Beiträge von Andrea Koßmann

    Meine Meinug:


    Atempause


    Sehr gespannt war ich auf den 6. Band dieser Jane-Rizzoli-Serie, denn bisher war ich von allen Büchern von Tess Gerriten super begeistert.


    Als eine Leiche gefunden wird, die brutal zerstückelt auf die Ermittler Jane Rizzoli und ihre Kollegin, die Pathologin Maura Isles wartet, fällt es sogar der sonst sehr hartgesottenen Jane schwer, sich an das Bild, welches sich ihnen bietet, zu gewöhnen. Diese Szene und auch die folgenden sind zwar blutig beschrieben, jedoch nicht so blutrünstig und atemstockend wie man es von Gerritsen gewohnt ist.


    Der Mörder hinterlässt nicht nur eine grauenhaft verunstaltete Leiche, sondern auch geheime Zeichen, die sehr an die Zeichen des Teufels erinnern. Neu in diesem Buch ist die Tatsache, dass Gerritsen sich mit mit dem Übersinnlichen, mit Dämonen beschäftigt. Leider hat sie genau damit nicht gerade meinen Thriller-Nerv getroffen.


    In diesem Buch treffen wir auch alte Bekannte aus den vorherigen Büchern wieder. Wie zum Beispiel die Gerichtsgutachterin Dr. Joyce P. O'Donnel, die nicht gerade zu Janes Freunden zählt oder aber den Pater Danile Brophy, der es in einem der anderen Bände gerade Maura Isles sehr angetan hat.


    Die Autorin konnte mich mit all ihren vorangegangen Büchern in den Bann ziehen, doch mit diesem hat sie es leider nicht so sehr geschafft, wie ich es mir erhofft hatte. Das Buch ist nicht schlecht, aber es kommt an die Spannung der ersten 5 Bände dieser Serie leider nicht ran.


    Diese Meinung wird mich aber dennoch nicht davon abhalten, auch weiterhin Bücher von Tess Gerritsen zu lesen. Ich werte dieses Buch lediglich als 'Atempause' während des Wartens auf die nächste Folge.

    Zitat

    Original von Piefi
    Danke für die Rezis.


    Wie würdet ihr ihn denn punktemäßig bewerten?


    Germany, 10 Points :grin


    Für mich hat dieser Thriller ALLES, was ein Thriller haben muss.


    Habe mittlerweile übrigens aus erster Hand erfahren, dass Simon Beckett derzeit tastsächlich an seinem vierten David-Hunter-Thriller schreibt. Die Klappentexte lese ich immer nieeee, denn ich hab viel zu viel Angst, dass sie mir irgendwas aus der Story vorwegnehmen können, was auch tatsächlich oft der Fall ist.


    LG,
    Andrea

    Meine Meinung:


    David Hunter ist zurück


    Lange musste der Leser auf die Rückkehr des forensischen Anthropologen David Hunter warten. Denn anderthalb Jahre können verdammt lang sein, wenn man sehnsüchtig darauf wartet, dass ein neues Buch von Simon Beckett auf den Markt kommt.


    Als eine Leiche aufgefunden wird, die man anhand ihrer Verwesungsmerkmale nicht mehr identifizieren kann, ist es ein Wink des Schicksals, dass Hunter gerade in der Nähe ist und an der Aufdeckung dieses Mordes teilhaben kann. Eigentlich ist er nur zu Besuch in Tennesse, denn von seinem letzten Einsatz ist er noch ein wenig lädiert und wollte eine Auszeit nehmen um für seinen Job wieder fit zu sein. Dazu besuchte er die sogenannte „Body Farm“, die Schauplatz für forensische Tätigkeiten ist. Die Ermittler vor Ort sind alles andere als angetan davon, dass Hunter, der Engländer, in ihrem Fall mitschnüffelt. Und das zeigen sie ihm auch. Immer wieder stößt er darauf, dass er vor Ort nicht willkommen ist.


    Doch sein alter Freund Tom hält viel von ihm und legt bei seinen Kollegen ein gutes Wort für ihn ein. Sehr ekelerregend schildert Beckett die Verwesung und den Geruch der gefundenen Leiche und gerade diese Stellen in diesem Buch sind sicher nichts für zarte Seelen. Selbst mir als hartgesottene Thriller-Expertin stockte so manches Mal der Atem.


    Am Fundort der Leiche wird ein Beweisstück gefunden, welches einen sehr gut abgezeichneten Fingerabdruck enthält. Auf der Suche nach dem zugehörigen Menschen entpuppt sich der Abdruck als der eines Mannes, der aber bereits seit 6 Monaten tot sein soll. Hunter und Tom machen sich auf die Suche nach dieser Leiche und beantragen eine Exhumierung, bei der sie wiederum auch auf Ungereimtheiten stoßen. Und es tauchen immer mehr Leichen auf, die wiederum auf andere Leichen hinweisen. Begleitet wird die Suche nach dem Serienmörder immer wieder von grausigen Funden, vielen Maden in den Leichen und von Gerüchen, bei denen ich froh bin, dass sie über das Buch nicht übertragen werden konnten.


    Gleichzeitig zu dieser Geschichte wird in Kursivschrift eine ganz andere Geschichte erzählt, von der man Anfangs nicht weiß, von wem sie berichtet. Erst nach und nach kommt der Leser dahinter, was diese andere Geschichte zu sagen hat und am Ende laufen diese beiden Fäden natürlich zusammen.


    Mit einem hat Beckett auch in diesem Buch nicht gespart: Spannung, Thrill und ekelerregende Szenen geben sich die Klinke in die Hand. Einmal in das Buch hineingesogen, kommt man erst wieder raus, wenn die Mordserie sich am Ende auflöst. Die Spannungslinie wird konstant gehalten und gerade ganz zum Schluss geht sie noch mal steil in die Höhe.


