Beiträge von Sina

    Feuchte Augen - das richtige Stichwort ... Feuchte Taschentücher trifft es noch besser. Meine Güte, was hab ich geheult bei diesem Buch, ich kenne mich selbst nicht mehr wieder.


    Und mir geht es so wie allen anderen auch: Ich bin noch ganz gefangen von dem Buch, auch erschöpft, als würde ich selbst nach einer langen Reise ankommen - fast hätte ich 'heimkommen' geschrieben, aber das stimmt nicht, weil ich das Gefühl habe, dass mich das Buch nach dem Lesen ein kleines bisschen verändert hat - wisst ihr, was ich meine? Es ist nicht spurlos an mir vorübergegangen ... sondern es bleibt etwas hängen.


    Und um noch etwas zum Thema Happy End beizutragen: Ich persönlich bin kein Fan von Happy Endings, ich mag keinen Friede-Freude-Eierkuchen-Schluss, und für mein Empfinden ist es das auch nicht, denn auf Maya wird noch einiges warten. Ich schließe das Buch mit einem traurigschönen Wohlgefühl, das für mich einfach stimmig ist und ich weiß, dass mir dieses Buch - für mich gehört es zu den Lesehighlights des Jahres - noch lange in Erinnerung bleiben wird.


    Danke, liebe Nicole! :anbet

    Ich mag Tante Elisabeth wahnsinnig und ich habe diese Szene gebraucht, so richtig gebraucht, um mit Maya ein wenig durchatmen zu können - diese Ruhe, dieses Umsorgtsein, diese Welt mit Tee, Kuchen und verschnörkelten Möbeln - genau das richtige, um wieder Kraft aufzutanken. Zum Weiterlesen für mich und für Maya zum Weiterleben, denn da wird noch einiges auf sie zukommen.


    Und richtig, sie ist von Rashad schwanger geworden. Sehr beeindruckt haben mich Mayas Gedanken, als sie ihrem Ehemann die Wahrheit sagt und zwar die ganze Wahrheit.


    Schön, dass Tante Elisabeths Plan aufgeht und Maya wieder zu ihren Eltern zurückfindet, wo sich die Atmosphäre zum Positiven zu verändern scheint. Alle ziehen an einem Strang, wobei ich dem Frieden nicht so recht traue. Aber vielleicht ahnt Mayas Mutter längst, dass Ralph nicht der Vater des Kindes ist, aber sie sagt nichts, weil es ihre Art ist, mit den Dingen umzugehen.


    Angelina und die bevorstehende Hochzeit - herrlich, wie sie die Stoffe aussucht und Modezeitschriften studiert. Das ist wieder so eine Szene, wo ich genau weiß, dass du, liebe Nicole, da eine Menge Rechercheaufwand hineingesteckt hast, viele Details werden erwähnt - und dennoch wirkt die Szene nicht aufgesetzt, sondern wahnsinnig lebensnah.


    Die Geburt des Kindes - wow, was soll ich dazu noch sagen? Eigentlich nur, dass ich mich jetzt erst mal von den Wehen erholen muss und mit bangem Blick auf die Seitenzahl lese ich weiter, weil ich nicht will, dass das Buch zu Ende geht ...

    Interessant sind die wechselnden Perspektiven von Ralph, der seine Ehefrau sucht und zu bereuen scheint (wobei ich immer denke: zu spät, Junge, zu spät) und Maya mit Rashad. Ich finde es sehr berührend, die Anziehungskraft zwischen den beiden zu spüren und ich leide sehr mit Rashad mit - ich kann sein Verhalten sehr gut verstehen.


    Wunderschön die Szene mit Djamila, das war herrlich, dass ich mir auch endlich mal den Staub vom Körper waschen konnte - weniger schön natürlich Djamilas Vergangenheit und es ist mir sehr eindrücklich in Erinnerung geblieben, wie Djamila sich vor Maya "offenbart".


    Puh, damit hätte ich nicht gerechnet, dass Rashad Maya im Palast des Sultans zurücklässt. Fassungslos hab ich die Stelle gelesen und war wenigstens ein bisschen beruhigt, dass Djamila noch bei ihr ist und ich bin auch mit Rashad versöhnt, weil er wohl Grund zu diesem Schritt hat, aber selbst sehr mit dieser Entscheidung hadert. Und tatsächlich wird es für Maya im Palast lebensgefährlich und die Art, wie Maya aus dem Palast befreit wird, mit Djamilas Hilfe, die als "Pfand" zurückbleibt - das hat mich endgültig umgehauen und ich musste zum Taschentuch greifen, was mir höchst selten bei Büchern passiert.


