Beiträge von claudi-1963

    Chris Karlden, geb. 1971, studierte Rechtswissenschaft und schrieb in dieser Zeit Kurzgeschichten und Drehbücher. Nach seinem Examen arbeitete er zunächst als Videojournalist und gestaltete tagesaktuelle Fernsehbeiträge. Im Anschluss nahm er eine Tätigkeit als Jurist auf, die er über viele Jahre hinweg ausübte. Sein Psychothriller DAS MEDIKAMENT wurde zum Nr. 1-Bestseller im Kindle-Shop sowie zum BILD Bestseller.


    "Handle gut und anständig, weniger anderen zu gefallen, eher um deine eigene Achtung nicht zu verscherzen." (Adolph Freiherr Knigge)

    Nach einer Lesung von Bestsellerautor Ole Sturm wird diesem beim Heimweh im Hinterhof aufgelauert. Der Täter zwingt den Autor in die Knie, um ihn anschließend mit einem Samuraischwert zu enthaupten. Kommissar Robert Bogner und seine Partner Adrian Speer sind fassungslos über die grausame Tötung des Opfers. Erste Erkenntnisse ergeben, der Autor hat erst kürzlich ein Buch geschrieben, bei dem sein Opfer auf dieselbe Weise stirbt wie er. Bei einer weiteren Buchlesung wird die Autorin mit einem Messer attackiert. Haben wir es mit demselben Täter zu tun? Hat es der Mörder auf Autoren abgesehen? Die Wahrheit ist viel schlimmer und die Todesliste ist erst am Anfang.


    Meine Meinung:
    In Bogner/ Speers fünften Fall bekommen wir es mit einem recht brutalen Tötungsdelikt zu tun. Jemanden zu enthaupten ist schon eher selten in westlichen Ländern. Was motiviert den Täter zu so einer Tat? Ist es wirklich das Buch von Ole Sturm oder gibt es dafür ganz andere Gründe? Für uns Leser wird recht schnell klar, dass der Täter Rache an den Opfern nimmt. Geschickt verbindet der Autor hier wieder Vergangenheit mit Gegenwart und Täter mit Ermittler. Die unterschiedlichen Handlungen zeigen mir einen schweren Schicksalsschlag, die den Täter erst zu diesen Taten getrieben hat. Um was es dabei geht, möchte ich hier natürlich nicht verraten. Allerdings ist es nachvollziehbar, wen jemand nach einem solchen Verlust so ausrastet. Auch wenn mir beim Lesen schnell klar ist, wer der Täter ist, war ich doch überrascht, wenn sie alles auf ihrer Todesliste hatte und vor allem wie die Ermittler dem Täter auf die Spur kommen. Hier ist es anders als bei den Krimis, wo man lange nicht weiß, wer der Täter ist. Hier geht es mehr um die Ermittlungsarbeit der beiden Kommissare. Das mag sicher nicht für jeden Leser spannend sein, den Täter vorher schon zu wissen. Ich jedoch finde es gut, einmal einen Thriller zu lesen, bei dem ich hauptsächlich etwas über Ermittlungen und Spurensuche erfahre. Außerdem erlebe ich ja das ganze Ausmaß der Schicksalsschläge und was genau passiert ist, erst so nach und nach. Erstaunt hat mich dabei, wie cholerisch und unbeherrscht mitunter Kommissar Robert Bogner agiert. Wie gut, dass er seinen besonnenen Kollegen Adrian Speer als Partner und Freund hat. Dass es dabei in Bogners Familie ebenfalls zu einer Provokation kommt, gibt dem Ganzen eine zusätzliche Herausforderung. Plötzlich ist er fast selbst in den Fall involviert. Zum besseren Verständnis der Ermittler würde ich jedem Leser raten, die Reihe von Band 1 an zu lesen. Selbst wenn die Fälle jedes Mal abgeschlossen werden, entwickeln sich doch die Charaktere von Mal zu Mal weiter. Diesmal hat mir eindeutig Adrian Speer besser gefallen, weil er ruhig und besonnen gehandelt hat. Dies war allerdings in den Bänden davor nicht immer der Fall gewesen. Neugierig bin ich, wie sich der neue Kollege und Fallanalytiker Cornelius Landner entwickeln wird, der hier noch sehr zurückhalten war. Von mir gibt es 5 von 5 Sterne für die gute Idee zu dem Thriller.
    :thumbup:


    ASIN/ISBN: B09MPPYT3N

    Mit meinen teils mehrsprachigen Bilderbüchern und kurzen Geschichten bin ich in erster Linie daran interessiert, neue Erfahrungen und Anregungen und neue Perspektiven auf unsere Welt zu vermitteln – auch im fantastischen und magischen. Ich möchte das auf spielerische Weise tun und nicht zufällig.


    Ein liebevoll gestaltetes Malbuch zu bekannten biblischen Geschichten erwartet Kinder ab 4 Jahren bei diesem Buch. Mit viel Liebe zum Detail wurden hier nicht nur die 32 Bilder gestaltet, sondern auch noch ein großgeschriebener Textabschnitt von bekannten biblischen Geschichten. Die Texte sind von der Länge her recht angenehm und einfach formuliert. Was sicherlich so manche Großeltern erfreuen wird, weil sie unbedenklich ihren Enkeln vorlesen können. Die Bilder sind recht unterschiedlich, was die Schwierigkeit beim Ausmalen betrifft. So lässt es sich für jedes Alter das passende Motiv findet. Dabei sind knapp die Hälfte der Geschichten aus dem Alten Testament von Adam und Eva bis zu Königin Esther. Danach folgt das Neue Testament mit der Geburt Jesu bis Emmaus Jünger. Zum Ende zu befinden sich dann noch Seiten zu Erklärungen zum Beispiel: Kreuz, Leibrock Jesu, Lamm als Symbol für Reinheit, Was Gott verspricht, Frucht des Heiligen Geistes und viele weitere Motive. Der geeignete Softcover-Einband lässt sich ohne Bedenken sehr gut abwischen, was bei Kindern überaus wichtig ist. Die Maße von 22 cm Breite und 28 cm Höhe ist für ein Kindermalbuch ebenfalls von Vorteil. Weil so die Motive überwiegend groß gestaltet sind und sie gerade jüngere Kinder gut ausmalen können. Die Seiten sind ebenfalls dick genug, ohne das die Farbe beim Text auf der anderen Seite durchscheint. Ausschneiden, wie es auf dem Buchrücken beschrieben, würde ich die Motive jetzt eher weniger, weil dadurch dann die Texte zerstört werden.


    Fazit:
    Dieses Übungsheft ist geeignet für Kinder zwischen 4 und 8 Jahren, um ihnen erste Eindrücke der Bibel durch Text und Bild zu vermitteln. Allerdings hätte ich mir für 8-Jährige noch ein paar anspruchsvollere Bilder gewünscht. Ein Buch, das ich durchaus empfehlen kann und von mir deshalb 4 1/2 von 5 Sterne bekommt.
    :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3947410999

    Jennifer B. Wind ist in Leoben geboren; aufgewachsen im Murtal und in Wien, wohnt nun südlich von Wien.Die ehemalige Flugbegleiterin mit einem Faible für Australien und Indien schreibt Romane für Erwachsene und Jugendliche, Drehbücher und Kurztexte, die bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden. 2011 erschienen mehrere Ratekrimis in der "Presse am Sonntag"; sie schreibt sowohl auf deutsch als auch auf englisch.

    "Seit dreißig Jahren versuche ich nachzuweisen, dass es keine Kriminellen gibt, sondern normale Menschen, die kriminell werden." (Georges Simenon)

    Vier Kurzkrimis sind in diesem Buch auf nicht einmal 100 Seiten zusammengefasst. Allesamt versprechen sie Unterhaltung, Spannung und vor allem Kurzweiligkeit. Der Schreibstil ist locker und durch die Kürze der Geschichten habe ich das Buch auch recht schnell ausgelesen. In den vier Geschichten geht es natürlich jeweils um ein Kriminaldelikt. Hier ein kleiner Einblick in die Geschichten.

    1. Statt Freizeit und Vergnügen gerät er in einen Mordfall. "Pistentod" in Murtal, dem schönen Skigebiet der Alpen, wird der Vorstandsvorsitzende Karl Neumarkt tot aufgefunden. Gefunden hat ihn auf der Skipiste der LKA-Kommissar Bernhard Leitner. Der wollte eigentlich nur ein paar Tage ausspannen und Ski fahren. Doch nun muss er herausfinden, warum Karl sterben musste.

    2. Irgendwie scheinen doch manche Frauen immer an dieselben Männer zu geraten. In "Er darf dich nicht finden", ist Lydia vor ihrem gewalttätigen Mann geflohen und findet in einem einsamen Grundstück mit Caravan einen Unterschlupf. Das sie dabei schon wieder an einen aufdringlichen Mann gerät, konnte sie dabei nicht ahnen. Jetzt heißt es sich schon wieder etwas einfallen lassen.

    3. Man sollte seinem Mann erst die Wahrheit sagen, wenn man sicher ist, dass man nicht untergeht. Bei "Tödliche Weltreise" Sarah hat sich ihren Traum gegönnt, Jessica eine 50 Fuß lange Jacht mit allem Komfort, mit der sie zu vier eine Weltreise machen wollen. Als sie allerdings nach einem Streitgespräch am Strand erwacht, ist ihr klar, das es nicht gewesen ist dieses Gespräch auf offener See zu halten.

    4. Kann man nach einem schweren Schicksalsschlag sein Trauma so einfach überwinden? "Der Inselfluch" Alarich wird nach seinem schweren Schicksalsschlag aus der Gemeinschaft verband. Lediglich Otto Leege gibt ihm daraufhin eine Chance. Auf seiner Vogelinsel soll er die Vögel beschützen und zählen. Doch dann trifft er und sein Hund Krambambuli eines Tages auf einen Toten und wundert sich, wie dieser auf die Insel kam. Was es allerdings mit diesem Toten auf sich hat, entwickelt sich anders als erwartet.


    Fazit:

    Vier kurze Geschichten sind als kleiner Zeitvertreib oder Betthupferl vor dem Schlafen genau das richtige. Den mit gerade mal 20 Seiten pro Geschichte sind sie ideal dafür geeignet. Mich haben sie recht gut unterhalten, allerdings fehlte mir dann aufgrund der Kürze doch etwas die Spannung bei den einzelnen Geschichten. Was mir jedoch gefiel, waren die Wendungen, die jeweils gegen Ende zu bei jeder Geschichte vorhanden war. Damit wurde ich nochmals positiv überrascht, weil es zu einem ganz anderen Ende geführt hat, als ich dachte. Deshalb gebe ich diesem Buch 4 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0B2T4SFPM

    Adeline Dieudonné, 1982 in Brüssel geboren, wo sie mit ihren beiden Töchtern auch heute wieder lebt, ist von Beruf Schauspielerin. Nach mehreren preisgekrönten Erzählungen und einem erfolgreichen One-Woman-Theaterstück hat ›Das wirkliche Leben‹ die Herzen der französischsprachigen Leser im Sturm erobert.



