Hallo,
Familie und Buch - also, ich freue mich auf den Tag, an dem ich dieses Buch auf den Tisch knallen kann. Das ist meine Befriedigung.
Es ist nicht immer einfach. Es gab Zeiten, da konnte ich sogar bei full house schreiben und tobenden Kids. Jetzt fühle ich mich gestört und kann leider nicht immer auf einen Vormittag hoffen, da ich dann wieder diese Stille unerträglich finde.
Es ist einfach verrückt. Und - die Unterstützung, die ist durch die Kinder vorhanden. Manchmal. Die finden es cool, in der Schule mit ihrer Mama anzugeben ... noch.
Ich fand immer deutlich mehr Unterstützung bei meinen selbst schreibenden Freunden als innerhalb der Familie oder im Freundeskreis. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass es nicht nur Neid oder Unverständnis ist, sondern einfach das fehlende Wissen über das, was jetzt mit der Autorin, dem Autor eigentlich gemacht wird. Was da passiert. Die sind dann erstaunt, was da noch an Tücken, Ärger und Arbeit dahintersteckt, bevor dieses Buch auf den Markt kommt. So unschuldig, wie es in dem Regal auf den Leser wartet ...
Und dann ist es bedeutender Unterschied, ob derjenige auch liest - oder nicht. Jemand, der gerad mal mit acht ein Comic in der Hand hatte, versteht oft noch weniger, was da abgeht.
Manchmal schottet man sich aber als Autor auch selbst ab. Genug der Kränkungen, wenn auch nicht absichtlich manchmal, gibt man nicht viel preis und stellt das Wenige, das man darüber erzählt, als lapidar hin und erklärt nicht, um weiteren Erklärungen und dem Gefühl, sich für die vielen STunden am PC rechtfertigen zu müssen, zu entgehen. Traurig, aber wahr.
Ich hoffe, dass es sich mal ändert, oder - das ist wahrscheinlicher, ich habe mehr Vertrauen zu dem, was ich schreibe und damit ist mir das Ansehen anderer - nicht meiner Leser und Schreibkollegen! - nicht mehr wichtig, um mir damit wertvolle Zeit stellen zu lassen! Nein, mit mir nicht mehr. Nie wieder, denk ich mir und wenn ich in ein paar Jahren vielleicht nur zu einem klitzekleinen Teil so erfolgreich wie Iny und Gheron bin, darf ich mir selbst gratulieren und mir sagen, du brauchst dir nicht vorzuwerfen, was so viele nicht getan haben - oder aufgeben haben.
Ich habe soviele erlebt, die aufgaben. Wegen der Familie, dem Stress, den Absagen, Unverständnis von Testlesern, Feedback, dem Eingestehen, dass man vielleicht doch nicht das Zeug hatte, Autor zu werden. Man ist es nicht, man lernt, und nur der, der bereit ist, regelmäßig an sich zu arbeiten, wird ein guter Autor. Ein sorgfältiger, einer, dem man traut und dessen Bücher man gern kauft und natürlich liest ...
Jedenfalls, wer weiß, ob nicht der eine oder andere, der aufgegeben hat, heute nicht doch ein Buch verkauft hätte? Man wird es nie erfahren und das stell ich mir auch quälend vor. Dann lieber weiterschreiben mit den Unkenrufen im Rücken und eine klare Ansage machen - oder ein Plakat: Hier wird geschrieben!
Ich wünsch allen hier die Power und die Kraft, an ihre Ideen und ihre Schreibe zu glauben!
Ciao
Alessandra