Beiträge von Andrea Koßmann

    Meine Meinung:


    Spannungsgeladen und blutrünstig


    Allein mit diesen beiden Worten kann man die Bücher von Tess Gerritsen kurz und bündig beschreiben. Auch in diesem 5. Fall von Jane Rizzoli braucht die Autorin sich hinter nichts verstecken.


    Als die Gerichtsmedizinerin Maura Isles im Leichenraum eigenartige Geräusche hört, öffnet sie einen Leichensack, aus dem die vermeintlichen Geräusche stammen. Sie staunt nicht schlecht, als die "Leiche" auf einmal ihre Augen öffnet. Warum ist sie nicht tot, wie all die anderen Leichen, die sich in diesem Raum befinden?


    Als man die "Scheintote" ins Krankenhaus bringt, eskaliert die Situation und die Frau, die niemand kennt, nimmt Geiseln. Unter anderem befindet sich die mittlerweile hochschwangere Jane Rizzoli unter den Geiseln. Eine spannende Befreiungsaktion beginnt, in der sich immer mehr Puzzle-Teile zusammenfügen.


    Gleichzeitig zu den Schilderungen der Geiselnahme lesen wir die Geschichte von "Mila", eine Frau, mit der man zunächst überhaupt nichts anfangen kann. Sie erzählt von ekelhaften Geschehnissen der Prostitution, Vergewaltigung und Gewalt. Erst nach und nach erkennt der Leser, was es mit dieser ominösen Mila auf sich hat.


    Auch in diesem Thriller hat Tess Gerritsen Spannung und Blutrünstigkeit vorherrschen lassen. Für mich persönlich können Morde und Leichen nicht blutig genug sein (als Film würde ich mir so etwas allerdings NIE anschauen!). In den Büchern dieser Autorin liebe ich diese Schilderungen. Wer schwache Nerven hat, sollte sich vielleicht erstmal nur ganz zaghaft an die Bücher von Gerritsen heranwagen.


    Jane Rizzoli kommt, obwohl sie in diesem Band hochschwanger ist, wieder sehr tough und cool rüber. Trotz Schwangerschaft läßt sich es sich nicht nehmen, an dem Fall mitzuarbeiten. Man kann sich allerdings kaum vorstellen, dass eine Autorin es schafft, auf der einen Seite von brutalen Morden zu schreiben und andererseits von dem Beginn eines neuen Lebens. Doch auch hier hat Gerritsen voll ins Schwarze getroffen.


    Schade, dass ich nun ein Jahr warten muss, bis der 6. Jane-Rizzoli-Fall als Taschenbuch auf den Markt kommt. Aber ich werde auch diesmal der Autorin die Treue halten und mich darauf freuen. Wer Thriller liebt, darf, kann und wird an Tess Gerritsen nicht vorbeigehen können.

    Meine Meinung:


    Eine Ode an die Freundschaft


    Dass eine Freundschaft aus Kindheitstagen weit bis ins Erwachsenenalter Bestand hat, zeigt uns Kathrin Aehnlich in diesem Buch, in welchem sie die Geschichte von Paul und Skarlet erzählt. Als Paul stirbt, beginnt die Erzählung dieser wunderbaren Freundschaft.


    Immer wieder wandert die Autorin zwischen der Vergangenheit, in der wir das Kennenlernen und die Freundschaft der beiden Protagonisten beobachten dürfen, und der gegenwärtlichen Trauer um Paul hin und her.


    Locker und leicht erzählt Kathrin Aehnlich von den Problemen in der Kindheit, den gemeinsamen Vorlieben, den Neckereien und Erlebnissen von Paul und Skarlet. Nie vergißt man allerdings beim Lesen, dass Paul bereits verstorben ist und so liest man die ab und zu sehr zum schmunzeln bringenden Anekdoten doch auch immer mit etwas Melancholie im Herzen.


    Mit einer Leichtigkeit, Worte in Freundschaft zu verwandeln, hat die Autorin es geschafft, dass selbst dem Leser ein Gefühl der Freundschaft ins Herz wandert. Am Ende nimmt die Melancholie dann Überhand und ich glaube, es gibt kaum einen Leser, der nicht zum Taschentuch greifen müßte.


    Eine wunderbare Geschichte über die Freundschaft, die tatsächlich mit dem Gedanken endet, dass alle sterben. Auch die Löffelstöre.

    Meine Meinung:


    Antoine, ein junger Buchhändler sitzt ahnungslos in seinem Lieblingscafé als er auf einmal in die schönsten Augen blickt, die er je gesehen hat. In die der "Frau seines Lebens". Man nennt dies wohl die berühmte Liebe auf den ersten Blick. Wäre da nicht die unheimlich gut aussehende männliche Begleitung, die genau neben Antoines Traumfrau sitzt.


    Kaum fassen kann er sein Glück, als ein paar Minuten später die Frau seiner Begierde an seinem Tisch vorbeigeht und ihm einen Zettel gibt, auf dem unter anderem ihr Name (Isabelle) und eine Telefonnummer steht. Durch ein Mißgeschick wird aber die letzte Ziffer dieser Telefonnummer unlesbar und so hat Antoine ganze 10 Chancen, die "richtige" Frau anzurufen.


    10 verschiedene Telefonnnummern, die wiederum 10 verschiedenen Menschen gehören. Bei jeder Rufnummer, die Antoine wählt, hofft er, dass seine Traumfrau den Hörer abnimmt. Doch so leicht ist dieses Unterfangen gar nicht, denn nur eine Nummer ist die richtige....


    Als Antoine später durch Paris läuft um zum Showdown auf die Fußspuren seiner Traumfrau zu gelangen, hatte ich das Gefühl, ich würde Seite an Seite mit ihm durch die Stadt hetzen. Ich habe mir gewünscht, schneller lesen zu können um endlich zu sehen, ob er seine Traumfrau findet oder nicht und habe mitgefiebert, ob er es nun schafft oder nicht.


    Sehr spannungsgeladen und mit sehr viel Gefühl hat der Autor dieses Buch geschrieben und besonders schön hat mir folgender Satz gefallen, den ich von Seite 87 gern zitieren möchte:


    "Letztlich sind es immer nur die Erinnerungen, die bleiben. Doch den Erinnerungen an das, was niemals stattfinden konnte, haftet unweigerlich etwas von der leisen Wehmut unerfüllter Wünsche an. Als hätte das Leben seine Versprechen nicht eingelöst."


