der inzwischen allerdings Kommissar ist. Ebenfalls neu ist pfiffig, gewiefte KK Emma Kleinschmidt, sie und Fuhrer bringen definitiv neuen Wind in das Ermittlerteam. Warum deshalb Tobias Wehrle die Leihgabe aus Rottweil weichen musste, fand ich sehr schade. Er wird mir auf alle Fälle fehlen, selbst wenn Emma hier lustig, großartig und ihre Sache zweifelsohne gut gemacht hat. Natürlich finde ich die zusätzlichen Einschübe von ines Privatleben mit Dominik, ihrer Tochter Danny und Mutter Monika wieder geglückt und lockert zusätzlich die Handlung auf. Mit dem Showdown am Ende konnte mich die Autorin nochmal weiter überraschen. Ein Regionalkrimi mit viel Herz, jede Menge Ungereimtheiten und bemerkenswerten Ermittlern, dem ich gerne 5 von 5 Sterne gebe. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3965551493

    C. R. Scott wurde 1984 in Schleswig-Holstein geboren und hat Literatur studiert. Ihre Liebesromane sind perfekt zum Abschalten und begeistern Tausende von Lesern, sodass nicht wenige von ihnen auf der BILD-Bestsellerliste landen. Inzwischen gibt es viele Werke auch als Hörbuch sowie auf Spanisch, Italienisch, Französisch, Portugiesisch oder Englisch. Die Kombination aus beidem, nämlich fremdsprachige Audiobooks bei Verlagen, ist ein Meilenstein der Autorin, den nur wenige Selfpublisher erreichen. Scott gilt als Vielschreiberin und hat Routine im Geschichtenerzählen seit der Grundschule. Wenn sie mal nicht schreibt, verbringt sie ihre Zeit am liebsten mit der Familie, Freunden oder befreundeten Autoren.


    "Glück ist wie eine zarte Pflanze. Umsorge es mit Liebe und es wird wachsen." (Silke Vossenkaul)

    Gerade erst ist Alva mit ihrem Studium fertig, da will sie ihre Tante Inga in Lillaström besuchen. Inga hatte nämlich erst kürzlich einen Herzinfarkt und soll sich noch schonen. Nur leider macht sie bei Alva kein Hehl daraus, dass sie sich darüber freuen würde, wenn Alva einen Freund mitbringt. Natürlich kommt da der kleine Zusammenstoß am Flughafen gerade recht für ihr Vorhaben. Torben ist gerade auf dem Weg nach Hause, als er mit einer jungen Frau zusammenstößt. Sofort ist er von ihr fasziniert, und da er wegen des Zusammenpralles ihn ihrer Schuld steht, ist er damit einverstanden, für kurze Zeit ihr Fake-Freund zu sein. Er konnte ja nicht ahnen, dass sie dasselbe Ziel haben und Alva ausgerechnet Ingas Nichte ist. Was soll er nun tun, wo doch den Förster jeder im Dorf nur als eingefleischten Junggesellen kennen?


    Meine Meinung:

    Mittlerweile fühle mich schon ein wenig wie in den Büchern von Astrid Lindgren, die ich als Kind verschlungen habe, wenn ich an Lillaström denke. "Glück beim Sommertanz" ist er fünfte Band der Liebe auf Schwedisch Reihe und für mich ebenfalls mein fünfter. Inzwischen freue ich mich schon ungemein auf die Dorfbewohner, ihre Traditionen wie zum Beispiel das Mittsommerfest und viele andere schwedische Gepflogenheiten. Vor allem in diesem Band lerne ich so manche Informationen über Schweden und besonders den Wald kennen. Dies hat mich beeindruckt, weil ich in den anderen Büchern davon etwas zu wenig erfahren habe. Alvas Idee, einen Fake Freund zu erschaffen, finde ich überraschend. Allerdings weniger schön, wenn sie deshalb ihre Tante belügen muss. Mir ist jedoch sofort bewusst, dass da noch einige Probleme auf sie zukommen werden. Diesmal finde ich es besonders schön, weil ich Inga vom Ponyhof näher kennenlerne, den die kam sonst bisher immer etwas zu kurz. Ebenso treffe ich wieder auf einige anderen Bewohner, die ich schon kenne. Gut, dass es diesem Band nicht erneut um die Dating-App von Lasse geht und die Reihe dadurch nicht zu eintönig wird. Lehrreich empfand ich die Waldbegehung mit Alva und ihrem Förster Torben, der sich da ja bestens auskennt. Alva ist eine sympathische, ehrgeizige Juristin, die eigentlich noch immer den Traum einer Kinderbuchautorin im Herzen mit sich trägt. Torben dagegen ist ein athletischer, gutaussehender, smarter Förster, der wirklich viel Verständnis für Natur und besonders dem Wald hat. Nach und nach entwickeln sich bei den beiden dann doch Gefühle, was zu erwarten war. Leider kommen nicht nur bei Alva irgendwann Zweifel auf. Außerdem hat sie ja längst ihre Stelle in Stockholm, auf die sie sich freut. Doch kann eine Liebe zwischen so vielen Kilometern wirklich funktionieren? Dessen ist sich selbst Torben nicht so sicher. Ob sie das Ruder noch einmal herumreißen und doch noch zueinanderfinden, das wird sich zeigen. Ein wahrlich unterhaltsamer Sommerroman, der einen auf Urlaub einstimmt. Von mir gibt es deshalb 5 von 5 Sterne.:thumbup:


    ASIN/ISBN: B0BZ5666M4

    Sally Page studierte Geschichte und arbeitete im Marketing, bevor sie eine Ausbildung zur Floristin machte und ihr eigenes Blumengeschäft eröffnete. Sie erkannte bald, dass die Arbeit im Blumenladen ihr einen ganz besonderen Einblick in das Leben anderer Menschen ermöglichte. Und sie stellte fest, dass jeder Mensch eine Geschichte zu erzählen hat – was sie schließlich zu ihrem ersten Roman, ›Das Glück der Geschichtensammlerin‹ inspirierte. Sally Page lebt in Dorset und hat zwei Töchter. Sie arbeitet derzeit an ihrem nächsten Roman.


    "Also darauf allein beruht der Wert des Lebens für den gewöhnlichen, alltäglichen Menschen, dass er sich wichtiger nimmt als die Welt." (Friedrich Nietzsche)

    Reinigungskraft Janice hat eine besondere Vorliebe, sie sammelt Geschichten. Vorwiegend sind es über jene Menschen, bei denen sie Staub wischt oder Zimmer aufräumt. Viele davon sind durchaus humorvoll, es gibt allerdings einige, die durchaus tragisch oder traurig sind und bei manchen lernt man sogar was fürs Leben. Ihre Geschichten bewahrt sie wohlbehütet in ihrem Kopf, wo sie diese jederzeit abrufen kann. Eines Tages lernt sie die 92-jährige Mrs. B kennen, für deren Sohn Tiberius sie ebenfalls putzt. Von Mrs. B erfährt sie mit der Zeit Beckys Lebensgeschichte. Becky ist eine Frau, die ihr Leben immer wieder neu anpackt und sich von niemandem und nichts unterkriegen lässt. Doch insgeheim bezweckt Mrs B Janice eigene Geschichte zu erfahren. Denn sie ist sich sicher, im Inneren hat auch Janice ihre Geschichte verborgen. Zumindest eine, die sie bisher noch niemandem erzählt hat, nicht einmal ihrem Ehemann.


    Meine Meinung:

    Das großartig gestaltete Cover hat mich neugierig auf dieses Buch gemacht, besonders da es in England als Bestseller gehandelt wird. Während ich begann, dieses Buch zu lesen, war ich mir nicht sicher, ob ich wieder einem Hype erlegen bin oder ob es sich doch noch entwickelt. Was soll ich sagen, das Dranbleiben lohnt sich wirklich bei diesem Buch. Janice ist eine recht einfache Frau, die in ärmlichen Verhältnissen in Cambridge lebt. Vor allem liegt es an ihrem Ehemann Mike, der sich von einem Job zum nächsten durchschlägt, immer in der Hoffnung, etwas Besseres zu finden. Doch dadurch leben sie im Grunde nur von Janice schmalem Gehalt. Kein Wunder also, weshalb die Schulden immer höher und sie als Ehepaar immer unzufriedener werden. Sie erträgt ihn eigentlich nur noch, weil sie ihre Ruhe haben will. Eines schönen Tages lernt sie einen netten Busfahrer kennen und verliebt sich, darauf trennt sich Janice von Mike. Janice fragt sich, ob sie so einen herzensguten Mann wie Euan wirklich verdient hat? Janice Leben baut sich im Laufe des Buchs auf, bis ich am Ende ihre wirkliche Lebensgeschichte erfahre. Inzwischen lerne ich Janice Putzstellen und einige ihrer Geschichten kennen. Da ist zum Beispiel Tiberius mit seiner Frau, die sie heimlich nur Mrs Yeah Yeah Yeah nennt. Das Ehepaar besitzt Decius einen Foxterrier, den Janice immer ausführen muss. Seine freche, aufmüpfige Stimme wird hier immer wieder eingeblendet. Mir gefällt der Gedanke gut, dass so ein kleiner Hund mal Widerworte aussprechen darf und wenn nur in ihren Gedanken. Eine andere Putzstelle ist Fiona mit ihrem Sohn Adam, die nach einem harten Schicksalsschlag versuchen, wieder ins Leben zurückzufinden. Die interessante Idee über eine Putzfrau, die zur Vertrauten und Freundin der Familien wird, weil sie ihnen zuhört, hat mir gut gefallen. Zwar hat dieses Buch keinen wirklichen roten Faden, sieht man mal von Becky und Janice Geschichte ab. Doch dafür tauchen wir ein in die verschiedensten Lebensgeschichten. Wahrscheinlich finden wir sogar unsere eigene wieder, da alle Geschichten einen realen Hintergrund aufweisen. Gut gefallen hat mir vor allem Mrs B und Euan Charakter und ihre positive Grundeinstellung. Schade nur, dass Janice Vergangenheit etwas zu kurz kommt. Trotz allem ist es eine traumhafte Mischung aus Ernsthaftigkeit, Humor, Freundschaften, Schuldgefühlen, einer auflebenden Liebe, unvergessliche und warmherzige Charaktere und dazu noch einen Hund mit einem außergewöhnlichen Namen. Ich habe gelacht und geweint und konnte das Buch kaum mehr weglegen, deshalb gibt es gute 4 1/2 von 5 Sterne von mir. :thumbup:


    ASIN/ISBN: ‎3423218797

    Eva-Maria Silber, geboren 1959 an der ehemaligen Zonengrenze, studierte Jura in Gießen und arbeitete als Hauptgeschäftsführerin eines Bundesverbandes, Rechtsanwältin und Strafverteidigerin in und um Frankfurt am Main. Seit 2010 schreibt sie Krimis und Thriller an der Nordsee und im Harz.


