Beiträge von claudi-1963

    Marlen Gardner: Der Weg zur Schriftstellerei führte bei Marlen Gardner wie bei den meisten anderen Autoren über den klassischen Umweg. Nach Abitur und Studium der Verwaltungswissenschaften arbeitete sie viele Jahre in verschiedenen Banken - doch richtig glücklich wurde sie im Reich der Zahlen nie. Mehrere Reisen gaben genug Stoff für viele interessante Geschichten aus aller Welt - und so schreibt sie heute lieber Krimis und Thriller, als Kreditentscheidungen zu fällen.


    "Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher." (Bertolt Brecht)

    Eigentlich will Eleonora Sophie (Ela) nur an einem Outdoor-Seminar, geleitet von Marie Chaubert, teilnehmen. Denn sie braucht dies dringend, um ihre Noten aufzubessern. Selbst wenn sie für dieses Studium gar keine Lust hat. Gemeinsam mit Tim, David und Marie wird sie ein paar Tage in einem französischen Chalet im Düsterwald verbringen. Doch dass sie wenig später bei einem Übungsausflug verschleppt wird und quälend lange Stunden ausharren muss, ahnt sie da noch nicht. Schließlich ist ihre Familie von Adel und reich. Ihr Vater wird sicher schnell das Lösegeld bezahlen, was die Täter fordern. Allerdings, als aus Stunden Tage werden, wird selbst Ela klar, dass hier etwas ganz und gar nicht mit rechten Dingen zugeht. Warum bezahlt ihr Vater nicht die zwei Millionen, die für ihn doch eine Kleinigkeit sein sollten? Wer sind die Täter und woher wussten sie, dass Ela hier im Düsterwald bei einem Seminar ist? Doch dann erfährt Ela eine Wahrheit, mit der sie zuvor nicht gerechnet hat und ihr Leben ist nicht mehr, wie es war.


    Meine Meinung:

    Welche Geschichte sich hinter diesem unscheinbaren Cover verbirgt, hatte ich zu Beginn so nicht erwartet. Der Schreibstil ist flüssig, spannend und gut zu lesen. Die verschiedenen Handlungsstränge wechseln im Laufe der Geschichte immer wieder. Dabei wartet auf mich recht schnell eine krasse Wendung, bei der Ela auf einmal in großer Gefahr schwebt. Denn dieses einfache Seminar wird für sie zur Hölle werden. Sie wird von unbekannten maskierten Leuten entführt, gefesselt und muss darauf warten, dass ihre Eltern Lösegeld bezahlen. Jedoch sind für ihren Vater zwei Millionen nicht gerade etwas, was er Entführern bezahlen möchte. Denn außer dass er eine Geliebte hat, für die er Geld braucht, hat er sich zudem bei einigen Geschäften verkalkuliert. Während Elas Vater noch immer mit sich ringt, ob er Lösegeld bezahlen soll, erfährt Elas Mutter von der Entführung. Natürlich will er sie, so schnell es geht wieder loswerden, um möglichst seine Geldprobleme zu vertuschen, doch sie bleibt standhaft. Diese Geschichte entwickelt sich derweil immer mehr zu einem Konflikt zwischen Elas Eltern, während sie selbst mit Todesängsten zu kämpfen hat. Dieser spannende Entführungsfall wird für mich immer rätselhafter. Verwundert bin ich ein wenig über die drei Begleiter. Warum sind sie gar nicht groß überrascht, weil Ela plötzlich nicht mehr da ist? Schockiert bin ich außerdem vom Verhalten ihrer Eltern. Für ihre Mutter scheinen ihre Kunstprojekte schon immer wichtiger zu sein als ihr eigenes Kind. Während der Vater das Geld nur so zum Fenster herausschmeißt, hat er neben Luxusautos sogar noch eine Geliebte, von der niemand weiß. Dass es allerdings so schlecht um ihr Vermögen steht, weiß er sehr gut vor seiner Frau zu verbergen. Insgesamt erscheint es für mich eine merkwürdige Familie zu sein. Doch dann kommt die ganze Wahrheit ans Licht und plötzlich ist das Leben ein völlig anders. Die Charaktere sind für mich außer Ela und Marie weitestgehend nicht gerade sympathisch dargestellt. Man hätte einigen davon durchaus noch etwas mehr Tiefe geben können. Das Setting selbst mit dem Chalet im Wald kann ich mir durchaus vorstellen. Ein völlig anderer Thriller erwartet hier den Leser. Niemals hätte ich gedacht, dass er mit so einer krassen Wendung aufwartet. Selbst wenn er am Ende eine ganz andere Linie verfolgt, als ich erwartet habe, bin ich doch positiv überrascht vom Ausgang. Zwar wird hier Spannung geboten und mit Ängsten gespielt, doch es bleibt weitestgehend unblutig. Ein Buch, dem ich gerne 4 1/2 Sterne gebe. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0CQTJWN93

    Nicole Stranzl wurde 1994 in Graz geboren. Ihren ersten Roman schrieb sie im Alter von 17 Jahren, die Veröffentlichung folgte, als sie 19 Jahre alt war. Nach ihrem Journalismus- und PR-Studium arbeitete sie hauptberuflich bei einer Pflegeagentur und nebenberuflich bei einem Webradio als Moderatorin. Seit April 2021 ist sie als Redakteurin bei der "Kleinen Zeitung" tätig. ie schreibt Thriller, Krimis und Romane. Besonders interessant sind für sie psychische Abgründe und Themen, die in der Öffentlichkeit als Tabu angesehen werden.


    "Rache entspringt immer einer schwachen Seele, die nicht imstande ist, Verletzungen zu ertragen." (François de La Rochefoucauld)

    An der Richtstätte im Galgenwald in Tannhausen hängt die Leiche der Prostituierten Gabiela Avram. Nachdem man zuerst von einem Suizid ausging, stellt sich schnell heraus, dass Gabi ermordet wurde. Gabi hatte kein einfaches Leben, nachdem sie mit siebzehn aus Rumänien nach Deutschland kam. Mit drei Kindern blieb ihr keine andere Wahl, als weiter in der Prostitution zu arbeiten. Für ihre Tochter Elisa, die Journalismus studiert hat, war dies schwer zu ertragen. Zwei Jahre ist es her, seit sie keinen Kontakt zur Mutter hatte. Jetzt macht sie sich Vorwürfe und will nicht glauben, dass ihre Mutter Suizid begangen hat. Leon Esposito und Richard Schantl vom LKA werden mit diesem Fall betraut. Doch Elisa vertraut den Polizisten nicht und ermittelt auf eigene Faust. Mehrere Verdächtige geraten ins Visier, da sie Verbindungen zum Galgenwald oder dem Bordell "Starship" haben. Ein Motiv hätte auch Gerry, Bordellbesitzer und ehemaliger Lebensgefährte von Gabi, mit dem sie zuvor Streit hatte.


    Meine Meinung:

    Eindrucksvoll ist das Cover, welches den realen Richtplatz in Tannhausen zeigt. Außerdem geht es mal wieder sehr geheimnisvoll in dem neuen Krimi von Nicole Stranzl zu. Ich durfte ja schon Bücher der Autorin lesen und bin immer wieder fasziniert von ihren vielfältigen Themen und interessanten Wendungen, die ihre Bücher nehmen. Sie sind zwar nicht immer einfach zu lesen, da sie oft bei ihren Charakteren hin- und herwechselt. Nur gut, dass bei den Kapiteln meist die Namen der bestimmten Charaktere angegeben sind. In kursiver Schrift kann ich dagegen die Gedanken des Täters verfolgen, was ich sehr interessant finde. So muss man also ganz bei der Sache sein, um diese Geschichte nachzuvollziehen. Gabi hat im Grunde ein gefährliches Leben geführt. Sie traf sich mit ihren Freiern nicht mehr im Bordell, sondern zu Hause. Dort wird sie dann auch von ihrem Täter überrascht und ermordet, wie sich wenig später herausstellt. Doch zuvor hatte sie Kontakt zu einem jungen Mädchen und zu der Hellseherin Josy. Was hat es mit diesem Mädchen auf sich und warum besuchte sie eine Hellseherin? Mit den beiden Ermittlern kommen weitere Charaktere dazu, die ihre ganz eigenen Probleme mitbringen. Leon macht sich Sorgen um seine jüngere, drogenabhängige Schwester, die vermisst wird. Richard dagegen hat noch immer an seiner Vergangenheit und dem Tod seines Bruders zu nagen. Selbst mit dem Galgenwald hat sich die Autorin hier ein sehr mystisches Setting ausgesucht. Diese Richtstätte im Galgenwald gibt es übrigens tatsächlich heute noch in Tannhausen. Hier wurden im 17. Jahrhundert Menschen für ihre schweren Straftaten hingerichtet. Eliza lässt der Tod der Mutter nicht mehr los und sie entdeckt einige Verdächtige, die ein Motiv hätten oder auffällig sind. Da wäre Gerry Gabis Ex-Mann und Bordellbesitzer, mit dem sie zuvor Streit hatte. Des Weiteren Influencer und Buchautor Flo, der sich extrem für die Richtstätte interessiert. Außerdem macht sich Elisa große Sorgen um ihre Schwester Marina, bei der sie häusliche Gewalt durch ihren Ehemann Simon vermutet. Als ein weiteres Opfer dazukommt, läuft den Ermittlern langsam die Zeit davon. Sie müssen schnell handeln, bevor es noch weitere Opfer gibt. Ein Krimi, der mich von Beginn an gefesselt, fasziniert und zusehends geheimnisvoller wurde. Dass die Geschichte am Ende noch so krasse Wendungen nimmt und es zu einem Showdown kommt, hätte ich mir ja denken können. Denn dies darf man fast immer bei dieser Autorin erwarten. Es hat mal wieder Spaß gemacht, diesen Krimi zu lesen. Ich kann ihn nur weiterempfehlen und gebe 5 Sterne dafür. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0DKZ4L2YN

    Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war Sängerin, bevor sie mit zahlreichen Romanen sensationellen Erfolg hatte. Mit ihren Tatsachenromanen, die alle auf wahren Geschichten beruhen, erobert Hera Lind immer wieder verlässlich die vordersten Plätze der SPIEGEL-Bestsellerliste. Hera Lind lebt mit ihrer Familie in Salzburg.


    "Kinder erleben nichts so scharf und bitter wie Ungerechtigkeit." (Charles Dickens)

    Die 3-jährige Steffi wird in den 70er-Jahren zu der steirischen Bauernfamilie Kellerknecht vermittelt. Doch statt Liebe und Familie erleben die Pflegekinder dort nur geringe Liebe, spärliches Essen und harte Arbeit. Während ihre leiblichen Kinder verwöhnt sind, müssen die Pflegekinder die schwere Arbeit auf dem Bauernhof verrichten und dies sogar barfuß. Selbst die Fürsorge, die regelmäßig vorbeischaut, wird angelogen und bestochen. Sie verschließen sogar regelrecht Augen vor der Ungerechtigkeit, dessen die Kinder ausgeliefert sind. Steffi wird älter und damit interessant für den Bauern. Ein Mann, der seine Pflegekinder regelmäßig misshandelt und die Mädchen sogar missbraucht. Als die 15-jährige Steffi schwanger wird, kommt sie zu Nonnen, wo sie von Schwester Reinhildis innig umsorgt wird. Steffi möchte für ihr eigenes Kind eine liebevolle Mutter sein und kämpft für sie. Doch das Trauma der Vergangenheit holt sie immer wieder ein und versucht sie zu brechen.


