Beiträge von claudi-1963

    Rachel Dylan arbeitete mehr als acht Jahre als Prozessanwältin für eine namhafte amerikanische Kanzlei. Heute ist sie als Justiziarin für einen der größten Automobilhersteller der USA tätig und schreibt christliche Romane, die in der Gerichtswelt spielen. Zusammen mit ihrem Mann, zwei Hunden und drei Katzen lebt sie in Michigan.


    Jeder ist käuflich, selbst die besten Freunde


    "Und da sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch, einer unter euch wird mich verraten." (Matth. 26, 21-23)

    Bei einem Einsatz der DEA und CIA in Honduras wird ein Kartellmitglied getötet. Diego, der Bruder des Getöteten, will nun Vergeltung für seinen Tod. Eine, die dabei in große Gefahr schwebt, ist Layla Karam. Deshalb bekommt sie sofort bei einem Bombenattentat zu spüren, bei dem sie ihre Freundinnen treffen wollte. Die Gefahr ist nicht gebannt, den es gibt einen Maulwurf in ihren Reihen. Deshalb wird jetzt Laylas Ex-Freund Hunter McCoy angeheuert. Nur schwer kann sie sich darauf einlassen, den zu sehr hat Hunter sie damals verletzt. Doch was sie dann erleben muss, wird Laylas gesamte Grundfeste und ihr Leben erschüttern.


    Meine Meinung:

    In Band zwei der "Capital Intrigue" Reihe geht es diesmal um Layla Karam, die wir schon im ersten Band kennenlernten. Die Analystin arbeitet ja als Agentin für die CIA, was nur ihre besten Freunde wissen. Das getötete Kartellmitglied Roberto Mejía ist der Bruder von Diego, dem Chef des Mejía Drogenkartells, knallharten Typen, die nicht vor Mord zurückschrecken. Das bekommt vor allem das Team von Zane, Cass, Diaz und Layla recht schnell zu spüren. Zudem freue ich mich, dass Izzys Geschichte weiter geht. Die hat nämlich ihre Stelle gekündigt, weil ihr damaliger Chef sexuell attackiert hat. Rachel Dylan versteht es hier erneut, mit Spannung, Romantik, Liebe, Freundschaft dem Einfluss vom amerikanischen Rechtssystem den Leser zu fesseln. Dadurch, dass sie selbst Prozessanwältin war und ihre Eltern aus dem Libanon stammen, konnte sie vieles aus ihrem eigenen Leben bei Layla miteinfließen lassen. Auch in diesem Buch sind wieder viele Personen und Organisationen vertreten, doch da ich Band 1 gelesen habe, fiel es mir diesmal leichter, mich hier zurechtzufinden. Gut gefallen hat mir der Nebenstrang, bei dem es um Izzy Cole ging. Ebenso gut gefielen mir die Glaubensthemen oder generell, wie sie das Thema Glaube in ihre Bücher einfließen lässt. Trotzdem finde ich das auch Leser, die nichts mit Glauben zu tun haben, diesen Krimi gut lesen können. Wer Romantik neben knallharter Spannung sucht, der ist hier ebenfalls richtig, den es gibt immer eine Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten. Doch die ist nicht aufdringlich, sondern sehr dezent gehalten. Der Freundeskreis mit Bailey, Vivian und Layla hat nun durch Izzy ein neues Mitglied bekommen. In diesem Buch waren die Freunde zwar immer zu spüren, doch sie halten sich hier etwas dezenter im Hintergrund wie in Band 1. Die Charaktere fand ich ausgesprochen gut durchdacht. Besonders die sympathische Layla, die hier sehr authentisch dargestellt wird, und Hunter McCoy, der recht charmant, natürlich, zuverlässig und integer ist, haben mir gut gefallen. Doch genauso gut fand ich Zane, Cass, Aiden und Izzy. Von der Auflösung des Falls am Ende war ich weniger schockiert, den ich hatte es fast befürchtet, trotzdem gefiel mir die recht gut. Darum gebe ich diesem Buch erneut 5 von 5 Sterne eine Leseempfehlung und freue mich schon auf den letzten Band der Reihe. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3963622849

    Freut mich sehr, ich hoffe es gefällt dir.

    Katrin Faludi (*1982) liebt Sprache(n) und alles, was damit zu tun hat. Wenn sie nicht gerade fürs Radio textet und spricht, schreibt sie Bücher, Kurzgeschichten und Artikel. Außerdem probiert sie gerne auch mal die ein oder andere Fremdsprache aus - am liebsten die aus dem Norden. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Bad Vilbel. Mehr auf http://www.katrinfaludi.de


    Erinnerung, Ängste, Trauma und ein Geheimnis

    "Manchmal kann man die Vergangenheit mit den Sinnen festhalten: Die eine riecht nach wohltuender Erinnerung, die andere stinkt zum Himmel." (Ernst R. Hauschka)

    Am Stadtrand von Lübeck lebt Sara mit ihrer Mutter Eva recht abgeschieden. Auch sonst hält Eva ihre Tochter an der kurzen Leine, weshalb die 17-Jährige öfters gefrustet ist. Als sie an ihrem Geburtstag einen unbekannten Brief bekommt, ist sie überrascht. Besonders als dieser von ihrem Vater ist, der anscheinend schon vor Jahren tödlich verunglückt ist. Was verheimlicht ihre Mutter vor ihr oder ist dieser Brief von jemandem, der ihr Böses will und was hat es mit Saras Angst vor dem Wald auf sich? Als es zu weitere Begebenheiten kommt, bei denen man Sara attackiert, wird ihr bewusst, dass sie mehr über ihre Familie erfahren muss. Ohne zu ahnen, welchem Geheimnis sie da auf die Spur kommt.


    Meine Meinung: Bei diesem düsteren Cover mit der auffälligen Schrift habe ich mehr erwartet, als der Roman halten konnte. Für einen Thriller war der Anfang schon einmal recht gut gemacht. Allerdings flacht die Handlung dann stark ab und einige Szenen waren mir definitiv zu langatmig und ausschweifend. Weshalb die Spannung dadurch eindeutig zu kurz kam in diesem Thriller. Von der Handlung selbst würde ich das Buch eher als Jugendbuch einreihen. Den vieles geht dabei um Teenager, Schule, Freundschaft und Sport. Saras Mutter Eva ist hier meiner Meinung nach recht komisch und eigenwillig, was sehr gewöhnungsbedürftig ist, weil sie selbst ihre Tochter lang im Ungewissen lässt. Sie erzählt nichts, wenn Sara fragt, verbietet ihr dagegen Internet und Handy ohne jeglichen plausiblen Grund. Natürlich ist dies von der Autorin so gewollt, damit die Handlung für uns weiterhin spannend bleibt. Trotzdem empfand ich ihr Benehmen von der Darstellung oft unrealistisch. Genauso eigenartig empfinde ich die Freundschaft zu Freundin Caro. Einmal hält sie total zu Sara und wenn, dann wieder kippt ihre Meinung ins krasse Gegenteil. So stelle ich mir eigentlich meine beste Freundin nicht vor, da hält man doch zusammen. Allerdings eins muss man dem Buch zugutehalten, die Autorin versteht es, den Leser im Ungewissen zu lassen. Bis zum Schluss bleibt offen, was in dieser Familie wirklich vorgefallen ist, dass jemand solche Konsequenzen für sich und sein Kind zieht. Ich dachte erst an Zeugenschutz, doch es ist etwas ganz anderes. Ramin und das Thema Flucht hätte ich hier nicht unbedingt gebraucht. Ich hierbei eher das Gefühl, die Autorin wollte zu viel in ihrem Buch unterbringen. Dagegen Leonie mit dem Thema Rache und Vergebung fand ich gut gewählt. Schade nur, dass beide Handlungen zusehends in den Hintergrund rücken und wir am Ende nichts mehr über sie erfahren. Am meisten litt ich mit Sara, die sowohl zu Hause als in der Schule oft mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Besonders durch die geschickten Handlungssprünge bleibt das Buch vielleicht nicht ganz so spannend wie erwartet, doch fesselnd genug, um neugierig bis zum Ende zu bleiben. Ich hätte allerdings für einen christlichen Thriller deutlich mehr Glaubensthematik erwartet. Sehr gut gefallen haben mir die Rückblenden, die hier in kursiver Schrift dargestellt sind. Alles in allem ein guter Thriller, der von mir 4 von 5 Sterne erhält.


    ASIN/ISBN: 3957349222

    Das Spezialgebiet der Bestseller-Autorin Astrid Korten sind Thriller, Psychothriller und Romane. Sie schreibt außerdem Kurzgeschichten und Drehbücher. Ihre Thriller erreichen die Top-Ten-Bestsellerlisten vieler Plattformen. Die Autorin schreibt für Verlage und veröffentlicht auch selbst. In USA wurde die Autorin mehrfach ausgezeichnet.


    Wie fanatischer Glaube eine Familie verändert und entzweit


    "Wut kann den Wahn nähren, Wut ist unberechenbar und oft ein gewisser Durst nach Gerechtigkeit oder nach Rache. (Buchauszug)

    Taubendorf in diesem eigenwilligen Dorf an der polnischen Grenze wohnt die Familie Wolkow. Sie scheint die perfekte Familie zu sein, nur die kleine Aljona tanzt aus der Reihe und die Mutter verschwindet eines Tages. Geschockt ist man, als man Aljona tanzend im Wald entdeckt. Es wird befürchtet, dass sie von teuflischen Dämonen besessen ist. Deshalb wird sie bestraft und bleibt trotz strenger Hand des Vaters weiterhin auffällig. 22 Jahre später noch immer lebt Aljona im Haus der Familie, inzwischen pflegt sie den dementen Vater, doch der Friede will nicht einziehen in der Familie. Erste Ereignisse lassen böses ahnen und mit ihnen kommt eine tödliche Gefahr für die ganze Familie.


