Beiträge von claudi-1963

    Elisabeth Büchle hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und wurde für ihre Arbeit schon mehrfach ausgezeichnet. Ihr Markenzeichen ist die Mischung aus gründlich recherchiertem historischen Hintergrund, abwechslungsreicher Handlung und einem guten Schuss Romantik. Sie ist verheiratet, Mutter von fünf Kindern und lebt im süddeutschen Raum.


    "Denn Gott nimmt die Schuld von mir, wenn ich etwas aufrichtig bereue, und versenkt sie in den Tiefen des Meeres. Dort, wo ist sie nie mehr hervorholen kann." (Buchauszug)

    Liliensee 1966: Nach ihrem Studium ist Bärbel nun wieder nach Vierbrücken zurückgekehrt, wo sie künftig als Lehrerin unterrichtet. Viel hat sie sich vorgenommen für den Unterricht und die Kinder. Allerdings lasten ein erneuter Vorfall und jenes Unglück aus der Kindheit schwer auf ihr. Diese Verunsicherung und Ängste sind es, die immer wieder die Hände nach ihr ausstrecken und sie in Panik versetzen. Und noch jemand anderes verunsichert sie, ihr Jugendfreund Ralf Vogel, der ebenfalls zurückgekehrt ist und nun als Tierarzt bei Ben mithilft. Die verschütteten Gefühle für Ralf kehren zurück, obwohl Bärbel weiß, dass sie niemals heiraten wird. Schließlich hat sie das den Bewohnern und Wohlgebern versprochen. Außerdem, welcher Mann will schon eine Frau mit einer Narbe im Gesicht? Ein herannahendes Herbstunwetter wird sie jedoch eines Besseren belehren.


    Meine Meinung:

    Der Blick auf den See mit den herbstlichen Blättern auf dem Cover ist passend für diese Geschichte. Wie immer bei der Autorin ist das Buch einfühlsam, lebendig und mitfühlend geschrieben. Und so kann ich mich sehr gut in die Charaktere hineinversetzen, die durch ihren starken Glauben geprägt sind. Jedoch hadert Bärbel trotzdem mit ihrem Schicksal bzw. dem Aussehen und der unschönen Narbe, die ihr Gesicht seit dem damaligen Unfall ziert. Was in ihrer Kindheit damals geschehen ist, das kann man in "Liv-Neuanfang mit Hindernissen" nachlesen. Welches quasi den Auftakt zur Liliensee-Reihe bildet, dass nun mit Band 4 das Ende ist. In diesen Büchern dreht sich alles um die Försterfamilie Vogel mit den Söhnen Robert, Georg, ihrer Cousine Ellen und Ralf. Dabei spielt natürlich Mutter Charlotte mit ihren Verkupplungsversuchen ebenfalls eine tragende Rolle. Sie meint es natürlich immer gut, wenn sie für ihre Söhne die richtige Frau aussucht. Dieses Buch spielt im Jahre 1966, was man eigentlich nur an dem Lehrerinnenzölibat merkt. Was allerdings schon 1951 abgeschafft wurde, wie die Autorin am Ende erklärt. Beim Hochwasser merkt man es ebenfalls, bei dem man natürlich nicht mit Handys Hilfe holen kann wie heutzutage. Da kann so ein Unwetter schon mal ganz anders ausarten und man ist mehr auf Hilfe angewiesen, als es heute der Fall ist. Dadurch spürt man hier eindeutig mehr Nachbarschaftshilfe, Familienzusammenhalt und Nächstenliebe. Was mich aber verwundert, ist, dass kaum jemand die beiden vermisst, weil sie vom Unwetter doch länger abgeschnitten sind. Köstlich amüsiert hat mich die Entwicklung des kleinen Horvart Joe Frazier, den Bärbel abgemagert im Schulhaus vorfindet. Mit ihm scheint das Eis bei Bärbel zu brechen, was sie für andere Menschen ein wenig unnahbar macht. Außerdem schenkt Ralf ihr genug Gottvertrauen und Liebe, um ihre Ängste und Panik zu überwinden. Ich finde es immer wieder schön zu sehen, wie die Autorin den Lesern aufzeigt, wie man einen Schicksalsschlag mit Glauben und Gebet überwinden kann. Sicher trifft das nicht mehr auf jeden zu. Doch ist es nicht auch heute noch so, dass wir bei schweren Schlägen noch immer Hilfe im Glauben suchen? Dass aus der quirligen, angstfreien Bärbel eine verkrampfte, ängstliche Lehrerin mit Panikattacken wurde, hat die Autorin hier sehr gut dargestellt. Mir gefällt es immer wieder, wie die Autorin den Lesern aufzeigt, wie man einen Schicksalsschlag mit Glauben und Gebet überwinden kann. Sicher trifft das nicht mehr auf jeden zu. Doch ist es nicht auch heute noch so, dass wir bei schweren Schlägen noch immer Hilfe im Glauben suchen? Dass aus der quirligen, angstfreien Bärbel eine verkrampfte, ängstliche Lehrerin mit Panikattacken wurde, hat die Autorin hier sehr gut dargestellt. Ralf dagegen wirkt auf mich noch immer erfrischend lebendig und junggeblieben, was sich auf Bärbel überträgt. Heiter geht es auch bei Johann zu, den Charlotte ebenfalls heimlich verkuppeln möchte. Doch dieser setzt zur Gegenwehr an und plötzlich hat selbst sie Skrupel. Ein Buch, das ich wieder wie alle die anderen Bücher von ihr verschlungen habe und dem ich 5 Sterne gebe. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3986950761

    Jennie Godfrey ist in Yorkshire geboren und aufgewachsen. Um sich ihren Traum vom Schreiben zu verwirklichen, hat sie ihren Job als Personalleiterin bei einem großen DAX-Unternehmen aufgegeben. ›Unser Buch der seltsamen Dinge‹ ist ihr erster Roman, der nach Erscheinen sofort auf Platz 3 der ›Sunday Times‹-Bestsellerliste eingestiegen ist.


    "Die Götter sind seltsam, sie bestrafen uns für das, was gut und menschlich in uns ist, genau so wie für das, was schlecht und böse ist." (Oscar Wilde)

    Es sind die 70er-Jahre, Margaret Thatcher regiert in Großbritannien und in Yorkshire treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Der sogenannte Yorkshire-Ripper mordet ähnlich wie sein Namensgeber Jack the Ripper Frauen. Die 12-jährige Miv hat deshalb Angst, von ihrer Freundin Sharon getrennt zu werden. Denn Mivs Vater erwägt es, mit seiner Familie wegzuziehen. Jedoch wäre es für Miv undenkbar, Sharon nicht mehr jeden Tag zu sehen. Besonders da sie sich zu Hause, nachdem ihre Mutter nicht mehr spricht und Tante Jean den Haushalt führt, nicht mehr wohlfühlt. Was wäre, wenn sie den Mörder finden und nicht mehr wegziehen müssten? Bei ihren täglichen Observationen schreiben sie Dinge in ein Notizbuch, die ihnen seltsam vorkommen. Doch wie sollen sie den Ripper finden, wenn nicht mal die Polizei dies schafft?


    Meine Meinung:

    Von 1975 bis 1980 versetzt der Yorkshire-Ripper die Menschen der Grafschaft in Angst und Schrecken. In dieser relativ kurzen Zeit werden 13 Frauen ermordet und 7 weitere schwer verletzt, wobei einige seiner Opfer Prostituierte waren. Im Januar 1981 wird der Mörder überraschend festgenommen, weil er ein Auto mit gefälschtem Nummernschild fuhr. Dieses Buch ist kein reiner Krimi, sondern hier geht es eher um eine Mädchenfreundschaft, die sich sogar noch um weitere Personen erweitert. Aber natürlich auch um die ganze Auswirkung eines Mörders auf die Anwohner Yorkshires. Für Miv ist klar, dass die Polizei viel zu wenig tut, um diesen Mörder zu finden. Während Sharon zunächst eher zurückhaltend und ängstlich ist, möchte sie ihre Freundin jedoch nicht enttäuschen. Zusammen beobachten sie die Menschen in ihrer Nachbarschaft und finden einige suspekte Dinge, die sie in ihr Notizbuch schreiben. Im Laufe des Lesens erscheint es, als ob jeder Geheimnisse und Lügen mit sich herumschleppt. Dem Mörder selbst begegnen sie nicht wirklich. Jedoch habe ich immer das Gefühl, als wären sie ihm sehr nah. Was sich jedoch intensiviert, ist ihre Freundschaft. Die einzelnen Kapitel werden aus der Sicht von Miv dargestellt, allerdings dringen wir außerdem in die Gedanken anderer Personen ein. Das Buch befasst sich mit weiteren Themen wie Rassismus, Mobbing, Missbrauch, häuslicher Gewalt, Verlust und Trauer. Dabei beschreibt sie die einzelnen Charaktere sehr authentisch, sodass man sich leicht in sie hineinversetzen kann. Miv und Sharon finde ich sehr mutig für ihr Alter. Ich glaube, ich hätte mich niemals getraut, in dem Alter auf Mördersuche zu gehen. Beeindruckend finde ich den pakistanischen Ladenbesitzer Omar und seinen Sohn Ishtiaq, denen es nicht nur wegen ihrer Religion, sondern vor allem wegen des Migrationshintergrunds schwer gemacht wird. Mir hat vor allem die Freundschaft zwischen Miv, Sharon und Ishtiaq, die sich hier entwickelt, sehr gut gefallen. Sie hat allerdings auch Auswirkungen auf die Freundschaft der beiden Mädchen. Außerdem finde ich das Setting und die Darstellung der politischen Lage Großbritanniens bemerkenswert. Man spürt sofort, dass die Autorin selbst in Yorkshire aufgewachsen ist. Ich fühle mich wirklich in die 70er-Jahre zurückversetzt, wo noch kein Smartphone oder Internet unser Leben bestimmen. Das Ende hat mich dann doch ein wenig überrascht und erschüttert und ich gebe dem Buch 4 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3423284331

    Kai Bliesener, geboren 1971 in Waiblingen, war als Kommunikationsexperte, Mediendesigner und Pressesprecher für verschiedene Verbände und Unternehmen tätig. Er arbeitet als Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für das Theaterhaus Stuttgart sowie als freiberuflicher Autor und Texter. Er lebt mit seiner Familie in Weinstadt.

    "Die Leute können dir sagen, dass du den Mund halten sollst, aber das hindert dich nicht daran, deine eigene Meinung zu haben." (Anne Frank)

    Stuttgart 1945: Im gefürchteten Stuttgarter Hotel Silber soll die neue Kriminalpolizei aufgebaut werden. Paul Kramer bewirbt sich dafür. Doch gleichzeitig muss er an einen Ort zurückkehren, an dem er wenige Tage vor Kriegsende von der Gestapo gefoltert wurde. Selbst nach Ende des Kriegs sind der Hass und die Ideologie des Nationalsozialismus allgegenwärtig. Es zeigt sich recht schnell, wer von seinen Kollegen noch immer auf welcher Seite steht. Besonders nachdem bei einer Razzia ein Jude per Kopfschuss getötet wurde. Paul soll nicht nur in dem Fall ermitteln, sondern außerdem den Tod von Vera Wallner aufklären. Dabei werden die Ermittlungen für ihn zur größten Gefahr.


