Beiträge von Mia_liest

    „Erbarmen“ von Jussi Adler-Olsen ist der Auftaktband einer Thrillerreihe um den Ermittler Carl Mørck, welcher im Februar 2011 das erste Mal im Deutschen Taschenbuchverlag erschienen ist.


    Für das neu eingerichtete Sonderdezernat Q, welches sich um ältere ungelöste Fälle kümmern soll, wird relativ schnell der bei seinen Kollegen unbeliebte Ermittler Carl Mørck auserkoren. Quasi um ihn auf elegante Weise zu „entsorgen“. Zusammen mit seinem Assistenten Hafez el-Assad rollt der Kommissar den Fall einer vor fünf Jahren verschwundenen Politikerin wieder auf und geht der Frage nach, ob sie seinerzeit wirklich den Tod durch ertrinken gefunden hat.


    Der Einstieg in die Story erfolgt sehr schleppend und träge. Eine gefühlte Ewigkeit lang geht es lediglich um den allseits sehr unbeliebten und umstrittenen Kommissar Carl Mørck und wie man sich ihm auf elegante Weise entledigen könnte. Ihn zum Leiter des just neu gegründeten Sonderdezernats Q quasi zu befördern, kommt allen sehr gelegen. Ihm zur Seite wird der Syrer Hafez el-Assad gestellt, mehr oder weniger als „Mädchen für alles“. Assad ist kein Polizist und trotzdem arbeitet er sich mit seiner unkonventionellen Art mehr und mehr in den Fall der verschwundenen Politikerin ein und ist – zumindest zu Beginn – deutlich besser in die Aktenlage involviert, als sein „Chef“.


    Ist Carl Mørck schon ein komischer Vogel, mit dem ich als Leser nicht wirklich warm geworden bin, so ist Assad noch um einiges kauziger und merkwürdiger. Man kommt kaum um die Frage herum, wie in Herrgotts Namen dieser Mann (angeblich Flüchtling aus Syrien, dessen Vergangenheit einige Geheimnisse umwehen) es überhaupt geschafft hat, einen Job bei der Polizei zu bekommen. Und sei es nur als Putzhilfe, denn für diese Tätigkeit wurde er ja ursprünglich eingestellt.


    Gut gefallen hat mir das Arbeiten mit zwei Erzählsträngen – einmal aus Sicht des Ermittlers und einmal aus der Perspektive der verschwundenen Politikerin – die am Ende im großen Showdown zusammen geführt werden. Das war aber fast schon das einzig Positive für meinen Lesergeschmack! Vielleicht noch der hin und wieder durchblitzende skandinavische Humor sei lobend erwähnt.


    Der Roman wurde als „dämonischer Psychothriller“ angekündigt, entpuppt sich jedoch als etwas langatmiger und sehr konstruierter Krimi, der durch klassische Ermittlungsarbeit getragen wird. Einen Spannungsbogen sucht man vergebens. Selbst die Schlußszene wirkt erschreckend flach und in keinster weise psychologisch packend.


    Fazit:
    Sehr skurriler, etwas hölzerner Krimi, jedoch keinesfalls der versprochene packende Psychothriller! Phasenweise langatmig und unrealistisch anmutend. Lediglich das Entwicklungspotential welches in der Rolle des Assad schlummert, würde mich noch ein weiteres Mal zu einem Band dieser Reihe greifen lassen. Mehr als sechs Punkte waren für meinen Geschmack leider nicht drin.

    Regelrechte Leserituale habe ich nicht. Ausser, dass ich jeden Abend im Bett vorm Einschlafen lese. Ja, lesen muss .... sonst kann ich nicht einschlafen :sleep


    Ansonsten versuche ich in jeder sich bietenden freien Minute mein aktuelles Buch weiterzulesen. Und wenn es nur ein kurzes Kapitel ist. Andere machen Raucherpausen, ich eben Lesepausen.
    Und wenn am Abend nichts anderes auf dem Plan steht, dann verschwinde ich auch schon mal ganz gerne so gegen 20 / 20:30 Uhr in mein Bettchen zum lesen.

    „Das Leben der Wünsche“ ist ein Roman von Thomas Glavinic, welcher im April 2011 im Deutschen Taschenbuch Verlag erschienen ist. Es handelt sich um den zweiten Band der Jonas-Reihe.