    "Schattenspiel der Nacht. Aus den Tiefen der Seele drängt Wahrheit ans Licht." (Helga Schäferling)

    Eine Raststätte in den Ardennen um 23 Uhr 12, zwölf Menschen und ein Pferd sind genau zu dieser Zeit an diesem Ort. Sie erleben alle zusammen, wie eine alte Frau über die Leitplanke auf die Fahrbahn klettert. Chelly die Pole-Dance Lehrerin, die Kassierer Juliette und Sébastien, Victoire die junge Frau mit der Glatze, auf der Bank sitzt Alika das Hausmädchen aus den Philippinen, Joseph ein Vertreter für Milben und viele weitere. Jeder von ihnen ist ein Original, ein Außenseiter oder ein ganz eigenwilliger Mensch, die hier in den einzelnen Geschichten von der Autorin widergespiegelt werden. Besonders ist noch die Geschichte über das Pferd Red Apple.


    Meine Meinung:
    Bei Adeline Dieudonné neustem Buch lernen wir in 12 Geschichten sehr besondere Menschen und ein Tier kennen. In einer von ihnen kommt sogar eine Person vor, die eine Abneigung gegen Delfine hat, weshalb wiederum das Cover mit dem Delfin gut passt. Allesamt sind es sehr eigenwillige, krasse Menschen und die Geschichten dazu werden oft drastisch, wild, ohne tabu, brutal und schonungslos geschildert. Mitunter sind sie vielleicht etwas übertrieben, jedoch einige auch sehr realistisch dargestellt. Wie ich sie schon in ihrem Debüt kennenlernen durfte, nimmt die Autorin kein Blatt vor den Mund. Sie zeigt gerade die Menschheit und ihre Abgründe ganz unverblümt. Dies mag sicher nicht jedem Leser gefallen, besonders weil sie in der Kürze oft recht viele Inputs liefert und man mitunter überfordert ist. Allerdings zeigt es gerade hier, was für unterschiedliche Charaktere, Wesenszüge, Eigenheiten, diese Menschen an sich haben. Die zudem alle an demselben Platz zusammenkommen können, ohne voneinander je etwas zu erfahren. So kann es mitunter sogar passieren, dass ein Toter im Kofferraum am Rastplatz steht, von dem niemand etwas ahnt außer der Täter. Sicher mag ihre harte Sprache nicht jedermanns Sache sein, doch gerade dies gefiel mir hier besonders gut. Den unsere Welt ist heutzutage aggressiv, brutal und gleichgültig genug, also weshalb sollte sie ausgerechnet in ihrem Buch diese positiver darstellen? Allerdings muss ich sagen, hat mir persönlich die Geschichte über das Pferd Red Apple am besten gefallen. Ich habe selten erlebt, das Geräte oder Tiere ihre ganz eigene Geschichte erzählen dürfen, so was erlebt man fast nur bei Adeline Dieudonné. Ich habe mich nur gefragt, was wohl mit dem Mädchen Avril passiert ist, da man Genaueres leider nicht erfährt, sondern nur vermuten kann. Natürlich muss man sich am Ende fragen, warum hat sie ausgerechnet nur solche extremen Charaktere ausgesucht? Vielleicht weil genau diese Personen in den letzten Jahren drastisch angestiegen sind. Außer den ganz drastischen Personen habe ich doch vieles wieder erkannt, was immer mal wieder in den Nachrichten auftaucht. Vielleicht ist dieses Buch eine Art Spiegel für uns, um zu hinterfragen, wie wir auf andere wirken? Von mir bekommt das Buch 4 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3423290226

    Anja Gust, 1968 in Rendsburg geboren, hat sich bislang mit mehreren Beiträgen zu diversen Anthologien, drei Krimis, einer Geschichtensammlung in Leichter Sprache und einer stetigen Bühnenpräsenz einen Namen gemacht. 2013 wurde von Aktion Mensch und dem LEA-Leseclub e.V. für ihr soziales Engagement im Bereich Literatur im Museum für Angewandte Kunst in Köln geehrt. Seit 1995 lebt und arbeitet die freie Autorin mit ihrer Familie in der Nähe von Hamburg.


    "Es ist einfacher in das Herz einer Frau zu gelangen, als zu sehen, wie es in ihr aussieht." (Voltaire)

    Dem kleinen Beamten Hinnerk Thies große Leidenschaft ist die Insektenkunde, besonders die Schwebfliege hat es ihm angetan. Durch die zufällige Bekanntschaft von Tatjana gelangt er in das Visier der Hamburger Unterwelt. Die Prostituierte Tatjana und ihr Chef Aribert Klabunde wollen ihn erpressen wie schon andere zuvor. Doch der lässt sich das Ganze nicht gefallen. Allerdings hört dieses Katz und Maus Spiel nicht auf. Im Zuge dazu lernt er die weitere Prostituierte Cindy kennen und verliebt sich in sie. Bei dem Versuch, den beiden Frauen zu helfen, weiß er letztlich nicht mehr, wem er trauen kann und wer ihn belügt. Verwundert ist er, dass dabei auch noch die Politikerin Victoria Lorenz-Moreau mitmischt. Wird er die richtige Entscheidung für die weitere Zukunft treffen?


    Meine Meinung:

    Der recht eigenwillige Klappentext und das spezielle Cover konnten mich zuerst nicht ganz überzeugen. So tat ich mich zu Beginn auch recht schwer, in die Geschichte einzutauchen. Lange ist mir nicht klar, auf was das Buch hinausläuft. Erst beim Lesen wurde dann einiges verständlicher, allerdings ist es mir für einen Krimi nicht spannend genug. Ich sehe die Geschichte eher als sozialkritischen Roman, bei dem es um Prostitution, Drogen, Erpressung und Betrug geht. Entsetzt, aber nicht überrascht bin ich, wie Geld, Macht und Politik hier mal wieder eine große Rolle einnehmen. Auch wenn das Thema definitiv interessant gewesen ist, fand ich einige Szenen viel zu langatmig und manches blieb für mich etwas undurchschaubar. Die Charaktere dagegen sind sehr gut ausgedacht, allen voran Klabunde und Teflon Piet. Die beiden Ganoven und Zuhälter, die diese Hamburger Unterwelt beherrschen, fand ich recht gut dargestellt. Bei Tatjana dagegen hatte ich lange meine Schwierigkeiten, mit ihr warm zu werden. Vor allem wusste ich nie so recht kann man ihr trauen oder lügt sie. Was sicher durchaus so von der Autorin gewollt war. Cindy dagegen ist mir sofort sympathisch, bei ihr spüre ich, dass sie raus will aus dem Milieu. Nur ist die Frage, inwieweit hängt sie da inzwischen drin, kann ihr Thies wirklich helfen und möchte sie das überhaupt? Thies ist zu Beginn eher der Ängstliche, der lieber still hält statt etwas zu tun. Doch im Laufe der Geschichte wächst er immer weiter über sich hinaus, was sicher an der Freundschaft der Frauen und im Besonderen der Liebe zu Cindy liegt. Die Politikerin Lorenz Moreau dagegen meint, die Fäden in der Hand zu haben, doch ob das wirklich so ist, zeigt die Zukunft. Was die Unterwelt und ihre Machenschaften anbelangt, hat die Autorin recht gut recherchiert. Allerdings muss man bei dem Buch wirklich am Ball bleiben, um es zu durchschauen, den die Schreibweise ist mitunter nicht immer einfach gewählt. Ich hätte mir da zur besseren Verständigung noch etwas mehr Lockerheit und Humor gewünscht. Warum die Autorin diesen Titel gewählt hat, wird mir ebenfalls nicht ganz klar, da die Schwebfliege nur eine sehr untergeordnete Rolle in diesem Buch spielt. Was allerdings sehr gut rüberkommt die Abhängigkeit der Frauen in diesem Gewerbe und wie schwer es ist, da wieder herauszukommen. Von mir gibt es deshalb 3 1/2 von 5 Sterne.


    ASIN/ISBN: B09VY8CQHH

    Christina Unger hat in Wien Kartografie gelernt, und ist mit Zwanzig nach Südafrika ausgewandert. Sie verbrachte sieben Jahre in verschiedenen Ländern Afrikas und ist später von Feuerland bis Alaska getrampt. Daraus ergaben sich zwei Alternativ-Reiseführer über Peru und Argentinien/Paraguay für junge Leute mit viel Zeit und kleinem Budget (vergriffen). Drei Jahre verbrachte die Autorin in Kanada.


    "Trotz Glück und Unglück, trotz vieler Zufälle und Zwischenfälle, das Leben ist letztlich doch das, was man daraus macht." (unbekannt)

    Henry Bridges, ein kleiner Bibliothekar aus Stamford/New York, der schon seit 42 Jahren bei seiner Mutter lebt. Diese möchte ihn am liebsten unter die Haube bringen, doch er will keine Frau. Henry möchte sich lieber endlich seinen Traum erfüllen, eine Reise nach Europa und Afrika. In London soll sie beginnen, wo er erstmals seine Familie abschütteln muss. Durch einen Kolumbianer kommt er unverhofft an einen Koffer voller Drogengeld, das im nur Pech bringt. Er wird missbraucht und misshandelt, landet im Gefängnis und erkrankt in Afrika an Malaria. An Henry scheint wahrlich das Pech wie eine Klette zu hängen.