    Meine Meinung:

    Das neuste Buch der Autorin besticht wieder einmal durch ein imposantes Cover und natürlich mit einem Thema, das wieder perfekt ausgearbeitet wurde. Religiösen Wahn oder Fanatismus gab es und gibt es noch immer, besonders wenn eine Gemeinschaft außergewöhnliche Glaubensvorstellungen hat. Die Gemeinschaft in Taubendorf ist so eine extrem religiöse Gemeinde, die besonders mit vielen Verboten und Regeln hervorsticht. Meist haben diese Gemeinden ihre ganz eigenen Vorstellungen von Religion und Glaube und diese werden dann vehement umgesetzt. Oft sind es die Sensiblen, die damit nicht klarkommen und auf der Strecke bleiben, so wie in diesem Buch Aljona. Erschreckend ist nur, wenn dann eine Familie noch von einem fanatischen Vater bestimmt wird, der allen das Leben schwer macht. Eigentlich soll der Glaube uns Menschen helfen und aufbauen, doch einige haben mitunter eine extreme Vorstellung von Frömmigkeit. Wenn diese dann ihre Anhänger finden, entsteht oft so etwas wie hier. Leidtragende sind die diesem Fall häufig die Frauen und Kinder wie hier die Geschwister Aljona, David, Johannes und Esther. Dass sich hinter diesem Cover so eine Geschichte verbirgt, hatte ich nicht vermutet. Wer jedoch die Autorin kennt, der weiß, was ihn erwartet. Größtenteils liegen ihre Bücher einem realen Fall zugrunde oder sind von realen Gegebenheiten beeinflusst. So auch dieses Buch, bei dem sie selbst ein wenig ihre eigenen Konflikte mit der Kirche verarbeitet. Doch vor allem bestimmen ausgeprägte Frömmigkeit und Fanatismus den Plot. Sehr gut gefielen mir die kursiv geschriebenen Briefe an ihren Vater, bei denen ich nach und nach das ganze Ausmaß erkennen darf. Erschreckend wieder einmal, was ein Vater alles seinen Kindern antut und welche Folgen daraus resultieren. Grandios umgesetzt sind dabei die Charaktere, bei denen ich extrem mit der sensiblen Aljona mitgelitten habe. Ebenfalls passt das düstere, bedrückende Setting hervorragend dazu. Zum Glück ist Religion und insbesondere Glaube nicht immer so, wie es hier dargestellt wird. Von mir gibt es 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3754666002


    Julia Scharlie wurde im Saarland geboren und erfuhr schon als Kind, was das Wort Heimat bedeutet. Durch die ständig wechselnden Arbeitgeber des Vaters musste die Familie immer wieder umziehen, bis sie schließlich in Ostwestfalen sesshaft wurde. Nichts ist Julia Scharlie wichtiger als der Familienzusammenhalt und Freundschaften. Gemeinsam lachen, Zeit zusammen genießen, einander zuhören und auch in schwierigen Lebensphasen zusammenhalten – das sind die Dinge, die ihr Sicherheit, Geborgenheit und Glücksmomente bescheren. Auch heute noch lebt Julia gerne im östlichsten Winkel von Westfalen. Hier wohnt sie im Kreis ihrer Familie mit drei Generationen unter einem Dach. Am liebsten ist sie mit ihrem Hund in der Natur unterwegs oder reitet mit ihrem Pferd über Wiesen und durch Wälder.


    Neue Zuversicht und Abenteuer für Julius und Karl


    "Die wichtigste Triebkraft für die Verwirklichung unserer Träume ist die Zuversicht." (Helmut Glaßl)

    Inzwischen lebt der 13-jährige Julius in seiner neuen Familie. Mit Professor Förster und seiner Frau Charlotte könnte er keine besseren Eltern haben. Doch noch immer belastet ihn die Vergangenheit nach dem Tod seiner Eltern schwer. Nur langsam kann er sich wieder an ein normales Leben gewöhnen. Durch Zufall trifft er auf Isabelle und ist sofort fasziniert von ihr, sie liebt die Musik ebenso wie er. Karl ist währenddessen hin- und hergerissen davon, erneut eine Reise anzutreten oder Berta zu heiraten. Wie wird er sich entscheiden?


    Meine Meinung:

    Inzwischen habe ich gesehen, dass die Bücher neue Cover haben, die mir bedeutend besser gefallen als die zuvor. Der zweite Band beginnt da, wo Band eins aufgehört hat. Julius hat nach den Misshandlungen seines Onkels inzwischen beim Professor und seiner Frau ein neues zu Hause gefunden. Zwar wirkt er in der Schule noch immer verschlossen, doch beim Klavierspielen geht er völlig auf. Einfühlsam versucht das Ehepaar Förster Julius wieder ein normales Leben ohne Angst zu bieten. Als er dann eine Oper seines Vaters findet, möchte er diese veröffentlichen. Hierbei trifft er auf Isabelle, und er ist sofort begeistert von ihr tollen Stimme. Karl dagegen hat endlich in Berta seine Liebe gefunden, doch ein neues Abenteuer nach England lässt sein Herz höherschlagen. Was soll er nun tun Berta heiraten oder eine neue Reise antreten. Berta hingegen ist wenig begeistert und stellt ihn vor die Wahl sie oder das Abenteuer. Die Fortsetzung von "Die Fährte des Schicksals" konnte mich nicht völlig überzeugen. Zwar kann man die Bücher einzeln lesen, doch ich finde, ohne Band 1 ist der Folgeband zu wenig, um das ganze Ausmaß der Handlung zu verstehen. Wo im ersten Band noch viel mehr Abenteuer und Emotionen dominieren und vor allem das Schicksal um Julius mich extrem mitgenommen hat, konnte mich dieses Buch nicht so ganz überzeugen. Zum einen war mir Karl zu wankelmütig, was Liebe und Reisen anbelangt und das Abenteuer nicht so gut ausgearbeitet wie das zuvor. Selbst Julius Leben plätschert so vor sich hin und irgendwie konnte ich ihn nicht mehr greifen, geschweige den, das er mich so berührt hat wie zuvor. Mitunter erscheint er mir hier meist viel zu erwachsen zu dafür, dass er ja eigentlich erst 13 Jahre ist. Und dann ist er manchmal wieder total jung und verletzlich, irgendwie passt das für mich nicht so ganz. Auch die Freundschaft von Karl und Julius rückt hier ziemlich in den Hintergrund und ich habe immer weniger das Gefühl, das Karl ihm wichtig ist. Schade, den eigentlich ist es ja gerade diese Freundschaft, die den Plot merklich bestimmt. Und so habe ich hier eher das Gefühl, zwei verschiedene Romane zu lesen, als einen. Emotional empfand ich Teil eins deutlich stärker als hier, was sicherlich an Julius Schicksalschlag lag, das dort extrem dominiert. Das Ende scheint weiterhin offen für eine Fortsetzung. Allerdings sollte sich diese deutlich steigern, um wirklich interessant zu sein. Von mir gibt es deshalb nur 4 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B09TBKW1Z2

    Matthias Ernst wurde 1980 in Ulm/Donau geboren. Bereits in seiner Jugend begeisterte er sich für Literatur und verfasste Romane und Kurzgeschichten. Nach dem Studium der Psychologie begann er eine Weiterbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten und arbeitete in mehreren Akut- und Rehakliniken in Süddeutschland. In seinen Kriminalromanen verbindet er seine beiden größten Leidenschaften miteinander, das Schreiben und die Psychotherapie. Matthias Ernst lebt und arbeitet in Oberschwaben. Er ist Mitglied im SYNDIKAT - Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur und bei den BartBroAuthors.


    Jack the Ripper schlägt wieder zu


    "Eine einsame Leere, jenseits von Schmerz, von Kummer und Worten umklammern mein Herz. Und ich gehe durch die Tür, die Tür, die ins Alleinsein führt." (Böhse Onkelz Koma)

    In London tötet und verstümmelt ein Serienmörder junge Frauen. Vor sieben Jahren wurde deshalb der sogenannte Putney-Slasher gesucht und gefunden. Er ahmte die Morde des legendären Jack the Ripper nach. DI Olivia Jenner die damals mit dem Fall vertraut war, ist sich sicher, dass es derselbe Täter ist, der nun erneut mordet. Das Problem ist nur, der eigentliche Täter liegt seit Jahren im Koma. Allein die Psychologin Susanna Madueke kann ihr helfen, damit sie mit Armstrong kommunizieren könnte. Doch ausgerechnet dadurch geraten die beiden Frauen selbst ins Visier des Täters.


    Meine Meinung:

    Eine ganz eigene Art Thriller beschert mir hier diese wirklich interessante Geschichte. Der Schreibstil ist unterhaltsam, informativ und locker gehalten. In mehreren Handlungssträngen lerne ich unter anderem Professorin Susanna Madueke kennen, eine intelligente Frau, deren Professurstelle an der Uni kurz vor dem Aus steht. Einziger Lichtblick wäre ein interessanter Fall, bei dem sie ihre Therapie mit Patienten des Locked-In-Syndrom anwenden könnte. Da kommt der öffentliche Fall des Putney-Slasher Armstrong gerade zum richtigen Zeitpunkt. Des Weiteren wären dann natürlich die Ermittler, die gerade die neusten Mordfälle bearbeiten. Und außerdem ihre ehemalige Kollegin Olivia Jenner, die sich ziemlich sicher ist, das Armstrong unschuldig ist und stattdessen der Mörder noch immer frei herumläuft. Das Buch selbst ist deshalb so interessant, da schon alleine die Kommunikation mit Armstrong eine Herausforderung ist und die ganze Thematik um Wachkoma und Locked-In-Syndrom sehr gut vom Autor recherchiert wurde. Besonders schwierig wird es, als der Mörder Susannas Therapie verhindern will und man Armstrong Leben gerade noch rechtzeitig retten kann. Als Olivia dem Täter immer näher auf die Spur kommt, wird es nicht nur für sie gefährlich, sondern ebenso für Susanna. Gerade der Wechsel der Handlungsstränge zwischen Ermittler und Therapie macht diesen Thriller überaus interessant und spannend. Ich finde, da braucht man nicht unbedingt Action. Die Charaktere selbst sind sehr gut ausgearbeitet. Besonders gut gefiel mir dabei die kompetente und motivierte Professorin. Allerdings Olivia Jenner, die hier dynamisch und wissbegierig an die Sache herangeht, hat mir gut gefallen. Überhaupt ist hier die Frauenquote mit überaus starken Frauen vertreten. Stark berührt hat mich außerdem der Komapatient Armstrong und die Vorstellung, wie man sich in so einer Lage fühlen muss. Schade nur, dass man vom Londoner Setting recht wenig spürt, die Handlung könnte im Grunde überall spielen. Das Ende wartet dann mit einer Überraschung auf, mit der ich nicht gerechnet hatte und einem spannenden Showdown, der es in sich hat. Ein Thriller, der hauptsächlich durch die Informationen und gute Recherchearbeit punktet, der facettenreich und am Ende noch spannend wird, bekommt von mir 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0BG5CLX6Q

    Nicole Stranzl wurde 1994 in Graz geboren. Ihren ersten Roman schrieb sie im Alter von 17 Jahren, die Veröffentlichung folgte, als sie 19 Jahre alt war. Nach ihrem Journalismus- und PR-Studium arbeitete sie hauptberuflich bei einer Pflegeagentur und nebenberuflich bei einem Webradio als Moderatorin. Seit April 2021 ist sie als Redakteurin bei der "Kleinen Zeitung" tätig. Sie schreibt Thriller und Dramen. Besonders interessant sind für sie psychische Abgründe und Themen, die in der Öffentlichkeit als Tabu angesehen werden.


