Beiträge von Apek

    Die Amokläufe haben mit Kriegsspielzeug für Kinder rein gar nichts zu tun.


    Amokläufe gibt es, seit es Menschen gibt. Der Begriff kommt nicht umsonst aus einem völlig anderen zivilisatorischen Umfeld. Möglicherweise gab es in Polynesien niemals etwas wie Kriegsspielzeug.


    Als Kinder haben wir gerne Banden gebildet und mit Plastikpistolen und Gewehren aufeinander geballert. So what, das hat unendlich Spaß gemacht und Generationen von Kindern haben Räuber & Gendarm, Indianer & Cowboy und wie sie alle hießen, gespielt. Das ist völlig natürlich. Und manche haben Spaß daran, das Ganze in größerer Dimension nachzuspielen, mit Schiffen, Panzern usw. Auch das ist in meinen Augen völlig problemlos, weil es meist ohnehin eine Altersfrage ist und viele ihren Spaß daran verlieren.


    Die soziale Verwahrlosung, die alexx angesprochen hat, hängt mit irgendwelchem Spielzeug zuallerletzt zusammen.

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    Original von licht
    Wo ist die UNO, wo ist die Nato, wo ist die EU?? Warum sagt von denen keiner NEIN! ??? ... Ich frage mich entsetzt, wofür wir ein Völkerrecht haben, wenn derartige Aggressionen, wie jüngst in Somalia, nicht einmal kommentiert werden.


    Die Aktion in Somalia war meines Erachtens absolut berechtigt.


    Nur zur Info: Sie fand mit Billigung der dortigen Regierung statt, also wo ist ein Verstoß gegen das Völkerrecht?

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    Original von Tom


    Darf ich abends zu Dir beten, GOTT?


    Was immer Du möchtest. Aber Du solltest künftig was anderes rauchen.


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    Original von Tom
    Strafe dient in unserem Rechtssystem weder Rache, Genugtuung noch einer ähnlichen Form des Ausgleichs, sondern ausschließlich der Besserung und der Sicherung.


    Das ist schlicht und einfach falsch. In jedem Studium, das sich nur ansatzweise mit Strafe befasst, lernt man schon im ersten Semester die unterschiedlichen Funktionen, die Strafe beinhaltet. Dazu gehört auch in unserem Rechtssystem, dass die Bevölkerung und nicht nur die unmittelbar Betroffenen das Gefühl haben, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wurde. Das ist immer und überall eine Funktion von Strafe - welches Etikett Du drauf klebst, bleibt Dir überlassen, ich nenne es "Genugtuung".


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    Original von Tom
    Ich wundere mich über die Selbstherrlichkeit, mit der hier argumentiert wird.


    Wie wäre es, wenn Du mal den Ball flach hältst?


    Davon abgesehen geht es nicht immer und überall um das Grundsätzliche. Wenn ein Massenmörder in einem Land hingerichtet wird, in dem die Todesstrafe absolut üblich ist, kann und sollte man das durchaus respektieren.

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    Original von caro
    Rachegedanken sind kurzfristig und Rache kann keine Grundlage für ein Rechtssystem sein.


    Ist sie aber - ob man nun das Etikett "Rache" oder "Genugtuung" darüber schreibt, das ist eine wesentliche Funktion von Strafe. Ohne die kommt auch kein Rechtssystem aus.


    Wenn Tyrannen sterben, empfinden viele Menschen, die mit ihm zu tun hatten, Erleichterung. Ganz besonders, wenn sie durch diesen Diktator Angehörige und Freunde verloren haben.


    Last but not least wird die Todesstrafe im Irak immer wieder vollstreckt. Warum ausgerechnet den Schlimmsten von allen verschonen?

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    Original von janda
    Das kann ja wohl nicht die Frage sein bei einer Todesstrafe.


    Das hat auch niemand behauptet.


