Beiträge von Rike

    Hallo Ihr Lieben,


    sorry, ich war die ganze Woche auf Lesereise und konnte nur mal kurz daheim reinspringen und ein paar Beiträge tippen. Allerdings habe ich sonst keine offenen Fragen gefunden und Ihr wollt doch sicher nicht, dass ich in Eure Spekulationen eingreife?


    Wenn Euch noch was interessiert, dann fragt.



    Herzlichst


    Ulrike

    Hallo Ihr Lieben,


    die Namen der Clans sollten mit Vampiren und den verschiedenene Bezeichnungen für diese zutun haben. Also die Assotiation hervorrufen und dennoch eigene Kunstnamen sein. So habe ich mit meinem Agenten mal "gebrainstromed." :gruebel
    Ich hatte erst andere Namen. Die Iren hießen Lunacusto von Mond und Hüter/Bewahrer. Ich sah sie einfach als die, die der Natur am meisten verbunden sind. Deshalb habe ich dann Lycana daraus gemacht, als wir und für einen anderen Namensaufbau entschieden haben. So ist der Anklang an den Mond noch drin. Auch die anderen Clans hatten erst Namen, die von Begriffen aus dem Lateinischen abgeleitet waren, die zu ihren Eigenschaften passten.
    Nun ist es aber kürzer und besser zu merken. Die Römer haben den Namen Nosferas bekommen, weil der mir von allen am besten gefiel und ich ihn daher für den ersten Band haben wollte.


    Herzlichst


    Ulrike

    Hallo Ihr Lieben,


    da bin ich aber froh, dass Ihr gerne mir durch Irland reist... Es ist auch zu schön dort. Ich wäre gerne noch ein drittes Mal hingefahren, wenn nicht zu Zeit so kurz gewesen wäre. Aber ich mach es mal wieder... später...


    Ja, was soll ich Euch sagen? Lieber nicht, damit ich nicht unfreiwillig was verrate. Ich fand es auch schade, dass ich die Liebesgeschichte so schnell beenden musste, aber die Dinge müssen nun ins Rollen gebracht werden. Dass das große Folgen hat, ist ja klar...


    Alles Liebe


    Ulrike

    Hallo Ihr Lieben,


    der dritte Band wird "Pyras" heißen.
    Warum nur fünf Bände? Ich habe am Anfang schon für die fünf kämpfen müssen. Der Verlag hat erstmal nur eine Trilogie gekauft, aber ich habe für mich beschlossen, ne, es werden fünf, und wenn die Serie gut anläuft, dann wird der Verlag schon noch zwei Bände kaufen. Und so ist es auch! Die fünf sind nun gesichert. Sechs wäre dann vielleicht doch ein wenig viel geworden.



    Übrigens habe ich mit Franz Leopold viel Spaß. Ich mag ihn gerade weil er so eine große Bandbreite von möglichen Gefühlen und Reaktionen liefert. Und Alisa braucht unbedingt jemand zum Streiten.


    Herzlichst


    Ulrike

    Liebe Bianca,


    also normalerweise schreibe ich immer chronologisch. Ich erstelle mir vorher ein Szenenbuch und schreibe dann an diesem roten Faden entlang. Ich will mir für den Rohtext ca. drei Monate Zeit nehmen - schreibe also 10 Seiten am Tag - und das Buch dann noch einmal sprachlich genau durchabeiten, wobei ich noch einmal so viel Zeit einrechne. Die Zeiten für die Recherchen ist unterschiedlich. Bei einem historischen Roman nehme ich mir sechs Monate, so dass ich auf eine Arbeitszeit von insgesamt einem Jahr komme.
    Bei den Erben der Nacht war es ein wenig hektischer, da ich die Serie ja erst nicht unterbekommen habe, dann aber, als "Biss zum Morgengrauen" auf der Bestsellerliste erschien, die Manuskripte gar nicht schnell genug liefern konnte. Wir wollten dann die ersten beiden Bände mit nur einem halben Jahr Abstand bringen, um die Serie gut zu etablieren, bevor der große Vampirboom losbricht. (Und er brach bereits in diesem Herbst über uns herein - was es da auf der Buchmesse alles gab - erschreckend)
    Dadurch hatte ich dann - nach der Recherche - für "Lycana" zum Scheiben und Durcharbeiten nur 4,5 Monate Zeit. Das war ein wenig eng, und ich wusste am Anfang noch nicht genau, wie ich den show down gestalte. Das heißt in diesem Fall hat sich der Handlungsstrang erst während des Schreibens in seinen Details entwickelt. Dennoch bin ich chronologisch vorgegangen. Allerdings haben sich dadurch noch Änderungen ergegen, die ich in die ersten Kapitel nachträglich noch einarbeiten musste.
    Also lieber ist es mir, ich habe mehr Luft, um die Geschichte vorher genau auszutüfteln und dann erst mit dem Schreiben zu beginnen. Das wird in Zukunft aber auch schwierig, das ich ja jetzt für drei Verlage schreibe und die Abstände der Bücher in jedem Genre nicht zu lang werden sollen. Ja, ich muss mich ranhalten.