    Mein Herz verloren in Afghanistan


    "Vielleicht kann ich dich eines Tages ansehen, ohne dass es wehtut. Vielleicht kann ich eines Tages deinen Namen hören, ohne innerlich zu zerbrechen." (Pinterest)

    Bei seinem Einsatz für Ärzte ohne Grenzen, lernt Luca Salieri den amerikanischen Soldaten Jack kennen und lieben. Als er wenig später im Operationssaal überfallen und entführt wird durch die Taliban, sucht Jack verzweifelt nach ihm. In Italien trösten sich dann Jack und Lucas Zwillingsschwester Sofia gegenseitig bei ihren Sorgen um ihn. Doch kurz darauf ist Sofia schwanger von Jack. Als Luca 6 Monate später von Soldaten befreit wird, bricht eine Welt für ihn zusammen, als er davon erfährt, den Jack ist die Liebe seines Lebens. Wie soll er so weiterleben, wenn er seine verlorene Liebe immer vor Augen hat? Doch das Schicksal schlägt erneut zu und für die Salieris bricht eine Welt zusammen.


    Meine Meinung:

    Die Geschichte um die Liebe dreier Menschen steckt voller Dramatik und Emotionen. Aber auch von einem Einblick in die Besatzungszeiten Afghanistans, wo Soldaten und Helfer versuchen, den Menschen dort zu helfen. Das dieses oft nicht ohne Trauma abläuft, erlebe ich in dieser Geschichte. Nicht nur das Luca von der Entführung und der Folter traumatisiert ist, sondern zusätzlich bei dem Befreiungsakt ein Junge zu Tode kam, der ihm sehr am Herzen lag. Allerdings trifft es ihn noch härter, als er erfährt, das Sofia ein Kind von Jack erwartet. Musste es ausgerechnet Jack die Liebe seines Lebens sein, von dem sie schwanger ist? War seine Liebe es doch, die ihm die ganze Zeit der Gefangenschaft geholfen hat zu überleben. Wie soll er so nun in seiner Heimatstadt wieder Fuß fassen und seiner Familie gegenübertreten, wenn er immer wieder Jack vor Augen hat? In Nicole Stanzls neustem Buch geht es um viele Schicksalsschläge und Traumata. In verschiedenen Handlungssträngen lässt sie uns hauptsächlich die Gefühlswelt von Luca, aber auch von Jack und Sofia spüren. Wir erfahren mehr über die Gefangenschaft bei den Taliban und Lucas Ängsten während dieser Zeit. Sie lässt uns zudem teilhaben über die Zerrissenheit und Verzweiflung zwischen der Liebe zu Jack und seiner Schwester Sofia. Als sich dann ein erneuter Schicksalsschlag anbahnt, versucht Luca alles zu tun und zerbricht fast selbst daran. Besonders beeindruckend sind die Charaktere hier ausgearbeitet, allen voran Luca. Man leidet förmlich mit bei seinen Schicksalsschlägen und dem Wechselbad an Gefühlen. Ich kann mir ihn bildlich gut vorstellen, so gut sind die Beschreibungen von ihm. Selbst Jacks sprunghafte Liebe zwischen Luca und Sofia konnte ich nachvollziehen. Beeindruckt hat mich besonders Lucas Standhaftigkeit, der trotz seiner starken Liebe zu Jack ihn für Sofia loslässt. Genauso gut dargestellt ist die posttraumatische Belastungsstörung, die Luca immer wieder in seine Gefangenschaft zurückwirft. Ebenso spüre ich Jacks Zwiespalt zwischen seiner sexuellen Orientierung und dem Hang zum Alkohol. So versucht er alles im Rausch zu vergessen, was nicht funktioniert. So versucht er alles im Rausch zu vergessen, was nicht funktioniert. Eine glaubwürdige Geschichte, die immer wieder mit Überraschungen aufwartet und trotz Vorhersehbarkeit am Ende für mich interessant blieb. Störend fand ich nur ab und zu die häufigen Wiederholungen von Lucas Gefühlen zu Jack, da ist oft weniger mehr. Deshalb bekommt das Buch von mir 4 1/2 von 5 Sterne.:thumbup:


    ASIN/ISBN: B0B5NLQ6XD

    Dania Dicken, Jahrgang 1985, schreibt seit der Kindheit. Die nahe Köln lebende Autorin hat Psychologie und Informatik studiert und als Online-Redakteurin gearbeitet. Mit den Grundlagen aus dem Psychologiestudium schreibt sie Psychothriller zum Thema Profiling. Bei Bastei Lübbe hat sie die Profiler-Reihe und "Profiling Murder" veröffentlicht, im Eigenverlag erscheinen "Die Seele des Bösen" und ihre Fantasyromane. Die Thriller-Reihe um FBI-Profilerin Libby Whitman ist ihr neuestes Projekt.


    Wen Mädchen zur Ehe gezwungen werden


    "Wenn die Welt wüsste, was ich tue, würden sie mich am höchsten Baum aufhängen." (Warren Jeffs)

    Dies hier ist die Vorgeschichte von FBI Agent Libby Whitman!

    Grace wächst in der Mormonensekte der Fundamentalistischen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (FLDS) auf. Sie ist gerade mal 16 Jahre, als sie die dritte Frau von Michael Nichols wird. Schockiert nach ihrer brutalen Hochzeitsnacht flieht sie nach Las Vegas und lernt hier das wahre Leben kennen. Sie verliebt sich, wird schwanger, doch ehe sie dem Vater ihres Kindes dies mitteilen kann, wird sie von Ehemann Michael verschleppt. Sie hofft und bangt, dass ihr Kind ja kein Mädchen wird. Leider werden ihre Befürchtungen wahr, sie bekommt ein Mädchen und nennt sie Liberty (Libby). 13 Jahre später soll Libby dasselbe Schicksal bevorstehen, doch dies will Grace mit allen Mitteln verhindern.


    Meine Meinung:

    Mit diesem Buch beginnt die Reihe um Ermittlerin Libby Whitman. Es geht dabei um Zwangsehen, Missbrauch, Vergewaltigung und Misshandlung. Hier erfahren wir ihre Entstehungs- und Vorgeschichte, ehe sie von Sadie und Matt Whitman aufgenommen wird. Wie es genau dazu kommt, erfahren wir ebenfalls aus diesem Buch. Wer allerdings erfahren möchte, wie es dann danach weiterging, der sollte unbedingt auch das Buch "Seele des Bösen - Flucht in die Freiheit" aus der Sadie Whitman Reihe lesen. Natürlich ist dieses Buch hier kein Thriller im herkömmlichen Sinne, da es nicht zu Beginn explizit um einen Kriminalfall geht. Trotzdem ist es eine Geschichte, die einem unter die Haut geht. Den hier wird die Seite einer Sekte aufzeigt, die noch immer existiert. Vielleicht nicht mehr ganz so in diesem Stil, als Warren Jeffs der oberste Prophet noch frei war. Inzwischen allerdings ist der 66-jährige Jeffs seit 2006 inhaftiert. Doch selbst im Gefängnis lässt er noch seine Einflüsse auf seine Gemeinde spielen. Er selbst soll rund 87 Frauen, mehr als 50 Kinder gezeugt und viele Kinder missbraucht haben. Wie sie mir sagte, entnahm die Autorin einige Recherchen aus dem Buch von Rachel Jeffs "Nur in meinem Herzen bin ich frei". Inzwischen kennen sicher viele auch die FLDS aus der Netflix Doku "Sei lieb - bete und gehorche". Weshalb natürlich das meiste, was ihr in dieser Geschichte lest nicht erfunden, sondern einen realen Hintergrund hat. Weshalb mich auch so vieles an diesem Buch schockiert, weil es einfach so unfassbar ist, wie Menschen durch eine Kirche manipuliert werden. Leider schaffen nur wenige von ihnen so einen Fluchtversuch, den Grace und später auch Libby unternehmen. Warum, das ahnen wir spätestens, wenn wir diese Buch gelesen haben. Der Schreibstil ist stimmig, informativ und schockierend, sodass ich dieses Buch kaum mehr weglegen kann. Ich spüre recht schnell, wie sich die Autorin total mit dieser Materie beschäftigt hat. Ohne hier etwas zu beschönigen, nimmt sie uns mit auf die Reise in eine ganz eigene und unfassbare Welt der FLDS. Eine Glaubensgemeinschaft, die für uns so unfassbar erscheint, weil man es einfach nicht glauben mag. Doch es gibt und gab sie schon immer Menschen, die von anderen Menschen beeinflusst und manipuliert werden um ihres Glaubenswillen. Am Ende bleibt ein schockiertes, mutiges Mädchen zurück, welches jedoch von dem idealen Ehepaar aufgefangen wird. Sie sind es, die Libby eine bessere Zukunft bieten und sie stärken werden. Trotzdem ich das oben erwähnte Buch aus der Sadie Reihe schon kannte, hat mich diese intensive Lebensgeschichte von Grace noch einmal ganz neu schockiert. Viel intensiver und ausführlicher wird hier Grace Leben und die Problematiken für ihr Kind beschrieben. Wer also die Reihe um Libby Whitman beginnen möchte, für den empfehle ich definitiv erst dieses Buch zu lesen. Deshalb gebe ich eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne besonders für die hervorragenden Informationen und Recherchen. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3754668749

    Lilli Beck wurde in Weiden/Oberpfalz geboren und lebt seit vielen Jahren in München. Nach der Schulzeit begann sie eine Ausbildung zur Großhandelskauffrau. 1968 zog sie nach München, wo sie von einer Modelagentin in der damaligen In-Disko Blow up entdeckt wurde. Das war der Beginn eines Lebens wie aus einem Hollywood-Film. Sie arbeitete zehn Jahre lang für Zeitschriften wie »Brigitte«, »Burda-Moden« und »Twen«. Neben »Die Schwestern vom See«, dem fulminanten Auftakt einer zeitgenössischen Reihe um das Erbe dreier Schwestern, hat sie bei Blanvalet mit großem Erfolg historische Romane veröffentlicht.

