Beiträge von Waldlaeufer

    Lieber Humpenflug.
    Du sagst, dass die Studentenfrage nichts mit Armut zu tun hat.
    Habe ich da etwa was anderes behauptet? Habe ich nicht gerade sogar geschrieben, dass ich nicht verstehe, weshalb du so unglaublich bissig auf dieses Thema reagierst und für diese Armutsfrage unbedingt gebrauchen willst, wenn es doch an anderes (weites) Feld ist, wie du selbst sagst?
    Aber je nun. Lese ich sowas:


    Zitat

    Original von Humpenflug
    Nur eben mit der (auch von dir so hoch geschätzten?) Freude am Betroffensein und Rumjammern.
    (...)
    DU HAST ANGEFANGEN. Behaupte ich mal.


    Wenn du das brauchst. Gut.
    Humor ist heute leider aus.

    Zitat

    Original von Humpenflug
    @Waldläufer, das Studium finanziert sich nicht dadurch, dass der Student mit dem Scheck seiner Eltern bei Aldi einkauft und auch sonst sich wohlfeiler Labung enthalten muss. Sondern durch die Allgemeinheit.
    (...)
    21% der Studenten-Eltern haben ein Nettoeinkommen von 3000.- oder weniger. (Die anderen 79% entsprechend mehr)


    Das Studium zahlt "die" "Allgmeinheit"?
    Wenn du so argumentierst, kannst du auch die Schule ranziehen. Ebenso Kindergarten, nicht anders. Oder irgendwelche staatlich subventionierten Projekte.
    Ebenso ist die "Allgemeinheit" sicherlich kein Bürger, der an der Armutsgrenze lebt, um den von dir offenbar geschätzten Studierenden das Lernen zu ermöglichen. Die Allgemeinheit sind in der Regel die Leute, die nicht sooo selten selbst ein Studium (mit Hilfe der "Allgemeinheit") abgeschlossen haben. Oder auch, bei Nichtstudium, andere Bildungswege genossen haben, die die "Allemeinheit" ebenso gezahlt hat.


    Weiterhin finde ich derartige Statistiken nichtssagend, wenn du diese hier so aufführst. Erstens wofür eigentlich nochmal?
    Wieviele Kinder führt der Haushalt, in welcher Stadt (Bundesstaat), welches Studium... all dies sind Sachen, die sich nicht über eine Statistik nicht zeigen lassen und somit keine angewandten Zahlen sind.
    Ich rede hier nicht von studentischer Armut, wie du anscheinend querliest, sondern davon, dass es auch hier loft auch mal ebenspraktische Probleme gibt und mir dieses ewige Studenten-bashing irgendwie seltsam und an dieser Stelle unangemessen vorkommt.


    Wofür oder wogegen war jetzt nochmal deine Argumentation?


    Ich weiß es nicht mehr.
    Vielleicht also besser, zum eigentlichen Thema zurückzukehren.

    Magna - wie ich sehe, hast du mich bereits reingenommen. :lache
    Schankedön!Wäre gern dabei. Mit dir ne Leserunde... das klingt nach ner Menge großartiger Sprüche fürs Leben.
    Mein Mittelhochdeutsch werd ich aber etwas entstauben müssen bis dahin. Liegt zeitweilig manchmal unbenutzt rum, da kann das schonmal vorkommen.


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    Ich fasse mal sinngemäß und vergleichend zusammen:


    Wer das Buch lesen möchte, greife gern zur Reclam-Ausgabe. Mache sich aber bitte keine Illusion darüber, daß sie/er, wenn sie/er das Ganze einmal gelesen hat, schon hundert pro ratzfatz kapiert hat, worum es geht.
    Eingehendere Beschäftigung ist notwenidg, vor allem, wenn man das Ganze auf phlologischer und historischer Ebene weiterverfolgen will.
    In dem Fall ackere man sich durch die entsprechende Literaturliste und auch ältere Übersetzungen von dem Ding.


    Das wäre mein Angebot.


    Für alles andere sage ich mal einfach Platons Euthyphron.
    Aber bei Griechen scheint das ja anders zu sein.


    Nun denn, imerhin hab ich jetzt auch einen Ohrwurm.
    All I´m asking in return, honey
    Is to give me my proper
    ...
    r-e-s-p-e-c-t
    Find out what it means to me
    r-e-s-p-e-c-t
    Take care, TCB (träller)

    Tolles Lied.

