Beiträge von Andrea Koßmann


    Liebe Katja,


    nun ja... wenn man die Bücher der Lieblingsautoren vorbestellt und sie am Veröffentlichungstag im Briefkasten hat und man dann auch direkt mit dem Lesen beginnt, kann man auch schnell ne Rezi schreiben. Es gibt Autoren, für die lass ich alles andere stehen und liegen :grin


    Da das Buch in sich abgeschlossen ist, kann ich mir nicht denken, dass es eine Serie wird. Kinsella hat ja immer mal zwischendurch "Einzelromane" geschrieben. Siehe "Göttin in Gummistiefeln" oder "Sag´s nicht weiter, Liebling".


    Und auch wenn alle anderen Kinsella-Bücher suuuuperklasse sind, so liegt mir Becky immer noch am meisten am Herzen. Aber das rührt sicher daher, dass es über sie halt die meisten Bücher gibt.


    LG,
    Andrea

    Inhalt:


    Als Lexi Smart im Krankenhaus aufwacht, erleidet sie einen Schock: Nach einem Unfall sind die letzten drei Jahre komplett aus ihrer Erinnerung gelöscht, und sie erkennt sich selbst nicht wieder. Die junge Frau mit dem Mercedes-Cabrio, dem Chefposten und dem millionenschweren Ehemann soll sie sein? Offenbar hatte sie ein tolles Leben. Seltsam nur, dass sie mit ihren alten Kollegen im Streit liegt und ihre neue beste Freundin ein Hohlkopf ist. Und dann taucht auch noch ein höchst attraktiver Mann auf, der behauptet, ihr Liebhaber zu sein. Wie kann sie dieses Chaos in Ordnung bringen? Und vor allem: Wird sie je wieder herausfinden, wer sie wirklich ist?


    Meine Meinung:


    Amnesie auf Kinsellisch :-)


    Lexi Smart wacht im Krankenhaus auf und nichts ist mehr so, wie sie es in ihrer Erinnerung hat. Denn ihr fehlen die letzten 3 Jahre ihres Lebens und sie kann sich partout nicht an sie erinnern. Warum ist sie auf einmal mit einem supertollen Traummann verheiratet? Warum schwimmt sie anscheinend in Geld? Was ist nur mit ihrer jüngeren Schwester passiert, die so ganz anders ist als noch 3 Jahre zuvor? Warum schaut sie auf einmal wie restauriert aus? Und wo um Himmels Willen sind ihre besten Freundinnen? Was ist in den letzten Jahren passiert, in denen sie sich anscheinend um 180 Grad verändert hat? Und vor allem: Findet sie es gut, so wie es jetzt ist? Oder hätte sie lieber ihr altes Ich zurück? Liebt sie den Reichtum, ihren neuen Job, ihre neuen Freunde, ihren Mann? Oder möchte sie lieber wieder leben wie zuvor?


    Sie versucht, ihrer eigenen Erinnerung auf die Spur zu kommen. Sie lernt Menschen kennen, die sie eigentlich längst kennen müsste und sie kann sich nie sicher sein, ob die Menschen ehrlich zu ihr sind und ob es sich um falsche Freunde handelt, die ihre Amnesie ausnutzen möchten.


    Und was in aller Welt macht auf einmal der gutaussehende Jon in ihrem Leben? Wer ist dieser Mann und warum behauptet er Dinge über sie, die sie sich absolut nicht vorstellen kann?


    Auch in diesem Buch hat Sophie Kinsella mal wieder bewiesen, dass sie ihren Humor punktgenau einzusetzen weiß. Es gab sehr viele Stellen, an denen ich lauthals lachen musste, sehr viele bei denen ich amüsiert geschmunzelt habe und am Ende wurde es dann so rührselig, dass ich auch ein paar Tränchen nicht mehr zurückhalten könnte. Der Schreibstil ist wie gewohnt locker, leicht und vor allem flüssig, so dass man gar nicht anders kann, als das Buch in einem Rutsch zu inhalieren.


    Ein wenig vermisse ich zwar Becky Bloomwood (die Protagonistin aus Kinsellas Shopaholic-Büchern) und ich hoffe, dass es bald eine Fortsetzung davon geben wird, denn ich möchte wissen, wie es in ihrem Leben weitergeht. Aber auch Lexi Smart steht Becky in Sachen Sympathie, Humor, Charme, Witz- und Wortgewaltigkeit in nichts nach.