    Mit meinem Hinweis auf die Verschlechterung ging es ausschließlich um die Frage, ob man damit nicht einen Märtyrer schafft - ich meine: Nein. Also spricht dieses Argument aus meiner Sicht nicht gegen die Todesstrafe.


    Saddam hat genau das richtige bekommen.


    P.S.: Oops, glatt Dein Post übersehen, Heaven.
    Saddam im Knast? Dann könntest Du die Tage zählen, bis die ersten Westler entführt werden, um ihn freizupressen.

    Das meinte ich. Die Faszination toter Despoten beschränkt sich abgesehen von ein paar Wirrköpfen dann doch auf die engere Umgebung der Günstlinge bzw. des Clans. So wie einige im Kaukasus Stalin nachweinen - und sonst kaum jemand ernsthaft (jedenfalls sind mir keine Freiheitskämpfer bekannt, die sich auf Stalin berufen). Oder einige in Serbien Milosevic. Oder wie künftig einige in Tikrit und manche Sunniten Saddam nachweinen - und sonst vermutlich niemand. Das ganze Märtyrer-Argument leuchtet mir von vorn bis hinten nicht ein. Gabs vor der Exekution etwa keine Gewalt im Irak? Was soll sich jetzt noch verschlechtern? Und soll man solche Typen etwa nicht bestrafen, nur um deren Anhänger keinen Grund zur Gewalt zu geben?

    Heaven
    Es kamen einige gewaltsam zu Tode, auf Anhieb fallen mir Ceaucescu, Nadschibullah und Sadat (Attentat) ein. Es ist doch auch völlig logisch: Solche Potentaten haben eine Gruppe von Günstlingen um sich und sehr, sehr viele Menschen, die sie unterdrücken. Warum sollte ein Diktator zum Märtyrer reifen? Das wird doch nur von seinen eigenen - nun machtlosen - Anhängern postuliert. Märtyrer gibts heute gar nicht mehr und wenn dieser Begriff fällt, dann allenfalls im Zusammenhang mit sogenannten Befreiungskämpfern und nicht mit Typen, die ihren dicken Hintern auf nem Thron plattsaßen.


    >> Ich meinte auch eher das Temperament der dortigen Völker. Find gerade keinen besseren Begrfiff. :gruebel


    Temperament hin oder her - aber warum sollten Moslems in beispielsweise Kairo einen brutalen Tyrannen als Märtyrer feiern, der noch dazu viele Glaubensbrüder auf dem Gewissen hat?

    Wie gesagt, es gibt praktisch keine Beispiele aus der Neuzeit, in denen das der Fall wäre. Du erwähnst die "islamische Welt" - Saddam war aber gerade kein Vertreter der islamischen Sache, sondern ein weltlicher Führer, der zahlreiche Moslems unterdrückt hat, schon allein die Mehrheit seines Volkes, die Schiiten. Außerhalb seines eigenen Clans hatte er im Nahen Osten wenig Freunde.


    P.S.: Alex, Stalin gilt aber nicht als Märtyrer. Und verehrt wird er heute nur noch von den Anhängern seines Clans im Kaukasus. Wie bei Saddam. Welches Problem stellen die Stalinfans dar? Gar keins.

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    Original von Wile E. Coyote
    Vielleicht bin ich ja nur naiv und/oder zu jung, aber ich glaube in diesem Fall muss man nur eins und eins zusammenzählen.


    Vielleicht bist Du wirklich naiv und jung, das kann ich schwer beurteilen. Obwohl ich den Coyoten schon vor Äonen gesehen habe...


    Eins und eins, wie Du es beschreibst, ist die Situation eben gerade nicht - nur, wenn eigene Klischees bedient werden.


