Beiträge von LillySjoe

    Inhalt:
    Der 13-jährige Tristan schreibt seiner Mitschülerin Calista einen Liebesbrief und wird damit zum Gespöt der ganzen Schule. Es spitzt sich so zu, dass er sich nach 5 Wochen das Leben nimmt.


    Fünf Jahre später steht der Schulabschluss fast bevor.
    Das Buch widmet jedem der neun Jugendlichen, die eine Mitschuld an Tristans Tod tragen, ein Kapitel.
    Jeder der Jugendlichen hat arge Probleme, jeder auf eine andere Art.
    Das dramatischen Ende einer Abschlußparty greift stark in das Leben der Jugendlichen ein und verändert für manche das Leben komplett.


    Meine Meinung:
    Ein Buch über die Hölle der Pubertät in einer glasklaren Sprache.


    Vorweg muss gesagt werden, dass sich nur Calista mit wirklichen Schuldgefühlen plagt, anders als der Klappentext den Eindruck macht.
    Die Probleme der Jugendlichen, die geschildert werden, haben nichts mit Tristans Tod zu tun, was der Geschichte aber keinen Abbruch tut.
    Ein Buch, das deutlich macht, dass nichts so ist, wie es scheint.
    Das hinter die Vorhängen der Fenster schauen lässt, in die Familien hinein.
    Besonders spannend fand ich die Perspektiven der zwei "harten Jungs", die maßgeblich für das Mobbing von Tristan verantwortlich waren.


    Nach dem dramatischen Ende der Party schafft es Calista, die damalige Situation mit Tristan zu analysieren. Und es hat mir das Herz zusammen gezogen, weil ich es verstehen konnte.


    Was mir nicht gefallen hat, war ein kurzes Kapitel mit abwertenden Internetkommentaren zu dem Desaster auf der Party. Die Botschaft wäre auch ohne dieses Kapitel deutlich geworden und ich mag die negativen Kommentare, die man eh jeden Tag im Netz mitbekommt, nicht in einem Buch haben.
    Ich muss sagen, ich finde auch den Titel und das Cover unpassend.
    Nicht der verschalfene Ort mit den vielen reichen Menschen ist so gefährlich.
    Die Pubertät ist so gefährlich. Und die Geschichte hätte an jedem anderen Ort auch spielen können.
    Für die beiden Punkte gibt einen halben Stern Abzug.


    "Sie taten, was sie konnten, um zu überleben."


    Ein Buch, das einen zeigt, wie zerbrechlich der Menschen ist.
    Und da rede ich nicht von Tristan alleine.


    Absolute Leseempfehlung!

    Autorin: Nicola Yoon
    Übersetzerin: Susanne Klein
    Verlag: Dressler
    Seiten: 400
    Alter: ab 14 Jahre


    Inhalt:
    Es geht um zwei Jugendliche. Natasha und Daniel. Daniel verliebt sich in Natasha, doch beide haben nur einen Tag Zeit, denn am Abend soll Natasha aus Amerika abgeschoben werden.


    Beide treffen sich zufällig in New York. Oder gibt es keine Zufälle? Eine Frage, die in dem Buch beleuchtet wird. Wenn bestimmte Dinge an diesem Morgen, so wohl bei Daniel als auch bei Natasha, nicht geschehen wären, hätten beide sich nicht getroffen. Daniel muss wegen UBahn Problemen früher aussteigen. Natasha dagegen wird aufgehalten.
    Man bekommt auch Einblicke in die Personen, die zu der Situation beigetragen haben, dass Natasha und Daniel sich treffen.


    Das Buch handelt nicht nur von einer Liebesgeschichte. Es geht auch um Immigration, Rassismus, Schubladen-Denken,~ Zukunftsfragen.
    Ich erzähle nicht so viel mehr, da ich finde, dass das Buch von seinen überraschenden Wendungen lebt.


    Besonderheit:
    Das Buch ist in kurze Abschnitte eingeteilt, die jeweils die Perspektive einer Person zeigt. Daniel, Natasha, der UBahn-Fahrer usw.
    Immer wieder werden auch sachliche Abschnitte eingefügt. ZB ein sachlicher Abschnitt zum Thema Schicksal.


    Autorin:
    Die Autorin kommt selbst aus Jamaika, das Land, wohin Natasha abgeschoben werden soll. Frau Yoons Eltern sind Immigranten in den USA. Man spürt, dass die Figuren dadurch eine andere Glaubwürdigkeit bekommen.


