Beiträge von Andreas I.

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    Original von ginger ale



    Allerdings muss ich sagen, dass mir dieser Roman etwas zu vollgepackt war mit mehr oder weniger schicksalhaften Wendungen. Für mich hätten es ein paar Umdrehungen weniger sein dürfen, die Wirkung wäre dann größer gewesen.
    Die Protagonistin Romy fand ich sympathisch, sie konnte (für mich) aber nicht so richtig an Tiefe gewinnen. Da fehlte etwas... schwer zu sagen, was genau.


    Einiges dürfte wohl auf die Kappe der Ensemble-Struktur gehen, die dem Thema Theater angemessen ist, aber durch viele starke (Haupt)Figuren zu Lasten der titelgebende Figur Romy geht. Und wie das so ist: wenn du viele Schicksale anschiebst, musst du viele Erzählsprünge lösen. Ich freu mich, dass es dir trotzdem gefallen hat und hoffe den anderen soweit auch ;-)

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    Original von Elbereth



    Frage an Andreas: war es Dir zu happy End-mäßig, wenn Artjom sich als geläutert herausgestellt hätte und bei Romy geblieben wäre?



    Ja, tatsächlich. Tragödie und Komödie geben sich bei mir immer die Hand und da ich wusste, wie er gestrickt ist, konnte es kein Happy End geben. Allerdings sehe ich ihn nicht als wirklich böse. Er hat gelitten und träumte von Freiheit. Dass er die mit einem Menschen erreichen kann statt mit Geld - DAS hat er nie verstanden.

    Ihr Lieben,


    ich bin eine Woche unterwegs. Werde aber versuchen, regelmäßig in ein Internetcafe zu gehen. Kann daher sein, dass ich mit den Antworten nicht ganz so flott wie üblich bin.
    LG
    Andreas

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    Original von Elbereth
    Du bleibst STUNDEN vor dem leeren Bildschirm sitzen??
    Das klingt echt frustig und vor allem nach echter Willensstärke !


    Der Teufel hat manchmal weiße, rechteckige Augen ...

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    Original von Rouge
    Ich hätte auch mal eine Frage:
    Arbeitest Du schon wieder an einem neuen Buch?? Und kannst Du schon verraten, um welches Thema es sich dabei handelt und wann es ungefähr erscheinen wird??


    Ja, ich habe vor zwei Wochen angefangen. Im Mittelpunkt wird eine 93 Jahre alte Dame und ihr Mittzwanziger Physiotherapeuth stehen. Die alte Dame, hoch geachtet in ihrer Stadt, zettelt mit einer Anzeige, die sie in der Zeitung schaltet, einen ungeheurer Skandal an, denn sie will zum Nacktbadestrand gefahren werden ...


    Wird im Herbst 2017 erscheinen.

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    Original von Elbereth
    Erzähl mal, wie Du arbeitest!
    Wann schreibst Du am liebsten? Im Morgengrauen oder doch die Nächte durch?


    Wie hälst Du es mit der Schreibdisziplin? Was machst Du, wenn Du mal einen Hänger hast??


    Ich arbeite, wie viele anderen auch: von 9.00-17.00 etwa. Natürlich verschiebt sich das schon mal, aber im Großen und Ganzen ist es so. Nachts kann ich nicht, weil ich keine Konzentration habe, wenn ich müde bin.


    Und ohne Disziplin geht in meinem Beruf GAR NICHTS.


    Und Blackouts oder Blocks kann ich mir schlicht nicht leisten, also habe ich auch keine. Wenn ich hänge, bleibe ich vor dem Bildschirm sitzen. Solange, wie es eben dauert. Und wenn es sechs oder sieben Stunden sind. Dann bleibt immerhin noch eine zum Arbeiten.


    Wie gesagt: ohne Disziplin geht es nicht.


    Ich sehe schon: als Figur funktioniert er ganz gut ;-))

    [/quote] Das kann ich auch so unterscheiben. Ich finde es auch nicht sehr wahrscheinlich, dass die ganzen Alten aus dem Dorf wirklich so alleine und ohne fremde Hilfe es schaffe, das Theater zu bauen. Das ist doch schwere körperliche Arbeit und es müssen ja auch Leute da sein, die sich mit dem ganzen gut auskennen.
    Und jedesmal, wenn Romy das Geld ausgeht, schafft es Emile wieder etwas ganz billig und gebraucht aufzutreiben. Das finde ich auch recht realitätsfern.[/quote]


    Also: Die Menschen in der Ex-DDR waren die Weltmeister der Improvisation, weil eben nie etwas da war, was sie hätten kaufen können. Die konnten praktisch alles nachbauen. Und einem Schreiner oder Dachdecker oder Elektriker ist es egal, an was er baut: er baut, weil er es kann. Die Großzerlitscher bauen nicht nach Plan, sondern so, wie sie es für richtig halten.


    Vielleicht erinnert sich die eine oder andere noch den den "Auswanderer" Conny Reimann (aus dem Fernsehen). Der hat Häuser gebaut - alleine. Ohne Plan oder Architekt.


    Und was das Alter betrifft: Mein Vater ist fast 80 und hat vor drei Jahren den Dachboden seines Hauses alleineausgebaut: Dämmung, Rigpis, Spachtel. Ich weiß bis heute nicht, wie er das gemacht hat, aber er hat.


    Ich bin handwerklich leider nicht geschickt, aber ich weiß, was möglich ist, wenn man es will, weil ich es gesehen habe.

