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Original von beowulf
..und was willst du nun damit sagen?
Bis jetzt noch nicht viel. Wenn du mich aber so ... äh... höflich fragst:
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Mein Post bezog sich auf die Formulierung, dass wissenschaftliche Veröffentlichungen sehr häufig der Erfüllung persönlicher Bedürfisse dienen. So sehr ich jedem seine Arbeitsstelle gönne und volkswirtschaftlich Vollbeschäftigung ein wichtiges Ziel ist, zuförderst ist die eigene Arbeitsstelle ein persönliches Bedürfnis. Selbst das nackte Überleben (das finde ich in diesem Staat zu diesem Zeitpunkt eine eigentlich nicht vertretbare Übertreibung, wenn ich mir meine Hartz IV Empfänger ansehe, die nicht durxh wissenschaftliche Veröffentlichungen, sondern durch staatliche Unterstützung leben), selbst das ist zunächst ein persönliches Bedürfnis.
Mein Beitrag bezog sich auf die Lage in den Geisteswissenschaften:
Es gibt einfach mehr Habilitanten als Stellen, viele verdingen sich als Privatdozenten und sind gezwungen teilweise unentgeltlich zu lehren, um ihre Lehrbefugnis nicht zu verlieren. Gleichzeitig ist es unabdingbar, dass sie präsent bleiben - sprich, viel publizieren (ebenso meist unentgeltlich). (Und diese Arbeit hat noch nichts mit dem Aufbringen des Lebensunterhalts zu tun.)
Der Druck herrscht aber, weil du nach zwölf Jahren Privatdoziererei ohne feste Stelle einfach mal raus aus der Uni bist. Und dann bist du zu alt, überqualifiziert und ein Fall für die Akten.
Natürlich ist dann nacktes Überleben angesichts von Hungerkatastrophen in Afrika übertrieben - aber dieser Vergleich stand ja nicht zur Debatte, oder?
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Volkswirtschaftlich wäre das sozialverträgliche Ableben immer ein Gewinn, ein Kostenfaktor weniger, so sehr individuel der Wegfall deiner Person bei einer Vielzahl von anderen Individuen zu Trauer führen.
Mal abgesehen davon, dass dieser Satz an sich schon für eine leicht undifferenziert geistige Grundhaltung qualifiziert...
Wenn ich es nicht besser wüsste, würd ich glatt meinen, hier spricht etwas Neid oder Frust.
"Nicht jeder kann den Job haben, den er will...
Nur damit Herr Doktor Herr Professor werden kann..."
Aber natürlich weiß ich es nicht besser.
Was wollte mein Post also sagen? Dass das Geschimpfe (oder sagen wir: die negative Grundhaltung) auf die Herren Akademiker, die sich ja eitel immer was herauasnehmen, mir wirklich auf mein Frühstücksei geht. Nicht nur allein, weil es auch darunter Damen gibt.