    Meine Meinung:

    Nach seinem letzten Krimi aus den Fellbacher Weinbergen war ich schon sehr gespannt auf sein neustes Buch. Diesmal geht es in die Geschichte Stuttgarts ins Jahr 1945. Nachdem nun der Krieg zu Ende ist, suchen die Alliierten Bürger, mit denen man die neue Kriminalpolizei aufbauen möchte. Was natürlich nicht so einfach ist in einem Land, wo sich fast jeder zu Hitler und seinen Idealen bekennen musste. Für Paul, der seiner Folter und der Gestapo gerade noch mit dem Leben davonkam, ist es die Gelegenheit. Im Hotel Silber gibt es auch ein Wiedersehen mit seiner großen Liebe Hilde, dessen Vater ihn der Gestapo ausgeliefert hat. Jedoch ist es nicht einfach für die Kripo und Polizei, die zu Beginn noch ohne Waffen Streit und Unruhen schlichten müssen. Selbst als Stuttgarterin habe ich bisher nichts über das Hotel Silber gewusst, sodass ich überaus neugierig auf dieses Buch war. Das ehemalige Hotel wurde schon kurz vor dem Krieg zum Polizeipräsidium, bis es 1936 dann an die politische Polizei, die sogenannte Gestapo, überging. In den drei Verwahrzellen im Keller wurden viele Menschen inhaftiert und gefoltert, unter anderem der Politiker Kurt Schumacher sowie die Widerstandskämpferinnen Liselotte Hermann und Lina Haag. Wie viele Menschen in dieses Hotel hineingingen und nicht mehr herauskamen, ist mir nicht ersichtlich. Außerdem geht es um den Tod des jüdischen Bürgers Jakob Beerbaum, der bei einer Schwarzmarktrazzia getötet wird. Mit viel Liebe zum Detail nimmt uns der Autor in die Machenschaften der Gestapo und ihre extremen Foltermethoden mit und natürlich mit den Vorkommnissen, die anschließend bei der Kripo geschehen. Als großer Fan von realistischen Geschichtsereignissen ist dieser Krimi genau das Richtige für mich. Ich hätte nicht vermutet, dass vieles aus dem Buch nach wahren Begebenheiten entstammt. Das ist natürlich eine ganz andere Art von Krimi, wie man ihn sonst liest, hier fließt natürlich noch zusätzlich viel deutsche Geschichte mit hinein. Ermitteln unter schwersten Bedingungen kann man da nur sagen, und interessante Charaktere machen diesen Kriminalfall zu einem ganz bemerkenswerten Buch. Bei dem ich insbesondere mit Paul mitfiebere. Sehr detailliert und gefühlvoll zeigt uns der Autor, wie es Menschen erging, die mit Hitlers Regime nicht klarkamen oder einfach anders waren, wie Homosexuelle, Juden, Kommunisten, Roma oder Widerstandskämpfer. Ich jedenfalls kann den Krimi nur weiterempfehlen, besonders wenn man mehr über die Zeit vor und nach dem Krieg erfahren will. Von mir bekommt dieser Krimi 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 374082123X

    Martin Conrath ist in Neunkirchen geboren. Nach der Schule machte er zunächst eine Ausbildung zum Schlagzeuger und tourte über 20 Jahre mit Bands und Ensembles durch Deutschland, bevor er sich dem Journalismus zuwandte und für verschiedene Zeitungen tätig war. Nebenbei arbeitete er als freier Schriftsteller und Personalvermittler und lehrte Journalismus, Stilistik und Kommunikation. Heute schreibt er Krimis und historische Romane und lebt in Düsseldorf.


    "Wer da will ein Bergmann sein, er muss ohne Angst und Pein in die Grube fahren und hingegen reich Metall aus der Erde schlagen. (histor. Bergmannsspruch)

    34 Jahre ist es her, als in der Zeche Ludwig zwölf Bergmänner verschüttet und nicht mehr gefunden wurden. Bei einer Routinekontrolle der Elektronik kommt es zum Wasserdurchbruch. Dabei werden Knochen gefunden, die auf "Das Wandernde Dutzend", wie man die vermissten Bergleute nennt, hinweisen. Allerdings werden nicht zwölf Skelette, sondern dreizehn geborgen. Wer ist der unbekannte Tote, der mit einem Kopfschuss getötet wurde? Werner Fleming, der bei dem Wassereinbruch verletzt und traumatisiert wird, gehört zu den damaligen Überlebenden. Kommissarin Elin Akay ermittelt und zieht die Forensikerin Jana Fäller als Beraterin hinzu, deren Vater ebenfalls ein Überlebender von damals war. Elin und Jana stoßen unter den überlebenden Bergmännern auf ein Geheimnis, das viel zu lange unter Gestein verschüttet war. Als das Opfer enthüllt wird, ist ihnen klar, dass einer der Bergmänner abgedrückt haben muss. Elin ist sicher, er wird es wieder tun, um nicht entdeckt zu werden.


    Meine Meinung:

    Ein stillgelegtes Bergwerk ist schon ein interessantes, aber auch unheimliches Setting für einen Kriminalfall. Doch gerade dies ist es, was mich neugierig auf dieses Buch macht. Ich lerne auch zu Beginn recht viel über die Zeche und die Arbeit der Bergleute. Recht schnell findet Kommissarin Elin Akay heraus, dass Rudolf Mergent mehrere Bergmänner um ihr Geld betrogen hat. Er hat ihnen eine Geldanlage schmackhaft gemacht, wo viele der Kumpels ihr hartverdientes Geld anlegten. Leider erwies sich diese Investition als Betrug und alle haben ihre Ersparnisse verloren. Kein Wunder, weshalb viele der Bergmänner nicht gut auf ihn zu sind. Heftig stell ich mir außerdem vor, wenn man wie Elin Akay unter Klaustrophobie leidet und ausgerechnet zu einem Tatort in ein Bergwerk einfahren muss. Da gehört schon wirklich viel Überwindung dazu, so einen Fall nicht lieber abzugeben. Doch da sie weiß, dass der Vater von Freundin Jana Fäller ebenfalls ein Bergmann war und sie noch immer eine gute Verbindung zu dessen Kumpels hat, zieht sie diese zur Beratung dazu. Allerdings hat Jana ganz andere Sorgen. Sie wird für den Tod eines Klienten von dessen Bruder beschuldigt. Jana ist sich nicht sicher, ob er auf Rache sinnt, zumindest scheint er sie zu stalken. Doch eines ist sicher. Entweder ist unter den sieben verbliebenen Bergleuten ein Schuldiger oder aber er lebte inzwischen nicht mehr. Anhand zweier Handlungsstränge, die in der Gegenwart und Vergangenheit spielen, erfahre ich als Leser, was damals wirklich geschehen ist. Leider wird mir in dem Buch doch zu viel über das Privatleben der Ermittler berichtet. Dies wiederum zieht für mich die Geschichte oft unnötig in die Länge. Auch die Ermittlungen werden dadurch etwas unrealistisch und weisen einige Schwächen auf. Zum Beispiel kann ich mir nicht vorstellen, dass die alten Kumpels von damals für eine Rettungsaktion in den Schacht einfahren. Geschweige denn, dass sie mal ebenso Geröll mit einfachen Mitteln entfernen. Dies finde ich dann schon etwas surreal und unrealistisch, diese Beschreibung. Ebenfalls unrealistisch finde ich den Journalisten, der die Ermittlungsarbeit der Polizei übernimmt. Zwar habe ich diese Geschichte gerne gelesen, schon alleine wegen des ungewöhnlichen Settings. Jedoch so richtig warm geworden bin ich noch nicht mit den Ermittlern. Ich hatte den Eindruck, als ob sich der Autor schwertut, in die weibliche Rolle einer Ermittlerin einzutauchen. Ich frage mich nur, warum tun sich das Autoren an, nur wegen der Frauenquote? Dann sollten sie es lieber lassen. Von mir bekommt das Buch 3 1/2 Sterne mit Luft nach oben.


    ASIN/ISBN: B0CZ838PBM

    Jochen Bender forschte als Psychologe bei den Kriminalisten, arbeitete im Knast und unterstützte die Polizei bei Amok-Übungen. Mittlerweile sind von dem erfolgreichen Autor acht Krimis und zahlreiche Kurzkrimis veröffentlicht. Schreiben ist sein Weg, sich kreativ mit der Welt auseinander zu setzen. Seine Markenzeichen sind spannende Unterhaltung, ein flüssiger Schreibstil und kunstvoll ineinander verflochtene Erzählstränge.


    "Zwischen der Betonwand und einem wuchtigen, auffällig rot-weiß-lackierten Amischlitten älteren Baujahrs war ein Mann eingeklemmt. Seine schmerzverzerrten Gesichtszüge zeugten von seinem qualvollen Tod. (Buchauszug)

    Eingeklemmt zwischen seinem Auto und der Graffitiwand der Hall of Fame ist der neuste Tote von Stuttgarts Kommissar Hurlebaus. Anscheinend hat dessen Tod etwas mit dem Graffiti des Kapitalisten zu tun, für das Bodo Bommel aus seinem Wagen steigen musste. Doch wer tötet so brutal und weshalb? Hat er sich hier womöglich mit seinem Mörder getroffen? Während Kommissar Hurlebaus im Leben von Reporter Bodo Bommel gräbt, entdeckt er eine Sensationsgeschichte. Es scheint sich dabei um Oldtimer und einen Fälscherring zu handeln. Diese machen sich zur Aufgabe, Autos jüngeren Datums zu Oldtimern zu frisieren. Allerdings muss Hurlebaus schnell den oder die Täter finden, denn die Morde gehen weiter. Merkwürdig sind außerdem die Flirtversuche der neuen Staatsanwältin Janina Hecht, mit denen sich Hurlebaus konfrontiert sieht.


    Meine Meinung:

    Im seinem vierten Fall vom Stuttgarter Kommissar Hurlebaus geht es dieses Mal um Oldtimer, wie man unschwer am Cover erkennen kann. Allerdings keine herkömmlichen, sondern die Autos werden zu Oldtimern verfälscht. Leider bin ich jetzt nicht gerade der größte Interessent für Oldtimer, weshalb ich mich mit der Geschichte etwas schwertat. Mitunter fehlt mir etwas die Spannung, die dann allerdings am Ende aufkommt. Hurlebaus ist ein echtes schwäbisches Original, das vom Autor hier sehr ausgewogen und speziell dargestellt wird. Es scheint die Oldtimermafia ihr Unwesen zu treiben, die Autos auf älter fälschen. Journalist Bodo Bommel scheint hinter deren Machenschaften gekommen zu sein. Leider muss er dies mit seinem Leben bezahlen und nun müssen die Ermittler sich auf die Suche nach seinem Mörder und diesen Fälschern begeben. Obendrein scheint eigenartigerweise die neue Staatsanwältin mit dem Kommissar zu flirten und seine Kollegen finden das auch noch lustig. Bezweckt Janina Hecht etwas damit oder meint sie es wirklich ernst? Jedenfalls scheint der Kommissar am Anfang sehr angetan von ihren Flirtversuchen und ist deshalb nicht immer bei der Sache. Gerade die Avancen der Staatsanwältin finde ich mitunter sehr unterhaltsam und humorvoll. Vor allem, weil der schrullige, skurrile Hurlebaus für mich so gar nicht der Typ Mann für solche Flirtavancen ist. Allerdings lockert es den gesamten Kriminalfall etwas auf, genauso wie die unterschiedlichen Handlungsstränge, durch die man den Tod des Reporters besser nachvollziehen kann. Für mich ist aber das Setting wichtig, da ich als Stuttgarterin vieles nachvollziehen kann. Allerdings war mir die Graffitiwand Hall of Fame bisher auch nicht bekannt. Ich bin wirklich überrascht von den beeindruckenden Graffitis, die man im Netz bewundern kann. Da die Fälle immer abgeschlossen sind, kann man die Bücher auch einzeln lesen. Durchaus spannend wird es dann doch noch am Ende, sodass dieser Krimi durchaus 4 Sterne von mir bekommt.

