Beiträge von Waldlaeufer

    Entweder das Original oder Carroux!


    Frege verwendet u.a. das Wort "Chef" statt "master". Spätestens an dieser Stelle würde sich Tolkien im Grabe umdrehen, weil er Frankozismen verabscheute. Aus ähnlichen Gründen wie viele Deutsche Anglizimen nicht mögen, es war zu seiner Zeit eine ebenso absurde Modeerscheinung.


    Tolkien hat an der Carroux Übersetzung dagegen noch selbst mitgearbeitet.


    ralle
    Habe alle drei Versionen gelesen. Wenn du dies getan hast, wirst du Krege nicht mehr so stark loben können. Er hat das Buch sprachlich zu stark "technokratisiert", meines Erachtens nach.

    Stimme Babyjane zu.


    Ich habe allerdings noch jedes siebte Ei geschüttelt. :grin
    Das ist eine schöne Form der Kindheitstradition, die man sich auch mal gerne bewahren kann.
    Und wer weiß Ikarus, vielleicht haben die beiden ja sogar dich verarscht. Ich hätt´s getan. *zwinker*

    Zitat

    Original von Oryx
    Ich liebe es, kleine Teenies zu verunsichern oder sie ironisch zu kommentieren. Dagegen kommen sie verbal nicht an und sind dann frustriert. Habe ich schon bei meinem Cousin erfolgreich geübt.


    Na jeder sucht sich halt den passenenden Gegner. :lache

    Zitat

    Original von Doc Hollywood
    ... und jede Menge Laienschauspieler, damit man wenigstens die B-Movie Tricktechnik noch irgendwie bezahlen kann.


    Na, also John Malkovich und Jeremy Irons würd ich nicht als Laienschauspieler bezeichnen wollen!


    Aber ja, eine Enttäuschung wollte sich auch bei mir nicht ganz verdrängen lassen. Wobei der Film gut sein kann und der Trailer einfach blöd geschnitten. Abwarten und sich die Möglichkeit offen halten, positiv überrascht zu werden. Denn manche Stellen des Trailers waren schon Appetit anregend und durchaus gut.


    OT
    Und - in Die Herrschaft des Feuers waren die Drachen ziemlich überzeugend.
    Nachtrag: Und der Ungarische Hornschwanz in Harry Potter and the Goblet of Fire war doch ebenfalls herzallerliebst.

    Zitat

    Original von hurz
    Eben, das ist der Fakt. Nicht alle 80 Millionen Deutschen rennen die ganze Zeit rum und überlegen, ob sie jetzt eben einen Irrealis oder einen Konjunktiv II verwenden. Ihr Abiturienten und Germanistikstudenten, kommt doch einmal von euerem Irrealis-Ross ;-) runter und stellt fest, dass 99,4% der Menschen nicht auf der Grammatik schlafen sondern reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist!!!


    :bonk :fetch :bonk :fetch :bonk


    Tut mir leid, dich da enttäuschen zu müssen.
    Aber ich reite ein Pony.
    Ich habe nämlich etwas Höhenangst.


    Hm, kann aber gerne für dich versuchen, es tieferlegen zu lassen.


    Unter der Bedingung, dass du dafür ein bisschen mehr Humor hochkommen lässt.


    Und: Grammatik kann man lernen.
    Das hat mit Germanistik nichts zu tun. Leider.
    Denn, traurig wie es ist, können gerade diese ihre Sprache nur ungenügend.
    Schimpf also lieber auf die Alt-Philologen. :grin

    Andererseits liegt eine Schwierigkeit, immer den Beckmesser zu spielen, darin, dass dies gerne auch unhöflich wirkt. Nur manchmal bereitet es leider wirklich Schmerzen. Oder man möchte es den Menschen einfach nur... sagen.


    Wie:
    "Klänge blöd"
    ~ klingt einzeln nämlich blöd - weil es so falsch verwendet ist.
    Es klänge nicht blöd, wenn man eine Bedingung anknüpft.
    Denn "klänge" ist der Konjunktiv II - der Irrealis bzw. die Möglichkeitsform.
    Hier benötigt man z.B. "wenn" oder "falls", um die Bedingung auszudrücken, unter der etwas in der Art möglich ist.