    Der einzige Nachteil an den Büchern von Sophie Kinsella ist es, dass man sie viel zu schnell durchgelesen hat und dann so lange auf das nächste Buch warten muss. 410 Seiten, in denen nicht eine einzige Zeile langweilig war!


    Fazit: Kaufen, lachen, weinen und die Bücher dieser Autorin LIEBEN! That´s it!!

    Zitat

    Original von Katja
    Andrea:



    Katja :



    Der Zettel soll angeblich nur in der Original-Ausgabe drin sein. Wenn Du möchtest, schick ich Dir die E-Mail-Adresse per PN. Ich möchte hier, trotz Spoiler, nicht zu viel vorwegnehmen.

    Zitat

    Original von Katja
    Uert:





    LG,
    Andrea

    Britt : Ich bin der Meinung, dass die Entscheidung, ob dem Leser ein Buch gefällt oder nicht generell von seiner eigenen Einstellung, aber auch von seinem eigenen Leben abhängt. Die momentane Situation, die eigene Verfassung, aber natürlich auch die Vergangenheit, spielen eine sehr große Rolle beim Lesen eines Buches. Entweder man kann sich dann damit identifizieren oder nicht.


    Ich habe dieses Buch sicher auch ein ganz kleines bißchen mit den Augen von Frederic gelesen, der leider nicht die Möglichkeit hatte, auf diese Welt zu kommen. Obwohl die Situation an sich natürlich sehr traurig ist, so wirkt Frannys Geschichte eben doch sehr tröstlich auf mich.


    Ich denke auch eher, dass das Buch eine Hommage an das Leben ist. Eine Stelle aus dem Buch fällt mir gerade ein, an welcher die Autorin schreibt, dass man das Leben lernen kann, das Sterben aber nicht. Wozu auch? Es wird sowieso passieren. Nur sollte man deshalb doch "das beste" aus seinem Leben machen.


    Wie gesagt, ich fand das Buch tröstlich und sehe es übrigens auch als tolle Geschenkidee an, denn es sieht wirklich wunderschön aus. Äußerlich gebunden und sehr klein und zart, aber innerlich frei, tief und gehaltvoll. Wie das Leben und Sterben der kleinen Franny....


    LG,
    Andrea

    Anfangs hatte ich auch die Befürchtung, dass es ein trauriges Buch sein könnte. Denn allein der Klappentext trieb mir fast die Tränen in die Augen.


    Letzten Endes kann ich nun aber sagen, dass dem nicht so ist. Obwohl gerade das Ende sehr rührselig ist, denn der Leser weiß ja von Anfang an, dass Franny sterben wird. Und natürlich ist es immer traurig, so etwas zu lesen.


    Dennoch ist das ganze Buch so gestaltet, dass eben sehr viele Fragen gestellt werden und ich zu keiner Zeit das Gefühl hatte, als würde Franny "jammern" um damit beim Leser Mitleid zu erhaschen. Es werden viele Fragen gestellt, die einen zum Schluß nachdenklich zurücklassen. Fragen, die man sich sicher selber schon oft gestellt hat und auf die man zu Lebzeiten wohl nie eine Antwort bekommen wird.


    Meine Tränengrenze bei Büchern und auch bei Filmen ist sehr niedrig angesetzt, aber ich habe jetzt nicht das Gefühl, dass mich das Buch runtergezogen hat. Im Gegenteil. Wie ich bereits in der Rezi schrieb, ich finde es tröstlich, mir vorzustellen, dass man nach dem Tod das Leben der anderen Menschen aus dem Himmel beobachten kann.


    Ähnlich empfand ich es übrigens vor ein paar Jahren auch bei dem Buch "In meinem Himmel" von Alice Sebold.


    Letztendlich entscheidet aber sicher jeder Leser selber, wie das Buch ihn beeinflussen wird.


    LG,
    Andrea

    Inhalt:


    Wenn die Erde ein Kind verliert, gewinnt der Himmel einen Engel. Damit tröstet sich Franny. Denn sie kann ihren nächsten Geburtstag nicht mehr feiern. Weil sie an einer unheilbaren Krankheit leidet, muss sie Abschied nehmen von ihrem jungen Leben.
    Frannys Verabredung mit dem Leben endet an einem 17. Juni. Sie hat noch so viele Fragen, auf die es aber keine Antworten gibt. Was muss noch alles gesagt, wem noch gedankt werden? Wer braucht mich da oben im Himmel? Und warum schon so bald?


