Beiträge von buchvogel_ela

    Zusammenfassung


    Halbelf Scott McKenzie und das Fräulein Gwendolyn von Cleve, ein Hochelf, kennen sich seit ihrer Schulzeit in den 1890ern. Aufgrund eines alten Friedenvertrages zwischen ihren verfeindeten Familien erklären sie sich bereit, einander zu heiraten. Das Fräulein von Cleve zieht bei ihrem Verlobten ein und sie versuchen, etwas steif, sich an die Gegenwart des anderen zu gewöhnen.


    Scott McKenzie beichtet dem Fräulein irgendwann, was das Problem an einer Hochzeit sein könnte: In den 1930ern, als er als Halbelf um sein Leben bangen musste, hat er sein Herz extrahiert, und es irgendwann verloren. Er ist noch fähig, Freundschaften aufzubauen, aber Liebe kann er nicht mehr empfinden.


    Damit des Fräuleins siebte Hochzeit nicht genauso ein Debakel wird die letzten sechs, gehen McKenzie und das Fräulein auf die Suche nach dem blauen Herz. Dabei hilft ihnen ein geheimnisvolles Bild, das das Fräulein von ihrem Ex-Ehemann Ephraim zur Restauration bekommen hat.


    Es geht um Liebe, Freundschaft und darum, das Glück zu finden.






    Persönlicher Eindruck


    Eine unglaublich großartige Geschichte, voller Charme und Stimmung.
    Der Schreibstil, die Protagonisten, die ganze Welt, die die Autorin entworfen hat, sie haben mich mitgerissen und begeistert.



    Handlung


    Zunächst dauerte etwas, bis ich mich eingenordet hatte und wusste, was der Hauptplot der Geschichte ist: die Suche nach dem blauen Herz. Das war allerdings umständehalber, Kindle hat den Namen nur bis zu "Fairy Tale" angezeigt und zeigt bei mir standardmäßig das Titelbild nicht an.


    Die Abenteuer, die der etwas biedere Antiquar McKenzie, seine flippige Verlobte, sein Lehrling Charles und dessen heimliche Freundin Bernadette auf der Suche nach dem blauen Herz bestehen müssen, sind sehr abwechslungsreich und spielen übrigens alle in Paris.


    Das geheimnisvolle Bild, das ihnen bei der Suche hilft, hat mir auch sehr gefallen. Scott ist Antiquar, hat also mit alten Büchern zu tun, und Gwendolyn mit Kunst und Gemälden; das gab dem Buch eine künstlerische Umrandung, die viel zur Stimmung des Buchs beitrug.


    Eine große Herausforderung stellt auch das Zusammenleben von Scott und Gwendolyn dar, wie er versucht, sich an ihre Unordentlichkeit zu gewöhnen und wie sie sich im Gegenzug erfreut sehr schnell an seine Kochkünste gewöhnt.


    Die Handlung war nicht vorherrsehbar, vor allem von der großen Wendung am Ende war ich total überrascht und hätte es so nie erwartet.


    Das Buch ist in sich abgeschlossen, auf der anderen Seite sind noch genügend offene Fragen und Nebenstränge übriggeblieben, die auf einen zweiten Band hoffen lassen.



    Weltenschöpfung


    Fantasy macht mir immer auch deshalb großen Spaß, weil ich gerne "fremdartige Welten" erkunde. Diesmal hat es mir besonderen Spaß gemacht, die Autorin versteht es meisterhaft, das phantastische in der Welt fast beiläufig einfließen zu lassen und etwas sehr eigenes zu kreieren. Damit konnte sie mich fesseln.


    Die Fähigkeiten der Hochelfen und Halbelfen, die lange Lebenserwartung, die Standesunterschiede zwischen beiden, Elementarzauber und Magie; das hat mir immer ein großes Aha entlockt und es hat einfach sehr sehr viel Spaß gemacht, es nach und nach zu entdecken.




    Charaktere


    Für Scott McKenzie konnte ich mich stark erwärmen. Er ist ein etwas biederer Antiquar und verfügt über sehr höfliche Umgangsformen. Er ist außerdem integer, freundlich, mutig, gelehrt. Im Umgang mit dem Fräulein von Cleve ist er immer höflich und respektvoll, so ganz anders als ihre vorherigen sechs Ehemänner.


    Gwendolyn von Cleve hat bisher auch nach 6 Ehen noch nicht ihr Glück gefunden. Sie hat zwei gute Freunde: die Muse Polly, eine Malerin, und Leonardo da Vinci, zur Zeit Honorarprofessor. Sie ist unordentlich, farbenfroh, detailverliebt und lebhaft.


    Zwischen Scott und Gwen entsteht eine tiefe Freundschaft. Und Freundschaft und Respekt als Basis einer Ehe, das ist eine gute Ausgangslage. Wir erleben aufkommende Liebe ohne Drama und Romantik, das ist sehr erfrischend.


    Die Szenen zwischen den beiden sind sehr lebendig beschrieben, was auch daran liegt, dass sie sehr unterschiedliche Charaktere sind, wie Feuer und Wasser. Gwen versucht sich z.B. mit Scott zu streiten, aber er lässt sich gar nicht provozieren und nimmt ihr den Wind aus den Segeln. Im Gegenzug animiert sie ihn dazu, seine Wohlfühlzone zu verlassen.



    Sprachstil


    Das Buch ist gut zu lesen, die Geschichte fließt und der Schreibstil paßt zur Geschichte. Es wird abwechselnd aus der Perspektive von Scott und Gwen erzählt. Der erste Wechsel hat mich überrascht, er war ohne Kennzeichnung von Scott auf Gwen übergewechselt. Danach hatte ich mich an die Wechsel gewöhnt.


    Scotts ausgesuchte Höflichkeit gegenüber seiner Verlobung hat einen besonderen altertümlichen Charme, sie siezen sich die meiste Zeit über und er nennt sie Fräulein.


    Eingestreut in die Kapitel sind literarische Zitate, z.B. von Orvid oder anderen Schriftstellern.


    Negativ sind mir die Flüchtigkeitsfehler in der Rechtschreibung aufgefallen, die über dem Durchschnitt liegen. Noch nicht so viel, dass es groß stört, aber so viel, dass ich einen weiteren Lektor empfehlen würde.





    (c) Diese Rezension (und viele weitere) findet ihr auch auf meinem Blog buchvogel.blogspot.de

    Zusammenfassung


    Matthias Käfer arbeitet am Kundenschalter einer kleinen Bankfiliale und muss sich mit seinem unfreundlichen Chef rumärgern, obwohl er lieber in der Werbeabteilung arbeiten möchte. Als seine Waschmaschine kaputt geht, fährt er zu IKEA um eine neue zu kaufen. Dort trifft er die nette Kundenberaterin Anna. Durch ein Mißverständnis denkt er, dass die digitale Anna der Ikea-Homepage "seine" Anna sei. Doch die Treffen mit der realen Anna passen so gar nicht zum Chat mit der digitalen Anna. Als er dann auch noch von einer Frau auf Anabolika massiv angebaggert wird und sie aus Versehen ein gelbes Post-It von ihm bekommt, ist das Chaos um Matthias perfekt.




    Persönlicher Eindruck


    Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar angeboten und ich habe mich auf eine lustige Liebesgeschichte gefreut, außerdem mag ich IKEA. Dass der Protagonist sich in die digitale Anna verliebt, fand ich als Plot originell und habe lustige Szenenhumor erwartet. Meine Erwartungen wurden nicht erfüllt. Ich habe selten ein Buch gelesen, in dem der Protagonist so dümmlich agiert und die Handlung dermaßen überzogen ist.


    Nach den ersten paar Seiten hab ich unterbrochen und ein anderes Buch gelesen. Dann hab ich weitergelesen bis ungefähr zur Hälfte, dann auch wieder ein anderes Buch dazwischengeschoben und den Rest dann nur noch überflogen. Die Seitenzahl ist ja auch nicht allzu dick, das war das einzig positive.


    Schon den Anfang des Buches fand ich blöd. Die Nachbarn des Protagonisten erzählen ihm, dass George Clooney gestorben ist und in ihrem Garten beigesetzt wird. Natürlich ist völlig klar, dass George Clooney irgendein Hase oder ein Hamster ist, aber unser Prota glaubt felsenfest, dass der echte George Clooney im Nachbargarten beerdigt wird, bis die Leichenschau ihm anderes offenbart. In tiefer Gefühlsaufwallung macht er daraufhin spontan der Nachbarstochter am Grab des Hamsters einen Heiratsantrag. Es tut mir Leid, aber ich habe selten etwas dämlicheres gelesen. Es soll wohl witzig sein, aber meinen Humor trifft es absolut nicht.


    Die Handlung geht in dem Stil weiter. Eine Verkettung blöder Umstände (Waschmaschine kaputt, Job steht auf der Kippe etc) trifft auf dummen Protagonisten. Nicht in dem Sinne, dass er minderintelligent ist, aber er denkt und handelt dämlich. Z.B. lädt er Anna zum Kaffee ein und erst morgens fällt ihm auf, dass er a) pleite ist und b) kein sauberes Geschirr hat. Die Torte organisiert er zwar, hat dann aber keine Zeit mehr, Geschirr zu spülen und serviert auf Sammler-Schallplatten. Da windet sich in mir alles in einer Mischung aus Fremdleiden und Angst, was ihm nun wieder blödes passiert.


    Es gibt viele irre Einfälle, die aber nur wegen des dumm agierenden Protas funktionieren, und witzig sein sollen, aber einfach meinen Humor nicht treffen. Ich kann mir schon vorstellen, dass das Buch seine Liebhaber finden wird, aber mein Fall war es eben nicht.


    Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben und vom Schreibstil her recht gut zu lesen. Es gibt viele innere Monologe, die ich etwas ermüdend fand, da der Protagonist zwar seine Gefühle umschreibt, aber mich dabei nicht mitnehmen konnte.