    "Die Folgen des Neides gereichen nicht selten dem Neider selbst zum Verderben." (Aesop)

    Auf der Insel Föhr werden in einer einsam gelegenen Holzhütte fünf Leichen entdeckt. Alle fünf sind Familienmitglieder, die sich gemeinsam verabredet hatten, um dann auf ihren Mörder trafen. Kriminalhauptkommissar Jan Andretta ermittelt zusammen mit der ortskundigen Polizeianwärterin Maja Storm vom Bäderdienst. Waren alle fünf Personen das Ziel des Täters oder wollte er nur einen töten und die anderen waren einfach zur falschen Zeit am falschen Ort und mussten deshalb sterben? Während Andretta weiter nach seinem Täter sucht, macht er sich Gedanken um Lisa, die Tochter seiner verstorbenen Schwester, für die er nun der Vormund ist. Erst ein weiterer Toter bringt schließlich Licht ins Geschehen.


    Meine Meinung:

    Mit einem brutalen Verbrechen an fünf Menschen beginnt der neuste Kriminalfall von Eva-Maria Silber. Ein Buch, welches der mir deshalb wieder so gut gefällt, da die Autorin immer Fälle behandelt, die auf wahre Begebenheiten begründet sind. Auch dieses Mal wird größtenteils der Mordfall Seewen behandelt, der sich 1976 im Kanton Solothurn zugetragen hat. Wie schon im Buch beschrieben, wurden auch damals das Hausbesitzer-Ehepaar, so wie ihre Schwester und deren beide Söhne mit einer Winchester getötet. Anders allerdings gilt der wirkliche Mordfall nach wie vor als das größte unaufgeklärte Verbrechen der Schweiz. Die Autorin jedoch lässt uns an einem Familienverbrechen teilhaben, das mit vielen Fragezeichen aufwartet. Selbst für Kommissar Andretta birgt dieser Fall jede Menge Fragezeichen und Wendungen. Zudem kommen noch die Sorgen um Lisa, für die er nun nach dem tödlichen Unfall seiner Schwester das Sorgerecht hat. Er fragt sich oft, wie soll er Arbeit und die Aufsicht von Lisa unter einen Hut bekommen. Ein Wechselbad zwischen Arbeit und Privatleben der Ermittler ergibt hier wieder einmal einen unterhaltsamen, lockeren Krimifall, der bis zum Schluss offenbleibt. Die Autorin ist für mich längste keine Unbekannte mehr. Deshalb freue ich mich immer, wenn ich eines ihrer Bücher, die mit viel Leidenschaft geschrieben sind, lesen darf. Als ehemalige Rechtsanwältin und Strafverteidigerin hat sie sicherlich einen guten Einblick in reale Kriminalfälle, die sie für ihre Bücher und deren Umsetzung verwenden kann. Mit Kommissar Andretta hat sie einen durchaus sympathisch, anspornten Ermittler kreiert. Durch die toughe, charmante Maja bekommt er eine hoch motivierte Partnerin zur Seite gestellt, die eine recht schnelle Auffassungsgabe, interessante Fragen stellt und Zusammenhänge entdeckt. Ich könnte mir durchaus weitere Krimis mit den beiden vorstellen, zumal sie selbst privat gut miteinander harmonieren. Außerdem ist Maja ganz froh, endlich mal jemand anderes zu Seite zu haben, da sie in ihrer Dienststelle nicht anerkannt und gemobbt wird. Überdies ist das ominöse Ende mit Lisas Aussage für mich ein Zeichen, dass es vielleicht weitergehen könnte. Von mir gibt es für den Fall und insbesondere den grandiosen Ermittlungen 5 von 5 Sterne.:thumbup:


    ASIN/ISBN: 3740819138

    Geboren ist Mona Frick 1968 als Tochter einer deutschen Mutter und eines arabischen Vaters in Eschwege in Hessen. Seit ihrer Kindheit lebt sie mit Begeisterung in Stuttgart. Beim Südwestrundfunk sammelt sie seit 1999 Erfahrungen mit Geschichten und Hörspielen.

    "Dass wir uns jetzt glei wieder treffet, konntet wir ned ahnen, gell! Erst wird der Rubin geklaut, dann wird der Clown ermordet. Der Zirkus hat `s ned leicht, grad" (Buchauszug)

    Es ist Direktor Emilio Botellis letzte Vorstellung, ehe er seinen Zirkus an Tochter Marissa übergibt. Ebenso wird es Vollblutaraber Maliks letzter Auftritt werden. Seine verstorbene Frau Soraya, ihr Lieblingspferd und der teure Rubin haben vor 30 Jahren sein Herz erobert. Das Diadem mit dem kostbaren Rubin bekommt nun ebenfalls Tochter Marissa. Allerdings stiehlt dann jemand zuerst das Diadem, ehe Clown Dusty in der Vorstellung tot zusammensackt. Ein Unbekannter hat ihn mit einem Pfeil ermordet. Als dann als Nächstes auch noch Marissa entführt wird, bekommt die Kripo Stuttgart alle Hände voll zu tun. Kein Wunder, dass Oberkommissar Jürgen Schäfer trotz des Ruhestands seinen ehemaligen Kollegen Florian Henning tatkräftig unterstützt. Letzten Endes wollte er sich zusammen mit den Bromstetters bei der Vorstellung etwas umschauen und haben dabei alles in Echtzeit miterlebt. Ob die Ereignisse wohl etwas miteinander zu tun haben?


    Meine Meinung:

    Erneut ziert wieder die passende Badeente jenes imposante Cover des elften Kurzkrimis aus Stuttgart. Trotz seines Ruhestands ist Oberkommissar Jürgen Schäfer bisweilen seinem Kollegen Florian Henning behilflich. Zum Beispiel als einer das Diadem der Botellis entwendet und jetzt versucht, die Familie damit zu erpressen. Gemeinsam mit Horst und Erna Bromstetter möchte er deshalb in Botellis letzte Vorstellung besuchen und dabei beide Augen offenhalten. Allerdings geschieht ausgerechnet der Mord, der dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung macht. Wer hat es wohl auf die Familie Botelli abgesehen und hat Dustys Tod überhaupt etwas mit dem Raub zu tun? Diesmal hab ich den Eindruck, ist der Kurzkrimi ein wenig anders aufgebaut. Zu Beginn legt die Autorin den Fokus auf ein Familiengeheimnis, das unter anderem die Botellis betrifft. Meiner Ansicht nach wirkt die Geschichte dadurch ein wenig farblos und blass, bis es zum eigentlichen Mord kommt. Zwar erlebe ich zwischendurch ein anderes Verbrechen, die Bromstetters und schwäbischen Kommissar. Allerdings vom Gefühl her deutlich weniger als bei den anderen Kurzkrimis. Zwar wird der Mord im Prolog kurz eingeblendet, doch dann blicken wir erst einmal 4 Wochen zurück. Mir hätte es weitaus besser gefallen, wenn der Rückblick erst später oder im Rahmen eines Verhörs im Plot erschienen wäre. Den dadurch fehlt mir zu Beginn ein wenig das Entspannte und Lockere, wie ich es sonst immer empfunden habe. Wieder einmal gut konzipiert ist Schäfers schwäbischer Dialekt. Natürlich schlägt auch diesmal wieder der Badeentenfluch zu, der den Bromstetters immer wieder eine Leiche beschert. Schade nur, dass am Ende nicht alles aufgelöst wurde. Trotzdem unterhaltsamer, regionaler Kurzkrimi, bei dem diesmal etwas weniger Stuttgarter Lokalkolorit eingebaut war. Dafür gibt es einmalige Zirkusluft zu schnuppern und 4 von 5 Sterne von mir obendrauf. Schade nur, das am Ende nicht alles aufgelöst wurde. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0CD813MXZ

    Dania Dicken, Jahrgang 1985, schreibt seit der Kindheit. Die in Krefeld lebende Autorin hat Psychologie und Informatik studiert und als Online-Redakteurin gearbeitet. Mit den Grundlagen aus dem Psychologiestudium schreibt sie Psychothriller zum Thema Profiling. Bei Bastei Lübbe hat sie die Profiler-Reihe und "Profiling Murder" veröffentlicht, im Eigenverlag erscheinen "Die Seele des Bösen" und ihre Fantasyromane. Die Thriller-Reihe um die angehende FBI-Profilerin Libby Whitman ist ihr neuestes Projekt. Aktuelle Informationen: http://www.blog-und-stift.de