    Eine Botschaft, die wieder einmal zeigt, dass man Chancen, die sich im Leben bieten, nutzen sollte. Auch wenn sie noch so klein erscheinen. Sonst bereut man eines Tages vielleicht, nicht um das, was man sich so sehr gewünscht hat, gekämpft zu haben.


    Ein kleines, feines Büchlein für zwei schöne Lesestunden, abgerundet mit jeder Menge Gedanken, die man sich auch im Nachhinein noch über das Leben und die Liebe machen wird.


    Ich erhoffe mir weitere Bücher dieses Autors.

    Meine Meinung:


    Sex, Sex, Sex, Drugs, Drugs, Drugs und jede Menge cooler Sprüche.


    Pablo Miralles, der Protagonist dieses Buches hält von all diesen Dingen sehr viel, vom Arbeiten leider sehr wenig. Ein ungehobelter Klotz, der ausführlich über seine Darmtätigkeit und seinen Waschzwang berichtet, ist auf der Suche nach seinem Bruder, der plötzlich spurlos verschwunden ist.


    Unterhaltsam und vor allem mit ein guten Portion trockenem Humor beschreibt der Autor diese Suche, bei der sich Pablo mit den verschiedensten Menschen trifft, um seinem Bruder, den er liebevoll "The First" nennt, wiederzufinden. Ich glaube, wenn Pablo allerdings nur halb so viel geschlafen hätte, wäre er seinem Bruder mit Sicherheit schon viel früher auf die Schliche gekommen und so wäre das Buch vielleicht auch mit 250 Seiten ausgekommen. Denn zwischendurch wurd die Story ein wenig langatmig.


    Im realen Leben würde ich Pablo wohl auf den ersten Blick eher unsymphatisch finden, seine Sprüche würden aber vieles wieder wett machen. Denn die waren teilweise wirklich ganz großes Kino! Leider ließ die Qualität aber zur Mitte des Buches hin nach. Doch die Sex-Szenen trösteten ein wenig darüber hinweg, denn die haben echten Unterhaltungswert.


    Schriftstellerische Höchstleistung wird der Leser hier nicht bekommen, aber eine offene Schreibweise, die einem manchmal die Sprache verschlägt. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich es nicht unbedingt schlecht finde, wenn Autoren die Dinge beim Namen nennen und so wurd das unschöne Wörtchen, welches mit "Sch..." beginnt und "eiße" aufhört, sehr oft in diesem Buch erwähnt. Wobei hier genau das gemeint ist, was das Wort aussagt. Nämlich das, was der Verdauung zugute kommt sozusagen.


    Alles in allem ein lustiges Buch für den kleinen Hunger zwischendurch. Allerdings hebt es sich nicht unbedingt von der Masse der Bücher auf dem Markt ab und so würde ich es insgesamt eher als "mittelmäßig" einstufen.

    Meine Meinung:



    Nahtod-Erfahrung in Romanform


    Grandios und vor allem tröstlich schildert Mitch Albom in diesem Buch die Nahtoderfahrung von Chick Benetto, der bei einem Selbstmordversuch nicht stirbt, sondern auf eine ganz wunderbare Reise geschickt wird. Eine Reise, auf der er alte Bekannte und vor allem seine Mutter wiedertrifft.


    Auch ich bin so groß geworden, dass man mir als Kind erzählt hat, dass die Menschen, die bereits tot sind, immer in der Nähe sein werden, wenn man an sie denkt. Dieses Buch hat mir gezeigt, dass es noch mehr Menschen auf der Welt gibt, die genauso denken. Ich finde es tröstlich, als "Überlebender" doch noch ein Teil der Toten sein zu können und umgekehrt.


    Chick Benetto schafft es bei diesem Erlebnis, die Welt seiner Mutter, seines Vaters und der Menschen, die diese Personen im Leben begleitet haben, besser zu verstehen. Er söhnt sich aus und sieht viele Dinge auf einmal klarer. Vor allem, dass der Sinn des Lebens das Leben ist und nicht ein Tod, den man auf eigene Faust versucht, herbeizuführen.


    Der Autor wechselt in seiner Erzählung zwischen der Vergangenheit und dem Nahtod-Erlebnis, so dass der Leser schnell die Zusammenhänge der verschiedenen Situationen versteht. Die Schreibweise von Albom ist auch in diesem Buch wieder sehr behutsam, gefühlvoll und leicht verständlich. Es fällt dem Leser nicht schwer, in diese Welt hinab zu tauchen.


    Das Buch stimmt melancholisch, nachdenklich und gefühlvoll. Und vor allem hinterläßt es eine tröstende Stimmung, mit der Hoffnung, dass der Tod so sein könnte, die Albom ihn in diesem Buch beschreibt.


    Ich bin begeistert von allen Albom-Büchern und wünsche mir für die Zukunft noch viele weitere von ihm.


    LG,
    Andrea

    Meine Meinung:


    E-Mail für Dich


    Dieses Buch ist der absolute Hammer. Ich hab es in einem Rutsch gelesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Wer im heutigen Zeitalter der Technik Mails verschickt (und das tut ja mittlerweile fast jeder) kann sich sehr gut in diese Geschichte hineinversetzen. Einmal die E-Mail-Adresse des Empfängers falsch getippt und schon kann sie bei einem völlig anderen Menschen ankommen. Meistens gibt es dann eine kurze Aufklärung des Faux-Pas und die Sache ist erledigt.


    Was aber geschieht, wenn Adressat und Absender sich direkt auf eine bestimmte Art und Weise zueinander hingezogen fühlen? Daniel Glattauer zeigt es uns. Und zwar in einer so tollen Form der Schreiberei, dass selbst der Gang auf die Toilette nicht mehr ohne das Buch in den Händen geschafft werden kann. Fast kommt man sich vor, als wenn man die Mails zwischen Leo und Emmi heimlich liest. Als ob man heimlich in ihre Mailbox schaut um zu sehen, was sich aus dem zarten Pflänzlein des "sich mögens" entwickelt.


    Das gesamte Buch besteht nur aus E-Mails und ich hätte selber nicht gedacht, dass allein Dialoge wie "Gute Nacht" "Gute Nacht" so interessant sein können, dass man das Buch spannungsgeladen weiter verfolgt. Auch wenn es letztendlich ja um Liebe oder das Verliebtsein an sich geht, schreibt der Autor in keinster Weise kitschig oder schleimig. Damit möchte ich sagen: Es ist weiß Gott kein Herz-Schmerz-Buch welches nur für Frauen interessant ist. Im Gegenteil: Da die eine Hälfte des Hauptdarstellerpärchens ja nun mal Leo, also ein Mann, ist, kann sich auch jeder andere Mann sehr gut in diese Situation hineinversetzen.


