Beiträge von baroki

    Marie erhält einen Brief von einer alten Jugendfreundin Christine, welcher ihr sehr konfus vorkommt und durch ihre daraus resultierende Verwirrung , nimmt sie Kontakt zu ihrer Freundin auf. Diese hat den Brief jedoch nicht geschrieben, und verweist Marie sogar des Hauses, da in dem Brief die noch als Fötus verstorbene Tochter von Christine als lebendig betitelt wird und dieses Detail die trauende Mutter in maßlosen Kummer versinken läßt.
    Weitere Briefe folgen: an Christine, erneut an Marie und sogar Marie's Eltern werden davon nicht verschont. Alle Schriftstücke sind haargenau in der Handschrift der jeweiligen Absender verfasst, welche jedoch nie diesbezüglich den Stift gezückt haben...Marie will diesem Mysterium auf den Grund gehen: wer macht sich hier einen Spaß daraus, Menschen einen solchen Streich zu spielen. Die Suche beginnt...


    Vom Klappentext her und auch nach einer delikaten Leseprobe war ich regelrecht angestachelt: ich wollte wissen, was bzw. wer steckt dahinter...ist der Roman vielleicht ein verkappter Psychothriller, wer weiß!? Als solcher hat er sich zwar nicht entpuppt, was jedoch keineswegs schlecht ist, jedoch fehlte mir irgendwie ein Ende, da der Roman einen offenen Schluss aufweist. Ich habe zwar viel Phantasie und kann auch mit einem fehlenden Finish umgehen, schließlich machen das einige Autoren sehr oft um ggf. eine Fortsetzung schreiben zu können, aber hier fehlte mir eine Lösung...und das enttäuschte mich schon etwas.
    Mein Fazit ist somit, dass die Idee der Autorin fasziniertend war, sie auch hervorragend anfangs umgesetzt hat und ich mich zu Beginn festgelesen hatte...doch immer mehr wurde es langatmig, so als ob ihr im Laufe des Schreibens die Lösung selbst nicht mehr so plausibel erschien und sie deshalb 'offener' als offen gelassen hat.
    Das Highligth für mich war jedoch noch das Cover, was einfach traumhaft gestaltet wurde - surreal, das Spiel mit den verschienden Realitäten perfekt in Szene gesetzt durch das Vermischen von Hamburg und Paris.


    Somit 3 Sterne für das Buch selbst und 1 Stern für das Cover: folglich 4 hart verdiente Sterne.

    In dem Buch Minus 18° von Stefan Ahnhem werden drei Handlungsstränge (zwei polizeiliche und ein privater) gezeigt, welche in keiner weise miteinander verbunden zu sein scheinen – jedoch umso weiter man sich durch das Buch gräbt, verbinden sich die Ereignisse und es ist dem Autor erneut gelungen, eine faszinierende Thematik zu gestalten um den Leser in seinen Bann zu ziehen und bis zur letzten Seite nicht mehr los zu lassen.
    Es gefällt mir sehr gut, wenn man nicht nur die Ermittlungen dargelegt bekommt, sondern wenn auch etwas mehr Gefühl eingebracht wird wie hier, dass Familienproblematiken herangezogen werden – denn auch bei solch angesehenen und überaus korrekten Berufen wie Kriminalisten, kann es im privaten Bereich doch auch zu Schwierigkeiten kommen: sei es wie hier das Verhältnis von Vater und Sohn, oder eben auch von Ehemann zu Gattin – Alltagsproblematik, so wie sie jeder normale Bürger eben auch hat. Klasse!
    Durch die kurzen Kapitel, welche sich sehr gut abwechselnd durch den drei Handlungsstränge ziehen, ist man immer am Ball und man fiebert förmlich mit, ist bei den Ermittlungen irgendwie miteinbezogen und darf auf fantastische Weise als erster erfahren, welche Gedankengänge voll- und welche Schlussfolgerungen gezogen werden…und auch die überraschenden Ereignisse werden anschaulich dargestellt, dass einem z. B. bei der Schilderung der Tötung eines Obdachlosen einem schier die Gänsehaut über den Rücken läuft, weil man es sich so intensiv vorstellen kann.
    Kaufempfehlung?! Definitiv! Ich habe mich als Krimifan schon lange nicht mehr so unterhalten gefühlt – besonders auch, da das Ende bereits nach einem weiten Teil schreit, welcher bereits gut angeschnitten wurde: Ist ein Feind in den eigenen Reihen?

    In dem Buch ‚Mooresschwärze’ von Catherine Sherperd geht es um eine junge Forensikerin namens Dr. Julia Schwarz und einen Kriminalkommissar namens Florian Kessler, die zu einem Leichenfund einer jungen Frau im Moor gerufen werden um dort über die Todesursache zu ermitteln.
    Jedoch auf dem Transportweg ins medizinische Institut, wo die Leiche von Frau Dr. Schwarz obduziert werden soll, verschwindet der Sarg mit den sterblichen Überresten. Bei der Suche nach dem gestohlenen toten Mädchen, die sich immer mehr in Verwirrungen hüllt, wird ein weiterer Leichnam einer blutjungen Frau im Moor entdeckt – diesmal nicht ertrunken und aufgebahrt im Sumpf selbst, sondern brutal an einen Baum geschlagen, hoch über den Köpfen des ermittelnden Teams. Der Horror nimmt seinen Lauf, als Julia des Nachts bei ihrer Arbeit im Institut von einem Eindringling gestört wird und Florian diese ohnmächtig im Leichen-Kühlraum auffindet…


    Das Cover ist erstklassig gestaltet – ein Mädchen im hellen kleid im dunklen Moor…die roten Lettern des Titels unterstreichen den Einband und setzen den Thriller somit noch mehr in Szene.


