Die H3: Bauzeit 1741-1760, Höhe ca. 60 cm, 28 Kilogramm, 753 Einzelteile
Beiträge von Sina
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Die H2: Bauzeit: 1735-1737, Höhe ca. 70 cm, 39 Kilogramm schwer
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Seine Entwürfe, in Abkürzung seines Namens heute offiziell als H1, H2 und H3 bezeichnet:
Die H1: Bauzeit: 1730-1735, Höhe ca. 1,20 m(!), 32 Kilogramm schwer
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Wie ich auf die Idee für dieses Buch kam:
Nach der Goldschmiedin wollte ich gerne über das Uhrmacherhandwerk im 18. Jahrhundert schreiben und wieder eine historische Begebenheit aufgreifen. Schnell stieß ich auf die Ausschreibung des britischen Königshauses zur Lösung des Längengradproblems. Und ich sah mir die Erfindungen des John Harrison, ein gelernter Tischler, der schließlich als Mr. Längengrad in die Geschichte eingeht, genauer an.
Er hat richtig erkannt, dass sich der Längengrad exakt bestimmen lässt, wenn man die genaue Uhrzeit an zwei unterschiedlichen Orten kennt. Das zuverlässige Funktionieren einer Uhr auf See war aber damals aufgrund des Technikstandes undenkbar.
Er versuchte es trotzdem. Doch die Längengradkommission wollte eine kleine Uhr. Er hielt das nach eigener Aussage jedoch für unmöglich. -
Toebi : Zu deiner Geschichte mit dem stundenlang auf dem Boden rumkriechen und Uhrwerksteilchen suchen: Mein Meister hat mir erzählt, er wurde als Lehrling von seinem Meister mal gefragt, wo man denn einen schlechten Uhrmacher finde - und er schickte die Antwort gleich hinterher: Unter dem Tisch.
Diese Sucherei findet tatsächlich öfters statt, wenn die Teile (nicht so schnell) ersetzbar sind und diese Situationen sind der Horror eines jeden Uhrmachers. Auch Merit wird das noch passieren ... -
Zitat
Original von Büchersally
Das Buch gefällt mir vom Stil und von der Aufmachung. Wenn ich nur mehr Zeit zum Lesen hätte ...
Mehr Zeit hättest ... du bist im richtigen Buch, denke ich.
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@sapperlot:
Die Seereise im Roman steht für zahlreiche Schiffsunglücke, die sich aufgrund der Unkenntnis des Längengrades ereigneten, deshalb habe ich keinen eigenen Grund angeführt.
1707 war es Admiral Shovell , der sich am 22. Oktober mit seiner Kriegsflotte nach Gefechten im Mittelmeer auf dem Weg zurück nach England befand und der sicheren Meinung war, sich auf Höhe der Bretagne zu befinden und Befehl gab, den nördlichen Kurs zu halten, um einige Zeit später in den Ärmelkanal einzufahren. Um acht Uhr abends, bei Nebel und stürmischer See, geschah das Unglück. Sein Schiff sank und nahm 650 Mann Besatzung mit sich. Die folgenden Schiffe der Flotte konnten ebenfalls nicht mehr gegensteuern. Insgesamt ertranken in dieser Nacht 1647 Menschen, nur 26 überlebten, unter ihnen der Kapitän. Das Unglück hätte verhindert werden können, wenn die Nord-Süd-Position, also der Längengrad, zuverlässig hätte bestimmt werden können. Und es gab einen Seemann, der auf einen möglichen Fehler bei der Längengradbestimmung hinwies. Ihn ließ der Admiral wegen Meuterei aufknüpfen …Dann gab es noch Kapitän George Anson (1697-1762), der nach seiner berühmten Weltumsegelung als Admiral der Längengradkommission angehörte. Er erlebte die im Buch beschriebene Irrfahrt um das Kap Hoorn auf der Suche nach den Juan Fernandez-Inseln. Als er das rettende Land endlich erreichte, waren von den 521 Mann Besatzung 284 Männer hauptsächlich an Skorbut gestorben.
