ZitatWas mich interessieren würde. Hinter der „Goldschmiedin“ steckt mit Sicherheit eine Menge an Recherchearbeit. Das stelle ich mir ungeheuer schwierig vor. Vor allem, wenn es für einen „Erstling“ ist. Im Film heißt es ja öfters „ich schreibe ein Buch, können Sie mir ein paar Fragen beantworten“, und dann hagelt es Antworten und Besuchseinladungen. Aber wie ist das im richtigen Leben? Ist das wirklich so einfach (kann ich mir gar nicht vorstellen). Das muß doch nervenaufreibend sein, alleine die Verbindungen zu knüpfen, um dann erst richtig recherchieren zu können, oder? Wie bringt man die „Rechercheopfer“ dazu, Auskunft zu geben, sich Zeit zu nehmen, Dinge in Augenschein nehmen zu lassen, die der normalen Öffentlichkeit verborgen sind?
Das ist eine sehr berechtigte Frage.
Mein größtes Problem war dabei allerdings meine Schüchternheit, weil ich genau das befürchtet habe, was du vermutest: Bestensfalls ein Stirnrunzeln der potenziellen "Informanten", so nach dem Motto, "ach, schon wieder eine, die ein Buch schreiben will." Eine Reakion, mit der ich gerechnet habe und deshalb musste ich all meinen Mut zusammennehmen, als ich das erste Mal nach Augsburg fuhr. Völlig nervös stand ich in der Alten Silberschmiede, aber nachdem ich mein Anliegen mehr oder weniger zusammenhängend vorgebracht hatte, wurde ich buchstäblich mit offenen Armen empfangen. Eine Herzlichkeit, wie man sie nur selten erlebt.
Ich glaube, das war einfach nur großes Glück. Ebenso war es mit meiner Augsburger Magd Petra Kraft (eine der Stadtführerinnen in Augsburg), mit der ich bis heute Kontakt habe und ebenso auskunftsfreudig war man in der Schatzkammer der Residenz zu München.
Ich weiß nicht, ob das bei anderen Themen anders ist, aber ich bin bei meiner Goldschmiedin hinsichtlich meiner Rechercheanfragen (und das waren ja nur die aufgezählten Hauptverdächtigen) auf sehr große Offenheit gestoßen.
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Mit dem Buch hast Du wirklich ein super Debüt hingelegt! Gratulation.
Danke, vielen vielen Dank! Ich freue mich, dass ich dir so spannende Lesestunden bereiten konnte, auch wenn du dadurch die Nacht heute etwas kürzer ist ...
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Wie bist Du denn auf Augsburg als Schauplatz gekommen? Hast Du einen besonderen Bezug zu der Stadt oder war das eher Zufall?
Ich habe erst einmal querbeet zur Goldschmiedekunst recherchiert und bin dann in einem 900-Seitigen Katalogband (gemeinhin auch als Totschläger-Folianten bezeichnet :grin) auf einen Satz gestoßen, ein einziger Satz und der hat mich nicht mehr losgelassen. Sinngemäß zitiert: "Ferner fiel dem überragenden Goldschmied Drentwett die Aufgabe zu, zur Krönung Kaiser Karls VII. binnen kürzester Frist die Hauskrone zu erschaffen."
Kürzester Frist? Kaiser? Hauskrone? Überragender Goldschmied? Ich fing an zu recherchieren, es wurde immer spannender und durch Drentwett in Augsburg angelangt habe ich mich durch die Stadtgeschichte gelesen und festgestellt: Das ist auch der ideale Handlungsort.