    ASIN/ISBN: B0DDH1FTX8

    Dania Dicken, Jahrgang 1985, schreibt seit der Kindheit. Die in Krefeld lebende Autorin hat Psychologie und Informatik studiert und als Online-Redakteurin gearbeitet. Mit den Grundlagen aus dem Psychologiestudium schreibt sie Psychothriller zum Thema Profiling.


    "Edel ist, wer die Kinder schützt vor Gewalt. Edel ist, wer den Kampf mit dem gierigen Pöbel nicht scheut. Edel ist, wer schaudert vor Gemeinheit.“ (Julius Langbehn)

    Special Agent Owen Young ist nach seinem Abschluss beim FBI nun in seiner neuen Abteilung. Hier bekämpft er Gewalt gegen Kinder, aber auch jede Art von Pädophilie. Eine Abteilung mit hoher Fluktuation, da die Fälle einem oft unter die Haut gehen und extrem belastend sind. So ergeht es auch Owen, als er im Darknet die Auktion eines fünfjährigen Jungen verfolgt. Sie versuchen alles, um die Auktion zu stoppen oder selbst zu gewinnen, leider vergebens. Trotzdem lässt Owen dieser Junge nicht mehr los und er setzt alles daran, ihn zu finden. Libby und die hochschwangere Julie versuchen trotz eigenem Fall ihn und seine Abteilung bei diesem Ermittlungen zu unterstützen. Zusammen wollen sie die Hintermänner und Auftraggeber ausfindig machen. Gemeinsam finden sie einige Einzeltäter, die ihnen helfen sollen, den Kinderpornoring zu sprengen. Als sie dem Täter immer näher rücken, werden Owen und Amaya weitere Ermittlungen verboten. Allerdings lassen Libby und Julie mit Nicks Hilfe nicht locker, bis sich die Gefahr zuspitzt.


    Meine Meinung:

    Nach 20 spannenden Fällen ist es nun so weit, dass die Reihe um Special Agent Libby Whitman beendet wird. Doch der letzte Fall hat es noch einmal in sich. Denn es geht um Kinder, die entführt, missbraucht und verkauft werden. Es geht um den Kinderpornoring PedoPlayground, der Säuglinge und Kinder am helllichten Tag aus Krankenhäusern, Supermärkten und ähnlichen Orten entführt. Dabei gehen sie so dreist vor, dass die Eltern kaum eine Chance haben, ihre Kinder zu schützen. Besonders der fünfjährige Oliver hat es Owen angetan. Zusammen mit Amaya und seinem Kollegen Dominic, einem Super-Recognizer, versuchen sie Näheres herauszufinden. Da sie die Auktion nicht verhindern können, müssen sie schnellstens den Käufer des Jungen finden. Als sie einem hohen Tier zu nahe rücken, werden ihre Ermittlungen vom Vorgesetzten gestoppt. Doch gemeinsam mit Libby und Julie können sie nicht nur die Identität von Oliver feststellen, der als Zweieinhalbjähriger vor den Augen der Mutter gekidnappt wurde, sondern außerdem einen der Täter festnehmen. Allerdings wird für die hochschwangere Julie dieser Fall zu einer wahren Herausforderung. Selbst für mich als Leser und Mutter ist dieses Thema ebenfalls kein Pappenstiel. Schon alleine die Vorstellung, was solche Menschen im Laufe von zweieinhalb Jahren so einem Kind antun, wird mir übel. Wie soll dieses Kind je wieder ein normales Leben leben, falls man es je findet? Wie in allen anderen Bänden dieser Reihe profitiert dieses Buch wieder einmal von extrem guten Recherchen der Autorin, die sie oft aus realen Fällen zieht. Ich bin wirklich erschüttert, was Menschen und sogar Familienväter anderen Kindern antun können. Oft weiß nicht mal die eigene Familie oder Frau vom Doppelleben ihres Mannes. Für Owen, der erst kürzlich selbst Vater wurde, ist dieser Fall extrem belastend und ich kann das gut nachvollziehen. Die intensiven Ermittlungen leben zudem von sehr guten Dialogen und der Herzlichkeit, die uns das Privatleben der Ermittler beschert. Im Grunde sind mir dadurch Libby, Owen und Julie inzwischen ans Herz gewachsen und der Abschied ist umso schwerer für mich. Doch ich kann die Motivation der Autorin gut verstehen, die sie uns im Nachwort näher erörtert. Ich jedenfalls kann nicht nur dieses Buch, sondern die gesamten Bücher der Autorin ans Herz legen und gebe erneut 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0DNT4VH88

    Die unter dem Pseudonym schreibende Autorin Ilona Maria lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in einem Haus am Waldrand im schönen Bergischen Land. Neben Beruf und Familie ist es ihre größte Leidenschaft, mit ihrem Laptop in der Küche zu sitzen – eine große Tasse Kaffee vor sich – und romantische Liebesgeschichten zu schreiben. Für sie ist der Tag perfekt, wenn sie nur ein Stündchen schreiben konnte.


    "Glaube niemals, du würdest das Leben eines anderen kennen. Du weißt immer nur das, was er dich wissen lässt." (Pinterest)

    Nach der Absage ihrer Schwester wegen Krankheit möchte Juli Sahlbach Weihnachten nicht alleine verbringen. Sie nimmt sich vor, ihren neuen Freund Eric im winterlichen Maplewood Falls/Vermont zu überraschen. Hätte sie geahnt, dass Eric in der Einöde Amerikas lebt und zudem seine Ex-Freundin zu Besuch ist, wäre sie nie auf die Idee gekommen. Deshalb bleibt auch eine herzliche Begrüßung von Erics Eltern aus, weil sie nichts von Juli ahnen und sie eine ganz andere Zukunft für ihren Sohn geplant haben. Nachdem ein heftiger Schneesturm Julis Abreise zunichtemacht und da alle Hotels ausgebucht sind, muss sie wohl oder übel Weihnachten bei Erics Eltern verbringen. Erneuter Schneefall, der mürrischer Barbesitzer und ein unfreiwilliges Liebesdreieck bescheren Juli ein Weihnachten mit jeder Menge Chaos. Doch irgendwann muss sie sich entscheiden zwischen Eric oder einer neuen Zukunft.


    Meine Meinung:

    Als ich es sah, hat mich sofort das winterliche Cover bezaubert und neugierig gemacht. Der lockere, teils humorvolle Schreibstil der Autorin lässt die Seiten nur so dahinfliegen. Während ich vom weihnachtlich verschneiten Maplewood Falls ganz angetan bin, finde ich vor allem den ersten Eindruck von Familie Henson kühl, abweisend und enttäuschend. Selbst nach dieser unerwarteten Überraschung hätten sie doch etwas freundlicher reagieren können. Jedoch wird es recht schnell aufgeklärt, denn Eric hat seiner Familie die Beziehung zu Juli völlig verheimlicht. Kein Wunder also, dass sie seine Ex-Freundin Alyssa eingeladen haben. Die beiden wollten ursprünglich mal heiraten, ehe Alyssa sich von Eric trennte. Doch für seine Eltern ist sie nach wie vor die richtige Schwiegertochter. So hat sich Julie die Ankunft und Weihnachten nicht vorgestellt. Zweifellos, auch wenn die Gastfreundschaft am Anfang zu wünschen übrig lässt und Eric sich nicht entscheiden kann, muss Juli bei den Hensons ausharren. Denn ein heftiger Schneesturm macht ihre Abreise unumgänglich. Während Weihnachten immer näher rückt, versucht Juli bei Erics Familie Sympathiepunkte zu sammeln. Nebenbei begegnet sie immer wieder Barbesitzer Dan, der ihr mehrmals aus der Patsche hilft. Trotz seiner mürrischen, abweisenden Art scheint er das Herz am rechten Fleck zu haben. Während sie Plätzchen backen, Geschenke besorgen und einer Rettung zur großen Gefahr wird, gibt es noch Platz für die Liebe. Ob Juli wohl Dans Herz erobern oder doch noch mit Eric glücklich wird, das wird sich erst im Laufe der Geschichte erweisen. Nicht nur vom Setting bin ich beeindruckt, auch die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und die Handlung ist sehr abwechslungsreich. Neben den etwas kühl abweisenden Hensons sorgt vor allem der eigenbrötlerische Dan für jede Menge amerikanische Lebensart. Außerdem gibt es so manche lustige Gegebenheit und viele Missverständnisse, die Julie teils sehr herausfordern. Bei amerikanischer Weihnachtstradition, Liebe und einer verschneiten Kleinstadt kann man sich einfach nur wohlfühlen. Wer also ein Weihnachtsbuch dieser Art sucht, der ist hier bestens aufgehoben. Mich jedenfalls hat dieses Buch total überzeugt und wunderbar unterhalten, weshalb ich 5 Sterne gebe. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0DHZ7KL6T

    Lotte R. Wöss, geboren in Graz, absolvierte nach der Matura die Ausbildung zur Diplomierten Krankenschwester. Sie arbeitete mehrere Jahre im Krankenhaus, verheiratet, drei Kinder, fünf Enkelkinder und lebt in Vorarlberg. Ihre Hobbys sind Sportschwimmen, sie liest leidenschaftlich gern, ab und zu zieht es sie in die Berge oder ans Meer. Am meisten genießt sie die Stunden im Kreis ihrer wachsenden Familie


    "Wer aus seiner gewohnten Bahn geworfen wird, meint manchmal, dass alles verloren ist. Doch in Wirklichkeit fängt nur etwas Neues an.“ (Gisela Rieger)

    Eigentlich hätte jetzt Tim Schlucks größte Zeit kommen sollen, bei den Olympischen Spielen in Paris. Jedoch macht ein schwerer Busunfall, bei dem nur vier Menschen überlebt haben, alles zunichte. Besonders Tim geht das ganze Geschehen nahe, da er als Einziger nur leichte Blessuren davongetragen hat. Verletzt und traumatisiert lässt er niemanden an sich heran und verkriecht sich an der Ostsee in Ueckermünde. Lediglich Hund Rocky, den er am Strand trifft, scheint seine Trauer aufzubrechen. Dass Heidi Rockys Besitzerin eine ganz andere Absicht damit verfolgt, ahnt er dabei nicht. Heidi ist Journalistin und wittert die exklusive Story für ihre weitere Karriere bei der Chatterbox. Dabei lügt sie Tim die ausgedachte Geschichte einer Psychologiestudentin vor. Allerdings je länger sie mit ihm zusammen ist, desto mehr verliert sie sich in Tim und die Gefühle werden immer stärker. Wie kann sie ihm nur je die Wahrheit sagen, ohne ihn zu verlieren? Währenddessen muss Andreas um den Apfelhof bangen, denn eine Betrugsgeschichte könnte ihn seine Existenz kosten. Zudem macht ihm mal wieder Lydia wegen Sohn Hendrik das Leben schwer.