    Ich hab dem Prota bei seinen Erlebnissen zwar immer die Daumen gedrückt und eine gewisse Grundsympathie war vorhanden, aber meistens hat er mich nur genervt. Anna fand ich sehr nett, aber auch sie blieb mir merkwürdig distanziert.




    http://buchvogel.blogspot.de/2…en-mit-anna-von-ikea.html

    Die Enterprise unter dem Kommando von Captain Picard ist wieder unterwegs auf einer Forschungsmission. In einem unerforschten Bereich des Alls findet die Enterprise ein treibendes, riesiges Raumschiff, dessen Minimalbesatzung im Kälteschlaf liegt. Als die Enterprise sich anschickt, die Besatzung aufzuwecken, kommt ein Raumschiff der Golvonek an und deklariert das Raumschiff als Kriegsbeute. Picard und seine Crew sind in den Konflikt zweier Mächte geraten.


    Es geht um Mut und Opferbereitschaft im Angesicht eines alles verschlingenden Krieges.



    Persönlicher Eindruck


    Die Star-Trek-Bücher von Dayton Ward sind immer gut geschrieben und dieser Band stellt keine Ausnahme dar. Der Konflikt zwischen den Golvonek, den Raqilan und der Pfeil des Schicksals, in den die Enterprise hineingerät, besticht mit unerwarteten Wendungen und interessanten Charakteren, allen voran der Captain der Pfeil des Schicksals, Jonis.


    Mit Jonis und seiner Besatzung fängt das Buch an, um dann aus der Perspektive der Enterprise-Crew personal erzählt zu werden.


    ST-TNG-Charaktere wie Picard, Crusher, Worf, Elfiki, Cruzen oder Konya werden in gewohnt guter Manier präsentiert, eine charakterliche Weiterentwicklung findet allerdings nicht statt. Ich hätte mir vielleicht eine ein wenig lebhaftere Charakterisierung gewünscht. Die Charaktere waren nicht gerade flach, aber dennoch einen Tick zu wenig präsent.


    Ein Schwerpunkt liegt auf T'Ryssa Chen. Die Halbvulkanierin präsentiert sich gefestigt und als erwiesenermaßen wertvolles Besatzungsmitglied und stellt ihren Mut und ihre gute Gesinnung unter Beweis. Besonders Spaß gemacht haben mir ihre verbalen Schlagabtausche mit Taurik.


    Picard manövrierte wie immer sich selbst und seine Crew souverän durch die Untiefen der schwierigen Situation - er ist ja auch der galaxisbeste Raumschiffcaptain. Die Situation, Kleinkind René und Missionen unter einen Hut zu bringen, wurde allerdings nur angeschnitten. Bisher scheint alles ganz gut zu funktionieren, was ich sehr schön findet.


    Die Zeitreise-Geschichte machte allen Beteiligten Kopfzerbrechen und die Behörde für Temporale Ermittlung wird wohl Überstunden machen müssen. In der Haut des armen Taurik möchte man auch nicht stecken.


    Obwohl das Buch Teil einer Reihe ist, kann man es auch alleinstehend lesen.



    Meine Rezension mit Bild und 3 Zitaten auf meinem Blog

    Zusammenfassung


    Ben und Zita sind erst kurze Zeit zusammen als Ben während seines Dienstes als Polizist angeschossen wird. Die Verletzung ist schwer und Ben querschnittsgelähmt. Auf das junge Paar kommen ganz neue Herausforderungen zu.


    Es geht auch darum, wie man als Paar zusammenhält und miteinander wächst. Um Beziehung, um eigene Grenzen und wie man miteinander umgeht. Eine schöne, realistische Liebesgeschiche.





    Persönlicher Eindruck


    Diese Gesamtausgabe enthält alle drei Bände der Trilogie und bisher noch nicht veröffentliche Kurzgeschichen, die das Leseerlebnis abrunden. Die Autorin gibt im Vorwort zwei mögliche Lesereihenfolgen zur Auswahl (chronologisch nach Entstehung oder nach Handlung), diese Flexibilität hat mir besonders gut gefallen.


    Wir begleiten Ben und Zita von der Körperverletzung, die Ben in den Rollstuhl zwingt, über die ersten Monate als Querschnittsgelähmter, neuen Herausforderungen im Zusammenwohnen, Zitas Probleme bei der Berufswahl bis zum gefestigten Alltag zweier starker und sich liebender Persönlichkeiten.



    Handlung


    Zu Beginn stellt Zita ihren eigenen Bedürfnisse hinter Bens zurück. Ben will die Behinderung zunächst nicht akzeptieren und hat starke Schwierigkeiten damit. Doch langsam pendelt sich das Stimmungsbarometer wieder ein. Sonja Bethke-Jehle gibt uns einen gnadenlos ehrlichen Einblick in die Gefühlswelten der beiden. Ich konnte die Gefühle und Handlungen der beiden gut nachvollziehen und war wirklich überwältigt von dem Blick der Autorin auf das Geschehen.


    Wie das Paar dann wieder einen neuen Umgang miteinander lernt und weitere Krisen bewältigt (z.B. das in den Sand gesetzte Studium von Zita), ist authentisch und ehrlich beschrieben. Diese Paarbeziehung fand ich inspirierend. Sie reifen beide, und zwar miteinander.


    Ebenso authentisch beschreibt das Buch die Auswirkungen einer Querschnittlähmung, das es eben nicht nur heißt, dass man nicht mehr laufen kann. Sondern es Auswirkungen auf den ganzen Körper hat. Verspannungen in den Schultern etwa, weil man alles mit den Armen machen muss. Oder Schwierigkeiten beim Urinieren und Sexualleben. Die gewohnten Abläufe funktionieren nicht mehr, man muss mehr aufpassen auf seinen Körper und andere Wege finden.


    Manche Themen schieen sich zu wiederholen, ich war hin und wieder irritiert und dachte, dass ich etwas schon gelesen hatte.


    Nachdem das Paar sich an den Rollstuhl gewöhnt hat, nimmt auch das Thema "Kinderkriegen" einen großen Raum im Buch ein, über das sie viel nachdenken und diskutieren (können wir, wollen wir, sollen wir).



    Charaktere


    Ben und Zita sind sehr unterschiedliche Charaktere. Ben wird beschrieben als aktiver, starker und attraktiver Mann, ein unkomplizierter Kumpeltyp. Er ist Polizist im Außendienst und wegen seiner dunklen Hautfarbe (der Vater war aus Ghana) sehr auffällig. Zita dagegen stammt aus adeligem Haus und wird von Bens Freunden als arrogant, verwöhnt, oberflächlich und eine richtige Zicke angesehen. Sie sind noch nicht lange zusammen, als Ben im Dienst verletzt wird und querschnittsgelähmt ist.


    Ben ist verzweifelt ob seiner Verletzung und nicht nur seine Freunde, auch er selbst zweifelt an seiner Freundin. Wird Zita ihn verlassen, wenn klar wird, dass er nie mehr laufen wird? "Ihre Wohnung war perfekt und immer aufgeräumt und Zitas Klamotten waren immer makellos. Ben konnte sich nicht vorstellen, dass ein Rollstuhl in Zitas schönes Leben passte." Wie wird sie mit der Situation klarkommen? Doch Zita wächst an den Herausforderungen.



    Sprachstil


    Die Sprache ist leicht zu verstehen, das Buch liest sich flüßig. Vor jedem Kapitel steht, aus wessen Sicht gerade erzählt wird: Ben, Zita oder auch Roland, der beste Freund von Ben. Die Kurzgeschichten sind aus der Sicht weiterer Nebencharaktere erzählt, wie z.B. der Mutter von Zita.


    So lernen wir sowohl Ben als auch Zita sehr gut kennen und die Kurzgeschichten runden das Leseerlebnis ab. Faszinierend fand ich, wie die beiden sich selbst und den anderen jeweils sehen, die leichten Nuance-Unterschiede zwischen Innen- und Außenwahrnehmung hat die Autorin meisterhaft ausgearbeitet.



    emotionale Auswirkung


    Das Buch lässt einen beim Lesen atemlos zurück. Wir begleiten beide Protagonisten dabei, wie sie eine wirklich schwere Zeit meistern. Sich an den Rollstuhl zu gewöhnen und die neuen Einschränkungen zu akzeptieren, ist für Ben nicht leicht. Und er ist zu Beginn wütend, unfair, launisch ... und Zita fängt das alles auf, mit einer Freundlichkeit und Beharrlichkeit, die ihr die Umwelt nicht zugetraut hat. Daraus kann man auch viel für sich selber mitnehmen.





    Lesen oder nicht?


    Die Autorin hat mit Umdrehungen einen großartigen Gegenwartsroman vorgelegt. Er ist sowohl Liebes- als auch Entwicklungsroman und zeigt auf, wie der Mensch mit Schicksalsschlägen (hier: eine Querschnittslähmung) umgeht und im Laufe seiner Entwicklung reift. Ein besonderer Augenmerk liegt auch darauf, wie sich gemeinsame Herausforderungen auf die Partnerschaft und die Kommunikation innerhalb der Partnerschaft auswirkt. Die Protagonisten finden im Lauf der Zeit einen Weg, Streitigkeiten zu minimieren und sich stattdessen ihrer Wertschätzung und Liebe zu versichern.
    Der Weg von Ben und Zita ist zwar individuell, dennoch kann man daraus einiges für das eigene Leben mitnehmen. Zudem ist das Buch auch stilistisch gut geschrieben und kann, trotz aller schwierigen Themen, auch unterhalten.
    Daher eine Leseempfehlung von mir.



    (c) Buchvogel. Rezension <a href="http://buchvogel.blogspot.de/2017/06/umdrehungen-von-sonja-bethke-jehle.html">hier</a>

    Zusammenfassung


    Auf einem kleinen Felsen leben die Pilgrim ein ruhiges und geregeltes Leben und streben die geistige Verschmelzung im Nimbus an. Ungewöhnlich für die eher einzelgängerischen Pilgrim sind Magnus, Tomm, Felix, Tasha und Tzunai seit ihrer Kindheit eng befreundet.


