Beiträge von Miss Booknerd

    Good Night Stories for Rebel Girls - Elena Favilli und Francesca Cavallo


    Beschreibung:

    Sie sind ins All und über den Atlantik geflogen, haben den Erdball schon mit 16 umsegelt und die höchsten Gipfel in Röcken bestiegen. In allen Ländern und zu allen Zeiten gab es Frauen, die mutige Vorreiter waren, neugierige Entdeckerinnen, kluge Forscherinnen und kreative Genies. Herrscherinnen, die unter widrigsten Umständen ihre Länder regierten, Aktivistinnen, die gegen Ungerechtigkeit protestierten, Wissenschaftlerinnen, die unbekannte Pflanzen und gefährliche Tiere erforschten. Dieses Buch versammelt 100 inspirierende Geschichten über beeindruckende Frauen, die jedem Mädchen Mut machen, an seine Träume zu glauben. Eine spannende Lektüre, illustriert von über 60 Künstlerinnen aus aller Welt.


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    Ein Winter in Paris - Jean-Philippe Blondel

    Hardcover

    Deuticke Verlag

    192 Seiten


    Über den Autor

    Jean-Philippe Blondel wurde 1964 im französischen Troyes geboren, wo er auch heute als Autor und Englischlehrer mit seiner Familie lebt. Sein Roman "6 Uhr 41" (Deuticke 2014) wurde ein Bestseller. Auf Deutsch erschienen außerdem die Romane "Zweiundzwanzig", "Direkter Zugang zum Strand", bei Deuticke "This is not a love song" (2016), "Die Liebeserklärung" (2017) und im Herbst 2018 sein neuer Roman "Ein Winter in Paris".


    Inhalt

    „Ein Winter in Paris“ beschreibt rückblickend das Leben des heutigen Englischlehrers Victor. Zum Studium zieht es ihn nach Paris, damit beginnt auch die Abkapselung vom Elternhaus und aus der Provinz. Während der Protagonist aus eher einfachen Verhältnissen stammt, in dessen Familie keine großen Emotionen gezeigt wurden, kommen seine Kommilitonen aus einer völlig anderen Welt. Dies macht Victor zum Außenseiter. Die Anforderungen sind hart und so konzentriert er sich voll auf sein Studium. Doch im zweiten Jahr begegnet ihm Mathieu, mit ihm raucht er gelegentlich eine Zigarette. Doch leider besteht keine Gelegenheit mehr, die zarten Bande enger zu knüpfen, denn Mathieu nimmt sich das Leben. Von nun an steht Victor im Zentrum der Aufmerksamkeit, alle Welt scheint sich plötzlich für ihn zu interessieren.


    Meine Meinung

    Wunderbar feinfühlig und sensibel beschreibt der Autor diesen Lebensabschnitt des Victor. Heute ist Victor als Englischlehrerin tätig und nebenbei erfolgreicher Schriftsteller. Eines Tages erreicht ihn ein Brief, der die Erinnerungen wieder lebendig werden lassen. Rückblickend befindet sich der Leser mit Victor im Paris der achtziger Jahre und erlebt mit ihm diesen Winter, der ihn sein Leben lang prägen soll.

    Ausschließlich wird dieser Roman aus Victors Perspektive erzählt. Und das besonders eindringlich, gefühlvoll und auf den Punkt gebracht. Verschiedene Personen interessieren sich nach Mathieus Tod für Victor, doch die Beziehungen zu seinen Kommilitonen bleiben eher oberflächlich, Affären sind bedeutungslos. Einzig zu Mathieus Vater entsteht eine engere Bindung, zunächst ungewollt, da dieser sich hartnäckig auf die Suche nach dem Warum begibt. Doch langsam entwickelt sich dieser zu einer Vaterfigur, wie Victor sie nie persönlich erlebt hat.

    Nur einige wenige Passagen waren mir zu lakonisch und ein wenig in die Länge gezogen. Ansonsten hat der Autor hier einen wunderbaren kleinen, aber intensiven, feinfühligen Roman vorgelegt, den ich gerne gelesen habe.


    Dafür vergebe ich 8 Eulenpunkte.


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    Der Gutshof im Alten Land - Micaela Jary

    Taschenbuch

    Goldmann Verlag

    416 Seiten


    Über die Autorin

    Micaela Jary stammt aus Hamburg und wuchs im Tessin auf. Sie arbeitete lange als Journalistin, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Nach einem langjährigen Aufenthalt in Paris lebt sie heute mit Mann und Hund in Berlin und München. Zum Schreiben begibt sie sich aber auch in ein kleines Landhaus nahe Rostock.