    Herzlichst


    Ulrike

    Hallo Ihr Lieben,


    Zitat

    Original von JaneDoe
    Diese ganze Herumreiserei kommt mir noch wie eine Sightseeing-Tour vor :grin, trotz der Gefahr durch die fremden Vampire. Mal sehen, was noch draus wird.


    ok, ich gestehe. Irland war einfach so fantastisch, dass es eine SÜNDE gewesen wäre, das Buch nur an einem Ort spielen zu lassen. Deshalb lassen sie sich ein wenig jagen und lernen die Insel kennen und lernen dabei natürlich noch viel, ehe sie zurückschlagen.


    Ich hoffe, Ihr habt dennoch Spaß an meiner Rundreise.


    Gruß


    Ulrike :wave

    Hallo Ihr Lieben,


    also die Theorie über die Clans und ihre Fähigkeiten war nicht schlecht. Ich habe mir das so gedacht, dass die verschiedenen Clans mal alle Fähigkeiten - zumindest in ihren Grundlagen - konnten und dann nur die, die ihnen in ihrer Umgebung nützlich erschienen weiterentwickelt haben und die anderen verkümmert sind. Erst jetzt entdecken sie, dass das, was die anderen daraus gemacht haben, ihnen auch helfen könnte.


    Was die Vamalia und die Pyras können, erfahrt Ihr in Band 3, der übrigens in den letzten Zügen ist. Ich gebe ihn noch vor Weihnachten beim Verlag ab. In den Buchhandlungen wird er allerdings erst im Oktober zur nächsten Buchmesse sein. Sorry.
    Ja, er fängt in Hamburg an - also ursprünglich sollte das dritte Jahr in Hamburg stattfinden, doch dann passiert etwas, das sie zu einem schnellen Umzug nach Paris zwingt. Was, verrate ich natürlich nicht. Daher ist der Hauptteil dann in Paris, wo ich vergangene Woche noch zur zweiten Rechercherunde war.


    Übrigens, obwohl Anna Christina und Malcolm eigentlich schon erwachsen sind, bleiben sie Euch im dritten Band noch erhalten :-]


    Doch noch mal zu den Vamalia. Sie haben von allen Clans die geringsten magischen Fähigkeiten. Warum? Weil sie sich so sehr für die Menschen und ihre Erfindungen interessieren, die sie auch für sich nutzen und daher die Entwicklung ihrer eigenen magischen Fähigkeiten vernachlässigt haben.


    Alles Liebe


    Ulrike :wave

    Hallo Ihr Lieben,


    interessant, dass Ihr die anderen Erben vermisst. Ich hatte sie viel häufiger erwähnt, weil ich es auch interesant fand, zu wissen, was sie so machen, aber diese Teile sind immer wieder den Korrekturen meiner Lektorin zum Opfer gefallen, da sie meinte, das würde den Erzählfluss hemmen. So sind sie nicht mehr so häufig erwähnt.


    Es sind übrigens:
    Vamalia: Alisa, Tammo, Sören
    Lycana: Ivy, Mervyn
    Dracas: Franz Leopold, Anna Christina, Karl Philipp, Marie Luise
    Nosferas: Luciano, Chiara, Maurizio
    Pyras: Fernand, Joanne
    Vyrad: Malcolm, Raymond, Ireen, Rowena


    Gruß Ulrike :wave

    Zitat

    Die Geschichte um Weinsberg, hat die auch etwas mit der Sage um die Burg Weibertreu zu tun?