    Es ist so spannend, zu sehen, wie sich die Beziehung der beiden entwickelt. Worüber sie schreiben, worüber sie lachen, womit sie sich ärgern und vor allem ob sie sich eines Tages auch persönlich treffen. Immer wieder wägen sie das Pro und Contra ab und so wird ein Treffen immer wieder vor ihnen hergeschoben. Und die ganze Zeit will der Leser wissen, wie es denn nun weitergeht.


    Oft hatte ich das Gefühl, ich würde selber mit Leo Mails hin- und herschreiben, denn viele Dinge in Emmis Mails kamen mir sehr bekannt vor. Klar, sie ist, wie ich, eine Frau und so sind unsere Gedankengänge oft sehr ähnlich gewesen. Und ganz ehrlich? So ein bißchen verliebt habe ich mich auch in die Schreibweise von Leo. Aber ich glaube, es wird ganz vielen anderen Leserinnen genauso gehen wie mir.


    Das Ende kam dann sehr plötzlich und es hat mich vor allem sehr zu Tränen gerührt. Ich mag hier natürlich nicht allzuviel verraten, aber ich hoffe, dass bereits eine weitere Folge dieses Buches in Arbeit ist, denn mit diesem Ende kann ich so wohl nicht leben.


    Anfangs habe ich mir auch Gedanken über den Titel des Buches gemacht und als ich die Auflösung in dem Buch las, also warum irgendwas "Gut gegen Nordwind" sein kann, wurd mir richtig warm ums Herz. Da wünscht Frau sich fast, auch mal Nordwind zu haben und vor allem jemanden, der gut dafür ist.


    Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen und freue mich über zwei unvergessliche Stunden mit Emmi und Leo!!


    LG,
    Andrea

    Ich habe das Buch gestern gelesen und hier kommt meine Meinung dazu:


    Wenn Bücher zu Freunden und Protagonisten zu vermeintlich echten Menschen werden, dann hatte garantiert Mitch Albom seine Finger im Spiel. Wie auch schon sein Onkel in dem Buch "Die fünf Menschen, die Dir im Himmel begegnen", ist mir Morrie, der Protagonist dieses Buches, sehr ans Herz gewachsen und als ich es am Ende zuklappte, trauerte ich, als hätte ich einen guten Freund verloren.


    Wer fragt sich nicht ab und zu nach dem Sinn des Lebens? Sieht jeder in seinem Leben einen anderen Sinn? Ist dieser Sinn etwas ganz Großes oder kann man ihn auch in den kleinen Dingen des Lebens finden? Morrie, ein Mann der kurz vor seinem Tod steht, erklärt es Mitch. Und uns. Wenn man weiß, dass das Buch auf einer wahren Begebenheit ruht, wird man es mit noch ganz anderen Augen lesen.


    Der Satz, der mich in diesem Buch am meisten beschäfigt hat ist folgender: "Lerne, wie man stirbt und Du wirst lernen, wie man lebt." Zunächst konnte ich nicht allzuviel mit diesen Worten anfangen, aber nachdem Morrie es erklärte, klang es für mich logischer als manche Suche nach dem Sinn des Lebens. Morrie erklärt Mitch die verschiedensten Situationen auf die es im Leben ankommt. So sind beispielsweise "Selbstmitleid", "Die Welt", "Reue", "Vergebung", "Die Furcht vor dem Älterwerden" nur einige Themen, über die Morrie redet. Jeden Dienstag, wenn Mitch ihn besucht, um ihm Trost zu spenden aber vor allem, um das Leben zu lernen.


    Dieses Buch hat mich sehr berührt. Durch seinen phantastischen Schreibstil ist es Mitch Albom auch diesmal wieder gelungen, sein Buch lebhaft werden zu lassen. Fast bekam ich das Gefühl, als würde ich nicht Mitch und Morrie zusammensitzen sehen, sondern als würde ich höchstpersönlich neben Morrie sitzen und mir von ihm die Welt erklären lassen.


    Die Taschentücher hatte ich immer griffbereit und ich mußte sie auch an vielen Stellen benutzen. Für den Leser, der das Leben verstehen möchte, es mit anderen Augen sehen mag und gerne philosophisch angehauchte Bücher liest, sind die Bücher von Mitch Albom ein absolutes Muss.


    "Nur einen Tag noch" wartet zum Glück schon auf mich. Und ich freue mich darauf, wieder in die Welt von Mitch Albom tauchen zu können.


    LG,
    Andrea

    Für mich das erste Buch von Mitch Albom. Aber die anderen beiden werde ich mir demnächst auf jeden Fall auch zulegen!


    Hier meine Rezi:


    So schließt sich der Kreis....


    Das komplette Buch über hatte ich diese melancholisch-traurige-sentimentale Stimmung, die man wohl braucht, um sich an ein solches Thema heranzuwagen. Anhang der Kurzbeschreibung im Innenband des Buches wußte ich ja schon, was auf mich zukommt.


    Einerseits ist die Handlung sehr traurig, denn es beginnt direkt mit dem Tod von Eddie. Doch ist der Tod wirklich das Ende? Oder ist er ein Anfang? Vielleicht der Anfang der Antworten, die man erst nach dem Tode bekommt?


    Eddie trifft nach seinem Tod fünf Menschen, deren Geschichte sich zu seinen Lebzeiten mit seiner eigenen überschnitten hat. Doch nicht alle Menschen kennt er wirklich. Manche hat er nur am Rande wahrgenommen und dennoch sind die Geschichten der beiden zusammen eine ganz große.


    An vielen Stellen mußte ich weinen, denn der Autor hat es wirklich geschafft, sich mit seinem sehr gefühlvollen Schreibstil schnell in mein Herz zu bohren. Andererseits stimmt dieses Buch aber auch zuversichtlich. Wäre es nicht schön, wenn wir alle nach dem Tod fünf Menschen begegnen würden, die uns im Nachhinein verstehen lassen, warum dieses oder jenes zu Lebzeiten passierte?