    Magnus ist ein Prinz, der Sohn des Kaspan. Er ist außerdem ein guter Kämpfer in der körperlichen Disziplin, dem Hatnam, und herausragend in der Beherrschung des Hatori, der geistigen Diziplin.


    Doch seit neuestem hat Magnus ein Problem, wenn er ins Hatori eintritt: Die Weltenblume spricht ihn persönlich an. Das gilt als erstes Zeichen des beginnenden Wahnsinns. Doch es geschehen noch weitere seltsame Dinge und dann hat seine Schwester Marit mit ihm eine lange Unterhaltung, in der er beginnt, die Glaubensgrundsätze der Pilgrim, in Frage zu stellen. Was geschieht mit den Pilgrim, wenn sie 40 Jahre alt werden? Was möchte die Weltenblume ihm mitteilen?





    Persönlicher Eindruck


    Joshua Tree führt uns zu Beginn ausführlich in das Leben und die Kultur der Pilgrim ein und stellt die fünf Freunde vor. Dafür nimmt er sich viel Zeit, was mir gut gefallen hat. Die ruhige, meditative Lebensweise der Pilgrim überträgt sich so auch auf den Leser, ich konnte total in diese Kultur eintauchen.


    Dann jedoch legt der Autor nicht nur eine, sondern mindestens drei oder vier Schippen drauf; das Tempo der Erzählung wird rasanter, die Ereignisse überschlagen sich. Das Leben der fünf Pilgrim wird völlig auf den Kopf gestellt, auch ich als Leser musste mich erstmal an die Veränderungen gewöhnen.


    Der Autor geht in seiner Erzählung keine Kompromisse ein. Man merkt, er schreckt vor nichts zurück und würde seinen Protagonisten auch nichts ersparen. Das macht die Geschichte spannend, weil wirklich alles passieren kann.


    Die Protagonisten sind sympathisch und handeln nachvollziehbar. Ich mochte alle fünf von ihnen, vor allem Magnus.


    Der Sprachstil ist klar, es lässt sich flüßig lesen. Die Geschichte wird von einem Erzähler erzählt, vor allem, aber nicht nur, aus der Sicht von Magnus.


    Der Prolog verwirrte mich zunächst, ob ich nicht im falschen Genre, in der Sci-Fi, gelandet bin. Wie dieser Prolog mit dem Rest der Reihe zusammenhängt, darüber habe ich schon einige Vermutungen. Auf jeden Fall ein ungewöhnlicher Einstieg.



    Lesen oder nicht?


    Für diesen Auftakt einer 6-bändigen Fantasyreihe spreche ich einen Lesetipp aus. Freunde von gut geschriebener High-Fantasy und guten Abenteuergeschichten dürfte diese Geschichte ansprechen. Die Geschichte ist verdammt gut erzählt und bei allen irren Wendungen versuchen die Freunde, sich ihr Wesen zu bewahren.




    Rezension von Buchvogel-Blog

    Zusammenfassung


    Amelie wird vom Bund kontaktiert. Das ist eine Vampirjäger-Organisation und sie möchte besonders einen Vampir erledigen: den sehr mächtigen, weil schon 400 Jahre alten Lucian. Diesen Part soll Amelie erledigen. Der Plan ist: während einer Morddämonenbeschwörung soll Amelie denn beschworenen Dämon auf Lucian hetzen. Im Gegenzug will der Bund ihr Informationen geben über Christopher, der seit zwei Jahren spurlos verschwunden ist und ihr so nahe steht wie ein Bruder.
    Amelie läßt sich auf den Handel ein und versucht, Lucian zu finden und sein Vertrauen zu gewinnen. Das funktioniert tatsächlich und gemeinsam mit seinem Geschöpf Marcelle und einer weiteren Zauberin namens Serena reisen sie sehr umständlich nach Paris auf sein Anwesen.


    Jetzt dürfen die drei nur nicht merken, dass Amelie noch nie etwas mit Schwarzer Magie zu tun hatte und schon gar keinen Dämen beschworen hat. Sie versucht sich erstmal mithilfe eines Buches an einer Beschwörung eines harmlosen Dämons. Doch etwas geht schief, und sie kann das kleine, nervige Fellbündel namens Sassa nicht mehr zurückschicken. Und dann gerät sie auch noch in einen unerwarteten Gewissenskonflikt...





    Persönlicher Eindruck


    Dieser Fantasy-Liebesroman hat mir einfach Spaß gemacht, ich hab das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Nur den Titel fand ich nicht so gut, zu viel Anlehnung an die Twilight-Bände und damit irreführend.


    Zum Inhalt: Amelie ist eine Zauberin (nicht zu verwechseln mit den Hexen, die keine übernatürlichen Fähigkeiten haben) die in unserer gewohnten Welt lebt, nur, dass es eben Vampire und Zauberer gibt. Charmant fand ich es etwa, wenn sie Zauberutensilien im Internet bestellt.


    Amelie ist die Erzählerin in Ich-Form, dadurch lernen wir ihren Charakter sehr gut kennen. Sie ist eine sehr sympathische Zauberin mit einem guten Herzen, aber etwas chaotisch und naiv.


    Auch Lucian fand ich sympathisch und seine gestelzte Ausdruckweise hat ihm ein besonderes Flair hinzugefügt.


    Die Geschichte wird humorvoll erzählt und ist leicht zu lesen. Besonders komisch fand ich die Geschichte um die mißglückte Dämonenbeschwörung. Und den kleinen Sassa einfach nur zuckersüß.


    Auch die Spannung kommt nicht so kurz; die Angriffe des Bundes etwa sind mitreißend erzählt.


    Das Tempo der Geschichte ist gerade richtig. Die Liebesgeschichte und die Geschichte um den Bund und den Auftrag wird nicht gleich aufgelöst, aber auch nicht unnötig in die Länge gezogen.


    Die Liebesgeschichte selber traf auch meinen Geschmack, es waren einige romantische Stellen dabei und auch Stellen, bei denen es total zwischen den Protagonisten geknistert hat, haben total Laune gemacht beim Lesen.




    Lesen oder nicht?


    Ein toller erster Band für Fans des Romantasy. Es gibt Vampire, Zauberer, eine Verschwörung, Urban-Fantasy, eine packende Liebesgeschichte, Spannung und sympathische Charakter. Und ein niedlicher Dämon als i-Tüpfelchen



    Rezension von Buchvogel-Blog

    Zusammenfassung
    Dieser fiktionale Reiseführer beschreibt den Planeten Vulkan (Star Trek). Ein allgemeines Vorwort erläutert zunächst mal grundlegendes wie vulkanische Kleidung, Etiquette und gibt einen kurzen Geschichtsüberblick.


    Das Buch stellt diese acht Regionen / Städte vor:


    Shikahr (die Hauptstadt)
    Lake Yuron (Urlaubsgebiet am See)
    Kir Province (Herzstück Vulkans mit den Feuerebenen und dem Berg Tar'hana)
    Raal (Küstenstadt)
    L-Langon Mountains (südlich der Wüste Vulcan's Forge gelegen)
    T`Paal (Stadt der freien Künste, am See gelegen)
    Vulcana Regar (größte Stadt auf Vulkan)
    Vulcan's Forge (Wüstengebiet)


    Es finden sich noch drei Exkurse zu den Themen "Dealing with an unexpected or unwanted Katra", "Participating in a Vulcan marriage ritual" und "So you want to purge all of your emotions".


    Jede Menge Zeichnungen runden die eher kurzen Textblöcke ab.




    Persönlicher Eindruck


    Wie bei einem echten Reiseführer auch habe ich in diesem fiktiven Vulkan-Reiseführer auch herumgeblättert, mich von Landkarten, Zeichnungen und Texten inspirieren lassen und mal da, mal dort reingelesen.


    Die Beschreibungen der Hotels haben mich dabei am wenigsten interessiert, das ist auch so bei echten Reiseführern. Auch die Informationen über Shopping und Nightlife waren nicht interessant. Generell waren mir manche Informationen zu menschenzentriert, z.B. wenn der Autor davon ausgeht, dass es auch auf Vulkan ein Wochenende gibt, oder wenn er über Karaoke und Ausgehen schreibt. Ich denke mal, wer Vulkan besichtigt, hat besseres zu tun, als in einer Ferengi-Bar Karaoke zu singen; da hätte ich gerne mehr vulkan-typisches gehabt, mehr Sehenswürdigkeiten und Landschaften.


    Am interessantesten fand ich die Karten, die Zeichnungen, Landschaftsbeschreibungen, Sehenswürdigkeiten und die historischen Gebäude und Denkmäler. Hier konnte ich mir gut vorstellen, einen Urlaub anhand der Informationen zu planen.



    Es war auch spannend zu entdecken, dass Vulkan nicht nur aus Wüste und Klöstern besteht; natürlich hat es auch Seen und Künstlerviertel und Außer-vulkanische, die schon seit Generationen auf Vulkan leben.


    Die Zeichnungen waren gut gemacht, hier gab es oft viel zu entdecken. Schade, dass nicht zu jedem beschriebenen Ort eine Zeichnung dabei war. Eine planetenweite Übersicht, wo die einzelnen vorgestellten Orte liegen, wäre auch toll gewesen.


    Vom Sprachstil her war es in einem heiteren, unbeschwerten Tonfall geschrieben; was gut zu einem britischen Reiseführer, aber weniger zu den strengen Vulkaniern paßt. Das Englische war nicht trivial; es war zwar noch gut zu verstehen, aber eher etwas für Fortgeschrittene (Tendenz B2-Niveau). Erschwerend kommt natürlich hinzu, dass man durch die kurzen, informativen Textblöcke nicht in einen Lesefluß hinein kommt, und es beim Verständnis oft auf einzelne Sätze oder Wörter ankommt.