    Man muss sich mit der Arbeit eines forensischen Anthropologen sicherlich nicht auskennen, aber auch der Laie lernt einen kleinen Teil dieses Wissens dazu. Zu keiner Zeit erscheinen die Erläuterungen zu Verwesungszeiten oder optischen Eindrücken der Leichen als zu pathologisch. Auch der Laie versteht die Begriffe, denn sie werden von Beckett erläutert. Man liest also einen ziemlich gut geschriebenen Thriller und so ganz nebenbei lernt man noch Wissenswertes über die Anthropologie.


    Dieser Thriller hat also alles, was einen guten Thriller ausmacht. Nur eines nicht: Die Antwort auf die Frage, ob es weitere Fälle mit David Hunter geben wird. Denn das würde mich persönlich brennend interessieren.


    Bis es aber vielleicht soweit ist, können Beckett-Fans und die, die es noch werden möchten, sich darauf freuen, dass es in diesem Jahr noch zwei weitere Bücher des Autors geben wird. Nämlich „Obsession“ und „Flammenbrut“.


    Nicht unerwähnt lassen möchte ich die Tatsache, dass es sich bei diesem Buch um den 3. Thriller aus der „David-Hunter-Serie“ handelt. Und auch wenn jeder Teil in sich abgeschlossen ist, so empfehle ich, die Reihenfolge („Die Chemie des Todes“, „Kalte Asche“, „Leichenblässe“) einzuhalten, da das Leben des Protagonisten Hunter ja in jedem Buch voranschreitet. Zwar wird auch im dritten Teil wieder ein wenig aus der Vergangenheit geplaudert, aber schöner ist es, wenn man Hunter von Anfang an erlebt.


    Resumée: Beckett konnte an den Erfolg seiner ersten beiden Thriller dieser Serie problemlos anknüpfen!

    Meine Meinung:


    Von Blumenkohl, Ling-ling und O-Beinen


    Würde ich dieses Buch von Kerstin Gier mit einem Wort beschreiben müssen, würde ich wohl sagen: Herrlichsaukomischextralustigwitzigbiszumgehtnichtmehr. Da eine Ein-Wort-Rezension aber nicht viel aussagt über ein Buch, versuche ich, mich etwas mehr zum Inhalt dieses Buches zu äußern.


    Was würde man für eine Million Euro alles tun? Diese Frage stellen sich in diesem Buch die Protagonistin Olivia, ihr Mann Stephan, ihre Schwägerin Evelyn und deren Mann Oliver. Als der Vater von Stephan und Oliver den Vieren anbietet, ein halbes Jahr lang die Frauen zu tauschen und dafür eine Million abzukassieren, fallen sie zunächst vom Glauben ab. Aber das Geld können sie gut gebrauchen. Wer nicht? Doch was kann alles passieren, wenn man sich auf so einen Partnertausch einlässt?


    Kerstin Gier weiß es und hat es in ihrer gewohnt lustigen Art und Weise niedergeschrieben. Dialoge wie „Sehe ich heute dicker aus als sonst?“ „Nein, Du siehst genauso dick aus wie immer“ tragen die Handschrift der Autorin. Gerade diese scheinbar nebenbei eingeworfenen lustigen Stellen sind es, die mir das Lachen im Gesicht festtackern und die mir mit Sicherheit schon die ein oder andere Lachfalte um meine Augenpartie beschert haben.


    Mir hat das Buch supergut gefallen und ich bin froh, dass ich auf meinem Stapel ungelesener Bücher noch ein paar andere Bücher von Kerstin Gier liegen habe. Denn so ist die gewisse Portion Humor für mich immer greifbar wie die Zigarette für den Raucher oder die Kekse für den Schokoholiker.

    Um Mißverständnissen vorzubeugen: Ich habe das Glück gehabt, ein Vorab-Exemplar des Buches zu erhalten. Offizieller Veröffentlichungstermin ist der 04.02.2009. Über den Verlag habe ich das okay bekommen, schon jetzt eine Rezension zu veröffentlichen.



    Inhalt:


    Erstens: Sie kennen Emmi Rothner und Leo Leike? Dann haben Sie also "Gut gegen Nordwind" gelesen, jene ungewöhnliche Liebesgeschichte, in der sich zwei Menschen, die einander nie gesehen haben, per E-Mail rettungslos verlieben. Zweitens: Für Sie ist die Geschichte von Emmi und Leo und ihrer unerfüllten Liebe abgeschlossen. Mag sein. Aber nicht für Emmi und Leo! Drittens: Sie sind der Ansicht, dass die Liebenden zumindest eine einzige wirkliche Begegnung verdient hätten und der Roman eine zweite Chance auf ein anderes Ende? Bitte, hier haben Sie's! Viertens: Sie haben keine Ahnung, wovon hier die Rede ist? Kein Problem. In diesem Buch erfahren Sie alles: von Leos Rückkehr aus Boston, von Emmis Eheproblemen und von der siebenten Welle, die immer für Überraschungen gut ist.


    Meine Meinung:


    Endlich geht es weiter!


    Nachdem der erste Teil dieser wunderschönen E-Mail-Geschichte („Gut gegen Nordwind“) mich am Ende zwar super begeistert, aber auch sehr traurig zurückgelassen hat, weil ich mir einfach so doll gewünscht habe, dass die Geschichte zwischen Leo und Emmi weitergeht, freue ich mich wahnsinnig, dass wir den Kontakt der beiden nun endlich weiter verfolgen können.


    Nachdem Leo damals nach Boston ging und seine E-Mail-Adresse reaktiviert hatte und Emmi somit keine Möglichkeit mehr hatte, ihn zu kontaktieren, versucht sie es drei Wochen erneut. Aber auch jetzt bekommt sie nur automatische Respondermails vom Systemmanager, der ihr verkündet, dass die Adresse nicht mehr existiert. Dennoch lässt Emmi, die bekanntlich sehr beharrlich sein kann, sich davon nicht erschüttern und schreibt lustig weiter.


    Bis zu dem Tag, an dem die Systemmails auf einmal nicht mehr kommen und Leo plötzlich zurückschreibt. Mittlerweile ist er wieder aus Boston zurückgekehrt und in Emmi keimt natürlich sofort der Wunsch auf, diesen E-Mail-Kontakt weiterzuführen, beziehungsweise ihn soweit auszuweiten, dass die beiden sich endlich einmal persönlich gegenüberstehen.