    Und dann der letzte Satz, als Maya Ralph entgegenreitet (wobei ich immer noch gehofft habe, sie würde es nicht tun): "Doch sie spürte genau, wie ein Teil von ihr in der Wüste zurückblieb."


    Sorry - aber ich muss jetzt erst mal die Tränen trocken, den Sandstaub aus den Kleidern klopfen, tief durchatmen und dann schnell weiterlesen, weil allzulange kann ich Maya nicht allein lassen.

    Hm, bin ich irgendwie parteiisch, wenn ich Ralph wünsche, dass er sich in der Wüste verirrt, damit Maya noch länger in den Händen ihrer Entführer bleibt? :gruebel Warum nur habe ich das Gefühl, dass es ihr bei Rashad besser geht, als bei ihrem Ehemann? Eigentlich eine erschreckende Vorstellung, aber für mich ein wahrer Gedanke.


    Schön, der erste Kontakt, die ersten Worte zwischen Maya und Rashad. Mir gefällt diese Stimmung, wie sie sich vorsichtig annährern. Es wird wenig gesprochen und doch so viel. Wieder eine der Stärken dieses Buches. Fast schon lustig wirkt das Binden der keffiyeh.


    Djamila mag ich - auch in ihr steckt ein Geheimnis. Ich bin gespannt, wie das weitergeht.


    In diesem Kapitel habe ich eine sehr interessante Reise mitgemacht, einzigartig die Beschreibung der Landschaft und der Lebensweise in der Wüste. :anbet Nichts wirkt belehrend oder aufgesetzt, alles aus den natürlichen Gegebenheiten des Reiseweges heraus. Toll, einfach toll. Und wenn das Buch so weitergeht, werden mir so langsam aber sicher die lobenden Adjektive ausgehen. Mir gefällt's einfach :-]


    :lesend

    Gänsehaut hatte ich beim Lesen dieses Abschnitts.


    Maya kommt in Aden an, alles fühlt sich fremd an, nichts ist so, wie sie es sich vorgestellt hat.
    "... wie ein gähnender Schlund erschien, bereit, sie beide zu verschlingen."


    Mich verschlingt dieses Buch auch, ich kann dem Sog nicht widerstehen. Selten, sehr selten, dass ich so etwas erlebe. Ich will aufhören zu lesen, weil mich die Geschichte emotional sehr berührt, längst wäre es an der Zeit Schlafen zu gehen, aber selbst die Uhrzeit zählt nicht mehr. Ich will einfach nur noch lesen.


    Wieder Gänsehaut als der Muezzin zum Gebet ruft, dann die Szene mit Ralph und ich bekomme einen Knoten im Hals. Das kann nicht gutgehen, so viel steht fest - aber was wird kommen? Was wird Maya erleben (müssen)?


    Ralph - ihm könnte ich, pardon, gerade die Kehle umdrehen. Vielleicht müsste ich ein bisschen Mitleid mit ihm haben, weil er irgendwie auch ein Opfer seiner Umgebung geworden ist, aber ich mag ihn einfach nicht. Punkt.


    Jonathans Briefe, so berührend - und dann sein Tod ... Das hat mich getroffen. Ich hab den Kerl so gern gehabt. Bezeichnend, dass er nicht im Kampf mit einem Gegner starb, sondern den Kampf mit sich selbst verloren hat.


    Rashad fasziniert mich, er ist mir sympathisch, auch wenn er ein Krieger ist. Aber schon die Bedeutung seines Namens "rechtschaffenes Verhalten" zeigt mir, dass er kein Rohling sen kann, er hat seine Werte und seine Moral, aber mich beschleicht so eine leise Ahnung, dass ihm genau das noch zum Verhängnis werden könnte. Er ist anders als die anderen. So wie Maya. Er lebt in seiner Welt, dort passt er hinein, aber es ist noch ein Teil in ihm, der ihn in Schwierigkeiten bringen wird. Ich weiß nicht, ist so ein Bauchgefühl. Jedenfalls hoffe ich, dass ich mich nicht in ihm täusche.


    Denn jetzt scheint es in die Wüste zu gehen ... und sorry, liebe Eulen, liebe Nicole, aber ich muss Maya jetzt ganz schnell hinterherlaufen!!

