Beiträge von Mac P. Lorne

    Warum war es Richard wichtiger, ins Heilige Land zu ziehen, als in England für Recht und Ordnung zu sorgen? Vor allen Dingen, wenn er weiß, was sein Bruder vorhat....das verstehe ich nicht:gruebel

    Ich finde es total erstaunlich, wie sich diese Männerfreundschaft zwischen Robin und Richard entwickelt:thumbup:kann mir vorstellen, das das einigen ein Dorn im Auge ist....

    Sein Vater hatte sich verpflichtet, auf den Kreuzzug zu gehen (Gemeinschaftsprojekt des deutschen Kaisers Barbarossa, und des franz. und engl. Königs). Dann war er im Kampf gegen Richard gestorben. und der sah sich nun in der ungeliebten Pflicht.
    Eleonore führt das übrigens in Fenwick aus.:wave

    Über diese Brücke gehe ich nicht mit. Es tut mir leid - nein, tut es eigentlich nicht - ich kann an einem sadistischen Massenmörder und -vergewaltiger nichts positives finden, schlechte Kindheit hin oder her. Punkt.

    Geschichte ist kein wünsch dir was, und was ich oben geschildert habe, trifft auf John vollumfänglich zu.

    Wo W.L. Warren das her hat, weiß ich nicht, aber besserer Stratege als Richard? Das ist einfach lachhaft.

    Gegen Richard sah Saladin in Palästina keinen Stich und Philipp jagte er nach seiner Freilassung mit Fußtritten aus seinem Land, bis der nur noch rannte, rannte, rannte. Zweimal wäre er dabei fast ums Leben gekommen.

    Bis zu seinem Tod hatte Richard alle verlorenen Ländereien des angevinischen Reichs zurückerobert, John sie in fünf Jahren wieder verloren.

    Ähnliches ließe sich zu dem Vergleich mit dem jungen Henry II. sagen. Den Streit mit der Kirche nehme ich ihm nicht übel, aber auch da ist er eingeknickt und hat England dem Papst als Lehen übertragen.

    Dein Bemühen, in ihm etwas Gutes zu sehen in Ehren, aber hier ...

    Tja, bei mir muss es halt vorangehen. Ewig langes Ausschmücken ist nicht meins. :) Es war halt die Zeit des Alten vom Berge und Konrad von Montferrat ist ihnen zum Opfer gefallen. Die Sache mit Saladin stimmt übrigens, er hat einen weiten Bogen um ihre Festung geschlagen, nachdem ihm demonstriert wurde, dass selbst seine Leibwache mit Attentätern durchsetzt war.

    Auch S. 280 war ich verblüfft. Gehen die Farben der österreichischen Flagge auf diesen Moment zurück, als Leopold seinen blutigen Waffenrock auf eine Lanze spießt :wow!? Krass!


    Wenn man die Zustände in diesem Landstrich von damals mit heute vergleicht, scheint es manchmal, als hätte sich in mancher Hinsicht nicht viel geändert. "Sunniten, Schiiten, Ismailiten und wie sie alle heißen, bekämpfen einander mit Inbrunst..."(S. 285). Und die Assassinen könnte man mit den Islamisten vergleichen.

    Auf den Punkt gebracht.
    Es gibt sogar Politologen, die die heutige Situation in Palästina in nicht unwesentlichen Teilen auf die Pattsituation nach dem 3. Kreuzzug zurückführen.

    Etwas in der Schwebe zu belassen hat sich in der Geschichte aif lange Zeit gesehen noch nie bewährt.

    Dass in einer Robin-Hood-Geschichte Richard als edel und John als das Gegenteil gezeichnet wird, kann ich gut verstehen. So weit ich weiß, muss man John aber etwas differenzierter sehen, aber vielleicht kommt das ja noch. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er wirklich so dumm gewesen sein kann, Marian so zu bedrängen. Ihre Reaktion ist verständlich, aber vielleicht auch etwas unklug - nun, keiner konnte wissen, dass Richards Herrschaft nicht so lange dauern würde, wie man hoffen konnte. Ein bisschen kann ich auch John verstehen, schon als Nachfolger seines Vaters gehandelt und als jüngster Sohn sowieso am Rande stehend. Ich hätte mir seine Charakterisierung dennoch etwas differenzierter gewünscht.

    John kann man nicht differenziert, geschweige denn positiv betrachten. Das wäre, als wenn man sagen würde, alles an den Nazis war ja auch nicht schlecht, schließlich haben sie die Autobahnen gebaut.

    Historisch belegt ist:
    - Er ließ die Frauen und Kinder seiner Feinde - und um ihn als Feind zu haben, dazu gehörte nicht viel - in Kerker werfen und verhungern.

    - Wenn er seine Vasallen beehrte, war das Land anschließend leer gefressen und verwüstet, der Besuchte am Bettelstab

    - Er verlangte, dass die Frauen und Töchter seiner Vasallen ihm zu Willen waren. Willfährige Adelige legten sie ihm selbst ins Bett, wo das nicht der Fall war, nahm er sie sich. Etliche begingen danach Selbstmord, so wie die Frau von William Marshal dem Jüngeren.

    - Für seine Prunksucht verschleuderte er Unsummen und brachte das Land, dass schon für Richards Lösegeld hatte Bluten müssen, endgültig an den Bettelstab.

    Das alles führte zum Aufstand, dem ersten Krieg der Barone, in dem John mit unglaublicher Brutalität gegen sein eigenes Volk vorging. In Frankreich war er durch seine Feigheit und Unfähigkeit völlig erfolglos und verlor große Teile des angevinischen Reiches an Philipp. Seinen Verbündeten, Kaiser Otto, ließ er schnöde im Stich. Das alles brachte ihm den Beinamen König Weichschwert ein.

