Beiträge von Waldlaeufer

    Hallo Wolke,


    Zitat entfernt. Hatte nur einen im Verhältnis zum Gesamttext kleinen Auszug zitiert und den Quelltext verlinkt. Dachte, dies würde den Urheberrechtsbestimmungen nicht entgegenstehen; jedenfalls wird dies in vielen Foren so betrieben. Wenn ihr das hier aber anders handhabt, verstehe ich das und werd es mir merken.

    @t Churchill - du, das war eine ehrlich gemeinte Frage gewesen, kein Spott. Es fiel mir nur auf, dass so wenig über das Originaldokument gesprochen wurde, daher mein Interesse. Der leicht ironische Unterton ist wohl angeboren, ich arbeite aber immer noch daran, ihn wirklich angemessen einzusetzen. :learn


    @t Ikarus - Ich finde Benedikt sprachlich interessant. Er liest sich für mich wie aus einer alten Zeit; seine Einstellung zu Bildung und Autorität scheint mir da eine andere zu sein, als das, was wir heute darunter verstehen. Ich frage mich schon, ob diesnicht ein Ursprung des (von medialer Seite bewusst inszenierten?) Missverstehens ist.
    Aber zuhören (lesen) ist keineswegs irre. Bei mir wechselt dies; manches Mal kribbelt es mir in den Fingern und es sprudelt nur so vor Antworten, andere Male verfolge ich lieber den Austausch anderer.

    Moin moin Ikarus.


    Ziehe mal meine Antwort, die ich dir im Film-SEktor gegeben habe mit rüber. :wave


    "Um noch auf Ikarus Diskussionsanstoß einzugehen, der zu schade wäre, um ihn in Vergessenheit geraten zu lassen:


    Die Aussage des Buches auf Gefühllosigkeit oder eine Mörder-Problematik zu beschneiden, widerspricht meinem persönlichen Leseerlebnis. Es spiegelt sich für mich vielmehr die Suche nach sich selbst, die Frage, wer man ist und was das Wesen von Menschen sein könnte, wider. Nicht umsonst scheitert Grenouille an der Erkenntnis, keinen Geruch zu besitzen, ein Niemand zu sein und nichts weiter über sich erfahren zu können. Die Verfilmung ist sehr dicht dran am Buch, was leider meist die Gefahr birgt, blutleer zu werden. Hier wurde jedoch zum Glück der Protagonist nicht einfach übernommen, sondern eine eigene Interpretation der Thematik vorgenommen, die ich sehr spannend fand. Der Film-Grenouille verzweifelt an der Vergänglichkeit der Schönheit, die er mit allen Mitteln versucht festzuhalten, zu konservieren. Beide Figuren (Film wie Buch) verbindet die eigentliche Frage nach Liebe, denn keiner von beiden hatte sie erfahren und konnte sie später geben. Deshalb fand ich bei der Hinrichtungsorgie das Einspielen der Mirabellen gelungen, hier wird Grenouille bewusst, was ihm fehlt, was er getan hat. Im Buch steht dazu das endgültige Begreifen, sich nicht finden zu können, am eigenen geruchlosen Nebel zu ersticken.
    Unterhaltungswert mag dabei für manchen geneigten Zuschauer so herauskommen, eine bildgewaltige Umsetzung menschlicher Existenzfragen dabei für den anderen. Was genau also durch einen anderen Regisseur wirklich hätte besser statt einfach nur anders werden können, überlasse ich den Teilzeit-Filmkritikern. Wichtig für mich war eigentlich, dass Tykwer sich traute, nicht in die (allgemein gern verwendete) neue deutsche Schnoddrigkeit von Film, Buch und Kunst einzufallen und ein wenig mit metaphysischer Konnotation zu spielen wie auch Märchenhaftes mit einzubringen.
    Ist wohl Geschmacksfrage.


    Freundlichen Gruß vom Waldläufer"

    Ein freundliches moin moin in die Runde.


    Mal eine persönlich interessierte Frage, soweit das in diesem sehr heiß geredeten Thema noch geht, ohne wieder in eine falsch getroffene Kerbe zu schlagen-
    Hand auf´s Herz, aber wer hat die Rede vom Papst denn wirklich selbst gelesen? (Oder wird es jetzt tun, um auch mal die Stimme erheben zu können...)



