Sofia Mai Herzklopfen
im Ländle Emonsverlag 2023
Seite 311: “Es war
eine nette Abwechslung.“
Sabine, hat einen
Unfall. Ihre Schwester Leonie, die beim Amtsgericht in Ulm arbeitet, fühlt sich
verpflichtet zu helfen. Sie sagt ihren Finnland-Geschäfts-Trip ab und fährt
nach Gütlingen. Ich vermute mal Gütlingen ist Breitenholz oder der Ort ist
zwischen Kay/Mönchberg und Breitenholz angesiedelt. Auf jeden Fall in der Nähe
von Entringen, Richtung Herrenberg. Leonie ist zunächst zwei Wochen da, aber daraus
werden über 2 Monate, denn da ist ja noch Melly, Sabines 14-jährige Tochter,
das Haus, das Café und der große Garten, dazu kommt noch Racka, Mellys Hund.
Melly hat keine Lust sich um ihren Hund zu kümmern und dann gibt es ist noch
Max, den besten Freund von Sabine.
Zum Lokalkolorit,
es werden ein paar schöne Sachen erzählt, wie das vom Griechen in Entringen (wo
ich immer noch nicht war, aber der soll super sein, aber er hat immer zu, wenn
wir hinwollen), dazu noch Weinberge und Wanderungen im Schönbuch. Ich hoffe nicht,
dass noch mehr Leute im Schönbuch biken, dann wird es so überfüllt im
Schönbuch, wie im Allgäu, sodass Wanderer keine ruhige Minute mehr haben.
Tübingen ist eine wunderschöne Stadt, wo sich ein Stadtrundgang lohnen würde.
Aber wenigstens wurde das Rathaus gewürdigt. Was ich eigentlich sagen
wollte, Gütlingen hat mich in tiefste Verwirrung gestürzt, erst auf Seite 109
kam ich drauf, dass es nicht Gültlingen ist. Also ich finde es vielleicht
doch von Vorteil, wenn man sich nicht so gut auskennt und nicht in der Gegend
aufgewachsen ist, denn dann hat man nicht so viel Spaß im Buch. Wo war das noch
mal? Gibt’s tatsächlich einen Entringer Pfaffenberg? Hieß der Pfäffinger nicht
so? Waren die nicht auf Hohenentringen? (Der Moscht ist da megalecker ) Sieht
man da die Wurmlinger Kapelle gar nicht (mehr)? Ist es nicht etwas weit mit dem
Zug zur Klinik in Tübingen, müsste man da nicht den Stadtbus nehmen? Und wo
steigt man ein? Ins Ammertalbähnle, wurde das überhaupt ein Mal so genannt? Und
dann gibt’s da noch die ominöse Rezi von Menschen, die sich voll gut auskennen
und die den Ort samt Entringen gleich auf die schwäbische Alb legen. Also nee,
das ist Schönbuch und nicht schwäbische Alb. Und schwäbisch schwätzt koiner in
dem Buch.
Der Liebesroman
ist zwar schön, aber geprägt von (etwas zu) vielen Missverständnissen. Also die
Szene mit Hohenzollern wäre – sogar für mich – in Romantisch schöner gewesen.
Jedenfalls da sich bei Sabine was anbahnt, wäre vielleicht ein Teil 2 möglich?
Und dann sind ja noch die Frauen im Dorf, sind die schon versorgt mit einem
Mann? *lachweg* Jedenfalls fand ich da am Besten, als Leonie gleichzeitig im
Laden ist und hört, was Max über sie sagt.
Dafür gefiel mir
die Szene am Besten, als Leonie auf dem Boden saß und Melly endlich nach Hause
kommt. Auch die Szene, als Racka ein Mal nicht draußen war, weil Melly sich
nicht gekümmert hat und Leonie die Türe aufmacht und Racka rausstürmt, um sich
zu erleichtern. Es gab einige sehr einfühlsam-authentische Szenen. Auch die
Einarbeitung Leonies in Haushalt, Garten, Racka und vor allem mit dem Pubertier
Melly. Das gefiel mir sehr gut. Auch die Besuche im Krankenhaus mit Sabine. Da
hätte man noch das erste Wiedersehen mit Racka schön und tränenreich ausführen
können. Denn ich kann mir vorstellen, dass das emotional sein würde. Es war auf
jeden Fall sehr authentisch und gut beschrieben.
Der Schreibstil
ist wie immer: Erste Sahne! Das ist schon wie bei den Krimis, dass man
weiterlesen möchte, weil man sich gut unterhalten fühlt.
Das Cover könnte
überall sein, aber nicht wirklich am Schönbuch. Wenn man davon mal absieht, ist
es schön romantisch. Allerdings ist die Kirschblüte bzw. Blüte überhaupt
früher. Aber schön wirkt es trotzdem auf dem Buch.
Mein –
Lesezeichenfees – Fazit:
Wenn man mal den
Lokalkolorit komplett weglässt ist es ein unterhaltsamer Liebesroman, den man
genießen kann und der ziemlich authentisch rüber kommt.