    Inhalt

    Edzard von Voss, Gutsbesitzer einer herrschaftlichen Domäne im Alten Land, liegt im Sterben. Seine Frau Caroline weicht kaum von seiner Seite und lässt ihrer Tochter freie Hand auf dem Gut. Doch leider kommt sie als Erbin nicht in Frage, ungeachtet ihrer Kenntnisse. Ihr ältester Bruder Gerrit ist nach Amerika ausgewandert und ihr Bruder Lennart im ersten Weltkrieg verschollen. Die Handlung beginnt 1919. Als rechtmäßiger Erbe kommt somit nur Finjas intriganter Cousin Roland Lüdersen in Betracht, den sie heiraten soll.

    Dann wären da noch Christine Limbach, die mit ihrem Vater, dem zukünftigen Hausarzt des Gutsherrn, ins Alte Land umsiedelt. Kurz vor der Ankunft begegnet sie Clemens Curtius, der Lennart von Voss zum Verwechseln ähnlich sieht. Nach einer Begegnung mit Caroline kommt ihr die Idee, Clemens als Lennart auszugeben, um Roland Lüdersen das Erbe streitig zu machen. Auch das Hausmädchen Käthe spielt eine Rolle in dem Geschehen und was hat es mit ihrer Schwester Jenny auf sich?


    Meine Meinung

    Die Vorgeschichte, die nur als E-Book erschienen ist, kenne ich nicht. Doch ich hatte nicht den Eindruck, dass mir grundsätzliches Wissen fehlt. Schnell bin ich in die Geschichte reingekommen. Hier dreht sich alles um Intrigen, Ränkespiele, Macht, aber auch Liebe. Dass Clemens sich als Lennart ausgibt, bringt natürlich einige Komplikationen mit sich. Mich hat es nur immer wieder gewundert, dass niemand „Lennart“ wirklich in Zweifel gezogen hat. Ist er doch charakterlich völlig das Gegenteil vom echten Lennart. Doch mit den Folgen des Kriegsgeschehens könnte sein Verhalten glaubhaft gegenüber den Bewohnern des Alten Landes erklärt werden.

    Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen. Die Spannung konnte stetig gehalten werden, wie bei einem Thriller. Erzählt wurde aus den verschiedenen Perspektiven der beteiligten Personen, so konnte man sich leicht ein umfassendes Gesamtbild machen. Auch die eingestreuten, typisch norddeutschen Ausdrücke wurden gut erklärt und fügten sich wunderbar in die Handlung ein.

    Auch haben mir die bildhaften Beschreibungen von Land und Leuten großartig gefallen, während des Lesens hatte ich alles genau vor meinen Augen, obwohl ich das Alte Land nicht kenne.

    Flüssig und mitreißend wurde diese historische Familiengeschichte erzählt. Nur der zweite Teil, der im Gegensatz zum ersten recht kurz gehalten ist, hätte ein paar Seiten mehr vertragen können. Die Ereignisse überschlugen sich geradezu. Einige Fragen bleiben zum Ende hin offen. Hier hätte ich mir eine etwas langsamere Entwicklung gewünscht. Aber letztendlich kann ich mich mit dem Ende durchaus aussöhnen. Alles in allem war dieses Buch ein wunderbarer, mitreißender Schmöker, der mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt hat.

    Einen weiteren Teil würde ich mir wünschen, genug Potential wäre jedenfalls vorhanden.

    Insgesamt vergebe ich 9 Eulenpunkte.


    Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar und an Micaela Jary für die Begleitung der Leserunde.


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    Ein Winter in Paris - Jean-Philippe Blondel


    Beschreibung:

    Victor hat die Provinz hinter sich gelassen und ist zum Studium nach Paris gezogen. Er kommt aus einfachen Verhältnissen, der Druck an der Uni ist hoch. Victor ist einsam und fühlt sich unsichtbar. Einzig mit Mathieu, einem Jungen aus dem Kurs unter ihm, raucht Victor hin und wieder eine Zigarette. Als Mathieu in den Tod springt, verändert sich für Victor alles. Plötzlich wird er, der einzige Freund des Opfers, sichtbar. Seine Kommilitonen interessieren sich plötzlich für ihn, und langsam entwickelt er zu Mathieus Vater eine Beziehung, wie er sie zu seinem eigenen Vater nie hatte. „Ein Winter in Paris“ ist ein sensibles und zärtliches Buch über das, was uns Menschen zusammenhält.


