„Die Seelenlosen – Stadt der Maschinenmagie 1“ ist angesiedelt in einer eigenen Fantasy-Welt, in der klassisches Handwerk ebenso zu finden ist wie komplexe Magie, aber auch technische Erfindungen, die mit Dampfkraft angetrieben werden - also Steamfantasy. Gesellschaftlich und modisch gesehen, erinnert diese Welt an die späte Renaissance bzw. den Barock, und viele Bezeichnungen und Namen sind an das Französische angelehnt.
Kurzbeschreibung
Der menschliche Kommandant Gwenael Chabod ist von einem militärischen Einsatz zurückgekehrt und nun bei der Stadtwache in der großen Stadt Valvermont tätig. Sein Geliebter, der Orc Orin, arbeitet als magisch begabter Totenpriester. In der Welt Äos ist Magie durchaus hoch angesehen, und magische Dienste werden gut bezahlt, doch gibt es auch Schwarzmagier und Nekromanten.
Gwenael und Orin werden Zeugen, wie ein Troll von der Seele eines Magiers übernommen wird. Wenig später wird eine schwangere Frau auf bestialische Weise ermordet. Gwenael beginnt, in beiden Fällen zu ermitteln und bekommt unerwartete Unterstützung von dem Dieb Jaleel und der Wäscherin Marianne, sowie einem Magier, einem Capitaine der Stadtwache und einigen weiteren Bürgern. Doch er muss sich auch seiner eigenen schwierigen Vergangenheit stellen, welche mit seiner Familiengeschichte zusammenhängt…
Meine Meinung
Der Roman ist sehr ausführlich und detailverliebt geschrieben – abwechselnd aus der Sicht von Gwenael und des Diebes Jaleel. Die Autorin beschreibt jede Gefühlsregung der Charaktere sehr anschaulich, und auch die Stadt Valvermont wird von ihr mit detaillierten Beschreibungen zum Leben erweckt. Schon bald wird die Geschichte spannend, sowohl hinsichtlich des Krimis wie auch der Liebesgeschichte, wobei letztere sich nicht in der Vordergrund drängt und auch nicht kitschig wird.
Das Tüpfelchen auf dem „i“ wäre eine Karte von Valvermont oder dem Land gewesen. Aber auch im Glossar wird man fündig, wenn noch etwas unklar geblieben ist über diese Welt und ihre Bewohner.
Die Autorin hat an ihrer Welt Äos viele Jahre gearbeitet, und das merkt man diesem Roman im positiven Sinne an.
Übrigens basiert die Geschichte unter anderem auf einer Idee von Steampunk-Maker und Metallbildner Toni Reintelseder, der Pate stand für einen der Nebencharaktere. Seine dampfbetriebene Metallratte taucht ebenfalls in der Handlung auf und ziert auch das Buchcover – eine interessante Zusammenarbeit unter Steampunks.
Ohne zuviele Details zu verraten, sei noch erwähnt, dass der Roman mit einem Cliffhanger endet und die vollständige Lösung des Krimis in Band 2 erfolgen wird.
Es kann sein, dass dies noch einige Zeit dauern wird.