    Hallo Hoffis,


    nein, die Sage bezieht sich auf eine frühere Belagerung und Einnahme der Burg. (Für alle, die sie nicht kennen, die Kurzform:
    Weinsberg wird von den Feinden eingenommen, die Männer gefangen, die Frauen dürfen gehen und das Liebste, das sie haben und tragen können mitnehmen. - Sie schleppen ihre Männer den Berg hinunter. Der Sieger ist gerührt über so viel Treue und schenkt den Männern die Freiheit.)


    Diese Geschichte ist leider wirklich nur eine Legende und wird von mehreren Burgen und Schlachten berrichtet - oder gab es einfach viel mehr treue Frauen? :lache



    Und für die, die es ganz genau wissen wollen:


    1140 war die Burg im Besitz der Welfen, die sich mit den Staufern um die Macht im Reich stritten. König Konrad III., in seinem Gefolge sein Bruder Friedrich II. von Schwaben und mehrere Bischöfe und Fürsten (u.a. Markgraf Hermann III. von Baden), belagerte die Burg und schlug am 21. Dezember 1140 in offener Feldschlacht den zum Entsatz heraneilenden Welf VI. Kurz darauf ergibt sich die Burg. Dem Bericht der Kölner Königschronik zufolge versprach der König den Frauen auf der Burg Weinsberg freien Abzug und gab die Erlaubnis, „dass jede forttragen dürfte, was sie auf ihren Schultern vermöchte“. Auf die Männer wartete der Tod. Die Frauen nahmen den König beim Wort und trugen ihre Männer auf dem Rücken herab, denen sie so das Leben retteten, da der König sein Wort hielt. Die Frauen wurden als Treue Weiber von Weinsberg bekannt, und die Burg kam aufgrund dieser Begebenheit zu ihrem Namen Weibertreu (vermutlich im Lauf des 18. Jahrhunderts). (Wiki)


    Gruß


    Rike

    Zitat

    Also eine absichtliche falsche Fährte, die Rike da ausgelegt hat?


    Ja, ich gestehe, ich habe das absichtlich so angelegt, dass man denken muss, Rugger wäre der Vater von Maras Kind und nicht Maras Vater. :anbet Verzeiht. Aber ist das nicht auch gut, dass man an ihm ein wenig zweifelt? Dass Ihr mit Anne-Katharina zusammen zweifelt?
    Ich habe den Szenen lange gebastelt, dass man aus der Wortwahl wirklich immer beide Möglichkeiten schließen kann. Ich darf ja nichts Falsches behaupten - wäre ja blöd, wenn ich mir widerspreche - aber so früh wollte ich Euch ja auch nicht auf die Lösung bringen. :-]


    Gruß


    Rike

    Zitat

    bei den familiären Beziehungen zwischen Michel, Anne Katharina und der Schwiegermutter fällt mir auf, daß zwar die Frauen eine sehr untergeordnete Stellung haben und wenig Ansehen genießen, aber die SchwieMu sich immer wieder in die Entscheidungen von Michel einmischt und er auch danach handelt. War dies üblich oder ist er besonders schwach und sie besonders stark in der Familie ?



    Na dann muss ich ja mal was dazu sagen :-]


    Also es ist nicht die große Liebe, die Michel zum Gehorsam treibt. Es war früher wirklich so, dass bei den häuslichen Angelegenheiten nur die älteste Frau, also normalerweise die (Schwieger-)mutter das Sagen hatte. Sprich gegenüber Anne Katharina hätte sie auf alle Fälle jedes Recht auf ihrer Seite. Gegenüber dem erwachsenen Sohn ist das schon schwieriger - dass sie Witwe ist stärkt ihre Position, dennoch könnte Michel sie zur Ordnung rufen, da er nun der "Mann im Haus" ist. In dieser Ausprägung ist das dann doch eine "besondere persönliche Mutter-Sohn-Beziehung im Hause Seyboth". Man könnte es so erklären: der Vater war ein dominanter Mann, der über die seybothschen Kinder ein hartes Regiment geführt hat - und nach seinem Tod hat seine Frau das übernommen. So hat sich Michel nie ganz lösen und selbständig werden können. Außerdem ist sie halt ein Besen. :lache