    Allerdings dreht sich auch bei mir grad in Sachen Konjunktiv öfter mal der kopfeigene Brummkreisel ein.

    Also das Ende der Welt war ~ subtil. Klar. Und weiter?
    Wäre es das nicht gewesen, wäre die Geschichte platt wie ´ne Flunder und meines Ermessens nach auch uninteressant.
    Nein, ich möchte mich als Leser in meinen Verständnisfähigkeiten schon ernst genommen fühlen.


    Und anders gedacht - öfters lese ich heraus, dass Geschichten alle einfach einmal durch gelesen werden und dann mal schnell gepunktet wird. Warum?
    Ist doch schade, man verschenkt sich leicht einen tieferen Eindruck der Geschichte und verweigert dem Autor nach auch ein Stück weit Achtung. Finde ich.
    Dagegen haben mich doch auch andererseits viele der Kommentare hier erfreut und ich fand es spannend sie zu lesen.
    Das einfach mal als kritischer Eindruck.


    Lieben Gruß vom Waldlaeufer

    Zitat

    Original von Vanci
    Und ihr scheint sehr viel Wert darauf zu legen ob das jetzt ne Welt, oder ein Universum oder ein Kosmos ist.... gleich rutschen wir noch in die Astronomie ab....


    Nö, einfach nur in die Etymologie. :lache


    Auf den Rest gehe ich demnächst ein.
    Wenn ich meine Ironie etwas fester im Griff habe.

    Wenn es denn wichtig ist, dann konkretisiere doch bitte deinen Wunsch.
    Und Krimihexe hatte schon einen ziemlich guten Hinweis gegeben.


    Obwohl man sich irgendwie fühlt, als ob man ins Blaue hinein rät.
    Darin liegt für mich das Problem - möchtest du ernstgemeinte Antworten, dann gestalte auch bitte deine Anfrage so, dass man sich als Antwortender ernstgenommen fühlt.


    Die allzu bissigen Bemerkungen anderer ignoriere derweil erstmal und konzentriere dich auf die weiterführenen.


    Lieben Gruß vom Waldlaeufer

    Zitat

    Original von GleichSammTolkien hatte halt ein ziemlich rückständiges und rückwärts gewandtes Weltbild. :-(


    Klar, deswegen war es ja auch eine Frau und ein Hobbit, die den Hexenmeister von Angmar zu Fall brachten und kein großer mächtiger Krieger.
    Ne, das ist mir zu schwarz-weiß gedacht.

    [Klugscheißmodus on]
    Nein.
    Welt und Universum sind nicht dasselbe.
    Man könnte hier auch von Mikro- und Makrokosmos sprechen.
    Die Römer sprachen von universus bzw. unus und versus gegenüber mundus, der Welt.
    Die alten Griechen, ja, die nannten beides Kosmos.
    Allerdings hatten die mit einem Begriff weitaus mehr im Sinn, als wir heute - so ist der Kosmos nebst Welt und Universum im eigentlichen Sinne vor allem die Ordnung des/ eines Ganzen.


    Einigen wir uns also einfacherweise darauf, dass Tolkien einen ganzen Kosmos erschaffen hat. :grin
    [Klugscheißmodus off]


    Frage an Vanci
    Was meinst du mit - die Umsetzung findest du nicht gut?

    Das Mädchen
    Trotz meiner Leidenschaft für eher morbide Stoffe, gelingt es dieser Geschichte nicht ganz, mich als Leser zu gewinnen. Der rote Faden ist zu bekannt, nichts überrascht, man könnte fast synchron mitschreiben. Sprachlich zu sehr in der Klischee-Kiste, ohne damit wenigstens zu kokettieren. Und dennoch hinterlässt die Geschichte den angenehmen Beigeschmack, in liebevoller Handarbeit geschrieben worden zu sein. Ich würde sie gerne in kleiner Runder am Lagerfeuer bei Bier oder Wein hören wollen.