    Ist es nicht tröstlich, sich vorzustellen, dass verstorbene Menschen, die man geliebt hat, dort oben im Himmel auf uns warten? Und was ist letztendlich mit der Liebe? Geht sie wirklich über den Tod hinaus? Und spürt ein Mensch, der bereits tot ist, wirklich noch die Liebe, die ihm von einem lebenden Menschen zugeteilt wird?


    Fragen, die man sich während des Lesens sehr oft stellt. Die Antworten dazu sind eine schöne Vorstellung.


    Zu erwähnen sei noch, dass der Onkel des Autors ihm zu Lebzeiten seine Vorstellung vom Himmel genauso nähergebracht hat und Herr Albom sicher sehr sehr viel von den Erfahrungen seines Onkels mit in dieses Buch hineingenommen hat. Wünschen wir seinem Onkel, dass es ihm im Himmel tatsächlich so widerfahren ist. Sehr rührend ist auch das Foto des Onkels auf der letzten Seite, bei der die Tränen dann nur so strömten.


    Rundum: Ein sehr schönes Buch über das Leben, den Tod, die Liebe und all die Dinge, die wir uns zu Lebzeiten vielleicht nicht erklären können. Mitch Albom hat mich überzeugt und auf meinem Wunschzettel stehen bereits weitere Bücher dieses Autors.


    LG,
    Andrea

    Hier meine Rezension:


    Mütter können grausam sein!


    Was hab ich mal wieder gelacht! Wie all ihre Bücher, so ist auch dieses von Kerstin Gier wundervoll lustig geschrieben. Obwohl ich persönlich keine Kinder habe, so konnte ich mich dennoch sehr gut in das Leben der Protagonistin Conny hineinversetzen.


    Vom Mann verlassen sitzt sie auf einmal mutterseelenallein mit ihren zwei Kids in der Insektensiedlung fest, in der es vor Übermüttern nur so wimmelt. Alles dreht sich dort um den Wettkampf der Mütter, welches Kind denn nun das schlauste, schönste und wundervollste ist.


    Doch schnell kristallisiert sich heraus, dass es zwei Fronten gibt, die fast gegeneinander ankämpfen. Auf der einen Seite gibt es da die Mütter-Society, auf der anderen die Mütter-Mafia. Um nicht zuviel zu verraten, kann ich nur sagen, dass ich persönlich der Mütter-Mafia beitreten würde! Und das OBWOHL mein eigenes Kind natürlich das schönste, klügste und oberbegabteste überhaupt wäre!! :-)


    Sehr lustig waren auch immer die Postings der Mütter-Society zwischen den einzelnen Kapiteln. Die Damen haben nämlich eine eigene Homepage und dort wird gefachsimpelt, was das Zeug hält. Ich habe oft laut lachen müssen und dieses Buch war mir ein treuer Gefährte zwischen Husten und Schnupfen. Einen ganzen Tag hab ich mit Grippe und der Mütter-Mafia im Bett verbracht und schon fühl ich mich wesentlich besser. Es macht einfach gute Laune, die Bücher von Frau Gier zu lesen.


    Aber dennoch machte mich das Buch am Ende auch ganz rührselig. Als ich die Danksagung der Autorin an ihre eigene Mutter las, kullerten mir ein paar kleine Tränchen über die Wangen. Hach... einfach schön!


    Ich würde sagen: Kerstin Gier ist eine Koryphäe auf ihrem Gebiet der Schreiberei! Und sie soll einfach alles so lassen, wie es ist! Denn genau SO mag ich ihre Bücher!


    LG,
    Andrea

    Meine Rezension:


    Endlich hat mal jemand in sehr humorvoller Art eines geschafft: Eine Mischung aus den geschichtlichen Begebenheiten der Jahre 1967 bis 2003 und der Schilderung einer ziemlich normalen Reihenhausfamilie, in der sich mit Sicherheit viele Leser wiedererkennen werden.


    Dank des Autors durfte ich persönlich mich an Dinge erinnern, wie den ersten Spanienurlaub 1975, an Boris Beckers ersten Sieg in Wimbledon, an die Anfänge von Michael Jackson und und und.... als Kind der 69er war ich eben dabei!


    Würde mich jemand nach der Schreibweise von Herrn Jöricke fragen, so würde ich sie als charmant lustig, leicht gepfeffert, trocken, rasant und vor allem sehr gut gewählt beschreiben. Bei den Sexszenen (ja, die gab es tatsächlich auch!) nahm er nur ein ganz kleines Blatt vor den Mund, wobei er dabei eine sehr charmante Art und Weise hat, sie verblümt darzustellen, ohne dabei irgendwie "billig" oder "kitschig" zu wirken. Mir kam es fast vor, als würde er mit seinen Worten flirten und sehr oft zwinkert er dem Leser mit seinen Sätzen auch zu.


    Ich habe an soooo vielen Stellen dieses Buches laut lachen müssen. Das kenne ich sonst nur von lustigen Frauenbüchern, aber auch von Tommy Jaud und Sven Regener. Und gerade mit den beiden würde ich Herrn Jöricke, rein humoristisch gesehen, sehr gerne auf eine Stufe stellen.


    Es ist mir sehr leicht gefallen, das Buch recht zügig zu verschlingen. Zwei Nächte mit Herrn Jöricke und die Welt ist für mich in Ordnung ;-) Von Kapitel zu Kapitel (die übrigens sehr kurz gehalten sind, was mir persönlich sehr gefällt), wuchs die Neugier und die Lust auf "mehr". Und das bekam ich! Ich fand es äußerst witzig, dass die Kapitel am Ende immer noch einen "Cliffhanger" hatten, bei dem man einfach schmunzeln mußte.


    Wenn mich die Schuldirektoren dieser Welt um meine Meinung fragen würden, dann würde ich sagen, dass dieses Buch mal anstatt der langweiligen Geschichtsbücher in den Schulen als Pflichtlektüre ausgegeben werden sollte. SO würde lernen doch wenigstens Spaß machen!!


    Leider ist es (bisher) das einzige Buch des Autors, aber ich hoffe und bete, dass es nicht das letzte sein wird. Herr Jöricke: Ich brauch mehr von Ihnen und möchte gern noch weitere Nächte mit Ihnen verbringen ;-) Und ja, ich fand es am Ende des Buches schade, dass es schon zu ende war.