    Das Geheimnis aus der Vergangenheit


    "Keine Beziehung kann am Leben erhalten bleiben, wenn nur ein Partner um sie kämpft." (Pinterest)

    Max König ist tot, er hat einstmals den Tortenhimmel in Auerbach am Bodensee eröffnet. Dort findet man die feinsten Torten und Gebäcke, wie man sie von Wien kennt. Dies ist nicht verwunderlich, den Max hat seine Handwerkskunst in Wien verfeinert. Nicht nur seine Kinder Herbert und Annemarie trauern, sondern ebenso seine Enkelkinder Iris, Rose und Viola. Überrascht sind alle, als sie Max Geheimnis entdecken, das er vor allen verborgen hatte. Jedoch das Schicksal beschert der Familie keine guten Zeiten. Erst scheint jemand die Pension in den sozialen Medien schlecht zu machen und dann schlägt das Schicksal erneut bei der Familie selber zu.


    Meine Meinung:

    In diesem Buch begebe ich mich auf eine Reise an den idyllischen Bodensee nach Auerbach. Die dortige Pension mit einem Café und Konditorei wird nicht nur von Touristen geschätzt, sondern ebenso von Einheimischen. Besonders die beeindruckenden Kreationen an Torten und Gebäck können sich sehen lassen. Ob Apfelstrudel, Annatorte oder die leckeren Schokoberge alle wurden von Max kreiert oder verfeinert. Besonders schwerfällt es den drei Schwestern Iris, Rose und Viola vom Großvater Abschied zu nehmen. Nun wird Viola in seine Fußstapfen treten und die Konditorei weiterführen. Rose dagegen kümmert sich um die Pension und Iris ist vor drei Jahren mit ihrem Mann Christian weggezogen, um im elterlichen Hotel mitzuarbeiten. Allerdings scheint nach drei Jahren ihre Liebe zu bröckeln und die erste Krise sich anzubahnen, vor allem weil sich noch kein Nachwuchs ankündigt. Da kommt die Beerdigung gerade recht, damit beide etwas Abstand bekommen. Lilli Becks Roman nimmt mich mit in eine wundervolle Familie, bei der Zusammenhalt, Liebe und Freundlichkeit sofort zu spüren ist. Kein Wunder, haben sie das doch von ihrem Vorfahren Max König in die Wiege gelegt bekommen. Jetzt hat ausgerechnet er ein Geheimnis, von dem nicht einmal seine Familie etwas wusste. Allerdings ist für alle klar, sie müssen unbedingt mehr über seine Zeit in Wien in Erfahrung bringen. Der belebende, lockere Schreibstil macht mir leicht, an dieser Geschichte dranzubleiben. Was insbesondere an den zwei Zeitebenen liegt, bei denen ich zum einen die Gegenwart und eben Max Vergangenheit in Wien mit verfolgen darf. Gut finde ich das innige Verhältnis der drei Schwestern und den Schwur immer füreinander dazu sein, wenn eine von ihnen in Not gerät. Dass sie dies allerdings schneller umsetzen müssen, als ihnen lieb ist, ahnt zu der Zeit noch keine von ihnen. So fliegen die Seiten einfach dahin, weil ich wissen muss, wie es mit den Schwestern weitergeht. Gut umgesetzt wurde ebenfalls Florence französischer Akzent, allerdings musste ich mich erst daran gewöhnen. Ebenso gut gefällt mir das Setting, das hier immer wieder zu spüren ist. Als totaler Unsympath entpuppt sich Christian. Schade nur, dass man nicht erfährt, warum er diese drastische Entscheidung trifft. Am Ende lässt mich das Buch etwas traurig zurück, doch mir ist klar, mit dieser Familie sind wir noch nicht durch. Den hauptsächlich haben wir bisher nur um einen Teil der Familie durchleuchtet. Von allen anderen erhoffe ich im nächsten Band mehr zu lesen. Für mich jedenfalls war es eine unterhaltsame Geschichte, von der ich liebend gerne mehr lesen möchte, besonders nach der Leseprobe am Ende. Dafür gebe ich natürlich gerne 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 373411084X

    Die gebürtige Hamburgerin Anja Marschall lebt als Autorin und Journalistin mit ihrer Familie in Schleswig-Holstein. Vor ihrer schriftstellerischen Tätigkeit arbeitete sie als Erzieherin, Pressereferentin, Lokaljournalistin, EU-Projektleitung in der Sozialforschung, war Apfelpflückerin in Israel, Zimmermädchen in einem Londoner Luxushotel und Kioskverkäuferin an den Hamburger Landungsbrücken. Sie ist Mitglied der „Mörderischen Schwestern eV“ und des „Syndikats“ sowie der Mary-E-Braddon-Gesellschaft.


    Auf der Suche nach dem Glück und den eigenen Träumen


    "Kaffee ist eine Gabe für die Menschheit, denn Kaffee verbindet, Kaffee unterhält und Kaffee bildet!" (Hauke Bielefeld)

    Hamburg 1956: Schwer hat nicht nur die Firma Behmer&Söhne unter dem Krieg gelitten, sondern ebenso die Familie und die Villa der Familie. Doch Cläre und Kurt sorgen dafür, dass es mit der Firma langsam wieder aufwärtsgeht. Allerdings werden die beiden nicht jünger und die Sorgen um ihre Nachfolge beschäftigen sie sehr. Den ihre Tochter Anna hat so gar kein Interesse an der Firma und den geeigneten Mann lehnt sie bisher ebenfalls ab. Eines Tages stimmt sie allerdings dann doch zu, den Prokuristen Joost van der Vehlen zu ehelichen. Als ihre Tochter Frieda zur Welt kommt, geht sie ganz in der Rolle als Mutter und Ehefrau auf. Währenddessen hintergeht ihr Mann sie nicht nur mit anderen Frauen, sondern auch mit der Firma. Ob die Familie erneut die Firma retten kann?


    Meine Meinung:
    Mit Band drei endet nun die Familiensaga und die Familie Behmer&Söhne und der Kaffeedynastie Hamburgs. Dieses Mal erstreckt sich unsere Zeitreise von 1956 bis zum Mauerfall 1989. Wie schon in den anderen Teilen hat auch hier die Autorin viele historische Begebenheiten miteingefügt. Behandelt wird nicht nur den Umbruch der DDR und der Fall der Mauer, sondern ebenso die Sturmflut in der Nacht vom 16. Februar 1962, die 315 Menschen das Leben gekostet hat. Auch die neuen Musikrichtungen, die von Amerika herüberschwappen, spielen eine wichtige Rolle. Gerade die Sturmnacht ist besonders dramatisch, bei der zwei der Protagonisten in größere Gefahr geraten. Auch die Nachkriegszeit mit seinen ganzen Problemen und Herausforderungen wird hier gut dargestellt. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Fritz Walterhausen und Herbert Staller. Diesmal sind mir besonders Anna und Erna ans Herz gewachsen, aber auch die anderen Charaktere sind wieder gut ausgearbeitet. Anna, die mit ihrer kindlichen Naivität oftmals die falsche Entscheidung trifft und dazu noch durch ihre Eltern in eine Ehe getrieben wird, bei denen Liebe keine Zukunft hat. Aus Angst um das Sorgerecht und einem Skandal bleibt sie weiter unglücklich bei Joost. Haushälterin und Köchin Erna dagegen ist inzwischen zu einer richtigen Freundin für die Familie geworden. Doch sie ist sehr alleine, was sie besonders mit zusehendem Alter spürt. Als sie den Berliner Icke kennenlernt, wird ihr klar, was sie all die Jahre vermisst hat. Traurig ist außerdem das Schicksal von Irma und ihrer Tochter Michaela, die in der DDR leben. Der Krieg hatte sie damals nach Magdeburg verschlagen, wo falsche Informationen den Hass gegen die Familie schüren, weshalb sie keinen Kontakt sucht. Doch das Thema Kaffee lässt sie auch in der DDR nicht los. Hier in diesem letzten Band geht es natürlich wieder um Kaffee, Kaffeehandel und besonders um die Probleme der einzelnen Familienmitglieder. Zu dem erfährt man ein wenig aus der Vergangenheit, doch der Blick geht wieder eindeutig in die Zukunft. Wie schon zuvor gibt es beim Kaffeehandel wieder so seine Schwierigkeiten, doch das Thema Frauen in der Firmenleitung wird zusehends nicht mehr so abgelehnt wie früher. Man spürt besonders am Ende, da reift eine ganz andere Generation Frauen heran. Erneut hat die Autorin hier hervorragende Recherchearbeit geleistet und nimmt den Leser dabei mit ins Hamburg der Nachkriegszeit. Ich jedenfalls habe gespürt, wie sehr das Herz der Autorin für ihre Stadt Hamburg schlägt. Mir sind die Behmer inzwischen ans Herz gewachsen, die Trennung fällt schwer und von mit gibt es erneut 5 von 5 Sterne für diesen gelungenen Abschluss. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3492317235

    Lynn H. Blackburn, mehrfach ausgezeichnete Autorin, glaubt an die Kraft von Geschichten und dass die wahre Liebe tatsächlich existiert. Gemeinsam mit Ehemann Brian und ihren drei Kindern lebt sie in South Carolina. Sie steht für spannend-romantische Romane mit wertvollen Glaubensinhalten.