    Die Grußworte der verschiedenen Personen sind vom Text her sehr gut gemacht, allerdings ist die Auswahl sehr an den Serien orientiert und damit unlogisch. Eine junge T'Pol neben einem älteren Spock paßt einfach zeitlich nicht; T'Pol müsste auf dem Bild noch älter sein wie Spock. Und Amanda Grayson in allen Ehren, aber hier hätte man eine bedeutendere Persönlichkeit finden können, den Direktor der Vulkan-Akademie z.B., auch wenn wir diesen noch nie in den Serien gesehen haben.





    Lesen oder nicht?


    Der Reiseführer ist ganz nett, aber die Informationen sind aufgrund der englischen Sprache nicht einfach zu lesen. Die Zeichnungen und die Berichte über die Sehenswürdigkeiten bieten inspirierendes Material für Trekkies. Doch alles in allem waren mir zuviele irrelevante Informationen dabei, wie etwa zum Nachtleben oder zu Hotels. Man kann diesen Reiseführer kaufen, man muss aber nicht.



    Rezension von Buchvogel-Blog

    Zusammenfassung


    Toni Morrison erzählt die Geschichte von Sula in der Kleinstadt Medallion. 1921 ist das kleine schwarze Mädchen 12 Jahre alt. Sie und Nel sind beste Freundinnen. Während Nels Mutter pedantisch ist, wächst Sula in einem chaotischen Haushalt auf, dem ihre Großmutter Eva vorsteht, ein unergründlicher und gewaltiger Charakter. Der erste Teil der Geschichte erzählt von Nels und Sulas Familie, ihrer Mädchenfreundschaft und endet mit Nels Hochzeit gleich nach der Highschool.
    Wir überspringen die 10 Jahre, in denen Sula weg von Medallion gewesen ist. Der zweite Teil beginnt mit ihrer Rückkehr (die mit einer Rotkelchenplage zusammenfällt). Durch Sulas Art bringt sie die Gemeinschaft gegen sich auf, die Menschen arbeiten sich an ihr ab. Sogar Nel bricht mit ihr, da sie, eher beiläufig, mit Nels Mann schläft. Der Roman erzählt sogar über Sulas Tod hinaus, welche Sogwirkung Sula auf die Gemeinschaft entfaltet.



    Persönlicher Eindruck


    Toni Morrison umkreist Sula und nähert sich ihr aus verschiedenen Perspektiven über verschiedene Personen. Personale Erzählung, Berichte im Ich-Stil und Dialoge wechseln sich ab. Mal erläutert Toni Morrision psychologische Hintergründe, dann wieder beschreibt sie nur oder entwirft mit poetischer Sprache bildhafte Metaphern. Oft wird durch die Bilder, die sie zeichnet, nur ein Gefühl vermittelt. Als Leser musste ich mich auf diese Bilder einlassen, manchmal auch einen Satz oder Abschnitt mehrmals lesen, um ihn wirklich verstehen zu können. Das ist ein typischer Morrison-Stil, ich kenne das aus anderen Büchern von ihr.


    All das macht es schwer, Sula wirklich zu verstehen, wir sind seltsamerweise immer auf der Seite derjenigen, die Morrison gerade beschreibt. Das Muttermal über ihrem Auge wird je nach Person als Rose, Fisch oder Klapperschlange interpretiert, und so ist das auch mit ihrem Charakter. Je nachdem, wen man fragt, ist Sula entweder lässig, naiv, nonkonformistisch und unabhängig oder überheblich, unverfroren, böse und gefährlich. Auch nach dem kompletten Buch bin ich mir immer noch nicht schlüssig über Sula, das ist ungewohnt, dass die Autorin selbst ihre Figur nicht völlig erklären möchte.



    Die Handlung bezieht sich, typisch Kleinstadt, viel auf das Verhältnis der Bewohner untereinander. Vor allem die Freundschaft zwischen Nel und Sula ist hier wichtig, die wichtigen, die banalen, aber auch die tödlichen Dinge, die sie miteinander teilen. Shadrack, ein gebrochener Kriegsveteran, umrahmt mit seinem Selbstmordtag den Roman und taucht auch an einer wichtigen Stelle innerhalb des Romans auf. Mir hat besonders gefallen, wie gelassen die Kleinstadtbewohner selbst die skurillsten Marotten einfach hinnehmen. Keiner versucht groß, den anderen zu ändern.


    Morrisons Roman balanciert immer zwischen Alltag und Besonderem, zwischen Lebendigkeit und Einsamkeit - und vielleicht sind das ja auch gar keine Gegensätze, denkt man so nach dem Roman.


    Lesen oder nicht?


    Die poetische Sprache und die Bilder, die Morrison entwirft, wirken nach, aber dadurch muss sich der Leser den Roman auch erarbeiten; er muss sich darauf einlassen. Trotzdem ist es auch ein leichter Roman. Ich finde, Toni Morrison ist eine Autorin, von der jeder in seinem Leben etwas gelesen haben sollte.


    (c) Buchvogel-Rezension

    Zusammenfassung
    Band 2 folgt nahtlos den Geschehnissen aus Band 1.


    (1) Prinz Zazamael hat sich durch die fragmentarische Stadt gekämpft und dabei gemerkt, dass sie aus Stadtteilen von Waylhaghiri besteht, die im Silber untergegangen sind. Nun ist er fast am Ziel, am Palast von Serisada, da taucht Azethot auf und bedrängt ihn zurück. Eine Spionin sei in die Stadt eingedrungen und sie müssten sie nun finden.


    (2) Prinzessin Serisada hat das flüssige Silber überlebt, aber sie findet sich im Untergeschoß der Stadt wieder, wo die Nobodys leben, die nicht in der zentralen Datenbank der Stadt erfaßt sind. Stockwerk für Stockwerk kämpft sie sich nach oben und versammelt dabei immer mehr Revolutionäre um sich.
    Die einzelnen Handlungsstränge führen zu der großen Fusion hin. Serisada und Zazamael treffen aufeinander und stürzen zusammen in den Silbersee. Das löst die große Fusion aus "und Sumerland und Waylhaghiri, Wirklichkeit und Traum, Natürlichkeit und Ästhetik verschmelzen zu einer untrennbaren Einheit." [Klappentext]


    (3) Die 40jährige Ich-Erzählerin baut mit einem großen Kunden ein völlig neuartiges Datenbanksystem auf, "das die wertvollen Dinge in Erinnerung ruft, die man im Alltag übersieht. Jeder registrierte Nutzer kann dort Erlebnisse eintragen, die er als Erster entdeckt hat. Wenn andere dadurch auf diese Erlebnisse aufmerksam werden und Untereinträge in der entsprechenden Kategorie machen, verdient derjenige, der den ersten Eintrag gemacht hat, echtes Geld mit seiner Entdeckung." [S. 9]


    (4) Susannnes erfundene Welt und sogar ihre eigenen Erlebnisse verschmelzen immer mehr mit der Geschichte im Buch: Susanne erzählt die Geschichte um Serisada und Zazamael einem Spielkameraden und erlebt kurz danach ähnliche Dinge. Susannes Widersacher ist der schielende Anführer, der nach einem Ausflug Susannes auf Land alle Kinder mit seinem Spiel um sich versammelt.


    Persönlicher Eindruck
    Da ich die verschiedenen Realitätsebenen des Romans und den Erzählstil schon in Band 1 dechiffriert hatte, bin ich in diesen Band schnell reingekommen und konnte ihn einfach genießen.
    Beim ersten Band war ich mir über lange Zeit unsicher, ob mir das Lesen Spaß macht. Nun, beim zweiten Band, den ich förmlich verschlungen habe, wußte ich, dass es mir Spaß macht.


    Obwohl der Band nach Prinz Zazamael benannt ist, verfolgen wir größtenteils Serisadas Weg durch Waylhaghiri. Wie sie sich ihren Weg nach oben kämpft und dabei zahlreiche Hindernisse überwindet ist sehr spannend und wieder voller Allegorien auf unsere Gesellschaft, z.B. als sie ihren Weg zwischen "arbeitenden" und "feiernden" Menschen hindurch finden muss. (siehe auch Zitat)


    Die Geschichte der 40-jährigen Ich-Erzählerin wird auch spannender, da sich nun tatsächlich etwas in ihrem Leben bewegt und sie am Schluß auch zufriedener wird.


    Und auch mit Susanne hab ich mitgefiebert. Ihre Geschichte parallel zum Sumerland warf wieder einige Fragen auf. Warum konnte sie unbewußt Serisadas Weg verfolgen? (siehe auch Zitat)





    Charaktere


    Die Protagonisten sind gut darin, andere Menschen zu manipulieren. Das ist ihre Stärke, doch daraus resultiert auch Einsamkeit. Sie sind auch kreativ, doch diese Stärke kann auch eine Schwäche sein.



    Logik


    Aus dramaturgisch wertvollen Gründen besucht Susanne Kerstin, ein Mädchen, welches im Rollstuhl sitzt, nicht nach draußen kann und deshalb außerhalb der Spiele der Kinderbanden steht. Dass das Mädchen wegen ihrem Rollstuhl nicht nach draußen kann, ist sehr an den Haaren herbeigezogen. Ein Rollstuhl ist ja gerade deshalb da, um damit rumzurollen, und nicht nur im Zimmer zu sitzen. Ein etwas realistischeres Bild von behinderten Kindern wäre hier wünschenswert.



    Inspiration


    Auch dieser Band besticht wieder durch das schöne Cover.