    Meine Meinung:

    Das Cover und der Klappentext haben mich so berührt, dass ich unbedingt mehr erfahren will. Vor allem, weil Steffis Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht. Mich schockiert zudem, dass alles ja noch gar nicht so lange her ist. Die kleine Steffi erblickt im Juli 1972 das Licht der Welt. Ihre herzlose, kalte Mutter hat regelmäßig Affären mit anderen Männern. Da Steffi von einem Türken ist, stößt sie das Kind erst recht von sich. So kommt das kleine Mädchen erst in ein Heim und anschließend zur Pflegefamilie Kellerknecht. Keiner konnte ja ahnen, dass die Kinder dort ungerecht behandelt werden. Schließlich sind die Bauersleute gottesfürchtige Christen und selbst Eltern. Doch während ihre eigenen Kinder verwöhnt sind, müssen die Pflegekinder oft bis tief in die Nacht schuften. Dabei haben sie nur den kargen Dachboden zum Schlafen und eine Dusche mit kaltem Wasser im Keller. Die Kellerknechts nehmen nicht einmal Rücksicht, als man bei Steffi Asthma feststellt. Sie gerät sogar ein paar Mal fast in Lebensgefahr. Welche Macht der grobe und brutale Bauer allerdings wirklich hat, bekommt Steffi erst so richtig zu spüren, als sie älter ist. Gewalt, Missbrauch und Angst traumatisieren für immer ihr Leben. Immer wieder findet sie jemanden, bei dem sie ein wenig Liebe verspürt, wird dann allerdings enttäuscht. Es scheint sogar so, als ob es niemanden auf der Welt gibt, der sie wirklich liebt. Erst als die kleine Sarah nach der Entbindung in ihr Leben tritt, kämpft sie wie eine Löwin, damit sie ihr Kind behalten darf. Doch es ist ein Leben mit Rückschlägen und Ängsten, gezeichnet von viel zu wenig Liebe. Mich schockiert, weil Steffis Schicksal ja noch gar nicht so lange her ist. Dass eine Behörde wie die österreichische Fürsorge einfach die Augen verschließt, macht mich fassungslos. Warum wollten sie nicht sehen, wie Kinder verwahrlosen, abmagern und lieblos behandelt werden? Stattdessen machen sie später einer jungen Frau das Leben schwer. Obwohl die ihrem Kind all die Liebe schenkt, die sie selbst nie erhalten hat. Die Autorin nimmt uns mit in eine Kindheit, die man kaum ertragen kann. Dabei verschweigt sie sogar noch viele schlimme Ereignisse, um es den Lesern nicht zu schwer zu machen. Das Ende wird sogar beschönigt, wie ich im Nachwort erfahre. Fraglos ist diese Frau zu einer wahren Kämpferin herangewachsen, obwohl das Leben Steffi so zugesetzt hat. Eine Kämpferin, die nicht aufgibt. Trotz immer wiederkehrender Rückschläge nimmt sie ihr Leben an und findet sogar die Liebe. Steffis Schicksal steht für all die Kinder, die mit Lieblosigkeit, Gewalt und Missbrauch aufwachsen. Sehr detailliert beschreibt Hera Lind Steffis Kindheit, sodass ich mehr als einmal zum Taschentuch greife. Trotzdem haben wir lange nicht alles erfahren, wie ich im Nachwort lese. Ich kann es nur empfehlen und gebe 5 Sterne, aber man braucht starke Nerven dafür. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3426528371

    Gerd Schäfer ist ein "Eifeler Jung" und wohnt mit seiner Frau und seinen Kindern im Norden von Rheinland-Pfalz. 2016 hat er mit dem Schreiben begonnen und seinen humorvoll tiefgründigen Erstling "Mein kleiner Alien – Auf der Suche nach des Pudels Kern" veröffentlicht. In seinen Texten geht es meist um die Suche nach der eigenen inneren Harmonie und dem Versuch, sich das Leben so zu gestalten, dass man glücklich und zufrieden ist. Liebe, Hoffnung und Zuversicht dürfen dabei nicht fehlen. Neben seinen Büchern schreibt Gerd Schäfer Kurzgeschichten, die in verschiedenen Anthologien veröffentlich sind.
    Sina Land ist Coach für Menschen in außergewöhnlichen Lebenssituationen. Um neue Ideen in festgefahrenen Situationen drehen sich auch die Geschichten in ihren Romanen. Durch eine Krankheit kam sie weg vom Tanzen und Choreographieren hin zum Schreiben. Erst waren es Kinderbücher, die sich kreativ mit den Gefühlen der Kleinen auseinandergesetzt haben. Inzwischen sind es Geschichten für Erwachsene. Wer beim Lesen einen gewissen Tiefgang liebt und auch gerne ein wenig über seinen eigenen Tellerrand schaut, wird sich aufgehoben fühlen.


    "Zusammenhalt heißt gemeinsam durch die größten Unwetter zu ziehen. Ohne den anderen im Regen stehen zu lassen." (Facebook)

    In der psychiatrischen Klinik ReinGeist, die auf einer Insel stationiert ist, gibt es einen Umbruch. Ihr geliebter Anstaltsleiter Professor Sonnenberg ist eines Tages völlig unerwartet verschwunden. Stattdessen wird nun die Klinik durch den unsympathischen Dr. Wurmthaler geleitet, der sehr viel verändert. Es stört ihn, dass die Stationen nicht abschließbar sind. Abends müssen alle Insassen zu bestimmten Zeiten in ihren Zimmern sein. Und damit untereinander keine Unruhe herrscht, wird Abhilfe geschaffen. Alle Insassen werden ihren Fähigkeiten beraubt und ruhig gestellt. Für Gloria mit ihrem imaginären Riesenbobtail Waldemar ist klar, hier stimmt etwas ganz und gar nicht. Nur Pflegerin Miss Lollipop können sie trauen, sie ist den Insassen noch wohlgesonnen. Doch alleine kann sie nichts ausrichten, sie müssen unbedingt Opa Sonnenberg finden, um ihn wieder zurückzuholen. Zusammen machen sich die vier auf eine abenteuerliche Reise ins Ungewisse. Denn gemeinsam können sie ihr Ziel erreichen, da sind sie sich ganz sicher.


    Meine Meinung:

    Schon das bunte Cover mit dem Inselschloss macht einen auf diese Klinik neugierig. ReinGeist ist eine besondere Klinik, in der lauter psychisch labile Menschen untergebracht sind und jeder ist für sich individuell und einzigartig. Gottfried, der irgendwo in seiner Kindheit stecken geblieben ist und dem sein Kinderfahrrad sehr wichtig ist, mit dem er durch das Schloss fährt. Pharao Ramses fühlt sich zu Höherem berufen und glaubt, er wäre ein König und die anderen alle seine Untertanen. Weshalb er nun seines Thrones beraubt wird. Die quirlige Balletttänzerin Elvira braucht ständig Bewegung, womit sie insgeheim ein Trauma aus der Vergangenheit verdrängt. Doch nun werden ihre täglichen Übungen gestrichen. Die leicht aggressive Gloria mit ihrer dunklen Kleidung ist nicht gerade beliebt. Ohne ihren imaginären blauen Riesenbobtail Waldemar trifft man sie nie an. Pflegerin Rita von den Insassen wegen ihrer Lutscher, die sie verteilt, liebevoll Miss Lollipop genannt, ist die Enkelin von Opa Sonnenberg. Doch selbst sie ist außen vor, was ihren Großvater betrifft. Der neue Leiter Doktor Wurmthaler ist einer, der Dienst nach Vorschrift macht. Dadurch verbietet er nun alle Freiheiten, die sein Vorgänger zuließ. Ich fand schon "Villa Konfetti" von den beiden Autoren genial, mit einem maroden Kinderheim, bei dem es ebenfalls um Freundschaft, Zusammenhalt und ganz viel Humor ging. Ähnlich bekam da jede Person ihre ganz spezielle Rolle zugeschrieben. So spüre ich in diesem Buch erneut, wie viel Mühe, Einfälle und Fantasie hinter den einzelnen Charakteren stecken. Dabei finde ich nicht, dass man sich über psychisch kranke Patienten lustig macht. Im Gegenteil jeder wird so angenommen, wie er ist. Die einzelnen Stärken werden sogar durch die Gemeinschaft noch gefördert, sodass alle über sich hinauswachsen. Es zeigt sich hier wieder einmal, was man alles durch Zusammenhalt und Freundschaft bewältigen und leisten kann. Dabei sind die Dialoge und Gedanken der Insassen einfach genial, bezaubernd und humorvoll geschrieben. Die vier sind die Quintessenz dieser Klinik und Geschichte. Im Grunde ist dieses Buch eine Hommage an die Menschlichkeit. Sei sie auch noch so verrückt, sollte sie trotzdem ihren Platz in der Gesellschaft haben. Denn jeder Mensch hat ein Anrecht auf Leben und niemand sollte ihm dieses absprechen. Deshalb kann ich nur jedem dieses Buch empfehlen und gebe 5 Sterne dafür. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0DSTDYN36

    Fernando Aramburu wurde 1959 in San Sebastián im Baskenland geboren. Seit Mitte der achtziger Jahre lebt er in Hannover. Für seine Romane wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. dem Premio Vargas Llosa, dem Premio Biblioteca Breve, dem Premio Euskadi und zuletzt, für «Patria», mit dem Premio Nacional de la Crítica, dem Premio Nacional de Narrativa und dem Premio Strega Europeo. «Patria» wurde als Serie für HBO verfilmt.


    "Die Trauer hört niemals auf, sie wird ein Teil unseres Lebens. Sie verändert sich und wir ändern uns mit ihr." (Pinterest)

    Jeden Donnerstag trifft man den alten Nicasio auf dem Friedhof an. Hier besucht er das Grab seines Enkels Nuco und er erzählt ihm, was die Woche über alles geschehen ist. Der 6-jährige Nuco wurde am 23. Oktober 1980 durch eine Propangasexplosion in seiner Schule getötet. Bei der Zerstörung des Erdgeschosses kommen weitere Kinder und drei Erwachsene ums Leben. Das Dorf Ortuella und ganz Spanien trauern mit den Familien mit. Alle Familienmitglieder stehen unter Schock und verarbeiten ihren Verlust anders. Während José Miguel seinen Sohn schnellstens vergessen möchte, lässt Mariaje das Unglück nicht mehr los. Für Großvater Nicasio lebt sein Enkel einfach weiter und er verschließt sich immer mehr in seine ganz eigene Welt. Als die Eltern eine neue Zukunft für sich planen, geschieht das nächste Unglück.