    Doch in Leos Leben hat sich einiges verändert, denn er hat in Boston jemanden kennen gelernt. Eine Frau, die in seinem Leben von nun an eine wichtige Rolle spielen wird. Wird diese Frau einem Treffen zwischen Leo und Emmi im Wege stehen oder werden die beiden es diesmal tatsächlich schaffen, sich zu sehen? Natürlich werde ich dies hier nicht verraten, denn ich möchte Euch nicht das nehmen, was ich selber gerade 2,5 Stunden lang erlebt habe.


    Das Buch von Daniel Glattauer hat genauso wie beim ersten Teil die Faszination in mir geweckt, das Gefühl zu haben, heimlich in fremde Mailboxen zu schauen und dennoch hatte ich auch immer das Gefühl, als wäre es meine eigene Mailbox. Leo ist so nah und ich glaube, dass es nur wenige Frauen geben wird, die sich nicht in ihn verlieben. Aber auch die männlichen Leser werden von der plauderhaften und doch auch tiefsinnigen Schreibkunst von Emmi angetan sein.


    Auch in diesem Roman zeigt Daniel Glattauer, dass E-Mails nicht kitschig sein müssen, nur weil man über seine eigenen Gefühle schreibt. Sehr gut durchdacht fasziniert der Austausch der E-Mails den Leser von der ersten Seite an. Man erlebt Höhen und Tiefen, als sei mal live dabei. Schon sehr schnell verschwimmt die eigentliche Realität, nämlich die, dass man ja lediglich ein Buch in Händen hält. Sehr schnell wird die Fiktion wach, dass man selber Empfänger dieser E-Mails ist.


    Ich bin sicherlich eine Schnell-Leserin, aber bei diesem Buch war mir selbst mein eigener Lesefluss zu langsam. Die Seiten flogen nur so vorüber. Ich habe oft geschmunzelt, aber ich musste auch genauso oft mit den Augen blinzeln, weil kleine Tränen die Sicht auf die Buchstaben verwehrten. Manchmal erwischte ich mich dabei, ein Ziehen im Bauch zu spüren, wenn Leo eine Mail schrieb, die sich wohl eher von seiner Vernunft her leiten ließ, als von seinem Gefühl. Fast hatte ich Angst, dass etwas Schlimmes in seinen Mails stehen würde und er mich damit verletzen würde. Mich! Obwohl diese Mails ja an Emmi gerichtet sind.


    Ich beneide jeden Leser, der bisher den ersten Teil dieser wunderschönen Liebesgeschichte noch nicht kennt. Denn er wird zu „Gut gegen Nordwind“ greifen und hat direkt im Anschluss daran die Möglichkeit, zu lesen, wie es mit den beiden weitergeht. Ich selber musste fast ein Jahr auf diese wunderbare Fortsetzung warten.


    Sätze wie von Leo wie „DU BIST MIR NIEMALS LÄSTIG. Das weißt du. Ich müsste mir sonst selbst lästig sein, denn du bist ein Teil von mir. Ich trage dich immer mit mir herum, quer durch alle Kontinente und Gefühlslandschaften, als Wunschvorstellung, als Illusion des Vollkommenen, als höchsten Liebesbegriff. So warst du mit mir fast zehn Monate in Boston, so bist du mit mir wieder heimgekehrt.” oder „Ich habe soviel von Dir in mir. Ich habe das immer als Bereicherung empfunden. Jeder Emmi-Sinneseindruck ist eine Gutschrift.“ wünscht sich wohl jede Frau und so lässt auch dieser zweite Roman mich mit dem Gedanken und vielleicht auch dem Wunsch zurück, eines Tages vielleicht auch so einen „Leo“ kennen zu lernen.


    Ich kann Emmi voll und ganz verstehen und finde es bewundernswert, dass ein männlicher Autor die Gabe in sich trägt, sich so dermaßen in die Gefühlswelten und in die Psyche einer Frau hineinzuversetzen, dass man als Leserin das Gefühl hat, die E-Mails selber geschrieben zu haben.


    Daniel Glattauer hat mich mit jeder einzelnen seiner sieben Wellen getroffen und vor allem die siebte hat mich dermaßen überflutet, dass sie mich nun nachdenklich zurücklässt. Wer das Buch gelesen hat, wird am Ende natürlich auch den Titel verstehen.


    Und Emmi und Leo, das hier ist für Euch… wo immer Ihr auch seid: Ich werde mit Sicherheit noch lange an Euch denken!


    DANKE für dieses tolle Buch! Und schade, dass auch dieses Buch eine letzte Seite hat.

    Zitat

    Original von sternschnuppe
    Oh, dazu gabs noch gar keine Rezi?
    Ich habs vor ein paar Monaten gelesen und kann mich Andrea nur anschließen. Ein wunderschönes, gefühlvolles Buch.


    Ich hatte mich auch gewundert, dass es zu diesem Buch noch gar keine Rezi gab. Zumindest habe ich keine gefunden, an die ich mich hätte anhängen können :-)


    LG,
    Andrea

    Inhalt:


    Als Kamryn einen Brief von Del bekommt, will sie ihn zunächst nicht öffnen. Zu tief sitzt die Wut und die Trauer über den vermeintlichen Verrat ihrer einstmals besten Freundin. Doch als sie ihn liest, ist sie wie vom Donner gerührt: Del ist todkrank! Sie bittet Kamryn, die Vergangenheit ruhen zu lassen und sich um Tegan, ihre kleine Tochter, zu kümmern...


    Meine Meinung:


    Taschentücher bereithalten


    Als Kamryn an ihrem 32. Geburtstag zwischen ihren Glückwunschkarten eine Karte ihrer ehemals besten Freundin Adele findet, glaubt sie ihren Augen kaum zu trauen. Nach einem Streit haben sie sich zwei Jahre lang nicht gesehen und auf einmal schreibt Adele ihr eine Karte, auf der steht, dass sie unheilbar krank ist und bald sterben wird. Kamryn fährt zu ihr ins Krankenhaus, wo Adele sie bittet, ihre Tochter Tegan nach ihrem Tod als ihre eigene Tochter anzunehmen.