    Meine Meinung:

    Das beeindruckende Cover mit den Reisezielen von Henry und der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht. Mit einer Mischung aus "In 80 Tagen um die Welt" und "Hectors Reisen" kann man diese Geschichte nicht unbedingt vergleichen, selbst wenn es durchaus Ähnlichkeiten gibt. Den Henry ist von der ersten Minute an wirklich vom Pech verfolgt. Dabei geht mancher Humor unter die Gürtellinie, wobei die Autorin dies zum Glück nicht detailliert beschreibt. Mitunter trifft er auf wirklich chaotische Typen oder Settings, sodass er mir schon fast leidtat. Allerdings ist er oft auch selbst schuld an seinen Miseren. Den Henry ist sehr unbedarft und naiv für sein Alter und man merkt, dass er einfach viel zu wenig Erfahrung mit seinen Mitmenschen hat. Ist ja eigentlich auch kein Wunder, wenn man sein ganzes Leben lang nur zu Hause gelebt hat. Man sollte diese Geschichte nicht allzu Ernst sehen. Den dieses Europa, was hier dargestellt wird, das erlebt zum Glück nur Henry. Trotz allem geht sein Unglück ebenso in Afrika weiter. Allerdings dieses Mal führt das endlich zu seinem zukünftigen Glück. Die Settings und die Charaktere waren sehr gut durchdacht und umgesetzt. Hier spürt man sofort, dass die Autorin schon immer ein Faible für Reisen hatte. Was in dieses Buch sicherlich von Nutzen war. Henry selbst ist charmant, freundlich und zuvorkommend, was allerdings sehr oft von andern ausgenutzt wird und deshalb meist in schwierige Situationen führt. Unter anderem gerät er in Amsterdam statt eines Cafés in einen Coffeeshop und natürlich zwangsläufig durch ein Stück Kuchen in seinen ersten Drogenrausch. In Italien wird er fast verheiratet und landet dann später in einem Dorf voller Männer, die ihn am liebsten vernaschen würden. Irgendwann war er fast nur noch zu bemitleiden und ich hätte ihm gerne eine Erholung gewünscht. Es ist jetzt nicht so, dass ich permanent lachen musste, doch einige Szenen waren wirklich zum Schmunzeln. Ab und zu hätte ich mir schon einige normale Szenen gewünscht. Ich fühlte mich zwar gut unterhalten, allerdings Tiefgang kann man hier wenig erwarten, deshalb gibt es von mir 4 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3958356648

    Nach einem abgebrochenen Studium ging Josefine Weiss auf Weltreise, um herauszufinden, was sie vom Leben wollte. Während ihrer Reise erlebte sie die Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins: Große Liebe, herbe Enttäuschung, unverhoffte Glücksfälle und unvermittelte Schicksalsschläge. Und sie lernte unzählige Menschen mit all ihren persönlichen Geschichten kennen, die allesamt ihren Eindruck hinterließen. Inspiriert von all den Bekanntschaften und Erlebnissen begann sie, ihre ersten eigenen Romane zu schreiben.


    "Das einzig wichtige im Leben sind Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir Abschied nehmen." (Albert Schweizer)

    Inas Großvater muss seine letzten Tage ins Teresien Hospiz, weil sie es zeitlich einfach nicht mehr hinbekommt. Die Trennung in das Neue und Ungewisse fällt Ina jedoch sehr schwer. Allerdings ist schon ihr erster Eindruck vom Hospiz positiv und so weiß sie, er ist dort gut aufgehoben. Eines Tages lernt sie dort Richard beim Klavierspielen kennen. Bald muss sie feststellen, dass ihre Annahme Richard wäre ebenfalls ein Besucher falsch ist. Für Ina bricht eine Welt zusammen, den längst hat sie sich in ihn verliebt. Doch wie kann man eine Liebe eingehen, wenn nur noch wenig Zeit bleibt? Ina wird klar, sie will für Richard da sein bis zum Ende und ihm noch einmal seinen größten Lebenstraum erfüllen.


    Meine Meinung:

    Der Klappentext hat sofort mein Interesse geweckt, allerdings hatte ich da noch keine Ahnung, wie sehr mich das Buch emotional berühren würde. Wer also davor Angst hat, der sollte vielleicht lieber Abstand von dem Buch nehmen. Allerdings kann ich es jedem unbedenklich empfehlen, der gerade mit Trauer oder der Wegbegleitung eines Menschen zu tun hat. Den die Autorin beschreibt die Trauerarbeit in und um das Hospiz sehr detailliert und realistisch, sodass man eine sehr gute Vorstellung davon bekommt, was die Aufgaben und die Arbeit im Hospiz ist. Von daher ist es ein gutes Buch für alle, die mehr über das Hospiz, Trauerarbeit und Tod wissen wollen. Ich weiß nicht, was die Autorin für Schicksalsschläge auf ihrer Weltreise erlebt hat, um solche berührende Bücher zu schreiben. Allerdings eines weiß ich sicher, ich habe schon lange nicht mehr so ein gefühlsbestimmtes Buch gelesen wie dieses. In einigen Szenen sind bei mir wahrlich die Tränen nur so gekullert, so sehr haben mich ihre Texte und Gefühle berührt. Erlebenwert war, wie intensiv so eine kurze Liebe sein kann und wie sehr es schmerzt, dann Abschied zunehmen. Dabei sind es maßgebend, die Protagonisten Ina und Richard, die hier recht gut dargestellt sind. Ihre zwar kurze Liebe wird hier so intensiv beschrieben, sodass die Geschichte recht glaubwürdig für mich erscheint. Ina wirkt dabei auf mich recht authentisch, fürsorglich und sympathisch, selbst wenn sie mitunter etwas zerstreut ist. Richard dagegen ist charmant, natürlich und liebevoll. Doch man spürt auch, wie er zusehends ruhiger und bedrückter wird. Gut gefallen hat mir außerdem Inas Nachbarin Ruth, die sich als gute Freundin ihres Großvaters herausstellt und ihr in der weiteren Trauer eine große Stütze und den nötigen Halt gibt. Was bei Ina besonders wichtig ist, da sie keine Familien mehr hatte. Ebenfalls erfahren ich noch etwas über eine Organisation, die Todkranken ihren letzten Wunsch erfüllen. Alles in allem war es für mich eine recht bewegende und ausführliche Geschichte, die bei mir für immer im Herzen bleibt. Ich kann es wie schon erwähnt nur jedem empfehlen, der mehr über Trauer und Trauerarbeit wissen möchte. Allerdings rate ich euch, haltet Taschentücher bereit, ihr werdet sie brauchen. Von mir gibt es 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0B46V17XC

    Die gebürtige Hamburgerin Anja Marschall lebt seit vielen Jahren mit ihrer Familie im Westen Schleswig-Holsteins, wo sie als Journalistin und Autorin arbeitet. Sie initiierte den ersten Krimipreis für Schleswig-Holstein, ist Mitglied im SYNDIKAT sowie bei den »Mörderischen Schwestern«.

    "Kaffee ist eine Gabe für die Menschheit, denn Kaffee verbindet, Kaffee unterhält und Kaffee bildet!" (Hauke Bielefeld)

    Hamburg 1929:

    Inzwischen sind Maria und Cläre wieder in der Familienvilla zurückgekehrt. Cläres größter Wunsch ein Studienplatz ist nach wie vor für Frauen äußerst schwierig. Da lernt sie Fritz Walterhausen kennen, er ist ganz anders als die Männer, die sie bisher kannte. Fritz liebt das Leben, die Freiheit und die Liebe, kein Wunder, dass Cläre sich, obwohl sie verlobt ist, unsterblich in ihn verliebt. Für das Kaffeeunternehmen Behmer dagegen wird es zusehends schwieriger. Die Nationalsozialisten bestimmen immer mehr über den Kaffeehandel und auch auf ihrer Plantage in Brasilien kommt es zu immer mehr Problemen. Mit allen Mitteln versuchen Mutter und Tochter, das Unternehmen aufrechtzuerhalten. Keine leichte Aufgabe in Zeiten des Umbruchs und Kriegs.


    Meine Meinung:

    In Band 2 der Kaffee Saga aus Hamburg reißen die Sorgen um das Familienunternehmen nicht ab. Für Maria wird es immer schwieriger zu sehen, wie der Kaffeehandel zusammenbricht Probleme bei den Ernten und der immer größere Einfluss der Nationalsozialisten im Kaffeeverein machen den Handel fast unmöglich. Gertrud hat sich inzwischen sehr zurückgezogen und ist milder geworden im Laufe der Jahre. Dafür wird Emma ihrer Mutter immer ähnlicher. Wilhelm, schwer gezeichnet durch den Krieg, verkriecht sich in seinem Räumen und kann sein Leben kaum mehr nüchtern ertragen. Cläre hat sich aus der Not heraus verlobt mit dem Bremer Kaffeehändler Herbert Staller, doch lieben tut sie ihn nicht. Staller dagegen erhofft, durch die Hochzeit seinen Fuß in das Familienunternehmen und den Hamburger Kaffeeverein zu bekommen. Doch Cläres größter Traum ist und bleibt ein Studienplatz, bei dem ihr Journalist und Lebemann Fritz Walterhausen helfen möchte. Doch die Gesundheit ihrer Mutter und die Einflüsse der NSDAP lassen diese Träume platzen. Plötzlich steht der nächste Krieg vor der Tür und die Familie bangt nicht nur um das Familienunternehmen, sondern auch um ihr Leben. Mit recht großen Zeitsprüngen lässt uns Band 2 von 1929 bis ins Jahr 1945 blicken. Wieder einmal brilliert dieses Buch durch Emotionen und seine guten Recherchen, die ich ja schon von der Autorin gewohnt bin. Wie sehr die Nationalsozialisten beim Kaffeehandel mitmischten, fand ich faszinierend und erschreckend zugleich. Dass besonders die jüdischen Händler als Erstes betroffen sind und aus dem Kaffeeverein verwiesen werden, hatte ich nicht anders erwartet. Gleichzeitig signalisiert das Buch uns, wie schwierig und unter welchen Ängsten die Bewohner jüdische Bürger versteckten. Anja Marschall zeigt auch diesmal ohne Rücksicht auf Verlust und Tod, wie hart es manche Familien trifft. Sie schildert in allen Facetten, was Krieg bei Menschen an Traumas, Verlust und Elend hinterlässt. Am Ende kann ich kaum glauben, dass der Kaffeehandel je wieder normal vonstattengehen soll. Wie will nach all dieser Zerstörung und Hoffnungslosigkeit je wieder eine Zukunft in das Haus Behmer einkehren? Grandiose Charaktere, brillante Recherchen lassen mich teilhaben am damaligen Zeitgeschehen und ich hatte oft das Gefühl, mittendrin zu sein. Nun bin ich gespannt, wie es in Band 3 mit der Nachkriegsgeneration weitergeht. Ich rate jedem erst Band 1 vor diesem Buch zu lesen. Von mir gibt es wieder 5 von 5 Sterne für diese hervorragende Saga. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3492317227

    Dani Pettrey ist für ihre spannenden Romane mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Im deutschsprachigen Raum sind bisher ihre sehr erfolgreiche Alaska-Serie rund um die fünf McKenna-Geschwister sowie die Baltimore-Reihe erschienen. Sie ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt in Maryland.