    Könnt Ihr mit der Erklärung leben? :wave


    Gruß


    Rike

    Hallo Ihr Lieben,


    sorry, dass Ihr so lange auf die Antworten warten musstet, aber ich versuche mal, nun alles zu klären. (Ich mache das nun rückwärts)


    Hallo Geli,


    1. Nein, ich hatte am Anfang keine Fortsetzung geplant, es war aber auch keine Anfrage des Verlags. Ich habe mich schon lange für den Bauernkrieg interessiert, und da kam mir die Idee - nachdem mir Anne Katharina und ihre Familie ans Herz gewachsen waren - dass ich sie in meinem Bauernkriegsroman noch einmal als Hauptfiguren auftreten lasse.


    Hallo Koala,


    2. Tja, hat Anna Büschlers Vater sie missbraucht oder nicht? Diese Frage ist nicht geklärt. Sie spricht in den Verhörprotokollen davon, dass sie die Mutter ersetzen musste und dass der Vater ihr jungfräuliches Schamgefühl verletzt habe, aber muss man das so interpretieren? Auch in "die Tochter des Bürgermeisters", das Anna Büschlers Leben anhand der Briefe und Gerichtsprotokolle aufarbeitet, bleibt die Frage unbeantwortet.


    Hallo Bianca,


    3. Zwangsehen: Nein, ich richte mich bei meinen historischen Romanen nicht nach den aktuellen Diskussionen. Es war früher einfach so und gehört in diese Zeit hinein. Klar ist es ein Thema, das mich interessiert und das ich in den Büchern ausführen will. Wenn es Dir hilft, kannst Du Zitate aus dem Buch verwenden - im Rahmen des historischen Hintergrunds.


    Hallo Fride,


    lass mich überlegen. Ich habe 14 Monate am Kreidekreuz gearbeitet, davon waren 8 Monate Recherche. Ob es das erfolgreichste Buch wird, da muss sich noch zeigen. Jetzt ist das Taschenbuch ja erst herausgekommen. Von den Hardcoververkäufen kann man sagen, sie sind ungefähr gleich hoch wie die der Hexe und der Heiligen und einiges höher als bei der Herrin der Burg. Taschenbuchzahlen habe ich noch nicht. Das HC ging ca 30.000 mal über den Tisch. Ich hoffe schon, dass sich das Taschenbuch - wie das der Hexe und Heiligen - ein mehrere hunderttausendmal verkauft.


    Hallo Cait,


    ich denke über eine Fortsetzung nach. Wenn, dann eine ganze Zeit später, wenn die Gegenreformation gewaltsam in Hall durchgesetzt wird - und dann Anne Katharina mit ihren nun aufmüpfigen erwachsenen Kindern....
    Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen und mit meinem Verlag mal plaudern....


    Mein momentanes Projekt - das ich gerade abgegeben habe - führt entlang das Jakobsweges bis nach Santiago. Es spielt natürlich teilweise auch in der alten Heimat und ein Ritterfräulein ist die Hauptfigur. Lass Dich überraschen. Außerdem habe ich mit den Recherchearbeiten für die Fortsetzung von "Das Jahr der Verschwörer" begonnen. Es wird nächsten Frühling rauskommen.


    Hallo Angelcurse,


    die Frage habe ich unter "Die Tochter des Salzsieders" hoffentlich ausführlich genug beantwortet. Ja, ja, Theorie und Praxis... Hauptsache der Mann behält immer die Oberhand.


