Bucht der Schmuggler - Ulf Schiewe
Taschenbuch
Droemer Knaur Verlag
448 Seiten
Der Autor
Ulf Schiewe wurde 1947 geboren. Eigentlich wollte er Kunstmaler werden, doch statt der »brotlosen Kunst« widmete er sich der Technik und wurde Software-Entwickler und später Marketingmanager für Softwareprodukte.
Seit frühester Jugend war Ulf Schiewe eine Leseratte, die spannende Geschichten in exotischer Umgebung faszinierten. Im Lauf der Jahre erwuchs aus der Lust am Lesen der Wunsch, selbst einen großen historischen Roman zu schreiben, der im »Bastard von Tolosa« , seinem ersten Roman, mündete. Seine Normannensaga um den jungen Gilbert hat schon unzählige Leser begeistert.
Ulf Schiewe ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und lebt in München.
Inhalt
Karibik 1635: In den spanischen Kolonien hat der Schwarzhandel überhand genommen. Der neue Gouverneur von Hispaniola schwört, jeden Schmuggler, den er erwischt, eigenhändig aufzuhängen. Die schöne Doña Maria zittert um ihren Gemahl, einem reichen Pflanzer, der heimlicher Drahtzieher des verbotenen Handels ist. Und im fernen Bremen hat der junge Handelsherr Jan van Hagen nur die Wahl zwischen Schuldturm und Flucht in die Neue Welt, um als Schmuggler das verlorene Familienvermögen wieder herzustellen. Noch in der Nacht entkommt er den Schergen und nimmt Kurs auf Westindien. Seine Suche nach dem Gold des Südens hat begonnen.
Meine Meinung
Erzählt wird hier in zwei Handlungssträngen. Der erste beginnt mit der Flucht des Kapitäns Jan van Hagen aus seiner Heimat Bremen, um dem Schuldenturm zu entkommen. Zunächst führt ihn sein Weg nach Amsterdam, wo er sich mit dem Geschäftsfreund seines Vaters auf einen Handel einlässt. Anschließend begibt er sich auf auf die weite Reise in die neue Welt.
In dem zweiten Handlungsstrang lernen wir die Insel Hispanola mit seinen Plantagen und Pflanzern kennen. Erzählt wird dieser Teil aus verschiedenen Perspektiven. Zudem erfährt man eine Menge über den Anbau von Zuckerrohr, über die Sklavenwirtschaft und das damals geltende spanische Handelsmonopol.
Ungefähr während der Hälfte des Buches laufen diese beiden Stränge zusammen und die Spannung, die sich bereits auf den ersten Seiten aufgebaut hat, konnte dadurch nochmals gesteigert werden.
Die Erzählweise ist klar, präzise und sehr bildhaft. Es hat mich gleich auf den ersten Seiten gepackt der Autor hat es geschafft, dass dieses Buch förmlich wie ein Film vor meinen Augen ablief.
Die beiden Protagonisten, Jan van Hagen und Dona Maria, sind mir gleich ans Herz gewachsen. Aber auch die anderen Figuren hatten Tiefe und waren interessant und glaubwürdig gezeichnet.
Während der Seepassagen hatte ich als Leserin tatsächlich das Gefühl, die Wellen rauschen zu hören und mit an Bord zu sein, diese mochte ich besonders gern.
Und natürlich gab es auch skrupellose Machthaber, die ihre Intrigen gesponnen haben.
Das Ende war zwar schlüssig, doch lässt es noch viel Spielraum für eine Fortsetzung offen.
Der einzige Kritikpunkt, den ich hier hätte, war eine fehlende Karte über Hispanola, um die Wege und örtlichen Aktionen der Personen verfolgen zu können.
Fazit
Hierbei handelt es sich um einen richtig spannenden und gut recherchierten, historischen Abenteuerroman, der eigentlich für jede Jahreszeit passend ist und sich perfekt für gemütliche Schmökerstunden eignet, um für einige Zeit komplett in eine andere Welt abzutauchen.
Eine Fortsetzung würde ich also wirklich sehr gerne lesen, schließlich muss ich doch wissen, wie es Jan, Maria und allen anderen noch ergangen ist
9 Punkte