    Ein weiterer unerwarteter Nebeneffekt: Als ich die Nachrichten gestern gesehen habe, konnte ich sie nicht mehr Ernst nehmen. Rituale, die sich verselbstständigt haben; unsinnige Sachzwänge: ich habe tatsächlich beim Fernsehen hinter unserer Wirklichkeit den Schatten von Sumerland gesehen. Und das ist ein bemerkenswerter Effekt für einen Fantasy-Roman.
    Wie es auch im Klappentext steht, "wir alle spüren die Wahrheit von Sumerland und Waylhaghiri tief in unserem Blut. Das Wissen um die dahinterliegende Wirklichkeit von Sumerland und Waylhaghiri liefert die Erklärung für Vieles in unserer Gesellschaft, das bei genauerer Betrachtung weniger selbstverständlich ist als eigentlich sogar ziemlich sonderbar."



    Lesen oder nicht?


    Dieser Fantasy-Roman ist mal etwas anderes. Er macht Spaß, aber er bringt auch allerlei an philosophischen und gesellschaftskritischen Überlegungen mit. Es ist möglich, ihn auf verschiedenen Ebenen zu lesen. Für Fans von High-Fantasy das Richtige, doch auch für Menschen, die sich für Philosophie und Soziologie interessieren.



    / https://buchvogel.blogspot.de/…amael-von-j-ulbricht.html

    **** Zusammenfassung ****
    Es gibt auf der Welt nur eine einzige Stadt: den babylonischen Stadtkegel Waylhaghiri, in dem sich Fiktion und Realität vermischen. Die Welt wie wir sie kennt, ist nur eine Scheinwelt innerhalb Waylhagiris. Umgeben ist der Stadtkegel vom wilden Sumerland, in dem verstreut Siedlungen liegen.


    (1) Der waylhaghirische kindliche Prinz Zazamel, seit Jahrhunderten baut und designt er an seiner Stadt und arbeitet auf die große Fusion hin. Er okupiert das Sumerland und kämpft sich mit einer kleinen Armee vor, um den wilden Wein finden, der die große Fusion endlich gelingen lassen soll. Doch seine Begleiter werden einer nach dem anderen von unsichtbarer Hand hingemetzelt.
    (2) Die sumerländische kindliche Prinzessin Serisada, sie lebt seit Jahrhunderten in einem riesigen Palast und riecht doch alles, was in ihrem Reich vor sich geht. Sie macht sich auf nach Waylhaghiri, um dort eine Revolution anzuzetteln.
    (3) Eine namenslose Ich-Erzählerin, die sich ständig mental mit ihrem verstorbenen Freund Andi unterhält, sie arbeitet in einer Werbeagentur, die in unserer Welt liegen könnte, und wurde teileingeweiht in die Geheimnisse der Stadt. Sie kann teilweise hinter die Kulissen sehen, sie kann sogar Zazamel und Serisada beobachten, aber sie kann sich nicht von der Verführung der Fiktion lösen.
    (4) Susannne: Sie ist die Nichte der namenslosen Ich-Erzählerin und behauptet, Waylhaghiri und Sumerland erfunden zu haben. Susanne macht sich unabhängig von Spielwarenhändlern, indem sie sich Spielzeug vorstellt und andere Kinder für diese revolutionäre Art des Spielens begeistert.



    **** Persönlicher Eindruck ****


    Dieser Fantasyroman spielt auf verschiedenen Realitätsebenen, was vor allem zu Beginn äußerst verwirrend aber nichtsdestotrotz auch bereichernd ist.


    Der Anfang ist etwas zäh. Die etwa 40-jährige Ich-Erzählerin berichtet von ihrem Job und der Suche nach der großen Liebe. Mit ihr zusammen blenden wir immer wieder zu Zazamel und Serisada. Ihre Geschichte ist nicht uninteressant, aber nimmt dennoch einen zu großen Teil des Buches ein. Da sie selber zwischen einer "normalen" Welt, wie wir sie kennen und dem Blick hinter den Kulissen Waylhaghiri hin- und herschwankt, war auch ich verwirrt: Was ist Realität, was Fiktion, was bildet sie sich vielleicht nur ein? Dazu kommt, dass wir ihrem inneren Monolog lauschen, den sie mit ihrem toten Freund Andi hält. Da diese namenlose Frau nicht im Klappentext auftaucht, ist der Einstieg sehr schwer. Sie bleibt auch unsympathisch.


    Auch die Handlung um Susanne spielt mit Fiktion-Realität. Wir treffen sie als Nichte der Ich-Erzählerin in Waylhaghiri an. Sie scheint geheimes Wissen um das Wesen der Stadt zu haben und sagt, sie hätte die Stadt und das Sumerland erdacht und beginnt mit einer recht länglichen Vor-Geschichte. Es geht vor allem um das Spiel, dass sie erfunden hat, aber auch wie sie sich den Palast der Prinzessin oder die sieben Hochtugenden ausgedacht hat. Auch hier ist nicht klar: Wenn Susanne die Erfinderin ist, warum treffen wir sie in Waylhaghiri? Auch Susanne taucht nicht im Klappentext auf.


    Da sind Zazamel und Serisada wohltuend greifbarer, weshalb es am meisten Spaß gemacht hat, ihren Abenteuern zu folgen. Beide Königskinder waren mir sehr sympathisch.


    Am spannendsten und interessanten fand ich, die Gesetzmäßigkeiten und Regeln der Kegelstadt zu entdecken. In der Stadt gibt es verschiedenen Ebenen, jede neue Ebene stellt eine Weiterentwicklung, eine neue Idee von Prinz Zazamel dar. Alle Böden neigen sich zum inneren Silbersee hin - und wer, bzw. was in diesen See fällt, das ist für immer verloren.
    Manche Bewohner sind ganz in einer Scheinwelt gefangen, wie z.B. die Umgebung der namenslosen Ich-Erzählerin, die glauben, in unserer bekannten Welt zu leben. Andere wiederum wissen, dass sie in einem Stadtkegel leben und streben danach, auf eine der höheren Ebenen zu kommen. Dafür müssen sie z.B. bestimmte Rituale gut durchführen (z.B. auf einer Party "Sehen und gesehen werden" zu spielen). Keiner aber weiß, wie sehr sie von dem Rat der Weisen und dem Prinzen manipuliert und geführt werden.


    Zusammen mit Zazamel erkunden wir das Sumerland: ein wildes Stück Natur, mit verstreuten Siedlungen. Wir sind nah dran an Zazamel, an seiner Motivation und an seinen Entscheidungen, wir sehen, wie er seine Leute manipulieren kann. Wie Zazamel auch war ich fasziniert vom Sumerland, obwohl die allgegenwärtige Verlassenheit auch etwas Unheimliches an sich hat.
    Im Klappentext steht, dass Zazamel erst einen Schritt vor dem Ziel erkennt, wer der Mörder ist. Doch das stimmt nicht. In diesem Band zumindest wird der Mörder nicht enttarnt.


    ***** Lesen oder nicht? ****
    Diese Fantasy-Geschichte punktet durch die Vermischung von Realität und Fiktion. Die waylhaghirische Gesellschaft hält uns den Spiegel vor, es gibt viele Stellen, die den Leser zum Nachdenken bringen über sich selber und unsere Welt. Das Buch ist komplex in dem Sinne, dass es verschiedene Realitätsebenen gibt, die sich nur nach und nach erschließen. Das Buch ist also etwas für Menschen, die gerne beim Lesen mitdenken und sich inspirieren lassen.



    (c) Buchvogel-Blog

    Walter ist der jüngste Polizist in Lauterbach, gerade einmal 23 Jahre alt. Er ist in seinem Heimatort im pfälzischen Lauterbach stationiert, es ist Oktober 1958. Amerikanische Soldaten sind einer Militärkaserne mit Flugbahn untergebracht und wirbeln das Dorf durcheinander. Auch Walter schwärmt für Elvis Presley und Rock'n'Roll.
    Am Morgen nach einem Konzert wird im Moor in Lauterbach die Leiche einer jungen Frau gefunden wird. Zudem ist auch Walters Freund Jeff, ein junger Soldat, verschwunden. Walter und sein Kollege nehmen die Ermittlungen auf.


    Persönlicher Eindruck
    Dieser Kriminalroman besticht durch seine detailgenaue Schilderung der Lebenumstände in den 50er Jahren. Dabei wirken diese Elemente (Kostgeld, nur wenige Haushalte haben Telefon, es gibt Pferdekutschen und die Polizeiautos sind Käfer) völlig natürlich. Wenngleich sie nostalgischen Charme haben, sind sie dennoch einfach Bestandteil der Geschichte.


    Der Krimi ist spannend, die Ermittlungen nachvollziehbar; wir rätseln mit der Polizei mit, wie sich die einzelnen Puzzelteile zusammenfügen.


    Die Hauptcharaktere sind sehr sympathisch. Walter ist einerseits ein typischer junger Mann, der von Mädchen schwärmt aber sich oft nicht traut, sie anzusprechen. Andererseits hat er trotz seiner Jugend einen guten kriminalistischen Spürsinn und geht mit Leib und Seele seiner Arbeit nach. Er ist dabei ein sehr integrer Charakter, der das Verbrechen aufklären möchte und dabei auch Mitgefühlt mit den Schwachen hat und nicht vorverurteilt.


    Seine Mutter ist eine typische, herzliche Dorfklatschbase, weshalb er aufpassen muss, was er ihr erzählt. Seine jüngere Schwester Ingrid schwärmt für Elvis Presley und seine Musik.


    Die Geschichte ist sehr flüssig zu lesen und wird aus der Geschichte von Walter erzählt. Wir folgen seinen Ermittlungen und lernen dabei auch etwas über das Leben in den 50er Jahren kennen.


    Mir hat es großen Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen! Vom ersten Satz an war ich im Geschehen und in einem Leserausch. Besonders gefallen hat mir auch, dass wir Walter und seine Freunde noch einige Zeit nach der Auflösung des Falls begleiten.