    Meine Meinung:
    Mit Band 6 erscheint nun der Abschluss der Reihe "Ein Schluck Liebe" um die Familie Schluck. Dieser Band war für mich der emotionalste und gleichzeitig berührendste Band dieser Reihe. Ich war regelrecht zu Tränen gerührt von Tims Verlust und seiner Trauer und konnte so vieles nachvollziehen. Es war aber sicher auch der unterhaltsame, warmherzige Schreibstil der Autorin, die hier das grandiose Finale dieser Reihe kreiert. Das Einzige , was mir ein wenig fehlt, ist das Ende der Geschichte um den Betrug wegen des Apfelhofs. Das war mir dann doch etwas zu wenig gewesen und vor allem kam dabei Lydia irgendwie gar nicht mehr vor. Trotzdem scheint mir Tims Geschichte hier maßgeblich zu sein, weshalb ich das nicht weiter schlimm finde. Da in diesem Band sehr viele Personen einen Auftritt haben, ist es sicher einfacher, wenn man alle Bände dieser Reihe kennt. Mit sehr viel Engagement versetzt sich die Autorin in Tims Trauma hinein, was sicherlich nicht immer einfach gewesen ist. Doch ich muss sagen, mich hat sie dabei emotional durchaus überrascht. Zwar sind alle Bände mit viel Herzlichkeit und Liebe geschrieben, allerdings hier fand ich es noch eine Stufe extremer. Die sympathische Heidi, die sich als angebliche Psychologiestudentin in Tims Herz schleicht, finde ich besonders ausgeklügelt. Ihre Ratschläge scheinen zu wirken, um Tim aus seinem tiefen Loch der Trauer zu holen. Begeistert bin ich über die Idee, alle Familien zu besuchen und mit ihnen Fotos und Geschichten auszutauschen. Auch, dass Tim seine Freunde in der Klinik besucht, hat mich schwer beeindruckt. Heidis Chef Armand dagegen ist für mich ein hinterhältiger Typ, der nur auf seinen Vorteil aus ist, sei das in der Liebe als auch im Beruf. Ebenso hinterhältig und falsch ist Andreas Ex-Frau Lydia, die mit allen Mitteln die Zukunft für Sohn Hendrik bestimmen will. Am schlimmsten finde ich, dass sie ihn trotz Krankheit zwingen will, weiter am Urlaubsort zu bleiben. Das einzig Positive ist, dass Andreas dort im Hotel die Liebe seines Lebens findet. Doch wird es für ihn und Mariam trotz der großen Entfernung eine Zukunft geben? Durch die drei Handlungsstränge von Tim, Heidi und Andreas bleibt auch dieses Buch wieder abwechslungsreich und unterhaltsam. Mit einem wundervollen Abschluss an Silvester wird dann am Ende nochmal die gesamte Familie verabschiedet. Für mich eine großartige Reihe, die für viel Abwechslung in der Gegenwart und Vergangenheit der Familie Schluck sorgt. Ich gebe dafür gerne weitere 5 Sterne.
    :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0DNFXDYCZ

    Emilia Lombardi ist das Pseudonym einer deutschen Bestsellerautorin, die mit zehn Jahren zum ersten Mal nach Italien kam, wo sie sich sofort in Land und Leute verliebte. Etwa zur gleichen Zeit begann sie auch davon zu träumen, Bücher zu schreiben. Vorher wurde sie jedoch erst noch Germanistin und Schauspielerin, eröffnete ein Theater und schrieb über dreißig Theaterstücke. Außerdem hat sie zahlreiche Romane veröffentlicht, in denen es um Liebe, Geheimnisse und starke Frauen geht. Sie liebt es, mit ihrem Mann und ihren Hunden durchs Piemont zu wandern und sich neue Geschichten auszudenken.


    "Es gibt Menschen mit leuchtendem und Menschen mit glänzendem Verstande. Die ersten erhellen ihre Umgebung, die zweiten verdunkeln sie. (Marie von Ebner-Eschenbach)

    Alba/Piemont, 1971:

    Die Haselnuss-Schokoladen-Kreationen "Crema Piemontese" ist inzwischen zu einem gewinnbringenden Produkt Italiens geworden. Francesca kümmert sich erfolgreich um das Familienunternehmen, welches schon fast aus allen Nähten platzt. Ihre inzwischen erwachsene Tochter Isabella steht nach ihrem Diplomabschluss kurz vor dem Einstieg in die Leitung des Familienunternehmens. Sie schmiedet große Pläne, um die köstlichen Produkte der Familie nun auch international anzubieten. Allerdings kommen bei Francesca alte Ängste hoch, ob sie sich damit nicht übernehmen. Schließlich hat sie es selbst erlebt, wie es ist, alles zu verlieren. Auch Schwager Valentino hat längst noch nicht aufgegeben. Er versucht alles, um den beiden Frauen das Leben schwer zumachen. Als dann ein altes Dokument auftaucht, müssen sie befürchten, alles zu verlieren. Doch Carla, Francesca und Isabelle geben nicht auf und kämpfen gemeinsam.


    Meine Meinung:

    Ein beeindruckendes Cover ziert erneut den zweiten Band dieser italienischen Familiensaga. Hier macht die Autorin nach Band eins einen großen Zeitsprung von fast 20 Jahren. Ich fand diesen großen Zeitsprung fast ein bisschen zu groß. Inzwischen ist aus der kleinen Isabella eine erwachsene Frau geworden, die ihr Studium beendet hat. Mit viel Engagement will sie nun ihre Mutter in der Firmenleitung unterstützen und bringt jede Menge Zukunftspläne mit. Isabella will unbedingt die Crema Piemontese weltweit bekannt machen. Doch Francesca, die in all den Jahren viele Rückschläge ertragen musste, ist eher vorsichtig. Sie scheut sich vor den vielen Schulden, die keine Garantie auf Erfolg versprechen. Doch nach längerem Überlegen fassen sie einen gemeinsamen Entschluss. Wäre da nur nicht Schwager Valentino, der ihnen weiterhin das Leben schwer macht. Als sie wegen eines alten Dokuments sogar ihre Produktion einstellen müssen, haben sie Angst, alles zu verlieren. Doch nun halten die drei Frauen zusammen und versuchen alles, um ihr Unternehmen zu retten. Während weiter an den Produkten der Firma gearbeitet wird, wird zwischen Erfolg und Untergang ein neues Leben geboren und die Liebe gefunden. Denn Francesca ist erneut schwanger und Isabella findet die Liebe ihres Lebens. Dieser zweite Band der Familiensaga wartet wieder mit jede Menge schöner Momente und Liebe auf, aber auch wie schon im ersten Band mit einigen Intrigen und Wendungen. Mutter und Tochter sind ein Familiengespann, wie man es zu dieser Zeit eher selten sieht. Vor allem die Firmenleitung wird nach wie vor immer noch von Männern dominiert. Aber was hatte Francesca schon für eine Wahl, als sie nach dem Tod Matteos alleine dasteht und nach dem Hochwasser alles wieder aufbauen muss. Wo der erste Band mich mit seinen vielen unvorhersehbaren Ereignissen und den Emotionen total überrascht hat, ist in Band zwei vieles vorhersehbarer und lang nicht so überraschend. Im Gegenteil, bei manchen Entscheidungen muss ich sogar mit dem Kopf schütteln über Francesca und noch mehr über Isabella. Bei Francesca eher in Sachen Café Alba und dem Vertrauen zu ihrer Freundin Angelina, während Isabella in Sachen Liebe so einige kuriose, naive Entscheidungen trifft. In Sachen Produktion und Kreativität bekommt sie Hilfe von Konditor Orlando, selbst wenn er mit seiner mürrischen Art Isabella oft zur Weißglut bringt. Gut gefiel mir Carla, die sich absolut ins Positive verändert hat und überhaupt die Dominanz und der Zusammenhalt der Milani-Frauen, während Angelina immer negativer auffällt. Trotz einiger Szenen, die berechnend und vorsehbar sind, konnte ich selbst diesen Band kaum mehr aus den Händen legen. Am Ende jedoch bleiben bei mir einige Fragen offen, was auf einen weiteren Band hoffen lässt. Von mir gibt es für den zweiten Band der Saga nur 4 1/2 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3757700554

    Amea Weihmann kommt gebürtig aus der schönen Pfalz. Sie ist gerne mit ihrem Mann in den Weinbergen unterwegs und genießt die Natur. Ebenso mag sie es, Zeit mit ihrer Familie zu verbringen oder ein gutes Buch zu lesen. Am liebsten liest und schreibt sie Wohlfühlromane. Mit Tiefgang, Herz und Humor lässt sie ihre Leser:innen miterleben, was ihre Charaktere bewegt und sie sich ersehnen bis hin zum Happy End. Sie schreibt berührende Herzgeschichten zum Träumen, die zuversichtlich stimmen. Ein Schmunzeln stets inbegriffen.


    "Es ist aber Naturgesetz, daß das Herz nicht ruht, bis es ans Ziel seiner Wünsche gelangt ist." (Francesco Petrarca)

    Seit der Kindheit hat Melli drei wichtige Wünsche. Ein Buch mit Happy End zu schreiben, in einem schönen Haus mit Veranda zu wohnen und einmal Israel zu bereisen. Inzwischen sind diese Wünsche fast alle erfüllt und dennoch fühlt sich Melli seit der Trennung einsam. Weshalb ein weiterer Herzenswunsch von ihr ein neuer Partner ist. Freundin Celine rät ihr zum Onlinedating und Melli versucht es prompt beim christlichen Partnerschaftsdienst. Nur dort ist sie sich sicher, Männer zu finden, die es ehrlich meinen. Recht schnell lernt sie dort Leon und Josh kennen. Beide scheinen ihr Herz gehörig zum Klopfen zu bringen. So wird die Entscheidung, wer von den beiden der Richtige ist, immer schwieriger. Während Weihnacht mit den Vorbereitungen immer näher rückt, holt sie auf einmal ihre Vergangenheit ein. Helfen können dabei nur noch Omas Lebensweisheiten. Und schließlich muss sie sich schweren Herzens für einen der beiden entscheiden.