Zum kursiv geschriebenen Text S. 49: „Du sprichst immerzu von mir, oft bin ich das Wichtigste in deinem Leben, aber eine eigene Stimme willst du mir, der Zeit, nicht zugestehen. Warum nicht? Weil ich die unheimliche Macht bin, über die du triumphieren willst, weit über den Tod hinaus?“
In meinem Buch geht es im die „Zeit“ und ich wollte ihr als einer der „Hauptpersonen“ eine eigene Stimme geben. Denn ich wollte wissen, was die Zeit über uns Menschen denkt und was sie uns zu sagen hätte, wenn sie könnte. -
Toebi :
Ja, bei der "Goldschmiedin" hatte ich einen Meister, bei dem ich "lernen" durfte und auch bei der "Herrin der Zeit" hat mir ein Meister das Uhrenhandwerk nähergebracht. Er ist einer der wenigen Uhrmachermeister in Deutschland, der sich mit dem Bau und der Reparatur antiker Uhren auskennt und ich durfte bei ihm einige Schätze bewundern. Wenn ihr mögt, schaut mal auf seiner Homepage vorbei.www.mecanicus.de]Mecanicus[/URL]Ich habe auch selbst an einem Uhrwerk gearbeitet. Natürlich ein zeitgenössisches Uhrwerk, alle andere hätte meine Versicherung nicht bezahlt.
Schnell habe ich gelernt, dass dieses Handwerk Demut erfordert. Es ist eine hochkomplizierte Arbeit, die absolutes Feingefühl verlangt und da braucht man große Geduld. Die hatte der Meister Bernd Eckel zum Glück mit mir. Auch, als er mit aufforderte, die kleine Schraube mit der Pinzette aufzunehmen und ich mit der Lupe in drei Zentimeter Abstandshöhe den Tisch absuchte und feststellen musste, das er jenes Teilchen meinte, das ich für ein Staubkorn hielt. Aber das war eine Schraube mit Gewinde!!!
Wenn wir nun die heutige Arbeit eines Uhrmachers betrachten, unterstützt von Fertigungsmaschinen, dann wird mein Respekt vor den Uhrmachern vergangener Tage um so größer, die wahre Wunderleistungen ohne Computerunterstützung und bei Kerzenlicht vollbrachten. Aber dazu steht dann auch noch was im Nachwort.
Jedenfalls seht ihr mich hier bei der Arbeit an zwei verschiedenen Uhrwerken:
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Meine Gedanken beim Schreiben waren folgende: Viele Dinge auf der Welt sind nicht logisch und Schwangerschaften / eine Befruchtung folgen schon gar keiner Regel.
Für mich spielte hier das Thema Zeit eine Rolle: Manche Paare versuchen jahrelang gemeinsam ein Kind zu bekommen und wenn sie schon gar nicht mehr damit rechnen, klappt es. Andere wiederum "üben" einmal und schon klappt es.Oder konkret im Falle des Buches: Manulf und Barbara haben vergeblich versucht, ein Kind miteinander zu bekommen. Mit jeweils anderen Partnern hatten sie "Erfolg", da reicht auch ein Mal Verkehr. Das ist medizinisch gesehen ein gar nicht so seltenes Phänomen.
Aber, Beowulf, ich kann verstehen, dass du das mit deinen Überlegungen zunächst als unlogisch empfindest.
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@Königstocher: Teneriffa ist natürlich ein Argument. Da war ich vor einigen Jahren auch schon. Grüß mir den Teide!
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Nicole : Hamburg war zur im 18. Jahrhundert schon eine "Lichterstadt", d.h. es gab rund 1000 Öllampen, in der Stadt verteilt, die wiederum ganze Berufszweige ernährten. Zum einen waren da die "Anstecker", also diejenigen, die die Lampen angezündet haben und die "Nachpurrer" - die für die Dochtpflege zuständig waren und dafür Sorge trugen, dass die Lampen nicht vorzeitig erloschen.
Ich würde jetzt so gerne mit euch über die Menschen in meinem Buch reden, aber ich muss mich zu diesem frühen Zeitpunkt in der Geschichte noch auf meine Fingerchen setzen. Für mich ist es hochinteressant, was ihr schreibt! Danke, dass ihr eure Leseeindrücke mit mir teilt!
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Ihr Lieben, herzlich willkommen im Leserunden-Wohnzimmer!
Ihr habt euch ja schon zahlreich zu Wort gemeldet!
Wie schön, dass das Buch für euch spannend ist - aber ich kann euch versichern, eure Kommentare zu lesen, ist für mich noch spannender!
Wie damals bei der Lesrunde zur Goldschmiedin halte ich mich im ersten Teil mit Anmerkungen noch etwas zurück, da ich sonst zu viel verraten müsste. Ich lass euch einfach mal spekulieren
Für mich ist es sehr interessant, wie die Menschen im Buch auf euch wirken. Für mich gehören sie zur Familie, mit all ihren Ecken und Kanten und ich habe mich nicht selten mit ihnen gestritten. Ob diese einseitigen Dispute mit dem Monitor auf einen Aussenstehenden wohl etwas merkwürdig wirken könnten?
