Das Buch ist als Sammlung von zehn Essays aufgebaut, von denen jede Autorin jeweils fünf beisteuert. Sprachlich finde ich sie durchweg angenehm, man kann sie sehr gut lesen und sie sind nicht zu platt geschrieben. Eine gewisse Ästhetik im Ausdruck zieht sich durch das Buch.
Inhaltlich allerdings ist "desillusioniert" zwar ein Adjektiv, das in die Richtung weist, in die ich die Aussagen einordnen könnte, trifft aber nicht ganz, denn um desillusioniert zu sein, muss man zunächst einmal Illusionen gehabt haben. Dieses Buch hat noch nicht einmal das aggressiv-blindwütige Anprangern, das Texte von Menschen kennzeichnet, die sich um etwas betrogen fühlen. Für die Autorinnen, so scheint es, ist das Leben eben so wie es ist - es geschieht einfach. Zwar kann man sie durchaus auch als Powerfrauen bezeichnen (die eine ist Bestsellerautorin, beide scheinen in der Welt herumgekommen zu sein, hatten wohl eine Menge Männergeschichten), sie scheinen, zumindest von außen betrachtet, ihr Leben geprägt zu haben, aber glücklich scheint sie das nicht gemacht zu haben. Sie scheinen auch nicht zu wissen, was das für sie konkret bedeuten könnte, Glück. Eine Unsensibilität in Sachen Ehebruch (und bei einer Autorin auch Abtreibung) prägt dieses Buch, die mich an Filme wie Natural Born Killers denken lässt.
So verdichtet sich bei mir der Leseeindruck, Essays von zwei intelligenten, aber im Wortsinne hoffnungslosen Frauen studiert zu haben.