    Meine Meinung:

    Der erste Roman dieser Autorin besticht mit einem schönen Cover auf dem einen Holzhaus mitten im Schnee abgebildet ist. Der Schreibstil ist angenehm flüssig, allerdings gibt es für mich zu wenig Höhepunkte in Mellis Alltagsleben. Einige Szenen sind zu ruhig, wiederholen sich und selbst die Emotionen sind mir etwas zu flach. Erst gegen Ende hin wird die Geschichte dann doch noch von Mellis Vergangenheit aufgelockert. Dies hätte von mir aus gerne etwas früher sein dürfen, damit es nicht so ruhig dahinplätschert. Was mir jedoch gut gefällt, ist das Thema Glaube und christliche Werte. Diese scheinen anscheinend nicht nur Melli wichtig zu sein, sondern vor allem der Autorin. Außerdem ist Melli äußerst tierlieb und besitzt eine Katze mit Namen Lillebi. Als Ausgleich zum Autorenleben hilft sie im Gnadenhof ganz in der Nähe aus. Auch das Thema Freunde und Freundschaft wird bei Melli großgeschrieben. Mit der Bekanntschaft von Leon und Josh kommen weitere Personen dazu. Zum einen der sympathische Witwer Leon, der als alleinerziehender Vater von zwei Kindern sofort von Melli fasziniert ist. Ebenfalls sympathisch ist Josh, der sich jedoch als ihr Freund aus alten Tagen outet. Damals sind er und seine Familie von einem Tag auf den anderen auf einmal verschwunden, was bei Melli ein ungutes Gefühl hinterlassen hat. Bis heute weiß sie nicht den Grund für Joshs plötzliches Verschwinden. Da sie damals in Josh verliebt war, ist für Melli eine Welt zusammengebrochen. Können sie nun die Vergangenheit wieder zurückholen und wie sieht ihre gemeinsame Zukunft aus? Aber was ist dann mit Leon, den sie inzwischen ebenfalls lieb gewonnen hat? Plötzlich steht sie zwischen zwei Männern und muss die Entscheidung für ihre Zukunft treffen, ohne jemandem wehzutun. Es ist eine Geschichte, die einen besonders wegen der Geschehnisse am Ende nachdenklich macht. Leider spiegelt sich hier eine Realität wider, die in unserem Land extrem zugenommen hat. Man hätte diese Geschehnisse meinetwegen gerne noch etwas stärker dramatisieren können. Von daher ein gutes Debüt, bei dem noch Luft nach oben ist und dem ich 4 Sterne gebe.:thumbup:


    ASIN/ISBN: B0D9CS1GF2

    Karen Witemeyer liebt historische Romane mit Happy-End-Garantie und einer überzeugenden christlichen Botschaft. Nach dem Studium der Psychologie begann sie selbst mit dem Schreiben. Zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie in Texas.


    "Allzu viel Verletzlichkeit macht einsam und allzu viel Einsamkeit macht verletzlich." (Peter E. Schumacher)

    Texas 1895:

    Wie in jedem Jahr gibt es auch dieses Mal wieder die Aktion Weihnachtskörbe für bedürftige Familien. Dieses Jahr ist allerdings Felicity Wiggins für ihre Kirchengemeinde zuständig. Deshalb möchte sie wirklich vielen mittellosen Familien helfen und darum den reichsten Bürger der Stadt zum Mithelfen bewegen. Denn nur so erhofft sich Felicity, sein Herz zu berühren. Evan Beazer jedoch lebt völlig alleine und hält nichts davon, seinen Obolus zu spenden, geschweige denn mit seinen Mitbürgern in Kontakt zu treten. Felicity hat allerdings einen Plan, wie sie ihn dazu bewegen kann, sie zu begleiten. Kann sie Evan Beazers wirklich davon überzeugen, dass nicht nur Geld Menschen glücklich macht?


    Meine Meinung:

    In diesem winterlichen "Kleine Auszeit" Roman wird in einer kleinen Abwandlung Charles Dickens Weihnachtsgeschichte behandelt. Nur, dass es dieses Mal weniger um drei Geister geht, sondern darum, den einsamen, knickrigen Evan Beazer zu berühren und zum Umdenken zu bewegen. Natürlich spielt hier dabei zusätzlich der Glaube eine große Rolle. Der wird hier in Form der liebenswerten Felicity und der Aktion Weihnachtskörbe maßgeblich vermittelt. Wie so oft wuchs Evan selbst in Armut auf. Allerdings aus Angst, alles wieder zu verlieren, bestimmen Habgier und Geiz immer mehr sein Leben. Kein Wunder, weshalb es dadurch immer einsamer um den Hotelbesitzer wurde. Felicity hingegen wurde stark geprägt durch den familiären Glauben und glaubt immer an das Gute im Menschen. So ist sie natürlich sicher, Evan umstimmen zu können. Hartnäckig wie Felicity ist, lässt sie sich nicht einfach von ihm abwimmeln. Schon alleine weil sie sich heimlich in Evan verliebt hat, gibt sie nicht auf. Sie ist sich sicher, dass sie durch Evans Mithilfe bei der Aktion Weihnachtskörbe viel mehr bei ihm erreichen kann. Die Autorin hat mit der Veränderung der "Christmas Carol"-Geschichte von Charles Dickens und den christlichen Werten und Tugenden ein anrührendes Buch geschrieben. Man sieht es ja selbst heute noch, wie vor allem wohltätige Aktionen rund um die Weihnachtszeit, die Menschen berühren und sie dadurch Bedürftigen helfen. Ich fand diese Geschichte schon deshalb viel passender, weil darin nicht die drei Geister vorkamen. Doch vor allem haben mich Felicitys großes Herz und ihre Familie sehr beeindruckt. Berührt hat mich außerdem Timothys Schicksal und wie er damit umgeht. Lustig fand ich Mrs. Bell, die mit Evans’ Verwandlung so gar nicht klarkam. Für mich zwar keine Überraschung, doch ein überzeugendes Buch, welches vornehmlich mit dem Glauben punktet. Durch die Kürze liest sich diese Geschichte recht schnell und ist außerdem ein schönes Geschenk zu Weihnachten. Von mir gibt es 5 Sterne dafür. Für mich zwar keine Überraschung, doch ein überzeugendes Buch, welches für mich vornehmlich mit dem Glauben punktet. Durch die Kürze ist diese Geschichte recht angenehm zu lesen und ist außerdem ein schönes Geschenk zu Weihnachten. Von mir gibt es 5 Sterne dafür.:thumbup:


    ASIN/ISBN: 3963624116

    Leo Born ist das Pseudonym eines deutschen Thriller-Autors, der mit seiner Familie in Frankfurt am Main lebt. Dort ermittelt seit 2017 auch seine Kommissarin Mara Billinsky - genannt »Die Krähe«. Mit KALTE ERLÖSUNG erscheint nun der neunte Band der erfolgreichen und bei Thriller-Fans beliebten Reihe.


    "Böse Menschen kenne ich fast gar nicht. Es begegnete mir manchmal einer, vor dem ich erschrak und meinte, er sei böse; aber wenn ich ihn genau betrachtete, war er nur ein Unglücklicher." (Paul Keller)

    In einem Hotelzimmer wird ein Prostituiertenkunde brutal ermordet und als auffallendes Detail wird er noch mit Stacheldrahtzaun gefesselt. Mara Billinsky findet recht schnell heraus, wer der Tote ist. Das Opfer war ein angesehener Frankfurter Anwalt, dessen Liebesdienerin Darina heißt, die nun zu den Hauptverdächtigen gehört. Doch ausgerechnet Maras Vater übernimmt Darinas Verteidigung, boxt sie frei und als Dank darf sie auch noch bei ihm wohnen. Da geschieht ein weiterer Mord, diesmal trifft es eine Blumenhändlerin, und wieder ist der Stacheldraht als auffälliges Detail am Tatort vorzufinden. Für Mara steht fest, sie haben es mit demselben Täter zu tun, nur warum diese unterschiedlichen Opfer? Wo ist der Bezug zu seiner Tat? Die Suche nach Polaris geht ebenfalls weiter. Da sie ihm schon auf der Spur zu sein scheinen, taucht Nordins Chef Lindström aus Schweden auf. Während es in Frankfurt für Mara alle Hände voll zu tun gibt, ermitteln die Kollegen in Schweden weiter gegen Nordin. Denn einige glauben immer noch nicht an seine Unschuld.


    Meine Meinung:

    Erneut ziert Band 9 eine eindrucksvolle Krähe das Cover, wie Mara Billinsky ebenfalls genannt wird. Dieser Band konnte mich wieder einmal durch seinen extrem guten Schreibstil, Spannung, die vielen Wendungen und jede Menge Überraschungen überzeugen. Besonders angetan bin ich von der Handlung Goyos. Einem Mann, in dessen Vergangenheit wir Leser hautnah blicken dürfen. Durch die recht kurzen Kapitel und Goyos Vergangenheit fliegen meine Seiten nur so dahin. Aufgewachsen ist Goyo in Mexiko unter schwierigen, familiären Bedingungen. Ich erlebe, wie zwiegespalten eine Mutter ihr Kind erzieht. Ein Vater, der ein brutaler Schläger ist und seine Kindheit zusätzlich zur Hölle macht. Dass diese Kindheit nicht spurlos an ihm vorüberging, kann ich gut nachvollziehen. Vor allem der Ideenreichtum und seine vielen Einfälle zu dem Charakter Goyo sind es, die mich in diesem Buch am meisten faszinieren. Selten habe ich einen so gut ausgearbeiteten Handlungsstrang gelesen, wie hier Goyos Vergangenheit. So eine Fantasie muss man sich als Autor erst einmal aus den Fingern saugen. Er ist wirklich phänomenal geschrieben und lassen für mich den gesamten Thriller besser aufleben. Denn Mara kenne ich als Leser ja schon von Beginn an und solche interessanten Einblicke in die Welt eines Täters machen das Ganze noch faszinierender. Doch der Autor hat noch weitere Überraschungen für uns parat, zum einen was Jan Rosen anbelangt, aber auch Nordin. Allerdings will ich davon hier nicht weiter berichten, dafür sollte man das Buch selbst lesen. Jedenfalls lässt Nordin die Jagd nach Polaris weiterhin nicht los. Während stattdessen Mara ihren Fall um den toten Anwalt und der Blumenhändlerin zu lösen versucht, muss sie zusätzlich Polaris im Auge behalten und ihren Vorgesetzten Klimmt noch ersetzen. Dieser scheint wirklich ernsthaft erkrankt zu sein und will es nicht wahrhaben. Diverse Personen bekommen mit unserem Serientäter Probleme und schließlich geschehen noch weitere Morde. Die Überraschungen kommen gegen Ende, als alle Zusammenhänge auf dem Tisch liegen und Mara endlich klar wird, was schon lange feststeht. Während Polaris für mich dieses Mal eher blass aussieht, kommt mit Goyo ein ganz neuartiger Charakter hier zum Tragen. Seine gespaltene Persönlichkeit macht diesen Menschen unberechenbar. Da tut es auch keinen Abbruch, dass man schon recht früh ahnt, wer der Täter ist. Den der Autor hat noch so viel Spannung und Überraschungen auf Lager, sodass es bis zum Ende nie langweilig wird. Eines der eindrucksvollsten Fälle Mara Billinskys, dem ich gerne eine Leseempfehlung und 5 Sterne gebe.:thumbup:


    ASIN/ISBN: 3404194128

    Anne Barns ist ein Pseudonym der Autorin Andrea Russo. Sie hat vor einigen Jahren ihren Beruf als Lehrerin aufgegeben, um sich ganz auf ihre Bücher konzentrieren zu können. Sie liebt Lesen, Kuchen und das Meer. Zum Schreiben zieht sie sich am liebsten auf eine Insel zurück, wenn möglich in die Nähe einer guten Bäckerei.
    Susanne Oswald ist Bestsellerautorin – ihr Traum wurde wahr. Die gebürtige Freiburgerin liebt das Meer. Gemeinsam mit ihrem Mann am Strand spazieren zu gehen und den Abend vor dem Kamin mit Strickzeug auf dem Schoß ausklingen zu lassen, ist für sie das Schönste. Mit dem Kopf ist sie fast immer bei ihren Heldinnen und Helden, und es macht sie glücklich, ihre Fantasie Wirklichkeit und Buchstaben zu Geschichten werden zu lassen.