    "Rache ist eine Handlung, die man begehen möchte, weil und wenn man machtlos ist." (George Orwell)

    Die beiden Secret Service Agent Luke Powell und Zane Thacker treffen sich wie jeden Montag zu ihrer Joggingrunde, ehe sie einem Anschlag nur knapp entkommen. Zwei ihrer Kollegen hatten dagegen weniger Glück wie schon einige Tage zuvor ihr Freund Thad, der durch eine Autobombe starb. FBI Agentin Faith Malone soll die Ermittlungen leiten. Da sie schon öfter mit Luke und dem Secret Service zusammengearbeitet hat, macht sie sich natürlich große Sorgen. Trotz seiner Verletzungen versucht Luke so gut es geht, Faith zu unterstützen. Doch wer hat es auf die Agenten abgesehen und warum? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, damit der Täter nicht noch mehr von Lukes Freunden oder gar ihn töten.


    Meine Meinung:

    Band eins der Raleigh-Reihe ist gleichzeitig mein erstes Buch dieser Autorin. Der unterhaltsame, lockere Schreibstil lässt mich nur so über die Seiten fliegen. Allerdings mitunter fand ich einige Szenen etwas schleppend und teilweise kamen sogar Wiederholungen in den Szenen vor. Ebenso schleppend zögerlich ist die Annäherung von Faith und Lukes Liebe zueinander. Beide tragen sie ihre Probleme aus der Vergangenheit mit sich herum, die eine Beziehung zueinander erschwert. Dass sie darüber nicht reden, behindert alles noch viel mehr. Man merkt, dass dies nicht der erste Thriller der Autorin ist, die gerne spannend-romantische Bücher mit wertvollem Glaubensinhalt schreibt. Wobei die Glaubensbotschaften von meiner Seite gerne noch etwas mehr hätten sein dürfen. Trotzdem haben mir die eingeschobenen Gebete oder die Gedanken an Gott recht gut gefallen. Die Kleinstadt Raleigh fand ich ebenfalls recht überzeugend präsentiert. Ich spüre sofort die Verbundenheit der Ermittler, allerdings auch bei den Familien selbst. Sie lassen niemanden in ihrer Trauer alleine und unterstützen sich, wenn es Probleme gibt. Das trifft allerdings ebenso auf Faith Malone zu, die besonders zu ihrer Schwester Hope ein herzliches Verhältnis hat. Was sicher mit an ihrem Glauben liegt, der jedoch zurzeit etwas in Mitleidenschaft geraten ist, dafür ist der von Hope umso größer. Überzeugen konnten mich vor allem die glaubwürdigen Ermittler, die trotz schwerer Bedingungen einen unfassbaren Job leisten. Das Team des Secret Service ist dabei wirklich recht gut eingespielt, sie gehen harmonisch und freundschaftlich miteinander um. Es gibt eigentlich wenig Streitpunkte in diesem Team, welche man kritisieren könnte. Was bestimmt daran liegt, weil viele in diesem Team bekennende Christen sind. Umso unverständlicher ist es, wer es auf dieses Team abgesehen hat. Erste Merkwürdigkeiten führen Faith zu der Frau in Thads Auto, die ebenfalls bei dem Bombenanschlag ums Leben kam. Wer oder was war diese Frau und hat sie etwas mit dem Tod von Thad und seinen Freunden zu tun? Je länger Luke und Faith ermitteln, desto näher kommen sich die beiden. Doch können sie über ihre eigenen Schatten springen? Trotz der etwas schleppenden Liebe und Ermittlungen konnte mich das Buch überzeugen und gebe deshalb 4 1/2 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3765536660

    Rainer Löffler, Jahrgang 1961, interessiert sich seit jeher für die Abgründe der menschlichen Seele. Mit dem Schreiben begann er beim deutschen Mad-Magazin unter Herbert Feuerstein. Nach einigen erfolgreichen Science-Fiction-Romanen veröffentlichte er mit Blutsommer seinen ersten Thriller und landete gleich auf der Spiegel-Bestsellerliste. Rainer Löffler lebt mit seiner Familie in der Nähe von Stuttgart.


    "Solange man sich nicht gerächt, bleibt immer eine Bitterkeit im Herzen zurück." (Heinrich Heine)

    In einer verregneten Nacht findet der Kölner Friedhofsmitarbeiter Jan Willner in einem Grab ein brutal gefolterter Leichnam. Wenig später, stellen die Ermittler fest, fehlt von der eigentlichen Toten im Sarg jede Spur. Hat der Getötete etwas mit Sonja Maurers gewaltsamen Tod zu tun? Dies ist ein Fall für Fallanalytiker Martin Abel, da ist sich Konrad Greiner sicher. Die Recherchen führen ihn zu einer brutalen Tat in die Vergangenheit. Die Zeit läuft, will Abel weitere Morde verhindern, den der Täter hat seine Blutliste erst begonnen. Er muss ihn finden, den längst ist der Fall für ihn persönlich geworden.


    Meine Meinung:

    Lange mussten wir auf Band vier von Fallanalytiker Martin Abel warten. Wieder in alter Schreibweise fesselt mich der Autor schon von Beginn an. Die Nacht auf dem Friedhof ist schon wieder so bizarr, grausam und großartig geschrieben, sodass ich dieses Buch kaum mehr aus der Hand lege. Der Autor hat wirklich ein Faible für ausgelassen und absonderliche Tatorte und Morde. Auch dieses Mal hat er sich wieder eine ganz heftige Geschichte einfallen lassen, die sogar Martin Abel an die Nieren geht. Unser Täter tötet erbarmungslos mit mittelalterlichen Foltermethoden. Ich frage mich, was haben diese Opfer getan, um einen Täter so wütend zu machen? Dies erfahren ich bei den Rückblenden in die Vergangenheit 4 Jahre zuvor und bei den Tötungsmethoden der einzelnen Opfer. Die hat der Autor wieder mit so Details ausgestattet, sodass selbst ich mich in den Mörder hineinversetzen konnte und seine Wut verstand. Doch dies ist noch lange nicht alles, durch Zufall wird dieser Fall nämlich noch ganz persönlich für Abel. Den er hat etwas mit Abels verunglückter Tochter zu tun, endlich erhofft er sich Antworten zu finden über Sarahs Tod. Nachdem ich das Buch nun beendet habe, ist mir klar, warum es so lange gedauert hat. So ein Buch braucht wirklich viel Zeit und Recherche und ich muss sagen ich bin wieder total begeistert von den detaillierten Beschreibungen, selbst wenn sie mitunter extrem hart sind. Ich bin zwar kein Freund von Selbstjustiz, allerdings in diesem Buch konnte ich es durchaus nachvollziehen. Mit dem Täter hatte ich richtiggehend Mitleid für das, was er mitmachen musste. Bei seinem Charakter war wirklich hin- und hergerissen, ob man ihn hassen oder verstehen kann. Lediglich einen Kritikpunkt habe ich. Um Abels Lebenserhaltungstrieb wieder zu stärken, hat der Autor eine Wolfsgeschichte eingebaut, die für mich etwas zu surreal und mystisch daherkommt. Meiner Ansicht nach hätte es diesen Wolf nicht gebraucht, die Szenerie passt einfach nicht zum Plot. Ansonsten bekommt der Autor meine Hochachtung für einen wirklich krassen Thriller. Chapeau für diesen tollen Martin Abel Fall, der allerdings nicht für Menschen mit schwachen Nerven ist. Den die detaillierten Taten sind wirklich brutal beschrieben. Von mir gibt es noch trotz des Wolfs 4 1/2 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3404188004

    Sabine Vöhringer wurde in Frankfurt geboren und wuchs in der Nähe von Karlsruhe auf. Sie verbrachte nach dem Abitur ein Jahr in Südfrankreich und studierte anschließend in Pforzheim. Nach dem Diplom zog es sie in ihre Traumstadt München. Die Autorin ist verheiratet und lebt mit ihrer Familie im Münchner Süden. Ausschlaggebend für ihre Krimi-Reihe rund um Hauptkommissar Tom Perlinger war die früh geweckte Leidenschaft für spannende Kriminalromane, das Interesse an der bayerischen Geschichte und die Begeisterung für die Münchner Lebensart. Dabei nehmen ihre Krimis das universell Menschliche in den Blick.


    "Man nennt mich einen Narren. Wird Gott, wenn er mich einst zu sich ruft, mich ebenso nennen?" (Ludwig II. von Bayern)

    Eigentlich sollte es ein wundervoller Abend werden, die Preisverleihung der Bürgermedaille für Max, die Hauptkommissar Tom Perlinger und seine Verlobte Christl für ihn entgegennehmen sollen. Den nach dem Brand seiner Gaststätte wohnen die nun in Niederbayern. Doch dann wird Tom zu einem Einsatz an den Kögelmühlbach bei der Staatskanzlei gerufen, wo man die Leiche von Psychiater Siegmund Berg und kurz danach vom Märchenkönig Louis von Schönfeld findet. Da bei beiden keine offensichtliche Gewalteinwirkung vorliegt, gehen sie zuerst von Suizid aus. Doch Tom ist sich nicht so sicher, ob da nicht doch jemand nachgeholfen hat.