    LG,
    Andrea

    Meine Rezi:


    Ich weiß gar nicht, wo ich vor lauter Begeisterung anfangen soll. Einmal in dieses Buch abgetaucht, hat es mich nicht mehr losgelassen. Wir lernen Mikael (Kalle) Blomkvist als vertrauenswürdigen Journalisten kennen, der unter einem Vorwand in die Familiengeheimnisse der Familie Vanger eingeweiht wird. Er soll eine Biografie über die Familie schreiben, aber der eigentliche Grund soll sein, dass er das Verschwinden der damals 16jährigen Harriet aufklären soll. Bereits vor mehr als 40 Jahren war sie von einem auf den anderen Tag fort und ihr Großonkel Henrik Vanger kam nie über diesen Verlust hinweg, wurde jedes Jahr zu seinem Geburtstag durch eine Blume, die man ihm schickte daran erinnert und die Aufdeckung von Harriets Verschwinden hat ihn seitdem verfolgt.


    So tauchen wir immer wieder zurück zu dem Tag, an dem sie spurlos verschwand. Die Mischung aus der Jetzt-Zeit und der Vergangenheit, zwischen vergilbten Fotos, früher jungen und heute alten Menschen, wurde von Larrson sehr plastisch geschildert. Wenn ich zwischendurch, bedingt durch ganz irdische Verpflichtungen, nicht immer mit dem Lesen hätte aufhören müssen, hätte ich das Buch wohl in einem Rutsch verschlungen. Jedesmal wenn ich eine Pause einlegen mußte, konnte ich es kaum erwarten, weiterzulesen. Blomkvist und auch seine spätere Kollegin Salander werden beim Lesen automatisch zu Freunden des Lesers, bei denen man dachte, man würde sie im Stich lassen, wenn man nicht schnell weiterliest.


    Ich bin froh, dass ich "Vergebung" erst jetzt gelesen habe, wo es bereits alle 3 Bücher der Trilogie gibt, denn der zweite Teil liegt bereits hier neben mir und schreit förmlich danach, gelesen zu werden. Ich freue mich schon jetzt auf weitere Erlebnisse von Mikael Blomkvist, der hohes Potential hat, eine Lieblingsfigur in meinem literarischen Leben zu werden.


    Ganz nebenbei möchte ich auch einmal erwähnen, dass der Textaufbau des Buches sehr augenfreundlich ist. Manchmal ist es bei "dicken" Büchern so, dass die Schrift sehr klein gehalten ist, aber hier stimmt einfach alles. Für mich die perfekte Schriftgröße und auch der perfekte Zeilenabstand. Ein Buch, welches nicht eine Sekunde lang den Gedanken aufkommen läßt "Boah, sooooviel muss ich noch lesen?". Im Gegenteil: Je dünner das Buch am Ende wird, desto trauriger hat es mich gestimmt, dass das Ende bald erreicht ist.


    Was mich zudem sehr traurig werden läßt, ist die Tatsache, dass Stieg Larsson bereits verstorben ist. Seine Bücher erleben einen solchen Ruhm, den er nun gar nicht mehr mitbekommt. Mit diesen Augen gelesen, bekommt das Buch einen weiteren melancholischen Touch, der den Zauber und die Faszination des Ganzen ausmacht.


    Für mich bereits jetzt schon das Buch des Monats April 2008. Wenn die anderen beiden Teile genauso fesselnd sind (wovon ich stark ausgehe), so wird diese Trilogie einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal bekommen.


    LG,
    Andrea

    Meine Rezi:


    Natürlich habe ich Cupido gelesen und natürlich war ich sehr gespannt auf den zweiten Teil und wollte ihn dann auch lesen. Doch schon direkt am Anfang dieses Buches war mir klar, dass Jilliane Hoffman sich mit Morpheus keinen Gefallen getan hat.


    Die Story wirkt arg konstruiert und wirkt auf mich so, als wenn die Autorin nach dem Riesenerfolg von Cupido unbedingt schnell einen Nachfolger unters Volk werfen wollte bzw. mußte.


    Nachdem Cupido wirklich spannend war, ist die Geschichte um Morpheus höchstens minderwertig interessant. Von Spannung keine Spur. Ein viertel des Buches handelt von seinem Vorgänger, womit ich sagen möchte, dass ein Leser, der Cupido gar nicht kannte, mit diesem Buch noch weniger anfangen wird.


    Die Personen sind sehr flach beschrieben und oft machten mich lange Passagen richtig wütend, denn sie erzeugten Langeweile. Der "bla-bla"-Effekt ließ nicht lange auf sich warten. Selbst die Liebeszenen zwischen C. J. und Dominick waren wie aus einem Biologie-Buch abgeschrieben. Was auch sehr langatmig war, waren die Beschreibungen der staatsanwaltlichen Hintergründe.


    Blutszenen in dem Buch waren zwar vorhanden, aber auch bei ihnen wirkte alles sehr konstruiert und erzeugte keine Gänsehaut. Auch wer letztendlich "der Böse" in dem Buch war, merkt der aufmerksame Leser sehr schnell und so hatte nicht mal das Ende einen "Aha"-Effekt.


    Da ich auch "Vater unser" von Hoffman gelesen hatte und ebenso enttäuscht davon war, denke ich, dass Cupido ihr bestes Buch war und sie es dabei hätte belassen sollen. Ich zumindest werde mir keine Bücher dieser Autorin mehr kaufen.


    Schade, wenn man bedenkt, wie mitreißend Cupido war und was man aus Morpheus hätte machen können.


    LG,
    Andrea

    Meine Rezi:


    Zitat aus dem Buch: ´Und ich stellte fest, dass nicht nur das Vergesen eine Form des Erinnerns war, sondern auch das Erinnern eine Form des Vergessens.´


    Als Iris nach dem Tod ihrer Großmutter deren Haus erbt, kehrt sie ein Stück weit in ihre eigene Kindheit zurück. Nach und nach kommen Erinnerungen an schöne und auch an nicht so schöne Erlebnisse zurück.


    In einer wunderschönen Art des Schreibens erzählt uns Katharina Hagena die Geschichte rund um die Äpfelbäume, die in Berthas Garten stehen. Aus immer verschiedenen Sichtweisen erzählt sie uns die Geschichten von Iris´ Kindheit, aber auch von dem Leben ihrer Mutter, ihrer Großmutter, ihrer Cousinen und anderer Familienangehöriger.