    Nicht 100% gesichert, aber nach Zeugenaussage von Hubert de Burgh sehr wahrscheinlich ist, dass er seinen Neffen Arthur von der Bretagne eigenhändig umbrachte, nach dem er ihn zuvor kastriert und geblendet hatte. Nach de Burghs Aussage hatten sich alle anderen geweigert, die Tat an dem Jungen, den Richard auf Sizilien als seinen Nachfolger benannt hatte, auszuführen.

    Noch nicht einmal aufführen will ich hier den Verrat an seinem Bruder während dessen Gefangenschaft.

    Nenne mir einer positive Eigenschaften von John, ich habe trotz intensivster Recherche keine Gefunden. Historiker führen seinen miesen Charakter auf die Trennung von seiner Mutter in jungen Jahren und sein verwahrloses Aufwachsen am Hof seines Vaters zurück. Später auf seine sich häufenden Misserfolge.

    Wenn man überhaupt etwas Gutes über ihn sagen kann, dann vielleicht, dass durch ihn die Magna Carta, die erste moderne Verfassung zustande kam, die ihm die Barone abtrotzten, die aber für jeden freien Mann in England galt.

    Wie im PIRATEN dichte ich meinen Protas keine Eigenschaften an, die sie nicht hatten. Bei Drake wurde mir vorgeworfen, dass ihm alles glückte. War aber zwischen 1580 - 1588 so. Alles andere wäre Geschichtsfälschung gewesen.

    Ich werde John nicht positiv darstellen, nur weil der eine oder andere Leser es so möchte. Der war ein Mistschwein ausgemachter Güte und selbst für die damalige Zeit beispiellos.

    Bei historischen Personen muss man als Autor korrekt bleiben, diese Forderung habe ich an mich. Bei fiktiven Gestalten kann man da variieren. Deshalb ist ja Robin Hood auch kein strahlender Held ohne Fehl und Tadel. Aber dadurch wirst du ja mit ihm auch nicht warm. :)

    Eine schöne Episode, wie Robin dem König das Schwimmen beibringt.

    Bei der Geschichte mit dem Falken hat sich Richard wieder einmal nicht von seiner besten Seite gezeigt :grin. Ich nehme an, auch dieser Vorfall ist historisch belegt.

    Und eine filmreife Szene reiht sich an die andere, wie z.B. der Ritterschlag auf S. 178. Manchmal denke ich kurz, meine Güte, was für ein Pathos :). Aber andererseits finde ich es auch schön und berührend und insgesamt wohldosiert :-].

    Ab und an fällt mir eine kleine sprachliche Holprigkeit ins Auge, doch auch das tut dem Gesamtvergnügen keinen Abbruch.

    Richard war tatsächlich in Portofino, weil die dortige Kirche auf dem Felsen über dem Ort seinem Schutzpatron geweiht ist. Ein sehr schöner, schlichter und sehr alter Bau. Und dann ritt er mit nur einem Begleiter, dessen Name nicht überliefert ist, die Amalfiküste hinunter. So etwas liebe ich, da kann ich dann meine Protas einsetzen, ebenso wie bei der Erstürmung von Messina. Richard und Baudouin sind belegt, der dritte unbekannt. Und ja, die Geschichte mit dem Falken, den Richard stehlen wollte, was ihn fast das leben gekostet hätte, ist belegt.

    "Bei Gottes Beinen" - ist das ein überlieferter Ausspruch Richards? Was soll das überhaupt bedeuten?

    Moin, Moin und willkommen in der Runde. Ich hoffe, dich diesmal eher überzeugen zu können. Und ja, Robin ist überheblich, arrogant und selbstgerecht, eben kein strahlender Held, kein Ritter ohne Furcht und Tadel.

    "Bei Gottes Beinen" war tatsächlich Richards Lieblingsfluch. Warum ist allerdings nicht überliefert und alles andere Spekulation. Zu " beim Barte des Propheten kann ich allerdings nichts sagen.:wave

    Erstaunlich auch der Hinweis auf die dauernde Abwesenheit der Herrscher Englands. Ist ja klar, dass das zu Problemen führt. Auch die Herrscher scheinen das zu wissen, machen dann aber doch lieber in Eroberung, bringt ja auch mehr Ruhm ein. Wir kennen ja auch eher die Herrscher, die Kriege gewonnen haben, als jene, unter denen eine stabile Friedensphase geherrscht hat.

    Man darf dabei nicht vergessen, dass die Besitzungen der Könige von England seit Henry II. auf dem Festland wesentlich größer waren, als die in ihrem eigentlichen Königreich. Sie reichten von den Pyrenäen und wenigstens nominell dem Mittelmeer bis hoch an die Nordsee und nahmen den gesamten Westen Frankreichs - heute wäre es bis in die Mitte des Landes. Außerdem waren die Ländereien wesentlich reicher und von hier kam - das wird nur meist nicht erwähnt - auch der Großteil des Lösegeldes. Richard war nach seiner Freilassung den Rest seines Lebens damit beschäftigt diese Ländereien, die während seiner Gefangenschaft zum großen Teil verloren gegangen sind, wieder zurückzuerobern.

    Robin, Richard, Robert - da kann man schon mal durcheinander kommen:S


    Robin und der zukünftige König treffen aufeinander..bei den beiden Persönlichkeiten kann ich mir gut vorstellen, das sie in Zukunft oft aneinander rasseln8)

    Richard hat Robin ja keine wirkliche Wahl bei der Frage gelassen, ob er sich ihm bei den Kreuzzügen anschließen will..und auch Marian hat er mit der Traumhochzeit geködert..

    Mit was könnte man denn Frauen noch besser ködern?:) Ich lerne immer gern dazu.:D