    Erzählt wird die Lebensgeschichte von Jonas. Er ist verheiratet, Vater zweier Kinder, Werbetexter von Beruf und führt eigentlich ein ganz normales Leben. Eigentlich. Denn obwohl er jederzeit behaupten würde seine Frau zu lieben, unterhält er eine ziemlich rege aussereheliche Beziehung, die immer mehr Raum in seinem Handeln und Denken einnimmt.
    Eines Tages macht ihm ein völlig unbekannter Mann das Angebot, dass er ihm drei Wünsche erfüllen wird. Aber es müssen Wünsche sein, die er sich wirklich und wahrhaftig aus tiefstem Herzen wünscht. Jonas hält das zuerst für ausgemachten Blödsinn, stellt aber recht schnell fest, dass es fortan zu erheblichen, teils sehr dramatischen Veränderungen in seinem Leben und zu diversen Merkwürdigkeiten in seinem direkten Umfeld kommt. Sollte es also wirklich möglich sein, dass seine Wünsche in Erfüllung gehen?


    Thomas Glavinic hat mit „Das Leben der Wünsche“ zweifelsfrei einen Roman geschrieben, der die Leserschaft spaltet. Was sich sehr schön anhand der vielen, sehr unterschiedlichen Rezensionen und Meinungen erkennen lässt. Und genau diese Tatsache hat mich neugierig zu diesem Buch greifen lassen.


    Der Schreibstil ist in der Tat etwas gewöhnungsbedürftig. Das konsequente Weglassen von Anführungszeichen bei Dialogen zum Beispiel …. und davon kommen eine Menge vor …. scheint im ersten Moment dazu beizutragen, dass es unübersichtlich wirkt. Dies fällt jedoch nach der Einlesephase nicht mehr wirklich ins Gewicht.
    Viel mehr gestört hat mich, dass so viele Fragen, die in der Geschichte aufgeworfen wurden, am Ende nicht beantwortet werden. Es passiert nur sehr selten, dass ich nach Beendigung einer Lektüre nicht genau weiß, was genau mir eigentlich der Autor vermitteln wollte. Thomas Glavinic ist es gelungen, mir dieses Fragezeichen ins Gesicht zu projizieren.


    Zu Jonas, dem Protagonisten dieser Geschichte, fand ich nicht so recht Zugang. Trotz der wirklich dramatischen Geschehnisse, die sein Leben gehörig ins Wanken bringen, wirkt er erstaunlich flach und farblos auf mich. Sein Leben erscheint lediglich als eine Aneinanderreihung von Zufällen, Taten und Geschehnissen, durch die es sich tagtäglich zu wurschteln gilt. Ebenso erging es mir als Leser: Etwas zu vollgestopft und überladen war mir die ganze Handlung, alles plätscherte einfach so vor sich hin. Gleichbleibend grau, egal was auch gerade passierte.
    Die Einen mögen dies nun als höchste literarische Kost titulieren, wieder Andere finden, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Für meinen persönlichen Lesergeschmack liegt die „Wahrheit“ irgendwo dazwischen.


    Mein Fazit:
    Der Autor hat ein sehr interessantes Grundthema etwas skurril, aber keineswegs unlesbar umgesetzt. Vieles was Jonas erlebt, erscheint nicht nur ihm surreal, sondern hinterließ auch bei mir ein ebensolches Gefühl. Der Roman beantwortet nicht alle Fragen, lässt so dem Leser eigenen Raum zum Interpretieren und ist unter dem Strich betrachtet eine Abwechslung im belletristischen Bücherregal. Mir war dieses irgendwie „andere“ Leseerlebnis solide sechs Sterne wert.

    „Der Kruzifix Killer“ ist der erste Band der Thriller-Reihe um das Ermittlerduo Robert Hunter und Carlos Garcia von Chris Carter, welcher im Juni 2009 im Ullstein-Verlag erschienen ist.


    Robert Hunter bekommt es mit einem Mörder zu tun, dessen Fall er eigentlich längst für abgeschlossen hielt. Der seinerzeit ermittelte Serientäter wurde bereits von der Justiz zum Tode verurteilt und das Urteil längst vollstreckt. Jetzt, zwei Jahre später, taucht eine bestialisch hingerichtete Frauenleiche auf, die ganz eindeutig die Handschrift des seinerzeit so genannten Kruzifix Killers trägt. Wie kann das sein? Sind Hunter und seinem damaligen - zwischenzeitlich verstorbenen - Partner Ermittlungsfehler unterlaufen? Zusammen mit seinem neuen Partner Carlos Garcia macht er sich auf die Suche nach dem Mörder, der sein perfides Spiel mit ihnen spielt. Und am Ende wird es sogar noch beängstigend persönlich für die beiden Ermittler!