    "Der Wahrheit dienen wenige in Wahrheit, weil nur wenige den reinen Willen haben, gerecht zu sein, und selbst von diesen wieder die wenigsten die Kraft, gerecht sein zu können. (Friedrich Nietzsche)

    Wenige Wochen nur ist es her, dass Libby und Owen eine kleine Familie wurden. Für Tochter Gracie nimmt Libby nun eine Auszeit als Agent der BAU. Allerdings so einfach, wie sie sich dies vorgestellt hat, ist es nicht. Die ständige Müdigkeit bringt sie schnell an ihre Grenzen und das Alleinsein zu Hause ist keine einfache Sache für sie. Darüber hinaus bekommt Owen noch Ärger bei seiner Arbeit der MPDC. Bei einem Einsatz wird ein junger Schwarzer von einem seiner Kollegen vorsätzlich getötet und dies, obwohl er unbewaffnet war. Alle drei Polizisten, die dabei waren, sind sich einig. Einzig Owen will seinen Polizeieid nicht verraten und entschließt sich bei der Wahrheit zu bleiben. Gleichwohl Owen nach einem Zeitungsartikel die Bevölkerung vor allem die schwarze Gemeinschaft hinter sich hat, lassen seine Kollegen es ihn immer mehr spüren. Erste Ausgrenzungen, Ignoranz bis hin zu Sachschäden machen Libby Sorgen. Speziell, weil sie in ihrer aktuellen Lage nicht viel tun kann und sie recht dünnhäutigen ist. Doch als daraufhin Owens Leben in Gefahr gerät, wird ihre Befürchtung zur Realität.


    Meine Meinung:

    Mit einem sehr persönlichen Fall der Familie Whitman/ Young und einem schönen Cover geht es in den siebzehnten Band dieser Reihe. In diesem werden die heutigen Probleme der USA gegenüber der schwarzen Bevölkerung beleuchtet. Hervorheben sollten wir die Fälle des Afroamerikaners George Floyd (2020) und Tyre Nichols (2023), die mich erschüttert haben. Ist die Polizei zu rassistisch und wie kann man diese Gewalt stoppen? Und so geht es in diesem siebzehnten Band genau um so einen Fall. Zusätzlich haben wir es noch mit dem unausgesprochenen Polizeikodex zu tun: "Niemals wird ein Kollege ans Messer geliefert. Egal, was dieser getan hat, ob er im Recht ist oder nicht." Doch was ist mit dem Eid eines Polizisten, den Menschen zu dienen und sie zu beschützen? Genau das fragt sich Owen und entschließt sich für die Wahrheit. Leider kommt diese Entscheidung bei seinen Kollegen nicht gut an und selbst sein Partner und Freund Benny Morgan entschließt sich lieber aus Angst den Mund zu halten, anstatt Owen beizustehen. Im Gegenzug erlebe ich äußerst emotionale, hormongesteuerte Libby, die schnell an ihre Grenzen gerät und das krasse Gegenteil von dem ist, wie ich sie sonst kenne. Durch die Geburt ihrer Tochter sind ihre Ängste und Sorgen größer geworden und ihr Alltag hat sich zudem sehr verändert. Das Alleinsein zu Hause frustriert sie und erinnert sie zeitweise an ihre Zeit in der FLDS Sekte. Mit ihrem neuen Verantwortungsbewusstsein für Gracie zweifelt selbst sie an Owens Entscheidung, besonders als man ihn körperlich attackiert. Zwischen häuslicher und beruflicher Verantwortung, Rassismus, Polizeikodex, Wahrheit und Dienen nimmt uns dieses Buch mit in einen Fall, der realistischer denn je ist. Vielleicht ist es mitunter an manchen Stellen etwas zu viel Privatleben, das hier hineinfließt, doch es stört mich nicht. Mir gefällt dagegen, dass ich einmal eine ganz andere Seite von Libby erleben darf. Aber noch besser finde ich, dass die zeitgemäße Problematik in diesem Band eine so herausragende Rolle bekommt. Warum selbst sein bester Freund so unentschlossen ist, hat mich am meisten verwundert. Welche Dimension dieser Fall am Ende wirklich noch bekommt, hätte ich niemals erwartet. Gut durchdacht sind wieder einmal die Charaktere, ihre Handlungen und Motivation. Hervorheben möchte ich speziell den ausgefuchst Zeitungsartikel der Autorin. Von mir gibt es daher erneut 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0BTDPV69C

    Carina Lund ist als jüngstes von sieben Kindern in einem kleinen Ort im südlichen Emsland aufgewachsen, dort lebt sie noch heute. Genauso sehr wie das Meer liebt sie fesselnde Geschichten. Meeresdämmerung ist der Auftakt ihrer neuen Nordseekrimireihe. Unter dem Namen Kate Dakota veröffentlicht sie außerdem Liebesromane.


    "Ich werde nicht aufgeben. Niemals! Eines Tages werde ich an diesen Ort zurückkehren und seinen Namen kennen. Vorher werde ich nicht ruhen, das verspreche ich dir." (Buchauszug)

    Seit nun elf Jahren ist die Hamburger Soko Mondschein unter Hauptkommissarin Elin Bertram hinter diesem Serienmörder her, der seine Opfer vor allem an der Nordseeküste findet. Unter seinen Opfern befindet sich Elins gute Freundin aus Kindheitstagen. Doch dann wird in Carolinensiel ein junges Mädchen ermordet. Der Tatort wirkt, als ob der Mondscheinmörder wieder einmal zugeschlagen hat. Schnell ist Elin klar, dass nicht ihr Serienmörder dahintersteckt. Den Tatort muss jemand fälschlicherweise so gelegt haben wie der Mondscheinmörder. Doch ist Elins Bauchgefühl wirklich richtig und wenn ja, wer hat dann Jonna ermordet? Unterstützung bekommt sie vom sympathischen Kollegen Thees Conrads aus Aurich und dem etwas übereifrigen jungen Polizeiobermeister Schlüter aus Wittmund. Das Katz und Maus Spiel beginnt, ehe der Täter erneut zuschlägt.


    Meine Meinung:

    Mit Band eins und dem stimmigen Cover dazu beginnt die Trilogie um den Mondscheinmörder. Seit nun schon elf Jahren wird dieser Serienmörder von der Kripo Hamburg gesucht. Ein auffallendes Merkmal ist die Adlerkralle in der Brust, die er bei jedem seiner Opfer hinterlässt. Ferner haben seine Morde immer einen Abstand von zwei Jahren und vier Monaten und sind davon kaum sichtlich abgewichen. Besonders diese Zeitspanne ist interessant, denn es muss einen bestimmten Grund dafür geben. Darum kommt der Mord an der 17-jährigen Jonna Eilers total außerplanmäßig, obwohl am Tatort eine Kralle gefunden wird. Allerdings weist auch vieles daraufhin, dass man ihren Tod dem Mondscheinmörder ankreiden will. Dabei könnte gerade dies für Elin eine Chance sein, um ihn aus der Reserve zu locken. Parallel dazu müssen sie jedoch den echten Täter finden. Gut wahrnehmbar ist die vielfältige Trauer von Jonnas Familie. Während ihre Familie sie als ruhiges, nettes Mädchen beschreibt, stellen ihre Freunde ein ganz anderes Bild von ihr dar. Recht schnell hat Elin einen Verdächtigen, obwohl dieser für die Zeit ein Alibi hat. Auffällig ist obendrein die einsame Hütte, in der man Jonna gefunden hat. Wer wusste von dieser Hütte? Wieso und mit wem hat sie sich dort getroffen? Die dreiteilige Krimireihe beginnt schon mit einem interessanten, verworrenen Kriminalfall. Es gibt ein spannendes Katz und Maus Spiel mit reichlich falschen Fährten und gut platzierten Wendungen. Dazu lerne ich die zwei charmanten, freundlichen Ermittler Elin und Thees kennen, die schon allein durch ihre spezifisch nordischen Namen auffallen. Die beiden selbstbewussten Ermittler sind ähnlich konditioniert, eifrig und nehmen vieles mit Humor. Anders kann man solche Kriminalfälle wohl auch nicht ertragen. So lassen sich zum Beispiel bei Kamillentee untereinander neue Erkenntnisse austauschen. Der smarte und äußerst motivierte Wittmunder Polizist Schlüter tappt zwar mitunter ins Fettnäpfchen, doch ansonsten gefällt er mir gut und er passt gut ins Team. Gut durchdacht und dargestellt werden außerdem die anderen Persönlichkeiten im Buch. Zum Mitraten sind die Ermittlungen bestens geeignet und es ist bis zum Ende bleibt offen, wer der tatsächliche Mörder ist. Zudem hat nach diesem Buch die Neugier auf den Mondscheinmörder einen noch größeren Stellenwert, sodass ich mich schon auf den nächsten Band freue. Von mir gibts eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0BYTBFK5P

    Dennis Schulz ist ein Selfpublisher aus Hamburg. Im Jahr 2019 feierte er mit dem Thriller „Kooremo – Betreten auf eigene Gefahr“ sein Debüt und sammelte erste Erfahrungen in der literarischen Welt. Dem Debütroman folgen drei weitere Bücher. Das jüngste, „Weil ihr es verdient“, entführt den Leser zu einem Lost Place der besonderen Art. Dennis ist ein Kind der Luftfahrt und gelernter Fluggerätmechaniker (oder einfach: Flugzeugbauer). Somit ist es nicht überraschend, dass das Fliegen neben dem Schreiben seinen Lebensmittelpunkt bildet. Neben der Luftfahrt und den Büchern ist Dennis naturverbunden, reiselustig und Vater von energiegeladenen Zwillingen.