    Der Spaziergang zu viert durch die Straßen Oxfords, es ist eiskalt, sehr passend für diese Szene. Ich finde, alle vier, Maya, Angelina, Ralph und Jonathan sehnen sich nach Geborgenheit, Liebe und Wärme, jeder auf seine Art. Beim Lesen hatte ich gleichzeitig den Eindruck, als ginge jeder mit vor dem Körper verschränkten Armen durch die Straßen, jeder scheint in sich selbst gefangen.


    Die Annäherung zwischen Ralph und Maya - ich weiß nicht ... Ich bin neben Maya hergegegangen und wollte sie immer wieder von Ralph wegziehen. Nicht wegen Angelina, sondern weil ich das unbestimmte Gefühl habe, dass die beiden nicht miteinander glücklich werden. Aber Maya scheint das nicht sehen zu wollen. Ich hab die Luft angehalten, als sie ihren Antrag bekommt. Sie sagt nicht Ja, aber sie nickt. Ach Maya, was machst du da bloß? Aber sie scheint doch etwas zu merken, sehr bedeutend finde ich die Szene, als sie das Glas anhaucht, den Buchstaben R hineinschreibt und nicht weiß, wen sie mit dieser Initiale meint. Richard oder Ralph.


    Mayas Tante scheint eine herzensgute Frau zu sein, die mit beiden Beinen im Leben steht. Ich mag sie sehr. Schön, wie sie Maya ohne viele Worte versteht. Ich hab so gelacht, wie clever sie das kleine Treffen von Maya und Ralph eingefädelt hat und dabei selbst die beiden Beteiligen an der Nase herumführt :grin


    Einerseits war ich ja fast froh, dass die Greenwoods, allen voran Mayas Mutter der Verlobung ihrer Tochter nicht zustimmt, andererseits ist es doch ein harter Schlag für Maya und das tut mir auch weh. Und irgendwie kann ich jetzt wieder sehr gut verstehen, wie Maya sich gegen ihre Eltern auflehnt und Ralph heimlich heiratet. Puh, aber hoffentlich geht das gut. Ich werde mein schlechtes Gefühl einfach nicht los. Aber ich würde ihr ihr Glück so sehr gönnen.


    Das Kapitel endet mit einem Satz, der meine Magenschmerzen verstärkt: "Und zum ersten Mal beschlich Maya Garrett, geborene Greenwood, das Gefühl, dass sie den Bund fürs Leben mit einem völlig Fremden geschlossen hatte."


    Heftig, heftig. :-(


    Dieses Buch hat mich gepackt ... :lesend

    Das Buch ist wunderschön aufgemacht, sogar mit Lesebändchen, auch wenn ich das bei Nicoles Büchern nicht unbedingt brauche - da wird auch mal die Nacht zum Tag gemacht :-]


    Das Cover ist sehr, sehr gelungen - die Frau mit dem im Wind flatternden Tuch, sie zieht mich förmlich in das Buch hinein, in ein Land von Tausendundeiner Nacht.


    Und bevor die Reise losgeht, sehe ich das Gedicht von Yeats, ich muss schlucken und lese es einmal, zweimal, dreimal - sehr berührend. Und dann noch die Widmung ... jetzt gibt es nur noch eine Alternative: Ich muss lesen, lesen, lesen.


    Der Prolog gefällt mir sehr gut. Sofort bin ich an Mayas Seite, nein, eigentlich bin ich schon in sie hineingeschlüpft, so lebendig ist sie gezeichnet. Ihre Faszination von Richard Burton. Majoschka nennt er sie - so poetisch und wiederum passend zu seiner Art, mit ihr umzugehen. Ganz wunderbar beschrieben finde ich die Beziehung zwischen den beiden, so voller Hoffnung für Maya - und dann ihre bittere Enttäuschung zum Ende des Prologs. Das hat mich mitgenommen.