    Zuerst ein Wort zu Robert Hunter. Selten erlebe ich es, dass der Ermittler einer Krimi- / Thrillerreihe dermaßen unsympathisch auf mich wirkt. Er ist für mich der Prototyp von Arroganz und Überheblichkeit und in seiner „Perfektheit“ einfach nicht zu toppen. Schon zu Schulzeiten war er, das Arbeiterkind, ein geistiger Überflieger. Während des Studiums selbstverständlich auch. In seinem Beruf macht ihm niemand was vor und natürlich ist er ein absoluter Frauenschwarm. Alleine die Szene, in der er von seinem Chef seinen neuen Kollegen Carlos Garcia vorgestellt bekommt und wie er diesen behandelt, spricht wahre Bände. Nein, mir gefallen solche Charaktere einfach nicht.


    Aber das muss ja auch nicht unbedingt sein! Wenn die Story als solches auf mich ein stimmiges Bild abgibt und mich als Leser anspricht und mitnimmt, dann kann mir ein Roman auch dann gefallen, wenn ich eine der Hauptrollen nicht mag. Und genau das war hier der Fall.


    Obwohl Chris Carter auch ansonsten nicht damit geizte Klischees einzubauen, hat mir das Lesen Spaß gemacht und ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Dies lag zweifelsfrei daran, dass der Autor es mit seiner so besonderen Art des Schreibens meisterhaft verstand, seine Szenen sehr bildhaft in mein Kopfkino zu projizieren. Manchmal fast schon ZU bildhaft! Der Spannungsaufbau ist bis zum Schluss enorm hoch und wird dadurch noch gesteigert, dass die Kapitel immer im genau richtigen Moment enden und es erst mal an anderer Stelle weiter geht.
    Wie gesagt, ich konnte das Buch nur ganz schlecht aus der Hand legen.


    Mein Fazit:
    Chris Carter hat mit seinem Fall des mordenden Psychopathen sicherlich nichts Neues erfunden, aber sein Schreibstil macht den Roman zu einem besonderen Lesegenuss. Lesern, die es gerne etwas blutiger und detailgenauer geschildert mögen, kann ich dieses Buch wirklich empfehlen. Von mir gibt es gute acht Sterne dafür.

    Damit werde ich heute Abend anfangen. Mich haben die vielen, sehr unterschiedlichen Rezensionen dazu neugierig gemacht ..... bin gespannt!




    Was wäre, wenn Sie plötzlich drei Wünsche frei hätten?


    Stellen Sie sich vor, Ihre geheimsten Wünsche würden wahr. So ergeht es Jonas, dem ein Unbekannter eines Tages das Angebot macht: »Ich erfülle Ihnen drei Wünsche.«


    Der Ehemann, Vater, Werbetexter und leidenschaftliche außereheliche Liebhaber lässt sich auf das Spiel ein. Bis seine Frau eines Abends tot in der Badewanne liegt. Unverwechselbar erzählt Thomas Glavinic die Geschichte eines ganz normalen Mittdreißigers, der genau das bekommt, was er sich wünscht. Und noch ein bisschen mehr.

    Klappentext (Amazon):


    Mystik. Spannung. Liebe.
    Gibt es Gott, oder ist er eine Erfindung des Gehirns? Das ist hier die Frage!


    Der lebensmüde Bauingenieur Stoller begegnet kurz vor seinem geplanten Selbstmord der Liebe auf den ersten Blick und hat wenig später ein mystisches Erlebnis, das sein Leben auf den Kopf stellt. Stoller muss herausfinden, was er erlebt hat: Ist er im Gefühlsrausch verrückt geworden oder tatsächlich auserwählt? Wahn oder Wahrheit?


    Ein Atheist sucht Gewissheit, eine Pianistin Liebe, ein Neurologe den Gottes-Algorithmus.
    Und der Teufel?




    Meine Meinung:


    „E.D.E.N“ ist ein Roman von Mike Engel, der im Februar 2016 im Selbstverlag erschienen ist.
    Die Handlung spielt im Berlin unserer heutigen Zeit.