    Meine Meinung:

    Es ist der 23. Oktober 1980, als bei einer Gasexplosion in einer Schule im spanischen Ortuella fünfzig fünf- bis sechsjährige Schüler, zwei Lehrer und eine Köchin ums Leben kommen. Ortuella liegt im Baskenland, da, wo der Autor geboren und aufgewachsen ist. Deshalb nimmt er sehr wahrscheinlich dieses reale Ereignis zum Anlass, um dieses Buch zu schreiben. Ein wirklich schmerzhaftes Unglück für viele Familien aus diesem kleinen Dorf. Was will der Autor mit diesem Buch bezwecken? Sensationslust ist es schon mal nicht, denn er beschreibt alles sehr realistisch und einfühlsam. Er benutzt sogar eine fiktive Familie, um ja alle Ähnlichkeiten mit realen Personen auszuschließen. Den Titel "Der Junge" finde ich nicht so passend für dieses Buch, ich hätte da einen anderen gewählt. Denn in dieser Geschichte erfahren wir im Grunde am wenigsten über diesen Jungen. Sondern es geht eher um die unterschiedlichen Trauerprozesse seiner Familie und weniger um den Jungen selbst. Schön wäre es sicher, hätte man die Sicht mehrerer Familien und nicht nur einer miterlebt. Während Nucos Vater möglichst das Unglück und den Tod schnell vergessen und wieder in die Zukunft blicken möchte, bleibt für seine Frau eher die Zeit stehen. Nucos Großvater trifft dieses Unglück ebenfalls hart. Er hatte schon immer ein inniges Verhältnis zu seinem Enkel und versucht, ihn nun weiter am Leben zu erhalten. Dafür baut er sogar ganz realistisch Nucos Zimmer in seiner Wohnung nach, mit den Möbeln, die von den Eltern entsorgt werden. Außerdem besucht er ihn jede Woche auf dem Friedhof, möglichst ohne dass andere Trauernde dort sind, damit er sich ganz in Ruhe mit ihm unterhalten kann. Für die Einwohner dagegen ist er nur noch der Verrückte oder Schwachsinnige. Trotzdem der Autor seine Personen nicht gerade ausschmückt oder extrem beschreibt, sehe ich den alten Nicasio bildlich vor mir. Da ist ein Großvater, der seinen Enkel zur Schule bringt und nach seinem Tod sogar auf der Straße einen Jungen mitnimmt, weil er meint, es sei sein Enkel. Fast wird er dadurch sogar noch ungewollt zum Kindesentführer. Die Eltern dagegen blicken wieder hoffnungsvoll in die Zukunft, weil sie einen erneuten Kinderwunsch verspüren. Bis dann ein früh erahnendes Geheimnis zu einem weiteren Unglück führt. Mariajes muss schon sehr viel erdulden und auch wenn sie sich ins Leben zurückkämpft, bleiben am Ende für mich doch einige Fragen offen. Ich bin ein wenig hin- und hergerissen mit diesem Buch, vielleicht weil ich doch etwas mehr erwartet hatte. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig sind die elf Zwischentexte, bei denen der Autor uns in seinen Schreibprozess mitnimmt. Mich jedenfalls hat diese Geschichte zwar bewegt, doch nicht so aufgewühlt, wie ich es sonst bei anderen Büchern mit realen Geschehnissen erlebe. Deshalb gibt es von mir gute 4 Sterne.


    ASIN/ISBN: 3498007386

    Stefan Zeh wurde 1991 in Stuttgart geboren und verfasste bereits als Kind Tagebücher und Kurzgeschichten. Seine ersten Werke waren Stuttgart-Krimis, die in seiner Heimatstadt spielen und neben präziser Ermittlungsarbeit immer ein schwieriges, gesellschaftliches Thema behandeln. Neben seiner Tätigkeit als Autor ist er leidenschaftlicher Gassigeher, liebt Spieleabende und verreist gerne in exotische Länder.


    "Je erfolgreicher einer lügt und je mehr Menschen er überzeugt, desto mehr Aussicht besteht, dass er am Ende an seine eigenen Lügen glaubt." (Hannah Arendt)

    Ein ungewöhnlicher Fall gibt dem Stuttgarter Ermittlerduo Martin Keller und Julia Beck Rätsel auf. Eine Mutter setzt einen verzweifelten Notruf ab. Darin behauptet sie, ihre neugeborene Tochter sei nach ihrem Autounfall entführt worden. Sie selbst war zum Zeitpunkt des Unfalls hochschwanger, wurde schwer verletzt und ihre älteste Tochter verstarb noch am Unfallort. Das klingt alles nach einer abenteuerlichen Anschuldigung. Besonders nachdem die Klinik den beiden Ermittlern bestätigt, dass die Frau gar nicht schwanger gewesen ist, sondern eine vorgetäuschte Schwangerschaft vorlag. Ist der Hilferuf von Nadja Raunfeld nur eine psychische Nachwirkung durch den Tod ihrer Tochter Hannah oder ist wirklich etwas Wahres an dieser Geschichte? Julia Beck schleust sich undercover als Patientin in die Klinik ein und entdeckt dort merkwürdige Vorgänge. Besonders ein verlassener Krankenhaustrakt hat es ihr angetan, der nur durch einen Aufzug erreichbar ist. Als von Nadja dann jede Spur fehlt, müssen die Ermittler schleunigst handeln.


    Meine Meinung:

    Dieser Kriminalfall fängt schon durchaus erschütternd an. Nicht nur, weil Nadja Raunfelds Tochter bei diesem Unfall verstarb. So glaubt sie wirklich, dass die Klinik ihr kürzlich entbundenes Kind entführt oder verschwinden hat lassen. Doch kann dies eine Klinik so einfach und was soll dann mit dem Kind geschehen sein? Genau mit diesen Fragen befasst sich die Stuttgarter Kripo. Für mich ist es mein erster Krimi dieses Stuttgarter Ermittlerteams. Der Anfang verspricht schon mal eine spannende Handlung. Gefährlich wird es außerdem, als sich Julia Beck in die Klinik einschleust. Der Schreibstil selbst ist locker, unterhaltsam und spannend, sodass ich das Buch kaum mehr weglegen kann. Die Ermittler fragen sich in diesem Fall sicherlich, wem sollen sie nun glauben? Hat die Mutter ihnen wirklich die Wahrheit gesagt oder stimmt die Geschichte, die Chefarzt Prof. Dr. Dietrich Kommissar Martin Keller erzählt? Haben wir es hier womöglich mit illegalem Kinderhandel zu tun oder steckt mehr dahinter? Weitere Tode und merkwürdige Behauptungen lassen die Ermittler allerdings dann doch stutzig werden, weshalb Julia dann undercover ermittelt. Was dann am Ende bei der Geschichte herauskommt, damit habe selbst ich nicht gerechnet. Mit den beiden Ermittlern hat der Autor sich zwei wirklich unterschiedliche Charaktere ausgedacht. Beide haben ihre Ecken und Kanten, doch vor allem ihre Stärken. Dabei ist Julia Beck eher die sympathische, ruhige und besonnene der beiden. Martin Keller hat da doch eher ein wenig cholerische Züge an sich und rastet darum schnell mal aus. Weitere Probleme bereitet Martin der erst kürzliche Verlust seines Partners, der unter tragischen Umständen ums Leben kam. Dies spürt man besonders in der Harmonie der beiden, die maßgeblich von Keller ausgeht. Er scheint sich mit Julia noch nicht so wohlzufühlen. Was ich gut nachvollziehen kann, im Anbetracht des Verlusts eines langjährigen Partners. Der Krimi selbst ist in zwei Zeitebenen geschrieben, bei dem mir zu Beginn noch nicht klar ist, worauf diese Geschichte hinausläuft. Dies wird mir erst ganz am Ende im vollen Umfang bewusst. Niemals hätte ich mit so vielen Wendungen und einem so überraschenden Ausgang gerechnet, die zudem beide Zeitebenen grandios ineinander einfließen lassen. Chapeau, hier hat sich der Autor eine wahrlich tolle Geschichte ausgedacht, die mich bis zum Ende gefesselt hat und der ich 5 Sterne gebe.:thumbup:


    ASIN/ISBN: B0DQVTF67R

    Geboren ist Mona Frick 1968 als Tochter einer deutschen Mutter und eines arabischen Vaters in Eschwege in Hessen. Seit ihrer Kindheit lebt sie mit Begeisterung in Stuttgart. Beim Südwestrundfunk sammelt sie seit 1999 Erfahrungen mit Geschichten und Hörspielen.


    "Das Leben in Rom ist wie ein ständiges Fest, voller Leidenschaft und Genuss." (Paolo Coelho)

    Die Einladung von Horst Bromstetters Nichte zu ihrer Hochzeit verschlägt die beiden in die italienische Hauptstadt Rom. Da bei dieser Einladung eine Gladiatorenente beigefügt war und Horst um den Fluch dieser Enten weiß, versteckt er sie schnell vor Erna. Es wird schon alles gut gehen, denkt er sich. Jedoch, am Tag der Hochzeit, verschwindet der Bräutigam kurz vor der Zeremonie. Wie es ausschaut, wurden sein Bodyguard und die Braut niedergeschlagen und er entführt. Horst sucht sich Rat bei seinem besten Freund, Oberkommissar a. D. Jürgen Schäfer. Allerdings sind diesem die Hände gebunden, liegt er doch nach einer Operation im Krankenhaus. Doch versucht er von dort aus, ihnen zu helfen, so gut es geht.


    Meine Meinung:

    Der zwölfte und letzte Fall für Kommissar Jürgen Schäfer und dem Ehepaar Bromstetter führt uns dieses Mal in die wundervolle Stadt Rom. Hier möchte Horsts Nichte heiraten und da sie die Einzige ist, die ihm nach dem Tod seiner Schwester geblieben ist, müssen sie dort auf alle Fälle hin. Skeptisch macht ihn nur die Gladiatorenente, die beigefügt war. Schließlich sind Enten seither kein gutes Omen für die Bromstetter gewesen, denn es gab dann immer eine Leiche. Der Bräutigam Stefano stammt aus einer wohlgesehenen Familie Roms, wobei er selbst sich wenig aus diesem Wohlstand macht. Da ist es natürlich naheliegend, dass man ausgerechnet ihn an seinem schönsten Tag entführt. Da sie keine Polizei einschalten sollen, liegt es nahe, dass Horst seinen Freund, Oberkommissar Schäfer um Rat fragt. Der schwäbische Kommissar, den ich nun seit 12 Kurzkrimis kenne, muss dieses Mal jedoch aus der Ferne ermitteln. Ich bin von diesem letzten Krimi positiv überrascht, vor allem über die ausführliche Vorgeschichte. Dadurch wird der Kriminalfall noch etwas persönlicher, als es sonst der Fall war. Die Geburt der drei Babys am selben Tag und die daraus resultierende Freundschaft werden dabei ebenfalls noch eine Rolle spielen. Zudem taucht mit Carabinieri Michele De Santis ein alter Bekannter von Schäfer und eine zusätzliche Überraschung auf. Dieser übernimmt die Ermittlungen in Stefanos Entführungsfall. Sehr ausführlich, interessant und bis zum Ende hin ungewiss fliegen die Seiten dieses Kurzkrimis nur so dahin. Zwar habe ich oft den Eindruck, wer der Täter sein könnte, doch dies stellt sich immer wieder als eine Finte heraus. Am Schluss bin ich dann schon positiv überrascht über den Ausgang. Natürlich darf der schwäbische Dialekt von unserem Urschwaben Jürgen Schäfer in diesem Krimi nicht fehlen, es ist quasi das Markenzeichen von ihm. Die Gladiatorenente auf dem Cover passt natürlich ausgezeichnet zur italienischen Hauptstadt und dem Kolosseum. Auch beim Beschreiben des Settings spüre ich, dass die Autorin direkt vor Ort in Rom recherchiert hat. Ob dies nun wirklich der letzte Fall für Jürgen Schäfer gewesen war, wird sich zeigen. Zumindest ist es der längste und ausführlichste, der von mir erneut 5 Sterne bekommt.:thumbup:


    ASIN/ISBN: B0DQ7GTZ37

    Christine Grän schrieb in den 70er-Jahren für den Bonner General Anzeiger, um danach in Botswana und Hongkong, Frankfurt, Bonn und München als Journalistin und Autorin zu arbeiten. Sie veröffentlichte zahlreiche Romane, unter anderem die Anna Marx-Krimis. Sie lebt heute in ihrer Geburtsstadt Graz.

    Marianne von Waldenfels ist Journalistin und Autorin. Nach ihrem Volontariat an der Axel­-Springer­-Akademie und Stationen bei Gruner & Jahr und ProSieben war sie viele Jahre stellvertretende Chefredakteurin der Zeitschrift InStyle. Sie schrieb Sach- und Reisebücher und lebt und arbeitet in München.


    "Die 70er Jahre waren eine Zeit des Wandels, der Freiheit und des Fortschritts. Die Musik war berauschend, die Mode war kühn und die Menschen waren auf der Suche nach neuen Horizonten. Es war eine Ära der Liebe und des Friedens, in der Träume wahr wurden."