    Es gefällt mir gut, dass der Titel auf den einzelnen Seiten links und der Name der Autorin rechts oben mittig angebracht wurde. Selbst die Seitenzahlen sind nicht so tiefschwarz gedruckt wie der übrige Text, sondern scheinen nur leicht angedeutet, gräulich, das Untertauchen im Moor zu symbolisieren.


    Durch den jeweiligen Szenenwechsel aus der Sicht von Julia, Florian, Hannah (eine junge Frau, welche sich im Internet-Dating versucht) und sogar aus der Sicht des Täters, kommt man gut in der Geschichte voran und mit dem detaillierten Hintergrundwissen lassen sich Reaktionen und Verhaltensweisen sehr gut erklären und einschätzen. Ein rasanter Thriller, der seinem Namen alle Ehre macht…ein wahrer Pageturner meines Erachtens, denn ich hatte ihn in zwei tagen durch! Kaufempfehlung: ja, jaaaa und nochmals JAAAAAA!!!

    In dem Buch von Arne Dahl „Sieben minus eins“ geht es um den ersten band einer neuen Reihe von zwei Ermittlern: Berger und Blom. Das Buch ist zwar normal in Kapitel unterteilt, jedoch scheint es mir, dass das Buch selbst zweiteilig aufgemacht wurde: zunächst wie die beiden Protagonisten aufeinander treffen und ein Team werden bzw. zu einem Team zusammen wachsen – und dann wie beide gemeinsam ihren Ermittlungen nachgehen und letztendlich viele Rätsel lösen, welche auf ihrer gemeinsamen Jugend basieren. Weiter ins Detail möchte ich an dieser Stelle nicht gehen, da man sonst zu viel von der Handlung verrät.


    Das Cover ist dezent und doch sachlich korrekt gewählt – ein Ort der Ruhe und Idylle…genau das krasse Gegenteil dessen, was in dem Buch vor sich geht. Und dass der Ort eine Bedeutung für die Protagonisten haben wird…! Zudem dominiert der Name des Autors die Titelseite: der kantige Schriftzug steht komplett im Kontrast zum sanften Hintergrund und wirkt schon fast wie ein Aufschrei oder Faustschlag!


    Dahl’s Schreibstil ist unverkennbar fesselnd – er vermag es mit malerischem detailgetreuen Ausführungen, dass man sogar das Blut zu ‚schmecken’ und die Schreie der Opfer ‚hören’ könnte.


    Ich gestehe, ich konnte nicht alle Schlussfolgerungen komplett nachvollziehen, da man als Leser eben doch nicht im ‚Kopf’ des Autors steckt und doch einiges Hintergrundwissen nicht hinreichend dargelegt wurde, sondern man es aus dem Kontext ziehen durfte oder zwischen den Zeilen lesen musste – war aber alles in allem auch wieder eine neue und somit gute Erfahrung für mich – denken auf zwei Ebenen – und am Schluss ging es einem sogar in Mark und Bein über.


    Was mir besonders gut gefallen hat war, dass das Buch bzw. der Autor dem Leser am Schluss noch ein extra Rätsel aufgibt - ich persönlich starrte fassungslos auf den letzten Absatz, denn ich konnte nicht glauben, dass ich nun ohne definitives Resultat in der Luft hängen gelassen werde – ein guter und gelungener Schachzug des Autors, denn man freut sich auf bzw. fiebert nun man dem zweiten Band entgegen, und ja, ich kann es kaum erwarten – hoffentlich lässt sich Herr Dahl nicht zu viel zeit dafür – so grausam darf er eigentlich nicht sein.

    'Schwestern bleiben wir immer' ist ein herrliches Buch über Familie, Liebe, Vergangenheit...und vor allem eben über: Schwestern. Diese band sind eben etwas besonderes, denn wer eine Schwester hat, braucht oftmals keine beste Freundin (mehr). denn: so geht es mir auch.
    Im Buch von Barbara Kunrath dreht es sich um zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein können: Katja ist auf Karriere aus und kann/ will sich nicht an einen Mann binden; Alexa hingegen ist verheiratet und kümmert sich um Kinder und Haushalt.
    Ich finde es eine schöne Abwechslung wie hier die Teilabschnitte und Kapitel gestaltet wurden: Alexas Part wird in der Ich-Version geschrieben, der Part von Katja hingegen aus der Sicht eines Dritten - diese variante gefällt mir sehr gut und man konnte so sich einfacher in die jeweilige Szene einfinden.
    Das Cover ist sehr schlicht und doch feminin gestaltet - ich bin zwar kein Fan von echten Fotografien auf Einbänden, da ich deswegen lese um meiner Phantasie freien Lauf zu lassen, aber hier kann man eine Ausnahme machen, da er zum einen nicht die aktuellen Protagonistinnen darstellt. Das Rosa und Pink auf dem Umschlag ist wie eine Lackschicht gestaltet und glänzt, was den Touch eines Frauenromans hervorhebt - gefällt mir sehr gut, auch dass es ein schwarz-weiß Bild ist und somit die Vergangenheit verstärkt.
    Die Idee der Autorin wurde meiner Meinung nach excellent umgesetzt...ich hatte das Buch nach bereits zwei Tagen vollendet, und das mag bei mir schon was heißen. Das Schicksal der beiden Protagonistinnen ist wirklich bedrückend...aber auch hier lässt sich erkennen: man muss das Beste aus jeder Situation machen...und zudem: wenn sich hier eine Tür schließt, öffnet sich dort eine andere. Das Leben geht weiter...jeder ist seines Glückes Schmid...und egal was kommt: Schwestern bleibt man doch immer!!!