Eben!
Etwas, dass sich zu erzählen lohnt.
Auch wenn es den einen oder anderen verstören wird und ich wahrscheinlich in Frankreich Einreiseverbot bekomme.
Beiträge von Mac P. Lorne
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Original von streifi
Vor allem Drakes dauerhaftes Glück und Geschick.Tja, das ist das Problem, wenn man über reale und nicht fiktive Gestalten schreibt.
Hätte ich einen Piraten erfunden, hätte er schon längst mal auf die Nase fallen müssen.
Aber so geht das leider nicht, ohne die Geschichte zu verfälschen.
Er hatte nun mal unbändiges Glück in seinem Leben bis ca. 1589.
Danach wurde es duster.
Als ich bei der geschätzten Kollegin fast die gleiche Szene gelesen habe, die auch bei mir vorkommt - ich schwör's, wir hatten keinerlei Kontakt und die Bücher sind völlig unabhängig von einander entstanden - habe ich auch die Luft angehalten.
Aber sie beschreibt es eben völlig richtig aus der Sicht eines loyalen Untergebenen, und ich aus der eines Mannes, der sich um Befehle einen Dreck geschert hat.
Das ging so lange gut, wie er Erfolg hatte.
Den hat Elizabeth nun einmal verlangt, so wie ein paar hundert Jahre später auch Friedrich II., der von seinen Generälen Fortune forderte, sonst waren sie ganz schnell Kanonenfutter.
Aber da das nun mal so war, erntete Drake das Lächeln der Queen und Borough marschierte zumindest vorübergehend in den Tower.
Das wird später noch viel krasser, verlass dich drauf. -
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Original von Büchersally
Du schreibst nicht mal, bis wann wir uns gedulden muessen?!Nach fuenf Englandromanen waere ja eigentlich mal ein Genrewechsel drin. Nee, lass mal.
Hab' ich doch, in einem Jahr.
Von mir aus gern nächstes Jahr, gleiche Zeit, gleicher Ort (aber alles noch unter einem gewissen Vorbehalt).
Und nein, kein Genre-Wechsel, nur 150 Jahre vorher. -
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Original von Lumos
Ich mach doch dauernd die Werbung, möchtest du mir durch die Blume mitteilen, dass ich mich besser mit dem Piraten beschäftigen sollte :lache?Um Gottes willen!
Du darfst das, aber bei mir hätte das sicher ein "Geschmäckle". -
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Original von Lumos
Mac, :help.Ich weiß nicht, ob ich hier in dieser Leserunde etwas über die "Löwen" sagen sollte.
Das sähe mir irgendwie nach Werbung aus, und schließlich geht es ja um den "Piraten".
Wer aber näheres wissen will, braucht nur einmal auf meine Homepage nachzuschauen. -
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Original von Lumos
Elizabeth kommt nicht besonders gut weg, finde ich. Sie wirkt auf mich reichlich schrill, eine alternde Diva eben.
Ich mag sie wirklich, aber du hast ganz recht - auch wenn ich es vielleicht anders formuliert hätte - zu der Zeit war sie schon eine "alternde Diva".
Aber schauen wir uns doch mal die männlichen Pendants jener Zeit auf dem Thron an.
Da hätte ich mit Sicherheit am liebsten unter ihrer Herrschaft gelebt. -
Wenn ihr euch die Fragen gegenseitig beantwortet, habe ich ja gar nichts mehr zu tun.
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Original von streifi
Was wird denn der nächste Roman?Das darf ich noch nicht verraten. Aber so Gott will und alles wie geplant läuft, wird er in einem Jahr erscheinen.
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Original von Büchersally Ich erinnere mich noch gut, wie bei einem Vortrag in der National Portrait Gallery der Guide vor Drakes Bild stand und sinngemäß meinte, der sei nicht ohne. Sogar seinen besten Freund habe er köpfen lassen. Schon sah ihn die ganze Gruppe als kaltblütigen Piraten an.
War die Pfützenaktion von Walter Reileigh nicht ein Mythos?
Das Bild in der National Portrait Gallery ist nicht autorisiert, d.h., Drake hat dafür definitiv nicht Model gestanden. Es ist wahrscheinlich von jemandem in Auftrag gegeben worden, der ihm nicht gerade wohl wollte.