    April 1972:

    Bei ihrer nächtlichen Party in der Penthousewohnung stürzt die holländische Journalistin Nelie Hendriks von der Terrasse. Hat sie wirklich Selbstmord begangen oder wurde bei ihr nachgeholfen? Aber bringt sich eine Frau um und lässt ihr Kind alleine zurück? Zusammen mit ihrem Vorgesetzten, Polizeihauptkommissar Schulze, untersucht Kommissarin Clara Frings Nelies Tod. Dabei wird sie tatkräftig von ihrer Freundin Elfi Mayer, einer Journalistin bei der Bonner Zeitung, unterstützt. Die hat natürlich selbst das größte Interesse, eine gute Story zu ergattern. Verbissen bleibt Clara an ihrem ersten Fall, selbst nachdem die Akte geschlossen wird. Denn viel zu viele Ungereimtheiten geschehen rund um Nelies Tod. Doch wer war damals bei dieser Party alles dabei und hätte ein Interesse an Nelies Tod? In dem männerdominierten "Bonner Raumschiff" muss sie sich gegen Alt-Nazis, mächtige Männer aus der Politik und sogar Journalisten als Frau behaupten. Und auch in ihrem Privatleben gibt es nicht mehr viel zu lachen. Erst nach Willy Brandts Rücktritt kommt sie in ihrem Fall weiter voran.


    Meine Meinung:

    Ich hatte schon vermutet, dass mich bei diesem historischen Krimi relativ viel Politisches rund um die 70er Jahre erwartet. Allerdings habe ich nicht mit so vielen Einblicken in das Privatleben der Kommissarin Clara Frings gerechnet. Dadurch kommen meiner Meinung nach die Ermittlungen um ihren Tod etwas zu kurz. Überhaupt fand ich, ist dieses Buch eher ein politischer Gesellschaftsroman mit kriminellem Einfluss statt ein Krimi. Wer politisch allerdings an den 70er Jahren Interesse hat oder noch mehr erfahren möchte, der ist hier bestens aufgehoben. Allerdings war es mir an reiner Polizeiarbeit und Spannung dann doch etwas zu wenig. Dagegen erfahren wir viel über die politische Lage Bonns, Studentenproteste, RAF-Terrorismus und vor allem die schwere Lage der Frauen zu jener Zeit, die hier ausführlichst dargestellt wird. Damals gibt es noch keine Emanzipation, die Frauen sind in der Berufswelt eine Minderheit. Sie sind, wie man heute so schön sagt, das Heimchen am Herd. Ganz nach dem Motto aus diesem Buch: "Männer lieben Frauen, solange sie hübsch aussehen, hübsch daherreden und sich hübsch unterordnen." Clara Frings allerdings scheint da die Ausnahme zu sein. Sie hat es geschafft, als Kommissarin und darf nun ihren ersten Fall bearbeiten. Selbst wenn es ihrem Mann Hajo lieber wäre, dass sie ihr zweites Kind bekommt und wieder zu Hause bleibt. Jedoch will sie sich nicht mehr von einem Mann dirigieren lassen und verhütet heimlich. Genauso forsch geht sie in ihrem Beruf voran und das gegen jede Schwierigkeit vonseiten der starken Männerdomäne. Ich frage mich schon, warum damals ledige Frauen als Fräulein tituliert wurden. Nur gut, dass diese Anrede in den 70ern ebenfalls ihr Ende fand und die Frauen begannen, sich zu emanzipieren. Leider stelle ich mir unter einer hochspannenden Geschichte, wie der Klappentext bezeichnet, etwas anderes vor als dieses Buch. Von Bonn als Setting bekomme ich ebenfalls wenig zu spüren. Der Krimi könnte genauso gut in jeder anderen Stadt spielen. Lediglich weil damals Bonn noch Hauptstadt war, kann man es damit herleiten. Hervorragend dagegen sind die Recherchen der beiden Autorinnen über die damalige Zeit, die für mich allerdings nichts Neues war. Doch für jüngere Leser sind die Rückblicke in die Politik der 70er Jahre sicher interessant, nur sollte man keinen Krimi im herkömmlichen Sinne erwarten, sonst wird man enttäuscht. Darum bekommt dieses Buch von mir 3 Sterne.


    ASIN/ISBN: 342644688X

    Heidi Troi ist eine vielseitige Autorin, die sich nicht gern in Schubladen stecken lässt. Daher gibt es von ihr Krimis, Kinderbücher und Wohlfühlromane. Viele davon spielen dort, wo Heidi Troi aufgewachsen ist und jeden Stein kennt, nämlich in Südtirol.


    "Für die Liebe gibt es keinen Makel, keine Erniedrigung und keine Schande. Sie ist ein solches Licht, das alles erhellt, eine solche Wärme, die jedes Eis erhitzt, und eine solche Süßigkeit, die jede Bitternis benimmt." (Henry Fielding)

    In einem Chatverlauf finden Bunny und Blackpanther zueinander, allerdings soll es niemals zu einem Treffen zwischen ihnen kommen. Blackpanther ist Jason, ein Buchhalter, der durch seine dunkle Hautfarbe dem Mobbing eines Kollegen täglich ausgesetzt ist. Während Sina sich als Bunny hinter ihren vier Wänden auf Sylt versteckt. Eine Hasenscharte seit ihrer Geburt hat eine bleibende Narbe hinterlassen, für die sie sich nicht mal selbst im Spiegel betrachtet. So haben beide mit ihrem Aussehen und Erniedrigung zu kämpfen, ohne dass sie es ahnen. Nach neuen Vorkommnissen im Büro kündigt Jason, um im Berghotel seiner ehemaligen Kollegin Eva neu anzufangen. Zur selben Zeit bucht Sina ebenfalls im Hotel Liebelei, ohne dass sie es ahnt. Jasons Herzenswunsch geht im Berghotel in Erfüllung. Endlich mal kein Kollege, der ihn mobbt. Außerdem haben es ihm der Wasserfall und die schüchterne Sina angetan. Ob es ihr ebenso geht?


    Meine Meinung:

    Das Cover stellt wieder einmal recht authentisch dar, um was es in diesem Buch geht. Nämlich um zwei Menschen, die miteinander chatten, sehr unterschiedlich sind und dennoch irgendwie zusammengehören. Mobbing und Makel sind zwei Themen, die immer wieder zu Problemen unter Mitmenschen führen. Keine Frage, eigentlich leidet man selbst am meisten darunter, wenn man für seine Hautfarbe gepiesackt oder eine Narbe das eigene Gesicht entstellt. Dies ist auch nicht gerade förderlich für eine Beziehung, geschweige denn für Liebe. Doch der Mensch ist nicht gern alleine, er sucht seinen Deckel zum Topf genauso wie Bunny und Blackpanther, selbst wenn sie es noch nicht wissen. Der zweite Band der Reihe "Das kleine Berghotel am Wasserfall" führt uns erneut ins Hotel Liebelei in die Südtiroler Berge. Ein Hotel der ganz anderen Art. Hier werden die Gäste nach ihren Briefen ausgesucht, die sie zuvor schreiben müssen. Oma Rosi sucht dann die idealen Gäste aus, die zusammenpassen könnten, und der magische Wasserfall tut dann sein Übriges dazu. So ist es also keine Überraschung, dass es die beiden Chatpartner Bunny und Blackpanther ebenfalls dorthin verschlägt. Obwohl Jason ja eigentlich als Buchhalter dort seinen Job verrichtet und nicht als Gast. Mit viel Liebe zum Detail nimmt uns die Autorin mit zu Problemen, die auch heute noch extrem verbreitet sind. Nämlich soziale Ungerechtigkeit, Erniedrigung (Mobbing), welches fast immer schwache Menschen trifft, und der heutige Schönheitswahn, unter dem vor allem Menschen leiden, die mit Makeln behaftet sind. Themen, die sogar heute noch Betroffene bis in den Selbstmord treiben. Zum Glück ist dies bei unseren beiden Charakteren nicht der Fall, denn sie finden füreinander Verständnis. Verständnis, das heutzutage leider den meisten fehlt und sie es deshalb an Schwächeren auslassen. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen, da ich selbst seit der Kindheit Erniedrigung erdulden musste, und ich glaube, der Autorin erging es ähnlich. Umso schöner ist die romantische Liebesgeschichte, die sich daraus ergibt, auch wenn es immer wieder Aufs und Abs gibt. Natürlich gibt es einen solchen Wasserfall nicht wirklich, aber es wäre schon schön. Sehr liebevoll und herzlich sind nicht nur die beiden Protagonisten dargestellt worden, sondern auch die Hotelmitarbeiter. Das Einzige, was etwas unrealistisch auf mich wirkt, sind die inzwischen vielen Mitarbeiter für die wenigen Gäste. Trotzdem gebe ich gerne 5 Sterne für ein wenig Träumen. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0DS92Y48X

    Elisabeth Büchle hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und wurde für ihre Arbeit schon mehrfach ausgezeichnet. Ihr Markenzeichen ist die Mischung aus gründlich recherchiertem historischen Hintergrund, abwechslungsreicher Handlung und einem guten Schuss Romantik. Sie ist verheiratet, Mutter von fünf Kindern und lebt im süddeutschen Raum.


    "Denn Gott nimmt die Schuld von mir, wenn ich etwas aufrichtig bereue, und versenkt sie in den Tiefen des Meeres. Dort, wo ist sie nie mehr hervorholen kann." (Buchauszug)

    Liliensee 1966: Nach ihrem Studium ist Bärbel nun wieder nach Vierbrücken zurückgekehrt, wo sie künftig als Lehrerin unterrichtet. Viel hat sie sich vorgenommen für den Unterricht und die Kinder. Allerdings lasten ein erneuter Vorfall und jenes Unglück aus der Kindheit schwer auf ihr. Diese Verunsicherung und Ängste sind es, die immer wieder die Hände nach ihr ausstrecken und sie in Panik versetzen. Und noch jemand anderes verunsichert sie, ihr Jugendfreund Ralf Vogel, der ebenfalls zurückgekehrt ist und nun als Tierarzt bei Ben mithilft. Die verschütteten Gefühle für Ralf kehren zurück, obwohl Bärbel weiß, dass sie niemals heiraten wird. Schließlich hat sie das den Bewohnern und Wohlgebern versprochen. Außerdem, welcher Mann will schon eine Frau mit einer Narbe im Gesicht? Ein herannahendes Herbstunwetter wird sie jedoch eines Besseren belehren.