    Als Franny die Augen schließt, hat sich tiefer Frieden in ihr aus-gebreitet. Sie ist erfüllt von Dankbarkeit für die schönen Jahre mit ihren Eltern und mit Klara, der besten Freundin. Im Himmel, das weiß sie, wird es keine Schmerzen geben. Also habe ich nichts zu fürchten, spricht sie sich Mut zu. In aller Stille geht Franny auf ihre letzte Reise. Die Krankheit bleibt im Sarg zurück, zusammen mit Bruno, ihrem Teddy.


    Sternenbrücke ist ein kleines Buch mit einer großen Wirkung. Es schenkt Hoffnung, wenn Schmerz und Trauer über den Verlust eines Kindes unüberwindbar scheinen.


    Meine Meinung:


    Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde….


    .... als das, was wir sehen. Denn es gibt das, was wir fühlen.


    In diesem kleinen Buch, welches übrigens von der Gestaltung her wunderschön gemacht ist, lernen wir Franny kennen, die mit gerade mal 15 Jahren an der Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose stirbt. Sie verweilt nun im Himmel, hoch über den Menschen, und berichtet uns von ihrer neuen Welt, die nur aus Seelen besteht.


    Sie stellt sehr viele Fragen und so finden wir auf fast jeder Seite mindestens eine davon. Fragen, die auch den Leser zum Nachdenken anregen. Wo sitzt die Seele eigentlich? Gibt es Leben auf anderen Planeten? Wenn die Seele in den Körper geht, wo ist sie nur entstanden? Fragen, die Franny sich und Gott stellt, von dem sie glaubt, dass er schon so viele Jahre existiert, weil er das Leben der Menschen in sich hat und damit immer älter wird.


    Die Erzählung über Franny ist in 5 Teile aufgegliedert und so erfahren wir viel über die Zeit vor ihrem Tod, den Anfang ihrer Krankheit, die sie im übrigen liebevoll „Mukki“ nennt, das Abschiednehmen von ihren Eltern und ihrer besten Freundin Klara, das Ankommen im Himmel in welchem sie ihre ganz eigenen Wolke „Astra“ nennt und über ihren letzten Atemzug.


    Sehr anrührend schreibt Constanze Köpp über die Fragen, die sich ein jeder irgendwann im Leben einmal stellt. Es wäre sehr tröstlich, sich vorzustellen, dass nach dem Tod doch noch nicht alles vorbei ist, sondern dass man vom Himmel aus auf die Menschen schauen könnte. Doch bleiben letztendlich alle Fragen unbeantwortet. Wer sollte sie auch beantworten? Doch nur der, der den Weg zwischen Erde und Himmel bereits gegangen ist.


    Das Buch regt zum Nachdenken an, tröstet, spendet Zuversicht. Franny wird zu einem Weggefährten, an den man auch sicher noch lange nach dem Lesen des Büchleins denken wird. Vielleicht schaut sie gerade jetzt auf die Menschen herab und erfreut sich daran, dass wir ein Stück weit an ihrem Leben und vor allem an ihre Tod teilgenommen haben.


    Ein sehr schönes Buch über das Leben und den Tod. Und dem Dazwischen. Denn für mich persönlich sind nach dem Lesen dieses Buches all die Fragen von Franny die Verbindung dieser beiden Daseinsformen.

    Inhalt:


    Das autobiographische Bekenntnis zur käuflichen Liebe - und die freimütige Schilderung eines Doppellebens.


    Sie lebt in Berlin, studiert Mathematik, bringt morgens ihr Kind in die Kita und trifft sich am Wochenende mit Freunden. Eine normale junge Frau - auf den ersten Blick. Denn sie hat noch einen Job: Sie verkauft ihren Körper. Und sie sieht darin auch kein Problem. Wie kommt man als harmlose Studentin ins Rotlichtmilieu? Wie ist das, wenn man sich zum ersten Mal gegen Bezahlung einem Freier hingibt? Wie erlebt man den Alltag mit den Kunden und Kolleginnen aus dem Milieu? Und wie kriegt man das überhaupt hin, ein Doppelleben zwischen bürgerlicher Existenz und Prostitution?


    Meine Meinung:


    Ein Ausflug in die Hurerei


    Dachten wir vielleicht vor über 25 Jahren noch dank Christiane F., dass nur Drogensüchtige auf den Strich gehen, ist es heute natürlich schon lange kein Geheimnis mehr, dass es Frauen gibt, die ein Doppelleben führen, indem sie tagsüber ihrem Job als Mutter und Hausfrau oder einer normalen Sekretärin nachgehen, während sie sich nachts den Männern für Geld hergeben. Ich persönlich habe aber bis zu diesem Buch noch nie einen detaillierten Zugang zu diesem Milieu bekommen. Dank Sonia Rossi weiß ich nun, wie eine Frau in diese Situation kommen kann und vor allem, wie es ihr dabei geht. Und ich glaube, dass gerade in diesen Zeiten von Hartz 4 der „Abrutsch“ in dieses Milieu weiter gestreut ist, als wir denken. Denn wem der Magen knurrt, der wird sicher eines Tages ALLES dafür tun, dass Geld in die Kasse kommt.