    Hallo Fride,


    naja, schön wärs, wenn ich richtig abtauchen könnte. Ich bin inzwischen immerhin so weit, dass ich während der Schreibphasen oft das Telefon ausstecke. Aber man wird mit so vielen Dingen konfrontiert, dass es immer ein Kampf ist, sich wenigstens Stunden am Stück zu versenken. Und dann kommen oft Lesungen und Pressetermine... Manchmal würde ich gern für ein paar Wochen zur Schreibklausur ins Kloster gehen :-)
    Was aber stimmt ist, dass meine Gedanken oft in der Geschichte hängen und ich dann abends nachgrübele und nicht so "anwesend" bin, wie zu den restlichen Zeiten des Jahres. Insoweit hat mein Mann das Lob schon verdient :lache
    Zeitdruck habe ich immer ein wenig - weil ja Verträge bestehen und es einen Abgabetermin gibt. Richtig heftig wurde es aber beim Kreidkreuz zum Schluss hin, weil die Geschichte einfach noch nicht aufhören wollte. Ich hatte eigentlich 450 Seiten verkauft - und nun sind es fast 200 mehr geworden. Meine Zeitplanung war auch auf 450 ausgelegt (ich schaffe so 10 Seiten am Tag) - und so musste ich mich am Schluss mit Tag- und Nachtarbeit ranhalten. Habe auch nur eine Woche zu spät abgegeben :-]



    Hallo Silke,


    das ist eine schwere Frage. Hm, die Figuren entstehen in meinem Kopf und wachsen dann, entwickeln sich. Ich "rede" mit ihnen, um sie besser kennenzulernen. (Ich bin nur ein wenig verrückt!) oder es sind historische Persönlichkeiten, bei denen eine Grundstruktur vorhanden ist, und die ich dann weiter ausstatte. Sorry, besser kann ich es nicht erklären. Ich sehe sie einfach vor mir. Nur ganz selten gibt es einen konkreten Anlass für eine Idee, die ich dann weiterentwickele. Meist kommen sie unverhofft wenn ich entspannt bin, beim Autofahren, Unkrautjäten, Tauchen, Papageienkraulen... Und dann merke ich mir die guten Einfälle und interessanten Personen und speichere sie in meinem Ideenfundus ab - meist nur im Kopf, aber ein paar auch in einem Ordner.



    So, ich hoffe, alles ist geklärt und Ihr verzeiht mir, dass ich Euch warten ließ.


    Ich wünsche ein schönes Wochenende


    Gruß


    Rike

    Hallo Ihr Lieben,


    vielen Dank für das viele Lob. Fühle mich geschmeichelt und strenge mich weiterhin an. Über eine Anne Katharina als aufmüpfige Großmutter mit noch aufmüpfigeren erwachsenen Kindern kann ich ja mal nachdenken :lache


    zu den letzten Fragen:


    Also, die Französische Krankheit. Klar, wenn Michel sie hatte, dann hätte er Anne Katharina anstecken können. Ungewöhnlich wäre das in der Zeit ja nicht, wenn er es sich im Frauenhaus geholt hätte. Aber ich sage mal, es war falscher Alarm und AK muss sich keine Sorgen machen.


    Übrigens, es war mir von Anfang an klar, dass beide Männer sterben müssen, denn mit Michel hätte sie nach der Affäre mit Rugger nicht glücklich werden können und mit Rugger wäre das gesellschaftlich in dieser Zeit nicht möglich gewesen. So ein unmögliches Kitschende kann und will ich nicht machen. Außerdem: was war ihr größter Wunsch? Nicht der andere Mann, sondern mehr Freiheit und Eigenverantwortlichkeit.


    Also, dann danke ich Euch allen


    bis zum nächsten Mal


    Rike

    Hallo Ihr Lieben,


    Zitat

    Auf Seite 135 spricht sie mit Parrer Herold, der hier sprach, daß er seine Pfarre von seinem Vater übernommen habe! Doch ich dachte, daß das Zölibat in dieser Zeit doch auch eine recht ernste Sache war. Schließlich geht ja auch Hiltprand nicht so offen mit seiner Vaterschaft um.


    Das Zölibat galt natürlich, aber es war allgemein bekannt, dass die Pfarrer mit ihrer Köchin oder Haushälterin zusammenlebten und die Väter deren Kinder waren. Auch die Kirchenoberen wussten das. Da es aber der Kirche mehr darum ging, dass keine Erbansprüche an sie gestellt werden konnten als um die Moral, interessierte sie sich wenig für das Privatleben der Pfarrer. Dass ein Pfarrersohn die Pfarre des Vaters übernahm ist aber eher selten.