    "Schließe Frieden mit der Vergangenheit, um die Zukunft nicht zu sabotieren." (Pinterest)

    In Noahs Team ist ein neuer Ermittler eingetroffen, den ausgerechnet Rissi Dawson aus ihrer Vergangenheit kennt. Mason Rogers war mit Rissi lange im Heim gewesen, ehe sich ihre Wege getrennt haben. Nun sollen ausgerechnet die beiden zusammen auf einer Bohrinsel ermitteln, den dort ist jemand ums Leben gekommen. War es ein Unfall oder steckt mehr hinter dem Tod von Greg Barnes? Nicht nur ein Helikopterunfall erschwert ihre Ermittlungen, sondern auch ein herannahender Tropensturm. Noah Rowley muss währenddessen den Stalker finden, der Brooke Kesler eine Ärztin der Küstenwache, bedroht.


    Meine Meinung:

    In Band zwei der "Coastal Guardians Reihe" dreht sich wieder alles um das Team von Noah Rowley. Zwei der Agent müssen zu Ermittlungen auf eine Bohrinsel. Ein Unfall stellt sich schlussendlich als Mord heraus und keiner kann erahnen, ob der Mörder noch an Bord ist und ob er neues Opfer aussucht. Den die Bohrinsel ist schon öfters von einer Organisation sabotiert worden, die sich "Freedom" nennt. Könnten sie hinter dem Tod von Greg Barnes stecken? Auch der zweite Band dieser Reihe brilliert durch eine Mischung von Spannung, Romantik und Einflüssen des christlichen Glaubens, den fast alle Mitglieder des Teams angehören. Man spürt das schon an der guten Harmonie, die in diesem Team herrscht und das etwas anderes ist. Den Noah betet für sein Team oder es wird gemeinsam vor ihren Besprechungen gebetet. Das verbindet und schafft eine gute gemeinsame Basis, was ich hier wieder mehr als zu spüren bekomme. Rissi und Mason kennen sich aus der Vergangenheit, beide haben Schreckliches erleben müssen, was sie damals schon miteinander verbunden hat. Allerdings, dass diese selbst nach so langer Trennung noch besteht, grenzt wahrlich an ein Wunder. Zwischen den beiden entwickeln sich bei den Ermittlungen immer mehr Gefühle. Leidtragender ist Caleb, der ebenfalls ein Auge auf Rissi geworfen hat. Außerdem muss Noah auf die Ärztin Brooke Kesler aufpassen, die von einem Unbekannten gestalkt wird und Morddrohungen erhält. Wieder einmal konnte mich die Autorin mit ihrem neusten Krimi von der Küstenwache in North Carolina überzeugen. Besonders weil sie zwischen den Ermittlungen immer wieder romantische und christliche Elemente einfließen lässt. Das mag sicher nicht allen Krimilesern gefallen, doch ich finde es dadurch recht ausgeglichen und abwechslungsreich. Vor allem überrascht die Autorin erneut mit spannenden und spektakulären Momenten, wie zum Beispiel hier mit dem Hubschrauberabsturz. Die vielen Informationen, die ich rund um die Ermittlungen erhalte, finde ich sehr detailliert und ausführlich. Man spürt, wie sehr sich die Autorin um ihre Recherchen bemüht. Überdies gefallen mir die einzelnen Charaktere, die alle ihre Ecken und Kanten haben. Während ich letztes Mal mehr über Finn und Gabby erfuhr, war dieses Mal Rissi und Mason dran. So freue ich mich auf einen weiteren Band des Teams, in dem wir vielleicht noch mehr über Noah und Brooke erfahren und gebe 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3963622482

    Volker C. Dützer, geb. 1964, lebt und arbeitet im Westerwald. Die Bandbreite seiner Romane reicht vom Science-Thriller bis zum lupenreinen Kriminalroman. Bereits auf den ersten Seiten stürzt er seine Romanfiguren in einen Abgrund, aus dem sie nur schwer wieder herausfinden. Das Herausklettern aus der Grube, die Suche nach dem Ausgang des Labyrinths, ist der Stoff, aus dem seine Geschichten gewebt sind. Folgen Sie ihm in den Irrgarten, aber passen Sie gut auf, dass Sie wieder herausfinden …


    "Wenn es möglich wäre, bei Lebzeiten zu wissen, was nach dem Tode mit uns geschieht, würde niemand Angst vor dem Tode haben." (Leo N. Tolstoi)

    Für die Unfallchirurgin Lisa Wegner sind die Arbeitstage in der Klinik meist lang, stressig und hart, meist überschätzt sie sogar ihre Kräfte. Oft greift sie deshalb zu Aufputschmittel um ihren Tag überstehen zu können. Wie an jenem Abend als sie nach Feierabend auf dem Weg nach Hause einen Unfall verursacht, bei dem ein junger Motorradfahrer ums Leben kommt. Dass sie den jungen Mann auch noch kannte, macht das ganze nicht gerade einfacher. Doch als Lisas Leben zu zerbrechen droht, wird sie von dem intelligenten Wissenschaftler Vincent van Dyck aufgefangen. Vincent selbst jedoch ist ein Hypochonder, besessen davon den Tod zu besiegen und tut alles dafür. Auch wenn Lisa manches an ihm ängstigt, wie zum Beispiel sein Haus oder seine Wissenschaft bei dem es um das Leben nach dem Tod und Kryonik geht, lernt sie ihn immer mehr zu schätzen. Besonders jedoch ist er für sie da, als sie nach ihrem Prozess in ein Loch fällt, immer mehr an Selbstständigkeit und sogar ihren Job verliert. Zu spät erkennt Lisa jedoch, dass hinter allem ein ausgeklügelter Plan steckt und Victor dabei eine große Rolle spielt.


    Meine Meinung:
    Buch wurde neu überarbeitet und hieß zuvor "Jenseits der Nacht". Das Cover mit dem blutigen Operationsbesteck passte inhaltlich sehr gut zu diesem Thriller. Volker Dützer kannte ich bisher noch nicht, von daher war nach dem Klappentext meine Erwartung groß. Der Schreibstil war einfach, unterhaltsam und durch die kurzen Kapitel sehr gut zu lesen. Im Plot selbst ging es um einen mysteriösen Unfall, der eine junge Chirurgin aus dem Leben riss, einen undurchschaubaren Wissenschaftler der mit dem Tod, Organen und Menschen experimentierte. Am Anfang des Buches war für mich vieles nachvollziehbar und verständlich, leider jedoch driftet der Autor dann immer mehr ins mysteriöse, utopische ab, so das für mich dann nicht mehr alles nachvollziehbar war. Da stürzte, zum Beispiel Lisa brach sich den Fuß an und lief danach wie, wenn fast nichts gewesen wäre. Auch manche Kampfszenen die genaustens beschrieben wurden, wie hart sie sind, machte der Protagonist gerade so weiter als zuvor. Insbesondere alles was Vincents Wissenschaft anbelangte, war für mich sehr fragwürdig, mystische und oft nicht ganz nachvollziehbar. Gerade was das Ende anbelangt hatte ich das Gefühl, das der Autor immer noch eines draufsetzen musste. Zwar habe ich das Buch zu Ende gelesen, doch das letzte Drittel konnte mich gar nicht mehr begeistern, vielleicht weil ich etwas ganz anderes erwartet hatte. Wer also mit Mystik, Fantasy und Utopie nichts am Hut hat, der sollte dieses Buch vielleicht lieber bleiben lassen. Die Charaktere hatten mir anfangs sehr gut gefallen, jedoch war es auch bei ihnen so das sie gegen Ende immer unglaubwürdiger wurden. Besonders der Hypochonder Vincent der durch seine Art nach und nach immer unsympathischer wurde. Die meisten entwickelten Superkräfte, Stärken, die sie zuvor nicht hatten und wurden dadurch für mich nicht mehr glaubhaft. Außerdem hatte ich gegen Ende das Gefühl, das manche Kampfszenen des Buches oft unnötig ausgeweitet wurden. Leider wurde das Buch dann durch am Ende immer unglaubwürdiger, was ich sehr schade fand. Natürlich ist es Geschmacksache, jedoch mir wäre es lieber gewesen, wenn ich gewusst hätte das dies ein Mystik Thriller ist. Von daher kann ich diesem Buch trotz guten Ansätzen leider nur 3 von 5 Sterne geben, würde aber dem Autor sicher noch eine Chance geben.


    ASIN/ISBN: B0B25MN3JH

    Meike Messal wurde 1975 in Minden geboren. Nach dem Abitur lebte sie für einige Zeit in Israel und Südafrika und studierte in Hamburg Germanistik, Anglistik und Amerikanistik. Anschließend unterrichtete sie in Schleswig-Holstein. Die Wege an die Küste waren kurz und Messal, die das Meer liebt, verbrachte ihre Freizeit am liebsten am Wasser. Besonders hatte und hat es ihr Fehmarn angetan. Inzwischen lebt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern wieder in ihrer Heimat und unterrichtet an einem Mindener Gymnasium. Wann immer es die Zeit zulässt, findet man sie jedoch an ihrem Sehnsuchtsort – auf Fehmarn. Nach Nachtfahrt ins Grauen und Atemlose Stille spielen ihre aktuellen Kriminalromane Düsterstrand und nun auch Klippenfall daher auf ihrer Lieblingsinsel. Messal ist außerdem als Herausgeberin aktiv und veröffentlichte zahlreiche Kurzgeschichten. Weitere Informationen zu der Autorin unter www. messal.com


    "Dieser Mann hat mich beobachtet. Ich habe es genau gemerkt. Und als ich gehe wollte, kam er hinter mir her." (Buchauszug)

    Die eigenwillige SMS ihrer Tochter hält Sylke erst für einen Scherz. Dann kommen ihr allerdings doch Zweifel. Verfolgt jemand ihre Tochter Emilie an der Steilküste Fehmarns, wo sie immer Vögel beobachtet? Rechtzeitig findet sie Emilie am Katharinenhof. Dann jedoch schlägt der Täter sie nieder und sie erwacht in ihrem größten Albtraum. Was hat der Täter vor, warum hält er sie hier fest und wo ist Emilia? Ihr Gegner spielt ein Katz und Maus Spiel mit Mutter und Tochter, ehe sie verstehen, warum er sie gefangen hält.