    In ihrem Roman schreibt Sonia Rossi über sich selber, über ihr Leben als brave Studentin und über den Job als Prostituierte, mit dem sie sich über Wasser hält, um das Studium finanzieren zu können. Als Sonia auf der Rückfahrt ihres Heimatortes in Italien im Zug nach Berlin Jörg kennen lernt und dieser sie nach ihrem Job fragt, antwortet sie ihm „Ich bin Hure“ und dann beginnt sie damit, ihm und natürlich auch dem Leser dieses Buches, ihre Geschichte zu erzählen.


    Um Geld zu verdienen fängt Sonia mit einem Job in einem Sex-Chat an, bei dem sie sich vor Männern, die sie über eine Webcam beobachten, auszieht. Nicht weit ist der Weg dann von diesem Job zu einem Massagesalon, in der sie nackte Männer nackt massiert. Und mehr. Immer wieder plagt sie das schlechte Gewissen ihrem arbeitslosen Freund Ladja gegenüber, aber sie braucht auch weiterhin schnell verdientes Geld, um den Lebensstandard halten zu können.


    Sonia Rossi beschreibt nun viele Männer, die sie in all den Jahren als Hure kennen lernt. Vom armen Studenten bis hin zum absoluten Spießer, der, was das sexuelle angeht, alles andere als spießig ist, beschreibt sie die verschiedenen Sexpraktiken, die die Männer von ihr verlangen und denen sie auch größtenteils (des Geldes wegen) zustimmt. Irgendwann heiratet sie Ladja, verliebt sich nach einiger Zeit aber in Milan, der ihre ganz große Liebe wird. Immer wieder ist sie hin- und hergerissen zwischen ihren Gefühlen Milan gegenüber und dem schlechten Gewissen Ladja gegenüber. Und dann steht da ja noch ihr Job als Hure dem Ganzen gegenüber, der eigentlich so gar nicht in das Weltbild von Sonia passt und doch scheint ihr keine andere Wahl zu bleiben.


    Ladja hat das Arbeiten nicht gerade erfunden und gibt das hart verdiente Geld von Sonia gerne aus. Das ändert sich auch nicht, als die Familienverhältnisse der beiden sich auf einmal ändern.


    Sonia Rossi hat uns einen tiefen Einblick in das Milieu der Hurerei gegeben und ich fand diesen Ausflug sehr interessant. Nicht selten bekam ich meinen Mund nicht mehr zu, wenn sie von Sexpraktiken und –wünschen ihrer Freier schrieb, die bislang vollkommen an mir vorbeigezogen sind. Zudem wusste ich auch nicht, dass es Huren gibt, die zwar in einem Stammbordell arbeiten, aber ab und zu an andere Bordelle in anderen Städten „ausgeliehen“ werden können, um dort (wie es im Fachjargon heißt) auf „Dienstreise“ zu gehen.


    Sehr interessant fand ich auch die teilweise eingebrachten Fußnoten, die Erklärungen zu den Hintergründen der Lokalitäten und Begebenheiten geben konnten.


    Alles in allem ein sehr interessantes Buch, in welchem sich eine mir unbekannte detaillierte Art des Geldverdienens offenbarte und in der sich Sonia Rossi für mich als sehr toughe und starke Frau zeigte. Auch wenn sie finanziell gesehen ganz unten war, so hat sie dies doch nur aus einem Grund gemacht: Um zu überleben und um sich damit irgendwann einen Lebensstandard leisten zu können, der ihrem Leben angemessen sein wird. Ich wünsche der Autorin und vor allem auch ihrem Sohn auf jeden Fall ein unbeschwertes Leben ohne die Hurerei, die ihr Dasein mit Sicherheit für immer geprägt haben wird.

    Zitat

    Original von uert


    :gruebel Hm, finde ich völlig nichtssagend, wobei ich mir auch nur den Trailer angesehen habe; das Thema ARG interessiert mich gar nicht.