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    Für den letzten Teil hätte ich mir auch ein paar mehr Seiten gewünscht. Die Ereignisse haben sich hier ja geradezu überschlagen und doch bleiben noch ein paar Fragen offen.

    Ich hätte auch gerne noch erfahren, wie sich die Begegnung zwischen Gerrit und Christine entwickelt. Was aus Jenny und ihrem Sohn wird. Wie Käthe und Jenny auf ein Wiedersehen reagieren. Und was wurde aus Roland Lüdersen?

    Generell bin ich ja kein Fan von Serien und Fortsetzungen, ich mag es ja eigentlich lieber, wenn eine Geschichte in einem Buch zu Ende erzählt wird.

    Trotzdem fand ich diese Geschehnisse im dem Alten Land spannend und mitreißend erzählt.

    Ein neues Buch werde ich auf jeden Fall im Auge behalten :-]

    Langsam wundert es mich auch, dass niemand „Lennart“ anzweifelt, bei den Wiedersprüchlichkeiten. Aber Clemens reist ja jetzt ab, vielleicht kann er sich mit seinem Erbe eine neue Existenz aufbauen. Ob er jemals ins Alte Land zurückkehrt?

    Der Stall war wohl tatsächlich der so ungefähr falscheste Ort, um mit Ariana ein ernsthaftes Gespräch zu führen. Doch woher sollte Clemens das auch wissen? Schade, dass er seine wahre Identität vor Ariana nicht mehr offenlegen konnte. Ich war ja zu gespannt auf Ihre Reaktion.

    Was übrigens aus dem Pferd geworden ist und warum sich niemand gewundert hat, dass „Lennart“ nicht selbst geholfen hat, hätte ich auch noch gerne erfahren.


    Die Zukunft, die Bauer Harms für seine Tochter Käthe geplant hat, hat mich innerlich ja richtig aufgeregt. So unsympathisch sie ist, aber in dem Moment tat sie mir leid. Da kann man ja nur die Flucht ergreifen. Ob sie Jenny wohl ausfindig macht? Ich bin wirklich gespannt darauf, was aus ihr geworden ist und was für ein Leben sie gerade führt.


    Zumindest die Zukunft des Hofes hat sich ja geklärt, sobald Gerrit wieder im Alten Land auftaucht. Da kommt ihm der Job als Gigolo während der Überfahrt ja wie gerufen. Wie wird Ariana wohl reagieren, wenn sie auf ihre ehemalige große Liebe trifft?


    Und wer ist die tote Person, die im chinesischen Viertel in Hamburg gefunden wurde? Etwa Roland Lüdersen?


    Es bleibt also weiterhin richtig spannend :-]

    Über die Stimme und den Dialekt bin ich auch gestolpert und habe mich gefragt, ob man dadurch nicht ins Grübeln gerät. Obwohl meine Mutter bereits über 50 Jahre in NRW lebt, bemerken Außenstehende immer noch die norddeutsche Herkunft in ihrer Aussprache.

    Bei früheren Verwandtschaftsbesuchen wurde auch immer nur in norddeutschem Platt gesprochen und wir Kinder waren immer ratlos, weil wir nur Bruchteile verstehen konnten :lache

    Spätestens wenn Lennart und Ariana sich näher kommen, wird doch die ganze Sache auffliegen. Das könnte richtig Chaos anrichten. Noch kann ich nicht einschätzen, inwieweit Ariana vertrauenswürdig ist. Und da wäre ja auch noch Gerrit, den es offensichtlich zurück in das alte Land zieht...


    Christine mag ich sehr, mir tut es für sie richtig leid, dass sie keinen Anschluss findet und „Lennart“ sich ihr gegenüber so abweisend verhält. In der Szene im Buchladen habe ich mich übrigens selbst wiedererkannt :lache Medizinisch kennt sie sich ja gut aus, es wäre doch wirklich wünschenswert, wenn sie ihr Studium doch fortsetzen könnte.


    Roland konnte ich ja von Anfang an nicht leiden. Geschieht ihm nur recht, dass ihm kein Kredit gewährt wird. Da hat er sich in Hamburg ja ziemlich blamiert.


    Und wie es wohl mit dem Gut weitergeht? Finja wäre doch eigentlich als Erbin genau die richtige Person, sie kennt sich doch am besten aus.