    Einziger Kritikpunkt ist, dass die Beschreibung von Walters emotionalen Reaktionen manchmal etwas zu phrasenhaft wirkt und nicht immer angemessen. Bsp.: Als er einen wichtigen Puzzelstein in seinen Ermittlungen zusammengesetzt hat, "jauchzte er innerlich vor Freude auf". Hier hätte ich mir eine präzisere und weniger abgedroschene Sprache gewünscht.



    Zur Autorin an sich: Doris Dumrauf wuchs während des Kalten Krieges in Rheinland-Pfalz auf, sie kennt also die geschilderten Begebenheiten aus erster Hand. Sie war auf einem U.S. Flugplatz beschäftigt; auch dieser fließt, natürlich verfremdet, in die Geschichte ein. Sie ist in die USA ausgewandert und publizierte Oktober Heat zunächst auf Englisch.



    Diese Rezension stammt von meinem Blog Buchvogel

    Zusammenfassung
    Isabella ist frisch verwitwet. Ihre Schwiegermutter ermutigt sie, die Einladung einer alten Freundin nach Providence in die Vereinigten Staaten anzunehmen. "Dort weiß niemand, daß du traurig sein mußt." sagt sie.
    Und so fährt Isabella. Doch sie fühlt sich fremd auf dieser Reise, nichts dringt wirklich an sie heran. "Was hatte ich mir davon versprochen, in ein fremdes Land zu fahren, zu einer mir seit Jahrzehnten fremd gewordenen Frau? ... Laß es sie nicht merken, daß es eine Fehlentscheidung war, dachte ich."


    In diesem Buch geht es um das Leben nach dem Tod eines geliebten Partners. Und um die Erkenntnis, dass das Leben schlußendlich doch einfach weitergeht und man weiterlebt.


    Persönlicher Eindruck
    Der Nachfolger von "Ein Baum wächst übers Dach", ist in meinem Augen nicht ganz so gut wie ebenjener, das liegt aber allein am traurigen Sujet. Eine Geschichte über eine frische Witwenschaft, da kommt eben keine überschwängliche Freude auf. Und doch hat die Autorin hier wieder ein meisterhaftes Buch vorgelegt, das bei aller Trauerbewältigung dennoch Lust macht, sich dem Leben zuzuwenden, ohne dabei die tragische Situation zu verleugnen.


    Im Prinzip ist es ein klassischer deutscher Entwicklungsroman. Es passiert nicht viel - Isabella ist zu Besuch bei ihrer alten Freundin. Das Buch besticht, wie schon der Vorgänger, durch den besonderen Blick Isabellas auf die Welt und auf sich selber. Auf ihre Beschreibung von Dingen, Personen, Situationen. Wie sie sich wieder zurechtfindet in einer Welt ohne ihren Michael.


    Die Sprache ist genau, poetisch, von einer ausgesprochen sprachlichen Erhabenheit, ohne dabei schwerverständlich zu sein. Das ist ein Buch von der Sorte, dass man es erneut lesen will.


    Isabella erzählt in Ich-Form und ist als Charakter sehr sympathisch. Sie beschreibt das Älterwerden und ihre Eigenheiten. Das macht sie menschlich und man kann sich gut mit ihr identifzieren. Ihr Wohnort Seeham erweckt auch Sympathien beim Leser, gerne möchte man auch in diesem kleinen Sommerhaus wohnen.


    Lesen oder nicht?
    Dieses Buch ist ein echter Geheimtipp. Ich kann es in höchstem Maße empfehlen. Das Lesen macht Freude, trotz des traurigen Sujets. Man fühlt sich ermuntert, das Leben unaufgeregt anzunehmen. Die Sprache dringt ins Herz.


    Diese Rezension wurde zunächst hier auf meinem Blog veröffentlicht.

    Zusammenfassung
    Neds Onkel Hilary schenkt ihm zu seinem 11. Geburtstag ein Luftgewehr. Sein Vater nimmt es ihm aber weg, er sei noch so jung dafür. Nur einmal möchte Ned mit dem Luftgewehr schießen und holt es nachts aus seinem Versteck. Er geht nach draußen. Bei der Scheune erscheint ein Schatten, auf den Ned schießt.
    Dann taucht beim alten Mr. Scully, dem er nach der Schule zur Hand geht, eine einäugige Katze auf. Ned kämpft gegen seine Schuldgefühle. Er kann niemand erzählen, dass er es vielleicht war, der diese Katze angeschossen hat.
    Dieses erste Geheimnis zieht Lügen und weitere Lügen nach sich, die Ned immer mehr belasten.


    Persönlicher Eindruck
    Die Geschichte wird aus der Sicht von Ned erzählt. Ned erlebt alterstypische Sachen und hat mit seiner ersten großen Lüge zu kämpfen. Wir erleben die Geschichte durch seine Augen und wissen, wie er über etwas denkt.


    Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Sein Vater ist Pfarrer und sieht immer das Gute in einem Menschen. Seine Mutter ist schwer an rheumatischer Arthritis erkrankt, hat oft Schmerzen und sitzt die meiste Zeit im Rollstuhl. Dennoch haben Ned und sie ein inniges Verhältnis. Mir hat besonders der beiderseitige respekt- und liebevolle Umgang zwischen Ned und seinen Eltern gefallen.
    Mir hat auch die Darstellung der Freundschaft zwischen Ned und Mr. Scully gut gefallen, die sich trotz des großen Altersunterschieds immer was zu erzählen haben und sich gemeinsam um die Katze kümmern.


    Die Autorin verwendet eine altersangemessene, fast schon leichte Sprache. Mir gefielen besonders die ungewöhnlichen sprachlichen Metaphern, z.B. die Haushälterin Mrs. Scallop lauschte oft "und was immer sie dann hörte, machte sie satt wie ein riesiges Nachtmahl" [S. 27]. Oder: "Jetzt steckte das Gewehr wie ein Splitter in seinen Gedanken." [S. 85]


    Die Geschichte ist atmosphärisch und die Autorin lässt sich viel Zeit mit der Geschichte. Sie war mir schon fast zu zäh, zumal nichts weltbewegendes passiert.


    Lesen oder nicht?
    Ein wirklich netter Kinderroman, den ich entgegen der Herstellerempfehlung von 12-15 eher für 11-13-jährige empfehlen würde. Der Roman bietet kreative und schöne sprachliche Metaphern, eine stimmige, atmosphärische Erzählstruktur sowie alterstypischn Fragen eines sympathischen Protagonisten, mit dem sich die Kinder gut identifizieren können.


    (c) Buchvogel

    Dieser 10. Band knüpft nahtlos an die Geschehnisse in Band 9 an und besteht so aus drei Haupthandlungen:


    (1) Die Full-Circle-Flotte unter Leitung von Admiral Janeway nimmt diplomatische Beziehungen mit der Konföderation auf, dem Planetenverbund um die Erste Welt, auf die sie hier gestoßen sind. Die Sternenflotte will die Konföderation kennenlernen (z.B. Technik Gesellschaftsstruktur, Landwirtschaft) und ausloten, ob eine Allianz möglich ist. Die Föderation hält ihrerseits bewusst einige Techniken verborgen, wie das Beamen oder den Slipstream-Antrieb. Wird das zu Zerwürfnissen führen?
    An den Grenzen der Konföderation bei den sog. Strömen, Subraumverwerfungen, versammeln sich feindliche Schiffe. Überraschenderweise entpuppt es sich als eine Allianz aus Völkern, denen die Voyager schon begegnet ist, wie den Vaadwaur, die Turei und den Devore. "Nun, sieht so aus, als wären unwahrscheinliche Allianzen der letzte Schrei im Delta-Quadranten", stellt Chakotay trocken fest.


    (2) Seven, begleitet von Doktor Sharak, begibt sich zum Sternenflottenhauptquartier. Axum, ehemaliger Borg und in Unimatrix Zero ihr Geliebter, könnte in Gefahr sein, zudem wurde Seven gebeten, bei der Bewältigung einer catomischen Seuche auf Coridan zu helfen. Doch dann wird Seven nur einige Catome entnommen, an ihrer Expertise scheint niemand interessiert zu sein. Seven begibt sich zu Axum, der in einer abgeriegelter Wohnung innerhalb des Labors Quartier bezogen hat.


    (3) Tom Paris ist auch auf der Erde. Er hat die wenig spaßige Pflicht, sich einer Sorgerechtsanhörung zu stellen. Seine Mutter Julia ist enttäuscht und wütend, weil Tom und B'Elanna Mirals Tod vorgetäuscht haben. Zur Erinnerung: Mirals Tod wurde vorgetäuscht, weil ihr Leben in Gefahr war. Sie wurde von einer obskuren klingonischen Sekte bedroht. Tom und B'Elanna haben versucht, Miral in Sicherheit zu bringen, koste es, was es wolle.


    Eine Nebenhandlung betrifft den holografischen Doktor, bei dem immer häufiger Erinnerungsfehler auftreten - die er selber aber gar nicht bemerkt.


    Es geht in diesem Roman in allen Handlungssträngen darum, inwiefern man verantwortlich ist für seine Vergangenheit und die seiner Vorfahren, und wie sich Entscheidungen unserer Vergangenheit auf Ereignisse auswirken können.



    Persönlicher Eindruck
    Zunächst zu den Geschichten an sich. Die Handlung um die Konföderation war sehr interessant. Eine klassische Erkundungsmission, bei der man Gesellschaft und Kultur kennenlernt. Der Leser wird zu Vergleichen zwischen seiner eigenen Gesellschaft, der Föderation und der neuen dargestellten Kultur, in dem Fall die Konföderation, angeregt.


    In der Konföderation herrscht ein strenges Kastensystem. Wer keine Arbeit findet oder sich nicht genug anstrengt, der bekommt die Bürgerrechte entzogen und muss sie sich erst wieder erarbeiten. Für die Föderation, die die individuellen Entfaltungsrechte jedes einzelnen achtet und die Hunger, Not und Elende überwunden hat, ein Unding. Und bei uns? Wie gehen wir mit Menschen um, die nicht arbeiten können - tendieren wir in Richtung der Konföderation oder in Richtung der Föderation - diese Frage stellt sich.


