Beiträge von Waldlaeufer

    Es gibt ja in der Tat regionale Eigenheiten. So gibt es im Thüringischen und Sächsischen eine Art dativus possessivus, der nebst seines sprachlichen Eigencharmes zumindest noch einen Vorteil beim Latein-Lernen bringt. :lache
    Bsp: "Dem Satz seine korrekte Syntax."


    Für Berlin gäbe es da wohl nur den folgenden Gesprächsmitschnitt:
    Meinst du mir?
    Mich.
    Ach, du meinst dir?
    Dich.
    Na sachte ich doch, du meinst mir!
    Das güldet zwar auch nicht und ist absoluter grammatischer bullsh*t, ist aber wenigstens noch recht unterhaltsam.


    Das unterschreib ich. Was ich für Bücher mit leichter Hand ausgebe, ist mehr, als ich für Essen und Restbedarf eigentlich rausrücken kann.
    Aber versuch es doch mal mit Brot und Luft. So als Abwechslung. :grin

    Zitat

    Original von Bookmark6
    Ich habe eine Frage an all jene, die nun auch auf Band 7 sehnsüchtig warten. Wünscht Ihr, dass Ihr die Bücher erst angefangen hättet, wenn alle Bücher schon raus gekommen wären. Ich meine alle 7 in einem Rutsch scheint mir irgendwie schade, aber auf der anderen Seite keine Warterein, keine Spekulationen.


    Och, eigentlich finde ich das Warten sehr schön - sowohl auf den nächsten Film wie auch das (inzwischen leider letzte) Buch. Man hat etwas, worauf man eben wirklich warten kann (eine Fähigkeit, die dieser Gesellschaft - im Rausch des Habens statt Wollens - mehr und mehr abhanden kommt): hoffnungsvoll, aufgeregt, mit freudiger Spannung.
    So ähnlich erging es mir auch bei der Verfilmung des Herrn der Ringe. Da wurde auch die XXL-Filmnacht bis um fünf mitgemacht, piepegal, ob am nächsten Tag um acht eine Leistungskursklausur angesetzt war. Es war ein schönes Ereignis und interessante Menschen lernte man ebenfalls kennen.
    Abgesehen davon erzeugt ein derartig vielfach erwartetes Ereignis ein weitaus friedlicheres Gemeinschaftsfeeling als Parteien, Religionen oder andere Weltverbesserer es jemals zustande bekommen könnten- es spricht die Phantasie und auch einen Rest Kindsein an. Wenn man sich dafür für zu erwachsen hält, spricht das nun nicht unbedingt gegen das Buch.
    Es kommt doch im Leben noch genug Blödsinn auf einen zu, da kann man sich auch ein paar schöne Aussichtspunkte schaffen/erhalten. Es hat eben noch (positiven) Ereignischarakter.

    Wie würde mein ehemaliger Latein-Prof. in seiner ihm so eigentümlich betonten Redeweise sagen:
    Trrrransitiv, Frau Waldlaeuferr, trrransitiv.
    Merrr-ken Sie sich das, merken Sie sich dasss.
    Es wirrrd Ihnen später einmal von Nuttt-zssszen sein.
    Und kauf-en Sie sich eine gu-te deutsche Grrrammatikkk.
    Nochhhh... ist es nicht... zu spättt.


    Ich hab dann wenige Wochen später auf ihn gehört.
    Im virtuellen Raum verweis ich jetzt aber der Einfachheit halber auf den Wikipedia-Artikel zur Transitivität.


    Nachtrag
    @Babyjane
    Ob du den Blick oder das Blättchen meinst, ändert nichts an der grammatischen Notwendigkeit des Akkusativs. Es erscheint dir nur im ersten Moment anders (statt syntaktisch-korrekter Objekt- eine vermeintliche Subjekt-Stellung), weil der Akkusativ im Deutschen mit dem Nominativ übereinstimmt.

    Off-Topic


    Der Akkusativ ist richtig, weil "würdigen" ein transitives Verb ist.
    Transitive Verben erfordern im Deutschen zwingend den Akkusativ -
    weil sie das mögliche Übergehen (lat. trans-ire) des Aktivs in den Passiv bezeichnen.
    Bsp.:
    Ich würdige das Blättchen.
    Das Blättchen wird von mir gewürdigt.


    Bei intransitiven Verben wird (im Deutschen) dagegen ein unpersönliches Passiv gebildet.
    Bsp.:
    Ich sage dir, Churchill habe Recht.
    Es wird dir von mir gesagt, Churchill habe Recht.