    "Um glücklich zu sein braucht man nicht viel, man braucht nur die wichtigsten Menschen an seiner Seite." (Pinterest)

    Anneke muss sich gerade von einem tragischen Unglück erholen und überlegen, was ihre weitere Zukunft bringt. Da begegnet sie der lebensfrohen Nora, als sie ihr elterliches Haushaltsgeschäft auflöst. Nora gönnt sich in Fenjesiel ein paar Tage Auszeit von ihrer harten Arbeit im Restaurant ihres Bruders. Sie kennt das freundliche Fischerdorf mit seinen herzlichen Bewohnern noch aus ihrer Kindheit. Konditorin Nora und die strickbegeisterte Krankenschwester Anneke verbindet recht schnell eine innige Freundschaft. Beide freuen sich über die Ablenkung und Unterstützung des jeweiligen anderen und schmieden gemeinsame Pläne. Außerdem gibt es da noch zwei adrette Männer, die jeweils ein Auge auf die beiden geworfen haben.


    Meine Meinung:

    Schon das wunderschöne Cover fällt mir sofort ins Auge und der Klappentext macht mich neugierig. Als großer Fan Anne Barns bin ich sofort gespannt auf die Zusammenarbeit der beiden Autorinnen. Ein Faible für Backen und köstliches Naschwerk, verbunden mit dem Thema Stricken, fließt nun in diese Geschichte mit ein. Dazu noch die gemeinsame Liebe zu Strand, Meer und der Nordsee lässt hier das fiktive, herzliche Fischerdorf Fenjesiel mit seinen sympathischen Bewohnern entstehen. Anneke, die nach dem viel zu frühen Tod ihrer Eltern schwer gedrückt ist, muss sich nun außerdem noch um ihren Nachlass kümmern. Ein Haushaltsgeschäft, mit dem die gelernte Krankenschwester wenig verbindet. Doch soll sie dieses Geschäft wirklich verkaufen, an dem das Herz ihrer Mutter hing? Nora ist immer unglücklicher im Restaurant ihres Bruders. Ihre Liebe als Konditorin kann sie hier überhaupt nicht ausleben. Der viele Stress und Unmut in ihrem Leben führen sie nach Fenjesiel, einer Insel ihrer Kindheit. Niemals hätte sie gedacht, dass sie auf dieser Insel eine neue, tiefe Freundschaft finden würde. Doch dass diese Freundschaft außerdem den Weg zu einer neuen Zukunftsverwirklichung wird, ahnt sie bis dahin nicht. Der Wohlfühlroman dieser beiden Autorinnen hat mich schnell in den Bann gezogen. Besonders weil mir die Insel mit ihren herzlichen, teils eigenwilligen Bewohnern sofort gefällt. Mit Anneke leide ich gleich am Anfang mit, denn so ein Unglück ist schon ein einschneidendes Erlebnis. Gut vorstellen kann ich mir Ernas kleiner Wollladen, indem sie für allerlei Tipps und Hilfe sorgt und ihr ganzes Herzblut daran hängt. Selbst wenn es heutzutage eher merkwürdig erscheint, ein solcher Laden auf einer kleinen Insel. Doch Fenjesiel ist einfach eine Insel mit viel Fantasie und Herzblut der beiden Autorinnen. Ich finde es außerdem passend, dass beide Frauen sich schnell anfreunden und eine weitere Zukunft schmieden. Die Idee von dem Wollcafé gefällt mir auf Anhieb, weil es nicht nur die Freundschaft, sondern das Interesse beider Frauen miteinander verbindet. Besonders die warmherzigen Charaktere, die in dieser Geschichte aufeinandertreffen, haben mich wieder beeindruckt. Nicht nur Anneke und Nora finde ich sympathisch, sondern natürlich auch die beiden Männer, die ihr Herz an sie verlieren. Jonte und der neue Arzt Paul haben beide ihr ganz eigenes Wesen. Während der eine ebenfalls einen schweren Schicksalsschlag hinter sich hat, kommt der andere einem zuerst etwas arrogant vor. Dies allerdings ändert sich im Laufe der Geschichte. Ich bin schon sehr gespannt, ob wir von den Autorinnen weitere Bücher lesen werden, und gebe 5 Sterne.:thumbup:


    ASIN/ISBN: 3365008659

    Sandra Pulletz liebt romantische Settings und schreibt hauptsächlich humorvolle Liebesromane. Ein Happy-End ist in jeder Geschichte garantiert! Mit ihren romantischen Geschichten erobert sie sämtliche Leserherzen im Sturm. Wenn Sandra nicht gerade am Schreiben ist, experimentiert sie mit Gewürzen und Kräutern in der Küche, malt oder zeichnet gerne.


    "Du gehst im Dunkeln, im Herzen bedrängt, von Sorgen beengt, plötzlich über dir Sterne funkeln." (Wilhelm Steinhausen)

    Für Fotografin Amanda gibt es nichts Schlimmeres als Weihnachten in Miracle Hill. Zu viele traurige Erinnerungen haben sie seither nicht nach Hause gezogen. Doch das wird sich nun ändern, vor allem weil ihr Chef an der ganzen Misere Schuld hat. Kaum in der väterlichen Lodge angekommen, muss sie feststellen, ein fremder Mann ist in ihrer Wohnung. Und leider ist dies nicht alles. Ihr Vater hat kaum Zeit für Sie, weil er seine Lodge verkaufen will. Ausgerechnet alles, an dem Amandas Herz hängt. Skilehrer Phil kann es kaum glauben, dass Williams Tochter sich nach über 4 Jahren hier blicken lässt. Doch der alleinerziehende Vater wird deshalb trotzdem nicht die Wohnung für sie räumen. Hingegen müssen sie zusammen Pläne schmieden, wie sie den Verkauf der Lodge verhindern können und kommen sich dabei immer näher. Wäre da nicht Phils Ex-Frau, die nach Jahren ihre Familiengefühle wiederentdeckt. Sein Sohn Timothy hingegen weiß keinen anderen Ausweg, als abzuhauen und das bei Kälte und Schnee.


    Meine Meinung:

    Band 9 der "Magic Christmas" Reihe führt uns ins winterliche Miracle Hill. Dort besitzt Amandas Vater William ein angesehenes Hotel, welches an Weihnachten immer ausgebucht ist. Nach dem Unfalltod ihrer Mutter allerdings zog sie bisher gar nichts nach Hause. Ausgerechnet da verspricht ihr Chef ihrem Vater, dass sie Weihnachten nach Hause kommt. Allerdings hat sie Amanda ihr Wiedersehen ganz anders vorgestellt. Es wohnt nicht nur der attraktive Skilehrer Phil mit seinem Sohn in ihren Zimmern, sie bekommt obendrein fast nie ihren Dad zu Gesicht. Der lässt kurz danach, die große Bombe mit dem Verkauf der Lodge platzen. Gemeinsam mit Phil bereitet Amanda jede Menge Streiche und Manipulationen, damit die Interessenten die Lust am Kauf verlieren. Da bleibt es nicht aus, dass sie sich mit Phil und seinem Sohn Timothy immer mehr anfreundet. Doch kaum fliegen die ersten Schmetterlinge bei Amanda und Phil, bringt seine Ex-Frau alles ins Wanken. Nachdem ich kürzlich erst Band 7 dieser Reihe gelesen habe, sind meine Erwartungen groß gewesen. Leider hat mich diese Geschichte nicht so sehr berührt. Zum einen fand ich einige Situationen recht übertrieben und unrealistisch dargestellt, vor allem gegen Ende zu. Wieso soll ausgerechnet die Ex-Frau, nach jahrelangem Desinteresse nun an ihrem Mann und Sohn interessiert sein? Dieses Eifersuchtsszenario ist für mich ein wenig zu übertrieben und diesen komischen Plan von ihr finde ich etwas zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Dazu noch das überstürzte Abhauen von Timothy. Außerdem haben mich Amandas eifersüchtige Reaktionen so gar nicht überzeugt. Und zu guter Letzt finde ich Timothy ein wenig zu erwachsen. Bestimmte Aussagen von ihm passen da einfach nicht zu einem 10-Jährigen. Überhaupt finde ich diese Geschichte etwas zu unruhig und überhastet. Was sicher an Amandas Vater liegt, der so eine extreme Unruhe vermittelt. Ich habe das Gefühl, dass hier ein wenig Ruhe und die weihnachtliche Stimmung abhandengekommen sind. Erneut taucht auch diesmal wieder Santa auf mit guten Tipps. Mir scheint, dies ist ein wiederkehrendes Detail dieser Reihe. Phil dagegen empfand ich als recht authentisch und sympathisch, während ich mit Amanda nie so richtig warm wurde. Ich fand sie am Anfang ziemlich arrogant und abgehoben. Nur gut, dass sich dies mit der Zeit etwas legt. Alles in allem kam bei mir keine wirkliche Weihnachtsstimmung auf, deshalb von mir nur 3 1/2 Sterne. :thumbup::weihnachtsmann


    ASIN/ISBN: B0DFWTJP5L



    Jody Hedlund studierte soziale Arbeit und begann neben ihrer beruflichen Tätigkeit mit dem Schreiben. Sie und ihr Mann leben in Michigan, lieben aber auch die wilden Bergregionen Colorados, in denen einige von Jodys Geschichten angesiedelt sind. Sie haben fünf Kinder, mittlerweile alle im Teenager- oder Erwachsenenalter. http://www.jodyhedlund.com Instagram: jodyhedlund Facebook: Jody Hedlund


    "Träume dir dein Leben schön und mach aus diesen Träumen eine Realität." (Marie Curie)

    Colorado Territory, 1869:

    Ivy McQuaid möchte ihre Träume von einem eigenen Stück Land und einer kleinen Farm verwirklichen. Doch dazu braucht sie dringend Geld. Dank ihrer Brüder ist Ivy eine der besten im Viehtreiben, Lasso werfen, Rodeoreiten und anderen Dingen, die eigentlich eher Männer tun. Doch gerade weil sie darin einer der Besten ist, nimmt sie für Preisgeld mit falschem Namen als Mann verkleidet an diesen Wettkämpfen teil. Denn als Frau hat sie keine Chance, zugelassen zu werden. Ausgerechnet da taucht Jericho Bliss auf und entlarvt Ivy. Der Mann, der ihr mit seinem Verschwinden das Herz gebrochen hat. Obendrein interessiert sich Jericho für dasselbe Stück Land. Er will es als Tarnung kaufen, obwohl Ivy darauf spekuliert. Ist er wieder zurückgekehrt, um ihr Herz erneut zu brechen?