    Allerdings fand ich auch das Buch nicht soooo toll, daher kann mich wohl zu dem Thema nichts mehr hypen (weder in die gute noch in die schlechte Richtung). Aber dem Seelenbrecher gebe ich trotzdem noch eine Chance :grin


    Schau mal, DAS gehörte damals auch noch zu dem Event.

    Zitat

    Original von Bellamissimo
    Wenn ich das so hier lese, dann muss ich auch mal ein Buch von Fitzek lesen (habe ich ich noch nicht *schäm* :schaem)


    Ach DU bist das :grin


    milla : Mich rief gestern eine Freundin an, nachdem sie den "CLOU" gesehen hatte... ihr ist das Buch fast in die Wanne gefallen! Ich weiß wohl, warum ICH NIE mit einem Buch in die Wanne gehen würde hihi


    LG,
    Andrea

    Inhalt:


    Dies ist die Geschichte von Klara und Arthur. Auf einem Kongress lernen sie sich kennen, und schnell zeigt sich, was sie gefunden haben die große Liebe. Doch von Anfang an steht fest, eine Zweisamkeit im Sinne einer Lebensgemeinschaft ist nicht gewollt. Es soll das große Ausnahmeerlebnis werden.


    Doch schon bald muss sich Klara fragen: Was können Liebende einander geben? Wie bedingungslos kann Liebe sein? Wo sind ihre Grenzen? Und ist man bereit, diese Grenzen einzu halten und vor allem sie auszuhalten? Das Ringen um die einzigartige Liebe gleicht keiner üblichen Romanze. Klara kämpft und hofft und hadert mit tiefem Ernst jenseits aller Seichtheit und Verklärung.


    Bettina Steinbauer formuliert mit beeindruckender Sprachkraft die Nuancen im Liebeswerben, die feinen Bedeutungsunterschiede im Verhalten, in den Blicken, beim Warten und gibt damit einer Tiefe Raum, die beglückend, schmerzvoll und anrührend zugleich ist. In Zeiten, da Beziehungen sich auf Kompromisse reduzieren und Partner zu wegklickbaren Objekten werden, beschwört dieser Roman noch einmal eindringlich das Geheimnis und die Verheißung idealer Liebe.


    Meine Meinung:


    Worte wie Schokolade


    Als Klara, eine alleinerziehende Mutter von drei Kindern, Arthur auf einem Kongress kennen lernt, erscheint dieser sehr arrogant durch seine Art und Weise, mit Menschen zu reden und umzugehen. Doch tief in ihrem Innern spürt Klara den Wunsch, ihm näher zu kommen. So kann sie auch die Tatsache, dass er eigentlich verheiratet ist, nicht davon abhalten, eine leidenschaftliche Nacht mit ihm zu verbringen.


    Ihr ist klar, dass es bei dieser einen Nacht bleiben soll. Umso erstaunter und verwirrter ist sie, als sie im Urlaub mit ihren Kindern plötzlich SMS-Nachrichten von Arthur bekommt, deren Worte mehr an Gefühl ausdrücken, als sie es zuvor je geahnt hätte.


    Arthur vermisst sie und zeigt ihr das sehr deutlich, verpackt in wunderschöne Worte. Sehr schnell fühlt sie, dass mehr in ihr tobt als ein heißer Vulkan einer vergangenen Nacht. Sie verliebt sich in Artur und das auf eine ganz ungewöhnliche Art und Weise.


    Ihre Liebe bedarf nicht vieler Worte. Vielmehr lebt sie durch ihr „Sein“. Nur ein einziges Mal bekommt der Leser die berühmten drei Worte zu lesen und dennoch spürt man die Liebe, die längst einen gemütlichen Platz in Klaras Herzen eingenommen hat in jedem Wort. Die Art, wie sie sich SMS-Nachrichten schicken, erinnert fast an die poetische Zeit der Romeos und Julias aus der Vergangenheit. Auch reden Arthur und Klara nicht viel. Die Autorin hält den Leser also nicht durch endlose Dialoge gefangen, sondern vielmehr durch die Gedankenkunst, die Klara an den Tag legt. Oft musste ich Sätze mehrfach lesen. Nicht, weil ich sie nicht verstanden hätte, sondern weil die Schönheit der aneinandergeketteten Worte mich schier fasziniert hat. Worte wie Schokolade, die man sich auf die Zunge legt und sie dort langsam zergehen lässt.