    Meine Meinung:

    Meike Messal steht für spannende, fesselnde Krimis und seit Neustem mit dem Flair von Meer, Strand und Inselfeeling. So habe ich das zumindest bisher bei ihren letzten Krimis erlebt. Schon ihre Krimis aus Minden haben mich fasziniert und das ist bei den Fehmarnkrimis ebenfalls der Fall. Die Ermittler spielen oft nur Nebenrollen oder tauchen gar nicht auf, sondern die Betroffenen selbst kämpfen um die Freiheit und ihr Leben. Was mag in einer Mutter vorgehen, wenn sie eine SMS liest: "Komm schnell. Jemand ist hinter mir her." Ich jedenfalls würde es wie Sylke machen und schnellstens meine Tochter suchen. Dabei ahnt sie noch nichts von der Gefahr, in die sie sich selbst begibt. Erst als sie in ihrem dunklen Gefängnis erwacht, weiß sie ihre Tochter alleine zu suchen war keine gute Idee. Dabei nimmt mich die Autorin wie schon in ihrem letzten Kriminalfall aus Fehmarn mit in eine Entführungsgeschichte. Bei dieser bleiben wir als Leser natürlich bis zum Schluss im Ungewissen, worum es geht. Dafür bin ich dabei, wenn Mutter und Tochter versuchen, sich aus dieser Lage zu befreien und das um jeden Preis. Und ich erlebe, wie die beiden umeinander bangen vor Angst. In einem weiteren Handlungsstrang geht es um Mobbing an einer Schule, bei der ich lange nicht weiß, wie sie zu der Entführung der beiden passt. Daneben erlebe ich Sylkes Freundin Levke, die ebenfalls auf die Suche nach den beiden geht. Dabei trifft sie unter anderem auf eine Person aus "Düsterstrand" dem letzten Krimi. Die beiden unterstützen sich und geraten eines Abends fast selbst in Gefahr. Was allerdings dieses Erlebnis für eine Bedeutung hat, das erfahren wir nicht mehr. Vielleicht ist das schon der Vorgeschmack für einen weiteren Krimi aus Fehmarn? Herausragend sind mal wieder ihre starken Charaktere. Sylke, die wie eine Löwin um ihr Kind kämpft. Emilie, die schon recht reif für ihr Alter ist und die ein Faible mehr für Vögel als für Menschen hat. Und zuletzt noch Levke, die mit viel Engagement und Liebe auf Spurensuche geht. Bei diesem lockeren, unterhaltsamen Schreibstil macht das Lesen einfach Spaß. Ich bin mir sicher, wenn ihr das Buch beginnt, werden ihr es nicht mehr weglegen. Ich jedenfalls kenne wenige Autoren, die mich so an ein Buch fesseln wie sie. Zu guter Letzt noch das Feeling der Insel Fehmarn, das einen trotz Krimi zum Urlaub machen einlädt. Deshalb von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.:thumbup:


    ASIN/ISBN: 395475228X

    Christiane Dieckerhoff lebt am nördlichen Rand des Ruhrgebiets. Nach über dreißig Berufsjahren als Kinderkrankenschwester und ersten erfolgreichen Veröffentlichungen wagte sie 2016 den Sprung in die Freiberuflichkeit. Im Aufbau Taschenbuch liegen ihre Spreewald-Krimis „Vermisst“ und „Verfehlt“ vor. Mehr zur Autorin unter http://www.krimiane.de


    "Ich fühle mich wie etwas, das man wegwirft, wenn man es nicht mehr braucht." ( aus Gone Girl)

    Kurz nach dem Mauerfall verschwindet die Mutter von Mandy (Männi) und ihrem kleinen Bruder Martin (Matte). Zuvor hat sie schon ihre beiden Kinder vernachlässigt und sie über mehrere Tage zu Hause eingesperrt, alleingelassen. Traumatisiert und krank werden sie noch rechtzeitig gefunden, während von der Mutter jeder Spur fehlt. Viele Jahre später findet man eine Touristin tot im Wasser, die zuvor als vermisst gemeldet wurde. Wie sich später herausstellt, ist diese Frau jene Mutter von damals. Doch warum war sie hier zu Besuch und was sucht der Fahrradhelm Demels Sohn Justin am Tatort? Allerdings warum sollte ein 14-Jähriger eine Touristin töten? Für Klaudia wird es nicht nur eine heiße, anstrengende Ermittlung, sondern außerdem emotional, den jemand hat ihren Kater Dickie angefahren.


    Meine Meinung:

    Dies ist der siebte Band um Kommissarin Klaudia Wagner aus dem Spreewald. In ihrem neusten Fall geht es um die vermisste Touristin Heike Thielmann, die einige Tage später tot im Wasser gefunden wird. Schon zuvor haben die Beamten viel Interessantes über die vermisste Heike Thielmann ausgegraben. Da wären ihre Kinder, mit denen sie hier im Urlaub ist. Sohn Raphael gab sie zur Adoption frei und nur ihre Tochter Marie ist bei ihr aufgewachsen. Doch davor lebte sie im Spreewald und hatte auch hier zwei Kinder, die sie nach dem Mauerfall alleine ließ. Nur warum kommt sie nach so vielen Jahren in ihre Heimat zurück? Will sie wissen, was aus ihren beiden Kindern wurde? Es könnte also durchaus sein, dass sich einer von den Kindern an ihr gerächt hat. Allerdings was hat dann Justin Demels Fahrradhelm am Tatort zu suchen? Der siebte Fall von Klaudia Wagner beginnt recht bedrückend mit einem Einblick auf zwei vernachlässigte Kinder. Die Autorin nimmt mich mit auf eine wirklich bedrückende emotionale Reise. Besonders weil ich immer wieder in die Vergangenheit von Männi und Matte blicken darf. Wie alt die beiden damals sind, wird nicht erwähnt, ich schätze Männi ist 5 und Matte vielleicht 1 1/2 - 2 Jahre alt gewesen. Jedenfalls musste sie ihn noch wickeln. Schon alleine die Vorstellung, dass man zwei so kleine Kinder ganz alleine lässt, macht mich wütend. Doch die Kinder dann auch noch in der Wohnung einschließen und ihnen einreden, nicht um Hilfe zu rufen, geht gar nicht. Man könnte ehrlich gesagt verstehen, wenn sie sich aus Wut an ihrer Mutter gerächt hätten. Doch dieser Fall ist viel komplexer und komplizierter, als wir zu Beginn ahnen und stellt den Leser vor jede Menge Rätsel. So erfährt man erst am Ende zwar mehr, doch selbst da bleiben noch einige Details offen. Erneut wird es für Klaudia wieder emotional. Zwar nicht um Schiebschick wie letztes Mal, sondern diesmal kämpft Kater Dickie um sein Leben. Wieder einmal erlebe ich Klaudia von einer ganz anderen Seite. Die sonst eher toughe und abgebrüht Kommissarin erscheint hier erneut verletzlich und gefühlvoll. Doch vor allem das Wechselspiel zwischen Krimi, Emotionen und psychologischem Einfluss macht diesen Krimi wieder absolut lesenswert. Chapeau, das war wieder ein Fall, der mich sehr berührt hat und dem ich gerne 5 von 5 Sterne gebe. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 374663895X

    Karen Witemeyer liebt historische Romane mit Happy-End-Garantie und einer überzeugenden christlichen Botschaft. Nach dem Studium der Psychologie begann sie selbst mit dem Schreiben. Zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie in Texas.

    Regina Jennings lebt mit ihrer Familie in Oklahoma, USA. Sie ist Autorin zahlreicher historischer Romane und gewann bereits den National Reader’s Choice Award. http://www.reginajennings.com

    Amanda Dykes ist die Autorin von Der Wind und Wellen lenkt, mit dem sie es 2019 bei Booklist unter die Top Zehn der Debütromane schaffte. http://www.amandadykes.com

    Nicole Deese lebt in einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Idaho. Sie ist Autorin mehrerer Liebesromane, mit denen sie unter anderem mit dem Carol Award ausgezeichnet wurde. http://www.nicoledeese.com


    Wenn ein Baum die Liebe überdauert


    "Liebe ist nicht das was man erwartet zu bekommen, sondern das was man bereit ist zu geben." (Katharine Heburn)

    Oak Springs in Texas hat eine Besonderheit. Im Schatten einer großen alten Eiche treffen sich immer wieder verliebte Pärchen und hinterlassen ihre Initialen in deren Rinde. Vier Geschichten aus vier verschiedenen Zeitperioden haben diese vier Autorinnen angespornt, ihre ganz eigene Liebesgeschichte zum "Baum der Liebenden" zu schreiben.

    Regina Jennings "Kopfüber ins Glück" spielt im Jahr 1868, in dem die gerade 18-jährige Bella Eden ihren ersten Kuss von Jimmy erwartet. Allerdings meint es das Leben ganz anders mit Bella und die Liebe kommt durch jemand, von dem sie es gar nicht erhofft hat. Dass es dabei sogar zu einem Wettstreit um ihre Liebe geht, macht es noch interessanter.

    Karen Witemeyer "Ein Hotel zum Verlieben" erzählt aus dem Jahr 1891, Phoebe Woodward ist eine totale Romantikerin. Sie liebt die alte Eiche, ihre Bestimmung und sie ist sicher, es gibt noch vieler Liebespaare, die sich gerne am Stamm verewigen würden. Deshalb kauft sie das Hotel neben der Eiche, um nach ihren Vorstellungen es umzubauen. Barnabas, ein Angestellter ihres Vaters, soll ihr dabei helfen. Er ist jedoch überzeugt, dass dies der größte Fehler war und will nun Schlimmstes verhindern. Ob die Vorstellung der Farben und Einrichtung, die beiden sind total konträr, was zu allerlei netten Situationen führt.

    Amanda Dykes emotionale Geschichte "Wurzeln und Flügel" spielt im Jahr 1945 und handelt von Hannah Garland, die Danny ihren Bruder und großer Halt im Krieg verloren hat. Luke war Dannys Freund und hat seine Briefe an Hannah weitergeschrieben. Jetzt möchte er unbedingt die Frau kennenlernen, die ihm so viel Kraft zum Kämpfen gab, eher er nach New York weiterreist. Doch dass er in Oak Springs seiner großer Liebe begegnet, ahnt er nicht.

    Nicole Deese "Im Herzen des Baumes" spielt in der Gegenwart. Inzwischen ist die berühmte Eiche schon sehr alt und soll gefällt werden. Allerdings möchte dies Gärtnerin Abby Brookeshire verhindern. Stattdessen will sie das Vermächtnis ihres Vaters bewahren, der schon davor der Gärtner des Anwesens war. Ausgerechnet Griffin Malone, ein Freund von früher, soll das Gutachten ausführen. Doch dann greift Mutter Natur ins Geschehen ein und verändert alles.


    Fazit:

    Vier Geschichten, die zwar wenig Christliches im Inhalt wiedergeben, doch vor Liebe und Werten nur so strotzen. Nicht nur, dass mich die Idee von dem Baum als Mittelpunkt der verschiedenen Geschichten fasziniert hat. Sondern vor allem gefielen mir die ganz eigenen Charaktere, die hier einen besonderen Raum einnahmen und die Liebespaare widerspiegeln. Sie sind so verschieden wie die Jahreszeiten. Selbst der Ort Oak Springs hat es mir anhand der Beschreibung und dessen Bewohnern angetan. Jeder von ihnen ist speziell, hat seine Ecken und Kanten und auch die Geschichten selbst werden im Verlauf durch sie weitererzählt. Vor allem die Liebe ist ja das wichtigste, das Gott für uns verheißen hat. Von daher mit dem "Baum der Liebenden" doch ein Blick auf Gott und von mir gibt es noch 5 von 5 Sterne obendrauf.