    Meine Meinung:

    In Band 4 der Buchreihe der Familie McQuaid dreht sich dieses Mal alles um Ivy, die Jüngste. Inzwischen ist aus dem jungen Mädchen von Band 1 eine stattliche Frau geworden. Allerdings liebt Ivy mehr die harte Arbeit mit den Tieren, als die eigentliche Hausarbeit der Frauen. Weshalb sie schon länger von ihrem eigenen Stück Land mit einer kleinen Farm träumt, auf dem sie Schafe züchten will. Weil sie jedoch als Frau nicht an den harten Cowboy-Wettkämpfen mit Preisgeld teilnehmen darf, verkleidet sie sich als Mann und nennt sich fortan Buster Bliss. Es könnte alles so schön sein, würde nicht ausgerechnet ihre erste große Liebe Jericho Bliss auftauchen und sie dort wiedererkennen. Dieser ist jedoch nur zurückgekehrt, um einen Schwerverbrecher zu jagen, der in Fairplay abgetaucht ist. Nun interessiert er sich ausgerechnet als Tarnung für dasselbe Stück Land, für das Ivy Geld gespart hat. In diesem Band spürt man sofort, dass Ivy älter, reifer und vernünftiger geworden ist. Trotzdem sie mit den Wettkämpfen ein hohes Risiko eingeht. Doch sie weiß genau, was sie tut, und ist wirklich richtig gut darin. Keinem fällt auf, dass Buster in Wahrheit eine Frau ist, was ich schon etwas eigenartig finde. Ich kann allerdings Ivys Träume von einer eigenen Farm sehr gut nachvollziehen. Schließlich ist sie auf allen Farmen ihrer Brüder Wyatt, Flynn und Brody zu Hause und weiß im Grunde nie richtig, wo sie hingehört. Außerdem braucht sie ihren Freiraum und will den einzelnen Familien nicht mehr zur Last liegen. Ihrer großen Liebe Jericho trauert sie immer noch ein wenig nach, was nach seinem Auftauchen umso stärker wird. Spannend und gefährlich wird es für Ivy, als sie ausgerechnet mit ein paar Männern auf Schatzsuche geht, um das Geld für die Farm zu beschaffen. Während Jericho sich um sie sorgt, setzen ihre Brüder alles daran, ihn aus Ivys Nähe zu drängen. Ist ihre Liebe stärker oder bricht er ihr erneut das Herz? Mit viel Westernfeeling, abenteuerlicher Spannung und Liebe nimmt uns die Autorin erneut in die herzliche Familie McQuaid. Der starke Zusammenhalt dieser Familie fasziniert und fesselt mich. Auch diesmal hat sich die Autorin viel Zeitgemäßes, christliche Werte und interessante Charaktere einfallen lassen. Am Ende gibt es erneut einen Vorgeschmack auf den wahrscheinlich letzten Band, bei dem es um Dylan geht. Ich empfehle diese Reihe und gebe wieder 5 Sterne.:thumbup:


    ASIN/ISBN: ‎3963624078

    Marie Komenda schreibt Liebesgeschichten mit Herzschmerz und Happy End. Inspiriert wird sie dabei vom realen Leben, von Erlebnissen auf Reisen oder auch von kleinen Momenten im Alltag. Ihr Weihnachtsroman „Schneeflocken und Hundeküsse“ ist ein Tolino eBook Bestseller. Privat liebt sie es zu backen, ist begeistert von der Unterwasserwelt und lauscht gerne dem beruhigenden Schnurren ihrer Katzen. Zusammen mit ihrem Mann lebt Marie Komenda im wunderschönen Schwabenländle.


    "Seufzend öffnete Leonie den ersten Ordner und blätterte durch die Seiten. Hefezopf, Zimtschnecken, Himbeertorte, Sachertorte – alle Rezepte waren da und bei jedem einzelnen Rezept lief Leonie das Wasser im Mund zusammen." (Buchauszug)

    Kurz vor Weihnachten bekommt Leonie eine erschütternde Nachricht, dass ihre Großmutter verstorben ist. Sie war ihre letzte Verwandte, die nach dem Tod der Eltern noch für sie da war. Das Einzige, was ihr nun noch bleibt, ist Omas Bäckerei im kleinen Dorf im Schwarzwald. Doch sie ist Logopädin und keine Konditorin, allerdings ist die Bäckerei alles, was von ihrer Kindheit übrig geblieben ist. Kurzerhand stellt Leonie den stattlichen Konditor Hannes ein, der sie mit herrlichem Gebäck verzaubert. Bis eines Tages ein verwahrlostes, hungriges Mädchen auftaucht und für jede Menge Wirbel sorgt. Doch gleichzeitig liegt Leonie viel an Mila und sie will ihr weiterhelfen. Doch hat Mila etwas mit dem Einbruch und dem Brand zu tun und was für ein Geheimnis umgibt Hannes?


    Meine Meinung:

    Ein Cover mit dem bezaubernden, verschneiten Haus macht mich neugierig auf diese weihnachtliche Geschichte. Der Beginn ist schon extrem traurig. Nicht nur die Verabschiedung von Leonie in die Schweiz, die Oma alleine lässt. Nein, acht Jahre später verliert sie auch noch ihr letztes Familienmitglied und muss ihre Großmutter zu Grabe tragen. Sie hinterlässt ihr die kleine Bäckerei, indem sie an Weihnachten immer mit Oma Plätzchen gebacken hat. Besonders ihre Zimtsterne sind Leonies Lieblingsplätzchen. Hin und hergerissen, was sie tun soll, entscheidet sie sich für den Erhalt der Bäckerei. Mit Konditor Hannes macht sie dann einen wahren Glücksgriff und die Bäckerei läuft sehr gut. Allerdings tauchen Probleme auf, als die hungrige Streunerin Mila vor dem Haus auflauert. Mit ihrer schlechten Erziehung sorgt sie für jede Menge Chaos und bringt jede Menge Unruhe in Leonie und Hannes Freundschaft. Als ein Brand kurz vor Weihnachten vieles zerstört, steht Leonie kurz vor der Aufgabe. Hat Mila das Feuer gelegt und was für ein Geheimnis hat Hannes? Eingeteilt in 42 Kapitel erleben wir Leonies Kampf mit ihrer neuen Existenz als Bäckereibesitzerin, ihre Freundschaft zu Mila und Hannes und dessen spätere Liebe. Leonie ist gebrandmarkt durch den viel zu frühen Tod der Eltern und hat Bindungsängste. Diese schüren immer wieder ihre Zweifel, ob bei Freundschaften oder Beziehungen. Ansonsten hat sie ein wirklich gutes Herz, was man vor allem an der Sorge um Mila spürt. Ähnlich ist es bei Hannes, dessen Freundschaft zu einem alten Schulfreund immer wieder von diesem ausgenutzt wird. Mila hat es nicht einfach im Leben. Die Mutter im Gefängnis, der Vater Alkoholiker und sie wird mit allem alleine gelassen. Niemand kümmert sich darum, ob das Mädchen was zu essen hat. Auch Leonies Trauer lässt mich nicht kalt und treibt mir oft die Tränen ins Gesicht. Ebenso geht es mir mit Mila, doch mitunter bin ich auch wütend über die Dreistigkeit, die sie an den Tag legt. Allerdings spürt man zusehend, wie Vertrauen und Liebe das Mädchen verändern. Ruhige Zeiten werden von jeder Menge Turbulenzen und Problemen abgelöst, was für viel Abwechslung sorgt. Gut gefallen mir außerdem die Rezepte, die zwischen die Kapitel einfließen. Von Schwarzwälder Kirschtorte bis Schokoladenbrot befinden sich 5 leckere Rezepte zum Nachbacken in diesem Buch. Selbst wenn ich hier den Schwarzwald als Lokalkolorit wenig spüre, hat mich vor allem die herzliche Geschichte erwärmt und emotional berührt. Ich gebe 5 Sterne und möchte Sie definitiv weiterempfehlen. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0CXZT1VWQ

    Heidi Troi ist eine vielseitige Autorin, die sich nicht gern in Schubladen stecken lässt. Daher gibt es von ihr Krimis, Kinderbücher und Wohlfühlromane. Viele davon spielen dort, wo Heidi Troi aufgewachsen ist und jeden Stein kennt, nämlich in Südtirol. Aber nicht nur. Mit der Sweet-Valentine-Reihe nimmt sie ihre Leser:innen mit in ein fiktives Städtchen im Maple State Vermont.

    Als T.H. Campbell macht sie mit ihrer Privatdetektivin Sara Rattlebag die britischen Inseln unsicher, wo sie gern ihre Sommer verbringt – am liebsten wandernd oder auf dem Fahrrad – und als Mitglied des Autorenteams Edward Spencer-Smith lässt sie die drei Privatermittlerinnen Abigail Walker, Isla Wright und Emma Ferguson in London ermitteln.


    "Über Wunder uns zu wundern, wie haben wir das verlernt. Wer kann es noch von uns? Nur der Liebende." (Friedrich Wilhelm Alexander von Mechow)

    Ein Sturz auf einer Eisplatte und ein gebrochenes Bein setzen Evas Großmutter außer Gefecht. Nun muss Eva Oma Rosie über Weihnachten zur Seite stehen, um im kleinen Berghotel in den verschneiten Südtiroler Bergen auszuhelfen. Jede Menge Herausforderungen und verliebte Gäste erwarten Sie dort kurz vor Weihnachten. Dabei hat sie nicht mit Omas rechter Hand Konstantin gerechnet. Beide sind rücksichtslos, aber auch eigensinnig und geraten mehrmals aneinander. Da sind zwangsläufig Ärger und Unheil vorprogrammiert. Neben jeder Menge Arbeit erwartet Eva einen Wasserfall mit magischen Kräften, der die Wünsche der Besucher erkennt und mitunter sogar erfüllt. Eva allerdings glaubt nicht mehr an Wunder, doch sie soll eines Besseren belehrt werden.


    Meine Meinung:

    Dieses einfache Cover spiegelt so gar nicht die warmherzige Geschichte dieses Buches wider. Mit viel Liebe zum Detail, jede Menge Einfälle, Überraschungen, Liebe und teils sogar Humor machen einen bereit für ein einfaches Wohlfühlhotel in den Bergen. Ich habe mich sofort heimisch gefühlt und erinnert an so manche einfache Berghütte in den Alpen. Dass Rosie in ihrem Alter, zwar mithilfe von Konstantin, noch dieses Hotel alleine führt, hat mich schon etwas überrascht. Natürlich ist es klein und nur wenige Gäste können dort beherbergt werden. Doch putzen, kochen, Gäste unterhalten und noch vieles mehr, muss alles getan werden. Allerdings buchen Omas Berghotel vor allem Gäste, die ein einfaches Leben mit Plumpsklo, kaltem Wasser, Schwitzhütte und besonders dem magischen Wasserfall und Liebe suchen. Und wahrscheinlich ist es Rosies herzliche Art, die immer wieder Besucher anlocken, die auf der Suche nach der richtigen Liebe sind. Mit winterlicher, weihnachtlicher Atmosphäre verzaubert mich mal wieder diese Geschichte und ihren sympathischen Charakteren. Allem voran Oma Rosie, deren herzliche, charmante Art einen sofort dahinschmelzen lässt. Ich glaube, so insgeheim wünscht sich fast jeder so eine Großmutter, selbst wenn sie mitunter einen Sturkopf hat. Eva ist zu Beginn etwas eigenwillig und hat ihre ganz eigenen Vorstellungen, doch wird sie mir von Mal zu Mal sympathischer. Im Grunde kostet es sicher viel Überwindung, Weihnachten in einem so einfachen Hotel in den verschneiten Bergen zu verbringen. Nur zu Fuß und unter schwersten Bedingungen kann man es überhaupt erreichen. Überrascht bin ich allerdings von Konstantin. Der nach außen hin zwar etwas grobschlächtig und unnahbar wirkt, doch im Grunde ein gutes Herz besitzt. Das zeigt vor allem, weil er schon so lange bei Rosie ausharrt. Die Geschichte und besonders der Zwist und Neckerei zwischen Eva und Konstantin lassen mal wieder die Seiten nur so dahinfliegen. Mich erinnert diese Geschichte ein wenig an unser Weihnachtsfest bei einem Südtiroler Bauern, bei dem es ebenso kalt und einfach zuging und wir ebenso abgeschnitten von der Welt waren. Von daher konnte ich mir Rosies Berghotel lebhaft vorstellen und freue mich auf weitere Begegnungen von Liebessuchenden. Bei leckerem Südtiroler Essen und Weihnachtsplätzchen läuft mir förmlich das Wasser im Mund zusammen, es fehlen nur noch die passenden Rezepte dazu. Am Ende muss sich Eva entscheiden zwischen Liebe und Neuanfang oder ihrem alten Leben. Für mich war es eine abwechslungsreiche Liebesgeschichte, die ich gerne weiterempfehle und 5 Sterne gebe. :thumbup:


    ASIN/ISBN: B0DHLN944H

    Neige Sinno wurde 1977 in der Region Hautes-Alpes in Frankreich geboren, sie verbrachte viele Jahre in Mexiko und lebt heute im französischen Baskenland. Sie studierte amerikanische Literatur, die sie an der Universität lehrte, und arbeitete als Übersetzerin. Sie hat Kurzgeschichten und den kurzen Roman ›Le Camion‹ sowie mehrere Essays veröffentlicht. ›Trauriger Tiger‹ war ein Bestseller in Frankreich. Ausgezeichnet mit dem Prix Femina, Prix littéraire Le Monde, Prix Goncourt des lycéens, Prix Jean-Marc Roberts, Prix littéraire Les Inrockuptibles, sowie dem Premio Strega Europeo 2024.


    "Es kommt nicht darauf an, was man aus uns gemacht hat, sondern darauf, was wir aus dem machen, was man aus uns gemacht hat." (Jean Paul Sartre)

    Mit ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester und den Hippie-Eltern wächst Neige Sinno in einem kleinen Ort in den französischen Alpen auf. Als die Mutter einen anderen Mann kennenlernt, lässt sie sich scheiden, um mit dem attraktiven Bergführer und den beiden Kindern, so wie zwei weitere kommen bald hinzu, auf einem heruntergekommenen Bauernhof zusammenzuleben. Sieben Jahre lang wird Neige Sinno während dieser Zeit von ihrem Stiefvater sexuell missbraucht. Ihr Martyrium beginnt, als sie ungefähr sieben Jahre alt ist. Genau jedoch kann sie sich nicht mehr erinnern. Erst mit 21 Jahren zeigt sie ihren Peiniger an und geht vor Gericht. In ihrem Buch nähert sich die Autorin jener Vergangenheit, in der sie Parallelen und Ähnlichkeiten aus der Literatur wie z. B. "Lolita" von Vladimir Nabokov sucht. Ausgezeichnet mit einigen Literaturpreisen hat dieses Buch zahlreiche Herzen in Frankreich berührt.


    Meine Meinung:

    Ich will ehrlich sein, mich hat dieses Buch leider viel zu wenig berührt. Der beschwerliche Schreibstil und die vielen Passagen zu literarischen Werken überfordern mich leicht. Ebenso wenig gefällt mir, dass sie doch recht knapp und gefühlskalt über ihre eigene Vergangenheit und das eigentliche Anliegen berichtet. In diesem Buch werden eher die Familie, die Tat im Allgemeinen und der Täter durchleuchtet als das eigentliche Opfer. Gestört haben mich außerdem die zahlreichen Wiederholungen von einzelnen Passagen. Natürlich kann ich verstehen, warum die Autorin in diesem Buch nur wenige Details über ihren eigenen Missbrauch eingeht. Doch warum dann dieses Buch, frage ich mich, wenn sie im Grunde nicht groß auf sich selbst eingeht? Hätte ich zuvor gewusst, dass die Autorin eine studierte Literaturwissenschaftlerin ist, hätte ich sehr wahrscheinlich Abstand davon genommen. Allerdings muss ich dem Satz zustimmen: "Dieses Buch macht Angst, bevor man es gelesen hat; wenn man es dann liest, verliert man die Angst sofort." Natürlich überlegt man, wenn es um das Thema Kindesmissbrauch geht, werde ich das wohl verkraften. Doch in diesem Buch ist es definitiv der Fall, denn die Autorin geht nur gering auf detaillierte Beschreibungen von damals ein. Im Gegenteil, sie versucht auf eine ganz andere Art und Weise als sonst, sich diesem Thema zu nähern. Für Neige Sinno jedoch steht fest: Kindesmissbrauch ist keine Prüfung, kein Zwischenfall im Leben, sondern eine Erniedrigung, die die Grundfesten eines selbst zerstören. Wer einmal Opfer war, der ist immer Opfer. Selbst wenn es einem irgendwann gut geht, wird man diesen Makel nie wieder ganz loswerden. Sie fragt sich: Wer sind diese Täter, die so etwas ihren Opfern antun? Schade finde ich allerdings, dass sie viel zu sehr verallgemeinert, statt wirklich über ihre eigenen Gefühlswelt zu berichten. Wahrscheinlich ist dies genau der Grund, warum ich zu Buch und Autorin nie einen richtigen Zugang finde. Fassungslos macht mich außerdem, wieso ihre eigene Mutter nichts davon gewusst haben soll und warum sie nach der Anzeige ihrer Tochter noch ein Jahr lang bei ihm geblieben ist. Natürlich sind ihre beiden jüngsten Kinder noch zu jung und sie mitten in der Ausbildung, trotzdem bleibt es für mich unbegreiflich. Während der Täter dann nach 9 Jahren Haft wieder freikommt und eine neue Familie gründet, wird sein Opfer die Taten lebenslang nicht vergessen. Überrascht haben mich allerdings die vielen Beispiele aus der Literatur zum Thema Missbrauch. Einiges finden wir im oben erwähnten Werk „Lolitas“ Nabokov, Virginia Woolf, Christine Angot oder Emmanuel Carrère. Immer wieder zieht sie aus diesen Werken Schlüsse und stellt sich selbst die Frage, wie sie überhaupt über ihre eigenen Erfahrungen erzählen soll. Andererseits widert es sie an, überhaupt über diese Vergangenheit zu berichten. Wahrscheinlich sind ihre Gefühle deshalb im Buch so knapp bemessen. Mich hat es leider nicht vollständig überzeugt, weshalb ich nur 3 Sterne vergebe. :daumenrunter


    ASIN/ISBN: ‎3423284226

    Petra Pellini, geboren 1970 in Vorarlberg, lebt und arbeitet in Bregenz. Sie war lange in der Pflege demenzkranker Menschen tätig. Für einen Auszug aus ihrem Roman «Der Bademeister ohne Himmel» wurde sie 2021 mit dem Vorarlberger Literaturpreis ausgezeichnet.


    "Wer Augen im Kopf hat, sieht, dass Hubert stirbt. Jeden Tag wird er weniger. Nur mehr Haut und Knochen. Zudem scheint eine höhere Instanz die Löschtaste in seinem Gehirn zu bedienen." (Buchauszug)

    Die 15-jährige Linda ist mit ihrem Leben unzufrieden. Oft denkt sie daran, vor ein Auto zu laufen, um es zu beenden. Doch zwei Menschen haben dies bisher verhindert. Einer davon ist ihr einziger Freund Kevin, der ebenfalls immer wieder mit der Umwelt hadert, und der andere ist der 86-jährige ehemalige Bademeister Hubert. Hubert, durch seine schwere Demenz gezeichnet, kann inzwischen nicht mehr die Wohnung verlassen. Stattdessen leistet Linda ihm und seiner Pflegerin Ewa dreimal die Woche Gesellschaft. Sie versucht in dieser Zeit, sein Leben so schön wie möglich zu gestalten. Doch am Ende schlägt das Schicksal erbarmungslos zu.


    Meine Meinung:

    Hubert war früher Bademeister im Strandbad in Bregenz. Während dieser Zeit ist nie ein Kind ertrunken. Die Autorin erzählt hier die Geschichte eines jungen Mädchens, das für mich sehr viel Verantwortungsgefühl besitzt. Sie bemüht sich aufopfernd um ihren Nachbarn Hubert. Wie viel der an Demenz erkrankte Hubert wirklich von Lindas Besuchen noch mitbekommt, ist fraglich, zu Beginn sicher deutlich mehr als später. Doch zumindest wird dadurch der Alltag von ihm, Ewa und ihr selbst abwechslungsreicher. Zudem ist Linda durch diese Aufgabe von ihren Suizidgedanken abgelenkt, die immer wieder ihr Leben bestimmen. Besonders gut gefällt mir, wie die Autorin hier den Umgang dieser drei Generationen beschreibt. Man merkt, dass sie selbst viele Jahre in der Pflege von demenzkranken Menschen tätig war. Linda spricht mit ihm viel über seine Tätigkeit als Bademeister. Sie sehen Fotoalben an oder zählen mit großer Leidenschaft. Lustig finde ich die Idee, mit Schwimmflügel im Wohnzimmer Trockenübungen zu veranstalten. Allerdings spürt man im Laufe des Buchs dann doch, wie Hubert immer schneller abbaut, niemanden mehr erkennt und die Demenz schließlich immer mehr fortschreitet. Immer mehr zieht er sich aus dem Leben zurück. Vielleicht versteht Linda ihn deshalb so gut, weil sie selbst am liebsten aus ihrem eigenen Leben verschwinden würde. Überrascht hat mich, wie positiv demente Menschen auf Hunde reagieren. Mit einer Leichtigkeit und humorvollen Sprache wird das Thema Demenz sehr einfühlsam beschrieben und dargestellt. Bemerkenswert finde ich, dass diese Erkrankung nicht immer nur Negatives und Schweres hervorbringt. Linda und Ewa gefallen mir außerordentlich gut. Linda mit ihrer herzlichen sozialen Ader scheint die Besuche bei Hubert wirklich zu schätzen. Aber auch Ewa, die noch zusätzlich den Haushalt führt und viel zu wenig Zeit hat, um sich intensiv um Hubert zu kümmern. Überhaupt scheint sie mit der Pflegerin aus Polen ein besonderes Verhältnis zu haben. Sie nimmt sie ernst und mit ihr kann sie über ihre Sorgen reden. Niemand außer Ewa scheint zu merken, dass Linda eigentlich Hilfe braucht. Ihre Mutter ist viel zu sehr mit Ihrem neuen Partner beschäftigt. Irgendwie ist es schon traurig, dass so viele Personen mit einem tragischen Hintergrund hier aufeinandertreffen. Schockierend finde ich vor allem immer wieder Lindas suizidale Gedanken. Nur gut, dass diese Geschichte trotz all dem Schweren auch sehr viel Humor beinhaltet. Das Ende bringt zwar etwas Befreiendes und einen Neuanfang für Ewa. Doch leider auch einen großen Schockmoment, mit dem ich nicht gerechnet habe. Ein Buch, das ich nur jedem empfehlen kann, weil man Demenz und andere Themen so viel besser nachvollziehen kann. Von mir gibt es 4 1/2 Sterne, weil mir dann doch Kevins Leben und Situation ein wenig zu kurz kamen. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3463000687