    Das Leben zu Hause bei den Greenwoods geht dennoch weiter, Maya muss sich darin einfügen, was ihr sehr schwer fällt. Mir dagegen fiel es überhaupt nicht schwer, mich in die Geschichte einzufinden, ich habe das Gefühl, mit Maya zu Hause zu leben und sie durch Oxford zu begleiten. Alles ist so lebendig gezeichnet. Aber genau das ist es, was Nicole so meisterhaft beherrscht: Sie schreibt, ich lese - und habe einen Film vor Augen. Weiter oben habt ihr über die Adjektive gesprochen; ich habe noch eine andere Beobachtung gemacht: In meinen Augen gelingt es Nicole, genau so viele Worte zu gebrauchen (und das beziehe ich nicht nur auf die Adjektive), die notwendig sind, um die Bilder in meinem Kopf zu erzeugen. Nicht zu viele und auch nicht zu wenige. Ein schmaler Grat, auf dem du allerdings meisterhaft zu balancieren weißt, liebe Nicole :anbet


    Allein schon zu den ersten 87 Seiten könnte ich so viel schreiben, so vieles, was mir positiv aufgefallen ist - aber es kommt immer wieder auf dasselbe raus: Alles dient dazu, eine äußerst lebendige Welt zu erschaffen.


    Jonathan mag ich sehr, ihn hätte ich auch gerne als Bruder. Er hat einen guten, weichen Charakter, aber er ist nicht etwa bieder und angepasst, ihn zieht es hinaus in die Welt. Das gefällt mir.


    Ralph ... also, ich muss ehrlich sagen, als ich ihm begegnet bin, wollte ich Maya ständig am Kleid zupfen, um ihr zu sagen, dass mir der Mann so gar nicht gefällt, ob sie sich so sicher ist, dass es unbedingt der sein muss. Mein Herz schlägt eindeutig für Burton, aber ob er wirklich der Richtige für sie ist, weiß ich auch nicht ... :gruebel


    Angelina ist eine Zicke, aber dennoch eine sympathische Zicke. Ich weiß nicht, irgendwie mag ich sie trotzdem. Ich habe das Gefühl, da steckt mehr dahinter, warum sie sich so verhält. Es ist ihre Art, ihre Wünsche auszudrücken, ihren unbedingten Wunsch, geliebt zu werden. Und jetzt deutet sich zum Ende der ersten 87 Seiten eine unausweichliche Rivalität zwischen den Schwestern an. Das kann nicht gut gehen ...


    Es bleibt nur eines: Weiterlesen :anbet :anbet :anbet

    Hallo Morgaine :wave


    na klar freu ich mich über deinen späten Besuch bei meiner Leserunde und du weißt ja, wie das mit den späten Gästen ist :grin


    Ja, ich dachte mir schon, dass du vielleicht noch nicht in den Rezifred schauen willst - aber die Infos laufen ja nicht weg. :-]


    Über das wunderschöne Cover freue ich mich auch sehr. Ich hatte ein paar Ideen und Bilder dazu - und dass der Verlag das so wunderbar umsetzt ist natürlich ein Fest für mich. Leider konnte ich mein Buch auch noch nicht "in echt" in der Hand halten. Das wird dann auch wieder ein ganz besonderer Augenblick *vorfreu*

    Ja, hallo Morgaine! Das ist ja eine Überraschung! Herzlich willkommen! :knuddel1 Jetzt freu ich mich so richtig.


    Es gab im 18. Jahrhundert für eine Frau nur eine Möglichkeit offiziell als Goldschmiedin zu arbeiten: Sie ist Witwe geworden, dann darf sie die Werkstatt ihres Mannes weiterführen - aber natürlich nur so lange, bis sie wieder heiratet und darauf hatte der Rat der Stadt ein spezielles Auge, um die "Ordnung" wieder herzustellen. Außerem standen die geprüften Gesellen Schlange, denn sie durften nicht als Meister arbeiten, so lange sie nicht eine eigene Werkstatt besaßen. So sieht die Theorie aus. Die Praxis zeigt, dass Frauen sehr wohl in den Werksätten, "im Familienbetrieb" gearbeitet haben - heimlich - denn von heute auf morgen haben sie das Handwerk sicher nicht gelernt, wenn der Ehemann verstorben war. Das kann man heute alles auf den Akten herauslesen, offiziell hatte eine Frau an der Werkbank nichts zu suchen.


    Zu den anderen Dingen sage ich jetzt mal noch nichts ... :grin


    Ach ja, im Rezensionsfred zur Goldschmiedin habe ich seinerzeit Bilder eingestellt, als mich das Bayerische Fernsehen auf den Spuren von Juliane durch Augsburg begleitet hat. Da findest du einige Infos mehr zum Handwerk und zu meiner Recherche, wenn du da mal nachschauen magst.