    Eine kleine Gefälligkeit
    Man wartet schon zu Beginn auf die überraschende Wende, was leider der Wende die attributive Überraschung ad absurdum führt. Beim zweiten Lesen fällt schließlich die Inkonsistenz in der Erzählweise auf, das wurde bereits vor mir von anderen auch schon ausgeführt. Leider eine klassische Einweggeschichte. Was Schade ist, denn die Grundidee mag vielleicht nicht ganz neu sein, aber durchaus verspielt genug.


    Losgelöst
    Och nööö, nicht wieder so eine Sommer-Jugend-Liebesgeschichte. Dachte ich.
    Dann las ich das Ende. Und der letzte Satz fiel mit der ganzen Geschichte neu zusammen und auf einmal war es da, dieses leichte Gefühl des ersten Verliebens. Mit einer angenehmen Erzählweise, die der Situation ihre Tiefe gibt, ohne ihr den Ernst aufzuzwingen, hinterließ diese Geschichte bei mir eine zaghafte Sehnsucht. Dafür gab es einen Punkt.


    Das Ende der Welt
    Zuerst dachte ich an „Children of Men“, den aktuellen Film eines meiner Lieblingsregisseure Alfonso Cuarón. Blöde Kopie hallte es da spontan beleidigt in meinem Kopf. Aber sie las sich wenigstens nicht schlecht. Das Verweigern des Themas fand ich durchaus gelungen. Aber war dies wieder nur eine der Einweggeschichten? Aber nein, beim zweiten Mal überzeugten mich Sprache und Darstellung erneut, denn obwohl die Pointe bekannt war, blieb die Geschichte eindringlich. Das war für mich der Entscheidungsschlag: Drei Punkte.


    Eileen
    Wundervoller Anfang. Verspielt, liebevoll, poetisch. Fast wäre es diese Geschichte für mich gewesen… wäre nur nicht das Ende derart gekommen, dass ich das Gefühl hatte, es fehlt etwas. Denn man mag viele Sätze streichen, die einem nicht gefallen. Aber manchmal bilden die schönsten Sätze nur die Andeutungen, die einen Schatten ohne Form hinterlassen. Ein wirklich schöner Schatten, nur ich frage mich anschließend von welcher Geschichte.


    Weil ich ein Mädchen bin
    [Zu Beginn muss ich bekennen: Als das Lied veröffentlicht wurde, habe ich es gehasst. Auf jedem Radiosender, zu jedweder Tageszeit. Es gibt wohl nur einen Menschen, der dieses Lied anstrengender fand als ich – und das war Lucy selbst.]
    Dennoch sprachlich durchweg ohne Mängel. Mit der Dialogform konnte ich gut umgehen, auch wenn es Gewöhnungssache war. Ein ständiges Unterbrechen wie „sagte sie“ oder “kicherte sie“ hätten mich nicht nur gestört und einen erzwungenen Erzähleinschub gebildet, sondern auch die Pointe vorweggenommen. So muss man trotz des flotten Schreibstils doch mal langsamer lesen. Das Ende fand ich liebevoll. Und:
    „Nur noch ein Problem. In dem Outfit aufs Mofa? Nie im Leben. Und schon gar nicht Ende November.“
    Klasse! Dafür zwei Punkte.


    Zwei Sekunden
    Ein durchaus guter Einstieg. Eine durchaus gute Idee. Meine Neugier wurde geweckt.
    Doch nein, musste man diesen schönen Ansatz durch zu viele aufeinander gestapelte Klischees überfrachten? Der Witz der Geschichte wurde mir zu aufdringlich präsentiert, die Sprache zu zwanghaft. Schade, echt, denn der Grundgedanke, der bleibt gut in Erinnerung.


    Ohne Namen
    Kann ich nicht viel dazu sagen. Kriminalgeschichten sind Geschmacksfragen. Aber zumindest benötigen sie einen ausgeklügelten roten Faden. Den hab ich gesucht. Was ich gefunden hatte war lila, aber fadenlos.