    Wenn die Autorin den Geschmack von Apfelkernen beschreibt, so hat man fast das Gefühl, als könne man ihn auf der eigenen Zunge schmecken. Ich muss gestehen, dass ich noch nie einen Apfelkern gegessen habe, demnächst aber mit Sicherheit mal einen zerkauen werde, um zu sehen, ob der Geschmack der Beschreibung der Autorin nahekommt.


    Was Frau Hagena mit diesem Buch aber auch geschafft hat, ist, dass auch bei mir Erinnerungen an meine eigene Kindheit und vor allem auch an meine Großeltern hervorgerufen wurden. Ich konnte einige Parallelen finden und fühlte mich deshalb vielleicht so sehr zuhause in diesem Buch.


    Es sind die Erinnerungen von Iris, die uns durch all die Jahrzehnte hinweg begleiten. Ausgangspunkt ist aber immer die Jetzt-Zeit, mit der dieses Buch auch endet. Ich schlug das Buch mit einem warmen Gefühl im Herzen und feuchten Augen zu. Eine Erzählung, die einfach wunderschön ist, zum Erinnern einlädt und mich sicher auch in nächster Zeit noch nicht loslassen wird.


    In meinen Augen ist `Der Geschmack von Apfelkernen´ ein Buch, welches man unbedingt gelesen haben muss. So zart, so leicht, so tröstlich, so wunderschön....


    LG,
    Andrea

    Meien Rezi:


    Eine grandiose Idee wunderbar umgesetzt.


    Als der neunzehnjährige Taxifahrer Ed eines Tages eine Spielkarte in seinem Briefkasten entdeckt, auf der eine Botschaft steht, die er sich zunächst nicht erklären kann, weiß er überhaupt nicht, wie ihm geschieht. Doch schon bald merkt er, dass er Aufgaben erfüllen muss, wenn er an des Rätsels Lösung kommen will, WER ihm diese Karte zugeschickt hat. Nach und nach "arbeitet" er also die Nachrichten ab. Nur ist es mit dieser einen Karte nicht getan und er bekommt noch weitere Karten zugeschickt.


    Was bedeutet all das? Warum muss er in das Leben von anderen Menschen eingreifen? Sich um sie kümmern? Vielleicht ihr Leben verändern? Und vor allem: Wer spielt dieses Spiel mit ihm? Ist es überhaupt ein Spiel?


    Markus Zusak beschreibt auf wundervolle Art und Weise, wie sich das Leben von Ed, seinen Freunden und den Menschen, um die es in den Botschaften geht, verändert. Sehr humorvoll beschreibt Zusak die Geschichte, die den Leser nicht mehr losläßt, hat er sich einmal darauf eingelassen. Sehr witzig fand ich die "Beziehung" von Ed zu seinem Hund, den er liebevoll den "Türsteher" nennt und der mit ihm zusammen Kaffee trinkt! Ein Hund! Kaffee!! Zusak hat einen sehr einfachen Schreibstil. Ohne Schnörkel und viel Tammtamm erzählt er uns die Geschichte von Ed und zieht uns damit in seinen Bann.


    Doch nicht nur Ed bekommt Botschaften.... denn auch der Leser kann sich am Ende des Buches sicher sein, dass er selber eine Botschaft bekommen hat. Welche das ist, werde ich hier natürlich nicht sagen, denn Ihr müßt das Buch selber lesen.


    Ich bin absolut begeistert von diesem Roman. Genauso war ich es auch schon von der "Bücherdiebin", dem zweiten Romans des Autors. Und nun warte ich händeringend auf neuen Lesestoff von Markus Zusak, denn ich möchte ihn in Zukunft nicht mehr in meinem Bücherregal missen. Und wenn ich vor ein paar Tagen in der Rezension zur "Bücherdiebin" schrieb, dass es für mich das Buch des Monats März 2008 ist, so muss ich nun dieses Buch noch dazufügen. Für mich ist Markus Zusak der Autor des Monats.


    Dieses Buch wird noch lange in mir wirken und ich werde mir sicher auch noch oft ähnliche Fragen stellen, wie die, die Ed sich in dem "Joker" gestellt hat. Und die Botschaft? Ich habe sie angenommen..... und wünschte, ein jeder von uns könnte dies tun.


    LG,
    Andrea

    Meine Rezension:


    Ein lustiges Buch zu schreiben über eine Protagonistin, die eigentlich mit ihrem Leben abgeschlossen hat, ist sicher kein leichtes Unterfangen, aber Kerstin Gier hat diese "Aufgabe" mit Bravour gemeistert. Und noch mehr: Sie hat mich begeistert!


    Ich habe mich in vielen Dingen total wieder erkannt. Vielleicht mag es daran liegen, dass auch ich durchs Leben singele und mich dann und wann in Single-Börsen aufgehalten habe, aber vielleicht lag es aber auch daran, dass Frau Gier einen ähnlich schwarzen Humor hat wie ich. Viele ihrer lustigen Sätze (und davon gab es REICHLICH!) habe ich zunächst still gelesen und dann laut... das mach ich sonst nie! Ich schwöre! Aber ich mußte diese Worte aus meinem eigenen Mund hören, denn jedesmal habe ich gedacht "Sie schreibt wie ich rede!" Und das ist ein absolutes Kompliment, denn ich liebe Bücher, die über den gleichen Humor verfügen wie ich selber.


    Die ganze Geschichte in diesem Buch ist an sich äußerst peinlich. Man stelle sich mal vor, man will sein Leben beenden und schreibt dazu Abschiedsbriefe (die echt gesalzen sind!) an Freunde, Familie und Bekannte. Und dann? Hat man die Schlaftabletten schon alle beisammen und es passieren Dinge, die einem den großen letzten Auftritt vermasseln. Die Briefe sind aber schon alle verschickt und nun wird man mit den Empfängern dieser Briefe konfrontiert! Hallo????? Ich glaube, ich würde mein Leben eine zeitlang abgeben wollen und es von anderen leben lassen wollen.


    Kerstin Gier hat es geschafft, mich mit ihrem lustig-lockeren-direkten-schnellen-flüssigen Schreibstil in ihren Bann zu ziehen. Bisher kannte ich nur ihre älteren Bücher, werde mir aber in nächster Zeit auch ihre neuen Bücher zu Gemüte führen. In meinem Bücherregal werden ihre Romane von nun an direkt neben denen von Sophie Kinsella stehen.