    Schön, dass dir die Aufmachung des Buches gefällt, ich bin auch sehr zufrieden. Und das Cover meines zweiten Büchleins gefällt mir fast sogar noch ein kleines bisschen besser. Aber das ist wie mit den Kindern: Keines ist schöner als das andere :-]


    Liebe Grüße
    Sina

    Hm, scheint fast so, als würde die EM noch ein bisschen nachwirken ... zwei Fangruppen. Ich geselle mich dann auch ins Autorenlager "Lass den wunderschönen Schluss so nachwirken, ich will nichts anderes wissen." :knuddel1 Und du, arme Nicole, darfst jetzt Schieri spielen :chen

    Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen.


    Viele wunderschöne, kleine Details schaffen die Atmosphäre in diesem Buch. Ich bin mit Edwige und Clement durch den Wald gewandert, hab beim Überfall den Atem angehalten, dann die Annäherung der Familie an den Jongleur, die Töne des Misstrauens und jetzt sind sie in Paris angekommen und ich bin gespannt, wie es weitergeht.


    Für mich übrigens wieder eindrucksvoll: Der Dialog zum Ende des zweiten Kapitels, S. 155. In den wenigen Worten drücken sich hier in besonderer Weise Vorfreue, Spannung, Angst und Sorge der beiden aus, ohne dass es dazu vieler Worte bedarf.

    So, dann will ich auch mal in die Leserunde einsteigen :-]


    Vieles ist schon gesagt worden und ich möchte gerne einen Satz aus dem Anfang des Buches, S. 15 zitieren, der für mich ausdrückt, was ich beim Lesen von Kapitel eins empfunden habe: „Wenn sie sich mit aller Macht auf diese Farben dort besann, dann sah sie sie nicht nur, nein, sie hörte sie auch, spürte sie mit dem ganzen Körper, mal wie seichte Wellen, die sie umspülten, mal wie die tosende Brandung.“


    Während Kirsten in den kurzen Szenen das Handwerk der Glasmalerin, die Farben, beschreibt, bringt sie ihre eigenen Worte zum Leuchten. Ich teile den Eindruck meiner Vorredner: Wie Glassplitter fühlt sich der Beginn des Buches insgesamt an und man liest weiter, weil man wissen will, welches Bild daraus entstehen wird.


    Gishlain und der Jongleur sind mir beide gleich sehr ans Herz gewachsen. Und, liebe Kirsten, so sehr du mir „verübelt“ hast, dass ich eine meiner Figuren am Weiterleben gehindert habe, so stimme ich jetzt mein Klagelied an, weil Loup sterben musste. Und wie er starb. Dieser nüchterne Satz S. 70: „Im Frühjahr des Jahres 1238 starb Loup, ein alter Mann von knapp vierundvierzig Jahren.“ Puh. Mir hat’s den Magen zusammengezogen und jede Schilderung seines Sterbens hätte diesen Eindruck abgeschwächt. Nur nicht dieser Satz, so wie er in seiner Endgültigkeit, nüchtern und blank wie der Tod selbst, dasteht.

    Ach, liebe Nicole, was soll ich sagen? Ich bin so begeistert, berührt, beeindruckt von der Intensität, mit der du mein Buch gelesen und kommentiert hast. Sooo viele Sätze von dir, die mir selbst nach diesen vergangenen Monaten nochmal so einiges bewusst vor Augen geführt haben, was an Gefühl in meiner Goldschmiedin steckt. Dafür danke ich dir! :knuddel So schön, dass du bei meiner Leserunde mit dabei warst und ich freue mich schon auf deine nächste Leserunde und die Reise nach Arabien!

    Zitat

    Original von Nicole
    Mathias ist also der Vater von Stines kleinem Sohn Simon.
    Wumm! Das ist ein Faustschlag in den Magen... Arme Juliane! :-(


    Glaub mir, mir hat beim Schreiben auch der Magen wehgetan.


    Zitat

    Original von Nicole
    Raphael ist also "Weidenkätzchenkarl" ! :lache Ich finde den Namen so klasse...


    :chen



    Zitat

    Original von Nicole
    Jakobs Hinrichtung ist unabwendbar. Bewegend, seine letzten Worte. Ich hatte bis zur letzten Sekunde gehofft, dass er doch noch verschont bleibt - auch gehofft, das Juliane die Stärke besäße, hinzusehen, um ihn so nicht in diesem Moment alleine zu lassen - ich kann sie so gut verstehen - ich hätte es auch nicht gekonnt.
    (hm...ist das verständlich, wie ich das meine? :gruebel?)