    Das Ansinnen der FWG ist, vornehm ausgedrückt, halbseiden gewesen. Das muss Dich jetzt nicht interessieren, aber wenn jemand Geld fordert, das ihm nicht zusteht und dieser Wunsch abgeschlagen wird, ist das noch lange kein Aufreger. WIE Koch das getan hat, ist natürlich Gegenstand der Diskussion und vielleicht hat er sich ungeschickt verhalten. Aber das Ganze ist eher eine Retourkutsche eines abservierten Ex-CDU-Mitgliedes und alles andere als ein Riesenskandal.

    Hat sich eigentlich irgendwer mit der Frage befasst, um die es geht?


    Nur mal zwei Zusatzinfos: Derjenige, der den Stein ins Rollen brachte, ist ein Ex-CDU-Mitglied. Wurde vor einigen Jahren als Bürgermeister nicht aufgestellt, weshalb er die Partei erbost verließ.


    Zwotens ist es vollkommen unüblich für eine Freie Wählergemeinschaft, landesweit anzutreten und hierfür Geld bekommen zu wollen - die FWG erhalten nicht umsonst Geld für den Kommunalwahlkampf, obwohl sie keine Partei im eigentlich Sinn sind. Eben weil man sie als Gegengewicht durchaus unterstützen möchte. Was auch immer in den Gesprächen erörtert wurde, ist es schon erstaunlich, dass der merkwürdige Wunsch der FWG nicht diskutiert wird, sondern nur Kochs Reaktion darauf.

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    Original von Kaleun
    Abgesehen davon halte ich es für Unfug, dass die USA nur einen weiteren Krieg provozieren wollte. Die USA wird sich dafür hüten. Die kommen doch schon im Irak nichts gebacken, wie um alles in der Welt wollen die den Iran auch noch kleinkriegen?


    Kein Mensch in den USA erwägt, in den Iran einzumarschieren. Darauf hat nach dem Irakkrieg nun wirklich keiner mehr große Lust.


    Aber die Anlagen lassen sich auch anders lahmlegen. Und das wird passieren, wenn der Iran nicht einlenkt.

    Der Iran wird sich an seinen Atomanlagen nicht mehr lange erfreuen können, wenn er so weitermacht. Das werden weder Israel noch die USA zulassen. Und in unserem Interesse ist es sicher auch, wenn die Mullahs nicht über die A-Bombe verfügen.

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    Original von Alexx61
    Was meint ihr, ist es gerechtfertigt, dass Mitglieder des Bundestages ihre Einkommen offenlegen sollen?


    Absolut, ja. In Ländern wie Großbritannien, Italien und den USA ist das absolut üblich. In Italien wird z.B. sogar die Steuererklärung veröffentlicht, in den USA auch sämtliche Angaben des Ehepartners.

    Hallo Oryx,
    na siehste, kaum hast Du mal eine Mütze Schlaf genommen, sind wir wieder einer Meinung. In puncto Kleidung: Völlig d'accord. Die lokale Bevölkerung weiß natürlich immer am besten, wie sie mit dem Klima umgeht - aber der Einfluss von Kultur, Zivilisation, Religion ändert das entsprechend.


    Kleiner Abschweif ins Off Topic: Die traditionelle indische Bekleidung (die auch heute noch fast alle Frauen tragen) hat deshalb dazu geführt, dass es in fast jedem Bollywoodstreifen die berühmte "wet sari" Szene gibt, sexuell so ziemlich das drastischste, was man sich visuell erlauben darf. Kürzlich gab es eine längere Debatte um die Kleidung einer sehr guten indischen Tennisspielerin, die als anstößig empfunden wurde. Das ist ein Phänomen, was sich durch alle Kulturkreise zieht.


    Auch zu Deinen Ausführungen zum Papst: Zustimmung. Ich halte die Rede für richtig und auch klug gewählt. Sie kommt außerdem genau zum richtigen Zeitpunkt.


    Im heutigen Tagesspiegel gab es dazu einen sehr guten Kommentar auf Seite 1 mit dem Tenor: Wirklich gefährlich wird es erst dann, wenn in solchen Reden nur noch die political correctness dominiert.