    Meine Meinung:

    Bei Tom Perlingers viertem Fall erwartet uns wieder der Bezug zu einer bekannten historischen bayrischen Persönlichkeit. Dieses Mal ist es der Märchenkönig Ludwig II. von Bayern, der ebenso auf mysteriöse Weise wie unser Opfer mit seiner Begleitung tot im Starnberger See gefunden wurde. Kann es sein, dass Louis von Schönfeld ebenfalls Suizid begangen hat, weil man ihn wie den König entmündigen wollte? Daraufhin sein Psychiater ihm helfen wollte und dabei ebenfalls ertrunken ist? Was allerdings recht merkwürdig ist, den der Kögelmühlbach ist gerade mal 1 Meter tief und beide hätten dort durchaus stehen können. Hat also doch jemand nachgeholfen, womöglich mit Gift? Tom und Jessica Starke müssen einen Mord beweisen, was im Anbetracht des verkleinerten Teams nicht gerade einfach ist. Kollege Mayrhofer ist immer noch mit Max Wirtshausbrand beschäftigt. Zudem scheint er verliebt, doch ausgerechnet in eine Frau, die in Toms Fall involviert ist. Beim Privatleben der beiden Ermittler bleiben die Sorgen ebenfalls nicht aus. Jessica ist sauer, weil Claas sie für einen Einsatz versetzt hat. Christl hingegen plagt die Sorge, weil sie seit dem Brand ohne Wohnung im Hotel leben müssen und sie außerdem keinen Job mehr hat. Dazu taucht noch ihr Vater unverhofft auf, der ihr immer wieder für Probleme sorgt in ihrem Leben. Ungut ist obendrein, dass sie von Tom vernachlässigt wird, obwohl sie ihn gerade dringend braucht. Schon der Prolog führt uns zu der Nacht des 13. Juni 1886 an den Starnberger See, wo es zu der Tragödie König Ludwig II kommt. Als Highlight liest hier Historiker Hubertus Lindner aus seinem eigenen Krimi über den Märchenkönig vor. Für Tom und Jessica werden die Ermittlungen nicht einfach, besonders wenn man so gar nichts in der Hand hat. Wer hätte also ein Interesse am Tod von Louis und warum musste dazu noch sein Psychiater sterben? Steckt Louis Familie, Mayrhofers Liebschaft Patrizia Hacklöder-Lemming, unser alter Bekannter Denis von Schönfeld dahinter oder gibt es noch weitere, die Interesse an seinem Tod haben? Wer außerdem mehr über Tom Perlinger erfahren möchte, sollte unbedingt alle Bücher der Reihe lesen. Erneut war es für mich ein interessanter, spannender Kriminalfall mit historischem Bezug, privaten Konflikten, bekannten Ermittlern und einem Ende mit Überraschungen, dem ich 5 von 5 Sterne gebe. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3839202450

    Dania Dicken, Jahrgang 1985, schreibt seit der Kindheit. Die in Krefeld lebende Autorin hat Psychologie und Informatik studiert und als Online-Redakteurin gearbeitet. Mit den Grundlagen aus dem Psychologiestudium schreibt sie Psychothriller zum Thema Profiling. Bei Bastei Lübbe hat sie die Profiler-Reihe und "Profiling Murder" veröffentlicht, im Eigenverlag erscheinen "Die Seele des Bösen" und ihre Fantasyromane. Die Thriller-Reihe um die angehende FBI-Profilerin Libby Whitman ist ihr neuestes Projekt.


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern." (Erich Kästner)

    Libby und Owen verbringen mal wieder Thanksgiving im Kreise der Familie in Kalifornien. Die Region wird gerade besonders durch schwere Waldbrände heimgesucht. Dann gerät eine Mutprobe außer Kontrolle, als Hayley beobachtet, wie ihr Schulfreund Riley den 17-jährigen Harper provoziert und von diesem erschlagen wird. Fatal ist nur, Harper Bowmen ist ausgerechnet der Sohn des Sheriffs und Hayley die einzige Zeugin, die diese Tat gesehen hat. Bowmen setzt natürlich alles daran, seinen Sohn vor dem Gefängnis zu bewahren. Alte Erinnerungen und Ängste kommen bei Sadie und Matt wieder hoch. Für Libby steht fest, sie wird ihre Familie zur Seite stehen.


    Meine Meinung:

    Band 13 befasst sich dieses Mal mit Jugendlichen, die außer Kontrolle geraten. Schon der Prolog zeigt, wozu diese fähig sind. Die 12-jährige Hayley, gerade mitten in der Pubertät, ist launisch, bockig und teils unausstehlich. Vor allem kann sie nicht nachvollziehen, wieso ihr Vater ihr den Umgang mit älteren Freunden verbietet. Als sie dann jedoch beobachtet, wie ein 17-Jähriger ihren Schulfreund erschlägt, bekommt sie es doch mit der Angst zu tun. Zum Glück kann sie Libby um Hilfe rufen. Als alleinige Zeugin wird ihr nicht nur vom Vater des Jungen nicht geglaubt, sondern selbst ihre Freunde zweifeln an, ob sie wirklich etwas gesehen hat. Matt und Sadie dagegen sehen sofort die Parallelen zu ihrer früheren Fälle. Dieser zog damals alle Register, um seinen Sohn vor der Haft zu retten. Doch diesmal hat sie Bowmen mit den Falschen angelegt, den jetzt ist Libby da, die alles versucht, um Schlimmeres zu verhindern. Mit dem Mord unter Jugendlichen zeigt die Autorin, wie schnell oft solche Mutproben außer Kontrolle geraten oder generell Jugendliche straffällig werden, wenn ihnen keine Grenzen gesetzt werden. Dass ein Vater zu seinem Kind steht, keine Frage, doch es sollte immer nur so weit gehen, wie es der Wahrheit entspricht. Ich hatte beim Lesen ebenfalls wieder Sadies damaligen Fall vor Augen und konnte ihre Ängste durchaus verstehen. Zu erleben, welche Macht einige Eltern benutzen, damit ihre Kinder keine Konsequenzen spüren, ist wirklich heftig. Gut war außerdem die Information über Lügendetektor und Stimmanalyse, die ich bisher nicht näher kannte. Das jedoch beides nicht gerade aussagekräftig und sogar manipuliert werden kann, damit hatte ich fast gerechnet. Diesmal muss sogar Nesthäkchen Hayley etwas einstecken, doch vergleichsweise zu dem, was die Familie bisher erleben musste, war es für mich noch in Ordnung. Im Gegenteil, ich habe sogar den Eindruck, sie wächst über sich hinaus. Überrascht haben mich dagegen eher Hayleys Freunde, die nicht zu ihr stehen und ein Sheriff, der total außer Kontrolle gerät. Ich erlebe Matt, der mich einmal mehr in seiner Vaterrolle beeindruckt und eine mutige Hayley, die nicht vor Verantwortung zurückschreckt. Von mir gibt es dafür eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0B1H24S39

    Janne Loy lebt in einer Kleinstadt in der Nähe von Münster, wo sie in einem Institut der Universität arbeitet.

    Industriekauffrau mit betriebswirtschaftlicher Weiterbildung, wohnt in der Nähe von Münster/Westf., wo sie in einem Institut der Uni arbeitet. Schon als Teenager kam bei ihr die Sehnsucht auf, selbst zu schreiben und eigene Charaktere in Geschichten auferstehen zu lassen.

    "Die kleinste Hoffnung ist besser als die schlimmste Befürchtung." (Mark Twain)
    Nach einer Schulparty kehrt die 15-jährige Imen nicht wieder nach Hause. Keiner hat etwas gesehen, es gibt keine Spuren von ihr und auch ihre Leiche wird nie gefunden. Ihre ältere Schwester Ella ist sich ziemlich sicher, dass sie Imen noch vor Mitternacht gesehen hat. Für die Eltern bricht eine Welt zusammen, die ihre Ehe belastet und auseinanderbrechen lässt. Doch Ella muss ihr Leben weiterleben, auch wenn sie der Verlust ihrer Schwester noch nach Jahren belastet. Sie beginnt eine Ausbildung, lernt neue Freunde kennen, doch der Verlust ihrer Schwester lässt sie nie mehr los. Trotzdem verliert sie nicht den Mut und den Glauben an die Liebe und das Leben. Ein gelber Luftballon begegnet ihr immer wieder, von dem sie nicht weiß, wie sie ihn zuordnen soll.


    Meine Meinung:

    Das Cover mit dem Mädchengesicht hinter einer zerbrochenen Scheibe passt recht gut zum Inhalt. Vielleicht steht es für das zerbrochene Leben von Imen oder für das von Ella? Der Schreibstil ist flüssig, unterhaltsam und in mehrere Teile und Kapitel, die mit den Namen dem jeweiligen Satzanfang betitelt werden. Zudem gefällt mir die liebevolle Gestaltung der einzelnen Buchseiten mit Libellen, Schmetterlingen und Blumen recht gut. Ich erlebe zu Beginn noch die quirlige junge Imen, die sich sehr auf ihre Party am Abend freut. Es ist eine Nacht in den 90er-Jahren, als die 15-Jährige verschwindet. Der Verlust ist für die Familie schrecklich, was man sich vorstellen kann. Besonders, wenn man nicht weiß, was mit seinem Kind passiert ist. Zu Beginn ist sicher noch die Hoffnung da, sie könnte wiederkommen oder sie würden Näheres erfahren. Doch je länger die Zeit vergeht, desto unwahrscheinlicher wird es, dass Imen noch am Leben ist. Selbst der Leser bleibt bis zum Buchende im Ungewissen, was wirklich geschehen ist. Ich begleite dagegen weiter Ellas Lebensweg und lernen gerade am Anfang sehr viele Charaktere kennen. Da ist zum Beispiel Karim, der aus dem Libanon geflohen ist. Moritz und seine Partnerin Patrizia, die ein Alkoholproblem hat. Marie-Jo, Irma und viele Weitere fließen in die Handlung mit ein. Mitunter bin ich fast etwas überfordert, besonders da ich nicht weiß, was sie mit dem Ganzen zu tun haben. Die Autorin lässt einen da ziemlich im Ungewissen, weshalb die Geschichte einen noch neugieriger macht. Freundschaften entwickeln sich, wir lernen die Sorgen und Nöte der Einzelnen kennen, die nicht immer einfach sind. Immer wieder taucht dann in der Geschichte ein gelber Luftballon am Horizont auf. Mitunter habe ich den Eindruck, als wäre es der Geist von Imen, der Ellas Zukunft verfolgt. Was natürlich schon etwas unheimlich und mystisch ist das Ganze. Erst die Auflösung am Ende überrascht mich, weil ich dann merke, wie alles miteinander zusammenhängt und es Sinn macht. Man kann bei diesem Buch nicht von einem Krimi, Liebesgeschichte, Drama oder Mystik sprechen, den im Grunde beinhaltet es von allem ein wenig. Chapeau, eine faszinierende und unvorhersehbare Geschichte mit einem kreativen Schreibstil, bei dem ich total neugierig blieb und die von mir 5 von 5 Sterne bekommt.:thumbup:


    ASIN/ISBN: 3765091545

    Marie Adams ist das Pseudonym der Kölner Autorin Daniela Nagel. Unter beiden Namen hat sie bereits diverse Romane und Sachbücher verfasst. Zudem schreibt sie Artikel über das Autorendasein für Fachzeitschriften. In ihrer neue Trilogie »Das Haus der Hebammen« behandelt sie ein echtes Herzensthema: die Geburt und das Glück werdender Mütter. Die Autorin ist selbst Mutter von fünf Kindern, von denen einige in eben jenem Geburtshaus zur Welt kamen, das als Vorbild für die Romantrilogie diente.


