Beiträge von Lorenz Stassen

    Mir machen solche Leserunden auch sehr viel Spaß. Bitte vergesst eure Rezensionen nicht.


    Der Spannungsbogen über die drei Teile war mir sehr wichtig. Meller belädt sich im Angstmörder mit Schuld. Was er da für Sokolow tut, ist kein Kavaliersdelikt. Umso wichtiger ist es, dass er etwas macht, um sich von dieser Schuld (Last) zu befreien.


    Bis jetzt habe ich noch kein Angebot für einen vierten Teil bekommen, ihr müsst euch etwas gedulden. Aber noch in diesem Jahr erscheint ein neues Buch von mir - unter Pseudonym. Ich werde euch rechtzeitig darauf hinweisen. Spätestens beim Eulentreffen im Herbst.


    Macht bitte Werbung, damit die Verkaufszahlen steigen und der Verlag mich anruft.


    Liebe Grüße an alle.

    Wie konnte das übersehen werden?

    Was diese Glassplitter angeht, eine kleine Geschichte. 1977 wurde Hans Martin Schleyer von der RAF entführt und in einem Wohnhaus versteckt. Dieses Haus fiel durch die Rasterfahndung auf, ein Streifenpolizist war dort, er stand zwei Türen vor der Wohnung, wo Schleyer gefangen gehalten wurde. Er machte Meldung, die ging zum BKA und dort ... hat niemand reagiert.

    Schleyer wurde irgendwann weggebracht und ermordet.


    So ist das manchmal im Leben. Wo Menschen sind, werden Fehler gemacht.

    Aber das mit den Glassplittern war kein Fehler, sondern die Sache hatte noch keine ausreichende Relevanz, da die Grundhypothese der Ermittler eine andere war. Erst durch Rongen kriegen diese Bilder eine neue Bedeutung und sie sind nichts weiter als ein Anfangsverdacht.

    Der vierte Band muss leider etwas warten, weil ich gerade etwas anderes schreibe. Aber ich denke auch über etwas anderes nach, nämlich eine Krimireihe über Rongen zu eröffnen, mit dem Wissen des Lesers, dass er eines Tages sterben wird. Ich hätte nicht gedacht, dass die Figur so viel Anklang finden wird, das freut mich.

    Aber auch wenn ich es gewusst hätte, wäre er gestorben. Warum? Weil in einer Welt mit solchen Kriminellen, nun mal Menschen sterben. Ist leider so. Ich mag weichgespülten Geschichten ebenso wenig wie sinnlose Brutalität. Rongens Tod war ein Teil der Geschichte.

    Gerne habe ich diese Leserunde begleitet. Für die Buchverkäufe seid ihr jetzt zuständig, macht bitte Werbung.

    Also: Dass du sauer bist ... freut mich. Ganz ehrlich. Wenn dich eine Wendung so reinreißt, dass du das Buch erstmal weglesen musst, dann habe ich als Autor alles richtig gemacht.


    Ja, es ist mir auch nicht leicht gefallen, Rongen über die Klinge springen zu lassen, aber: ES MUSSTE SEIN. - In der Dramturgie nennt man das: kill your darlings.


    Nein, ich hatte nie vorgehabt, aus der Buchreihe einen "Fall für Zwei" zu machen, Thomas Rongen als Josef Matulla? - Ihr solltet das denken, hoffen, aber wenn es irgendwann einen vierten Teil gibt, habe ich eine neue Überraschung auf Lager. Versprochen.


    Und nun zu dem Desasterpunkt. Ich weiß nicht, wieso Figuren keine (kleinen) Fehler machen dürfen. Stell dir mal vor, das Gerät hätte nicht funktioniert? Was wäre denn dann losgewesen? - Dass Meller bei der Kontrolle des Gerätes beobachtet wurde, ist doch genau dieser klitzekleine Fehler, wie man ihn manchmal im wahren Leben erlebt. Oder? - Aber ich glaube, du warst sowieso emotional zu sehr aufgewühlt wegen Rongen - weil es seine Beerdigung war.


    Wie hat der Rotwein geschmeckt?

    Ja, da war ich auch erstaunt. - Schätze, ich lese zu viele Krimis und Thriller. Ich achte immer darauf, wo die Scherben liegen. ;)

    Zu diesem Punkt kann ich nur sagen, dass das dem Realismus geschuldet ist. Es gibt bei hunderten von Spuren, die, die man zuerst verfolgt und die, zu denen man erst später kommt. Das liegt auch an der Tatsache, dass Polizisten einen begrenzten Arbeitstag haben, anders als im Fernsehen. Sie müssen sich entscheiden, was am Vielversprechendsten klingt. - Abgesehen davon ist ein Scherbenmuster wie in diesem Fall nicht leicht zu interpretieren, man müsste Versuche machen. Da aber die Grundhypothese der Ermittler ein Angriff von außen ist - weil die SD-Karte am Radargerät fehlt - widmet man sich nicht als Erstes den Splittern.

    Wichtig ist, dass dieses Scherbenmuster kein Beweis darstellt, sondern lediglich zu einer neuen Vermutung führt. Wenn dieses Foto nun zur Lösung des Falls geführt hätte, dann hätte ich es auch doof gefunden.