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    Original von Oryx

    Ja, sicher, aber das ist meist auch klimatisch bedingt.


    Das stimmt nicht, Oryx. Das ist etwas kulturelles quer über den Erdball. Du bist doch ebenso wie ich schon a bisserl herumgekommen. Wie geht man beispielsweise im heißen Indien oder im tropischen Indonesien mit Nacktheit um? Das ist völlig verpönt, Hindus im einen, Moslems im anderen Falle.


    Der Papst hat sich tatsächlich nicht für seine Äußerungen selbst entschuldigt, was ein Grund dafür war, dass einige islamische Religionsführer wie z.B. die Moslembruderschaft in Ägypten nach wie vor auf einer Entschuldigung beharren.


    Schlaf Dich mal aus, Alter. ;-)

    Hallo Oryx,
    ich sagte ja schon, dass es zwei Seiten derselben Medaille gibt, Du beleuchtest aber nur die eine. Wenn eine dominierende Kultur in eine andere hereinbricht, wird sie diese immer mehr oder weniger stark beeinflussen - das hat nicht zwingend und nur ausschließlich mit der Religion zu tun.


    Ich wiederhole es nochmal: Ohne die Kirche wären in einigen Staaten Afrikas die Menschen ohne jede medizinische Versorgung und ohne Schulen. Ich hatte das Beispiel des Kongo genannt. Die ersten fremden Kulturen, die in den Kongo eindrangen, waren übrigens Araber, die den Sklavenhandel einführten - zuerst für sich selbst, später dann für die Portugiesen und Belgier, die die Schwarzen weiterverkauften. Die Kirche war hier sicher interessiert daran, mehr Gläubige zu gewinnen, sie war aber bis heute der einzige Verbündete gegen die Ausbeuter Arabiens und Europas.


    Was Du über die Moslembruderschaft in Nordafrika schreibst, ist etwas anderes: Natürlich unterhalten die auch Krankenhäuser, aber nur für die eigene Bevölkerung.


    Das Problem mit der Nacktheit, das Du erwähnst, stimmt sicherlich - ist aber keine christliche Marotte, sondern das findest Du abseits von Naturvölkern in praktisch allen Kulturen und Religionen weltweit.


    Deinen Bemerkungen zum Papstzitat stimme ich zu. Ich halte es sogar für notwendig, dass er den Finger in die Wunde legt. Er hat sich im übrigen nicht für seine Bemerkung entschuldigt, Oryx, sondern die Reaktionen und Missverständnisse darauf bedauert. Das fand ich richtig.


    Aber es spielt ohnehin keine Rolle, was genau er sagt, weil manche Islamisten auf nichts anderes warten, als auf einen weiteren Zündfunken. Die Schlussfolgerung daraus darf aber nicht lauten, sich einschüchtern zu lassen.


    Die Bemerkung von Frau Fallaci finde ich etwas sehr pointiert und zu schwarz-weiss, aber das sollte sie wohl auch sein. Ihre Einschätzung der europäischen Regierungen teile ich allerdings. Waschlappen. Dass sie einfach nur zusahen, wie zum Beispiel dänische Botschaften in Beirut und Damaskus in Brand gesteckt wurden, war erbärmlich.

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    Original von Oryx
    Wieso kommen Missionare und meinen, dass ihr Glaube der einzig richtige ist, stecken Buschmänner in völlig unpraktische Kleidung und geben ihnen Regeln mit, die im Busch nicht viel nützen?


    Weil es Missionare sind - Du gibst Dir doch die Antwort schon selbst. Aber wenn wir schon bei Afrika sind, kannst Du Dir auch die andere Seite der Medaille ansehen. Kleines Beispiel: Im großen Kongo gibt es kein einziges Krankenhaus, das nicht von Katholiken betrieben wird. Ohne die Kirche wäre die medizinische Versorgung für die Bewohner des Kongo gar nicht vorhanden.