    ASIN/ISBN: 3963622490

    Schon als Kind hat sich Eva Völler gern Geschichten ausgedacht. Trotzdem verdiente sie zunächst als Juristin ihre Brötchen, bevor sie ihr Hobby zum Beruf machte. Nach dem Erfolg der RUHRPOTT-SAGA wendet sie sich nun einem Gebiet Deutschlands zu, das seit vielen Jahren ihre Heimat ist und für dessen bewegte jüngste Geschichte ihr Herz schlägt.


    Rückkehr nach Kirchdorf


    "Andererseits es gab kaum Lehrer, die ins Zonenrandgebiet ziehen wollten, ob als Rektor oder einfacher Dorflehrer. Die Arbeit da draußen verlangte einem einiges ab." (Buchauszug)

    1964: Drei Jahre sind vergangen, dass Helenes Familie über die Grenze geflüchtet ist und sie nun mit ihrer Tochter in Frankfurt lebt. Eine Anfrage der Schulbehörde schlägt sie für den Posten als Rektorin in ihrer alten Schule in Kirchberg vor. Doch Helene zögert, auch wenn ihr Vater inzwischen dort lebt. Sie möchte nicht wieder von Tobias und ihren Gefühlen bestimmt werden, trotzdem sagt sie zu. Allerdings bekommt Helene schnell eine neue Herausforderung, den das alte Schulsystem soll umstrukturiert werden. Probleme macht ihr auch die pubertierende Marie und Freundin Isabella, die mit ihrer Beziehung zu einem schwarzen GI im Dorf aneckt. Ein Besuch aus der Vergangenheit wühlt sie zusätzlich auf.


    Meine Meinung:

    Wieder einmal nimmt mich die Autorin in das kleine Dorf Kirchdorf ins Zonenrandgebiet mit. Inzwischen sind Mutter und Tochter seit 3 Jahren vereint, doch die Spuren von Haft und Kinderheim sind noch bei beiden präsent und vor allem nicht ausgesprochen. Während Helene ihre Liebe zu Tobias wegen Maries Angst vor einer Familie aufgegeben hat, kommen neue Sorgen auf sie zu. Besonders Maries schulische Probleme beschäftigen sie. Da kommt die Anfrage der Schulbehörde gerade zur rechten Zeit, dass sie den Posten des Rektors in Kirchdorf bekommen soll. Wäre da nur nicht ihre Gefühle zu Tobias, doch Helene ist sich sicher, dies alles in den Griff zu bekommen. Sorgen gibt es allerdings ebenfalls im Hause ihres Vaters. Christa kann sich einfach nicht an ihr neues Dorfleben gewöhnen und wird zusehends wehmütiger. Auch bei Isabella ziehen graue Wolken auf und sie muss eine Entscheidung für ihre weitere Zukunft fällen. Band zwei der Dorfschullehrerin konnte mich nicht ganz so überzeugen wie der Erste. Indem Letzten ging es noch viel um die Schule, Lehrer und Schüler, allerdings, diesmal traten diese Themen alle für mich zu sehr in den Hintergrund. Zwar sollte das Schulwesen nun auch in Kirchdorf reformiert und umgestaltet werden, doch ansonsten erfuhr man viel zu wenig von der Schule im Allgemeinen, geschweige den von der Dorflehrerin selbst. Zwar hätten Theos Probleme oder Hildegards Erkrankung durchaus Potenzial für mehr gehabt, doch die Autorin behandelte diese nur recht oberflächlich. Stattdessen wird zu viel wiederholt, teils sogar mehrmals und es gibt zu viele Probleme der Nebencharaktere. Es gab einige Themen, die für mich enttäuschend abgehandelt wurden. Zum Beispiel Christas Problematik, die im Grunde mit etwas mehr Zeit des Partners auskuriert war. Da muss sich doch jeder Betroffene veräppelt fühlen, wenn er das liest. Ebenso erwarte ich, wenn ein Titel schon etwas verspricht, das dann der Plot zum großen Teil auch davon handeln sollte, was hier leider nicht der Fall ist. Alles war zu sehr auf die Nebencharaktere, ihre Probleme und Sorgen fokussiert und zu wenig auf das Eigentliche. Lediglich Agnes konnte mich auch hier wieder total überzeugen und Maries Ängste konnte ich teils ebenfalls verstehen. Zwar hat mich das Buch gut unterhalten, doch vieles verlief widersprüchlich und manches sogar zu kitschig. Alles in allem wurde ich eher enttäuscht und selbst emotional konnte mich das Buch diesmal nicht berühren. Darum gibt es leider nur 3 1/2 von 5 Sterne von mir.


    ASIN/ISBN: 3785727828

    Sabine Vöhringer wurde in Frankfurt geboren und wuchs in der Nähe von Karlsruhe auf. Sie verbrachte nach dem Abitur ein Jahr in Südfrankreich und studierte anschließend in Pforzheim. Nach dem Diplom zog es sie in ihre Traumstadt München. Die Autorin ist verheiratet und lebt mit Mann, zwei Teenagern und Hund im Münchner Süden. Ausschlaggebend für ihre Krimi-Reihe rund um Hauptkommissar Tom Perlinger war die früh geweckte Leidenschaft für spannende Kriminalromane, das Interesse an der bayerischen Geschichte und die Begeisterung für die Münchner Lebensart. Dabei nehmen ihre Krimis das universell Menschliche in den Blick. Die bisher erschienenen Titel gingen wenige Monate nach Veröffentlichung in die nächsten Auflagen. Die Reihe rund um Hauptkommissar Tom Perlinger hat sich längst zur Kultserie entwickelt.


    Geheimnisvolle Vergangenheit unter der Sonne Südfrankreichs

    "Le Terrain-Mer, sie vergaß Zeit und Ort, so gebannt saugte sie den Anblick der Bucht von Saint Tropez in sich auf." (Buchauszug)

    Gerade erst in ihrem neuen Job als Reisejournalistin bei La Voyagette, möchte Conny von Klarg ihre mütterliche Freundin Simonette Bandelieu in St. Tropez interviewen. Ihr Hotel haben schon Prominente wie Brigitte Bardot oder Romy Schneider und Alain Delon besucht. Angekommen sieht sie gerade noch, wie man Simonette abführt. Sie soll den Milliardär Henri Moreau ermordet haben. Conny ist sofort von ihrer Unschuld überzeugt, den sie könnte niemandem etwas zuleide tun. Bei ihren Recherchen stößt sie auf mehrere Geheimnisse in der Vergangenheit. Hilfe erhält sie von Jacques Viscard Simonettes Lebensgefährte und der Chef de la Police Yvonne Saigret. Allerdings wie soll sie Simonette helfen, wenn sie schweigt wie ein Grab? Doch Conny wäre nicht Journalistin, wenn sie nicht wüsste, wie man an Informationen kommt.


    Meine Meinung:

    Das wundervolle Cover erinnert mich sofort an Südfrankreich und Urlaub. Der intensive, unterhaltsame Schreibstil hat vieles von einer Kriminalgeschichte und Reisebericht. Dazu recht viel historische Information, wie ich es nicht anders kenne von der Autorin. Ermittlungen mit einer Journalistin ist mal etwas ganz anderes für mich. Besonders da Conny noch mehr auf sich selbst aufpassen muss, so ganz ohne Pistole und Kollegen, die ihr helfen können. Den Felix, ihren Ex-Freund möchte sie nicht um Hilfe bitten. Dass man ausgerechnet ihre Freundin des Mordes verdächtigt, tritt sie schwer, ist sie doch wie eine Mutter für sie. Merkwürdig dagegen findet Conny die Familie Ruon, die Verwandten von Simonette, die ebenso verschwiegen sind wie sie selbst. Was verheimlichen alle vor Conny und der Polizei und warum? Mysteriös wird es, als man ein Bild und weitere Kunstobjekte von Simonette entwendet, die bei Jacques für sie aufbewahrt waren. Wer wusste davon, dass die Objekte bei ihm gewesen sind? Conny recherchiert in Simonettes Vergangenheit und erfährt von Dominique, einer jungen Frau, die recht früh verstorben ist. Komisch ist nur, warum möchte ihr niemand über sie erzählen. Conny ist sich sicher, einige haben etwas zu verbergen. Ich kenne die Autorin bisher von ihren ausführlichen Krimis aus München. Dass es dieses Mal nach Frankreich geht, hat mich überrascht. "Da sitze ich bei eisgekühltem Pastis mit Zitronenzesten und Blicke auf den Hafen", beschreibt die Autorin. Ich ahnte ja nicht, dass sie selbst ein Jahr in Frankreich gelebt hat und von daher schon immer ein Faible für dieses Land hat. Dies spüre ich besonders an ihren Beschreibungen von St. Tropez, aber auch von der Lebensweise der Franzosen. Ebenso haben die Charaktere ihren speziellen französischen Charme und das nicht nur, weil sie französische Namen haben. Schwer getan habe ich mich allerdings mit den französischen Wörtern, die jedoch von der Autorin freundlicherweise übersetzt oder umschrieben waren. Zwar hatte ich einige Male einen Verdacht, doch trotz allem war die Auflösung am Ende dann überraschend gewesen. Ebenso freue ich mich noch mehr über die Charaktere Conny und Felix zu erfahren. Von mir gibt es 5 von 5 Sterne für dieses Buch und die Umsetzung. :thumbup:

    ASIN/ISBN: 3442492610

    Die Schweizerin Britta Keller stammt aus dem Bieler Seeland und wohnt derzeit mit ihrer Familie, bestehend aus einem Mann, zwei erwachsenen Kindern und einer Katze namens Charly, ein paar Kilometer entfernt von Bern. Schon in ihrer Jugendzeit entdeckte sie ihre Liebe zum Schreiben, begann jedoch erst vor wenigen Jahren, ihre Romane zu veröffentlichen. Sie liest viel und gerne. In ihrer freien Zeit leitet sie einen Samariterverein und nutzt die Ferien, um die Insel Kos, Geburtsstätte ihrer ersten Buchzwillinge, die Südschweiz oder ihr liebstes Urlaubsziel Schottland zu besuchen, auch um neue Ideen für ihre Geschichten zu sammeln.