    Holy Shit
    Bibelverarsche, klasse! Dachte ich mir.
    Dann habe ich gelesen.
    „Seine Lordschaft“. Wie? Wer? Was?
    Werft den Purchen chleunichst zu Poden, schrie ich innerlich auf.
    Denn da war es bei mir letztlich vorbei.
    Insgesamt: Nette Idee, zwar öfter schon gebraucht, aber immer wieder wert, neu gedacht zu werden. Hat mich aber sprachlich nur nicht überzeugt. Trotz des verdammt guten Einstiegs.


    Schlagerparade
    Ich mag einfach keine Schlager, tut mir leid.
    Witzige Idee, für mich der absolute Außenseiter in dieser Wettbewerbsrunde, weil es einfach querschlägt. Sympathisch. War aber einfach nicht mein Geschichtengeschmack.
    Okay gut, dadurch, dass man die ganze Zeit an ein Mädchen dachte, hinterließ das Ende einen
    so… doch mittelfristig unangenehmen Beiklang.


    Bienchen
    Eine richtig schöne Geschichte um die Schwierigkeit des Erwachsenseins im Familienkreis. Um das Flehen nach Aufmerksamkeit. Der Bruch zwischen dem Bild der anderen und dem Ich. Ach Mensch, die Geschichte hat mich berührt.
    Nur leider war der Handlungsaufbau gerade zu Beginn zu verwirrend, zu undurchsichtig. Das hat mir zu sehr den Leseeindruck verfälscht. Also das hat mich geärgert, grad weil die Geschichte toll ist.


    Der Tod eines Mädchens
    Großartige Idee, eigentlich unter dem Stichwort des Wettbewerbes die für mich originellste. Aber, aber – es wurde zu früh klar und man hangelte sich dann am Drumherumreden zum Ende. Was mich aber eigentlich störte war das „Wir“ beim zweiten Lesen. Ne, das führt die Mädchen wird Frau Wandlung letztlich für mich ad absurdum. Wenn die erzählende Frau schon gelebt hat (vor dem ersten Mal), weshalb sollte das Mädchen dann völlig von ihr geschieden sein, nur weil sie endlich mal Sex hatte. Nö.
    Also, wenn dann bitte im Singular bleiben.
    Dann klappt´s auch mit der Schizophrenie.
    [ät Waldfee – das Tatmotiv? Schamlose Begierde, Leidenschaft, Triebe, Hormone, Errrotik – hier ging es um Sex, nacktes Fleisch und äh *piep*, kurz: Das erste Mahaaaal.
    ]

    Bei mangelnden Grammatikkenntnissen oder zumindest fehlendem Sprachgefühl wollen sich auch bei mir stets die Haare zu Berge stellen. Ändert trotzdem kein Stück an der Tatsache, dass darauf kaum noch geachtet wird.
    Als Wundermittel empfehle ich ja immer noch Latein. Aber leider sieht dies das deutsche Bildungssystem als nicht so dringend an.
    Ansonsten kann ich dich beruhigen (oder auch nicht?), wenn ich dir versichere, dass es meiner Erfahrung nach öfters auch unabhängig von Alter oder Jugend ist - sowohl das Können als auch das Nichtkönnen.
    Meist ist es so, dass wenn man mit Menschen zusammentrifft, die sehr auf ihre Aussprache achten, man dies mit der Zeit übernimmt. Insofern - einfach mit gutem Beispiel vorangehen.


    Wobei ich im Alltag gerne auch mal Fehlkonstruktionen verwende. Das gönn´ ich mir dann schon. Gerade, wenn´s wieder zurück ins dialektische, äh volktümliche Heimatkaff geht, ne woar.

    Kann ich nur empfehlen:


    C.S. Lewis
    Dienstanweisung für einen Unterteufel


    Der Onkel, ein Staatssekretär in der Hölle, schreibt seinem Neffen, der noch etwas grün hinter den Ohren ist, in vielen Briefen, wie er seinen "Patienten" (ein junger Engländer zur Zeit des Ersten Weltkrieges) auf den ihm genehmen, falschen Weg führt.
    In sehr humorvoller und liebevoll spitzfinder Weise werden dabei die ganzen kleinen Eitelkeiten und Eigenheiten der Menschen geschildert. Unglaublich lesenwert!