    Mit 19. Da kam der fünfte Band heraus und ich bin mit meiner Anti-Haltung einer guten Bekannten ein wenig auf den Geist gegangen.
    Sie stand wenige Tage später vor meiner Tür, drückte mir das erste Buch in die Hand und meinte: Mecker, wenn du durch bist.
    Am nächsten Tag brachte Sie mir ohne weitere Worte die restlichen Bände. :grin


    Die dritte Verfilmung fand ich jedoch ausgesprochen gut, ich mag den Regisseur Alfonso Cuarón (derjenige, von dem nun Children of Men in die Kinos komm) und, dass er kaum im Studio, sondern in einigen Ecken Schottlands gedreht hat, was man dem Film anmerkt.
    Die ersten zwei Verfilmungen sind halt nett. Buchgetreu, etwas blutleer, aber durchaus liebevoll an vielen Ecken gestaltet. Nur ähneln sich diese m.E. zu stark.
    Der vierte - Geschmackssache. Viele meckern, ich empfand ihn trotz einiger Entscheidungen (Streichungen, Szenenwechsel) recht gut.
    Die Schauspieler find ich klasse - Dame Maggie Smith, Alan Rickman, Richard Harris, später Sir Michael Gambon, Ralph Fiennes, Gary Oldman... etc. Och, ich hab Spaß dran. Und ich finde es spannend, wie die drei Hauptdarsteller sich entwickeln. Man muss nicht immer alles so ernst nehmen, durchaus öfter mal logger bleim.

    Auszüge aus Aristoteles Kategorien-Schrift
    und zwei Aufsätze: über epistemologische Grenzen
    und die Auseinandersetzung Adornos mit Heidegger.


    Mit der größeren Aufmerksamkeit aber
    Thomas von Aquin
    De Ente et Essentia / Über Seiendes und Wesenheit

    Nun ja, das könnte immerhin die Kokosnuss erklären.
    Nur, wenn man zwei europäische Schwalben hätte...


    Dann wären diese beiden gleichschnell mit der kokosnusstragenden afrikanischen Schwalbe, sollten beide auch eine Kokosnuss mit sich tragen...?


    Zitat

    Original von beowulf
    Ich finde es ist manchmal schön nicht jeden Kult mitzumachen- ich habe den Film noch nie gesehen- ich habe es auch nicht vor.


    Und bitte zusammen im Chor:
    Wir sind alle Individuen... wir sind alle Individuen...


    Ich nihicht!



    Gut, DAS kann man jetzt auch wieder nur verstehen, wenn man den Film gesehen hat.
    Ganz im Ernst, ich find es völlig legitim zu sagen, "nö, den schau ich mir nicht an".
    Aber die Begründung find ich schon irgendwie weitesgehend absurd.
    Aber wir sind ja alle Individuen. Bis auf manch anderen.


    Großartiger Film. Wobei ich noch mehr auf die Ritter der Kokosnuss stehe.


    Lieben Gruß vom Waldlaeufer

    Umberto Eco


    Semiotik und Philosophie der Sprache



    Eco ein wenig anders. Er schafft es in seine literaturtheoretischen Schriften immer die gewisse Extra-Prise einzustreuen, eine These, welche der allgemein anerkannten Theorie einen Hauch des spontan Genialen gibt und dabei dennoch bescheiden ernstzunehmend bleibt.
    Er bündelt die literaturwissenschaftliche Diskussion um das Wirken von Zeichen, während er seine spezifische Fragestellung formuliert; grenzt ohne Polemik sich von anderen Theorien ab und differenziert in den unterschiedlichen Zielrichtungen.
    Angenehm sowohl als Einführung, als auch im vertiefteren Diskurs. Empehlenswert. Wenn auch mir "Das offene Kunstwerke" vom Stil her mehr zusagte.

    Platon - Parmenides


    Gestern beendet.
    Es geht um ein Gespräch zwischen dem jungen Sokrates, Parmenides und Zenon, sowie einigen anderen Anwesenden, die aber wie immer nicht wirklich von Belang sind. Die Frage ist, ob "Eines" oder "Vieles" sei. Das wird in dialektischer Methode mit einer Menge nicht immer koscherer Argumente durchexerziert, bis man am aporetischen Ende landet und sich fragt, was zur Hölle sollte das jetzt? Klar, wir wissen mal wieder nichts. Wirklich.


    Völlig anders als die anderen Werke Platons, die Politeia liest sich dagegen wie ein Bastei-Lübbe Heftchen. Das, was mir in Erinnerung bleiben wird, ist definitiv, dass man bei Platon auf eine "entweder - oder" Frage auch einfach mit "ja" antworten darf und Punkt. Und, dass mein häufigstes Wort während des Lesens "Kategorienfehler" war.
    Werd den Parmenides sicherlich nochmal lesen. Müssen.
    Vielleicht findet sich ja sogar mal ne Lesegruppe hier dazu...