    "Die Geburt sollte für eine Frau die Stunde ihrer größten Würde sein." (Pierre Vellay)

    Für die Hebammen aus dem "Haus der guten Hoffnung", wie das neue Geburtshaus heißt, etwas ganz Natürliches. Die drei Freundinnen Susanne, Carola und Ella lernen sich im Krankenhaus kennen. Ein leer stehendes Haus in der Cranachstraße bringt die 3 auf die Idee, ihr eigenes Geburtshaus zu gründen. Dort wollen sie Mütter von Beginn an bis zur Geburt begleiten, ihnen viel Geborgenheit, Verständnis, Wärme schenken und gesunde Babys zur Welt bringen. Der Wunsch nach einer Familie lässt bei Susanne ihre Vergangenheit wieder aufleben. Dieses Geheimnis hat sie nicht mal ihren Freundinnen anvertraut.


    Meine Meinung:

    Diese Trilogie ist eine Hommage an die Verdienste der vielen Hebammen in unserem Land. Marie Adams hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Bild der Hebamme und dem ersten Geburtshaus in Köln eine Buchreihe zu widmen. 1989 wurde es wirklich von den beiden Hebammen Monika Plonka, Vera Minnik und dem Gynäkologen Michael Müller gegründet. In Band eins geht es um Susannes Geheimnis und Sehnsüchte. In jungen Jahren hat sie der Eltern wegen ihr Kind zur Adoption weggeben müssen. Nun, 18 Jahre später, würde sie gerne erfahren, was aus Julia geworden ist. Wird sie ihre Tochter wohl wiedersehen? Außerdem erleben wir, dass Schwangerschaft und Geburt bei den meisten Frauen etwas völlig Normales ist, bei dem es keinen Kaiserschnitt oder gar einen Arzt braucht. Selbst wenn manch einer zu Beginn skeptisch ist, ob dieses Geburtshaus wirklich eine so gute Idee ist. Allerdings geben ihnen die Mütter recht, die nach und nach ihre Kinder bei ihnen entbinden. Eigentlich dachte ich, Susanne spielt hier eine größere Rolle, doch wir lernen in Band 1 alle drei Hebammen etwas näher kennen. Wie schon angedeutet ist da Susanne, deren größte Sehnsucht ihr Wiedersehen mit ihrer Tochter ist. Sie lernt obendrein in diesem Teil Antonius einen überaus netten Mann kennen. Carola ist verheiratet, Mutter von 3 Kindern und die Hauptverdienerin der Familie, während ihr Mann auf den Durchbruch als Autor wartet und nebenher die Kinder versorgt. Mitunter fühlt sie sich jedoch als Rabenmutter, weil sie zu wenig Zeit für ihre Familie hat. Ella ist die Jüngste im Bunde, sie lebt noch zu Hause und ist hin- und hergerissen, was sie mit ihrer Zukunft anfangen soll. Da ist Kinderarzt Christoph Hofert, der ein Auge auf sie geworfen hat und zu dem sie sich ebenfalls etwas hingezogen fühlt. Doch dessen altmodische Ansichten gefallen Ella weniger, weshalb sie skeptisch ist, was diese Beziehung anbelangt. Außerdem wäre da noch ihr Traum, als Hebamme nach Afrika zu gehen. Die liebevolle Art der drei Hebammen lassen sie sofort sympathisch erscheinen. Jede von ihnen hat ihren ganz eigenen Charakter und Sorgen, die sie mit sich schleppt, was den gesamten Plot etwas auffrischt. Natürlich hatte ich erwartet, noch viel mehr über Susanne zu erfahren. Allerdings fand ich es auch schön, alle drei näher kennenzulernen. Besonders gut hat mir die Darstellung der natürlichen Geburt gefallen, die zu dieser damaligen Zeit noch recht ungewöhnlich war. Ich freue mich, noch mehr von den drei Hebammen zu erfahren und gebe 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3734110378

    Ralf Gebhardt, 1968 geboren, studierte Ökonomie und arbeitet als Banker. Mit seiner Frau und Tochter lebt er in Mitteldeutschland und schreibt Thriller, Krimis und Kurzgeschichten. Bereits als Kind liebte er das Lesen und Schreiben. Seine Eltern forderten ihn mehr als einmal auf, statt im Zimmer über den Büchern zu hocken, an die frische Luft zu gehen. Er, ganz pfiffig, schnappte sich Buch und Fußbänkchen, hockte sich direkt neben die Eingangstür und las unbekümmert weiter. Er ist aktives Mitglied im BVjA (Bundesverband junger Autoren und Autorinnen e.V.), im VS - Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur – SYNDIKAT.


    "Der Mensch ist entweder Opfer seines Schicksals oder Meister seiner Bestimmung." (Herbert Spencer)

    Mehrere brutal getötete Frauen mit einer Pik sieben an der Stirn lassen auf einen Serientäter schließen. Als das Ermittlerteam nach einem Verkehrsunfall ausfällt, müssen die Kommissare Christian Thaler und Stephan Kralik einspringen. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, doch für diesen kniffligen Fall werden sie sich wohl zusammenraufen. Das einzige, was jedes Opfer gemeinsam hat, ist die genagelte Spielkarte an die Stirn, das weiße Grablicht und das Holzkreuz, an dem die Arme gebunden sind. Ansonsten gibt es keine Verbindung zwischen den Opfern, weshalb die Ermittlungen zusätzlich erschwert werden. Den Kommissaren läuft die Zeit davon, den bis zum nächsten Opfer ist es nicht mehr lange.


    Meine Meinung:

    Das blutige Cover mit der Pik sieben ist eine passende Darstellung für diesen nicht gerade harmlosen Kriminalfall. Wie ich den Autor bereits von seinen anderen Krimis her kenne, besticht dieses Buch erneut mit brutalen, detaillierten Szenen, was den Täter betrifft. Mitunter erscheinen mir diese wieder einmal fast zu viel des Guten. Ich denke, hier hätte sicher weniger an Brutalität bei der Darstellung gereicht. Der Plot selbst liest sich recht gut, ist unterhaltsam und spannend. Allerdings konnte mich das Ende überhaupt nicht überzeugen. Dieses Szenario war mir zu verwirrend, viel zu skurril und surreal und wirkte auf mich total unglaubwürdig. Da müssen zwei Ermittler in einer Szene ausharren, ohne dass sie dabei trotz Bewusstlosigkeit in die Tiefe gerissen werden. Das erscheint mir doch recht unwahrscheinlich. Genauso habe ich mich gefragt, wo sind die begleitenden Polizisten abgeblieben, die vor dem Haus warten? Überhaupt lassen sich die Ermittler viel zu sehr vom Täter provozieren, manipulieren und beeinflussen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Ermittler und Staatsanwalt auf so ein Spiel einlassen würden. Dieses ganze Ende war für mich so unglaubwürdig geschildert, hat mich einfach nur verwirrt und passte so gar nicht zu dem ganzen Plot. Mir kam es vor, als würde ich ein amerikanisches Actionszenario miterleben, welches ich mir so nicht vorstellen konnte. Doch wahrscheinlich wollte der Autor einfach etwas ganz anderes darstellen und hat dabei den Bogen einfach viel zu sehr überspannt. Mitunter hatte ich sogar den Eindruck, als wenn mit diesem Schluss nur noch die Seiten gefüllt werden mussten. Genauso ist mir nicht so richtig klar geworden, warum die ganzen Opfer immer in der Nähe einer bestimmten Kirche gefunden wurden. Hier hätte ich gerne noch etwas mehr Aufklärung gehabt. Selbst die Ermittler blieben für mich recht oberflächlich. Hier hätte ich mir definitiv noch etwas mehr Tiefe gewünscht. Kralik wirkt auf mich total unsympathisch, er ist recht schnell genervt und überfordert. Thaler dagegen ist die Ruhe weg, freundlich, sympathisch und konzentriert bei der Sache. Seine Nachtblindheit hätte ich jetzt nicht unbedingt gebraucht und sie spielt im Grunde nur am Ende eine Rolle. Schockiert hat mich dagegen, was der Täter über seiner Vergangenheit erzählt. Selbst wenn die DDR sicherlich nicht in vielen Bereichen zimperlich war, erschien mir doch ein solches Heim recht surreal. Unverständlich bleib für mich selbst die Frau des Täters, die trotz der Härte bei ihm blieb. Wegen des übertriebenen Schlusses kann ich leider nur 3 von 5 Sterne geben.:huh:


    ASIN/ISBN: B0B4SXVDJF

    "Beim Nürtinger Entenrennen schwimmen nummerierte, gelbe Quietsche-Enten gemeinsam auf dem Neckar um die Wette." (entenrennen-nuertingen.de)

    Beim 19. Nürtinger Entenrennen soll es dieses Mal einen ganz besonderen Hauptgewinn geben. Die neue Juwelierin Gabriela Gonzales spendet extra dafür eine goldene Ente im Wert von 10 000 Euro. Weshalb Jürgen Schäfers ehemaliger Klassenkamerad Martin ihn bittet, diesen Preis zu bewachen. Natürlich lässt sich Schäfer nicht lumpen und lädt sogar die Bromstetter dazu ein. Doch ob das ein gutes Omen ist, bei über 4000 Enten könnte leicht wieder der Entenfluch zuschlagen.