Toebi : Ja, ich war im Hamburg-Museum (sehr zu empfehlen!) und mehrmals in Greenwich und habe auch die Uhren wie im Prolog beschrieben im Museum angesehen. Man darf dort drin leider nicht fotografieren, aber ich versorge euch noch mit ein paar Bildern von meiner Recherche.
Die Quellenlage war bei diesem Buch generell ganz ausgezeichnet. Alle Briefe von John Harrison sind nahezu lückenlos erhalten, in konnte mich in der Guildhall Library in London durch seinen Nachlass arbeiten - zum Glück hatte John Harrison eine leserliche Handschrift, auch wenn sich einer seiner Sätze oft über eine knappe Seite erstrecktIch wünsch euch noch schöne und spanende Lesestunden
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chiclana : Herzlich willkommen
@Fandorina: Da ist "Die Herrin der Zeit" gerade das richtige Thema ...
Booklooker : Meine Herrin der Zeit und ich trösten dich und können dich gut verstehen, hoffen aber, dass du bald die Zeit für uns findest, denn es geht genau um das Phänomen Zeit und warum sie so schnell verrinnt.
Lesebiene : Wolke und ich basteln gerade daran. Kommt bald!
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@sapperlot: Herzlich willkommen! Es wird bestimmt interessant und ich werde euch noch mit zusätzlichen Infos und Bildern füttern.
@Fandorina: Ob das wohl die anderen Eulen als Argument gelten lassen? Richie, was meinst du dazu?
Spaß beiseite, ich kann dich gut verstehen, Fandorina. Lesen soll kein Stress sein, sondern immer noch der Entspannung dienen. Und: Ich bin ja immer im Eulennest, dh. ich beantworte auch nach der Leserunde noch deine Fragen und lese mit großer Neugierde die Beiträge. -
Richie : Wirst du wohl brav sein?
Ich freu mich, Tanzmaus, Danai und Bibra, dass die Herrin der Zeit schon den Weg zu euch gefunden hat
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Bouquineur : Ich freu mich, dass dir das Cover gefällt. Der Verlag war begeistert von meinen Vorschlägen und hat diese umgesetzt ... Für mich als Autorin nicht selbstverständlich ...
Nicole Die Leserunde ist zum Glück nicht mehr lange hin ... und ich bin schon ganz zappelig
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Bouquineur : Oh, der Fernsehbeitrag ist ja wie bestellt zur Leserunde. Vielen Dank, dass du den Termin herausgefunden hast.
Es lohnt auf jeden Fall, die Sendung anzuschauen! Das Thema ist sehr gut recherchiert dargestellt.
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Hallo Toebi, ich habe euch ja auch reichlich warten lassen.
Aber das Buch war auch von der Recherche her recht komplex. Uhrmacherhandwerk, die Städte Hamburg und London im 18. Jahrhundert, Seefahrt, Astronomie, die historischen Geschehnisse um die Bestimmung des Längengrads, die Biographien der historischen Personen. Außerdem hatte ich das Luxusproblem, dass der Nachlass von John Harrison, seine Briefe, praktisch lückenlos in der Guildhall Library in London aufbewahrt werden. Das war natürlich ein Rechercheparadies für michZitatich war echt erstaunt, dass es so dick ist. Irgendwie hab ich was Ähnliches erwartet, wie bei der Goldschmiedin...
Königstochter : Die Herrin der Zeit unterscheidet sich nicht nur im Umfang von der Goldschmiedin. Sie umfasst auch einen viel längeren Zeitraum. Von 1757 bis 1776 - zwanzig Jahre im Leben von Merit Paulsen und den historisch verbürgten, lebenslangen Kampf von John Harrison, dem gelernten Tischler und Autodidakten in der Uhrmacherkunst, seine Streitigkeiten mit der Längengradkommission um die Zuerkennung des königlichen Preisgeldes für seine Erfindung.
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@Fandorina Du hast "Die Goldschmiedin" schon gelesen?
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Also bei mir funktioniert das sehr gut mit der Selbstbeherrschung: Klamotten rein, ein paar Bücher - unter asketischen Gewichts- äh, Gesichtspunkten in wochenlanger Entscheidungsfindungsqual ausgesucht - Koffer zu. Bis zur letzten Minute vor Abreise. Dann sehe ich die Bücher, die zu Hause bleiben müssten und ...
Ich wünsche dir einen schönen Urlaub, Richie