Eva Link
TOTE BRAUCHEN KEIN SHAMPOO MORD IN OBERTANNDORF Band 1 der Reihe Allgäu Krimi 2021
Für mich KEIN Wohlfühlkrimi
Bei Lesejury habe ich mich auf den Hörbuchdownload von Tote
brauchen kein Shampoo beworben, weil ich den Titel und das Cover einfach toll
fand. Zu dem fällt unser Allgäu Urlaub dieses Jahr aus und da dachte ich, so
ein Cosy Crime würde da doch gut passen.
Sarah Liu, die „Vorleserin“ des Hörbuchs hat eine angenehme
Stimme. Allerdings würde ich sie eher für Hörbücher von Angelika Schwarzhuber,
Gabriele Diechler oder Tessa Hennig zuordnen.
Das Cover find ich einfach klasse und wäre wunderschön,
passt aber nicht wirklich zum Buchinhalt. Eine 1. Der Text passt nicht so gut
dazu. Weil ich dadurch dachte, das Hörbuch passt in mein Beuteschema. Es ist
nicht wirklich ein Allgäu-Krimi, das Cover sagt mir: Cosy Crime.
Zum Thema Lokalkolorit wurde ich sehr enttäuscht. Eigentlich
wurde nur Lindau erwähnt, so dass man das Dörfle dem Westallgäu zuordnen
könnte. Aber vielleicht hätte die Autorin kein „fiktives Örtchen“ nehmen
sollen, denn so konnte ich mir den Ort nicht wirklich vorstellen, nur die
Eigenheiten der Bewohner, die unbedingt ne Dauerwelle wollen. Da hätte ich mir mehr
Beschreibung gewünscht. Irgendwo habe ich gelesen, dass es 3 Teile werden
sollen. Da könnte man dann noch beim ebook eine Zeichnung dazu tun, wie der Ort
aussehen könnte und eine Extra-Beschreibung im Hörbuch, damit man sich das
vorstellen kann. So hätte das fast überall sein können. Genau genommen hätte
die Autorin das auch bei Köln ansiedeln und da das Date stattfinden lassen
können.
Die Einleitung mit Katze und Opfer gefiel mir sehr gut und
ich hoffte, dass es so weiter geht. Leider waren die Katzenauftritte so dünn
gesät, dass man ebenso drauf hätte verzichten können. Was ich sehr schade fand.
Der Schreibstil der Autorin finde ich eigentlich sehr gut.
Das große Problem war, dass die Einleitung super war. Dann
wurde man ein paar Tage zurückgeworfen und 2/3 des Hörbuchs war „vorher“. Ca. 2
Stunden waren nur mit den Eigenheiten des Dorfes und Luisa reserviert. Bis dann
endlich mal etwas Spannung hätte kommen können. Dann wurde der Krimi in 1/3
abgehandelt und das nicht wirklich plausibel. Es war nicht wirklich spannend.
Das Date mit dem Kommissar hat mir auch nicht so gut
gefallen. Vor allem er hätte sagen sollen, er müsse dienstlich weg und er hätte
gleich sagen können, wann er anruft oder so, dass sie sich wieder treffen
können.
Jetzt komm ich dazu, dass das ganze sehr durchsichtig war –
für mich. Denn ich wusste sofort, wer der Kommissar ist. (Und warum musste er
noch mal weg??) Und wer das Opfer und wer der Täter ist.
Die Charaktere fand ich leider seltsam blass und nicht mal
mit Luisa oder ihrer Hilfe im Friseursalon konnte ich mich „anfreunden“. Und
die anderen Charaktere hätten auch gar nicht da sein müssen. Einzig die
Neugierige und wäre das Hörbuch die ersten 2 Drittel kürzer, wäre diese
Protagonistin besser herausgekommen.
Mir ist immer noch ein Rätsel, warum der Sohn und seine
Freundin sich so merkwürdig aufspielten, denn ich hatte sie zu keiner Zeit als
Täter im Visier.
Ich erwartete auch einen Cosy Crime, selbst wenn da Allgäu
Krimi stand, aber dann hätte ich wenigstens schmunzeln müssen, wenn schon nicht
lachen.
Das Ebook kostet 3,99 Euro und der Hörbuchdownload kostet
1,99 Euro. Das ist ein Pluspunkt dieses Werkes. Wobei ich weder das eine noch
das andere dafür ausgeben würde. Ich habe nur nicht verstanden, warum das Ebook
teurer ist, als der Hörbuchdownload.
Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Es gibt sicher Leser, denen so was gefällt. Eine Bewertung
ist schwierig für mich, dennoch muss ich mich entscheiden. Das ganze nennt man
wohl: Wohlfühlkrimi, aber ich hab mich nicht wohlgefühlt: zu wenig Katze, zu
wenig lustig, nicht spannend und viiiiiiiiiiel zu wenig Lokalkolorit. Das Ganze
ist ausbaufähig (guter Schreibstil) und der Preis wäre annehmbar und die
Sprecherin gut, daher bewerte ich mit 2 bis 3 Sternen und KEINER Empfehlung.