    Bei Pater Hiltprand ist das etwas anderes. Da geht es ja nicht darum, dass er als Mönch Vater ist - er war ja noch kein Mönch, als Anne Katharina geboren wurde. Es geht viel mehr darum, dass Anne Katharinas Mutter mit einem anderen Verheiratet war - also um Ehebruch. Seine Vaterschaft wurde aus zwei Gründen geheimgehalten: damit die Familie nicht zerbricht und damit AKs Mutter nicht wegen Ehebruchs bestraft wird. Außerdem hätte ja ihr Ehemann das Recht gehabt, Pater Hiltprand zu töten.


    Nun noch zu Anne Katharinas Kindern: Sie hatte 5 Geburten - davon eine Totgeburt. Eines der Kinder ist im Säuglingsalter gestorben.


    Gruß und schönes Wochenende


    Rike

    Hallo Ihr Lieben,


    ich möchte noch was zu Anne Katharinas Kindern - bzw zu Kindern in dieser Zeit allgemein sagen.


    Sicher wisst Ihr alle, dass die Säuglingssterblichkeit hoch war - noch lange in die frühe Neuzeit hinein - ja, bis das Problem der Bakterien und der "ungewaschenen Hände" erkannt wurde. Eine Frau hatte schon Glück, wenn die Hälfte der Kinder die ersten Jahre überstand. Es war völlig normal, dass Säuglinge und Kleinkinder starben. Daher ist es auch normal, dass Anne Katharina Kinder verloren hat. Ich habe das nicht näher ausgeführt, weil es damals so häufig vorkam und in jeder Familie die Leute damit leben und umgehen mussten. Sicher waren die Eltern auch traurig, ein Kind zu verlieren, aber sie konnten es sich gar nicht leisten "daran seelisch zu zerbrechen", wie das heute meist der Fall ist. Ich will damit nicht sagen, sie waren gefühllos. Doch was für eine andere Wahl hatten sie, als den Tod - mehr als heute - zu akzeptieren und in das Leben zu integrieren. :-(


    Gruß


    Rike

    Hallo Angelcurse,


    Zitat

    Dieses Frauen-Sittsam-Getue geht doch auf den christlichen Glauben zurück, oder? Strafe Evas, weil sie von diesem Baum 'nen Appel gefuttert hat, durch Gott verhängt, Frauen haben ab sofort immer Schmerzen bei der Geburt usw., richtig? Aber WARUM steht dann in etlichen historischen Romanen, die ich schon gelesen habe, dass irgendwelche Mönche gerade jungen Mädchen Latein, Buchwesen, Politik usw. beibringen??? Müssten die Mönche, als die gläubigsten Menschen überhaupt, nicht extra darauf bedacht sein, dass junge Mädchen und Frauen sowas alles nicht lernen!?


    hab zwar schon mal versucht zu antworten, doch die ist wohl leider im Computernirwana verschwunden.


    Also - wie war das? Klar, die Frau sollte dem Mann untertan und von ihm abhängig sein. Im tiefen MA sah die Abhängigkeit eher so aus, dass der Ritter stark war und die Waffe in die Hand nahm - wozu lesen und schreiben? Das war was für Mönche. Es konnten also mehr adelige Frauen lesen als Männer. Sie hatte oft auch ein Gebetbüchlein, mit dem sie sich beschäftigten während die Männer " in den Kampf zogen". Bildung wurde von den "starken Kerlen" noch nicht so hoch angesehen. Die Kirchenmänner unterrichteten natüclich bevorzugt ihren männlichen Nachwuchs - den Frauen aber ein wenige lesen und schreiben beizubringen roch aber noch nicht nach Gefahr.


    Später wurde Mädchenbildung natürlich mit Misstrauen von der Kicrhe und den Männern allgemein angesehen - (außer natürlich die keuschen Frauen in den Klöstern, da schien das in Ordnung) - aber - wie überall und auch noch heute gab es schon fortschritlich denkende (Mönche), die dann Blidung auch an Frauen weitergaben. War aber eher Ausnahme.