    Doch zu sehr steht der Verrat zwischen den beiden, den Adele zwei Jahre zuvor begangen hat, als dass Kamryn direkt zusagen kann. Erst als sie Tegan bei ihren Großeltern aufsucht und sieht, was dort mit ihr geschieht, weiß sie, dass sie ich um sie kümmern muss. Doch tief in ihr bohrt der Stachel, den Adele ihr einst versetzt hat und der ihr Leben völlig aus den Fugen geraten ließ.


    Nach dem Tod von Adele zieht Kamryn mit Tegan in ihre alte Wohnung und sie scheint, das Leben meistern zu können. Sie lernt sogar einen Mann kennen, für den sie Gefühle entwickelt, obwohl diese Art von Gefühlen nicht gerade das sind, was Kamryn gerne spürt. Das komplette Leben scheint aber dennoch gut zu laufen, bis ein Mann aus ihrer Vergangenheit auftaucht, der sie und ihr Gefühlsleben mächtig durcheinander bringt.


    Dorothy Koomson hat es geschafft, mich mit ihrer sehr einfühlsamen und gefühlsbetonten Schreibweise in den Bann zu ziehen. Nicht eine einzige Seite dieses über 500-Seiten-langen Romans war langweilig. Im Gegenteil. Viele ihrer Kapitel brachten mich zum Weinen und gingen mir so richtig ans Herz. Was ich unheimlich toll fand, ist die Tatsache, dass Kamryn ihre Geschichte zwar in der Ich-Perspektive erzählt, einige Passagen aber aus der Sicht von Adele geschrieben sind.


    Ein emotionsgeladener Roman bei dem kaum ein Auge trocken bleiben wird.

    Meine Meinung:



    Parallel zu dieser Welt existiert eine zweite


    Ein sehr vielschichtiges Buch ist dieses Werk mit einem Titel, der mich von Anfang an neugierig gemacht hat. Der Autor erzählt uns in drei verschiedenen Erzählsträngen die Geschichte von Seth Waller und seiner Familie. Jede einzelne Geschichte steht für sich und doch gehören sie alle zusammen.


    Seth ist verliebt in die Frau seines Bruders. Und mehr. Denn er ist in alles mögliche verliebt, was mit ihr zu tun hat. Und seien es nur ihre Magengeräusche oder die Art, wie sie Mais isst. Fast jugendlicher Natur ist die Verliebtheit von Seth, die schon sehr bald realistische Formen annimmt. Doch wie weit geht diese Liebe und vor allem: Wie weit lebt er sie aus? Sehr humorvoll wird die Bewunderung Seths für Mae, seine Schwägerin geschildert.


    Auf der anderen Seite erzählt uns der Autor die Geschichte von Seths Mutter, die an Alzheimer erkrankt. Zunächst kommt diese Krankheit schleichend, bis sie dann eines Tages vollkommen Besitz von ihr übernimmt. Seth beginnt, sich mit der Geschichte dieser Krankheit auseinander zu setzen und so wird der Leser ganz nebenbei auf die Anfänge von Alzheimer und deren Entdeckung geführt. Bis hin ins England des 18. Jahrhunderts wird der Leser geleitet, um an diesen Anfängen teilzunehmen, indem Block erklärt, dass Alban Mapplethrope IV diese Krankheit bekam und wie er sie letztendlich über die ganze Welt ausbreiten konnte. Seth begibt sich auf die Suche nach einem Allheilmittel für diese Krankheit und der Leser begleitet ihn dabei. Als ein weiteres Familienmitglied an Alzheimer erkrankt, steigt in ihm noch mehr die Angst hoch, auch ihn könne es eines Tages treffen.


    Ein weiterer Erzählstrang ist der von „Isidora“, einer Phantasiewelt, in die Seth Mutter ihn bereits in seiner Kindheit geführt hat. Eine Welt, in der es keine Erinnerung gibt und die Menschen genau aus diesem Grund sehr glücklich sind. An fast jedem Kapitel findet der Leser das „Isidora-Märchen“ in Kursivschrift wieder.


    Das Buch ist sehr schillernd und verständlich geschrieben. Es bringt zum Schmunzeln, zum Lachen, aber es bringt den Leser auch dazu, sich mit der Krankheit Alzheimer auseinander zu setzen. Gerade diesen Aspekt fand ich persönlich sehr interessant, da ich mit diesen Dingen bisher nie konfrontiert wurde. Sehr detailliert schildert der Autor das Vergessen. Angefangen bei Kleinigkeiten wie Gespräche mit anderen Menschen, über das Vergessen von Körperfunktionen bis hin zum Tod wird der Leser mit der Krankheit vertraut gemacht.


    Durch seine verschiedenen Schreibfacetten von lustig über traurig bis hin zu faktisch ist dem Autor ein sehr außergewöhnliches Buch gelungen, welches ich gerne gelesen habe. Ich hoffe sehr auf einen zweiten Roman des Autors.

    Meine Meinung:


    Kein normaler Liebesroman


    Das Cover und auch der Titel erinnerten mich beim ersten Hinsehen stark an die Romane eines meiner Lieblingsautoren Nicolas Sparks. Zum Teil ähnelt der Schreibstil von Julian Lees dem genannten sogar. Vor allem. Wenn er über die Gefühle der beiden Protagonisten schreibt.

    In zwei verschiedenen, abwechselnden Erzählsträngen lernt der Leser zunächst die Geschichte von Agrapina kennen, die mit ihrer russischen Familie während der Revolution fliehen muss und bei dieser Flucht sehr harte Schicksalsschläge in Kauf nehmen muss, an der die ganze Familie zunächst zu zerbrechen scheint. Auf der anderen Seite lernen wir den Jungen George kennen, der mit seiner Familie in Shanghai lebt und ein ganz anderes Leben führt als Agrapina.