    Die Crew erkundete auch religiöse Praktiken. Dabei behauptete der Autor, Betazoiden würden in religiösen Zusammenkünften eine göttliche Macht spüren. Diese nicht-canon Behauptung finde ich sehr gewagt und unglaubwürdig.




    Diese Erforschung des Neuen sehr unterhaltsam und stringent erzählt. Die Crew schwankt hin und her, ob eine Allianz sinnvoll ist, und als Leser schwankt man mit. Das fand ich sehr unterhaltsam.


    Als Charakter sticht der ungewöhnliche Cpt O'Donnell hervor - er ist herrlich unangepaßt, vielleicht etwas autistisch, und hat seine ganz eigene, unkonventionelle Art, die Dinge anzugehen.


    Über die Gründe für die Bildung der ungewöhnlichen Allianz an Feinden hab ich auch spekuliert, aber die letztendliche Auflösung, was dahintersteckt, hab ich so nicht kommen sehen. Vielleicht bin ich auch nur leicht zu überraschen, aber mich hat die Enthüllung umgehauen. Hier bin ich gespannt auf den nächsten Band, wie das weitergeht.



    In die Handlung um Seven und Axum bin ich nicht richtig reingekommen. Die Geschehnisse waren nicht stringent und etwas verwirrend. Zudem fand ich Sevens Handlungen nicht logisch - wann bitte hat sich Seven von etwas oder jemand von ihrem Missionsziel abhalten lassen? Auch wenn es Axum ist, aber es paßt nicht zu ihr.
    Die Erzählung um die Catome und was sie für Fähigkeiten haben, fand ich auch wirr und ich glaube auch nicht, dass ich es vollständig verstanden habe. Auf die Auflösung wurde zwar hingearbeitet, dennoch konnte ich die Hinweise nicht deuten und war von der Auflösung überrascht. Dieser Handlungsbogen endete mit einen Cliffhanger und wird wohl im nächsten Band weitergehen.



    Eine abgespaltene Handlung erzählt von Sharaks und Sam Wildmanns Recherchereise nach Coridan. Die Annäherung zwischen den beiden Personen hat mir gut gefallen und die Recherche auf Coridan war wie ein kleiner spannender Krimi im Buch. Den "Täter" fanden die beiden zwar, aber die Suche nach dem Motiv steht noch aus, dieser Handlungsfaden wird sicherlich im nächsten Band verfolgt. Überhaupt war der Sharak ein Highlight in der Geschichte: tapfer und unbeugsam.



    Die Schlichtung um den Sorgerechtsstreit hat mir von der Ausarbeitung her sehr gut gefallen, es gab viele emotionale Momente zwischen Tom und seiner Mutter und emotionale Statements. Besonders emotional bewegt hat mich Voriks Aussage.
    Aber dass überhaupt so eine Anhörung stattfand, konnte ich nicht nachvollziehen. Toms Mutter ist 80 und hält ihren Sohn und ihre Schwiegertochter für ungeeignet, Kinder großzuziehen aufgrund "charakterlicher Mängel". Weil Tom immer wieder gelogen und sie enttäuscht hat. Diese Argumentation ist erstens unlogisch und zweitens könnte man mit der Begründung bestimmt der Hälfte aller Eltern ihre Kinder entziehen. Und ob eine 80-jährige dann soviel besser geeignet ist, ein Kleinkind und ein Baby großzuziehen, das ist fraglich und als Vorhaben ambitioniert.



    Von der Sprache her waren die Dialoge und Statements sehr gut, die Beschreibungen allerdings mitunter etwas langweilig. Zudem waren die Bezüge oft uneindeutig. Bsp:


    [Die] Galauniformen der Sternenflotte [waren im Vergleich] zu den Uniformen der Offiziere der Interstellaren Flotte der Konföderation [...] geradezu schlicht. Die Offiziere trugen maßgeschneiderte, bis zu den Knien reichende Jacken in kräftigen Farben, die Rang und Position verrieten. Zusammengehalten wurden sie von Schärpen aus einem seidenartigen Material... [Pos. 656]


    Erst beim seidenartigen Material war mir klar, auf welche Offiziere hier Bezug genommen wird. Und das wurde auch nur deshalb klar, weil ich Vorkenntnis hab und weiß, wie die Galauniformen der Sternenflotte aussehen.



    Dr. Sharak, den ich weiter oben schon erwähnt habe, ist Tamarianer. Er bekommt, während er auf der Erde ist, Besuch von einer alten Freund, ebenfalls ein Kind von Tama. Der Dialog zwischen den Beiden ist einfach nur genial. Die Kinder von Tama kommunizieren in Metaphern. Sie sind aus der Folge "Darmok" von "Star Trek - die nächste Generation" bekannt, diese Folge gehört zu meinen Lieblingsfolgen


    Zum Schluß noch ein Kritikpunkt zum Cover, auch wenn ich Cover sonst nie groß kommentiere: Lt. Barclay kommt zwar im Buch vor, aber dennoch ist er für die Handlung absolut irrelevant. Da frag ich mich, warum er auf dem Cover ist. Ich hätte hier lieber Dr. Sharak gesehen.



    Diese Rezension wurde im April auf meinem Blog veröffentlicht.

    Hallo Betty,


    im Prinzip schließe ich mich dir an und möchte ergänzen:


    Im ersten Drittel vermochte mich das Buch nicht zu fesseln. Als Leser vermutet man schon ziemlich früh, dass irgendetwas an Riker komisch ist. Man bekommt auch als Leser nur das von ihm erzählt, was auch die Führungskräfte der Aventine sehen und hören. Dadurch bleibt er seltsam distanziert; und diese Distanz hat sich für mich auch auf die Story übertragen.


    Erst als die Enterprise unter Picard den Auftrag bekommt, die vielen Angriffe auf Kommunikationsrelais zu untersuchen und sie beginnen, Riker auf der Aventine zu verfolgen, wird es spannend. Ich habe mitgerätselt, was wohl der Grund für die Angriffe ist und warum Riker und auch sein romulanischer Gegenpart Bretorius, dessen Taten wir auch mitverfolgen, sich so seltsam benehmen.


    Positiv auch, dass hier der "Gegner" auch wieder ein alter Bekannter ist, den wir aus der Fernsehserie kennen. Nennen will ich ihn jetzt nicht - lasst euch überraschen. Als ich wusste, wer die Offiziere so verwandelt hat, hat das das Lesevergnügen enorm gesteigert.


    Also - dieses Buch hat lahm angefangen, aber dann deutlich an Spannung gewonnen!


    (Rezension wurde zuerst auf meinem Blog veröffentlicht)

    Erster Satz
    Es gab ein Zeitalter, da lebten die Städtebauer fast drei Jahrhunderte lang in Frieden miteinander und widmeten sich der Diplomatie und der Wissenschaft.


    Zusammenfassung
    Das Buch beginnt mit einem Prolog, einer historischen Erzählung vom Ork Urk. Das bildet auch die Rahmenerzählung: Der alte Historiker Uruk erzählt seiner Enkeltocher vom Beginn des zweiten Weltenbrandes und von der Prohezeiung um Dalan. Dalan erlöste einst die Städtebauer vom ersten Weltenbrand. Die Prophezeihung berichtet, dass es einen zweiten Weltenbrand geben soll und Dalan dann wiederkehrt.

    Die drei Freunde Gairan, ein Menschenjunge, der ein Paladin werden will, seine Adoptivschwester Taya, eine Elfe und der junge Uruk, der sich für Geschichte und nicht den Gewürzhandel seiner Eltern interessiert, leben in der Stadt Minaskai. Außerhalb der Stadt, eine Tagesreise zu Fuß entfernt, soll eine der alten magischen Maschinen aus der Zeit des ersten Weltenbrandes seit 500 Jahren vor sich hinrosten. Für die drei Freunde ist es ein Abenteuer, als sie aufbrechen um sich die Maschine mit eigenen Augen anzuschauen.
    Dort treffen Sie auf den Magier Noa. Noa hat eine Vision - Minaskai wird gerade angegriffen oder wird angegriffen werden, der Auftakt zum zweiten Weltenbrand. Gairan, Taya, Uruk und Noa eilen zurück in die Stadt, um die Königin zu warnen. Und das ist nur der Auftakt.


    Persönlicher Eindruck
    In diesem klassischen Fantasy stimmt einfach alles:


    Die Geschichte ist spannend erzählt. Humor, Drama, Tragik und Mitfiebern - es ist alles da. Die Welt ist stimmig und voll von kleinen, feinen Details. Besonders gut bringt die Autorin die Stimmungen und die Gefühle der handelnden Personen rüber. Auch scheinbare belangloses, wie das Studierzimmer des Orks, wirken interessant und niemals langweilig.


    Alle Haupt- und Nebencharaktere sind vortrefflich ausgearbeitet.
    Vor allem die drei Freunde hab ich gleich ins Herz geschlossen. Mir gefiel vor allem, dass die Autorin hier Klischees aufgebrochen hat. Die Orks sind zwar grundsätzlich kräftiger wie die Menschen und werden schneller wütend - aber sie sind keine tumben Monster; sondern bspw., wie Uruks Eltern, Gewürzhändler. Oder Historiker, wie Uruk selbst. Die Freundschaft zwischen den dreien so unterschiedlichen Personen sind für mich das Sahnestück der Erzählung. Ein Mensch, ein Ork und eine Elfe sind beste Freunde, das hat eine völkerverbindende Vision, die hier als Normalität erzählt wird. Mich hat dieses Bild sehr inspiriert. (Und irgendwie haben mich die Elfen an die Vulkanier und die Orks an die Tellariten erinnert, das nur nebenbei.)
    Ein weiterer Charakter ist Noa, der Magier. Er hat ein gutes Herz, trägt aber irgendein Geheimnis mit sich herum, ein etwas mystischer Charakter, der eine gewissene Sexyness ausstrahlt.
    Dann wäre da noch Kelrik, Gairan und Tayas Vater; der Paladin der Königin und schließlich die gute und gerechte Königin selbst.