    Meine Meinung:

    Die Ente, inzwischen als Markenzeichen für Schäfers Kurzkrimis, ziert auch diesmal wieder das Cover. Dieses Mal ist es eine goldene Ente, wie man sie bei dem Nürtinger Entenrennen gewinnen kann. Natürlich lässt sich dieses Rennen der Kommissar a. D. nicht entgehen. Er kann allerdings verstehen, wenn Erna Bromstetter erste Bedenken dazu äußert. Bisher haben die Enten ihnen wahrlich kein Glück gebracht, sondern eher immer ein neues Todesopfer. Mit humorvoller, unterhaltsamer Art lädt die Autorin wieder zu einem besonderen lokalen Ereignis ein. Das so beschriebene Entenrennen findet einmal im Jahr wirklich in Nürtingen statt. Von der Wörthbrücke stürzen sich todesmutig 4500 gelbe Enten in das Wasser des Neckars. Veranstalter wie im Buch beschrieben der Lions Club und Ruderklub Nürtingen und tatsächlich gibt es einen Reisegutschein zu gewinnen. Wieder einmal habe ich etwas Neues aus unserem Ländle gelernt, den die Autorin lässt immer wieder Besonderheiten in ihre Kurzkrimis einfließen. Sei es die Neckarschifffahrt, Golfschnupperkurs, kulinarische Stadtführung und anders. Außerdem scheint Kommissar Schäfer das Ermitteln nicht verlernt zu haben, den trotz seiner Pension bleibt er weiter am Ball. Natürlich darf bei einem Schwaben der Dialekt nicht fehlen, den die Autorin hier sehr gut umsetzt. Mit seiner sympathischen Art und den bequemen Gepflogenheiten lernt man ihn lieben und kann man sich ihn sehr gut vorstellen. Der leichte Kurzkrimi lässt sich recht gut und schnell lesen, ist meistens unblutig und deshalb auch für Leser mit schwachen Nerven geeignet. Für mich war es wieder ein außergewöhnliches Erlebnis mit einem interessanten Setting und einem ungewöhnlichen Fall, dem ich 5 von 5 Sterne gebe.:thumbup:


    ASIN/ISBN: B0B5XDPPZR

    Karen Witemeyer liebt historische Romane mit Happy-End-Garantie und einer überzeugenden christlichen Botschaft. Nach dem Studium der Psychologie begann sie selbst mit dem Schreiben. Zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie in Texas.



    "Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir darauf in Geduld." (Röm. 12, 12)

    Texas 1849:

    Victoria (Tori) Adams neuste Idee, die umliegenden Farmen mit ihren Waren zu beliefern, stößt vor allem bei Fuhrunternehmer Benjamin Porter auf offene Ohren. Zusammen mit ihrem Sohn Lewis will Tori nun ihre erste Fahrt machen. Dabei hat insbesondere Ben großes Interesse, Tori zu begleiten. Den längst hat er ein Auge auf die Ladenbesitzerin aus Harpers Station geworfen. Weshalb er sie bei dieser Fahrt beschützen und ihr Herz erobern möchte. Doch Toris Herz zu gewinnen, ist nicht gerade einfach. Erst nach einem dramatischen Ereignis muss sich Tori mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, um endlich Vertrauen für die Zukunft zu finden.


    Meine Meinung:

    Diesmal beschert mir die "Kleine Auszeit-Reihe" eine verzwickte, dramatische Liebesgeschichte. Bei der geht es besonders um das Thema Geduld und Vertrauen. Den dies muss der Fuhrunternehmer Ben definitiv bei Tori haben. Tori lebt mit ihrem Sohn in der Frauenkolonie Harpers Station, seit sie in der Vergangenheit etwas Traumatisches erlebt hat. Seitdem ist sie auch keinem Mann mehr an sich herangelassen oder ist mit jemandem ausgegangen. Ben will das nun unbedingt ändern und Toris Herz gewinnen. Den er ist, sich sicher in Tori die Frau fürs Leben gefunden zu haben. Doch wie will man ein Herz gewinnen, das so ablehnend und kalt ist? Mit Lewis und Gottes Hilfe ist sich Ben sicher, dass er es schaffen wird. Seine einfühlsame, liebevolle Art lässt den Fuhrunternehmer sofort sympathisch erscheinen und das Herz von Lewis hat sofort erobert. Tori dagegen wirkt oft ängstlich, sensibel, jedoch mitunter robust, ehrgeizig und liebenswert. Dies muss sie auch sein als Ladenbesitzerin und Mutter. Besonders bei so einem kleinen Wirbelwind wie Lewis, der sie ganz schön auf Trab hält. Gerade für ihn wäre eine Vaterfigur durchaus wichtig, weil es in der Frauenkolonie nur wenig Männer gibt. Die Geschichte von Tori und Ben konnte mich wieder einmal begeistern. Trotz der Kürze der Auszeit-Bücher erfahre ich genügend über Tori und er Liebesentwicklung der beiden. Natürlich wird es nicht so tief behandelt wie bei ihren anderen Büchern der Autorin. Doch zur kürzeren Unterhaltung dient es auf jeden Fall. Das Besondere allerdings ist, dass der christliche Glaube ebenfalls Raum in diesem Buch findet. Meist sind diese Bücher der Einstieg für eine Reihe oder um die Autoren kennenzulernen. In "Selbst ist die Frau!", treffen wir auf Toris Freundin Emma und genauso spielt "Herz auf Empfang" und "Das Glück kommt per Express" in der Frauenkolonie Harper Station. Wieder einmal konnte mich die Autorin in die Welt des Wilden Westens entführen. Selbst zu dieser Zeit gab es Sorgen, Probleme und Schicksalsschläge, doch der Glaube an Gott spielt hier noch eine stärkere Rolle als heute. Lassen sie sich von den Romanen dieser Autorin so verzaubern wie ich. Von mir gibt es 5 von 5 Sterne für dieses Buch. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3963622881

    Nancy Mehl ist Autorin von über 45 Büchern, für die sie es ins Finale des begehrten Christy Awards schaffte. Ihre Thriller bestechen durch eine optimale Mischung aus Spannung und Romantik. Sie lebt mit ihrem Mann Norman und ihrem Hund Watson in Missouri. http://www.nancymehl.com


    "Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein bewährter Helfer in Zeiten der Not" (Psalm 46, 2)

    Bei Kaely Quinns Mutter ist der Krebs stärker ausgebrochen, als die Ärzte vermutet hatten, darum benötigt sie familiäre Hilfe. Plötzlich muss sich die Verhaltensanalytikerin ihrer Vergangenheit stellen und macht sich auf den Weg nach Darkwater in Nebraska. Allerdings wird sie dort mit mysteriösen Brandstiftungen konfrontiert, die diese Stadt schon länger in Atem hält. Ein Wahnsinniger hat es auf Familie abgesehen. Ohne es zu ahnen, dass er es nur auf sie abgesehen hat, gerät Kaelys Familie selbst in den Fokus des Täters. Wird sie den Täter rechtzeitig finden, ehe es zu spät ist?


    Meine Meinung:

    Der zweite Band der Kaely Quinn Reihe befasst sich mit einem Serienbrandstifter, der die Kleinstadt Darkwater mit seinen Bränden kaum zur Ruhe kommen lässt. Doch eigentlich will sie ihren Bruder Jason bei der Pflege ihrer Mutter unterstützen, mit der sie seit Jahren kein gutes Verhältnis hat. So ist dieser Schritt für Kaely nicht einfach, besonders wenn dadurch ihre nicht gerade einfache Kindheit wieder hochkommt. Allerdings kann Kaely nicht aus ihrer Haut, den die eigenartigen Brände in der Stadt machen, ihr Kopfzerbrechen. Besonders nachdem es zu Todesfolgen kommt. So versucht sie erst rein privat an diesem Fall zu arbeiten, ehe ihr Vorgesetzter Solomon und ihr Partner Noah Hunter Wind davon bekommen. Aus Angst Kaely würde etwas zustoßen, reist Noah ebenfalls nach Darkwater um gemeinsam das FBI in Omaha zu unterstützen und nebenbei den Brandstifter zu finden. Nichtsahnend, dass dies nicht nur Kaely, sondern ebenfalls ihn in Gefahr bringt. Bestsellerautorin Nancy Mehl ist mit Kaely Quinn eine ganz eigene Ermittlerin gelungen. Sie ist nicht nur gläubige Christin, sondern hat zudem ihre ganz speziellen Methoden der Verbrechersuche. Dabei kann sie sich so in einen Fall hineinversetzen, dass sie beginnt, sich den Täter vorzustellen und sogar mit ihm zu kommunizieren. Bisher ist mir Kaely etwas suspekt, ansonsten recht sympathisch vorgekommen. Doch dieses Mal fand ich sie mitunter doch ziemlich egoistisch, besonders ihrer Familie gegenüber. Das fällt ihr erst gar nicht auf, weil sie ihren Beruf so sehr liebt, sodass sie manches hinten anstellt. Erst durch Jasons Reaktion wird ihr manches bewusst. Jason dagegen wirkt auf mich total entgegenkommend, liebenswert und immer bereit für ein gutes Wort, was sicher an seinem starken Glauben liegt. Noah Hunter bleibt er liebevolle Partner, der immer ein Auge auf Kaely hat, damit ihr nichts zustößt. Der Fall um den Brandstifter gibt nicht nur den Ermittlern Rätsel auf, sondern auch mir als Leser. Das Verwirrspiel bleibt bei mir bis zur Auflösung ein Rätsel, dessen Spannungsbogen kontinuierlich nach oben geht. Lediglich die familiären Auseinandersetzungen sind etwas langatmig und wiederholen sich öfters. Doch der Fall selbst ist durchaus interessant gewesen und ich hätte mit der Entwicklung nicht gerechnet. Der christliche Bezug in diesem Buch ist gering, sodass es ebenfalls für Leser geeignet ist, die nichts mit Religion zu tun haben. Wegen seinen grandiosen Ideen und Einfällen bekommt das Buch von mir 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3775161414