    Meine Meinung:

    Der Blick auf den See mit den herbstlichen Blättern auf dem Cover ist passend für diese Geschichte. Wie immer bei der Autorin ist das Buch einfühlsam, lebendig und mitfühlend geschrieben. Und so kann ich mich sehr gut in die Charaktere hineinversetzen, die durch ihren starken Glauben geprägt sind. Jedoch hadert Bärbel trotzdem mit ihrem Schicksal bzw. dem Aussehen und der unschönen Narbe, die ihr Gesicht seit dem damaligen Unfall ziert. Was in ihrer Kindheit damals geschehen ist, das kann man in "Liv-Neuanfang mit Hindernissen" nachlesen. Welches quasi den Auftakt zur Liliensee-Reihe bildet, dass nun mit Band 4 das Ende ist. In diesen Büchern dreht sich alles um die Försterfamilie Vogel mit den Söhnen Robert, Georg, ihrer Cousine Ellen und Ralf. Dabei spielt natürlich Mutter Charlotte mit ihren Verkupplungsversuchen ebenfalls eine tragende Rolle. Sie meint es natürlich immer gut, wenn sie für ihre Söhne die richtige Frau aussucht. Dieses Buch spielt im Jahre 1966, was man eigentlich nur an dem Lehrerinnenzölibat merkt. Was allerdings schon 1951 abgeschafft wurde, wie die Autorin am Ende erklärt. Beim Hochwasser merkt man es ebenfalls, bei dem man natürlich nicht mit Handys Hilfe holen kann wie heutzutage. Da kann so ein Unwetter schon mal ganz anders ausarten und man ist mehr auf Hilfe angewiesen, als es heute der Fall ist. Dadurch spürt man hier eindeutig mehr Nachbarschaftshilfe, Familienzusammenhalt und Nächstenliebe. Was mich aber verwundert, ist, dass kaum jemand die beiden vermisst, weil sie vom Unwetter doch länger abgeschnitten sind. Köstlich amüsiert hat mich die Entwicklung des kleinen Horvart Joe Frazier, den Bärbel abgemagert im Schulhaus vorfindet. Mit ihm scheint das Eis bei Bärbel zu brechen, was sie für andere Menschen ein wenig unnahbar macht. Außerdem schenkt Ralf ihr genug Gottvertrauen und Liebe, um ihre Ängste und Panik zu überwinden. Ich finde es immer wieder schön zu sehen, wie die Autorin den Lesern aufzeigt, wie man einen Schicksalsschlag mit Glauben und Gebet überwinden kann. Sicher trifft das nicht mehr auf jeden zu. Doch ist es nicht auch heute noch so, dass wir bei schweren Schlägen noch immer Hilfe im Glauben suchen? Dass aus der quirligen, angstfreien Bärbel eine verkrampfte, ängstliche Lehrerin mit Panikattacken wurde, hat die Autorin hier sehr gut dargestellt. Mir gefällt es immer wieder, wie die Autorin den Lesern aufzeigt, wie man einen Schicksalsschlag mit Glauben und Gebet überwinden kann. Sicher trifft das nicht mehr auf jeden zu. Doch ist es nicht auch heute noch so, dass wir bei schweren Schlägen noch immer Hilfe im Glauben suchen? Dass aus der quirligen, angstfreien Bärbel eine verkrampfte, ängstliche Lehrerin mit Panikattacken wurde, hat die Autorin hier sehr gut dargestellt. Ralf dagegen wirkt auf mich noch immer erfrischend lebendig und junggeblieben, was sich auf Bärbel überträgt. Heiter geht es auch bei Johann zu, den Charlotte ebenfalls heimlich verkuppeln möchte. Doch dieser setzt zur Gegenwehr an und plötzlich hat selbst sie Skrupel. Ein Buch, das ich wieder wie alle die anderen Bücher von ihr verschlungen habe und dem ich 5 Sterne gebe. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3986950761

    Jennie Godfrey ist in Yorkshire geboren und aufgewachsen. Um sich ihren Traum vom Schreiben zu verwirklichen, hat sie ihren Job als Personalleiterin bei einem großen DAX-Unternehmen aufgegeben. ›Unser Buch der seltsamen Dinge‹ ist ihr erster Roman, der nach Erscheinen sofort auf Platz 3 der ›Sunday Times‹-Bestsellerliste eingestiegen ist.


    "Die Götter sind seltsam, sie bestrafen uns für das, was gut und menschlich in uns ist, genau so wie für das, was schlecht und böse ist." (Oscar Wilde)

    Es sind die 70er-Jahre, Margaret Thatcher regiert in Großbritannien und in Yorkshire treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Der sogenannte Yorkshire-Ripper mordet ähnlich wie sein Namensgeber Jack the Ripper Frauen. Die 12-jährige Miv hat deshalb Angst, von ihrer Freundin Sharon getrennt zu werden. Denn Mivs Vater erwägt es, mit seiner Familie wegzuziehen. Jedoch wäre es für Miv undenkbar, Sharon nicht mehr jeden Tag zu sehen. Besonders da sie sich zu Hause, nachdem ihre Mutter nicht mehr spricht und Tante Jean den Haushalt führt, nicht mehr wohlfühlt. Was wäre, wenn sie den Mörder finden und nicht mehr wegziehen müssten? Bei ihren täglichen Observationen schreiben sie Dinge in ein Notizbuch, die ihnen seltsam vorkommen. Doch wie sollen sie den Ripper finden, wenn nicht mal die Polizei dies schafft?


    Meine Meinung:

    Von 1975 bis 1980 versetzt der Yorkshire-Ripper die Menschen der Grafschaft in Angst und Schrecken. In dieser relativ kurzen Zeit werden 13 Frauen ermordet und 7 weitere schwer verletzt, wobei einige seiner Opfer Prostituierte waren. Im Januar 1981 wird der Mörder überraschend festgenommen, weil er ein Auto mit gefälschtem Nummernschild fuhr. Dieses Buch ist kein reiner Krimi, sondern hier geht es eher um eine Mädchenfreundschaft, die sich sogar noch um weitere Personen erweitert. Aber natürlich auch um die ganze Auswirkung eines Mörders auf die Anwohner Yorkshires. Für Miv ist klar, dass die Polizei viel zu wenig tut, um diesen Mörder zu finden. Während Sharon zunächst eher zurückhaltend und ängstlich ist, möchte sie ihre Freundin jedoch nicht enttäuschen. Zusammen beobachten sie die Menschen in ihrer Nachbarschaft und finden einige suspekte Dinge, die sie in ihr Notizbuch schreiben. Im Laufe des Lesens erscheint es, als ob jeder Geheimnisse und Lügen mit sich herumschleppt. Dem Mörder selbst begegnen sie nicht wirklich. Jedoch habe ich immer das Gefühl, als wären sie ihm sehr nah. Was sich jedoch intensiviert, ist ihre Freundschaft. Die einzelnen Kapitel werden aus der Sicht von Miv dargestellt, allerdings dringen wir außerdem in die Gedanken anderer Personen ein. Das Buch befasst sich mit weiteren Themen wie Rassismus, Mobbing, Missbrauch, häuslicher Gewalt, Verlust und Trauer. Dabei beschreibt sie die einzelnen Charaktere sehr authentisch, sodass man sich leicht in sie hineinversetzen kann. Miv und Sharon finde ich sehr mutig für ihr Alter. Ich glaube, ich hätte mich niemals getraut, in dem Alter auf Mördersuche zu gehen. Beeindruckend finde ich den pakistanischen Ladenbesitzer Omar und seinen Sohn Ishtiaq, denen es nicht nur wegen ihrer Religion, sondern vor allem wegen des Migrationshintergrunds schwer gemacht wird. Mir hat vor allem die Freundschaft zwischen Miv, Sharon und Ishtiaq, die sich hier entwickelt, sehr gut gefallen. Sie hat allerdings auch Auswirkungen auf die Freundschaft der beiden Mädchen. Außerdem finde ich das Setting und die Darstellung der politischen Lage Großbritanniens bemerkenswert. Man spürt sofort, dass die Autorin selbst in Yorkshire aufgewachsen ist. Ich fühle mich wirklich in die 70er-Jahre zurückversetzt, wo noch kein Smartphone oder Internet unser Leben bestimmen. Das Ende hat mich dann doch ein wenig überrascht und erschüttert und ich gebe dem Buch 4 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3423284331

    Kai Bliesener, geboren 1971 in Waiblingen, war als Kommunikationsexperte, Mediendesigner und Pressesprecher für verschiedene Verbände und Unternehmen tätig. Er arbeitet als Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für das Theaterhaus Stuttgart sowie als freiberuflicher Autor und Texter. Er lebt mit seiner Familie in Weinstadt.

    "Die Leute können dir sagen, dass du den Mund halten sollst, aber das hindert dich nicht daran, deine eigene Meinung zu haben." (Anne Frank)

    Stuttgart 1945: Im gefürchteten Stuttgarter Hotel Silber soll die neue Kriminalpolizei aufgebaut werden. Paul Kramer bewirbt sich dafür. Doch gleichzeitig muss er an einen Ort zurückkehren, an dem er wenige Tage vor Kriegsende von der Gestapo gefoltert wurde. Selbst nach Ende des Kriegs sind der Hass und die Ideologie des Nationalsozialismus allgegenwärtig. Es zeigt sich recht schnell, wer von seinen Kollegen noch immer auf welcher Seite steht. Besonders nachdem bei einer Razzia ein Jude per Kopfschuss getötet wurde. Paul soll nicht nur in dem Fall ermitteln, sondern außerdem den Tod von Vera Wallner aufklären. Dabei werden die Ermittlungen für ihn zur größten Gefahr.


    Meine Meinung:

    Nach seinem letzten Krimi aus den Fellbacher Weinbergen war ich schon sehr gespannt auf sein neustes Buch. Diesmal geht es in die Geschichte Stuttgarts ins Jahr 1945. Nachdem nun der Krieg zu Ende ist, suchen die Alliierten Bürger, mit denen man die neue Kriminalpolizei aufbauen möchte. Was natürlich nicht so einfach ist in einem Land, wo sich fast jeder zu Hitler und seinen Idealen bekennen musste. Für Paul, der seiner Folter und der Gestapo gerade noch mit dem Leben davonkam, ist es die Gelegenheit. Im Hotel Silber gibt es auch ein Wiedersehen mit seiner großen Liebe Hilde, dessen Vater ihn der Gestapo ausgeliefert hat. Jedoch ist es nicht einfach für die Kripo und Polizei, die zu Beginn noch ohne Waffen Streit und Unruhen schlichten müssen. Selbst als Stuttgarterin habe ich bisher nichts über das Hotel Silber gewusst, sodass ich überaus neugierig auf dieses Buch war. Das ehemalige Hotel wurde schon kurz vor dem Krieg zum Polizeipräsidium, bis es 1936 dann an die politische Polizei, die sogenannte Gestapo, überging. In den drei Verwahrzellen im Keller wurden viele Menschen inhaftiert und gefoltert, unter anderem der Politiker Kurt Schumacher sowie die Widerstandskämpferinnen Liselotte Hermann und Lina Haag. Wie viele Menschen in dieses Hotel hineingingen und nicht mehr herauskamen, ist mir nicht ersichtlich. Außerdem geht es um den Tod des jüdischen Bürgers Jakob Beerbaum, der bei einer Schwarzmarktrazzia getötet wird. Mit viel Liebe zum Detail nimmt uns der Autor in die Machenschaften der Gestapo und ihre extremen Foltermethoden mit und natürlich mit den Vorkommnissen, die anschließend bei der Kripo geschehen. Als großer Fan von realistischen Geschichtsereignissen ist dieser Krimi genau das Richtige für mich. Ich hätte nicht vermutet, dass vieles aus dem Buch nach wahren Begebenheiten entstammt. Das ist natürlich eine ganz andere Art von Krimi, wie man ihn sonst liest, hier fließt natürlich noch zusätzlich viel deutsche Geschichte mit hinein. Ermitteln unter schwersten Bedingungen kann man da nur sagen, und interessante Charaktere machen diesen Kriminalfall zu einem ganz bemerkenswerten Buch. Bei dem ich insbesondere mit Paul mitfiebere. Sehr detailliert und gefühlvoll zeigt uns der Autor, wie es Menschen erging, die mit Hitlers Regime nicht klarkamen oder einfach anders waren, wie Homosexuelle, Juden, Kommunisten, Roma oder Widerstandskämpfer. Ich jedenfalls kann den Krimi nur weiterempfehlen, besonders wenn man mehr über die Zeit vor und nach dem Krieg erfahren will. Von mir bekommt dieser Krimi 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 374082123X

    Martin Conrath ist in Neunkirchen geboren. Nach der Schule machte er zunächst eine Ausbildung zum Schlagzeuger und tourte über 20 Jahre mit Bands und Ensembles durch Deutschland, bevor er sich dem Journalismus zuwandte und für verschiedene Zeitungen tätig war. Nebenbei arbeitete er als freier Schriftsteller und Personalvermittler und lehrte Journalismus, Stilistik und Kommunikation. Heute schreibt er Krimis und historische Romane und lebt in Düsseldorf.