Das einzige Bild, das ihn nachweislich zeigt, hängt heute noch in Buckland Abbey. Eventuell gibt es noch eine Miniatur aus jungen Jahren, aber das ist so fraglich wie bei Mary.
Ich hab's auf meiner Facebook-Seite mal gepostet und nehme es zu Lesungen mit.Und zu Raleigh: die Legende lebt.
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Original von Johanna
In diesem Abschnitt oder im gesamten Buch?
Ich kenn den Film ja fast auswendig, wie eigentlch fast alle Errol Flynn FilmeAb und zu im Buch. Nur ein Wort. Mal sehen, ob du es findest.
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Original von LauraJane
Ich beginne langsam an seiner Existenz zu zweifeln. War er wirklich so? Er scheint mir eher aus dem Märchenbuch entsprungen.Tja, manchmal habe ich mich das auch gefragt.
Ein Mann, der aus ärmlichsten Verhältnissen stammt, ein Schiff um die ganze Welt führt, nebenbei 4700 % Gewinn für seine Aktionäre mitbringt, von Freund und Feind - nachweislich! - hoch geachtet war, sich zumindest nach seinen Sklavenfahrten den Cimarrones gegenüber anständig verhalten hat, bei dem die Matrosen Schlange standen, wenn es hieß, es geht wieder auf große Fahrt - kann es so einen Mann geben?
Die Erkenntnis, die ich im Laufe vieler Jahre gewonnen habe, lautet: Ja, offenbar.
Was ihm an negativen Seiten angedichtet wurde, stammt meist von Leuten, die sich von ihm brüskiert fühlten. Von Männern aus dem Adel, die es nicht verwinden konnten, dass da ein "Emporkömmling" an ihnen mit geschwellten Segeln vorbeizog.
Natürlich war er das - ein Emporkömmling. Aber kann man das negativ sehen? Früher verlangte die Kirche, dass jeder auf dem Platz zu bleiben hatte, den Gott ihm zugewiesen hatte. Mich interessieren immer diejenigen, die das nicht getan haben.
Sicher empfanden die Hofschranzen Elizabeths ihn als arrogant. Kann ja gar nicht anders sein. Aber ich denke, er hat drauf gepiffen. Und recht hatte er.
Irgendwie fühlte ich mich bei meinen Recherchen immer an einen Mann unserer Zeit erinnert, dem man ähnliches nachsagen könnte - an Bill Gates.
Neue Wege gehen, sich nicht ducken, sich aus kleinen Verhältnissen nach oben arbeiten, dabei auch - zugegeben - seine Ellenbogen gebrauchen.
Mag nicht jedem gefallen, ist aber nun mal so.
Die Leute, die mit ihm auf der großen Reise waren, waren anschließend alle reich. So wie die, die Microsoftaktien am Anfang erworben haben (ich leider nicht :grin).
Jede Zeit hat und braucht ihre Helden.
Mag seine nachgewiesene Menschlichkeit Berechnung gewesen sein. Auf alle Fälle hat er niemanden - außer Doughty - unberechtigt über die Klinge springen lassen. Und dafür musste es einen Grund geben.
Aber ansonsten konnte ich kein einziges Dokument finden, keinen Beleg dafür, dass Drake geizig, seinen Männern gegenüber abgehoben oder sonst wie verabscheuungswürdig gewesen wäre.
Ein Beispiel: auf allen Schiffen mussten die Matrosen und Unteroffiziere ihre Mützen abnehmen, wenn sie mit dem Captain sprachen. Auf der Golden Hind und der Revenge, war das strikt untersagt.
Alle Gentlemen, die sich als Passagiere an der Weltumseglung beteiligten, mussten bei Segelmanövern mit anpacken, Pumpen bedienen und in Ruderbooten pullen. Das ihnen das nicht gepasst hat, ist nachvollziehbar.
Drake war ein Pirat. das hat er nie bestritten. Auf Beute, Ruhm und Ehre aus.
Ich kann's ihm nicht verdenken. -
Natürlich beantworte ich gern alle Fragen und freue mich über euer Interesse!
Soll ich mal gestehen, wann ich das erste Mal über Drake geschrieben habe?
Vor 41 Jahren während dem Abi!
Damals eine Kurzgeschichte mit dem Titel "Um die Kaperbriefe".
Ist leider nie veröffentlicht worden, aber das handschriftliche Manuskript habe ich noch.
Seither hat mich das Thema nicht losgelassen, und ich kann mittlerweile auf 4 1/2 Laufmeter Literatur dazu zurückgreifen.