    Als die beiden inzwischen fast erwachsenen Menschen einander kennen lernen, spüren sie sehr schnell, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen. Doch stammen sie aus verschiedenen Ländern und so sind die Familien der beiden nicht „not amused“ über diese Freundschaft. Nun wird alles versucht, die beiden auseinander zu bekommen und der Leser verfolgt mit Spannung, ob sich die beiden am Ende nun doch noch finden oder nicht.


    Laut Klappentext handelt es sich bei der Geschichte von Agrapina und George um die Großeltern von Julian Lees. Mit diesem Wissen habe ich das Buch sicher mit ganz anderen Augen gesehen, denn in Anbetracht der Tatsache, dass die Erlebnisse wirklich geschehen sind, kann man sich noch viel mehr in diesen wunderbaren Roman hineinfühlen.


    Lees versteht es, Spannung aufzubauen und dabei dennoch die romantischen Aspekte zweier Menschen nicht außer Acht zu lassen. Doch wird hier genau die richtige Mischung benutzt, um nicht in einen zu schnulzigen Schreibstil abzudriften. Sehr interessant für mich war es, das Leben in der damaligen Zeit in Russland und Shanghai kennen zu lernen. Nie zuvor hatte ich mich mit diesem Thema beschäftigt und wäre ich nicht durch Zufall auf dieses Buch „gestoßen worden“, so wüsste ich sicher jetzt immer noch nichts über die damalige Oktoberrevolution.


    Rundum ein sehr gut gelungenes Buch, welches ich jedem Leser ans Herz legen möchte, der keinen normalen Liebesroman, sondern einen Roman mit geschichtlichem Hintergrund lesen möchte. Das zweite Buch des Autors („Das Lied der Sterne“) wartet bereits in meinem Bücherregal darauf, gelesen zu werden.

    Meine Meinung:


    Ein Wiedersehen mit dem "Friedhof der vergessenen Bücher"


    Der junge Schriftsteller David Martin verdient sein Geld hauptsächlich damit, Groschenromane zu schreiben. Diese schreibt er aber nicht unter seinem richtigen Namen, sondern unter einem Pseudonym. Um sein Soll von einem Roman pro Monat erfüllen zu können, versinkt er Tag und Nacht in seiner Arbeit, bis diese ihn schließlich krank macht und an den Rande des Wahnsinns treibt.


    Eines Tages erhält David einen ominösen Brief von dem undurchschaubaren Verleger Andreas Corelli, der ihm ein windiges Angebot macht, dem er allerdings nur schwer widerstehen kann. Mit Hilfe der jungen Dame Isabella, die in sein Leben tritt, weil sie so begeistert von seiner Schreibe ist und selber gerne Schriftstellerin werden möchte, schafft er den Weg zurück ins normale Leben.


    Doch eines Tages gelangt er an den "Friedhof der vergessenen Bücher", den die Zafon-Fans bereits aus dem "Schatten des Windes" kennen und dort gelangt er an das Manuskript eines Buches, welches seine Initialen trägt. Diese Seiten decken plötzlich Machenschaften auf, mit denen David nicht gerechnet hat und er gerät ins Fegefeuer mehrerer Menschen, deren Absichten sich erst am Ende aufklären.


    Meiner Meinung nach kann man dieses Buch nicht mit dem "Schatten des Windes" vergleichen. Gemein haben sie nur die Tatsache, dass der Leser auch in diesem Buch dem "Friedhof der vergessenen Bücher" einen Besuch abstatten darf (welchen ich gerne mal in der Realität ausführen würde!) und dass der Roman ebenfalls wie sein Vorgänger in Barcelona stattfindet. WÜRDE ich diese beiden Bücher aber vergleichen, so würde ich sagen, dass mir der Charme und die Stimmung im Schatten des Windes etwas besser gefallen hat.


    Dennoch ist dieser Roman, ganz eigenständig gesehen, wundervoll. Er beschreibt die Liebe zum Schreiben, die Liebe zu Worten, zu Sätzen, zu Geschichten, die erzählt werden möchten. Gleichzeitig streut Zafon immer die richtige Prise Spannung in die Geschichte, die es mir leicht gemacht hat, die 710 Seiten bis zum Schluss zu lesen. Und natürlich darf auch die Liebe in diesem Buch nicht fehlen. Sehr ergreifend für mich waren die Szenen zwischen David und Cristina, seiner ganz großen Liebe.


    Wunderschön sind auch die Szenen, die in der Buchhandlung des alten Sempere stattfinden. Hier kommt jeder Leser, der Bücher nicht nur liest, sondern sie auch lebt und liebt, voll auf seine Kosten.


    Unterteilt ist das Buch in vier Teile. Während es in dem ersten Teil um den in diesem Buch geschriebenen Roman "Die Stadt der Verdammten" geht, lernen wir im zweiten Teil das Manuskript "Lux Aterna" kennen und im dritten Teil dann das wahre "Spiel des Engels". Am Ende finden wir dann noch einen Epilog, welcher 15 Jahre nach den Geschehnissen stattfindet.


    Ein paar Fragen bleiben letzten Endes offen, die mich mit dem Gedanken, und dem Wunsch, zurücklassen, dass die Geschichte vielleicht weitergehen könnte.


    Auf jeden Fall wünsche ich mir, dass wir nicht wieder so viele lange Jahre warten müssen, bis es endlich wieder einen neuen Zafon gibt, den ich liebend gerne zu diesen beiden Romanen von ihm in mein Bücherregal stellen werde.