    "Vielleicht rächen wir uns für unsere Unfähigkeit, indem wir andere Wesen foltern." (Alexander Iwanowitsch Herzen)

    Nachdem tragischen Unfall ihres Verlobten, der bei der Erkundung eines Lost Places tödlich endet, fühlt sich Jennifer immer noch schuldig. Deshalb arbeitet sie nun seine Liste an verlassenen Plätzen ab, um ihre Schuldgefühle etwas zu lindern. Einer dieser Plätze ist unter anderem die Greenland Halverson, ein Kreuzfahrtschiff, welches schon seit Jahren herrenlos auf dem Meer herumtreibt. Zusammen mit anderen Teilnehmern, wie dem Schriftsteller, Urbexter und Organisator Flynn Anduin, Ehepaar Nadja und Michael Posch und Leopold Wirtz will sie dieses Schiff requirieren. In der eisigen Kälte Grönlands wirkt alles erst einmal wie ein großes Erlebnis. Ehe sich die Mitreisenden zu totalen Egoisten entwickeln, während im Schiffsinneren längst schon das Böse auf sie lauert. Die Jagd kann beginnen und mitten auf dem Meer gibt es für sie kein entkommen.


    Meine Meinung:
    Allein schon der Klappentext hat mich bei diesem Buch fasziniert, das fabelhafte Cover tut dann noch ein übriges. Der flüssige, unterhaltsame Schreibstil und die verschiedenen Handlungsstränge nehmen mich von Beginn an ganz in Anspruch. So beschreibt der Autor zum Beispiel am Anfang die überaus großartige Besteigung des 350 m hohen Schornstein von Trbovlje, eines stillgelegten Kernkraftwerks in Slowenien. Dies ist einer der Lost Places, den man auch im wirklichen Leben besteigen kann. Während das nicht existierende Kreuzfahrtschiff Halverson nach dem Vorbild der MS Hamburg angelegt wurde. Urbexter eine Kurzform von „Urban Exploration“ sind Personen, die als Hobby menschenleere Orte, sogenannte Lost Places erkunden und dokumentieren. Einige von ihnen sind Gebäude, Kirchen, Bunker, Katakomben, U-Bahntunnels, militärische Anlagen und viele mehr. Die meisten dieser Plätze werden illegal betreten, da eine offizielle Genehmigung oft schwierig ist. In unserem Thriller hier ist das ebenfalls der Fall. Doch keiner ahnt, dass jemand ein perfides Spiel mit ihnen spielt. Schon das Setting dieses gruseligen Schiffes fand ich überaus spannend. Allerdings meine Vorstellung, einen solchen Ort aufzusuchen, der nass, kalt, schimmelig und bei dem es kein Entrinnen gibt, beschert mir dann doch eine Gänsehaut. Unser Täter, den sogenannten Vollstrecker, lernen wir natürlich ebenfalls kennen. Wir tauchen dabei in seine brutale, schreckliche Vergangenheit ein, die von Misshandlung gezeichnet ist. Dass er ein regelrechtes Katz und Maus Spiel mit seinen Opfern praktiziert, macht den Verlauf hochspannend. Dabei entdecke ich mit den Charakteren die düstere, geheimnisvolle Atmosphäre dieses Kreuzfahrtschiffes, wo sie dann um ihr Überleben kämpfen müssen. Die Protagonisten sind allesamt gut durchdacht, wobei ich die sympathische Jennifer sofort in mein Herz schließe. Einmal begonnen kann man dieses Buch nicht mehr zur Seite legen, da es nicht nur fasziniert, sondern vor allem mit den Charakteren mitfiebert. Welche Motivation unseres Täters hat, erfahren wir ebenfalls im Laufe der Geschichte. Am faszinierendsten ist und bleibt allerdings dieses überwältigende Schiff, welches der Autor hier phänomenal gut beschreibt. Dadurch bekomme ich sofort das Gefühl, mitten im Geschehen dabei zu sein. Selten habe ich so einen packenden Thriller mit einem so ungewöhnlichen Setting gelesen. Wobei mich der Ausgang dann wirklich noch einmal überrascht, selbst wenn es nicht gerade meinen Erwartungen entsprach. Ich kann dieses Buch definitiv nur weiterempfehlen und gebe 5 von 5 Sterne. :thumbup:

    ASIN/ISBN: 3757566114

    Chris Karlden, geb. 1971, studierte Rechtswissenschaften. Anschließend übte er für viele Jahre eine Tätigkeit als Jurist aus. Daneben schrieb er Thriller, die er in Verlagen und als Selfpublisher veröffentlichte. Seine Bücher steigen regelmäßig auf Spitzenpositionen in den Bestsellerlisten. Insbesondere seine Thrillerreihe um die Kommissare Adrian Speer und Robert Bogner erfreut sich einer immer größer werdenden Anhängerschaft. Chris Karlden widmet sich beruflich mittlerweile ausschließlich dem Schreiben von Spannungsromanen.



    "Ich bin ab heute der Stillmacher. Ich kann mit einem Handstreich den Schall in meiner Umgebung ausbremsen." (Buchauszug)

    Ein unmenschlicher Mörder erschüttert Berlin, erbarmungslos erdrosselt er Frauen in ihrer Wohnung. Die Mordkommission unter Robert Bogner und Adrian Speer ermitteln in diesem Fall zusammen mit der Computerexpertin Tina Jeschke und der Profiler Cornelius Lander. Landers Täterprofil scheint sie dem Täter nicht wirklich näherzubringen, besonders nachdem ein männliches Opfer dazukommt. Doch dann stößt er auf ein Stofftier, das im Zusammenhang mit den Opfern eine Rolle spielen könnte. Zwischenzeitlich fällt Bogner verletzungsbedingt aus. Nun muss Speer mit dem noch immer angeschlagenen Profiler allein ermitteln. Dass Lander mit diesen Ermittlungen seinem schlimmsten Albtraum entgegengeht, ahnt er dabei noch nicht.


    Meine Meinung:

    Ein imposantes Cover vermittelt mir, worum es inhaltlich in diesem Kriminalfall geht. Für mich ist es ebenfalls mein sechster Thriller dieses Ermittlerteams. Inzwischen sind mir speziell die beiden recht unterschiedlichen Ermittler richtig ans Herz gewachsen. Inzwischen gibt es in ihrem Team jedoch noch weitere Verstärkung. Zum einen die Computerexpertin Tina Jeschke und den Profiler Cornelius Lander. Auffällig ist, dass alle im Team einen Makel in ihrer Laufbahn vorweisen können, von daher passen sie gut zusammen. Diesmal jedoch müssen wir größtenteils auf Bogner verzichten, der sich bei einer Verfolgung sein Bein bricht und ausfällt. Der brutale Serientäter scheint wirklich schwer zu fassen. Dazu läuft dem Team langsam die Zeit davon, den die Mordserie wird immer länger und länger. Eigenartig ist ferner, dass er nicht nur Frauen, sondern inzwischen auch Männer ermordet. Bei seiner Recherchearbeit stößt Lander dann auf einen Stoffhasen, den nach näherem Betrachten alle Opferfamilien besitzen. Ob dies eventuell eine erste Spur zu ihrem Täter sein kann? Noch immer angeschlagen vom Suizid seiner Frau, gerät er jedoch selbst irgendwann in den Kreis der Verdächtigen. Das Katz und Maus Spiel, welches der Autor hier wieder faszinieren darbietet, nimmt mich mal wieder völlig gefangen. Durch die zahlreichen falschen Fährten kann ich aufs Neue hervorragend miträtseln und ahne bis zum Ausgang nicht, wer der Täter wirklich sein kann. Gut durchdacht sind außerdem die unterschiedlichen Charaktere. Eine Handlungsspur führt dabei in die Vergangenheit von Heimkindern, deren hartes Schicksal und Freundschaft sie miteinander verbindet. Ein wenig hat mir natürlich Kollege Bogner gefehlt, der außer Gefecht gesetzt war. Dafür lerne ich diesmal die Kollegen Lander und Tina Jeschke besser kennen. Ich finde es gut, dass die beiden ebenfalls ihre Chance bekommen, ich mehr über sie erfahre und zudem Speer in der Leitung brillieren darf. So bleibt diese Reihe abwechslungsreich und macht neugierig auf mehr. Mit diesem Band ist dem Autor wieder einmal eine großartige Geschichte eingefallen, die mit dem außergewöhnlichen Täter einen phänomenalen Höhepunkt findet. Ich kann die komplette Reihe und besonders diesen Band nur empfehlen, ich finde sie spannend, abwechslungsreich und absolut lesenswert. Von mir gibt es abermals 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0B4PRMHXB

    Lynn H. Blackburn, mehrfach ausgezeichnete Autorin, glaubt an die Kraft von Geschichten und dass die wahre Liebe tatsächlich existiert. Gemeinsam mit Ehemann Brian und ihren drei Kindern lebt sie in South Carolina. Sie steht für spannend-romantische Romane mit wertvollen Glaubensinhalten.