    Die Gegenspieler: Elara, die Herrscherin von Xendor ist eine labile und grausame Göre, die an die Herzkönigin aus "Alice im Wunderland" erinnt. Ihr Berater Dagul vom Orden der Schenra Vey ist ambivalent. Er scheint die Taten Elaras nicht gutzuheißen und hat sie doch initiert. Er verfolgt seine eigene Agenda, aber welche das ist, ist unklar.



    Diese Rezension ist eine gekürzte Version der Rezension auf meinem Blog.

    Inhalt
    Im Abschlußband der Trilogie lernen wir den Namensgeber der Prophezeiung, Dalan, kennen. Zur Erinnerung: Dalan war ein großer Magier, seinem Können war es zu verdanken, dass der erste Weltenbrand beendet wurde. Dalans Prophezeiung besagt, dass es dereinst einen zweiten Weltenbrand geben wird - und dann wird Dalan wiederkommen, um den Städtebauern beizustehen.
    Der Orden der Schenra-Vey, der sich in den ewigen Winter zurückgezogen hat, hat kurz vor Dalans Tod dessen Erinnerungen in eine magische Maschine eingespeist. Seither wird jedes Neugeborene geprüft, ob es ein geeignetes Gefäß für Dalan sein könnte. Seit 300 Jahren war Noa das erste Kind, das positiv getestet wurde. Noa sollte Dalans Erinnerungen übernehmen - doch das würde, vermutlich, bedeuten, dass Noa selbst dabei vergehen würde. Deshalb war Noa vor dem Orden geflüchtet ...


    Doch nun, da der zweite Weltenbrand tatsächlich ausgebrochen ist, entschließt sich Noa, zurückzukehren und sich zu opfern, damit der Krieg beendet werden kann. Taya begleitet ihn.


    Als Dalans Erinnerung auf Noa übertragen werden, sind die Schenra-Vey zunächst glücklich. Doch Dalan ist ziemlich wütend: Er selber hat weder diese Prophezeiung ausgesprochen, noch wollte er, dass er auf diese Weise unsterblich gemacht wird. Er war auch gar nicht derjenige, für den ihn die Schenra-Vey hielten, die Städtebauer hatten ihn nie interessiert, er wollte einfach nur den Krieg beenden und zu seiner Familie zurückkehren.


    Und noch etwas kommt ans Licht: Die Schenra-Vey selbst haben den zweiten Weltenbrand angezettelt, damit sich die Prophezeiung erfüllt und Noa zurückkommt. Und nun ist die Büchse der Pandora geöffnet.


    Garian und Uruk kehren zusammen mit weiteren Überlebenden der Schlacht zurück. Garian sieht immer wieder das Gesicht des Mannes vor sich, den er getötet hat. Er wollte immer eine Sturmklinge sein, und nun hat er zum ersten Mal Leben genommen und merkt, dass er damit nicht klarkommt. Dass er keine Sturmklinge ist. Doch was soll er dann machen, zu was ist er noch nütze?


    Uruk ist glücklich, dass sein Vater aus der Gefangenschaft befreit wurde und mit ihnen an Bord auf den Weg nach Elfaria. Doch Herr Utka muss berichten, was aus Kelrik geworden ist: Der Kriegsmeister dient jetzt dem Feind. Mithilfe der Sklavenkrone konnten die Xendorier ihn glauben machen, er sei einer der ihren.


    Der Feind scheint übermächtig. Soll Elfaria sich ergeben oder kämpfend untergehen; das scheinen die einzigen Optionen zu sein. Unsere drei Freunde, Noa und das gesamte Elfenreich, sie alle stehen vor der Herausforderung, mit etwas fertigwerden zu müssen, dass an ihrer Existenz zehrt. Sie stehen vor einer Weiche im Leben.


    Eindruck
    Die Erzählung geht da weiter, wo Band 2 aufgehört hat. Wir begleiten den tapferen Noa, der zurückkehrt, um ein Schicksal anzunehmen, dass er nie wollte. Die wahre Enthüllung über Dalans Prophezeiung sind ein ziemlicher Hammer. Das die Schenra-Vey hinter dem ganzen Kriegsgetreibe stecken, wusste man schon in Band 2, aber dass der ganze Wahnsinn zudem noch auf einer großen Lüge basiert, das setzt diesem irrwitzigen, verdrehten Glauben die Krone auf.


    "Wie weitermachen", das ist die zentrale Frage, die über diesem Buch schwebt. An der Grenze zur Vernichtung die Elfen. In seinem Selbstverständnis als Sturmklinge getroffen, Gairan. Dabei, sich selber zu opfern, Noa. Wiedergeboren für eine Prophezeiung, die er nie selber getroffen hat, Dalan. Und auch Taya, die mit einem großen Verlust fertig werden muss.
    Man könnte an der Situation verzweifeln, doch unsere Protagonisten suchen tapfer neue Wege. Dieses Aufsuchen neuer Wege fand ich sehr inspirierend.



    Am Ende greift die Autorin den Prolog von Band 1 auf, Uruk hat seiner Enkelin die Geschichte fertig erzählt und berichtet über das weitere Schicksal der Protagonisten. Die Geschichte läuft eigentlich auf drei Zeitebenen: die Zeit des ersten Weltenbrandes als Ausgangspunkt. Die Zeit des zweiten Weltenbrandes, die Ebene der eigentlichen Geschichte. Und dann blicken wir aber durch Uruks Augen zurück auf diese Zeit. Also ist alles schon geschehen.


    Die Geschichte selbst ist wieder nachvollziehbar und mitreißend erzählt. Besonders gut gefallen mir die Statements, die hin und wieder von handelnden Personen abgegeben werden. Die Autorin hat dafür ein besonderes Händchen.


    Ein Kritikpunkt an folgender Stelle, als von dem Besuch bei den Orks berichtet wird, schreibt die Autorin "Und es brauchte nicht viel Fantasie, um sich einen Orkthronsaal vorzustellen." Da hab ich lachen müssen, den ich hab diese Fantasie nicht gehabt, im Gegensatz zur Autorin.



    Link zur Rezension auf meinem Blog
    Edit: Autorinnennamen im Threadtitel ergänzt. LG JaneDoe

    Zusammenfassung
    Die größenwahnsinnige Gebieterin von Xendor, Elara, hat das Königreich Minaskai erobert und den Paladin Kelrik Dalaros mit Hilfe einer Sklavenkrone gefügig gemacht. Als der Orden der Schenra-Vey dann den dritten Todesengel ausgegraben und funktionstüchtig gemacht hat, gibt es für Elara kein Halten mehr. Ihr Ziel: Die ganze Welt erobern.


    Währenddessen sind Taya und Noa zu Noas Geburtstadt aufgebrochen. Noa will tun, was nötig ist, um Elara aufzuhalten. Und wenn das bedeutet, seine Seele zu verlieren.
    Auch Gairan und Uruk wollen Elara aufhalten und schließen sich den Truppen an, die gegen Elara in den Kampf ziehen wollen. Gairan voller Überzeugung, wollte er doch schon immer eine Sturmklinge werden. Uruk, weil er seinen besten Freund nicht allein wissen will.


    Persönlicher Eindruck
    Die Handlung knüpft nahtlos an den ersten Teil an. Lose Fäden werden verknüpft, einiges klärt sich; wir erfahren mehr über die Protagonisten und die Gegenspieler, und auch über die geheimnisvollen Schenra-Vey.


    Die Grausamkeiten im Kriegsgeschehen häufen sich, auf der anderen Seite bringen die Umstände auch Tapferkeit mit sich. Unsere Protagonisten stellen sich dem Dunkel entgegen, so gut sie es eben vermögen. Auch der etwas feige Uruk wächst über sich hinaus.


    Uruk ist einer meiner Lieblingscharaktere im Buch. Für einen Ork ist er etwas aus der Art geschlagen, zu gelehrt und Gewalt gegenüber nicht zugeneigt. Mir muss an den Stellen, an denen er schreit oder weint, immer schmunzeln, weil er dabei klingt wie ein kleines Ferkel. Sein Aussehen (Schweinehauer, stämmig, etc) paßt so gar nicht zu seinem eher zarten Inneren.


    Auch das Innenleben von Noa, seine Motivation, aus seiner Geburtstadt wegzugehen und nun wiederzukommen, wird gut erläutert. Der Orden der Schenra-Vey wirkt dabei durch seine Isolation und seinen verqueren Glauben wie eine Sekte. Noa ist von ihm geprägt und möchte ihn doch hinter sich lassen, nur ob er das auch kann, das steht noch nicht fest. Die Schenra-Vey sind durch ihren starren Glauben unsympathisch, weil sie ihn über ihre eigenen Kinder und das Wohl und Wehe ganzer Völker stellen.


    Elara ist eine fesselnde Person. Aus einer Laune heraus befiehlt sie Tod und Vernichtung. Dann erfreut sie sich wieder an Schmetterlingen oder ist traurig, weil sie keine Beine hat. Oder erfreut, weil sie so schöne Kleider und Tötungsmaschinen besitzt. Elara erweckt fast schon Mitleid. Das die Autorin uns so nahe an die Gegenspielerin heranführt und beide Seiten zeigt, rundet die Geschichte ab.


    Lesen oder nicht?
    Ganz einfach: Wem der erste Band gefallen hat, der sollte auch weiterlesen. Und mit der Trilogie anfangen, ist kein Fehler: Es geht neben dem Fantasy-Teil auch ums Reifen, ums Wachsen an Herausforderungen und wie wir mit unserem Schicksal umgehen.



    Diese Rezension ist ein Auszug meines Blogs