    Meine Meinung:
    Am Anfang tat ich mich etwas schwer. Man merkt, das Buch ist eindeutig an jüngere Leser gerichtet. Etwas unrealistisch fand ich auch, die Schnelle der hochgradigen Verliebtheit.
    Aber mir hat der Schicksalsgedanke sehr gefallen. Auch die sachlichen Abschnitte zwischen durch. Fand ich das Buch am Anfang noch etwas holprig, durch die vielen Perspektivenwechsel, nahm es irgendwann rasant an Tempo zu und ich habe beim Lesen alles um mich herum vergessen. Es war nicht mehr so wichtig, ob die Verliebtheit in der Geschwindigkeit ein bisschen unrealistisch wäre. Ich habe einfach nur noch mitgefiebert für die beiden. Ich war aufeinmal völlig verliebt in diese Geschichte. Ich war am Ende wirklich richtig geflasht.


    Leider, leider hebte die Autorin das Gefühl bei mir mit dem letzten Kapitel und dem Epilog wieder auf. Ich finde den Epilog wirklich albern. Das letzte Kapitel und der Epilog zerstören für mich einen großen Teil der Geschichte.

    Autor: Radek Knapp
    Verlag: Deuticke
    Seiten: 123


    Inhalt:
    Walerian, den seine Mutter nach einem Beruhigungsmittel benannt hat, wächst bei seinen Großeltern in Polen auf, nachdem seine Mutter ihn "übers Wochenende" dort abgegeben hat und erst 11 Jahre später wieder auftauchte. Mit der Begründung, sie sei nur einmal jung, aber ihr Sohn sei auch noch da, wenn sie alt ist.
    Sie will ihren Sohn nur kurz mit in die Stadt nehmen, aber entführt ihn nach Österreich. Dort muss er nun leben und sich zurecht finden, ohne die Sprache zu kennen.
    Immer mal wieder überkommt ihm eine Lethargie, bei der er nur noch vor sich hinstarrt und alles drumherum vergisst.
    Radek Knapp schildert Walerians Weg ins Erwachsenenleben. Mit dem Elan, den junge Menschen an der Grenze zum Erwachsensein haben und der innerlichen Zerrissenheit von jemandem, dem die Verbindungen zu seine Wurzeln gekappt wurden.


    Der Autor:
    Der Autor wurde 1964 in Polen geboren, wuchs dort bei seinen Großeltern auf, bis er 1976 mit seiner Mutter nach Wien kam. Er ging auf die Handelakademie, studierte danach Philosophie und hielt sich mit verschiedenen Jobs über Wasser.


    Es scheint, als habe das Buch sehr autobiographische Züge.



    Meine Meinung:
    Am Anfang tat ich mich etwas schwer mit dem Buch. Der Autor erzählt so vor sich hin und mir war nicht klar, wo er lang will. Doch dann fing er mich mit seiner Sprache ein, die ich eigentlich nicht anders bezeichnen kann als mit Poesie.
    Er schreibt ganz einfach und deutet vieles nur an. Hier ist der Leser aufgefordert mitzudenken. Von seiner Art zu schreiben könnte man zB meinen, dass es Walerian gut geht und alles locker flockig ist. Aber das ist es beileibe nicht.
    Die Geschichte an sich ist vielleicht gar nicht so herausragend. Aber er malt mit den Worten Bilder. Z.B. "Niemand wusste so richtig, was im Kopf meiner Mutter vorging. Leute, die sie kannten, behaupteten, dass dort eine entzückende Leere herrschte, andere wiederum konnten geradezu den Donner hören, den der eingeschlossene Geist beim Nachdenken erzeugte." Mit diesem Satz fängt die Geschichte an.
    Er hat mich auch immer wieder zum schmunzeln gebracht, auch wenn die Situationen eigentlich ernst waren.
    Ein schönes, kleines Buch, das mich lächelnd und nachdenklich zurück lässt.

    Inhalt:
    Anne und ihre Freundin Penelope wachsen in "Saint-Lupin`s-Institut für Fortwährend Ungezogene und Grässlich Unansehnliche Kinder" auf, mit einer Oberin die das Waisenhaus überhaupt nur des Geldes wegen führt. Natürlich hasst sie Kinder und wirft einmal im Jahr alle 13-jährigen raus, weil sie ab dann kein Geld mehr für sie bekommt.
    Wenn die Kinder nicht adoptiert werden oder auf einer Zauberacademy aufgenommen werden, müssen sie nach dem Kinderheim im Steinbruch arbeiten.
    Anne und Penelope träumen von einer Zauberacademy, die man besuchen muss, um Abenteuer bestreiten zu können, aber leider wurden beide nicht aufgenommen.
    Doch dann kommt es zu etwas Unerwartetem und plötzlich stecken die Freundinnen bis zum Hals in einem Abenteuer, für das sie gar nicht gerüstet sind. 3 Tage bleiben ihnen für die Lösung, sonst wird die ganze Welt ausgelöscht.