    "So können wir getrost sagen: Der Herr ist mein Helfer, ich werde mich nicht fürchten; was kann mir ein Mensch tun?" (Hebr. 13, 6)

    Mit dem Besuch des Präsidenten in Raleigh bekommt das Secret Service Team eine neue und herausfordernde Aufgabe. Für Tessa ist es ihr erstes Mal, dass sie die Leitung dafür übernehmen darf und alles gut vorbereitet wird. Doch noch mehr freut sie sich auf ein Wiedersehen mit ihrem besten Freund Zane, der inzwischen ins Weiße Haus befördert wurde. Eigentlich hatten sich die beiden nur auf Freundschaft geeinigt. Doch je länger sie voneinander getrennt sind, desto mehr spürt Tessa, wie sehr er ihr fehlt. Schließlich hat er ihr mehrmals aus schwierigen Situationen geholfen, ohne sie je etwas auszuplaudern. Ihr Alkoholproblem hat sie dank eines Entzugs schon längst in den Griff bekommen. Nun soll sie also mit den Geheimagenten des Präsidenten zusammen für dessen Sicherheit garantieren. Allerdings scheint jemand nach Tessas Leben zu trachten, aber Zane versucht dies zu verhindern. Wird alles gut ausgehen? Und wie soll es mit Tessa und Zane weitergehen?


    Meine Meinung:

    Nach Band eins ist jetzt der dritte Band der Raleigh Reihe der nächste für mich. Ein wenig nehme ich schon beim Lesen wahr, dass mir inhaltlich der mittlere Band dieser Reihe fehlt. Vor allem, was Privatleben und Freundschaft der Ermittler betrifft. Ich fand schon, dass beim letzten Fall recht viel Romantik und Privatleben der Ermittler vorkam, doch dieser blieb dennoch spannend und interessant. Dieses Mal allerdings plätschert die Geschichte so ein bisschen vor sich hin. Zwar verspricht der Anfang, ein interessanter Plot zu werden, doch leider zieht sich die Entwicklung der eigentlichen Geschichte wieder extrem in die Länge. Gewiss so eine Vorbereitung auf einen Besuch des Präsidenten und was alles daran ansetzt, ist auf alle Fälle lesenswert. Doch trotz allem bleibt der Spannungsbogen für mich einfach zu flach. Zu viel meiner Meinung nach dreht sich um das Secret Service Team und deren Vorliebe für Kaffee, Donuts und anderem. Es ist zwar schön zu erfahren, was inzwischen aus Luke und Faith wurde. Auch sie trugen beide ihre Probleme aus der Vergangenheit mit sich herum. Ebenso ist es bei Tessa und Zane insbesondere was ihre damalige Alkoholsucht anbelangt. Mit der hat sie sicherlich ihre Freundschaft gehörig kompromittiert, zumal Zane durch die Alkoholsucht seiner Mutter eh schon vorbelastet war. Ich konnte deshalb gut seine Ängste begreifen, mit Tessa nicht mehr als eine Freundschaft einzugehen. Recht überzeugend ist fraglos wieder der starke Zusammenhalt des Secret Service Teams. Nicht nur, weil sie alle eine tiefe Freundschaft verbindet, sondern weil der Glaube jedes einzelnen für den Zusammenhalt sorgt. Da wird zum Beispiel eine Teambesprechung erst einmal mit einem Gebet begonnen. Aber auch der Verlust mehrerer Agenten hat das Team noch stärker zusammengeschweißt. Nicht zu übersehen sind natürlich die beiden Charaktere Tessa und Zane, um die es hauptsächlich geht. Wie schon in Band eins ist Zane eine vorbildliche Persönlichkeit, der alles für seine Freunde und Kollegen tun würde, ebenso wie Tessa. Ungeachtet der etwas ausgedehnten Romantik und der holprigen Spannung ist das Buch unterhaltsam und bekommt 4 von 5 Sterne von mir.


    ASIN/ISBN: 3765536687

    Mela Wagner, geboren 1985, lebt mit ihrer Familie in einem Vorort von Wien. Schon seit ihrer Kindheit ist die Autorin verzaubert von der Welt der Wörter. Mela Wagner liebt Bücher, die vom echten Leben erzählen, die zum Nachdenken anregen und den Leser auf eine Reise mitnehmen, die mit einem heftigen Herzklopfen endet.


    "Es gibt nichts Schöneres, als geliebt zu werden, geliebt um seiner selbst willen oder vielmehr trotz seiner selbst." (Victor Hugo)

    Es ist schon einige Monate lang her, als Ole sich einfach von einem Tag auf den anderen aus dem Leben von Arzthelferin Maja davonmacht. Damals hat er ihr das Herz gebrochen, doch inzwischen hat sie mit Nils einen neuen Partner gefunden. Allerdings ist Ole mittlerweile wieder zu Hause angekommen, doch er ist nicht alleine zurückgekehrt. Mit ihm sind seine kleine Tochter Lilly und deren Mutter Hanna nach Lillaström gekommen. Erst kurz eingetroffen hat sich Hannah schließlich unsterblich in Oles Bruder Andres verliebt, was beiden nicht unrecht war. Denn er wollte nie so früh Vater werden, stattdessen kriegen er nun wieder Herzklopfen, wen er Maja begegnet. Warum sie ausgerechnet mit diesem Aufreißer Nils zusammen ist, kann Ole nicht begreifen. Er muss sie sehnlichst aus seinem Kopf bekommen, was zugegeben nicht so einfach ist, wenn man beim Vater in der Feuerwache arbeitet und Maja einem ständig über den Weg läuft.


    Meine Meinung:

    Dies ist inzwischen mein dritter Band aus der "Liebe auf Schwedisch" Reihe aus der fiktiven Kleinstadt Lillaström. In diesem Buch geht es um Arzthelferin, Maja und Ole. Beide waren schwer ineinander verliebt, doch dann schlug bei beiden das Schicksal zu und völlig überstürzt verließ er eines Tages seine Heimat. Doch genau richtig zum großen Mittsommerfest taucht er wieder in Lillaström auf. Dass er zwischenzeitlich allerdings Vater ist, weil er auf dem Kreuzfahrtschiff einen One-Night-Stand mit Hanna hatte, verletzt Maja mehr als ihr lieb ist. Sie kann ja nicht wissen, für wen Oles Herz wirklich immer noch schlägt. Im Gegenzug hat Hanna recht schnell mit Andres die Liebe ihres Lebens und endlich eine Familie gefunden. Bald schon sollen für die beiden die Hochzeitsglocken läuten und ausgerechnet Ole muss für den Antrag als Babysitter einspringen. Auch der dritte Band dieser Reihe harmonisiert wieder sehr gut mit den anderen Büchern, die ich bisher lesen durfte. Man merkt sofort, wie sich die verschiedenen Autorinnen ausnehmend gut abgesprochen haben. Den auch diesmal gibt es Ereignisse, die in den weiteren Büchern fortgesetzt oder intensiviert werden. Wie zum Beispiel das Feuer in der Scheune, die Hochzeit oder Lasses Lilla Love Dating-App. Bei Mela Wagners friedlichem, herzerfrischenden Schreibstil konnte ich dieses Buch einfach nicht mehr weglegen. Ich habe das Gefühl, je mehr Bücher ich aus dieser Reihe lese, desto eher freue ich mich auf diesen schwedischen Ort und seine ganz spezifischen Bewohner. Lillaström ist mittlerweile durch und durch zu meinem Wohlfühlort geworden. Heilfroh bin ich, dass dieses Mal nicht so oft der Erdbeerkuchen (Jordgubbstårta) erwähnt wurde, was offenbar außer Zimtschnecken (Kanelbullar) eine weitere schwedische Spezialität ist. Verpasst diese Reihe nicht, wenn ihr auf Schweden und Leidenschaft steht und von mir gibt es abermals 5 von 5 Sterne.


    ASIN/ISBN: B0BZ4K1ZWM

    Ryan Green ist ein True-Crime-Autor Ende dreißig. Er lebt mit seiner Frau, drei Kindern und zwei Hunden in Herefordshire, England. Neben dem Schreiben und der Zeit, die er mit seiner Familie verbringt, wandert, liest und surft er. Seit jeher faszinieren in Geschichte, Psychologie und wahre Verbrechen und so begann er 2015 schließlich, selbst zu recherchieren und zu schreiben, um am Ende dieses Jahres sein erstes Buch über den berüchtigtsten Serienmörder Großbritanniens zu veröffentlichen, Harold Shipman. Seitdem hat er mehrere Bücher über weniger bekannte Fälle geschrieben und dabei den einzigartigen Ansatz gewählt, aus der Perspektive des Mörders zu schreiben.