    Ja, ich versteh's. Sehr gut sogar.


    Zitat

    Original von Nicole


    Das ist mir auch durch den Kopf gegangen.


    Nur gut, dass Raphael bei ihr ist.
    Und so, so schön: er spricht ihr Mut zu, die Krone zu vollenden! :-]


    Manchmal ist das Leben nicht fair :-( ... Aber genau deshalb hat Raphael auch recht, wenn er Juliane beschwört, ihren Traum nicht aufzugeben.


    Zitat

    Original von Nicole
    S. 355 findet sich wieder ein Beispiel für Deine Beobachtungsgabe und deine detailreiche, realistische Schilderung:


    Ihr Kopf lag noch immer auf der Werkbank, ihr linker Unterarm war nass vom Speichel.


    *räusper* eigene Erfahrung. Ersetze Werkbank durch Schreibtisch :grin


    Zitat

    Original von Nicole
    Also, die Fahrt nach Frankfurt, die Handlungen um die Räuber und auf den Nebenschauplätzen - Sina, die ist auch beim zweiten oder dritten Lesen noch atemberaubend spannend! Ganz großartig gegengeschnitten und geschildert :anbet


    wow, danke! *rotwerd*



    Zitat

    Original von Nicole
    Und mein Kompliment an Dich für die Liebesszene zwischen Raphael und Juliane. Ich weiß, wie schwer es ist, solche Szenen zu schreiben - und diese ist Dir wirklich gelungen, wunder-wunderschön und nachfühlbar! :anbet


    *nochroterwerd*

    Zitat

    Original von Nicole
    Mir imponiert, wie er Juliane umwirbt - und ihr Hilfe verspricht, obwohl sie ihm ja mehr oder weniger einen Korb gibt. Ungeachtet dessen, dass mit dieser Hilfe für ihn wohl ein Risiko verbunden ist.
    Ich habe einfach eine Schwäche für ihn! :grin


    Wie süß ... :grin :knuddel1 Aber ganz ehrlich - das mit der Schwäche für Raphael kann ich gut nachvollziehen. Er ist so eine Figur, die es geschafft hat, sogar mit mir als Autorin zu spielen und mich beim Schreiben immer wieder aus dem Konzept zu bringen.

    Zitat

    Original von Nicole
    also, Trödel-Nic fängt mal so langsam mit den Nachträgen an... :schaem


    Nix Trödel-Nic. :knuddel1 Du hattest den besten Grund der Welt, mit deinen postings in Rückstand zu geraten: Deinen Roman fertig zu schreiben, auf den ich so sehnsüchtig warte. Menno, wann ist endlich August???


    Zitat

    Original von Nicole
    Und zwar zuerst am Ende des Buches - weil für mich mit der Auflösung eine Stelle aus dem vorderen Teil des Buches zusammenhängt, die mir beim 2. Lesen sehr naheging...
    Und zwar S. 153, ganz oben - als Friederike mit dem kleinen Simon spielt:


    In diesen wenigen Stunden war die Meistersfrau wieder jung geworden. Genauso hatte sie wahrscheinlich damals mit ihrem eigenen Sohn gespielt, der nicht viel älter als Simon geworden war.


    Für mich hat dieser Satz auch eine große Bedeutung, weil so vieles mitschwingt. Kummer und Freude, Hoffnung und Verzweiflung. Alles zugleich.

    Ich erinnere dich nur daran, wie ich Mr. Pickersgill im Museum in London getroffen habe. Deine Südwinde verfolgen mich auch :grin


    Wäre spannend zu wissen, welcher Drentwett das war. Aber es gab ja auch so viele Namensvettern.


    Freu mich auf deine nachgeschobenen Beiträge zur Leserunde, auf jede einzelne Zeile :knuddel1 :lesend

    Fast :-]  Bouquineur . Aber der Sextant wurde nicht erfunden, er ist eine Weiterentwicklung von Quadrant und Oktant, also Instrumente, mit deren Hilfe die Schiffsposition bestimmt wurde.


    Die Herrin der Zeit ist ein Roman über das Phänomen Zeit, das Uhrmacherhandwerk und wie das Geheimnis um die genaue Bestimmung der Uhrzeit in einem historisch verbürgten, erbitterten Kampf um ein millionenschweres Preisgeld gelöst wurde.