    Eine Welt, in der man mit Feuerbällen von Drachen reisen kann, in der es Zombiehaie gibt, Wesen aus Sand und viele andere Geschöpfe.
    Eine Welt, die nicht mehr als Kugel zusammen hängt, sondern in verschiedenen Ebenen aufgeteilt ist, die man, neben den Feuerbällen, mit Luftschiffen erreichen kann. Archäologen versuchen die "alte Welt", die Welt, die wir heute kennen, zu verstehen und Hinweise zu finden.
    Es gibt in der Story die Guten und die Bösen und die, bei denen man zwischendurch nicht mehr weiß, auf welcher Seite sie stehen. Und neben den Bösen ahnt man, die ganz Bösen.
    Viele Fragen bleiben offen, aber es handelt sich ja um Band 1 einer Serie.


    Besonderheiten:
    Anne kommt in den Besitz des letzten "ultimativen Handbuchs für Abendteurer". In diesem Handbuch steckt Magie.
    Und zwischen den einzelnen Kapiteln befinden sich graue Seiten, in denen Inhalte des Handbuchs abgedruckt sind.

    Meine Meinung:

    Die Geschichte wird temporeich, spannend und zugleich witzig erzählt. Die Ereignisse überschlagen sich, aber Anne hat eben auch nur drei Tage Zeit. Und ich habe bis zum Schluss mit ihr mitgefiebert.
    Es ist kein Abklatsch von Harry Potter. Der Schwerpunkt liegt nicht auf der Zauberei, sondern auf den Abenteuern, zu denen man mehr als Zauberei braucht.
    Für mich ist das ganze Buch Magie. Denn Herr White hat es geschafft, verschiedene Genre zu verknüpfen und ganz neue Elemente zu vereinen.
    Ein Buch, nicht nur für Kinder ab 10 Jahre, sondern auch für Erwachsene, die noch wissen, wie gerne sie als Kind große Abenteuer erlebt hätten.
    10 Punkte gibt es von mir.

    Hey,
    ich bin neu hier und misch einfach mal mit. :write


    Hardy Krüger wurde 1928 in Berlin geboren und wuchs so in der Nazi-Zeit auf. Sein Vater war ein Nazianhänger. H. Krüger erzählt, was man als Kind und Jugendlicher von ihm erwartete, wie er gedrillt wurde und wie er das Ende vom Krieg erlebt hat. Bis dahin bin ich jedenfalls.
    Das Buch lässt sich gut lesen, auch wenn es in meinen Augen ein paar Schönheitsfehler hat. Er schreibt relativ oft "Das erzähl ich im Folgendem" oder ähnliches. Und doch konnte ich da bisher recht gut drüber wegsehen, weil seine Geschichte spannend ist. Es ist ein gutes Zeitzeugnis. Zwei Journalisten, mit denen er das Buchs schreibt, fügen an entsprechender Stelle immer wieder Sachinformationen über die Nazi(verbrechen) ein.

    Anna Gavaldas Buch "Ab morgen wird alles anders" beinhaltet 5 Kurzgeschichten.
    5 Geschichten über das alltägliche Leid, die Verfahrenheit des Lebens, aber auch über die Hoffnung. Die manchmal nur ganz leise ist.


    Zu den einzelnen Geschichten:
    1. Mein Hund wird Sterben (28 Seiten)
    Der Protagonist hat durch einen Schicksalsschlag das Wertvollste verloren. Es war am überlegen aufzugeben, als er den Hund fand. Nun ist der Hund alt geworden. Im Wechsel erzählt er von der Vergangenheit und der Gegenwart. Unglaublich empathisch ist die Geschichte geschrieben. Man spürt den Druck im eigenen Herz, über das, was er erlebt hat. Stellte sich die Frage, wie das traurige Dasein nun weiter gehen kann. Der Protagonist rechnete nicht mehr mit einer positiven Wendung. Und da, als alles verloren schien, tauchte ein sanfter Hoffnungschimmer auf. Diese Geschichte bekommt von mir 10 Punkte.