    Doch schnell merkt Klara, dass Arthur ein Mensch ist, der seine Liebe nicht zeigen kann. Er versteckt sie und so auch sich hinter gut ausgewählten Worten, doch hören kann Klara sie nicht. Und deshalb fängt sie an zu leiden. Sie liebt und möchte zurückgeliebt werden. Vielleicht tut Arthur dies. Aber doch auf seine ganz eigene Art und Weise. Er scheint kein Gefühlsmensch zu sein, sondern eben der Physiker, mit dem er in seinem beruflichen Leben seinen Mann steht.


    Als Leser bekommt man die Vermutung, dass Arthur lieben würde, wenn man Liebe berechnen könnte. Wenn Liebe nach einer Formel durchschaubar wäre. Dann wäre Arthur vielleicht in der Lage, sie zuzulassen. Oder können die Worte von Klara ihn vielleicht doch eines Tages dazu bringen, seine Gefühle zu offenbaren? Schlägt sein Herz für Klara? Liebt er? Kann er lieben? Sie haben 269 Seiten lang Zeit, die Antworten auf diese Fragen zu finden. Vielleicht sollten Sie zum Ende des Buches auch Taschentücher bereitlegen. Ich jedenfalls brauchte sie.


    Den Schreibstil der Autorin ordne ich der absoluten „Upper Class“ zu. Sehr gewählt und zu keiner Zeit kitschig, führt Bettina Steinbauer uns während dieses Liebesromans an der Hand. Manchmal hatte ich das Gefühl, als würde sie mich anschauen und mir ganz selbstbewusst sagen: `Das kennst Du doch auch, oder?` Und ja, ich habe mich in vielen Sequenzen dieses Buches wiedererkannt und mag es deshalb vielleicht umso mehr. Über den Geschmack von Büchern lässt sich bekannter Weise streiten, aber gerade in diesem Fall stimme ich meiner eigenen Meinung mal wieder kopfnickend zu, in dem ich sage, dass das eigene Leben, die eigene Vergangenheit, die eigenen Lieben sicher immer eine ganz große Rolle dabei spielen, ob wir einen Roman mögen oder nicht.


    Erwähnenswert finde ich übrigens auch das toll gemachte Cover. Wenn man es nach dem Lesen betrachtet, sagt auch dies mehr als tausend Worte. Da ich zu den Lesern gehöre, die den Schutzumschlag beim Lesen abmachen, kann ich noch sagen, dass der Einband des Buches auch sehr geschickt gewählt wurde. Wir finden hier einen grauen Nadelstreifen-Look, den ich nun mit Arthur verbinde und ein zart rosa farbenes Lesebändchen, welches für mich die Weiblichkeit und vor allem die zarte Liebe Klaras versinnbildlicht.


    Alles in allem: Ein grandioses Meisterwerk der Liebe mit Sätzen, die man sich herausschreiben sollte, um sie zu verinnerlichen. Als Beispiel sei hier der folgende Satz von Seite 214 erwähnt: „… warum darf das Glück bei Dir nicht glücklich sein?“ Liebesromane müssen und sollten nicht kitschig sein, sondern sie dürfen gerne auch literarisch wertvoll sein, wie dieses Debüt von Bettina Steinbauer.

    Ich zitiere mal aus Sebastians Homepage (Gästebuch):


    Zitat

    Original von Booklooker
    Das ist sooooo gemein :fetch
    Ich muss noch 21 Tage warten, bis ich es endlich lesen darf.
    Schämst du dich nicht? :lache


    Edit: Das hört sich ja krass an, dass dir das Herz fast stehen geblieben ist. Auf die Stelle bin ich ja echt mal gespannt... :rolleyes


    Du wirst lachen, aber ich habe tatsächlich lange überlegt, ob ich meine Rezi jetzt schon hier posten soll, denn ich weiß, wie hart und schmerzhaft es ist, auf einen neuen Fitzek-Thriller warten zu müssen :lache Aber bedenke: Sehnsucht nach etwas fördert die Spannung und die Erlösung ist dann umso schöner hihi


    LG,
    Andrea

    Inhalt:


    Drei Frauen - alle jung, schön und lebenslustig - verschwinden spurlos. Nur eine Woche in den Fängen des Psychopathen, den die Presse den Seelenbrecher nennt, genügt: Als man die Frauen wieder aufgreift, sind sie verwahrlost, psychisch gebrochen - wie lebendig in ihrem eigenen Körper begraben. Kurz vor Weihnachten wird der Seelenbrecher wieder aktiv, ausgerechnet in einer psychiatrischen Luxusklinik. Ärzte und Patienten müssen entsetzt feststellen, dass man den Täter unerkannt eingeliefert hat, kurz bevor die Klinik durch einen Schneesturm völlig von der Außenwelt abgeschnitten wurde. Verzweifelt versuchen die Eingeschlossenen einander zu schützen - doch in der Nacht des Grauens, die nun folgt, zeigt der Seelenbrecher, dass es kein Entkommen gibt ...