    Flashbacks, die nicht Gutes zutage bringen


    "Um jemanden zu verraten, muss man ihn erst dazu bringen, dass er einem vertraut." (Dominik Krenner)

    Familiären Probleme werden Mason, dem Sohn eines amerikanischen Schauspielers, zu viel. Er trennt sich von seiner besten Freundin Luana, verfällt den Drogen und gerät schließlich in einen falschen Freundeskreis. Dann verschwindet er und wird erst drei Wochen später gefesselt und schwer gezeichnet in einem Waldstück gefunden. Leider kann er sich nicht mehr erinnern, was inzwischen mit ihm geschah. Doch in wiederkehrenden Flashbacks erlebt er, was er an Erniedrigung mitmachen musste. Die Schuldigen, allen voran Natascha, können nicht gefasst werden, was Mason zusehends belastet. Deshalb schicken seine Eltern ihn zu den Großeltern nach Montana. Allerdings vermisste er dort zusehend seine Freundin Luana. Wird er sie je wiedersehen und können die Täter gefasst werden?

    Meine Meinung:

    Im ersten Band der Trilogie geht es um Mason, der von einer Organisation verschleppt, erniedrigt, misshandelt und unter Drogen gesetzt wurde. Was genau in diesen drei Wochen geschah, erfahre ich als Leser erst nach und nach. Die in kursiver Schrift ausführlichen Beschreibungen seiner Flashbacks entsetzen mich, sind brutal und teils recht emotional beschrieben. In der Geschichte selbst wechseln sich die Charaktere Luana und Mason immer wieder ab. Während ich Masons Gefühlswelt sehr gut verstehen und nachvollziehen kann, kam mir Luanas Verhalten mitunter recht naiv vor. Allen voran, nachdem sie von der Gefahr dieser Organisation und Natascha Bescheid gewusst wusste, konnte ich einiges nicht verstehen. Wie kann man zum Beispiel mit einer Freundin in ein abgeschiedenes Café gehen und beim nächsten Mal wieder in eine abgelegene einsame Seitenstraße? Wenn man doch weiß, dass die Leute noch nicht gefasst sind, ist man doch besonders vorsichtig. Dass man als Sohn eines berühmten Schauspielers seine Probleme hat, sei es mit Paparazzi, konnte ich gut nachvollziehen. Gerne hätte ich noch etwas mehr über die Organisation erfahren, ihre Beweggründe, warum sie in der Schweiz agieren und weshalb sie ausgerechnet Mason ausgesucht haben. Das Verhalten von Protagonistin Natascha fand ich wirklich krank und grausam, allerdings auch recht gut dargestellt. Was mich etwas verwundert hat, ist das Verhalten von Mike, der sich erst am Ende so richtig offenbart. Warum hat er Luana beim ersten Aufeinandertreffen nicht eingeweiht? Nicht gerechnet damit habe ich, dass hinter den falschen Freunden noch eine viel größere Machenschaft lauert. Allerdings gut vorstellbar, dass es so etwas im realen Leben gibt. Schade fand ich, als Mason seine lieb gewonnenen Freunde und die Familie seines Vaters in Montana zurücklassen musste. Über ein paar einfache Satzfehler habe ich gerne hinweggesehen, allerdings sollte man sich bewusst sein, dass es ein Jugendroman ist. Außerdem ist manches recht brutal und nichts für schwache Nerven, besonders die Erlebnisse von Mason. Ich bin gespannt auf den nächsten Band und gebe 4 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B08BLGTVD3

    Dania Dicken, Jahrgang 1985, schreibt seit der Kindheit. Die in Krefeld lebende Autorin hat Psychologie und Informatik studiert und als Online-Redakteurin gearbeitet. Mit den Grundlagen aus dem Psychologiestudium schreibt sie Psychothriller zum Thema Profiling. Bei Bastei Lübbe hat sie die Profiler-Reihe und "Profiling Murder" veröffentlicht, im Eigenverlag erscheinen "Die Seele des Bösen" und ihre Fantasyromane. Die Thriller-Reihe um die angehende FBI-Profilerin Libby Whitman ist ihr neuestes Projekt. Aktuelle Informationen: http://www.blog-und-stift.de

    Liebe und Ruhm führt öfters zum Tod


    "Der Ruhm ist wie ein Magnet. Von einer Seite stößt er die Freunde ab, von der anderen zieht er die Feinde an."(Andrzej Majewski)

    Libby Whitman erreicht ein Anruf aus Hollywood, überraschenderweise von einem alten Bekannten ihrer Familie. Detektiv Nathan Morris, der inzwischen in Hollywood ermittelt, benötigt ihre Hilfe. Der Mord an dem jungen Darsteller Devon Colson, den man mit einem Kopfschuss hingerichtet hat, beschäftigt sie seit Wochen. Noch immer haben sie keine Spur vom Täter, weshalb sie jetzt dringend die Hilfe der Profiler benötigen. Zusammen mit Dennis und Julie reist Libby in die amerikanische Filmmetropole. Dort stoßen sie auf einen Erpressungsfall größeren Ausmaß, der sie hellhörig macht und dem auch Devons Frau Lucy zum Opfer gefallen ist. Könnte der Täter vielleicht noch etwas anders beobachtet und deshalb Devon getötet haben?


    Meine Meinung:
    Ein eindrucksvolles Cover, welches zur Filmbranche passt, erwartet mich in diesem Band. Schon der Prolog erschüttert mich, weil es einen Täter darstellt, der kaltblütig sein Opfer hinrichtet. Erfreut war ich in diesem Teil wieder über einen alten Bekannten zu lesen, der schon mit Libbys Mutter zusammengearbeitet hat. Ich bekomme hier wieder Nathans väterliche Art zu spüren, die er schon damals bei der Familie Whitman mehrmals gezeigt hat. Wer mehr über ihn erfahren möchte, der sollte unbedingt die Reihe "Die Seele des Bösen" lesen. Dazu bekomme ich außerdem einen guten Einblick in die Machenschaften der Filmbranche Hollywoods. Hier kann jemand nur bestehen, wenn er sich einen Namen gemacht und möglichst als Darsteller vielfältige Charaktere bedienen kann. Das bekommt insbesondere Devons Frau zu spüren, die eigentlich nur noch durch ihre Ehe mit einem Star bekannt ist. Doch war die Ehe auch wirklich glücklich? Schönheiten ziehen außerdem einen Voyeur an, der mehrere Stars heimlich beobachtet, filmt und mit seinen Bildern erpresst. Doch wird so ein Mensch wirklich zum kaltblütigen Killer? Wieder einmal schockt mich die Autorin mit einem brutalen Einstieg. Dazu gibt wieder viele Informationen zu Stars, Glamour, Hollywood und dem Traum vom großen Ruhm. Es scheint wohl gar nicht so einfach zu sein, in der Filmbranche mitzumischen. Was der ehemalige Teeniestar Lucy nur allzu gut zu spüren bekommt. Da will man sich nicht auch noch von einem Erpresser bloßstellen lassen, indem er Nacktaufnahmen von einem veröffentlicht. Gut gefällt mir außerdem die Zusammenarbeit von FBI und LAPD und dabei besonders natürlich Nathan. Das Privatleben von Libby und Julie kommt hier ebenfalls nicht zu kurz. Während Libby versucht, schwanger zu werden, bekommt Julies Mann Kyle Ärger mit seiner ehemaligen Affäre. Doch auch diesmal scheint Libby wieder das richtige Gespür zu haben. Allerdings sind die beiden Agent meiner Meinung nach etwas zu unvorsichtig und nachlässig, weshalb sie in Gefahr geraten und mir wieder einen spannenden Showdown beschert. Am Ende gibt es dann wieder eine beeindruckende Gerichtsverhandlung, die von der Autorin mit Bravour beschrieben wird. Da mich diesmal die beiden Agent nicht so überzeugen konnten wie sonst, gibt es nur 4 1/2 von 5 Sterne.
    :thumbup:


    ASIN/ISBN: B09R997KKT

    Christine Brand, geboren und aufgewachsen im Schweizer Emmental, arbeitete als Redakteurin bei der »Neuen Zürcher Zeitung«, als Reporterin beim Schweizer Fernsehen und als Gerichtsreporterin. Im Gerichtssaal und durch Recherchen und Reportagen über die Polizeiarbeit erhielt sie Einblick in die Welt der Justiz und der Kriminologie. »Wahre Verbrechen« ist ihr erster True-Crime-Titel bei Blanvalet über Kriminalfälle, die sie als Gerichtsreporterin begleitete. Nach »Blind«, »Die Patientin« und »Der Bruder«, mit dem sie Platz 1 der Schweizer Bestsellerliste erreichte, erscheint mit »Der Unbekannte« der vierte Fall für das Ermittlerduo Milla Nova und Sandro Bandini. Christine Brand lebt in Zürich, reist aber die meiste Zeit des Jahres um die Welt.


    Zweifel treibt einen an auf der Suche nach der Wahrheit


    "Bezweifle immer, ob es wahr ist, wenn irgendwas dir nicht klar ist." (Erich Limpach)

    Nathaniel ist nicht bereit für eine Familie, obwohl Freundin Gundula gerne ein Kind hätte. Die Ängste, erneut alles zu verlieren, sind zu groß. Deshalb muss er unbedingt mehr über das damalige Unglück wissen, doch die Polizeiakten sind verschwunden. Mit viel Glück findet er Kopien bei einem Journalisten, der damals den Fall recherchiert hat. Milla kann ihm allerdings nicht bei der Spurensuche helfen, sie hat mit eigenen Problemen in der Familie zu kämpfen. So ist Nathaniel völlig auf sich alleine gestellt, ohne zu ahnen, wie gefährlich seine Suche für einen Blinden ist. Allerdings, was er dann entdeckt, das wird sein ganzes Leben verändern.


