Isabel Bernsmann
Kommissarin Moll und die Tote aus der HafenCity 2023
Ein Hamburg Krimi
Die Tote aus der
HafenCity ist der dritte Band um Kommissarin Moll in meiner Lieblingsstadt
Hamburg. Hauptkommissarin Frederica Moll und ihr Kollege Christian Lauterbach
sind die Mitglieder einer Cold Case Unit, die neu aufgebaut wird. Später kommen
noch Matthias dazu und eine Rollstuhlfahrerin, die jeden Tag neue Perücken auf
hat (Warum?). Zwei Tage nach Beginn eines Falls stellen die Ermittler schon
fest, wer das Opfer ist, welches seit sieben Jahren tot ist.
Mir liegt der
Schreibstil der Autorin leider so überhaupt nicht und hatte riesige Mühe ins
Buch zu kommen. Hätte ich es nicht von der Autorin durch Insta bekommen, hätte
ich es nie zu Ende gelesen.
Mein zweites
Problem waren viele Personen mit denen ich nur so nach und nach zu Recht kam
und dass es schon Band 1 gibt: … die Tote vom Grindel und Band 2 …die Tote aus
der Hafenstadt. Es wurde immer auf die Vorgänger-Romane hingewiesen und so
hatte ich ein kleines Problem, weil ich diese nicht kannte. Wahrscheinlich käme
man dann mit Band 3 besser zurecht. Mit den Charakteren wurde ich nicht
wirklich warm, weil sie mir fremd blieben. Irgendwie konnte ich mich mit
niemandem anfreunden.
Auf Seite 240 der
Dialog: „Wenn Sie es sagen, muss es wohl stimmen. Ich hasse Zimt. Wenn ich in
ihre Augen schaue, überfällt mich die Lust auf ein Rosinenbrötchen.“ Irgendwie
war ich da gedanklich bei Stephanie Plum, die Serie von Janet Evanovich.
Leicht spannend
war der Krimi erst mal dadurch, dass in kursiv von einer Frau erzählt wurde.
Leider wusste ich schnell, wer das war und wer der Täter war. Für mich
persönlich war es zu offensichtlich. Da die Ermittler allerdings keine Ahnung
hatten, war es wiederum spannend zu sehen, wie sie es dann doch schafften
herauszubekommen, was offensichtlich ist und ich als Leser schon wusste. (Spoiler
umschifft ,-) )
Daher blieb auch
leider offen, wo etwas versteckt ist. Vielleicht erfährt man das in Band 4. Ich
tippe erst mal auf die Umzugskisten oder dass da vielleicht noch was
„versteckt“ ist, was weiterhilft, denn die sind ja nicht ausgepackt.
Ja, und dann der
Reiseführeraspekt. Die Autorin erzählt viel aus Hamburg, was mir persönlich
gefällt, aber es klingt wie aus einem Reiseführer. Das liegt auch am Schreibstil
selbst. Meine „Kopfkinoreise“ an die Elbe fiel dieses Mal leider ins
Alsterwasser. Hamburg ist eine meiner Lieblingsstädte und da ich schon lang
nicht mehr da war, liebe ich „eigentlich“ Hamburg-Krimis.
Die
Süßigkeitenindustrie muss sehr glücklich sein, über dieses Buch. Man sollte sie
fragen, ob sie nicht dafür oder damit Werbung machen wollen. (Der „Shopper“ ist
riesig, oder die Kommissarin kauft täglich mehrfach ein.) Da ich keine
Lakritzschnecken, Gummibärchen und „Küsse“ (es gibt dafür ja 2 verbotene
Begriffe aus meiner Jugend, seither esse ich sie nicht mehr) essen darf und
kann, fand ich es etwas lästig. Während die Franzbrötchen ok, super im Buch zu
HH, megapassend waren. Ich hätte zu gerne DAS tolle Franzbrötchenrezept im Buch
gehabt. Mir gefällt es sehr gut, wenn im Buch regionale Spezialitäten
vorkommen. Diese Gerichte in der Sterneküche konnte ich mir da leider nicht
vorstellen, zumal sie natürlich in Richtung teuer abgewandelt wurden.
Wenn wir bei der
Küche sind, dann fand ich die Extreme zwischen perfekt saubere Küche und
absolut dreckiger Keller richtig schön herausgearbeitet. Ich konnte mir das so
gut vorstellen. Da hätte ich gerne noch den Gruselköchinfaktor gehabt.
Den Krimi selber
fand ich sonst sehr brauchbar, logisch, vorstellbar und furchtbar (positiv
gemeint). Seite 306: „...Bild, wie der Wohnungsbrand in Mettmann dem Kätzchen
eine Mini-Atemmaske überstülpt.“ Das Bild habe ich nicht gefunden, aber viele
Bilder wo die Feuerwehr Katzen rettet. Mir war gar nicht klar, dass die
Feuerwehr so viele Katzen retten muss. Klar, das macht auch mehr her, als wenn
man die Mörder von Toten findet. Aber nicht wegen der Wichtigkeit, sondern
wegen der „Niedlichkeit“.
Die Welpenszene
ist meine absolute Lieblingsszene. Auf Seite 305 war ich Christian sehr
dankbar, dass er den Schlüssel mitbrachte. Leider brach dann die Szene, bzw.
das was ein Highlight hätte werden können, abrupt ab.
Mein –
Lesezeichenfees – Fazit:
Ein Hamburg-Krimi
mit Reiseführerzeilen, einem tollen Cover, Franzbrötchen, Süßigkeiten,
Sternelabskaus und ein Mal Stephanie Plum. 3 Feensternchen.