    Ich gebe dir recht, hatte auch mal eine Phobie, die anders geheilt wurde. Aber Sokolow ist eben so ein Typ, der auf so etwas keine Rücksicht nimmt. Es ist ja auch nicht so, dass die Phobie damit geheilt ist. Meller traut sich nur etwas mehr zu.

    Ansonsten hat es mir gut gefallen, vielen Dank dafür lieber Lorenz Stassen und natürlich für die Begleitung der Runde und das Leseexemplar :blume

    Trotzdem würde es mich interessieren, Lorenz Stassen , ob tatsächlich da schon eine bestimmte Absicht dahintersteckte und sie wirklich auf ihn angesetzt war um ihn einzusacken - oder nur ein Zufall, oder ein guter Gag :).



    P.S. Ich kann mir Nina als Hauptfigur gut vorstellen. Das gäbe dann eine Geschichte mit ganz anderer Grundathmosphäre.

    Das war ein Plan von Morosow, Meller subtil auszuhorchen, aber das hat nicht geklappt.

    Gerne habe ich eure Leserunde begleitet. Macht auch mir immer wieder viel Spaß.

    Eine Frage hätte ich noch zum Titel. Warum "Opferfluss"? :gruebel

    Der Titel reiht sich zu den anderen ein, vom Wortlaut (Wiedererkennungswert). Sowohl Jana als auch Rongen - die beiden wichtigsten Opfer - werden an einem Fluss gefunden. Gleichzeitig hat "Fluss" eine schöne Doppelbedeutung in der deutschen Sprache, die Dinge bleiben im Fluss, die Opfer reihen sich aneinander ...

    Lorenz hat echt ein sehr gutes Händchen interessante Charaktere entstehen zu lassen, egal in welche Richtung.

    Danke für das Kompliment. Ich finde die Formulierung sehr schön: "entstehen zu lassen". Charaktere entstehen im Kopf des Lesers, ein Autor darf deshalb nicht zu viel schreiben. Die Kombination der Charaktere ist das alles Entscheidende, denn jede Figur braucht Nebenfiguren, um den eigenen Charakter zu zeigen. Im amerikanischen Film heißen die Nebenfiguren deshalb: "supporting characters", der Oskar geht an die "supporting actors". Deshalb ist bei einem guten Film das Casting so wichtig. - Ich mag es an Büchern nicht, wo nur ein Held im Vordergrund steht und die anderen Figuren zu Beiwerk werden.

    Lustig fand ich übrigens, dass Herr Probst wieder einen Gastauftritt als Running Gag bekommen hat. Aber warum hat ihn Nicholas nun doch nicht eingestellt, wenn er doch so viel zu tun hat?


    Ich geh dann mal weiterlesen. ;)

    Ich werde meinem Freund Harald Probst sagen, dass ihr ihn lustig findet. Im wahren Leben arbeitet er im Bereich Maschinenbau. - Meller konnte ihn nicht einstellen wegen des Interessenkonflikts. Und zu dem Zeitpunkt als sie sich kennen lernten stand Meller mal kurz vor dem Abgrund.

    Glaube ich aber nicht. Es ist von zwei Polizisten die Rede, die daran beteiligt waren, aber es gibt drei Opfer. Man rächt sich noch nicht an allen Polizisten, sondern nur an dem, der einen gelinkt hat. Brenner war bestimmt kein Psychopath.

    Es waren keine Alarmglocken, aber ihm ist schon etwas merkwürdig vorgekommen. Spätestens da hätte er den Rückzug antreten sollen.

    Aber die Neugier und die Hoffnung waren zu groß. Er dachte, dass ihm wirklich jemand helfen wollte. Irren ist männlich ;-)



    Bezüglich der Thrillerszenen schließe ich mich der Krimifraktion an, bräuchte ich so nicht. Aber wenn ich ein Buch lese, auf dem Thriller steht, muss ich mit einer gewissen Brutalität rechnen ;).

    Kann es sein, dass dieser dritte Teil grausamer ist als die beiden Vorgänger, oder hab ich das nur verdrängt :gruebel?

    Ja, dieses Buch ist ein wenig brutaler als die Votgänger. Aber es ist nunmal ein Thriller und solche Täter sind nunmal nicht zimperlich.

    Ich finde solche Informationen auch sehr interessant. Wenn sie gut und passend eingebaut sind. Wenn der Autor einfach nur sein umfangreiches Wissen über Waffenkunde einbringen will, lege ich das Buch auch wieder zur Seite. ;) (So ging es mir mal mit einem Krimi, der von einem Autor geschrieben wurde, der im Hauptberuf Geologe ist - die umfassende Beschreibung von Steinen war einfach nur gähnend langweilig.)


    Wie würde denn eine solche Info fürs Fernsehen aussehen? Würde einfach nur der Begriff "Treibspiegelgeschoss" unter den Tisch fallen oder gleich die komplette Erläuterung, dass man die Kugel keiner Waffe mehr zuordnen kann? Denn Letzteres ist für die weitere Ermittlung doch wichtig.

    Beim Fernsehen würde man eher alles unter den Tisch fallen lassen.