    Sie möchten lachen? Eine zeitlang in eine fremde Welt abtauchen, die an sich ernst sich, sich selber aber gar nicht soooo ernst nimmt? Sie möchten teilweise in einen Spiegel schauen und sich selbst darin erkennen? Und Sie möchten sogar das Nachwort der Autorin noch lustig finden? Dann greifen Sie zu den Büchern von Frau Gier und Sie werden Muskelkater vor Lachen bekommen! Einfach nur herrlich!!


    LG,
    Andrea

    Meine Rezension:


    Lediglich einen Tag habe ich gebraucht, um die 592 Seiten der Bücherdiebin förmlich zu verschlingen. Normalerweise liest man Bücher, die aus der Sicht des Hauptdarstellers, des Mörders, des Opfers, des Liebenden oder eines anderen Menschen erzählt wird. Doch ich persönlich habe noch nie ein Buch gelesen, welches aus der Sicht des Todes geschrieben wird.


    Markus Zusak macht in seinem Roman den Tod zum Hauptdarsteller und gibt ihm menschliche Züge. Der Autor schafft es sogar, dass man sich auf eine gewisse Art und Weise mit dem Tod auseinandersetzt und sich fast mit ihm anfreundet. Denn in diesem Fall ist der Tod mehr als nur ein Bote, der die Menschen aus dem Leben holt. In diesem Fall hat der Tod ein Herz und eine Seele.


    In einer sehr leicht geschriebenen Art und Weise erzählt der Tod vom Leben der Bücherdiebin Liesel. Als Liesel das allererste Buch im Alter von 10 Jahren stiehlt, versinkt sie quasi in den Sog und die Faszination, die Worte in ihr auslösen können. Sehr oft habe ich mich in den Beschreibungen wiedererkannt, da auch ich eine Buchliebhaberin bin. Ich kenne das Gefühl, an Büchern zu riechen oder aber sie mit den Händen zu berühren und dabei ganz tiefe Emotionen zu spüren.


    Die Bücherdiebin wird auch Ihnen etwas stehlen. Nämlich Zeit. Aber diese werden Sie ihr, sofern Sie sich auf diese sehr phantasievolle Reise einlassen, gerne geben. Die Randgeschichte dieses Buches spielt im zweiten Weltkrieg und gibt dem Leser die Möglichkeit, sich an die schreckliche Zeit von damals zu erinnern, die die meisten von uns ja nur aus dem Schulunterricht oder Lehrbüchern kennen. Liesel hat Freunde in ihrem Leben, die teilweise ihre Leseleidenschaft teilen und sie noch mehr zu etwas sehr Besonderem machen. Doch werden diese Menschen Liesel ihr ganzes Leben lang begleiten oder aber wird der Tod an ihre Stelle rücken?


    Mich hat das Buch, vor allem am Ende, auch sehr zum weinen gebracht. Nicht nur wegen der Dinge, die in dem Roman geschehen sondern vor allem auch, weil es mich sehr zum Nachdenken angeregt hat. Machen wir immer das Richtige in diesem Leben? Handeln wir immer so, wie es unser Herz es uns sagt? Würden wir anders handeln, wenn wir wüßten, dass der Tod schon an unserer Seite spazierengeht? Dieses Buch ist sehr einfühlsam, emotional und irgendwie auch zärtlich geschrieben. Wobei ich diese Zärtlichkeit nun mehr den Büchern gegenüber sehe.


    Und es zeigt auch, dass man Worte so sehr lieben kann, dass man sie nicht nur liest, sondern vielleicht auch gerne niederschreibt. Und wenn man Glück hat, so überlebt das Papier sogar über Jahrzehnte hinweg. Papier ist geduldig. Und der Tod manchmal auch.


    Für mich das Buch des Monats März 2008, welches ich vor allem jedem Buchliebhaber sehr ans Herz legen möchte! Die Zeichnungen, die dieses Buch zudem bildhaft machen, runden den tollen Gesamteindruck ab.


    Und so beklemmend, wie einem das Thema "Tod" nun auch vorkommen mag, genauso tröstlich ist dieses Buch auch. Denn wüßte ich, dass der Tod so wäre, wie Zusak in beschreibt, so würde ich ihm meine Seele am Ende meines Lebens, gerne in die Hände legen.


    Das andere Buch des Autors "Der Joker" habe ich direkt bestellt und ich hoffe, dass Markus Zusak mich damit wieder genauso in seinen Bann ziehen wird.


    LG,
    Andrea

    Meine Rezension:


    Ich weiß gar nicht, ob es jemals ein Buch gab, welches 18 Jahre nachdem der Vorgänger erschien, als Fortsetzung veröffentlicht wurde. Natürlich habe ich vor ein paar Jahren bereits "Die Säulen der Erde" von Follett verschlungen. Auch alle anderen Bücher von ihm habe ich gelesen, wobei mir seine historischen Romane (hier sei vor allem auch "Die Pfeiler der Macht" erwähnt) immer am besten gefallen haben.


    "Die Tore der Welt" ist in erster Linie erstmal wunderschön anzuschauen. In echtem Leinen gebunden und mit einem roten Lesebändchen versehen, ist es ein Schmuckstück für jeden Buchliebhaber. Die Seiten sind hauchdünn und zart, was bei einem 1200-Seiten Buch auch so sein sollte; könnte man es sonst ja kaum halten.


    Dieser Roman ist nicht wirklich eine Fortsetzung von den Säulen der Erde. Denn während es in dem ersten Teil um den Bau der Kathedrale in der fiktiven Stadt Kingsbridge geht, spielt die aktuelle Geschichte nun 200 Jahre später rund um die Kathedrale. Ein wenig lernt der Leser über den Bau einer Brücke, aber auch dieser spielt nicht die Hauptrolle in diesem Roman.


    Vielmehr ist es das Leben der drei Freunde Caris, Gwenda und Merthin, welches wir durch Jahrzehnte hinweg begleiten. Wir erleben mit ihnen Höhen und Tiefen der Liebe, der Trennung, der Krankheit und der beruflichen Belange.


    Folletts sehr einfacher Schreibstil macht es dem Leser leicht, die 1200 Seiten sehr zügig durchzulesen. Leider muss ich anmerken, dass einige Textpassagen sehr langatmig waren und auch mit weniger Beschreibung der Handlung der Geschichte ausgekommen wäre. Allerdings schreibt Follett auch in diesem Roman wieder sehr spannungsnah insofern, dass man wissen möchte, was aus den Personen wird. Wie sie sich weiterentwickeln, was ihnen das Leben im 14. Jahrhundert beschert.