    Max Stoller, überzeugter Atheist, 40 Jahre alt und Bauingenieur steckt in einer Midlife-Crisis und will seinem Leben ein Ende setzen. Völlig unverhofft lernt er die neue Nachbarin Anna kennen, in die er sich Hals über Kopf verliebt. Diese sprichwörtliche Liebe auf den ersten Blick lässt ihn sein komplettes Leben noch einmal neu überdenken und er nimmt erst mal Abstand von seinen Freitodabsichten. Als ihn jedoch mitten in der Nacht eine religiöse Erscheinung heimsucht, wird sein gewohntes Leben völlig auf den Kopf gestellt! Gibt es Gott, oder ist er doch nur eine Erfindung des Gehirns? Dies ist die Frage, um die sich fortan alles in seinem Leben dreht.


    Mike Engel, studierter Soziologe, nimmt den Leser mit auf eine spannende und turbulente Sinnsuche. Er präsentiert uns drei Protagonisten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten:
    Den Atheisten Max, die spirituell interessierte Anna und den durch und durch kopflastigen Neurologen Daniel. Dennoch verweben sich die Schicksale dieser so völlig verschiedenen Menschen im Laufe der Geschichte aufs Engste und es entsteht ein ziemliches Kuddelmuddel aus Gefühlen, Ängsten und der jeweiligen Suche nach dem Sinn, bzw der einzig wahren Wahrheit.


    In jedem der relativ kurzen Kapitel begleitet man im Wechsel einen der drei Protagonisten und bekommt die Handlung aus jeweils seinem bzw ihrem Blickwinkel erzählt. So hat man als Leser durchaus auch schon mal Einblicke und Hintergrundinfos über einen der Drei erlangt, die den jeweils anderen beiden Personen zu diesem Zeitpunkt noch fehlen. Mir hat dieser Aufbau sehr gefallen. Trug dieses Vorgehen doch dazu bei, dass ich beim Lesen niemals den Faden verlor.


    Nicht ganz so gut gefallen hat mir jedoch die phasenweise etwas langatmige Vermittlung von Fachwissen und Informationen zu den unterschiedlichsten Themen. Seien es nun Passagen und Erklärungen zur Bibel gewesen, oder die korrekte Berechnung einer statischen Konstruktion und was alles in diese mit einfließen und bedacht werden muss. Für ein Romanformat fand ich das reichlich übereifrig, um nicht zu sagen Fehl am Platz! Dies führt bei meiner Bewertung letztlich auch zum Punktabzug.


    Fazit:
    Die Grundidee dieser Story hat mich ganz spontan angesprochen und voller Neugier zu diesem Buch greifen lassen. Die Umsetzung hat meinem Leserherz gefallen (bis auf die Sache mit dem zu Viel an Fachwissen) und das Ende war gar „teuflisch gut“ ;-)
    Ja, es gab hie und da geschilderte Situationen, die ein wenig unrealistisch wirkten. (Zum Beispiel die ultraschnelle, von Erfolg gekrönte Wohnungssuche von Anna) Jedoch unter dem Strich betrachtet konnte mich dieses Buch durchaus begeistern und ist mir gute acht Sterne wert!




    Über das Buch:


    Taschenbuch: 468 Seiten / 13,20 €
    Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform (16. Februar 2016)
    ISBN-13: 978-1522873105



    Über den Autor:(Amazon)


    Mike Engel lebt in Berlin, hat Soziologie studiert und mehr als 300 Drehbücher für 20 TV-Reihen geschrieben. Im Emons-Verlag erschien 2015 sein Kriminalroman "Alt mit Schuss" (zusammen mit Michael Naseband)

    Hallo :wave ..... mein Name ist Mia, ich komme aus Wiesbaden und ich möchte Euch an dieser Stelle ganz freundlich grüßen.


    In mein Lesebeuteschema passen am ehesten Romane jeglicher Couleur, bevorzugt aus der Gegenwart, phasenweise aber auch gerne mal historisch hinterlegt. Fantasy, wenn sie ohne Elfen auskommt, Jugendbücher und Krimis.


    Von extern habe ich hier bei Euch immer mal wieder gestöbert, wenn es um Rezensionen ging und nun hat mich die Lust am selber Mitmachen gepackt. Auf dass meine Lesewunschliste rasant anwachsen möge :chen