    Meine Meinung:


    Alles Glück kommt ganz zum Schluss


    Die Geschichte dieses Buches ist eigentlich sehr rasch erzählt: Als der Architekt Charles Balanda eines Tages einen Brief bekommt, in welchem lediglich die drei Worte "Anouk ist tot" stehen, macht er sich auf die Suche nach seiner eigenen Vergangenheit und somit auch auf die Suche nach Anouk, der Frau, die er einst liebte. Erst durch diesen Brief und die damit eingehende Suche nach seinem eigenen Ich stellt er fest, dass das Leben, welches er gerade lebt, überhaupt nichts mit dem zu tun hat, was er sich einst erträumte. Mit seiner Freundin und deren Tochter lebt er ein recht ödes Leben und oft bekommt man das Gefühl, seine Freundin und er leben eher aneinander vorbei, als miteinander. Auf der Suche nach dem eigentlichen Glück erkennt Charles, was in seinem Leben falsch gelaufen ist.


    Nachdem ich "Zusammen ist man weniger allein" von Anna Gavalda gelesen und für sehr gut empfunden hatte, war es für mich klar, dass ich auch diesen neuen Roman von ihr lesen wollte. Leider kam ich anfangs aber überhaupt nicht mit dem gewöhnungsbedürftigen Schreibstil klar. Es gibt Sätze, die nur aus einem Wort bestehen und Sätze, die sich liesen wie. Diesen. Hier. Sehr abgehackt und scheinbar wild durcheinander ketten sich Worte und Sätze zu einem Geflecht zusammen, welches sehr undurchschaubar wirkt.


    Oft habe ich gedacht, dass die Autorin mir zwischen den Zeilen etwas mitteilen wollte, von dem ich allerdings anscheinend nicht in der Lage war, es zu empfangen. Deshalb brauchte ich für den ersten Teil dieses Buches auch mehr als anderthalb Wochen, was sehr untypisch für meinen Lesestil ist. Das Buch selber ist in vier Teile aufgegliedert, so richtig gut fand ich es aber dann leider erst ab dem dritten Teil und so habe ich die zweite Hälfte des Buches fast verschlungen. Im Nachinein denke ich, dass das Buch auch gut mit der Hälfte der Seiten ausgekommen wäre.


    Und auch wenn dem Leser am Ende dieses Buch das Glück zum Greifen nah erscheint, so hat mich dieses Buch leider nicht zu 5 Sternen bringen können. Da ich die Gedanken der Autorin aber auch weiterhin gerne verfolgen möchte, werde ich mir auch weitere ihrer Bücher einverleiben, in der Hoffnung, dass sie mich dort dann von Anfang an fesseln wird.

    Zitat

    Original von Andrea Koßmann
    Mir tut es in den Augen und im Herzen weh, wenn ich sehe, dass jemand mit seinen Büchern unpflegsam umgeht. Man lebt doch eine Zeit mit ihnen und wenn es gute, besondere Bücher sind, dann behält man sie ja irgendwie auch im Leseherzen auf oder? Und deshalb sollte man eben auch pfleglich damit umgehen.


    Zitat

    Original von Vulkan
    Ich möchte noch mal darauf bestehen: Ich gehe pfleglich mit meinen Büchern um! Ich reagiere auf alles schreiben, eselsohrenmachen, gläserabstellen, etc. allergisch. Meine TBs sind auch an den Ecken nicht angestoßen. Aber für mich war immer normal, dass zum NORMALEN Gebrauch - also Lesen - eines TBs dazu gehört, dass man es richtig aufschlägt, und dann meist diese Knicke im Buch sind.


    Ich hatte jetzt nicht auf Dich angespielt oder so, denn ich habe mir nicht die Mühe gemacht, mir hier den ganzen Thread durchzulesen, sondern eben nur geschrieben, was ich denke.


    Wenn ich z. B. bei einer Freundin sehe, dass sie Eselsohren in ihre Bücher macht, kräuseln sich mir die Fußnägel :grin Und wenn ein Buch beim Lesen in der Badewanne ins Wasser fällt, krieg ich auch Entenpelle, wenn ich das sehe :grin

    Zitat

    Original von Gummibärchen



    Andrea : Naja, das find ich bisschen übertrieben, aber jedem das Seine. Außerdem, um bei deinem Vergleich zu bleiben - ich nehme das Risiko in Kauf, dass sich mein nicht vorhandenes Kind beim Fahrradfahren-Lernen ein Bein bricht. Heilt doch, bis es mal heiratet - hat meine Mama immer gesagt :lache


    Mag sein, dass ich mich ein wenig falsch ausgedrückt habe. Ich meine damit, dass ich sie eben hüte wie meinen Augapfel. Ich kanns ja schon nicht gut haben, wenn Besuch da ist, in meinem Regal rumwühlt und hinter die Buchkanten nicht mehr vorne mit dem Regal abschließen :grin

    Für mich sind Bücher wie Kinder. Und? Genau! Denen sollte man auch nicht weh tun :-)


    Meine Bücher sehen nach dem Lesen auch aus wie vor dem Lesen. Ok, bei dicken Taschenbüchern lässt es sich manchmal nicht vermeiden, dass sie beim Lesen einen Knick im Rücken bekommen, aber ich versuche es halt trotzdem.


    Mir tut es in den Augen und im Herzen weh, wenn ich sehe, dass jemand mit seinen Büchern unpflegsam umgeht. Man lebt doch eine Zeit mit ihnen und wenn es gute, besondere Bücher sind, dann behält man sie ja irgendwie auch im Leseherzen auf oder? Und deshalb sollte man eben auch pfleglich damit umgehen. Ich machs auf jeden Fall und fühl mich gut damit :-)


    LG,
    Andrea

    Meine Meinung:


    Das Leben auf seine detaillierte Art


    Während ich diese Rezension schreibe, surrt der Rechner unter meinem Schreibtisch. Ein Blick aus dem Fenster verrät mir, dass es ein regnerischer Tag werden wird. Also wieder nichts mit dem goldenen Herbst, auf den ich mich so freuen würde. Ein Mann geht gerade mit seinem Hund spazieren. Der Hund reißt an der Leine und würde sich wohl lieber losreißen und einen Marathon hinlegen, aber der Mann hält die Leine fest. Er trägt einen Schal beziehungsweise eine Mütze beziehungsweise beides.