    Zitat

    Original von Humpenflug
    Studenten, die zu statistischen 90% aus nicht-ärmlichen Kreisen stammen, zahlen keine Kindergartengebühr von monatlich 75 bis 150€, haben aber eine hohe Tradition und wortgewaltige Lobby beim Jammern.
    Kindergartenkinder nicht.


    Welche Statistik? Die der Juristen oder Mediziner? In München?
    Aber gut, von so fern kommt die Statistik nicht.
    Nein, Studenten zahlen keine Kindergartengebühr. Wie auch, wozu auch?
    Sie zahlen Studiengebüren plus Semesterbeitrag plus Lebenshaltungskosten.
    Dies müssen Kindergartenkinder alles nicht zahlen, wie übrinx auch keine Kindergartengebühr.
    Die zahlen nämlich die Eltern.
    Insofern haben Kindergartenkinder eine wortgewaltigere Lobby als Studenten: geeinte(re) Elternschaft.
    Anders gesagt: Der Vergleich hinkt und ich sehe den Punkt nicht, mal wieder die Studenten in die Debatte heranzuziehen, wenn es um Kindergärten und Schulen geht. Ich diskutiere ja auch nicht über Wurzeln, indem ich die Baumkrone zu Bilde ziehe.
    Entschuldige, ich musste mich kurz verärgert wundern.
    Anstatt die einzelnen Bildungswege gegeneinander aufs soziale Schlachtfeld zu führen, könnte man ja mal zusammen am wesentlichen Strang ziehen.


    Charlotte
    Weshalb hat dein Sohn keine Lerngruppe mit anderen Schülern gegründet?
    Es gibt ansonsten auch Schüler, die in Fächern fit sind und sich was dazuverdienen zum Taschengeld, indem die Nachhilfe (gegen deutlich geringeres Entgeld) geben.
    Es gibt sonst doch auch noch Schüler BaFÖG.
    Hätte er nicht auch ein Jahr wiederholen können? Wenn es wirklich nur an einem Fach hängen sollte, lassen sich doch bestimmt in dem Jahr Wege finden. Möglicherweise wäre ein Klassen- oder Lehrerwechsel auch förderlich, weil man manchmal bei einem anderen Lehrstil plötzlich einen anderen Durchblick erhält. Wenn Sprachen nicht so sein Ding sind, wäre ein Wechsel auf ein eher naturwissenschaftlich oder technisch ausgerichtetes Gymnasium sinnvoller?
    Ist kein Vorwurf, erschien mir nur gerade als Alternative.

    Danke dir. :-)
    Nun ja, ich kann nicht beurteilen, ob es historisch authentisch ist. Da ich es nicht gelesen habe. Aber die lateinischen Sätze sollten sie schon korrekt setzen. Das ist auch gemeinhin kein Problem. Und gibt ein einem armen Alt-Philologen die Miete für einen Monat rein.
    In der Verwendung von Latein seh ich nur noch kein Zeugnis für Authentizität der Geschichte. Aber wirklich schön, wenn sie einiges in einem Kinderbuch erklären. Das ist sicherlich sinnvoll! Und anscheinend mit dem Anspruch es authentisch zu gestalten.

    Zitat

    Original von Leserättin
    Waldlaeufer : Es gibt auch Leute, die Dan Browns Bücher für bahre Münze nehmen ;-)


    Ich finde es allerdings ein Kompliment an den Autor, wenn er so geschrieben hat, dass die Leser ihm alles glauben.


    :cry Ich weiß deprimierend genug.


    Einige nehmen auch Umberto Eco zu wörtlich. Z.B. sein Foucaultsches Pendel. Er selbst hat daraufhin sich viel Gedanken über Leserbriefe und Eindrücke gemacht, unter dem Stichwort Interpretation und Überinterpretation. Bei Eco seh ich das interessanterweise auch nicht allzu tragisch, da er einer der Gelehrten unserer Zeit ist, gerade was mittelalterliche Kunst, Theologie/Philosophie und Semiotik angeht. Aber trotzdem, auch bei ihm ist es unangemessen, letztlich.


    Aber da hast du einen Punkt getroffen. Ein Kompliment an den Autor stellt es dar. Naja, wenn es der Autor vollbringt und nicht einfach genereller Glaube an die Institution Autor und die generelle Verwechslung von Fiktion und Realität (hust) vorliegt. Ecos Foucaultsches Pendel hat mir wirklich mal kurzzeitig während des Lesens den Kopf verdreht, was diese Grenze angeht.
    :help

    Darf man nicht vergessen.