    2. Mathilde (105 Seiten)
    Mathilde verliert in einem Café ihre Tasche mit 10.000€, die nicht ihr eigen sind. Sie arbeitet für ihren Schwager. Disst Leute mit Fake Accounts im Internet, bis die sich bei ihrem Schwager Hilfe holen.
    Ja, eines kann Mathilde wirklich gut: Alles runter zu machen. Ihre Mitbewohner, überhaupt jedem, der ihr begegnet und natürlich auch sich selbst. Mich hat Mathilde unglaublich genervt mit ihrer negativen Art, ihrem Zynismus. Auch wenn im Laufe der Geschichte deutlich wird, warum sie so ist, es macht es nicht besser. Selbst als ihr jemand einen richtig großen Gefallen tut, denkt sie nur darüber nach, wie hässlich und fett der Typ ist. Sie sagt nicht mal richtig Danke. Ich habe das Buch zwischendurch echt weglegen müssen. Die Geschichte ist in fünf Akte eingeteilt. Am Ende von Akt 3 sagt sie zu sich selbst, dass sie sich von ihrem "billigen Zynismus" losreißen soll. Da spricht sie mir aus der Seele. Und endlich, im 4. Akt (und nach 79 langen Seiten) wird die Geschichte wieder lesbar. Von mir bekommt die Geschichte nur 3 Punkte


    3. Meine Kraftpunkte (28 Seiten)
    Das hier ist wirklich eine ganz zauberhafte Erzählung, über einen Vater, der zu seinem kleinen Sohn hält und über eine Kinderlogik, die sich von der der Erwachsenen unterscheidet. Dieser hat in der Schule was angestellt und sein Vater wird "sofort" herbei gerufen. Die Rektorin ist so wütend, dass sie nicht mal die gebotene Höflichkeit beachtet. Da steht nun der kleine Vincent im Rektorzimmer alleine mehreren Leuten gegenüber, die sehr böse auf ihn sind und empört über sein Verhalten.
    Vincents Vater aber ist klar, was sein Sohn auch getan hat, er hat es nicht aus Boshaftigkeit heraus gemacht.
    Bei der Geschichte wird einem wirklich warm ums Herz und man kann nur jedem Kind so einen Vater wünschen. 10 Punkte.


    4. Yann (98 Seiten)
    Mit Yann werden Probleme europäischer junger Menschen angesprochen. In Sicherheit aufgewachsen, doch nun gibt es die Wirtschaftskrise und da klammert man sich manchmal eher an die Sicherheit und lässt seine Träume außer Acht.
    Als Yann ein Paar trifft, dass so ganz anders lebt und sich liebt als er es kennt, kommt etwas in ihm in Bewegung.
    Für mich ist das die tiefgreifendste Geschichte in diesem Buch. Hier wird nicht nur ein Schicksal angesprochen und es gibt nicht nur eine Moral von der Geschichte. Hier kann man die Lebensgeschichte in der Lebensgeschichte in der Lebensgeschichte finden. 10 Punkte gibt es von mir für diese vielschichtige und auch sehr humorvolle Erzählung.

    5. Minnesang
    (27 Seiten)
    Lulu geht mit ihrer Freundin auf eine Party, die in einem ganz anderem Milieu spielt, als in dem sie selbst lebt. Beide haben nur eines im Sinn, zu ficken, wie sie selbst sagt.
    Die Sprache ist hier etwas derb und der Verlauf der Geschichte unterscheidet sich von dem der anderen. Doch auch hier wird deutlich, nichts ist wie es scheint. 5 Punkte


    Ein unterhaltsames Buch, das anregt, über den eigenen Lebensentwurf nachzudenken. Sich zu fragen, wo sich der eigene Mut versteckt hat und wie viel Hoffnung man selbst für die Zukunft hat.
    Insgesammt gibt es von mir 7,5 Punkte

    Hallo,


    ich wollte gerade eine Rezesion erstellen und wenn ich da auf Erweiterten Editor klicke, aber vorallem auch wenn ich auf Antwort erstellen klicke, steht da, es fehlt ein Plugin.
    Ich nehme an, es liegt an der Darstellung der ISBN ?


    Als ich im Test Thread auf "antworten" geklickt habe, um das mit der ISBN auszuprobieren, hat es aber geklappt.


    Wäre toll, wenn mir da jemand helfen könnte.

    Hallo


    Ich bin ein absoluter Buchsuchti, was noch schlimmer geworden ist, seit ich mich online mit dem Hobby beschäftige und andere Buchsuchtis kennen gelernt habe. Ich vermute, wenn zwei Buchsuchtiviren aufeinander treffen, verzehnfachen sich die Viren. Aber mir fehlt der letzte Beweiß für diese These und daher habe ich mich hier angemeldet. :chen
    Coole Smilies habt Ihr! ^^


    Ich wohne im schönen Hessen, lese fast alles, außer Thrillers und ähnlichem hochprozentigem Grusel (zB kitschige Liebesgeschichten. ;) )
    Ich bin ein Fan von Terry Pratchett und der Scheibenwelt, von Rafik Schami und letztes Jahr neu entdeckt: Ken Follett. Aber da habe ich bisher nur die Jahrhunderttriologie gelesen.
    Außerdem lese ich gerne Sachbücher.


    Liebe Grüße
    Lilly :-]