    Ihr wundert Euch über den eigenartigen Wortlaut dieser Rezension? Kein Wunder, ist sie doch vom Klang her völlig anders als alles bisher von mir Dagewesene. Ich habe lediglich versucht, den Schreibstil des Autors in diesem Buch nachzuahmen. Was mir natürlich nicht gelingen wird, denn Genazino schreibt mit Sicherheit einzigartig.


    Ganz anders als alles, was ich bisher gelesen habe, ist dieser kleine Roman, der zwar lediglich 208 Seiten beinhaltet, jedoch mit soviel Handlung verführt, dass es mir leicht fiel, die Seiten zu lesen. Eigentlich mag ich Bücher nicht gerne, die mit wenig Absätzen auskommen und in denen die Seiten so arg voll geschrieben sind. Das ist auch in diesem Buch der Fall, aber dennoch schreibt Genazino so faszinierend, dass es dem Auge gar nicht auffällt.


    Sehr detailliert beschreibt er das Leben eines Apokalyptikers, der seinen Lebensunterhalt damit verdient, Reden über genau dieses Thema zu halten. Zudem liebt dieser Mann zwei Frauen und ist auch mit beiden von ihnen zusammen. Natürlich wissen die Frauen aber nicht, dass es jeweils noch eine Nebenbuhlerin gibt. Das schlechte Gewissen plagt ihn und er will sich von einer der beiden Frauen trennen. Nur, von welcher? Der hypochondrisch veranlagte Mann überlegt sich die positiven und negativen Seiten dieser Menage à trois und lernt dabei vor allem eines kennen: Sich selber.


    Sehr amüsant, mit genau der richtigen Portion Humor und Ironie beschreibt Genazino nun den "Leidens"-Weg des Mannes, der, zumindest mir, nie langweilig wurde. Auch wenn eben, wie oben beschrieben, sein Leben sehr detailliert aufgeführt wird. Dinge, die wir selber tagtäglich erleben, die aber immer unerwähnenswert bleiben, werden hier auf einmal interessant. Und für mich einer der besten Sätze in diesem Roman ist folgender, welchen Ihr auf Seite 121 finden könnt: "Dabei habe ich mir immer gewünscht, dass es meinem Vater einmal besser gehen sollte als mir." Ehrlich gesagt mußte ich den Satz zweimal lesen, weil ich kaum glauben konnte, wie herrlich Genazino diesen Satz umgestrickt hat.


    Chapeau für diese Art der Erzählweise, die mir bislang verborgen blieb. Es war mein erstes Genazino-Werk, aber ich schiele schon nach weiteren. Die Ausflüge in diese außergewöhnliche Art der Literatur möchte ich mir nun öfter gönnen!

    Zitat

    Original von geli73


    Tut mir leid, aber das stimmt so nicht. Darüber habe ich mich bei der Kurzbeschreibung von Amazon sehr geärgert, denn so habe ich mir das ganze vorgestellt.


    Es stimmt, dass das nicht stimmt :-) Ich hatte die Kurzbeschreibung von amazon kopiert. Irgendwann habe ich es mir abgewöhnt, überhaupt Kurzbeschreibungen zu lesen. Ich lese eher die Rezensionen oder aber ich kaufe die Bücher blind, wenn sie mir empfohlen wurden oder von meinen Lieblingsautoren sind.


    Von daher hatte ich auch diese nur überflogen. Ich werd den Satz gleich mal rausnehmen, um keine unnötige Verwirrung zu stiften :-)


    LG,
    Andrea

    Inhalt:


    Jean-Luc muß sie unbedingt finden, die kapriziöse Unbekannte. Sie schreibt die verführerischsten Briefe der Welt. Und sie hat sein Herz erobert. Jean-Luc Champollion - für alle seine Freunde nur "Jean-Duc" - ist das, was die Franzosen einen homme à femmes nennen. Bei den Damen hat der charmante Galerist leichtes Spiel. Und wenn es nach ihm ginge, könnte das Leben an der Seite seines treuen Dalmatinerhundes Cézanne immer so weiter gehen. Doch ein Brief, den Jean-Luc eines Morgens aus seinem Briefkasten zieht, bringt ihn in eine ganz neue Umlaufbahn. "An den Duc" steht auf dem mit blaßblauer Tinte beschriebenen Couvert. Es ist ein Liebesbrief, ohne Zweifel. Ein überaus bezaubernder Liebesbrief sogar. Aber wer hat ihn geschrieben? Und wieso bedient sich die Verfasserin einer Sprache, die dem neunzehnten Jahrhundert zu entstammen scheint, und unterzeichnet hoheitsvoll mit "Die Principessa"? Jean-Luc ist verwirrt. Doch er beschließt, sich auf das Spiel der Principessa einzulassen und antwortet an eine E-Mail-Adresse, die in dem Brief genannt wird. Um jeden Preis will er die Identität der geheimnisvollen Fremden aufdecken, die sich einen Spaß daraus macht, ihn im Ungewissen zu lassen, und die doch einiges über ihn zu wissen scheint. Mit einem Mal sieht der Galerist alle Frauen in seiner Umgebung mit anderen Augen. Wie ein Detektiv durchforstet Jean-Luc sein Leben, geht den Hinweisen nach, die er in den Briefen zu finden glaubt, und merkt nicht, daß er auf dem besten Weg ist, sich zu verlieben. Wirklich zu verlieben - in Worte, Gedanken und Phantasien. In die Frau, deren Wesen er bald besser kennt als die Bilder in seiner Galerie, und die er noch nie gesehen hat. Oder doch?


    Meine Meinung:


    Liebesbriefe Deluxe


    Jean-Luc Champollion ist nicht gerade ein Kostverächter, wenn es darum geht, Frauen seine Gunst zu erweisen. Er hat mal hier ein Mädel, mal dort und lebt eigentlich auch ganz gut damit. Doch eines Tages findet er in seinem Briefkasten einen Liebesbrief einer unbekannten Frau, die sich "Principessa" nennt und plötzlich steht sein Leben Kopf. Denn diese Frau kennt ihn und begehrt ihn schon seit einiger Zeit. Doch Luc hat keine Ahnung, um wen es sich handelt.