    The Hitchhiker Trilogy (die einzige in 5 Bänden) von Douglas Adams


    Was hab ich Tränen gelacht.
    Diese Edition hier ist zudem auch sehr schick.
    Lasst euch von den anderen Covern bitte, bitte nicht abschrecken (die sind grauslig, aber die Geschichte ist gnadenlos genial).


    Lies dir doch mal bitte, bitte durch, was hier bereits andere geschrieben haben.
    Und auch, was ich geschrieben habe.
    Das ist kein Affront, sondern eine ehrlichte Bitte.
    Es wird nicht der persönliche Lesegeschmack kritisiert. (Wie oft muss man das denn noch sagen?)
    Sondern, das die Leute (wie u.a. du gerade deutlich genug) das, was in den Romanen steht, oft für bahre geschichtliche Münze halten.
    Was in den Romanen dargestellt wird, ist und war NICHT das Mittelalter, sondern meistens Renaissance und Neuzeit. Stichwort Hexenverfolgung.
    DARUM geht es.
    Das hat nichts mit "Meinung" zu tun. Ich hab ja auch keinen"Meinung" darüber, wenn ich sage, dass ein Stein nach unten (und nicht nach oben) fällt, wenn ich ihn fallen lasse.

    Diese Empfindlichkeit kann ich nachvollziehen. Sie ärgert mich ebenso.
    Insofern stehen wir gar nicht so weit auseinander.
    Es ist traurig genug, dass Selbstzensur gelegentlich notwendig ist. Allerdings auch in anderen Fällen, so hat z.B. der Regisseur Ang Lee bei seinem letzten Film "Lust, Caution" (Gefahr und Begierde) ebenso Selbstzensur vorgenommen als er in China anlief. In diesem Falle wie auch im Falle des GK ist es erschreckend genug, wie stark der marktwirtschaftliche Aspekt religiösen und ideologischen Stumpfsinns (oder der Einfluss gewisser Institutionen) ist.
    Nun ja, prinzipiell benimmt sich die Kirche, wie es ihr Pullman auch vorwirft. Zensur und Druck mit allen Mitteln, der Zweck heiligt die Mittel etc.
    Ja, ich finde es passend, dass dieser Film zu "Weihnachten" herauskommt.

    Antichrist message...? :wow


    Gute Güte, ich unterschätze den Stumpfsinn mancher Leute wirklich.
    Danke Delphin für die Erklärung.
    Schade, sprachliche Ästhetik und semantische Anspielungen wäre mir als Hintergrund lieber gewesen.
    Man kann es wohl aber auch trivial runterbrechen, als Regisseur. Wobei ökonomische Überlegungen plausibel genug sind, bei einer solchen Großproduktion vor allem.
    Immerhin haben sie das Alethiometer nicht ausschließlich über die Bezeichnung des Goldenen Kompass simplifiziert.
    Seufz. Wieder nichts mit dem liberalen Weltgeist.
    Morgen, vielleicht.

    Zitat

    Original von Katerina
    "chnää" ist angeblich der Laut, den junge Eulen von sich geben (oder zumindest junge Uhus). Also, ein herzliches "chnää!" in die Runde!


    :lache
    Ein herzliches Chnää zurück.

    Zitat

    Original von Bellamissimo
    Jeder hat sein eigenen "Stil" zu lesen. Der eine Krimis der andere Kinderbücher und der andere halt Heimatromane. Warum auch keiner für Mittelalter !?


    Es ging hier doch nicht um den persönlichen Lesestil des Einzelnen.
    Worum es hier ging, und das mitunter recht hitzig,, lässt sich am Krimi verdeutlichen: Wenn der Mörder sein Opfer mit einem Bund Spargel erfolgreich ersticht, wird das gemeinhin als Unsinn angesehen. Wenn der Detektiv den Mörder findet, weil er geträumt hat, ein Hamster beiße ihn in den Finger und der Täter hatte ebenfalls als kleines Kind einen Hamster, so findet man es gemeinhin unlogisch. (Es sei denn es ist ein psychologischer Roman über die Folgen von Hamsterphobien und entwickelte Rachegelüste).
    Wenn aber ein Roman im Mittelalter spielt und wir das Jahr fünfzehnhundertsiebenundzwanzig schreiben, und so manch anderer historischer Unsinn verzapft wird, schreit kein Hahn auf. Warum auch, ist ja Fiktion. Stimmt. Nur stößt dann der Satz: Ich interessiere mich für das Mittelalter und informiere mich eben mit diesen Romanen recht bitter auf.
    Ich lese ja auch kein Science-Fiction, um mich über die Zukunft zu informieren.


    post scriptum: Magna... die Erec Sache wäre was für den Hinterkopf *hust