    "Erst hatte er Sex mit ihnen, dann biss er ihnen die Kehle durch: Fritz Haarmann tötete in den Zwanzigerjahren mindestens 24 junge Männer." (Spiegel.de)

    Fritz Haarmann, ein Serienmörder, der als Vampir, Schlächter, Kannibale oder Werwolf von Hannover bezeichnet wurde. Von 1918 bis 1924 ermordet der gleichnamige mindestens 24 junge Männer im Alter von zehn bis zweiundzwanzig Jahre. Die Dunkelziffer seiner wirklichen Opfer könnte sogar noch deutlich höher liegen. Ebenfalls spekuliert wurde, ob Haarmann seine Opfer zu Fleisch verarbeitet und auf dem Schwarzmarkt verkauft hat. Dies allerdings hat er immer bestritten und es konnte ihm nie nachgewiesen werden. Da Fritz zu jener Zeit als Spitzel für die Polizei arbeitet, bleibt er lang als Täter unentdeckt oder wird nur kurz oder gar nicht verhaftet. Viele junge Männer, die von zu Hause abgehauen sind oder in Hannover ein neues Leben beginnen wollen, passte er am Bahnhof ab und bietet ihnen Unterkunft und Essen an. Als Gegenleistung fordert er Sex mit ihnen, der irgendwann aus den Rudern läuft, indem er an ihnen seine brutalen Obsessionen auslebte. Ob er damals wirklich seinen Opfern die Kehle durchgebissen hat, ist nach wie vor fragwürdig und kann nicht wirklich nachgewiesen werden. Nach seiner Verhaftung belastete er sogar seinen Lebensgefährten Hans Grans schwer. Zieht dies jedoch kurz vor seiner Hinrichtung wieder zurück, sodass man Grans nicht zum Tode verurteilt. Am 15. April 1925 wird Haarmann am frühen Morgen im Hof des Gefängnisses mit dem Fallbeil hingerichtet. Dieser True Crime Fall und gleichzeitig Fritz Haarmanns Biografie, welche Ryan Green hier ausgearbeitet hat, ist trotz der Kürze ungemein ausführlich dargelegt. Es führt mich gleich zu Beginn in seine nicht gerade einfache Kindheit. Dort wird er zwar von seiner Mutter in höchstem Maße verwöhnt, doch dafür ist der Vater ein extrem harter und strenger Mensch. Als Jugendlicher wird er in der Psychiatrie behandelt, wo eine hebephrene Schizophrenie festgestellt wird. Allerdings trotz allem kein Grund zum Mörder zu werden.


    Fazit:

    Sein ehrlicher, interessanter Schreibstil lässt mich mal wieder durch die Seiten fliegen und ich kann das Buch bis zum Ende nicht mehr weglegen. Zwar kannte ich die Geschichte um den Serientäter von Hannover schon, doch ich war überrascht über die intensive, ausgiebige Beschreibung von Haarmanns Kindheit. Vielleicht ist es mitunter sogar fast ein bisschen zu viel, den erst Mitte des Buchs geht der Autor auf die eigentlichen brutalen Taten des Serientäters an seinen jungen Opfern ein. Allerdings ist es von da an nichts mehr für schwache Nerven. Den, wie man es schon von dem Autor gewohnt ist, werden seine Tötungen recht plastisch und ausführlich beschrieben. Weil die Polizei ihrem Spitzel erst so spät auf die Schliche kommt, wird es für viele Männer zum Verhängnis und ihrem Todesurteil. Von mir gibt es 4 1/2 von 5 Sterne für diesen empfehlenswerten True Crime Fall. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0C7JD4K99

    Lisa Wingate arbeitet als Journalistin, Kolumnistin, Rednerin und Autorin. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Texas.


    "Schwestern sind Engel, die uns auf die Füße heben, wenn unsere Flügel Schwierigkeiten haben, sich daran zu erinnern, wie man fliegt." (westwing)

    Drei Kurzgeschichten stehen im Mittelpunkt dieses Buches, die alle etwas mit unterschiedlichen Schwestern zu tun haben. Dabei steht die Hattaras Island bei allen dreien im Mittelpunkt des Geschehens.

    In "Die Seeglasschwestern" reist Elisabeth Gallagher mit ihrer Mutter nach Hattaras Island, um ihre Tante Sandy zu überreden, zurück nach Michigan zu kommen. Vor allem, nachdem ein Hurrikan im Anmarsch ist und sie große Angst um Sandy haben. Doch für Sandy ist der Muschelladen ihr Traum und Hattaras Island der Ort, wo sie schon immer sein wollte. Während die Schwestern versuchen, ihre Konflikte zu lösen, entdeckt Elisabeth vieles, was sie in ihrem Leben ändern möchte.

    In "Die Gezeitenschwestern" geht es um die beiden Schwestern Tandi und Gina. Ihre schwierige Kindheit hat sie nicht nur ins Heim gebracht, sondern auch im Streit auseinandergerissen. Doch nun wurde Tandi eine Anklage wegen Betrugs zugestellt und sie muss Gina deshalb dringend finden. Was sich ihr dann allerdings offenbart und sie herausfindet, zieht ihr fast den Boden unter den Füßen weg. Höchste Zeit, dass sie mit ihrer Schwester alle Probleme vor ihrer Hochzeit bereinigt.

    In Panik verfällt Lektorin Jeb Gibbs, als sie in "Die Sandburgschwestern" von Autor Evan Hall einen Heiratsantrag bekommt. Unmöglich kann sie ihn auf der Leserreise in Paris heiraten. Den bisher sind die Ehen ihrer Familie noch nie gesegnet gewesen. Zudem muss sie kurz entschlossen verhindern, dass ihre jüngere Schwester alleine nach Hattaras Island reist. Die will sich nämlich auf die Herkunftssuche ihrer Mutter machen. Dass Lily Clarette indessen durch ihr Projekt eine weitere Schwester gefunden hat, überrascht selbst Jeb. Ein wenig hat mich hier verwundert, wie schnell in dieser Geschichte die Skepsis der Schwestern in Trauer des Abschieds gewichen ist.


    Meine Meinung:

    Das wundervolle Cover mit den drei Schwestern hat mich sofort verzaubert und ich wusste, dieses Buch muss ich lesen. Leider jedoch konnten die drei Kurzgeschichten nicht meine Erwartungen erfüllen. Der Schreibstil ist zwar flüssig, locker und unterhaltsam, doch allen drei Geschichten fehlt es ein klein wenig an Tiefgang. Warum sich die Autorin dafür entschied, diese Geschichten so kurzzuhalten, weiß ich nicht. Ich kann nur sagen, fast jede der Geschichten hätte ein eigenes Buch verdient. Zwar konnte ich einige Probleme der Schwestern nachvollziehen, doch war mir manches schlichtweg zu wenig oder blieb sogar verborgen. Am Ende waren sogar bei der einen oder anderen noch Fragezeichen bei mir offen. Das fand ich sehr bedauerlich, den dadurch erfuhr ich viel zu wenig, wie es zu den einzelnen Problemen kam. Dabei hatten wirklich alle drei Schwestern eine interessante Vergangenheit, bei der es sich lohnen würde, mehr darüber zu erfahren. Dabei haben wirklich alle drei Schwestern eine interessante Vergangenheit, bei der es sich lohnen würde, mehr darüber zu erfahren. Mit Hattaras Island hat die Autorin ein recht beschauliches, idyllisches Setting gewählt. Man sofort das Gefühl hat, sich auf dieser kleinen Barriereinsel vor der Küste von North Carolina sich wohlzufühlen. Dass die Gemeinschaft untereinander und dem Einstehen für jeden einzelnen Bewohner wichtig ist, spürt man sofort. Es liegt sicher auch daran, weil viele tief mit ihrem christlichen Glauben verbunden sind. Wobei die Autorin für mich die Glaubensthematik doch recht dezent hält. Abseits dessen finde ich schön, dass alle drei Geschichten am Ende auf der Insel spielen und mehr oder minder auch in Sandys Muschelladen. Trotz der Kürze wird dem Leser das Thema Schwestern recht deutlich vermittelt, weshalb dieses Buch sich zweifelsohne zu lesen lohnt und von mir 4 von 5 Sterne bekommt.:thumbup:


    ASIN/ISBN: 3963623144

    Natürlich wollte Julia Stirling schon immer Autorin werden - oder Vogelbeobachterin, oder beides... Genauso ist es gekommen. Erst studierte sie Biologie, dann arbeitete sie als Wissenschaftsjournalistin und nach einer Karriere in einem großen Unternehmen, machte sie sich selbstständig. Während sie als Kind noch Bücher wie Astrid Lindgren schreiben wollte - wobei Ronja Räubertochter der absolute Favorit war - stellte sie später fest, dass sie nur gern Romane las, in denen auch eine Liebesgeschichte vorkam. Ohne Liebe und Bücher geht es nicht! Deswegen ist sie heute Liebesromanautorin.


    "Wenn man in Lillaström wohnt, dann muss man nirgendwo anders hin." (Buchauszug)

    15 Jahre ist es her, als die Biologin Linnea ihr Heimatland Schweden zuletzt besucht hat. Nach ihrer Scheidung braucht sie endlich eine Auszeit, sowohl von Job und den Männern. Da kommt ihr ehemaliger Urlaubsort Lillaström gerade richtig, hier hat sie mit den Eltern immer die Sommerferien verbracht. Dass ihr jedoch ausgerechnet ihre erste große Liebe Sverre hier wieder begegnet, hat sie nicht erwartet. Sverre war damals ein rebellischer Teenager, der deshalb zu seinem Onkel aufs Land musste. Sverre war damals ein rebellischer Teenager, der deshalb zu seinem Onkel aufs Land musste. Inzwischen ist er als Künstler angesehen und versucht in Lillaström auf neue Ideen zu kommen. Doch ein hartes Schicksal hat ihn verändert, er sucht definitiv keine Frau, den jemand anderes in seinem Leben ist wichtiger.