    "Wer da will ein Bergmann sein, er muss ohne Angst und Pein in die Grube fahren und hingegen reich Metall aus der Erde schlagen. (histor. Bergmannsspruch)

    34 Jahre ist es her, als in der Zeche Ludwig zwölf Bergmänner verschüttet und nicht mehr gefunden wurden. Bei einer Routinekontrolle der Elektronik kommt es zum Wasserdurchbruch. Dabei werden Knochen gefunden, die auf "Das Wandernde Dutzend", wie man die vermissten Bergleute nennt, hinweisen. Allerdings werden nicht zwölf Skelette, sondern dreizehn geborgen. Wer ist der unbekannte Tote, der mit einem Kopfschuss getötet wurde? Werner Fleming, der bei dem Wassereinbruch verletzt und traumatisiert wird, gehört zu den damaligen Überlebenden. Kommissarin Elin Akay ermittelt und zieht die Forensikerin Jana Fäller als Beraterin hinzu, deren Vater ebenfalls ein Überlebender von damals war. Elin und Jana stoßen unter den überlebenden Bergmännern auf ein Geheimnis, das viel zu lange unter Gestein verschüttet war. Als das Opfer enthüllt wird, ist ihnen klar, dass einer der Bergmänner abgedrückt haben muss. Elin ist sicher, er wird es wieder tun, um nicht entdeckt zu werden.


    Meine Meinung:

    Ein stillgelegtes Bergwerk ist schon ein interessantes, aber auch unheimliches Setting für einen Kriminalfall. Doch gerade dies ist es, was mich neugierig auf dieses Buch macht. Ich lerne auch zu Beginn recht viel über die Zeche und die Arbeit der Bergleute. Recht schnell findet Kommissarin Elin Akay heraus, dass Rudolf Mergent mehrere Bergmänner um ihr Geld betrogen hat. Er hat ihnen eine Geldanlage schmackhaft gemacht, wo viele der Kumpels ihr hartverdientes Geld anlegten. Leider erwies sich diese Investition als Betrug und alle haben ihre Ersparnisse verloren. Kein Wunder, weshalb viele der Bergmänner nicht gut auf ihn zu sind. Heftig stell ich mir außerdem vor, wenn man wie Elin Akay unter Klaustrophobie leidet und ausgerechnet zu einem Tatort in ein Bergwerk einfahren muss. Da gehört schon wirklich viel Überwindung dazu, so einen Fall nicht lieber abzugeben. Doch da sie weiß, dass der Vater von Freundin Jana Fäller ebenfalls ein Bergmann war und sie noch immer eine gute Verbindung zu dessen Kumpels hat, zieht sie diese zur Beratung dazu. Allerdings hat Jana ganz andere Sorgen. Sie wird für den Tod eines Klienten von dessen Bruder beschuldigt. Jana ist sich nicht sicher, ob er auf Rache sinnt, zumindest scheint er sie zu stalken. Doch eines ist sicher. Entweder ist unter den sieben verbliebenen Bergleuten ein Schuldiger oder aber er lebte inzwischen nicht mehr. Anhand zweier Handlungsstränge, die in der Gegenwart und Vergangenheit spielen, erfahre ich als Leser, was damals wirklich geschehen ist. Leider wird mir in dem Buch doch zu viel über das Privatleben der Ermittler berichtet. Dies wiederum zieht für mich die Geschichte oft unnötig in die Länge. Auch die Ermittlungen werden dadurch etwas unrealistisch und weisen einige Schwächen auf. Zum Beispiel kann ich mir nicht vorstellen, dass die alten Kumpels von damals für eine Rettungsaktion in den Schacht einfahren. Geschweige denn, dass sie mal ebenso Geröll mit einfachen Mitteln entfernen. Dies finde ich dann schon etwas surreal und unrealistisch, diese Beschreibung. Ebenfalls unrealistisch finde ich den Journalisten, der die Ermittlungsarbeit der Polizei übernimmt. Zwar habe ich diese Geschichte gerne gelesen, schon alleine wegen des ungewöhnlichen Settings. Jedoch so richtig warm geworden bin ich noch nicht mit den Ermittlern. Ich hatte den Eindruck, als ob sich der Autor schwertut, in die weibliche Rolle einer Ermittlerin einzutauchen. Ich frage mich nur, warum tun sich das Autoren an, nur wegen der Frauenquote? Dann sollten sie es lieber lassen. Von mir bekommt das Buch 3 1/2 Sterne mit Luft nach oben.


    ASIN/ISBN: B0CZ838PBM

    Jochen Bender forschte als Psychologe bei den Kriminalisten, arbeitete im Knast und unterstützte die Polizei bei Amok-Übungen. Mittlerweile sind von dem erfolgreichen Autor acht Krimis und zahlreiche Kurzkrimis veröffentlicht. Schreiben ist sein Weg, sich kreativ mit der Welt auseinander zu setzen. Seine Markenzeichen sind spannende Unterhaltung, ein flüssiger Schreibstil und kunstvoll ineinander verflochtene Erzählstränge.


    "Zwischen der Betonwand und einem wuchtigen, auffällig rot-weiß-lackierten Amischlitten älteren Baujahrs war ein Mann eingeklemmt. Seine schmerzverzerrten Gesichtszüge zeugten von seinem qualvollen Tod. (Buchauszug)

    Eingeklemmt zwischen seinem Auto und der Graffitiwand der Hall of Fame ist der neuste Tote von Stuttgarts Kommissar Hurlebaus. Anscheinend hat dessen Tod etwas mit dem Graffiti des Kapitalisten zu tun, für das Bodo Bommel aus seinem Wagen steigen musste. Doch wer tötet so brutal und weshalb? Hat er sich hier womöglich mit seinem Mörder getroffen? Während Kommissar Hurlebaus im Leben von Reporter Bodo Bommel gräbt, entdeckt er eine Sensationsgeschichte. Es scheint sich dabei um Oldtimer und einen Fälscherring zu handeln. Diese machen sich zur Aufgabe, Autos jüngeren Datums zu Oldtimern zu frisieren. Allerdings muss Hurlebaus schnell den oder die Täter finden, denn die Morde gehen weiter. Merkwürdig sind außerdem die Flirtversuche der neuen Staatsanwältin Janina Hecht, mit denen sich Hurlebaus konfrontiert sieht.


    Meine Meinung:

    Im seinem vierten Fall vom Stuttgarter Kommissar Hurlebaus geht es dieses Mal um Oldtimer, wie man unschwer am Cover erkennen kann. Allerdings keine herkömmlichen, sondern die Autos werden zu Oldtimern verfälscht. Leider bin ich jetzt nicht gerade der größte Interessent für Oldtimer, weshalb ich mich mit der Geschichte etwas schwertat. Mitunter fehlt mir etwas die Spannung, die dann allerdings am Ende aufkommt. Hurlebaus ist ein echtes schwäbisches Original, das vom Autor hier sehr ausgewogen und speziell dargestellt wird. Es scheint die Oldtimermafia ihr Unwesen zu treiben, die Autos auf älter fälschen. Journalist Bodo Bommel scheint hinter deren Machenschaften gekommen zu sein. Leider muss er dies mit seinem Leben bezahlen und nun müssen die Ermittler sich auf die Suche nach seinem Mörder und diesen Fälschern begeben. Obendrein scheint eigenartigerweise die neue Staatsanwältin mit dem Kommissar zu flirten und seine Kollegen finden das auch noch lustig. Bezweckt Janina Hecht etwas damit oder meint sie es wirklich ernst? Jedenfalls scheint der Kommissar am Anfang sehr angetan von ihren Flirtversuchen und ist deshalb nicht immer bei der Sache. Gerade die Avancen der Staatsanwältin finde ich mitunter sehr unterhaltsam und humorvoll. Vor allem, weil der schrullige, skurrile Hurlebaus für mich so gar nicht der Typ Mann für solche Flirtavancen ist. Allerdings lockert es den gesamten Kriminalfall etwas auf, genauso wie die unterschiedlichen Handlungsstränge, durch die man den Tod des Reporters besser nachvollziehen kann. Für mich ist aber das Setting wichtig, da ich als Stuttgarterin vieles nachvollziehen kann. Allerdings war mir die Graffitiwand Hall of Fame bisher auch nicht bekannt. Ich bin wirklich überrascht von den beeindruckenden Graffitis, die man im Netz bewundern kann. Da die Fälle immer abgeschlossen sind, kann man die Bücher auch einzeln lesen. Durchaus spannend wird es dann doch noch am Ende, sodass dieser Krimi durchaus 4 Sterne von mir bekommt.

    ASIN/ISBN: B0DDH1FTX8

    Dania Dicken, Jahrgang 1985, schreibt seit der Kindheit. Die in Krefeld lebende Autorin hat Psychologie und Informatik studiert und als Online-Redakteurin gearbeitet. Mit den Grundlagen aus dem Psychologiestudium schreibt sie Psychothriller zum Thema Profiling.


    "Edel ist, wer die Kinder schützt vor Gewalt. Edel ist, wer den Kampf mit dem gierigen Pöbel nicht scheut. Edel ist, wer schaudert vor Gemeinheit.“ (Julius Langbehn)

    Special Agent Owen Young ist nach seinem Abschluss beim FBI nun in seiner neuen Abteilung. Hier bekämpft er Gewalt gegen Kinder, aber auch jede Art von Pädophilie. Eine Abteilung mit hoher Fluktuation, da die Fälle einem oft unter die Haut gehen und extrem belastend sind. So ergeht es auch Owen, als er im Darknet die Auktion eines fünfjährigen Jungen verfolgt. Sie versuchen alles, um die Auktion zu stoppen oder selbst zu gewinnen, leider vergebens. Trotzdem lässt Owen dieser Junge nicht mehr los und er setzt alles daran, ihn zu finden. Libby und die hochschwangere Julie versuchen trotz eigenem Fall ihn und seine Abteilung bei diesem Ermittlungen zu unterstützen. Zusammen wollen sie die Hintermänner und Auftraggeber ausfindig machen. Gemeinsam finden sie einige Einzeltäter, die ihnen helfen sollen, den Kinderpornoring zu sprengen. Als sie dem Täter immer näher rücken, werden Owen und Amaya weitere Ermittlungen verboten. Allerdings lassen Libby und Julie mit Nicks Hilfe nicht locker, bis sich die Gefahr zuspitzt.


    Meine Meinung:

    Nach 20 spannenden Fällen ist es nun so weit, dass die Reihe um Special Agent Libby Whitman beendet wird. Doch der letzte Fall hat es noch einmal in sich. Denn es geht um Kinder, die entführt, missbraucht und verkauft werden. Es geht um den Kinderpornoring PedoPlayground, der Säuglinge und Kinder am helllichten Tag aus Krankenhäusern, Supermärkten und ähnlichen Orten entführt. Dabei gehen sie so dreist vor, dass die Eltern kaum eine Chance haben, ihre Kinder zu schützen. Besonders der fünfjährige Oliver hat es Owen angetan. Zusammen mit Amaya und seinem Kollegen Dominic, einem Super-Recognizer, versuchen sie Näheres herauszufinden. Da sie die Auktion nicht verhindern können, müssen sie schnellstens den Käufer des Jungen finden. Als sie einem hohen Tier zu nahe rücken, werden ihre Ermittlungen vom Vorgesetzten gestoppt. Doch gemeinsam mit Libby und Julie können sie nicht nur die Identität von Oliver feststellen, der als Zweieinhalbjähriger vor den Augen der Mutter gekidnappt wurde, sondern außerdem einen der Täter festnehmen. Allerdings wird für die hochschwangere Julie dieser Fall zu einer wahren Herausforderung. Selbst für mich als Leser und Mutter ist dieses Thema ebenfalls kein Pappenstiel. Schon alleine die Vorstellung, was solche Menschen im Laufe von zweieinhalb Jahren so einem Kind antun, wird mir übel. Wie soll dieses Kind je wieder ein normales Leben leben, falls man es je findet? Wie in allen anderen Bänden dieser Reihe profitiert dieses Buch wieder einmal von extrem guten Recherchen der Autorin, die sie oft aus realen Fällen zieht. Ich bin wirklich erschüttert, was Menschen und sogar Familienväter anderen Kindern antun können. Oft weiß nicht mal die eigene Familie oder Frau vom Doppelleben ihres Mannes. Für Owen, der erst kürzlich selbst Vater wurde, ist dieser Fall extrem belastend und ich kann das gut nachvollziehen. Die intensiven Ermittlungen leben zudem von sehr guten Dialogen und der Herzlichkeit, die uns das Privatleben der Ermittler beschert. Im Grunde sind mir dadurch Libby, Owen und Julie inzwischen ans Herz gewachsen und der Abschied ist umso schwerer für mich. Doch ich kann die Motivation der Autorin gut verstehen, die sie uns im Nachwort näher erörtert. Ich jedenfalls kann nicht nur dieses Buch, sondern die gesamten Bücher der Autorin ans Herz legen und gebe erneut 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0DNT4VH88

    Die unter dem Pseudonym schreibende Autorin Ilona Maria lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in einem Haus am Waldrand im schönen Bergischen Land. Neben Beruf und Familie ist es ihre größte Leidenschaft, mit ihrem Laptop in der Küche zu sitzen – eine große Tasse Kaffee vor sich – und romantische Liebesgeschichten zu schreiben. Für sie ist der Tag perfekt, wenn sie nur ein Stündchen schreiben konnte.