    Meine Meinung:

    Auch Band vier hat erneut das dunkle, geheimnisvolle Cover, passend zu den anderen Bänden. Da ich inzwischen alle Bücher dieser Reihe kenne, freue ich mich sehr auf den neuen Fall. Dieses Mal tritt Nathaniel wieder etwas mehr in den Vordergrund, den es geht um die Familientragödie von damals, bei der sein Vater, die Ehefrau, seine Tochter und danach er selbst getötet wurden und Nathaniel schwer verletzt und es dabei zu seiner Blindheit kam. Lange hat er alles versucht, um das Ganze zu verdrängen, doch in letzter Zeit plagen ihn wieder öfters Albträume, Ängste und Zweifel. Weshalb er unbedingt Einblick in die Akten möchte. Verwundert ist er erst, als Felix Winter, der damals bei den Ermittlungen dabei war, keine Akte mehr findet. Wie kann so etwas passieren, dass die Polizei Akten zu einem Fall verliert? Milla muss derweil ihrer Mutter Margret helfen, deren Liebesaffäre sie in Schwierigkeiten gebracht hat. Das Team von Kommissar Sandro Bandini bekommt es derweil mit dem Tod eines Politikers zu tun. Der Schreibstil gezeichnet durch die gelungenen Wendungen und Cliffhanger, die häufig das Kapitel beenden, sodass ich unbedingt weiterlesen muss. Das macht die Autorin schon sehr geschickt, da sie beim Leser die Neugierde schürt und man dadurch das Buch kaum weglegen kann. Klasse finde ich diesmal wieder die Settings im Buch, besonders Nathaniels Waldbesuch, bei dem ich mitfiebere. Außerdem gibt es wieder jede Menge an Informationen, Spannung und dazu noch humorvolle Szenen. Wieder beeindruckt haben mich allerdings ihre Charaktere, die alle ihre Ecken und Kanten haben. Einige werden sogar durch Individualität noch hervorgehoben, wie Nathaniel mit der Blindheit oder die Kleinwüchsigkeit bei Gundula, was dem ganzen Krimi guttut. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut sie mir Blindheit vermittelt. Ich kann mich dadurch sehr gut in Nathaniel hineinversetzen. Gleichzeitig bin bin überrascht, wie locker Gundula alles nimmt, allerdings hat auch ihre Gelassenheit Grenzen, wie wir diesmal erleben werden. Auch Millas Mutter tritt dieses Mal mehr in den Fokus als sonst, was ich absolut gelungen fand, und bei Milla und Sandros Beziehung erleben wir wieder turbulente Zeiten. Doch am meisten beeindruckt haben mich die vielen genialen Einfälle der Autorin, die sie jedes Mal ihren Plot zu etwas besonderem machen und dadurch den Krimi zusätzlich auflockern. Eine große Überraschung wartet dann am Ende auf alle Leser, mit der ich so gar nicht gerechnet habe. Die Milla Nova Reihe kann unabhängig voneinander gelesen werden. Ich allerdings empfehle sie der Reihe nach zu lesen, da die Protagonisten von Folge zu Folge aufbauen und man die Zusammenhänge dadurch besser erfasst. Für diesen Krimi spreche ich erneut eine Leseempfehlung aus und gebe 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3764507705

    Sonja Kindler lebt in Blumberg am Rande des Südschwarzwaldes. Schon immer buchbegeistert, schrieb sie 2008 neben ihrem Job als Werkstoffprüferin selbst einen Kriminalroman, dem in den folgenden Jahren weitere folgten. In ihrem neuen Buch darf die KHK Ines Sandner bereits zum zweiten Mal ermitteln und das nicht irgendwo, sondern direkt im Heimatort der Autorin.

    "Willst du das die Polizei kommt und euch holt? Weißt du was die mit solchen Schissern wie euch machen? Die stecken euch ins Heim zu den bösen Onkeln." (Buchauszug)

    In Blumberg, einem kleinen Ort im Schwarzwald, wird die zweifache Mutter Martina Dörflinger brutal ermordet und in einem Waldstück gefunden. Kommissarin Ines Sandner soll das Rottweiler Team mit Rat und Tat leiten. Doch lange bleibt ungewiss, was den Täter zu dieser brutalen Tat motiviert hat, den die Mutter war sehr beliebt. Doch der Täter muss eine unbändige Wut gegen sie gehabt haben. Wenige Tage später gibt es ein weiteres Opfer, diesmal ist noch brutaler und wieder ist es eine alleinerziehende Mutter.


    Meine Meinung:

    Ein düsteres, geheimnisvolles Cover macht mich neugierig auf Ines Sandners zweiten Kriminalfall. Inzwischen hat sich Ines gut eingelebt im Schwarzwald. Der Sommer ist dieses Jahr sehr heiß, doch das Team hat gerade wenig zu tun, weshalb Ines zu einem höchst merkwürdigen Fall zum Kommissariat nach Rottweil geschickt wird. Sie soll das dortige Team leiten, die einen brutalen Mord an einer Mutter aufklären müssen. Der Prolog gibt dem Leser einen Rückblick in die Vergangenheit. Dort sind zwei Kinder alleine zu Hause eingesperrt, die auf ihre Mutter warten, die schon längst überfällig ist. Ich frage mich, was geht in so einer Mutter vor, ihre kleinen Kinder einfach alleine zu lassen? Klar, dass mich so ein Einstieg sofort neugierig macht. Was diese Vergangenheit wohl in der Gegenwart für eine Rolle spielt? Allerdings ist mir schnell bewusst, dass es diesmal vielleicht um Kindesmisshandlung oder Vernachlässigung gehen könnte. Nach dem ersten Fall von Kommissarin Ines Sandner fängt auch dieser wieder recht spannend und interessant an. Der unterhaltsame, lebhafte Schreibstil nimmt mich erneut gefangen und ich beginne zu rätseln, um was es dem Mörder gehen könnte. Hatte ich im vorherigen Band noch Ines viele gefährliche Alleingänge moniert, ist sie diesmal deutlich disziplinierter und vorsichtiger. Was sicher an der Leitung des neuen Teams liegt. Auch die Charaktere sind diesmal wieder sehr gut überlegt und von ernsthaft bis humorvoll alles vertreten und gut umgesetzt, sodass ich richtiggehend Spaß habe weiterzulesen. Da ist zum einen KHK Tobias Wehrle sehr attraktiv, der gerne mit allen Frauen flirtet allerdings das Herz am rechten Fleck hat. KK Jennifer Schramm eine recht motivierte junge Kollegin und ihr Partner Marco Bernardi, die zusammen ein Team bilden. Dazu ein Plot, der mich wirklich bis zum Schluss in Atem hält. Zwar hatte ich beim Täter ein Bauchgefühl, doch es blieb trotzdem spannend bis zum Ende. Auch in Sachen Liebe tut sich was in Ines Privatleben. Chapeau so kann es weitergehen, ich freu mich schon auf weitere Fälle und gebe 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3965550985

    Marion Kummerow ist Schriftstellerin mit Leib und Seele. Sie wohnt mit ihrer Familie in München und schreibt historische Romane über den zweiten Weltkrieg. Ihre Trilogie "Liebe und Widerstand im Zweiten Weltkrieg" basiert auf der wahren Geschichte ihrer Großeltern, die gegen das Nazi Regime gekämpft haben. Für eine Kostprobe ihres Schreibstil, bekommen Sie die kostenlose Kurzgeschichte "Gewagte Flucht" hier: https://marionkummerow.de/krie…er-familie/gewagte-flucht


    Der Kampf ums Überleben und die Hoffnung auf ein Wiedersehen

    "Du brauchst keine Angst zu haben, solange ich hier bin. Weil ich dich beschützen werde." (Buchauszug)

    Hessen 1944:

    Familie Epstein ist bisher der Deportation entgangen, was sicher an dem abgelegenen Bauernhof in einem kleinen Dorf liegt. Zwar mussten sie diesen als Juden abgeben, doch sie konnten weiter dort arbeiten und leben. Eines Tages allerdings werden ihre Eltern abgeholt. Während die Brüder fliehen, werden Rachel und Mindel von der Gestapo gefasst und ins KZ nach Bergen-Belsen deportiert. Für die vierjährige Mindel ist ihre Schwester Rachel nun der einzige Halt, den sie noch hat. Doch bei der Ankunft verlieren sie sich aus den Augen. Jetzt muss jeder selbst um sein Überleben kämpfen. Während Rachel zur anstrengenden Zwangsarbeit eingeteilt wird, harrt Mindel einsam im Sternenlager, dass sie ihre Schwester wiedersieht. Einziger Lichtblick ist ihre Puppe Paula und ihr kleiner Freud Laszlo, mit dem sie sich anfreundet. Währenddessen versucht Rachel alles, um ihre kleine Schwester zu finden. Doch gibt es Hoffnung für die beiden?


    Meine Meinung:

    Ein kleines trauriges Mädchen am Stacheldrahtzaun passt sehr gut zum Inhalt. Erschütterndes Setting und beeindruckende Charaktere in einem unterhaltsamen, emotionalen Buch. Ausgang ist ein einsamer Bauernhof, bei dem eine jüdische Familie mit vier Kindern unbescholten lebt. Doch dann verstirbt der Besitzer, an den sie ihren Hof damals abtreten mussten und alles verändert sich. Was mit den Eltern und den beiden Brüdern geschieht, erfahren wir erst am Ende des Buches. Hier geht es allein um die beiden Schwestern, die zwar im selben Lager, jedoch durch Zäune voneinander getrennt sind, sodass sie sich nicht begegnen. Die Beschreibung der Begebenheiten des KZ Bergen-Belsen gibt mir eine Vorstellung, wie es dort aussah und was die Betroffenen alles erleben und mitmachen mussten. Neu für mich war, dass dort so viele Kinder untergebracht waren. Ich dachte immer, die Mehrzahl der Kinder wurde sofort bei der Ankunft getötet. Ebenso neu ist für mich der Kannibalismus unter den Insassen und dass es wohl vereinzelte Züge in die Schweiz gab, bei dem einige Insassen mitfahren und überlebt haben. Wie muss es für ein vierjähriges Mädchen gewesen sein, ganz allein unter diesen Zuständen zu überleben! Ich bin echt erstaunt, wie mutig und wie viel Kraft die kleine Mindel hat. Mitunter kam sie mir ebenso wie der siebenjährige Laszlo etwas zu übertrieben und reif für ihr Alter vor. Ich dachte, dass gerade so kleine Kinder doch eher mit bestimmten Situationen überfordert sind. Klar wächst der Mensch mit seinen Aufgaben und Ansprüchen allerdings, ob das für so kleine Kinder zutrifft? Gut fand ich es, diese Perspektive einmal durch kindliche Augen mitzuerleben. Einige der Kapitel haben mich dabei emotional extrem berührt, besonders wenn Kinder den Tod so brutal und real begreifen müssen. Erschüttert hat mich, dass selbst Kinder zu langen Appellen anstehen mussten. Berührt hat mich auch Rachels Handlung, besonders als sie in den Fabriken arbeiten musste, wo sie dann zudem noch gesundheitliche Probleme bekam. Sehr stark betont die Autorin, wie schnell bei jedem Einzelnen die Kräfte zehren und nachlassen. Erschüttert war ich vor allem über die Härte der Aufseher gegenüber den Kindern. Trotzdem das Buch fiktiv ist, ist es für mich eine bemerkenswerte Geschichte, die mich schwer erschüttert hat. Allerdings zeigt sich hier, wie stark Hoffnung und Kampf das Überleben bestimmen kann. Deshalb von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B09MTYKWR2