Es handelt sich um einen Roman, der auf zwei Zeitebenen spielt.
Da ist Marga, die zu Beginn des Jahres 1939 in ihren jüdischen Nachbarn Michael, einen Klarinettenspieler, verliebt ist.
Aus einer Jugendschwärmerei ist bei ihr mehr geworden.
Als sie ihn in den ersten Kriegswirren aus den Augen verliert schließt sie sich dem Tanzorchester Harry Alsen als Sängerin an.
Da sie genau wie Michael die Swingmusik liebt, hofft die ihn bei einem Engagement in Frankreich zu finden, wo sie ihn vermutet.
Doch zuerst geht es nach Dänemark....
Als sie dann doch nach Frankreich kommt, trifft sie tatsächlich in Paris auf Michael, der unter dem Namen Jules Delaborde untergetaucht ist.
Sind der wahre Jules und seine Familie Freunde oder Kollaborateure? Marga ist sich nie ganz sicher.
Marga ist sehr behütet bei völlig unpolitischen Eltern aufgewachsen, daher gibt es immer wieder Situationen und Momente, denen Sie nicht gewachsen ist und sie bringt sich und die Musiker ein ums andere Mal in Gefahr.
Aber immer ist Harry, der sich in sie verliebt hat, zur Stelle.
im Jahr 1999 fällt der jungen Pianistin Andrea ein älterer Herr auf, der immer wieder in dem Hotel in dem sie spielt auftaucht, aber verschwindet, wenn sie ihn ansprechen will.
Als sie ihm einmal hinterherläuft, wird er von einem Auto angefahren und landet im Krankenhaus.
Andrea erfährt seinen Namen: Jules Delaborde
Da sowohl er, als auch sein Sohn Maurice Delaborde jeden Kontakt ablehnen, beginnt Andrea mit Hilfe des Journalisten Frank Renner, den sie zufällig kennenlernt, über ihn zu recherchieren.
Andrea erfährt immer mehr über einen Jules Delaborde, der während des zweiten Weltkrieges in Paris war und dort in einer Jazzband Gitarre gespielt hat.
Aber auch, dass es einen zweiten Mann mit gleichem Namen gab, der Klarinette gespielt hat.
Welchen Jules hat sie getroffen und warum hat er einen Privatdetektiv beauftragt etwas über sie, Andrea, heraus zu finden?
Als sie dann zur gleichen Zeit von ihrer Mutter erfährt, dass diese ihre leiblichen Eltern nicht kennt ahnt sie, dass Jules Delaborde etwas mit ihrer eigenen Vergangenheit zu tun haben könnte.....
Normalerweise mag ich bei Büchern, die auf zwei Zeitebenen spielen, immer die "historische Schiene" mehr. Hier jedoch waren beide Geschichten gleichermaßen spannend.
Da ist Margas zermürbende Suche nach Michael, der Alltag im besetzten Paris, immer auf der Hut vor den Augen und Ohren der allgegenwärtigen deutschen Soldaten, die Angst aufzufliegen wenn sich Marga und Michael heimlich treffen. Aber auch die Bombenangriffe in der Heimat. Erst im Hamburg, dann später in Stuttgart.
Und da ist Andrea, die mit ihrer Suche ganz langsam immer mehr erfährt über ein paar Musiker, die einer dunklen Zeit einfach nur Musik machen wollten und von der Geschichte überrollt wurden.
Mir hat gefallen, dass man bis fast zum Schluss nicht ganz sicher sein konnte, wie Andreas und Margas Lebensgeschichten zusammenpassen.
Nicht ob es bei dem alten Herrn um Jules Dekaborde handelt oder um Michael Friedländer.
Wer hat die Zeit von damals überlebt und wird Andrea den einen oder anderen treffen und sprechen können?
Klasse war der Namensanhang der Musiker dieser aufregenden Zeit. Ich würde mir einen entsprechenden Soundtrack wünschen.