    Wenigstens lässt Clemens nun seine Verletzung behandeln. Hoffentlich kann ihm geholfen werden. Aber ob Opium die richtige Lösung gegen Schmerzen ist? Ich glaube eher, dass er bereits abhängig ist von der Substanz...


    Die Geschehnisse werden aber auch immer verworrener, das macht es richtig spannend.

    Puh, da ist ja einiges los im alten Land :lache Lennart muss es ja faustdick hinter den Ohren haben. Ich finde es schon seltsam, dass niemand den Unterschied bemerkt, vor allem Ariana. Denn Clemens scheint ja das genaue Gegenteil von Lennart zu sein. Ich bin ja gespannt, wie lange er die Maske noch aufrecht erhalten kann. Spannend könnte es werden, wenn Gerrit nach der Befreiung in seine Heimat zurückkehrt.


    Ich kann ihr kaum vorstellen, dass Roland Lüdersen sich über Käthes auftauchen in Hamburg freuen würde. Mein erster Gedanke war auch der, dass er ein Bordell betreibt, denn warum sonst sollte er auch ein Geheimnis aus seinen Geschäften machen?


    Hatte Käthe wirklich ihre Schwester gesehen? Vielleicht war das auch einfach nur Wunschdenken?


    Mir gefällt das Buch jedenfalls ausgesprochen gut, ich mag auch die verschiedenen Perspektiven. Eigentlich kann die Farce doch nur schiefgehen, das macht es gerade richtig spannend.


    Übrigens habe ich mich köstlich über den Ausdruck „Torfkopp“ amüsiert :lache Herrlich, den Begriff muss ich mir merken :lache

    Die Vorgeschichte kenne ich auch nicht, ich bin ja generell kein Fan von E-Books. Trotzdem habe ich sofort den Einstieg gefunden und lese hier bisher sehr gerne. Mir gefällt der Stil und auch die unterschiedlichen Charaktere, das könnte noch richtig spannend werden.

    Denn lange geht die Situation doch bestimmt nicht gut, irgendjemand wird doch sicherlich merken, dass es sich bei Clemens nicht wirklich um Lennart handelt. Und wie Lennart sich wohl in seiner Rolle fühlt? Bestimmt gibt das noch ein riesiges Durcheinander, ich bin gespannt.


    Finja mag ich sehr, ihre direkte, zielstrebige Art, womit sie zur damaligen Zeit ja bestimmt oft angeeckt ist. Wer weiß, ob sie sich nicht vielleicht in Clemens verliebt und mit ihm den Gutshof übernimmt, das wäre doch die ideale Lösung :lache

    Aber da gibt es ja auch noch Christine, sie hat offensichtlich ein Auge auf Clemens geworfen.


    Roland Lüdersen dagegen finde ich absolut unsympathisch. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er jemals zu Käthe steht, er hat sie doch nur für seine Zwecke benutzt. Genauso würde er Finja wohl auch benutzen und sie schlecht behandeln. Was für ein Albtraum, so jemanden wünscht man sich kaum als Ehemann.


    Warum allerdings Käthes Vater sie so übel zugerichtet hat, kann ich nicht nachvollziehen, er scheint ja generell ein gewalttätiger Mensch zu sein.

    Und was ist wohl mit Jenny geschehen?


    Ich bin ja zu gespannt, wie sich die Dinge wohl entwickeln werden :-]

    Ich unterbreche „Die Gewitterschwimmerin“ für die Leserunde


    Der Gutshof im Alten Land - Micaela Jary


    Beschreibung:

    Frühling 1919: Edzard von Voss, der Patriarch eines herrschaftlichen Gutshofs im Alten Land, liegt im Sterben. Seine Söhne sind im Krieg vermisst und wahrscheinlich gefallen, der Erbe wäre nun sein raffgieriger Neffe Roland, den Edzards Tochter Finja aus Familienraison heiraten soll. Unerwartet steht jedoch ein Kamerad des jüngsten Sohnes Lennart vor der Tür, der diesem ähnlich sieht. Edzards Frau beschließt, den angenehmen Fremden als ihren Sohn auszugeben. Der Schwindel gelingt, Finja ist frei – sehr zum Ärger von Roland. Doch dann taucht plötzlich eine junge Frau auf, die behauptet, Lennart sei der Vater ihres kleinen Kindes ...


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    Das klingt aber gut und kommt direkt auf die Wunschliste :write:wave