Beiträge von Waldlaeufer

    Na... nicht streiten, Jungs.



    Der Anhalter ist wie Monty Python: einige lieben es und andere ...
    andere... die haben halt...
    die verstehen halt...
    ... also die Frage nach dem Sinn, dem Humor und einfach allem...
    tja äh, wie formuliere ich das jetzt nett...
    die anderen...
    finden wohl noch nicht den richtigen Zugang.
    Ohne Taschenrechner.



    Puh, grade noch gerettet. :lache



    Worum es ging: epistemologische Grenzen und Probleme, hermeneutische Verfahrensweisen.
    Worum es nicht ging: Private Esoterik und Boulevardwissenschaft.


    Ist unter diesem Blickwinkel einfach mal <geschenkt>.

    Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Ich war schon hier in Köln an der Uni und hab mich infomiert. Ich hatte nur noch nie Latein... :grinAber ich bin noch sehr zuversichtlich dass alles so klappt wie ich es haben will. Abwarten...


    Klasse! Keine Sorge - es ist machbar. Regelmäßig die Vokabeln lernen und die Grammatik verinnerlichen. Bei den Theologen sind die Sprachkurse sehrt gut. Fang mit besser Latein an, dann trau dich an Griechisch und Hebräisch. Das wird. :-)


    @ Sophie
    Nix da mit Respekt. Wohl eher damit:


    http://www.neriphim.de/wordpre…nt/images/zwangsjacke.jpg


    ed: Link statt Bild, wg. (c)

    Selbst Photos unterstehen dem Anspruch des Testimoniums.
    Das allein zeigt die Kontroverse in der amerikanischen Jurisprudenz im 19. Jahrhundert um die Zulassungskriterien für Photos und Röntgenaufnahmen in Gerichtsverfahren.
    Photos können der Manipulation unterstehen, auch sie unterliegen der kritischen Prüfung.


    Ebenso stand beim Ausgangspunkt die Quelle (Bibel) nicht im Zweifel oder wurde als unglaubwürdig abgelegt. Es ging darum, dass du nicht an die Bibel, sondern mit der Bibel an Gott glaubst. Du glaubst auch nicht an die Bibel, sondern an die Botschaft der Bibel.
    Quellenforschung bei der Bibel heißt also nicht, dass du Gott beweisen kannst oder ihn anzweifelst, aber durchaus bei Texten z.B. den Autor und die Überlieferung (Kontext) einer kritischen Analyse unterziehst. Und klärst, welche Stellung und Bedeutung er in der Entstehung/Gesamtwerk spielt.


    Beweisbar sind dabei z.B. Übereinstimmungen mit nicht-biblischen historischen Überlieferungen. Nicht beweisbar ist natürlich das Heilsgeschehen. Aber das wird auch nicht historisch-kritisch untersucht.
    Durchaus aber in der Dogmatik der Theologie immer wieder kontrovers behandelt (Bultmann, Lüdemann als bekannte Beispiele).

    Dann glaubst du aber an die Zeugnisfähigkeit des Autors, um den Inhalt des Buches für wahr zu halten.
    Das Ganze kannst du trotzdem einer historisch kritischen Betrachtung unterziehen, Quellenforschung. Musst du sogar in vielen Fällen, um es adäquat einzuordnen und verstehen zu können.
    Sehe noch nicht den springenden Punkt, der zwischen den Zeilen gelegen haben soll.

    Zitat

    Original von Festus
    Zur Phantastik



    Und vielleicht ist das auch ganz gut so. Die Phantastik ist für die Literaturwissenschaft halt das, was die Quanten für die Physik sind... Die literarische Unschärferelation ;-)


    Also DER Vergleich gefällt mir! :prost

    Zitat

    Original von MagnaMater


    ... haa endlich sagt es mir ein priester zwischen den zeilen: aber sie könnte auch fiktiv sein :grin


    Also DAS steht da nicht. Auch nicht zwischen den Zeilen.
    Quelle heißt nicht fiktiv. Es bedeutet: historisch kritisch zu betrachten.