    Über den Autor:

    Sebastian Fitzek wurde 1971 in Berlin geboren, wo er heute als Journalist und Autor für zahlreiche Hörfunkstationen und TV-Sender tätig ist. Gleich sein erster Psychothriller "Die Therapie" eroberte die Taschenbuch-Bestsellerliste und begeisterte Kritiker wie Leser gleichermaßen. Mit den darauf folgenden Bestsellern "Amokspiel" und "Das Kind" festigte er seinen Ruf als neuer deutscher Star des Psychothrillers.

    Meine Meinung:


    Wenn aus Fiktion Realität wird

    Ein Professor, dessen Name hier nichts zur Sache tut, lädt zu einem ungewöhnlichen Experiment ein. Seine Probanten sollen eine Krankenakte lesen, die man im Nachlass eines Psychiaters gefunden hat. Vier Männer und zwei Frauen entscheiden sich zunächst, an dem Experiment teilzunehmen, doch nach dem Lesen der Einführung bekommen einige von ihnen Angst und so bleiben nur Patrick und Lydia übrig, welche sich auf das psychologische Experiments des Professors einlassen.

    Sie erhalten nun Einblick in die komplette Patientenakte, die, geschrieben wie ein Roman, die Vorkommnisse einer ungeheuerlichen Nacht vor zig Jahren beschreibt. In dieser Nacht herrschte der ‚Seelenbrecher’ über den Tod und das Leben von Patienten der Teufelsbergklinik.

    Drei Frauen werden verschleppt und tauchen irgendwann wieder auf. Doch sind sie alles andere als normal. Sie sind nicht ansprechbar, reagieren aber dennoch auf gewisse Reize. Was ist mit ihnen geschehen? Was hat der Seelenbrecher mit ihnen getan? Aufgrund eines Schneesturms sind die Insassen der Klinik auf einmal von der Außenwelt abgeschlossen und eine Verfolgungsjagd der Superlative beginnt. Bei allen Opfern des Seelenbrechers werden kleine Zettel gefunden, auf denen Rätsel stehen, die es zu lösen gilt. Hauptanführer des Aufklärungskommandos wird Caspar, der eigentlich als Patient in der Klinik ist, weil er sein Gedächtnis verlor und eigentlich selber nicht weiß, wer er überhaupt ist. Er und die anderen Patienten versuchen, dem Seelenbrecher auf die Spur zu kommen. Werden sie es schaffen? Und was wird passieren, wenn sie ihm Auge in Auge gegenüberstehen?

    Was Sebastian Fitzek in diesem Buch besonders gut geschafft hat, ist die Vermischung aus Fiktion und Realität. Während der Leser die Patientenakte liest, stellt dieser sich die gleichen Fragen, die sich auch Patrick und Lydia stellen, die diese Akte ja ebenfalls lesen. Zwischen den einzelnen Passagen der Akte beobachten wir also zeitgleich Patrick und Lydia beim Lesen derselbigen. Sie sind in dem Moment in der gleichen Position wie der Leser und können auch Hilfestellung geben, die man braucht, um die doch anfänglich sehr verworrenen Verhältnisse nach und nach zu entwirren.

    Und was dieses Buch an einer gewissen Stelle bei mir verursacht hat, habe ich bisher noch NIE bei einem Buch erlebt! Mir stockte tatsächlich für einen kurzen Moment der Atem und mein Herz raste wild. Das ist kein Scherz! Der Autor hat es nicht nur geschafft, Fiktion mit Realität zu vermischen, sondern die Realität sogar zum Anfassen bereitgelegt. Ich kann und werde hier nicht mehr darüber verraten, aber ich wette, dass diesen ‚Schock’ auch andere Leser erleben werden. Eine grandiose Idee, die nicht besser umgesetzt werden könnte.

    Zudem hat es mich gefreut, dass wir auch gute, alte Bekannte aus Sebastians Erstlingswerk wiedergetroffen haben. Auch hier werde ich nicht allzu viel verraten. Nur so viel, dass es sich bei diesem Protagonisten um einen meiner Lieblingsdarsteller handelt.