    Schönen Gruß vom Waldläufer

    Angesichts des Gemetzels in Darfur bin ich auf einen sehr ehrlichen Artikel gestoßen, der unserer Gesellschaft zu Denken geben sollte: Deutschlands Blick in den Spiegel


    Es wird dort, wie zu lesen ist, darauf hingewiesen, dass von der Gesellschaft für bedrohte Völker folgende Mail-Aktion durchgeführt wird. Man muss wirklich nicht viel tun- Mailadresse und Name in den vorgeschriebenen Text einfügen und abschicken. Wer mehr wissen möchte, kann sich dort auch über das Geschehen und weitere Aktionen erkundigen.


    Nehmt euch die fünf Minuten.

    Um noch auf Ikarus Diskussionsanstoß einzugehen, der zu schade wäre, um ihn in Vergessenheit geraten zu lassen:


    Die Aussage des Buches auf Gefühllosigkeit oder eine Mörder-Problematik zu beschneiden, widerspricht meinem persönlichen Leseerlebnis. Es spiegelt sich für mich vielmehr die Suche nach sich selbst, die Frage, wer man ist und was das Wesen von Menschen sein könnte, wider. Nicht umsonst scheitert Grenouille an der Erkenntnis, keinen Geruch zu besitzen, ein Niemand zu sein und nichts weiter über sich erfahren zu können. Die Verfilmung ist sehr dicht dran am Buch, was leider meist die Gefahr birgt, blutleer zu werden. Hier wurde jedoch zum Glück der Protagonist nicht einfach übernommen, sondern eine eigene Interpretation der Thematik vorgenommen, die ich sehr spannend fand. Der Film-Grenouille verzweifelt an der Vergänglichkeit der Schönheit, die er mit allen Mitteln versucht festzuhalten, zu konservieren. Beide Figuren (Film wie Buch) verbindet die eigentliche Frage nach Liebe, denn keiner von beiden hatte sie erfahren und konnte sie später geben. Deshalb fand ich bei der Hinrichtungsorgie das Einspielen der Mirabellen gelungen, hier wird Grenouille bewusst, was ihm fehlt, was er getan hat. Im Buch steht dazu das endgültige Begreifen, sich nicht finden zu können, am eigenen geruchlosen Nebel zu ersticken.
    Unterhaltungswert mag dabei für manchen geneigten Zuschauer so herauskommen, eine bildgewaltige Umsetzung menschlicher Existenzfragen dabei für den anderen. Was genau also durch einen anderen Regisseur wirklich hätte besser statt einfach nur anders werden können, überlasse ich den Teilzeit-Filmkritikern. Wichtig für mich war eigentlich, dass Tykwer sich traute, nicht in die (allgemein gern verwendete) neue deutsche Schnoddrigkeit von Film, Buch und Kunst einzufallen und ein wenig mit metaphysischer Konnotation zu spielen wie auch Märchenhaftes mit einzubringen.
    Ist wohl Geschmacksfrage.


    Freundlichen Gruß vom Waldläufer

    Im Vorfeld gab es eigentlich nur eines, was mich aufgeregt hatte: die pseudo-intellektuellen Kritiken gelangweilter Langzeitgermanistikstudenten in den Feuilletons. Unter anderem las man da den Vorwurf in der Süddeutschen, die Verfilmung sei nicht "konstruktiv". Öhm, aha.
    Mir persönlich hat der Film gefallen - von der Besetzung, dem dramaturgischen Aufbau, Bild und Musik. Die Fischmarktszene am Anfang hatte mich beeindruckt, es war sicherlich nicht "nett" anzusehen, aber doch zwecks Darstellung der damaligen Umstände kunstvoll inszeniert. Ben Wishaw die Zeit zu geben, binnen des Filmes die Entwicklung Grenouilles umzusetzen, fand ich eine angenehme Entscheidung des Regisseurs - zu oft werden aufgrund von Effekthascherei (und des mangelnden Interesses des Publikums an Figurenhintergrund denn an audiovisueller Nervendroge wegen) Handlungen und deren Feinheiten zu puren Szenenklimaxabfolgen gekürzt. So aber konnte man nachvollziehen, warum er so und nicht anders agiert.
    Das Ende fühlte sich für mich daher auch richtig an - anders hätte Grenuilles Motiv seiner Handlungen nicht überzeugend sein können. Es muss ja nicht immer alles erwartungsgemäß im dramaturgischen Gleichschritt laufen und zur netten Unterhaltung abgestuft werden. Ich mag es auch des Öfteren, mich auf eine Geschichte einzulassen und von ihrem Verlauf überrascht zu werden.
    Lieben Gruß.


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    Edit- da fehlte ein "s"