Beiträge von Zeichnerin

    Lesung mit der Hamburger Autorin Amalia Zeichnerin
    im Kulturcafé Chavis, auf St. Pauli


    am 12.10.2016 um 19 Uhr
    Detlev-Bremer-Str. 41
    20359 Hamburg


    Der Stern des Seth" ist ein abenteuerlicher, spannender und in sich abgeschlossener Roman mit fünf sehr unterschiedlichen, eigensinnigen Protagonisten, die keine strahlenden Helden sind,
    sondern auch ganz menschliche Schwächen haben. Sie brechen im Jahr 1885 zu einer Expedition in den Sudan auf, um ein sagenumwobenes, altägyptisches Artefakt zu finden.
    Doch dann kommt alles ganz anders als gedacht... Wer Spaß hat an abenteuerlichen historischen Geschichten und am Steampunk-Genre, wer Filme wie die "Indiana-Jones" Reihe oder auch die Trilogie "Die Mumie" mag, den wird dieses Expeditions-Abenteuer gewiss unterhalten.


    Außerdem wird es ein STEAMPUNK TEE-DUELL geben, bei dem du spontan mitmachen kannst als Duellist oder Sekundant. Oder feuere einfach deinen Favouriten an. Duelliert wird sich mit Tee und Keksen - im Grunde handelt es sich um ein vergnügliches Geschicklichkeitsspiel. Die einfachen Regeln erkläre ich vor Beginn. Die Gewinnerin/ der Gewinner erhält einen kleinen Preis.


    Eintritt frei; Hutspende erbeten.


    Weitere Informationen zum Roman:
    http://amalia-zeichnerin.net/steampunk-literatur/

    Ich hab mit 17 angefangen zu schreiben, ohne irgendwelche Schreibratgeber zu lesen. Die beiden Romane, die auf diese Weise entstanden sind, betrachte ich heute als Schreibübungen, die allerdings zu schwach sind für eine Veröffentlichung. Sicher, ich könnte sie überarbeiten, aber sie reizen mich einfach vom Thema her nicht mehr so ;)


    Dann hatte ich eine längere Pause und habe schließlich zwei tolle Schreibratgeber von der amerikanischen Autorin K.M. Weiland gelesen:


    "Wie man einen Roman plant: Gliedern Sie Ihre Schritte zum Erfolg" und
    (bisher nur auf Englisch erschienen) "Structuring your novel – Essential keys for writing an outstanding story"


    Vor allem das Planen und Durchplotten hat mir sehr geholfen vor dem eigentlichen Schreiben, denn bis dahin habe ich immer einfach drauf los geschrieben, mich dann aber oft genug verfranst, ganze Kapitel umgeschrieben, die Perspektive gewechselt etc., aber gebracht hat mir das nicht. Seit ich eine Geschichte immer erst mal komplett oder fast durchplotte, spare ich viel Zeit. Ich lasse aber den Charakteren immer noch genug Spielraum, denn die entwickeln oft eine interessante Eigendynamik und daraus ergeben sich dann oft auch wieder gute Ansätze für den weiteren Plot.

    „Die Seelenlosen – Stadt der Maschinenmagie 1“ ist angesiedelt in einer eigenen Fantasy-Welt, in der klassisches Handwerk ebenso zu finden ist wie komplexe Magie, aber auch technische Erfindungen, die mit Dampfkraft angetrieben werden - also Steamfantasy. Gesellschaftlich und modisch gesehen, erinnert diese Welt an die späte Renaissance bzw. den Barock, und viele Bezeichnungen und Namen sind an das Französische angelehnt.


    Kurzbeschreibung
    Der menschliche Kommandant Gwenael Chabod ist von einem militärischen Einsatz zurückgekehrt und nun bei der Stadtwache in der großen Stadt Valvermont tätig. Sein Geliebter, der Orc Orin, arbeitet als magisch begabter Totenpriester. In der Welt Äos ist Magie durchaus hoch angesehen, und magische Dienste werden gut bezahlt, doch gibt es auch Schwarzmagier und Nekromanten.


    Gwenael und Orin werden Zeugen, wie ein Troll von der Seele eines Magiers übernommen wird. Wenig später wird eine schwangere Frau auf bestialische Weise ermordet. Gwenael beginnt, in beiden Fällen zu ermitteln und bekommt unerwartete Unterstützung von dem Dieb Jaleel und der Wäscherin Marianne, sowie einem Magier, einem Capitaine der Stadtwache und einigen weiteren Bürgern. Doch er muss sich auch seiner eigenen schwierigen Vergangenheit stellen, welche mit seiner Familiengeschichte zusammenhängt…


    Meine Meinung
    Der Roman ist sehr ausführlich und detailverliebt geschrieben – abwechselnd aus der Sicht von Gwenael und des Diebes Jaleel. Die Autorin beschreibt jede Gefühlsregung der Charaktere sehr anschaulich, und auch die Stadt Valvermont wird von ihr mit detaillierten Beschreibungen zum Leben erweckt. Schon bald wird die Geschichte spannend, sowohl hinsichtlich des Krimis wie auch der Liebesgeschichte, wobei letztere sich nicht in der Vordergrund drängt und auch nicht kitschig wird.