    Mit der Reformation wurde die Blidung - v.a. das Bibel lesen wichtig. So konnte man neue "Mitglieder" gewinnen. Viele Reformatoren setzten sich für Mädchenbildung ein. Außerdem wurde das Geschriebene allgemein wichtiger. In Bürgerfamilien (Handwerk und Handel) wurden die Frauen gern für "niedere Schreibarbeiten" rangezogen. Sie sollten helfen können aber natürlich nicht mitentscheiden


    Die Forderung der Fortschrittlichen ging natürlich in den meisten Fällen nicht über eine Grundschulbildung für Mädchen hinaus - angereichert mit so netten Fächern wie: Haushaltsführung und Handarbeiten! Die Rufe: Mädels an die Uni konnte man weder im Mittelalter noch in der frühen Neuzeit hören. Sooo nah sollten die Frauen den Herren und Gebietern nicht kommen!


    Zusammenfassend: Blindung für Frauen ja, solange sie weiterhin vom Mann abhängig und unterlegen bleibt. Nur in Ausnahmefällen wurden die geistigen Fähigkeiten der Frauen wirklich gleichwertig gefördert - und ernst genommen.


    Da in Romanen immer die Ausnahmen vorkommen, bevölkern viele gebildete Frauen mittelalterliche Geschichten :-]


    Herzlichst


    Rike :wave

    Zitat

    War der Stadtrat denn auch für die Rechtsprechung verantwortlich? Zumal es sich bei Hall ja um eine "Freie Reichstadt" gehandelt hat.



    Hallo Friderike,


    Hall hatte als freie Reichsstadt die Blutsgerichtsbarkeit - also die höchste eigenständige Rechtssprechung. Sie waren nur dem Kaiser untertan und rechenschaftspflichtig, konnten aber ihre eigenen Gerichte einsetzen.


    Das mit der Zuständigkeit war nicht so einfach. Theoretisch gab es schon eine Regelung und immer wieder die Festlegung, das z.B. Bürger einer freien Reichsstadt nicht vor ein fremdes Gericht geladen werden konnten, aber es hielt sich nicht immer jeder dran. Außerdem - in diesem Fall - befürchtete Anna ja zu Recht, dass sie in Hall kein gerechtes Urteil zu erwarten hätte. Für die Haller war das jedoch ein ungeheuerlicher Verrat.


    Übrigens, Schwäbisch Hall liegt gar nicht Schwaben sondern in Franken. Das war auch ein Fall von Zuständigkeit bei der Rechtssprechung. Das für Franken zuständige Gericht wollte die Stadt im 15. Jhd wegen irgendetwas zur Rechenschaft ziehen. Da meinten die schlauen Ratsherren. Was wollt Ihr? Ihr seid für uns gar nicht zuständig. Wir gehören zu Schwaben!
    Seitdem nennt sich die Stadt Schwäbisch Hall - obwohl sie immer noch am Rande des fränkischen Gebiets liegt :-)


    Herzlichst


    Rike

    Zitat

    der Lochen ist KEIN Bergvorsprung, der senkkrecht über die Stadt emporragt - dazu ist der HÜGEL viel zu weit weg


    Äh, so, jetzt noch mal. Ich habe wohl schon eine ganze Weile nichts mehr für die Eulen geschrieben. - Die Asche auf meinem Haupt bezieht sich nicht auf Schloss Eltershofen - da bin ich herumgekrochen - (ist sehr schön, nur der Graben ist inzwischen Wiese)
    - den Lochen habe ich nicht angeschaut sondern die historische Beschreibung übernommen.


    Gruß


    Rike

    Hi,


    Asche auf mein Haupt. Ich war nicht dort - und schon ist's passiert. (Habe mich auf die historische Beschreibung verlassen - und die ist ja anscheinend nicht korrekt.) Gelobe Besserung und werde es mir bei Gelgegenheit ansehen. - Aber sonst war ich wirklich nahezu überall vor Ort!


    Rike

    Zitat

    - und die Stelle des Großvaters einnehmen, der zu dieser Zeit nicht mehr lebt


    Zitat

    Oooh, wie schade. Ich mochte ihn so gern!



    Finde ich auch schade, aber er war ja schon ganz schön alt, und das Kreidekreuz spielt 15 Jahre später. Anne Katharina ist nun 32 und ihre Kinder 11, 7 und 2 Jahre.


    Gruß


    Ulrike Schweikert