    Meine Meinung:

    Dies ist für mich mein zweiter Band dieser Reihe, den ich gelesen habe. Inzwischen ist Lillaström für mich längst schon zum Wohlfühlort geworden. Das schöne ist, trotzdem diese Reihe von verschiedenen Autoren geschrieben wurde, man immer wieder auf bekannte Bewohner stößt. Dadurch fühle ich mich inzwischen in Lillaström wie im Urlaub oder sogar schon fast wie zu Hause. Dieses Mal treffen Linnea, die inzwischen in den USA lebt und Sverre nach Jahren wieder aufeinander. Die beiden haben sich damals als Teenager ineinander verliebt, doch Linneas Vater hat diese Beziehung weniger gefallen. Allerdings jeder vom eigenen Leben gezeichnet und hat so gar kein Interesse, die alte Liebe wieder aufzufrischen. Immerhin stellen sie schnell fest, dass sie tief in ihrem Herzen noch immer etwas füreinander empfinden. Gemeinsam kommen sie bei Inga unter, die mittlerweile alleine mit ihrem Ponyhof überfordert ist. Dafür sorgt sie, dass die beiden wieder zusammenkommen. Würde da nur nicht wieder Linneas Vater und Sverres schlechtes Gewissen einen Strich durch die Rechnung machen. Mit ihrem lockeren, unterhaltsamen Schreibstil hat mich die Autorin recht schnell wieder nach Schweden katapultiert. Bei Erdbeerkuchen, jede Menge Spaß und guter Laune wird wieder einmal Mittsommer gefeiert. Zwischen Jugendliebe, Schicksalsschlägen und einem Feuer sind Freundschaft und Liebe die Themen des Buchs. Natürlich begegnet mir wieder der aufdringliche und etwas chaotische Bürgermeister Lasse (Sverres Onkel), der noch immer keine großen Stücke von ihm hält. Es geht sogar so weit, dass er ihn für ein Feuer verdächtig, für das er gar nichts kann. Da man immer wieder auf bekannte Bewohner von Lillaström stößt, lässt einen dieser Ort nicht mehr los. Selbst wenn die Geschichte doch recht kurz gehalten ist, kann ich mich durch den gegenseitigen Wechsel der beiden Hauptcharaktere gut in sie hineinversetzen. Besonders gut hat mir die kleine Karolina und die tolle Idee vom Märchenwald gefallen, da hätte ich gerne Bilder gehabt. Ich hoffe auf weitere Geschichten aus Schweden und gebe 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0BZ4RZGTM

    Adrian Langenscheid, geboren 1977, ist einer von Deutschlands erfolgreichsten True Crime-Autoren. Seine Erzählungen stellen ein atemberaubendes, zutiefst erschütterndes Portrait menschlicher Abgründe dar, das gerade wegen der kühlen, sachlich-neutralen Schilderung gewaltige Emotionen weckt. Seit seinem Debüt "True Crime Deutschland" (2019) ist er mit all seinen weiteren Büchern ganz oben auf den True Crime-Bestsellerlisten zu finden. Seine internationale Kurzgeschichten-Buchreihe über wahre Verbrechen wird rund um den Globus gelesen: «True Crime England» und «True Crime USA» erreichten sogar Platz 1 der Amazon Crime-Bestsellerliste. Langenscheid ist verheiratet und lebt mit seinen drei Kindern in Stuttgart.


    "Mag auch das Böse sich noch so sehr vervielfachen, niemals vermag es das Gute ganz aufzuheben." (Thomas von Aquin)

    Zehn wahre Kriminalfälle vereint Autor Adrian Langenscheid in seinem neusten True Crime Best-of 2. Im Wesentlichen geht es in diesem Band um Betrüger, Hochstapler und Entführer und weniger um blutrünstige Mörder, was dieses Buch jedoch trotz allem interessant macht. Zum Beispiel in "Die schlafende Predigerin" einem Fall aus Finnland aus dem Jahr 1924, geht es um Maria Ackerblom. Die verhaltensgestörte junge Frau predigt tranceartig, versammelt und manipulierte Hunderte von Anhänger um sich. Allerdings hatte sie nicht nur Freunde und gegen ihre schärfsten Kritiker plante sie sogar einen Mordkomplott. "8516 Tage" ein Fall aus Österreich, bei dem es um die Familie Fritzl geht. Über diese schreckliche Familiengeschichte wurde selbst bei uns in den Medien groß berichtet. Die 18-jährige Elisabeth wurde von ihrem eigenen Vater 24 Jahre lang in einem Kellerverlies gefangen gehalten und mit ihr zeugte er sogar sieben Kinder. Ich kann es kaum glauben, dass in all dieser Zeit niemandem etwas bemerkt, geschweige den etwas geahnt haben soll. Der deutsche Kriminalfall um den Kaufhauserpresser Dagobert müsste für einige sicher ebenfalls bekannt sein, in der Geschichte "Ein Katz-und-Maus-Spiel" wird dabei näher eingegangen. Geschockt hat mich jedoch am meisten der deutsche Kriminalfall in der Geschichte "Bauer sucht Frau". Hier geht es nicht wie in der gleichnamigen Sendung, dass ein Bauer nur eine Frau sucht. Sondern hier hat ein Ehepaar mehrere Frauen über Jahre misshandelt, missbraucht und am Ende sogar getötet. Selbst die eigene Mutter eines Opfers erfuhr erst durch die Medien, welchem Verbrechen ihre Tochter zum Opfer gefallen ist. Dies sind nur einige der Kriminalfälle, die ihr hier in diesem Buch ausführlicher nachlesen könnt. Ich hoffe, ich habe Euch mit meinen kleinen Einblicken ein wenig auf den Geschmack von diesen wahren Kriminalfällen gebracht.

    Fazit:

    Mit seinem zweiten Best-of Band gibt der Autor den Lesern die Chance, einen kurzen Einblick in sein gesamtes Repertoire an True Crime Büchern der letzten Jahre. Wem dieses Buch gefallen hat, der findet natürlich weitere interessante Geschichten in den jeweiligen Büchern der einzelnen Länder. Die kann ich Euch nur empfehlen, den dort sind die viele Kriminalfälle noch spannender und oft sogar brutaler als es hier der Fall ist. Für mich waren diese Geschichten jetzt nicht unbedingt neu, da ich schon fast alle Bücher des Autors kenne. Allerdings für Neueinsteiger in die True Crime Szene oder Leser, die den Autor noch nicht kennen, ist dies genau das richtige Buch. Von mir gibt es 5 von 5 Sterne dafür. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0C9F661HP

    ASTRID KORTEN Das Spezialgebiet der Bestseller-Autorin sind Thriller, Psychothriller und Romane. Sie schreibt außerdem Kurzgeschichten und Drehbücher. Ihre Thriller erreichen die Top-Ten-Bestsellerlisten vieler Plattformen, darunter mehrere Platz 1 - Bestseller. Die Autorin schreibt für Verlage und veröffentlicht auch selbst. In USA wurde die Autorin mehrfach ausgezeichnet.


    "Wir waren doch Kinder unserer Zeit und glaubten, wie wir es gelernt hatten, die sowjetischen Atomkraftwerke wären die sichersten der Welt, so sicher, dass man sie sogar auf den Roten Platz stellen könnte." (Swetlana Alexijewitsch)

    In der ukrainischen Geisterstadt Pripyat wird ein brutal zugerichteter toter junger Mann von Touristen entdeckt. Der Tote ist Janik Kanyukov, Sohn eines ehemaligen russischen Ministers. Auffälligkeiten am Tatort ist eine ausgestopfte Schwalbe. Während Polizeihauptmann Felix Bojko mit Mo Celta, die gerade im Austauschprogramm der EU in der Ukraine ist, näheres versuchen über den Toten zu erfahren. Mo hofft in der Ukraine ihre Schwester zu finden, die ihr beim letzten Mal entwischt ist. Auch Polizeileutnant Alexander Markow aus Moskau wird für Kanyukov den Täter seines Sohnes suchen. Doch die Rache des Täters ist noch längst nicht gestillt, es folgen weitere Opfer.


    Meine Meinung:

    Das fabelhafte Cover mit der ausgestopften Schwalbe passt grandios zum Inhalt. Die Overkill-Reihe geht in ihren 3. Fall und diesmal geht es für Mo Celta in die Ukraine. Dort erhofft sie in ihrem Austauschprogramm ihre Schwester zu finden, um diese verhaften zu können. Dass ihr Einsatz sie ausgerechnet in die Gegend rund um Tschernobyl führen würde, hatte sie jedoch nicht erwartet. Doch gerade diese Region ist ein gutes Versteck für Verbrecher jeglicher Art. Felix Bojko erhofft gleichzeitig durch die Aufklärung des neuen Falls endlich eine Versetzung nach Kiew. Den die nukleare Strahlung, der er permanent ausgesetzt ist, hat inzwischen bei ihm zu Eheproblemen geführt. Während er sich Sorgen um seinen Sohn macht, der mitten im Kriegsgebiet steckt, muss er in der Vergangenheit von 1986 graben. Dies alles wird natürlich durch die damalige Katastrophe erschwert. Viele Dokumente sind inzwischen zerstört oder verschwunden. Außerdem ist es nicht einfach, einen verstrahlten Toten obduzieren zu lassen. Denn niemand will unbedingt einen solchen begutachten. Mit diesem Thriller hat die Autorin eines ihrer Meisterwerke geschrieben. Nicht nur, weil es ein wirklich spannender Fall ist, sondern weil ich hier reichlich Informationen rund um die Ukraine und die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl erfahren. Dass nach dem Super-GAU am 26. April 1986 jährlich fast 30 000 Touristen in diese Region reisen, hat mich schon etwas überrascht. Besonders, da die Strahlung ja in einigen Regionen noch immer recht hoch ist. Doch mehr noch frage ich mich, was bewegt Familien mit Kindern dort hinzuziehen. Zu welchem Ausmaß es damals wirklich gekommen ist, das erfahren ich ferner in diesem Buch. Mit unglaublich guter Recherchearbeit, wobei die Autorin sogar selbst die Ukraine besucht hat, konnte ich dieses Buch kaum mehr weglegen. Ich habe bisher noch nie so viel über den russisch-ukrainischen Konflikt, das Reaktorunglück und die Mentalität dieser beiden Länder erfahren wie in diesem Buch. Hervorragend durchdacht sind auch die Charaktere. Während Mo Celta hier eher im Hintergrund bleibt, empfinde ich Felix Bojko als bodenständig, sympathisch, ehrgeizig, ehrlich und mitunter frustriert. Konträr dazu ist der berechnende Alexander Markow öfters launisch, sehr ambitioniert und manipulierbar, was sicher an seiner Diagnose liegt. Gut fand ich außerdem die Ornithologin Nikita. Chapeau zu diesem gelungenen, empfehlenswerten Thriller. Von mir gibt es dafür 5 von 5 Sterne und definitiv eine Leseempfehlung. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0C8JZZT1B