    "Glaube niemals, du würdest das Leben eines anderen kennen. Du weißt immer nur das, was er dich wissen lässt." (Pinterest)

    Nach der Absage ihrer Schwester wegen Krankheit möchte Juli Sahlbach Weihnachten nicht alleine verbringen. Sie nimmt sich vor, ihren neuen Freund Eric im winterlichen Maplewood Falls/Vermont zu überraschen. Hätte sie geahnt, dass Eric in der Einöde Amerikas lebt und zudem seine Ex-Freundin zu Besuch ist, wäre sie nie auf die Idee gekommen. Deshalb bleibt auch eine herzliche Begrüßung von Erics Eltern aus, weil sie nichts von Juli ahnen und sie eine ganz andere Zukunft für ihren Sohn geplant haben. Nachdem ein heftiger Schneesturm Julis Abreise zunichtemacht und da alle Hotels ausgebucht sind, muss sie wohl oder übel Weihnachten bei Erics Eltern verbringen. Erneuter Schneefall, der mürrischer Barbesitzer und ein unfreiwilliges Liebesdreieck bescheren Juli ein Weihnachten mit jeder Menge Chaos. Doch irgendwann muss sie sich entscheiden zwischen Eric oder einer neuen Zukunft.


    Meine Meinung:

    Als ich es sah, hat mich sofort das winterliche Cover bezaubert und neugierig gemacht. Der lockere, teils humorvolle Schreibstil der Autorin lässt die Seiten nur so dahinfliegen. Während ich vom weihnachtlich verschneiten Maplewood Falls ganz angetan bin, finde ich vor allem den ersten Eindruck von Familie Henson kühl, abweisend und enttäuschend. Selbst nach dieser unerwarteten Überraschung hätten sie doch etwas freundlicher reagieren können. Jedoch wird es recht schnell aufgeklärt, denn Eric hat seiner Familie die Beziehung zu Juli völlig verheimlicht. Kein Wunder also, dass sie seine Ex-Freundin Alyssa eingeladen haben. Die beiden wollten ursprünglich mal heiraten, ehe Alyssa sich von Eric trennte. Doch für seine Eltern ist sie nach wie vor die richtige Schwiegertochter. So hat sich Julie die Ankunft und Weihnachten nicht vorgestellt. Zweifellos, auch wenn die Gastfreundschaft am Anfang zu wünschen übrig lässt und Eric sich nicht entscheiden kann, muss Juli bei den Hensons ausharren. Denn ein heftiger Schneesturm macht ihre Abreise unumgänglich. Während Weihnachten immer näher rückt, versucht Juli bei Erics Familie Sympathiepunkte zu sammeln. Nebenbei begegnet sie immer wieder Barbesitzer Dan, der ihr mehrmals aus der Patsche hilft. Trotz seiner mürrischen, abweisenden Art scheint er das Herz am rechten Fleck zu haben. Während sie Plätzchen backen, Geschenke besorgen und einer Rettung zur großen Gefahr wird, gibt es noch Platz für die Liebe. Ob Juli wohl Dans Herz erobern oder doch noch mit Eric glücklich wird, das wird sich erst im Laufe der Geschichte erweisen. Nicht nur vom Setting bin ich beeindruckt, auch die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und die Handlung ist sehr abwechslungsreich. Neben den etwas kühl abweisenden Hensons sorgt vor allem der eigenbrötlerische Dan für jede Menge amerikanische Lebensart. Außerdem gibt es so manche lustige Gegebenheit und viele Missverständnisse, die Julie teils sehr herausfordern. Bei amerikanischer Weihnachtstradition, Liebe und einer verschneiten Kleinstadt kann man sich einfach nur wohlfühlen. Wer also ein Weihnachtsbuch dieser Art sucht, der ist hier bestens aufgehoben. Mich jedenfalls hat dieses Buch total überzeugt und wunderbar unterhalten, weshalb ich 5 Sterne gebe. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0DHZ7KL6T

    Lotte R. Wöss, geboren in Graz, absolvierte nach der Matura die Ausbildung zur Diplomierten Krankenschwester. Sie arbeitete mehrere Jahre im Krankenhaus, verheiratet, drei Kinder, fünf Enkelkinder und lebt in Vorarlberg. Ihre Hobbys sind Sportschwimmen, sie liest leidenschaftlich gern, ab und zu zieht es sie in die Berge oder ans Meer. Am meisten genießt sie die Stunden im Kreis ihrer wachsenden Familie


    "Wer aus seiner gewohnten Bahn geworfen wird, meint manchmal, dass alles verloren ist. Doch in Wirklichkeit fängt nur etwas Neues an.“ (Gisela Rieger)

    Eigentlich hätte jetzt Tim Schlucks größte Zeit kommen sollen, bei den Olympischen Spielen in Paris. Jedoch macht ein schwerer Busunfall, bei dem nur vier Menschen überlebt haben, alles zunichte. Besonders Tim geht das ganze Geschehen nahe, da er als Einziger nur leichte Blessuren davongetragen hat. Verletzt und traumatisiert lässt er niemanden an sich heran und verkriecht sich an der Ostsee in Ueckermünde. Lediglich Hund Rocky, den er am Strand trifft, scheint seine Trauer aufzubrechen. Dass Heidi Rockys Besitzerin eine ganz andere Absicht damit verfolgt, ahnt er dabei nicht. Heidi ist Journalistin und wittert die exklusive Story für ihre weitere Karriere bei der Chatterbox. Dabei lügt sie Tim die ausgedachte Geschichte einer Psychologiestudentin vor. Allerdings je länger sie mit ihm zusammen ist, desto mehr verliert sie sich in Tim und die Gefühle werden immer stärker. Wie kann sie ihm nur je die Wahrheit sagen, ohne ihn zu verlieren? Währenddessen muss Andreas um den Apfelhof bangen, denn eine Betrugsgeschichte könnte ihn seine Existenz kosten. Zudem macht ihm mal wieder Lydia wegen Sohn Hendrik das Leben schwer.


    Meine Meinung:
    Mit Band 6 erscheint nun der Abschluss der Reihe "Ein Schluck Liebe" um die Familie Schluck. Dieser Band war für mich der emotionalste und gleichzeitig berührendste Band dieser Reihe. Ich war regelrecht zu Tränen gerührt von Tims Verlust und seiner Trauer und konnte so vieles nachvollziehen. Es war aber sicher auch der unterhaltsame, warmherzige Schreibstil der Autorin, die hier das grandiose Finale dieser Reihe kreiert. Das Einzige , was mir ein wenig fehlt, ist das Ende der Geschichte um den Betrug wegen des Apfelhofs. Das war mir dann doch etwas zu wenig gewesen und vor allem kam dabei Lydia irgendwie gar nicht mehr vor. Trotzdem scheint mir Tims Geschichte hier maßgeblich zu sein, weshalb ich das nicht weiter schlimm finde. Da in diesem Band sehr viele Personen einen Auftritt haben, ist es sicher einfacher, wenn man alle Bände dieser Reihe kennt. Mit sehr viel Engagement versetzt sich die Autorin in Tims Trauma hinein, was sicherlich nicht immer einfach gewesen ist. Doch ich muss sagen, mich hat sie dabei emotional durchaus überrascht. Zwar sind alle Bände mit viel Herzlichkeit und Liebe geschrieben, allerdings hier fand ich es noch eine Stufe extremer. Die sympathische Heidi, die sich als angebliche Psychologiestudentin in Tims Herz schleicht, finde ich besonders ausgeklügelt. Ihre Ratschläge scheinen zu wirken, um Tim aus seinem tiefen Loch der Trauer zu holen. Begeistert bin ich über die Idee, alle Familien zu besuchen und mit ihnen Fotos und Geschichten auszutauschen. Auch, dass Tim seine Freunde in der Klinik besucht, hat mich schwer beeindruckt. Heidis Chef Armand dagegen ist für mich ein hinterhältiger Typ, der nur auf seinen Vorteil aus ist, sei das in der Liebe als auch im Beruf. Ebenso hinterhältig und falsch ist Andreas Ex-Frau Lydia, die mit allen Mitteln die Zukunft für Sohn Hendrik bestimmen will. Am schlimmsten finde ich, dass sie ihn trotz Krankheit zwingen will, weiter am Urlaubsort zu bleiben. Das einzig Positive ist, dass Andreas dort im Hotel die Liebe seines Lebens findet. Doch wird es für ihn und Mariam trotz der großen Entfernung eine Zukunft geben? Durch die drei Handlungsstränge von Tim, Heidi und Andreas bleibt auch dieses Buch wieder abwechslungsreich und unterhaltsam. Mit einem wundervollen Abschluss an Silvester wird dann am Ende nochmal die gesamte Familie verabschiedet. Für mich eine großartige Reihe, die für viel Abwechslung in der Gegenwart und Vergangenheit der Familie Schluck sorgt. Ich gebe dafür gerne weitere 5 Sterne.
    :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0DNFXDYCZ

    Emilia Lombardi ist das Pseudonym einer deutschen Bestsellerautorin, die mit zehn Jahren zum ersten Mal nach Italien kam, wo sie sich sofort in Land und Leute verliebte. Etwa zur gleichen Zeit begann sie auch davon zu träumen, Bücher zu schreiben. Vorher wurde sie jedoch erst noch Germanistin und Schauspielerin, eröffnete ein Theater und schrieb über dreißig Theaterstücke. Außerdem hat sie zahlreiche Romane veröffentlicht, in denen es um Liebe, Geheimnisse und starke Frauen geht. Sie liebt es, mit ihrem Mann und ihren Hunden durchs Piemont zu wandern und sich neue Geschichten auszudenken.


    "Es gibt Menschen mit leuchtendem und Menschen mit glänzendem Verstande. Die ersten erhellen ihre Umgebung, die zweiten verdunkeln sie. (Marie von Ebner-Eschenbach)

    Alba/Piemont, 1971:

    Die Haselnuss-Schokoladen-Kreationen "Crema Piemontese" ist inzwischen zu einem gewinnbringenden Produkt Italiens geworden. Francesca kümmert sich erfolgreich um das Familienunternehmen, welches schon fast aus allen Nähten platzt. Ihre inzwischen erwachsene Tochter Isabella steht nach ihrem Diplomabschluss kurz vor dem Einstieg in die Leitung des Familienunternehmens. Sie schmiedet große Pläne, um die köstlichen Produkte der Familie nun auch international anzubieten. Allerdings kommen bei Francesca alte Ängste hoch, ob sie sich damit nicht übernehmen. Schließlich hat sie es selbst erlebt, wie es ist, alles zu verlieren. Auch Schwager Valentino hat längst noch nicht aufgegeben. Er versucht alles, um den beiden Frauen das Leben schwer zumachen. Als dann ein altes Dokument auftaucht, müssen sie befürchten, alles zu verlieren. Doch Carla, Francesca und Isabelle geben nicht auf und kämpfen gemeinsam.