    Und wieder einmal wird der Leser daran erinnert (und das ist ja in den meisten historischen Romanen so), dass die Gesetze der damaligen Zeit einfach unglaublich waren und wir uns glücklich schätzen können, in der heutigen Zeit zu leben. Nichtsdestotrotz tauche ich immer wieder gerne in die damalige Zeit zurück. Aber eben nur als Besucher.


    Alles in allem hat Follett wieder einen wunderschönen Roman geschaffen, doch wenn ich ehrlich bin, hat er insgesamt für mich nicht die gleiche Faszination ausgeübt, wie damals "Die Säulen der Erde". Dennoch gehe ich davon aus, dass auch dieses Buch wieder über Jahrzehnte hinweg ein Bestseller sein wird. Schon allein deshalb, weil jeder Follett-Fan danach greifen wird. Er wird auch nicht enttäuscht werden, aber man sollte seine Erwartungen auch nicht ZU hoch setzen. "Die Säulen der Erde" war und bleibt nun mal das Original und obwohl diese Fortsetzung toll ist, hat sie für mich nicht den gleichen Charme ausgeübt wie ihr Vorgänger.


    LG,
    Andrea

    Meine Rezension:


    Dieses Geschenkbuch habe ich mir selber geschenkt. Es lädt ein, sich ein paar Minuten "Auszeit vom Leben" zu nehmen und abzutauchen in eine leicht verständliche und dennoch philosophische Seelenwelt.


    In diesem bezaubernden Buch beschreibt der Autor auf kindgerechte Art und Weise, wie unsere Seele "funktioniert". Fast meint man, man könnte den Seelenvogel, der in jedem von uns lebt, anfassen. Er scheint zum Greifen nah.


    Ich liebe Bücher, die so einfach gehalten sind. Ohne viel Schnörkel und Tammtamm. Und dennoch haben sie mehr zu sagen, als es auf den ersten Blick scheint.


    Die Bilder des Vogels sind ebenso einfach wie der Text. Richtig wertvoll ist die Idee, die hinter diesen Zeilen steckt und vor allem die Botschaft, die der Autor uns mit diesem Buch geben möchte.


    Leicht verständlich für die Menschen, die einen Seelenvogel in sich haben. Also für jeden.


    Ein wundervolles Geschenk für liebe Mitmenschen!


    LG,
    Andrea

    Meine Rezension:


    "Es gibt nur eine einzige Sünde. Und das ist der Diebstahl ... Wenn Du eine Lüge erzählst, stiehlst Du dem anderen das Recht auf die Wahrheit."


    Dieser Satz ist ein Zitat aus dem wunderschönen Roman von Khaled Hosseini und zugleich hat mich dieser Satz unheimlich berührt, denn er sagt genau das aus, worum es in diesem Buch geht. Wir lernen zwei Jungs kennen, deren größtes Hobby es ist, sich als Drachenläufer zu beweisen. Die beiden Jungs bewegen sich in verschiedenen Gesellschaftsschichten und eines Tages passiert ein Vorfall, der diese wunderbare Freundschaft trübt. Einer der beiden begeht einen furchtbaren Fehler, der ihm noch jahrelang im Kopf und vor allem in der Seele hinterherschleicht. Im Nachhinein bekommt der Junge die Möglichkeit, seinen gemachten Fehler wieder gut zu machen. Aber wird er diese Chance nutzen?


    Das Buch hat mich sehr berührt und an zwei Passagen bekam ich feuchte Augen. Der Autor schreibt in einem wundervollen Stil, der es leicht macht, das Buch in einem Rutsch durchzulesen. Anfangs ist es ungewohnt, afghanische Begriffe und vor allem Namen zu lesen, aber im Laufe der Zeit gewöhnt man sich schnell daran.


    Ich habe das Buch mit einem leicht wehleidigen Gefühl zugeklappt. Denn eigentlich würde ich gerne wissen, wie es mit den Protagonisten nun weitergeht. Was wird aus ihnen, wenn ich nicht mehr Teil ihrer Geschichte sein kann? Solche Geschichten sind es letztendlich, die sich lange in meinem Gehirn festsetzen. Ich glaube, ich werde noch eine ganze zeitlang an Amir und all die anderen, mir sehr liebgewonnen Menschen, denken.


    Ein wundervolles Buch über die Freundschaft, ihre Tücken, aber vor allem auch über ihre Beständigkeit bis über den Tod hinaus.


    LG,
    Andrea

    Meine Rezension:


    Was mich am meisten an den Büchern von Sabine Kornbichler begeistert, ist die Intensität mit der sie Gefühle zum Ausdruck bringt. In all ihren Büchern habe ich ein Stückchen von mir gefunden. Vielleicht eigene Erlebnisse, Erfahrungen, Gedanken, Träumereien. Und auch in diesem Buch hat Frau Kornbichler es wieder einmal geschafft, mich ein Stück weit selber zu sehen.


    Drei Freundinnen, die sich wie Schwestern fühlen, verstehen sich zunächst prächtig und gehen viele Jahre durch dick und dünn. Doch nachdem Ariane den Freundinnen mitteilt, dass der Vater ihrer Tochter gar nicht der richtige Vater ist, fragt man sich sehr schnell "Was ist wahr und was nicht?" Und vor allem "Kann diese Freundschaft dieser Wahrheitsprüfung standhalten"?


    Frau Kornbichler beschreibt in ihrer einfühlsamen Art, wie Sophie sich auf den Weg macht, den Vater von Svenja zu finden. Sehr spannend geschrieben, lernen wir mit ihr zusammen Menschen kennen, die sich zunächst untereinander fremd sind. Aber immer mehr und mehr setzt sich ein Netz zusammen, aus dem Sophie nicht mehr zu entrinnen scheint. Das Lügennest wird größer und größer bis zum Schluss der Vorhang fällt und die Wahrheit ans Licht kommt. Eine Wahrheit, mit der ich bis kurz vor der Eröffnung nicht gerechnet hätte.


    Wie alle Bücher von Sabine Kornbichler, wird auch dieses hier einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal finden. Kaum eine deutsche Autorin schreibt gleichzeitig so spannend, fesselnd, mitreißend und doch so gefühlvoll, dass man das Buch mit einer Gänsehaut schließt und sich fragt "Wie geht es wohl weiter mit den Hauptdarstellern dieses Buches?" Die Geschichte wird mich sicher noch ein paar Tage verfolgen.



    LG,
    Andrea