    Saskia Louis kam 1993 mit einer Menge Fantasie zur Welt, die sie seit der vierten Klasse nutzt, um Geschichten zu schreiben. Zusammen mit ihren älteren Brüdern wuchs sie in der Kleinstadt Hattingen auf und über die Jahre hat sie ihr Zuhause in unterhaltsamer Frauenliteratur und Fantasy gefunden. Heute wohnt sie in Köln und wünscht sich, dass Menschen mehr singen als schimpfen würden. Ihr größter Traum ist es, den Soundtrack zu der Verfilmung eines ihrer Bücher zu schreiben.


    "Wer als Wein- und Weiberhasser jedermann im Wege steht, der esse Brot und trinke Wasser bis er daran zugrunde geht." (Wilhelm Busch)

    Eigentlich wollten Lou und Rispo nur eine Hochzeitslocation besichtigen, als ihr förmlich im Weingut "Weinkönig" ein Toter vor die Füße fällt. Wie makaber ist das den, dass man ihn ausgerechnet mit einem Korkenzieher ermordet hat. Warum der Tote allerdings keine Finger mehr hat, erschüttert Lou und Emmi fast noch am meisten. Wie kann es anders sein, Louisa muss unbedingt wissen, wer ist der Tote und weshalb wurde er ermordet. Damit sie undercover ermitteln kann, überredet sie ausgerechnet Rispos Kollege Marvin, sich als ihren Verlobten auszugeben. Doch mit diesem Nervenbündel hat sie keine Chance, an weitere Informationen zu kommen. Natürlich lässt sich Trudi ebenfalls nicht davon abbringen, mit Lou zu ermitteln und gerät prompt in eine ausweglose Lage. Außerdem möchte die schwangere Emmi ihre ganz eigenen Erziehungstipps an der ahnungslosen Trudi austesten. Derweil kommt Blumendetektivin Lou einer Familienfehde auf die Spur.


    Meine Meinung:

    In Band 9 bekommt es die Blumendetektivin mal wieder mit einem total überraschenden Todesfall zu tun. Aus heiterem Himmel fällt vom Dach des Weinguts König ein Toter unmittelbar vor ihre Füße. Ausgerechnet an dem Tag, als sie und Rispo eigentlich nur eine Location für ihre Hochzeit anschauen wollen. Da Josh ihr natürlich jedes weitere Ermitteln untersagt, muss sie sich etwas einfallen lassen, um mehr über den Toten und sein Tod zu erfahren. Dabei gerät nicht nur sie, sondern Rispos Kollege Marvin, ihre beste Freundin Ariane und vor allem Seniorin Trudi in so einige Bredouillen. Wie kommt man zum Beispiel von einem Balkon herunter, bei dem man unwissentlich vom Eigentümer selbst ausgeschlossen wurde? Da kann wohl nur noch einer helfen und gerade den möchte sie als Allerletztes um Hilfe bitten. Erneut besticht der neuste Band um die Blumendetektivin Louisa Manu wieder mit viel Humor, Slapstick, jede Menge Klamauk und rätselhaften Ermittlungen rund um zwei Weingutsfamilien. Lou, die immer wieder in prekäre Situationen gerät, bei dem unmittelbar ein Leichenfund folgt, kann einfach das Ermitteln nicht sein lassen. Doch diesmal gerät sie wirklich in ausgesprochen verfängliche Schwierigkeiten. Sie schmiedet eigenwillige Pläne, um Näheres über den Fall zu erfahren und gerät obendrein noch in eigene Gefahr. Kommissar Rispo ist inzwischen ja schon vieles von ihr gewohnt und ich habe den Eindruck, er wird immer gelassener. Im Grunde weiß er ja, er wird Lou nicht abhalten, geschweige den ändern können. Gelungen ist auch wieder das sonntägliche Frühstück bei Familie Manu und das passende Cover, das zu den andern Krimis passt. Überhaupt sollte man die Charaktere nicht immer für voll nehmen, den sie haben alle ihre ganz speziellen Wesenszüge, die mitunter manchmal fragwürdig sind. Doch gerade dies ist es, was diese Cosy Crime Reihe um die Blumendetektivin am Leben erhält. Der Humor ist und bleibt in dieser Krimireihe das wichtigste darum von mir erneut 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0C62LK7MG

    Teresa Simon ist das Pseudonym der promovierten Historikerin und Autorin Brigitte Riebe. Sie ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale und lässt sich immer wieder von historischen Ereignissen und stimmungsvollen Schauplätzen inspirieren. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin ist bekannt für ihre intensiv recherchierten und spannenden Romane, die tiefe Emotionen wecken. Ihre Romane »Die Frauen der Rosenvilla«, »Die Holunderschwestern«, »Die Oleanderfrauen« und »Glückskinder« wurden alle zu Bestsellern.


    "Schreibe kurz – und sie werden es lesen. Schreibe klar – und sie werden es verstehen. Schreibe bildhaft – und sie werden es im Gedächtnis behalten." (Joseph Pulitzer)

    München 1962:

    Die 20-jährige Marie-Louise Graf hat einen Traum, sie will unbedingt Reporterin werden. Schon immer hatte sie ein Faible fürs Schreiben, um damit Menschen zu informieren. Stattdessen muss sie die Erwartungshaltung ihrer Eltern befriedigen und Pharmazie studieren, um danach die elterliche Drogerie zu übernehmen. Ein Zufall jedoch will es, dass sie eines Tages ein Praktikum bei der jungen Zeitung "Der Tag" ergattert. Mit viel Engagement geht sie nun als Malou Graf an die Arbeit und muss gleichzeitig ihre Eltern belügen. Dank ihres Mentors Baron Bárthoy, bekommt sie die Gelegenheit, die Größen aus Film und Fernsehen zu interviewen. Doch immer wieder werden ihr Steine vonseiten der Eltern oder Kollegen in den Weg gelegt. Auch in ihrem Privatleben läuft es längst nicht so, wie es Malou erwartet hat.


    Meine Meinung:
    Das schwarz-weiße Bild auf dem Cover gibt uns einen kleinen Vorgeschmack auf Zeitung und die 60er-Jahre. Der Auftakt der neuen Buchreihe ist wie nicht anders zu erwarten unterhaltsam, informativ, emotional und nimmt mich sofort wieder gefangen. Die Sorgen und Nöte, mit denen Marie zu kämpfen hat, sind zu dieser Zeit völlig normal. Oft bestimmen die Eltern oder Ehemänner über den beruflichen Werdegang der Töchter und Frauen. So kann ich mich gut in sie hineinversetzen, weshalb sie ihre Eltern belügt, als sie ihr Praktikum beginnt. Allerdings haben Lügen kurze Beine und werden irgendwann doch entdeckt. Dass ihre Eltern allerdings so einschneidend reagieren, damit hatte ich nicht gerechnet. Trotzdem lässt sich Marie, die sich nun Malou nennt, nicht unterkriegen und nimmt ihr Leben selbst in die Hand. Zwar sind ihre Anfänge in der Sportredaktion mit Kollege Freddy Krenkl nicht gerade einfach, doch hofft sie möglichst bald mit ihrem Mentor Viktor Bárthoy arbeiten zu dürfen. Behaupten muss sich Malou immer wieder gegenüber impertinenten Kollegen, überheblichen Prominenten und anderen diversen Herausforderungen. Auch in Sachen Liebe läuft es längst nicht so, wie sie es erhofft hat. Eine unerwartete Begegnung führt zu einem Familiengeheimnis, das sie nicht geahnt hat. Teresa Simon nimmt uns mit auf eine kurze Zeitreise, in der die Frauenrechte noch in den Kinderbeinen stecken und Homosexualität noch strafbar ist. Prominente wie Pierre Brice, Hildegard Knef oder Eisläuferpaar Bäumler/ Kilius sind gerade hoch angesagt. Ich erlebe nicht nur die Schwierigkeit einer jungen Frau, die sich gegen ihre Eltern behaupten, sondern ebenso in der Liebe und der Berufswelt ihren Platz finden muss. Mit viel guter Recherchearbeit werden die 60er-Jahre für uns Leser wieder lebendig. Ob es die Interviews mit deutscher Prominenz oder der Staatsbesuch der Queen mit ihrem Ehemann ist, alles findet hier seinen Platz. Ebenfalls gut durchdacht sind ihre Charaktere, sei es die sympathische Malou, Freddy, Onkel Julius, Baron Bárthoy oder die Fieslinge Schenk und Kühn. Obwohl ich das Ende irgendwie geahnt bzw. vermutet habe, macht mich der Cliffhanger am Ende doch sehr neugierig auf den Folgeband. Deshalb gibt es von mir 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3453424077