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    Original von Elbereth
    S. 234 geht es noch schlimmer? Der Typ mit dem hübschen Mädel auf dem Schoß, der weder Namen noch Tun kennt.
    Egal, was noch kommt, ob er eine schreckliche Kindheit hatte oder auf der Suche nach DER großen Liebe enttäuscht wurde. Er ist ein Endzeitarsc.. Nee er ist echt raus.


    Autorenfrage: (reelle Person im Sinn?) nein selbstredend nicht, aber offenbar hält sich dieser Waschmittelzwerg für einen Künstler. Dafür eine tatsächliche Vorlage im Sinn gehabt?? Also jemand, der einen Mini- Erfolg auf einem anderen Sektor verzeichnen konnte und meint, die Welt wäre in ärmerer Ort ohne ihn? :gruebel
    Oder ist er ein "worst-case-Charakter"??


    Natürlich gibt es solche Typen - vor allem unter Schauspieler, aber nicht nur da. Und natürlich werde ich keine Namen nenne ... und: den Humor nicht verlieren. Ben ist ein großes Kind ...

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    Original von Elbereth
    Und gleich die nächste Frage: Du hast lange Zeit Drehbücher geschrieben. Warum danach Romane? Und: was gefällt Dir besser, was ist "einfacher" und wo steckt Dein Herzblut?


    In den Romane steckt am meisten Herzblut, weil es auch am meisten ICH bin. In Drehbücher wird ständig herumgedoktert und manchmal erkennst du deinen eigenes Skript nicht wieder. Wenn das leben ein Wunschkonzert wäre, würde ich für den Rest meiner Tage Romane schreiben wollen.

    Naja, sagen wir so: es gab Ärger im Paradies. Ich hatte nie vor, Dumont zu verlassen, aber zum Schluss haben sie es mir sehr, sehr, sehr leicht gemacht. Jetzt bin ich bei Suhrkamp/Insel und sehr glücklich mit dieser Entscheidung.

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    Original von Elbereth
    Naja, fest steht, dass sie mit voller Absicht ein Essen zu sich genommen hat, das für jemanden wie sie absolut nicht geeignet ist.


    Gift passt irgendwie nicht zu dem Bild was ich von ihr habe :gruebel


    Was mich interessieren würde:
    wie kommt man auf solche Ortsnamen?


    Nein, kein Gift. Nur fettes Essen ;-)

    S.11
    ehe sich die erste Szene als eben solche entpuppt, ging ich kurz von einem rituellen Selbst-/Sektenmord aus.. war das Absicht, oder ist das meiner morbiden Vorstellung geschuldet ?


    Ich wollte mal anders einsteigen, gegen jede Erwartung. Im übrigen wird bei Shakespeare grundsätzlich viel gemordet. Ich fand es passend so einzusteigen - eine kleine Querverbindung zu Shakespeare zu legen. Hier und da habe ich mir auch erlaubt, ein paar berühmte Zitate einzustreuen, beziehungsweise sie anzupassen: "Der Rest war Schmollen" zBp. entspricht dem letzten Satz in Hamlet - Der Rest war Schweigen. Es gibt überall so kleine Anspielungen. Bin gespannt, ob ihr sie alle findet ;-)



    Auf S. 17 heißt es .."Einstieg nach Graf Paris´Tod!" ich dachte genau diesen Tod haben sie gestrichen? ich bin da etwas verwirrt... :gruebel[/quote]


    Ja, haben sie, daher steigen sie IM TEXT nach dessen Duell (und Tod) mit Romeo im Mausoleum/Krypta/Grabstätte der Capulets ein.

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    Original von Blackie
    Dass das Ganze im Erzgebirge spielen soll, kann ich - bis auf die Pyramiden und das Neinerlaa - noch nicht so richtig "glauben". ;) Immerhin wohne ich seit 10 Jahren hier, aber Groß- und Kleinzscherlitsch klingen eher nach meiner alten Heimat in Thüringen, wo es noch solche klitzkleinen Dörfer mit einem Bus pro Tag gibt...


    Es war ein harter Kampf, es dort spielen zu lassen. "Man" war nicht begeistert - auch unter Vermarktungsgründen. Aber ich war stur - und jetzt Erzgebirge.


    Das Glücksbüro im Amt.
    Die Traumtänzer in einer Förderschule.
    Romy im Erzgebirge.


    Kann keiner sagen, dass ich es mir leicht mache ;-))

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    Original von Rouge
    Das Cover gefällt mir auch gut, es ist auch etwas ähnlich wie das von dem "Club". Das dient wohl so als Erkennungszeichen für die Romane des Autors.


    Das nächste Buch wird Im Cover anders - versprochen. Marketing hin oder her ;-)

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    Original von LauraJane
    Das Cover gefällt mir auch, passt aber nicht so ganz zum Klappentext.


    Ja, das stimmt. Der Buchhandel verlangt (leider) nach Labeln. Damit jedes Buch möglichst einfach zuzuordnen ist. Das schafft Ordnung sorgt aber auch dafür, das es Bücher schwer haben, die thematisch zwischen gängigen Genres liegen oder gar außerhalb.


    Meine Bücher werden offiziell als "Frauenbücher" vermarktet. Dabei geht es - wie bei den anderen Titeln auch - nur am Rand um Liebe und Romantik.


    Ich hoffe aber, es gefällt trotzdem ;-))


    LG
    A.

    ... ich bin soweit im Land.


    Kann sein, dass ich irgendwann im Mai mal ein paar Tage weg bin, aber grundsätzlich ginge das. Oh, warte, auf Lovelybooks läuft die Leserunde um Mai herum an. Morgen endet die Bewerbungsfrist. Dann doch besser später.


    Anfang Juni?
    LG
    Andreas