Die Hölle im Paradies
Sarah und Lou beziehen ein Haus in einer traumhaften Gegend. Alle Nachbarn arbeiten im selben Unternehmen. Die Inhaber dieser Firma freunden sich mit Sarah und Lou an. Dann macht Cybill Sarah einen Vorschlag, den diese nicht ernst nimmt. Aber die Ereignisse überschlagen sich und Sarah kämpft nicht nur gegen den Verdacht, eine Mörderin zu sein, sondern auch darum, den wahren Mörder zu finden …
Der Plot bietet unfassbar viel Potenzial und die Idee ist wirklich super. Nur leider ist die Umsetzung nicht so gut gelungen. Die Figuren bleiben blass, ihre Möglichkeiten werden nicht ausgeschöpft. Gerade Sarah wirkt sehr schnell psychotisch, noch bevor es verständlich ist. Das hat sie mir nicht gerade sympathisch gemacht.
Der Wechsel zwischen den Strängen ist nicht ganz so passend, wie in anderen Thrillern. Es wird quasi der normale Lesefluss durch Einschübe unterbrochen. Diese behandeln Verhöre, die Cunninham und Mendez führen. Da diese auch anders hätten eingefügt werden können, wirkt das bei mir nicht sehr positiv.
Teils hat das Buch Längen, da zu oft auf dem selben herumgekaut wird, teils hat man immer wieder das Gefühl, da fehlen ein paar Seiten. Dabei ist das Buch gar nicht unspannend. Man möchte verstehen, was da passiert oder passiert ist, man will herausfinden, wer was getan hat – und warum. Die vielen kleinen und großen Sünden der Figuren kommen nach und nach ans Licht, es werden viele Spuren gelegt und so wird es nicht langweilig. Dennoch stellt das Buch nicht zu frieden. Besonders der Schluss – er ist überraschend, aber nicht gelungen, da er sehr konstruiert wirkt. Für mein Verständnis ist er auch nicht stimmig, sodass der Prolog in meinen Augen eine Farce ist. Besonders die Namenswahl von Sarah erschreckt mich und widert mich sogar an.
Es ist schwer, zu erklären, was ich meine. Wieso findet man ein Buch spannend, gibt aber dennoch nur drei Sterne? Es liegt an vielem. Daran, dass mir in diesem Buch zu viele Extremsituationen und Extremfälle aufeinander treffen, an Sinnfehlern, an ganz vielen Rechtschreibfehlern und fehlenden Wörtern (also am schlechten Lektorat), sogar an der Formatierung. Aber mein größtes Problem ist eben, dass ich mich zu keiner Figur hingezogen fühle, für niemanden wirklich Sympathie aufbauen kann.
Fazit – es ist für mich keine verschwendete Lesezeit gewesen, dennoch bin ich auch nicht begeistert. Ich kann nicht über die vier Eulen kommen.