    Meine Meinung:

    Ein beeindruckendes Cover ziert erneut den zweiten Band dieser italienischen Familiensaga. Hier macht die Autorin nach Band eins einen großen Zeitsprung von fast 20 Jahren. Ich fand diesen großen Zeitsprung fast ein bisschen zu groß. Inzwischen ist aus der kleinen Isabella eine erwachsene Frau geworden, die ihr Studium beendet hat. Mit viel Engagement will sie nun ihre Mutter in der Firmenleitung unterstützen und bringt jede Menge Zukunftspläne mit. Isabella will unbedingt die Crema Piemontese weltweit bekannt machen. Doch Francesca, die in all den Jahren viele Rückschläge ertragen musste, ist eher vorsichtig. Sie scheut sich vor den vielen Schulden, die keine Garantie auf Erfolg versprechen. Doch nach längerem Überlegen fassen sie einen gemeinsamen Entschluss. Wäre da nur nicht Schwager Valentino, der ihnen weiterhin das Leben schwer macht. Als sie wegen eines alten Dokuments sogar ihre Produktion einstellen müssen, haben sie Angst, alles zu verlieren. Doch nun halten die drei Frauen zusammen und versuchen alles, um ihr Unternehmen zu retten. Während weiter an den Produkten der Firma gearbeitet wird, wird zwischen Erfolg und Untergang ein neues Leben geboren und die Liebe gefunden. Denn Francesca ist erneut schwanger und Isabella findet die Liebe ihres Lebens. Dieser zweite Band der Familiensaga wartet wieder mit jede Menge schöner Momente und Liebe auf, aber auch wie schon im ersten Band mit einigen Intrigen und Wendungen. Mutter und Tochter sind ein Familiengespann, wie man es zu dieser Zeit eher selten sieht. Vor allem die Firmenleitung wird nach wie vor immer noch von Männern dominiert. Aber was hatte Francesca schon für eine Wahl, als sie nach dem Tod Matteos alleine dasteht und nach dem Hochwasser alles wieder aufbauen muss. Wo der erste Band mich mit seinen vielen unvorhersehbaren Ereignissen und den Emotionen total überrascht hat, ist in Band zwei vieles vorhersehbarer und lang nicht so überraschend. Im Gegenteil, bei manchen Entscheidungen muss ich sogar mit dem Kopf schütteln über Francesca und noch mehr über Isabella. Bei Francesca eher in Sachen Café Alba und dem Vertrauen zu ihrer Freundin Angelina, während Isabella in Sachen Liebe so einige kuriose, naive Entscheidungen trifft. In Sachen Produktion und Kreativität bekommt sie Hilfe von Konditor Orlando, selbst wenn er mit seiner mürrischen Art Isabella oft zur Weißglut bringt. Gut gefiel mir Carla, die sich absolut ins Positive verändert hat und überhaupt die Dominanz und der Zusammenhalt der Milani-Frauen, während Angelina immer negativer auffällt. Trotz einiger Szenen, die berechnend und vorsehbar sind, konnte ich selbst diesen Band kaum mehr aus den Händen legen. Am Ende jedoch bleiben bei mir einige Fragen offen, was auf einen weiteren Band hoffen lässt. Von mir gibt es für den zweiten Band der Saga nur 4 1/2 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3757700554

    Amea Weihmann kommt gebürtig aus der schönen Pfalz. Sie ist gerne mit ihrem Mann in den Weinbergen unterwegs und genießt die Natur. Ebenso mag sie es, Zeit mit ihrer Familie zu verbringen oder ein gutes Buch zu lesen. Am liebsten liest und schreibt sie Wohlfühlromane. Mit Tiefgang, Herz und Humor lässt sie ihre Leser:innen miterleben, was ihre Charaktere bewegt und sie sich ersehnen bis hin zum Happy End. Sie schreibt berührende Herzgeschichten zum Träumen, die zuversichtlich stimmen. Ein Schmunzeln stets inbegriffen.


    "Es ist aber Naturgesetz, daß das Herz nicht ruht, bis es ans Ziel seiner Wünsche gelangt ist." (Francesco Petrarca)

    Seit der Kindheit hat Melli drei wichtige Wünsche. Ein Buch mit Happy End zu schreiben, in einem schönen Haus mit Veranda zu wohnen und einmal Israel zu bereisen. Inzwischen sind diese Wünsche fast alle erfüllt und dennoch fühlt sich Melli seit der Trennung einsam. Weshalb ein weiterer Herzenswunsch von ihr ein neuer Partner ist. Freundin Celine rät ihr zum Onlinedating und Melli versucht es prompt beim christlichen Partnerschaftsdienst. Nur dort ist sie sich sicher, Männer zu finden, die es ehrlich meinen. Recht schnell lernt sie dort Leon und Josh kennen. Beide scheinen ihr Herz gehörig zum Klopfen zu bringen. So wird die Entscheidung, wer von den beiden der Richtige ist, immer schwieriger. Während Weihnacht mit den Vorbereitungen immer näher rückt, holt sie auf einmal ihre Vergangenheit ein. Helfen können dabei nur noch Omas Lebensweisheiten. Und schließlich muss sie sich schweren Herzens für einen der beiden entscheiden.


    Meine Meinung:

    Der erste Roman dieser Autorin besticht mit einem schönen Cover auf dem einen Holzhaus mitten im Schnee abgebildet ist. Der Schreibstil ist angenehm flüssig, allerdings gibt es für mich zu wenig Höhepunkte in Mellis Alltagsleben. Einige Szenen sind zu ruhig, wiederholen sich und selbst die Emotionen sind mir etwas zu flach. Erst gegen Ende hin wird die Geschichte dann doch noch von Mellis Vergangenheit aufgelockert. Dies hätte von mir aus gerne etwas früher sein dürfen, damit es nicht so ruhig dahinplätschert. Was mir jedoch gut gefällt, ist das Thema Glaube und christliche Werte. Diese scheinen anscheinend nicht nur Melli wichtig zu sein, sondern vor allem der Autorin. Außerdem ist Melli äußerst tierlieb und besitzt eine Katze mit Namen Lillebi. Als Ausgleich zum Autorenleben hilft sie im Gnadenhof ganz in der Nähe aus. Auch das Thema Freunde und Freundschaft wird bei Melli großgeschrieben. Mit der Bekanntschaft von Leon und Josh kommen weitere Personen dazu. Zum einen der sympathische Witwer Leon, der als alleinerziehender Vater von zwei Kindern sofort von Melli fasziniert ist. Ebenfalls sympathisch ist Josh, der sich jedoch als ihr Freund aus alten Tagen outet. Damals sind er und seine Familie von einem Tag auf den anderen auf einmal verschwunden, was bei Melli ein ungutes Gefühl hinterlassen hat. Bis heute weiß sie nicht den Grund für Joshs plötzliches Verschwinden. Da sie damals in Josh verliebt war, ist für Melli eine Welt zusammengebrochen. Können sie nun die Vergangenheit wieder zurückholen und wie sieht ihre gemeinsame Zukunft aus? Aber was ist dann mit Leon, den sie inzwischen ebenfalls lieb gewonnen hat? Plötzlich steht sie zwischen zwei Männern und muss die Entscheidung für ihre Zukunft treffen, ohne jemandem wehzutun. Es ist eine Geschichte, die einen besonders wegen der Geschehnisse am Ende nachdenklich macht. Leider spiegelt sich hier eine Realität wider, die in unserem Land extrem zugenommen hat. Man hätte diese Geschehnisse meinetwegen gerne noch etwas stärker dramatisieren können. Von daher ein gutes Debüt, bei dem noch Luft nach oben ist und dem ich 4 Sterne gebe.:thumbup:


    ASIN/ISBN: B0D9CS1GF2

    Karen Witemeyer liebt historische Romane mit Happy-End-Garantie und einer überzeugenden christlichen Botschaft. Nach dem Studium der Psychologie begann sie selbst mit dem Schreiben. Zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie in Texas.


    "Allzu viel Verletzlichkeit macht einsam und allzu viel Einsamkeit macht verletzlich." (Peter E. Schumacher)

    Texas 1895:

    Wie in jedem Jahr gibt es auch dieses Mal wieder die Aktion Weihnachtskörbe für bedürftige Familien. Dieses Jahr ist allerdings Felicity Wiggins für ihre Kirchengemeinde zuständig. Deshalb möchte sie wirklich vielen mittellosen Familien helfen und darum den reichsten Bürger der Stadt zum Mithelfen bewegen. Denn nur so erhofft sich Felicity, sein Herz zu berühren. Evan Beazer jedoch lebt völlig alleine und hält nichts davon, seinen Obolus zu spenden, geschweige denn mit seinen Mitbürgern in Kontakt zu treten. Felicity hat allerdings einen Plan, wie sie ihn dazu bewegen kann, sie zu begleiten. Kann sie Evan Beazers wirklich davon überzeugen, dass nicht nur Geld Menschen glücklich macht?


    Meine Meinung:

    In diesem winterlichen "Kleine Auszeit" Roman wird in einer kleinen Abwandlung Charles Dickens Weihnachtsgeschichte behandelt. Nur, dass es dieses Mal weniger um drei Geister geht, sondern darum, den einsamen, knickrigen Evan Beazer zu berühren und zum Umdenken zu bewegen. Natürlich spielt hier dabei zusätzlich der Glaube eine große Rolle. Der wird hier in Form der liebenswerten Felicity und der Aktion Weihnachtskörbe maßgeblich vermittelt. Wie so oft wuchs Evan selbst in Armut auf. Allerdings aus Angst, alles wieder zu verlieren, bestimmen Habgier und Geiz immer mehr sein Leben. Kein Wunder, weshalb es dadurch immer einsamer um den Hotelbesitzer wurde. Felicity hingegen wurde stark geprägt durch den familiären Glauben und glaubt immer an das Gute im Menschen. So ist sie natürlich sicher, Evan umstimmen zu können. Hartnäckig wie Felicity ist, lässt sie sich nicht einfach von ihm abwimmeln. Schon alleine weil sie sich heimlich in Evan verliebt hat, gibt sie nicht auf. Sie ist sich sicher, dass sie durch Evans Mithilfe bei der Aktion Weihnachtskörbe viel mehr bei ihm erreichen kann. Die Autorin hat mit der Veränderung der "Christmas Carol"-Geschichte von Charles Dickens und den christlichen Werten und Tugenden ein anrührendes Buch geschrieben. Man sieht es ja selbst heute noch, wie vor allem wohltätige Aktionen rund um die Weihnachtszeit, die Menschen berühren und sie dadurch Bedürftigen helfen. Ich fand diese Geschichte schon deshalb viel passender, weil darin nicht die drei Geister vorkamen. Doch vor allem haben mich Felicitys großes Herz und ihre Familie sehr beeindruckt. Berührt hat mich außerdem Timothys Schicksal und wie er damit umgeht. Lustig fand ich Mrs. Bell, die mit Evans’ Verwandlung so gar nicht klarkam. Für mich zwar keine Überraschung, doch ein überzeugendes Buch, welches vornehmlich mit dem Glauben punktet. Durch die Kürze liest sich diese Geschichte recht schnell und ist außerdem ein schönes Geschenk zu Weihnachten. Von mir gibt es 5 Sterne dafür. Für mich zwar keine Überraschung, doch ein überzeugendes Buch, welches für mich vornehmlich mit dem Glauben punktet. Durch die Kürze ist diese Geschichte recht angenehm zu lesen und ist außerdem ein schönes Geschenk zu Weihnachten. Von mir gibt es 5 Sterne dafür.:thumbup:


    ASIN/ISBN: 3963624116