Aber wie das so ist, wenn man etwas beendet hat - man wendet sich neuen Zielen zu, und mit dem Roman ist dieser Lebensabschnitt nun irgendwie zu Ende.
Aber da ich heute vom Verlag den ersten Cover-Entwurf für den nächsten Roman bekommen habe ...Huntingdon und Devon liegen recht weit auseinander.
Ich konnte mir einfach nicht den Bezug zu meinen anderen Romanen verkneifen.Über die Zollformalitäten in Venedig im 16. Jahrhundert kann man sich in alten Chroniken und ihren Übersetzungen informieren.
Das war nicht weiter schwierig.
In der Serenissima wurde alles akribisch geregelt und unterlag strengsten Normen.
Das muss sich die EU in Brüssel irgendwie zum Vorbild genommen haben. -
Genau.
Die sogenannten Prigioni nuove wurden etwa zwischen 1560 und 1600 errichtet. Also können sie zu Drakes Zeit eine Baustelle gewesen sein.
Und das man sie mit dem Dogenpalast und den dort nach wie vor befindlichen Zellen verbunden hat, war natürlich einleuchtend. Die Brücke wurde laut Information des Führers durch die "geheimen Gänge" etwa 1602 fertiggestellt.
Den Namen "Seufzerbrücke" erhielt sie allerdings erst später. -
Ich sollte vielleicht einmal etwas zu den öfters angesprochenen Fachbegriffen sagen.
In meinen Romanen bemühe ich mich immer um größtmögliche Authentizität.
Für das vorliegende Buch habe ich sogar den Segelschein gemacht.
Ich kann einfach die Seeleute nicht wie die Landratten sprechen lassen, das wäre völlig daneben.Wie akribisch das teilweise verfolgt wird, möchte ich einmal an einem Beispiel schildern.
In "Das Blut des Löwen" lasse ich eine Kogge zwischen den Scilly-Inseln und Land's End durchsegeln.
Prompt wurde mir das angekreidet, weil es da zu viele Untiefen gibt und Tiefwassersegler immer einen großen Bogen um diese Gewässer gemacht haben.Nehmt's bitte gelassen. Niemand wird euch die Wanten hoch zum Eselshaupt des Fockmastes schicken.
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Original von Luckynils
Ob Drake wirklich was mit Queen Lizzy hatte??Warte bis zum Nachwort.
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Jetzt ging es auf einmal doch!
Ich verstehe diesen schwarzen Kasten einfach nicht!
Das ist vermutlich Mary Drake auf einer Miniatur.
Nur, damit ihr mal ein Bild vor Augen habt.Viel Vergnügen weiterhin, euer Mac.
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Original von Büchersally
Aber ich denke, dass dieser rotgesichtige Hitzkopf vermutlich auch wirklich tief getroffen war.Ich wäre es auch, aber ich bin auch 35 Jahre verheiratet (jetzt stellt euch bitte keinen weißhaarigen, alten Knochen vor).
Leider bekomme ich es nicht hin, hier ein Bild von (vermutlich) Mary Drake zu posten. Ich mach's auf meiner facebookseite, schaut doch dort einmal vorbei.
https://www.facebook.com/Mac-P-Lorne-645863298831829/
@streife: Dem spanischen Kapitän begegnest du noch einmal, den gab es wirklich. Ebenso wie den Admiral, der sich später gemausert hat.
Aber mehr verrate ich nicht.Ich freue mich sehr über euer Feedback und habe richtig Herzklopfen, wenn ich die Seite öffne.
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Tja, "Der Herr der sieben Meere"!
Wir haben offenbar die gleichen Filme gesehen.
Einen Bezug gibt es dazu.
Mal sehen, wer ihn erkennt. -
Kein Problem!
Ich erzähle euch einmal ganz am Ende, was mir für ein Fauxpas unterlaufen ist.Viele Grüße, euer Mac.
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Besserwissermodus an:
1560 und 1580, sorry. Besserwissermodus aus.
Über Drakes Zeit bis zum Ende der Weltumseglung ist schon sehr viel geschrieben worden, darum habe ich mir das geschenkt und greife nur in Rückblenden darauf zurück.
Und die Verbindung im Prolog zu den "Löwen" konnte ich mir einfach nicht verkneifen.Weiterhin viel Vergnügen, Mac.