    Scheiß hermeneutischer Zirkel, wa?
    Man liest am Ende auch nur wieder das heraus, was man vorher schon herauslesen wollte.

    Zitat

    Original von Bernard
    Ich sage ja, das ist grenzwertig (sogar für mich). Ich denke dabei nur an die beklemmende Stimmung, die man durchaus mit "Grusel" beschreiben könnte, die viele Leser bei der "Strafkolonie" oder beim "Prozess" überkommt. Und "Die Verwandlung" hat zentral ein fantastisches Motiv ...


    Würde es eher unter surreal erfassen.
    Aber Kafka ist eh eine Klasse für sich, nicht umsonst wurde der Begriff kafkaesk geprägt.

    Zitat

    Original von Bernard
    Spaß beiseite: Wenn jemand nach anspruchsvolle Literatur mag und Horrormotive (<--- bitte die Friedensfahne bemerken) schätzt, sollte er meines Erachtens ruhig zum Faust greifen.


    Okay. Aber er sollte dann nicht enttäuscht sein, wenn das Buch letztlich den genannten Erwartungen nicht entspricht. :alter

    Bernard


    Ein Werk kann sicherlich zwischen mehreren Genres sich aufteilen.
    Eulenspiegel kann durchaus als Volksbuch und auch als Schelmenroman betrachtet werden.
    Aber nur, weil ein Werk mehr als eine Kategorie bedient, bedeutet dies nicht, dass es automatisch in jede passt. Oder passend gemacht werden kann.


    Und natürlich haben viele Leser mehrere Ansprüche beim Lesen: Deshalb liest man ja auch verschiedene Bücher aus meist unterschiedlichen Genres, manchmal trifft es sich, dass ein Buch dabei mehreres beinhaltet.


    Kafka unter Horror. Da gruselt´s mich aber wirklich langsam.

    Zitat

    Original von Festus


    Vielleicht damit, dass nicht alle Autoren das Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft lesen bevor sie ihr Werk eindeutig kategorisierbar verfassen (und für Literaturwissenschaftler möglichst mundgerecht präsentieren)?


    Der Autor bestimmt auch nicht das Genre.
    Es gibt einige, die durchaus bewusst mit Genre typischen Elementen spielen, sie weiterentwickeln.
    Aber Genres sind eben Einteilungen von Literaturwissenschaftlern.
    So what? Es geht hier ja auch um die nachträgliche Kategorisierung.


    Merkwürdig, dass betreffs der Biologen keiner so rummosert, wenn die den Rand des Schneckengehäuses in gelippt, gezahnt und wasweißich einteilen. :lache

    Zitat

    Original von MagnaMater
    es hat nicht jeder leser literatur studiert.
    Und wenn jemand zu mir sagt, er will was anspruchsvolles über hexen lesen, kriegt er von mir macbeth und faust unter die nase gerieben.


    Nö, spricht aber auch nichts dagegen, denen zuzuhören, die es getan haben - wenn wirklich Unsinn im Raum steht.
    Ich red nicht gegen die Faust-Empfehlung, nur gegen die Klassifizierung unter Horror.

    Zitat

    Original von Festus
    Faust als Horror zu bezeichnen mag eine Übertreibung sein, aber ich halte den Grundsansatz für durchaus nachvollziehbar und richtig: eindeutige Genre-Einteilungen sind häufig nicht möglich. Es gibt phantastische Motive, es gibt Horror-Motive, es gibt kriminalistische Motive und häufig sind Bücher nicht eindeutig einem Genre zuzuordnen. Nicht einmal vom Autor selber.


    Da hat er halb Recht:
    Ja, es gibt Probleme in der Genre-Zuordnung. Die wird auch nicht einfach vom Autor getroffen.
    Aber: Motive sind nicht die entscheidenden Kriterien. Insofern ist Bernhards Argumentation unsinnig und nicht nachvollziehbar.


    Zitat

    Es spricht aus meiner Sicht absolut nichts dagegen, auf die Frage nach einem guten Fantasy-Roman, einem guten Horror-Roman oder einem guten Krimi u.U. dieselbe Empfehlung auszusprechen.


    Da hat er Recht.