    Das Tüpfelchen auf dem „i“ wäre eine Karte von Valvermont oder dem Land gewesen. Aber auch im Glossar wird man fündig, wenn noch etwas unklar geblieben ist über diese Welt und ihre Bewohner.
    Die Autorin hat an ihrer Welt Äos viele Jahre gearbeitet, und das merkt man diesem Roman im positiven Sinne an.


    Übrigens basiert die Geschichte unter anderem auf einer Idee von Steampunk-Maker und Metallbildner Toni Reintelseder, der Pate stand für einen der Nebencharaktere. Seine dampfbetriebene Metallratte taucht ebenfalls in der Handlung auf und ziert auch das Buchcover – eine interessante Zusammenarbeit unter Steampunks.


    Ohne zuviele Details zu verraten, sei noch erwähnt, dass der Roman mit einem Cliffhanger endet und die vollständige Lösung des Krimis in Band 2 erfolgen wird.
    Es kann sein, dass dies noch einige Zeit dauern wird.

    Um es gleich vorweg zu nehmen: Dieser Roman von Ralph G. Kretschmann zählt aus meiner Sicht mit zu den besten deutschsprachigen Steampunk-Romanen der letzten Jahre. Es ist eine Mischung aus Steampunk, Abenteuer und Science-Fiction.


    Kurzbeschreibung
    Die spannende Geschichte ist angesiedelt in einem London der Zukunft (ca. 24. Jahrhundert), in der die Bevölkerung die Dampfkraft als vorherrschende Energiequelle nutzt. Grabungsfunde der Archäologischen Gesellschaft, einer beinahe allmächtigen Institution, geben Auskunft über vergangene Zeiten. Dieses zukünftige London ist so ganz anders als das heutige und wird auch anschaulich beschrieben.


    Der Wissenschaftler Montgomery Flagstone wird mit seinem Freund Vincent Kant zu einer Ausgrabung nach Südamerika geschickt, bei der Dinge zutage entdeckt wurden, die sich die Archäologen nicht erklären können. Sind es am Ende gar außerirdische Artefakte? Währenddessen plant ein skrupelloser Verbrecher in London seinen Aufstieg und geht dabei auch über Leichen.


    Eigene Meinung
    Auf rund 670 Seiten fächert sich die Handlung auf in verschiedene Schauplätze, vor allem Südamerika und London. Schließlich bereist ein Teil der Helden sogar den Weltraum. Mutanten, eine künstliche Intelligenz, Mensch-Maschinen-Wesen, steampunkige Prothesen und erstaunliche Waffen sind hier ebenso zu finden wie ein Protagonist mit einem quälenden Geheimnis, so manche Intrige und zwei Liebesgeschichten, die angesichts von rasanter Action und Abenteuer dezent im Hintergrund bleiben.
    Der Schreibstil des Autors ist angenehm flüssig zu lesen, ohne weitschweifende Beschreibungen, aber mit genug Hintergrundinformationen, dass man die Steampunk- und Science-Fiction-Elemente gut nachvollziehen kann. Als Perspektive ist hier die des allwissenden Erzählers gewählt, der uns einen guten Einblick gibt in die Gedankengänge und Motivationen aller wichtigen Charaktere.


    Trotz der Länge des Buches wird es übrigens an keiner Stelle langweilig, der Autor bringt die Handlung immer gekonnt auf den Punkt. Die Kombination aus Science-Fiction, Abenteuer und Steampunk ist ihm auf jeden Fall gelungen.


    Das Buch ist besonders günstig als E-Book erhältlich.
    https://www.amazon.de/%C3%A4u%C3%9Ferst-seltsame-Reise-Montgomery-Flagstone/dp/0997757906/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1474724287&sr=8-1&keywords=Ralph+G.+Kretschmann

    "Erstickes Matt" von Nina C. Hasse ist ein Steampunk-Krimi, angesiedelt in den ärmlichen "Floodlands" in New York um 1893. Mein erster Eindruck: Ein solider Krimi mit interessanten Charakteren, der schön anschaulich geschrieben ist.
    Es sind ca. 440 Seiten und ich kann jetzt schon sagen, dass ich gern noch weitere Krimis dieser Art lesen würde :) Der Titel bezieht sich übrigens auf Schach, soviel kann ich verraten, ohne zu spoilern ;)
    https://www.amazon.de/Ersticktes-Matt-Floodlands-Nina-Hasse/dp/1535537930/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1474724150&sr=8-1&keywords=Ersticktes+Matt

    Ich schreibe immer mal wieder Artikel für das große Steampunk Onlinemagazin "Clockworker", darunter oft auch Rezensionen für Steampunkbücher.


    Wer sich fragt, was denn Steampunk ist, findet bei Wikipedia dazu eine gute Erklärung, oder auch hier eine von mir:
    https://amalia-zeichnerin.net/was-ist-steampunk/


    Da es mittlerweile eine ganze Reihe sind, trage ich sie nicht einzeln hier im Forum ein.
    Wenn euch die Rezensionen von mir und meinen Kollegen interessieren, schaut einfach mal auf diese Seite:
    http://clockworker.de/cw/?s=Rezension