Ich wollte erst gar nicht weiterlesen, weil ich dachte, Sarah sei wirklich gestorben .... so fies von der Autorin, dauernd noch über Beerdigungen und Friedhöfe zu reden
Ne, da war ich mir ziemlich sicher, dass das jetzt nur nochmal ein Weg ist, uns auf die falsche Fährte zu locken.
Ich muss sagen, genau deshalb hat mich dieser Abschnitt wieder genervt. Weil ich einfach wusste, es ist genau das gleiche Muster wie bei den Briefen - die Autorin deutet an und wir sollen das so zusammenfügen. Aber warum hätte Eddie dann noch so einen langen Abschnitt haben brauchen. Viel neues lernen wir ja nicht über ihn.
Da hätte man auch gleich zum Ende springen können z.b. zu der Szene wo sie die Eltern im Restaurant sehen, kurze Panik bei Eddie, dann gesteht seine Mutter, was sie weiß - ab der Szene im Krankenhaus dann normal weiter.
Aber er war doch nicht da. Er hat denUrlaub abgesagt und ist dann woanders hingefahren, zu einem Freund und erst wieder zurück, als Sarah gerade in London bei Tommy war. In der Zeit direkt nach der Woche war er nicht in Claucestershire... So habe ich es zumindest verstanden.
Ja, das stimmt. Aber hätte es nicht gereicht, mal die eigenen Eltern zu fragen: Kennt ihr einen Eddie? Der hier als Schreiner arbeitet? Die Antwort wäre doch bestimmt gewesen: "Einen Eddie? Ich kenne nur den Bruder von Alex, der hieß Eddie, aber ob der noch hier wohnt? Keine Ahnung!"
Komisch, dass Eddies Mutter über ihn kein einziges Wort verloren hat, dabei hätte sie auf ihn ja mindestens genauso stinkig sein müssen wie auf Sarah.
Klar, Menschen machen Fehler. Aber sowohl Hannah als auch Eddies Mutter richten ihren Hass ja voll auf die Falsche.
Und Eddie ja auch. Und der ist in Therapie!!! Müsste die Therapeutin nicht schon längst zumindest versucht haben, mal den anderen auch in den Fokus zu rücken? Also den eigentlichen Unfallverursacher? Damit Eddie mal alle Perspektiven sieht?
Schließlich wurde ja der richtige bestraft.
Logischer hätte ich es gefunden, wenn Sarah damals bestraft worden wäre. Sagen wir, sie wäre wegen unterlassener Hilfeleistung oder so ins Gefängnis, wegen guter Führung früher frei. Sie hatte vor Gericht nicht erzählt, dass eigentlich ein anderer Schuld hatte, weil sie sich selbst zu sehr geschämt hat.
Und schon könnte ich als Leser die ganze Geschichte mehr verstehen und auch den Hass und das Hin und Her.
Aber so...ich weiß nicht. Guter Ansatz, wackelnde Umsetzung. Werden vielleicht trotzdem drei-vier Sterne bzw. 6-7 Eulenpunkte - muss das nochmal überlegen