    Alles in allem hat Sebastian Fitzek wieder einmal bewiesen, dass er sein Handwerk versteht. Er schreibt Psychothriller, bei denen dem Leser die pure Angst den Rücken hinunterläuft. Gleichzeitig sind seine Thriller zudem auf eine gewisse Art und Weise interaktiv und irgendwie auch persönlich. Der Autor ist durch seine Homepage sehr nahbar und genauso kommen seine Bücher auch beim Lesen rüber. Man fühlt sich in seinen Büchern zuhause, egal wie krank sie auch erscheinen mögen. Ich liebe diese Ausflüge in die psychischen Abgründe der Menschen und bin froh, dass Sebastian Fitzek seine Phantasien diesbezüglich lediglich beim Schreiben auslebt und nicht in der Realität.

    Ich liebe seine Bücher und hasse die Zeit dazwischen.


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    Zur Info: Das Buch ist beim Weltbild-Verlag bereits vorab als Hardcover erschienen.

    Inhalt:


    Liebe auf Bestellung?


    Keine Zeit, dem Liebsten einen Strauß Rosen zu schicken oder ein Gedicht zu schreiben? Oder ein Romantikwochenende in London zu planen? Die frisch verlassene und frisch gefeuerte Viviane hat die zündende Idee, eine Liebesdienst-Agentur aufzumachen und sich um das Beziehungsleben von gestressten Führungskräften zu kümmern. Vivis neue Firma liefert prompt und diskret. Doch als eine junge Frau Liebeserklärungen an Vivis Ex Simon schicken lassen will, kommen Vivi leise Zweifel an der Brillanz ihrer Idee ...



    Meine Meinung:


    Nimm Dir Zeit für die Liebe und natürlich für dieses Buch!!


    Was nützt der beste Job, was nützt das viele Geld, wenn die Liebe dabei auf der Strecke bleibt? Diese Frage muss sich auch Vivi eine Tages stellen, nachdem ihr langjähriger Freund Simon ihr das Ende ihrer Beziehung verkündet, weil Vivi sich einfach keine Zeit für die Partnerschaft nimmt. In der Woche ist sie weit weg von zuhause, um ihrem Job als Unternehmensberaterin nachzugehen und vergißt Jahrestage und vorweihnachtliche Geschenkideen. Kein Wunder, dass Simon eines Tages die Nase voll davon hat und das Weite sucht.


    Als ihr dann auch noch ihr Job flöten geht, weil sie einen vermeintlichen Fehler begangen hat, steht sie vor dem Nichts und dennoch mitten im tiefsten Liebeskummer. Gerade recht kommt ihr da Lutz, ein alter Studienkollege. Mit ihm zusammen gründet sie "Amors Wichtel", eine Agentur, die gestressten Berufstätigen dabei unter die Arme greift, um deren Partnerschaften aufrecht halten zu können. Nie mehr sollen nun Jahres-, Geburts-, Feiertage oder andere besondere Anlässe vergessen werden. "Amors Wichtel" sind für den privaten "Glücksbescherungskalender" der vielbeschäftigten Karrieremacher zuständig.


    Der Laden läuft gut an, aber eines Tages bekommen sie eine Neukundin, die doch tatsächlich Vivis Ex-Freund Simon eine Überraschung machen will. Ist das etwa seine neue Freundin? Hat er sich so schnell getröstet? Liebt er Vivi denn gar nicht mehr? Und wie sieht Simon die Geschäftsbeziehung zwischen Vivi und dem Frauenhelden Lutz?


    In einer herrlich lustigen, hinreißenden und spannenden Art und Weise, die nicht vergißt, auch mitten ins Herz zu treffen, hat Jana Voosen diesen Roman geschrieben, der zu keiner Zeit langweilig wird. Ich ertappte mich dabei, dass ich Vermutungen anstellte, die am Ende aber völlig unbegründet waren. Die Geschichte nimmt Irrungen und Wendungen, die einem zum Schluss dann wirklich die Tränen in die Augen treiben.


    Ein wunderschönes Buch für jede Jahreszeit! Im Sommer auf dem Balkon, im Winter neben der Kanne mit heißem Tee und zu Weihnachten als Anregung, sich ein paar Gedanken darüber zu machen, ob man sich nicht doch mehr Zeit für den eigenen Partner nehmen sollte. Man sollte sicherlich viele Dinge nicht immer als selbstverständlich ansehen.


    Nach "Zauberküsse" ist dies mein zweites Buch von Jana Voosen gewesen und "Er liebt mich...." wartet bereits auf meinem Stapel ungelesener Bücher.


    Kurzum: Kaufen! Lesen! Lachen! Gerührt sein!!