    Von Anfang an ist er angetan von den Worten, die diese Dame schreibt, denn sie scheinen nicht aus dieser Zeit zu kommen. Viel mehr erinnern sie an das 18. Jahrhundert. Wunderschöne Worte geformt zu sehr sinnlichen und auch erotisch anzüglichen Sätzen, die Jean-Luc anspornen, in ebensolcher Form zu antworten. Denn neuzeitlich ist lediglich eine E-Mail-Adresse, die am Ende des Briefes steht und zu der Jean-Luc nach zwei Tagen eine E-Mail schickt.


    Voller Neugier und hoher Erwartung sitzt er von nun an sehr oft vor seinem PC und wartet auf Post der Principessa. Währenddessen läuft sein Leben gewohnt weiter. Gewohnt? Oder doch eher äußerst mißtrauisch? Denn in jeder Person, die Jean-Luc umgibt, sieht er von nun an seine Principessa. Könnte sie es sein? Oder sie oder sie? Hinter jedem Menschen vermutet er die unbekannte Frau, die ihm sinnliche und doppeldeutige E-Mails schreibt, auf die er gerne eingeht. Doch er kann schreiben was er will, seine Principessa gibt sich nicht zu erkennen.


    Ist es möglich, dass Jean-Luc sich nun in diese Dame verliebt, obwohl er sie noch nie gesehen hat? Ist es möglich, dass Worte auf jemanden so dermaßen wirken können, dass sie das Herz im Innersten treffen? Ist es möglich, dass Jean-Luc mittlerweile süchtig nach den E-Mails der Principessa ist? Und all das, obwohl er gar nicht weiß, von wem sie eigentlich kommen? Und wo um Himmels Willen ist das Ende der Welt?


    Fragen, die dem Leser mit Sicherheit beantwortet werden, wenn er dieses Buch liest. Einmal damit angefangen, wurde ich direkt in den Strudel dieser verworrenen, zu keiner Zeit schmalzigen, aber immer doch sehr spannenden Liebesgeschichte gesogen, aus dem ich erst rauskam, nachdem ich das Buch in einem Rutsch genossen und es mit Gänsehaut und Tränen in den Augen geschlossen hatte. Selbst das Nachwort ist noch einmal das Häubchen Sahne auf dem wunderschön zubereiteten Liebeskuchen. Der Autor bedankt sich dort unter anderem bei seinem deutschen Verleger, der ihn eines Tages auf die Idee brachte, diesen Roman zu schreiben und ich möchte mich diesem Dank anschließen!


    Schon von dem Debüt des Autors ("Die Frau meines Lebens") war ich sehr begeistert. Umso mehr freue ich mich, dass Nicolas Barreau nicht nur an den Erfolg seines ersten Romans anknüpfen konnte, sondern ihn vielmehr noch einmal toppen konnte. Für mich eine der schönsten Liebesgeschichten dieser Welt.

    Meine Meinung:


    Eine Ode an die Bücher....


    .... und alle Schriftsteller dieser Welt.


    Juliet ist eine Schriftstellerin der späten 40er Jahre und sucht nach einem interessanten Thema für ihren neusten Roman. Wie der Zufall es so will, bekommt sie eines Tages einen Brief des ihr bis dahin unbekannten Dawsey Adams, welcher auf der Kanalinsel Guernsey lebt. Ihm fiel ein Buch in die Hände, welches Juliet vor ein paar Jahren verkauft hatte, da sie es in zweifacher Ausführung besaß. Ihr Name war in dem Buch verzeichnet und so hatte sich Dawsey auf die Suche nach Juliet gemacht, um mehr über Charles Lamp, den Autor des Buches, zu erfahren.


    Es entwickelt sich eine Brieffreundschaft zwischen den beiden und Juliet erfährt, dass Dawsey dem "Club der Guernseyer Freunde von Dichtung und Kartoffelschalenauflauf" angehört. Eine Gemeinschaft von einigen Leseratten der Insel, die sich vor einigen Jahren zusammenfand.


    Diese Thematik interessiert Juliet sehr und sie möchte gerne mehr über diesen Club erfahren. Nach und nach erhält sie Briefe der Mitglieder und freundet sich mit ihnen an. Gleichzeitig hält sie ihren Lektor und Verleger Sidney Stark diesbezüglich auf dem Laufenden. Als irgendwann der Wunsch entsteht, die Clubmitglieder persönlich kennen zu lernen, macht Juliet sich auf den Weg zur Insel und ihr Leben nimmt eine Wende, mit der sie nicht gerechnet hatte.


    Das gesamte Buch besteht lediglich aus einer Aneinanderreihung von Briefen, die von den einzelnen Personen hin- und hergeschickt werden. Vielleicht mag es den ein oder anderen Leser zunächst verwirren, denn ein wenig muss man sich an diesen Schreibstil gewöhnen und vor allem an die Namen der Briefeschreiber, aber sehr schnell schon ist man in der Geschichte an sich gefangen und kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen.


    Und auch wenn eigentlich keine richtige Handlung im üblichen Sinne beschrieben wird, so entsteht im Kopf des Lesers allein durch diese Briefe die Beschreibung einer Geschichte und vor allem auch von Menschen und Freunden, die runder nicht sein könnte.


    Mary Ann Shaffer hat einen so liebevollen, lustigen und interessanten Schreibstil, dass man sich ernsthaft fragt, warum sie erst im Alter von 70 Jahren ihren ersten Roman veröffentlicht hat. Die Liebe zu Büchern und zur Schriftstellerei liest man aus jeder Zeile und gerade für Menschen, die die Bücher selber so sehr lieben, ist dieses Buch etwas ganz Besonderes. Ich kann nicht mehr aufzählen, wie oft ich mich beim Lesen der Ode an die Bücher selber wiedererkannt habe.


    Dieses Buch ist eine Perle der Literatur und sollte in keinem Bücherregal fehlen. In meinem wird es auf jeden Fall einen Ehrenplatz bekommen.