Das Problem mit historisch belegten Personen ist einfach, dass man mit ihnen nicht ganz so verfahren kann, wie man will.
Auch beim PIRATEN wurde mir angekreidet, dass für Drake alles einfach zu glatt lief.
Das Problem war aber, dass er in der Zeit, die ich geschildert habe, einfach einen "run" hatte, wie wir heute sagen würden.
Ihm gelang einfach alles, was er anpackte und dazu kam noch eine Unmenge pures Glück.
Das nicht so darzustellen, wäre einfach Geschichtsverfälschung gewesen.
Ähnlich erging es mir bei den Recherchen zu John Holland.
Da blieb mir manchmal der Mund offen stehen und etliche seiner militärischen Aufträge, die er noch dazu mit Bravour meisterte, waren schlicht kaum nachzuvollziehen.
Er war ja bei Azincourt noch recht jung, trotzdem ernannte ihn Henry V. kurz darauf zum Befehlshaber der Kanalflotte und der Sieg vor Harfleur - obwohl er ja eigentlich eine Landratte war - in erster Linie sein Verdienst.
Auch dass er das alleinige Kommando auf dem linken Ufer der Seine erhielt - sehr schön dargestellt im Tour Jehanne d'Arc im Rouen - war für mich kaum nachvollziehbar.
Nicht ich habe ihn überhöht, sondern dass hat Henry schon höchstselbst getan.
Was soll ich dagegen tun?
Und das die Franzosen, die sich den Engländern bei Azincourt entgegenstellten, vor Überheblichkeit kaum laufen konnten, nun mal eine hist. belegte Tatsache. Auch, dass sich Charles VII. mit ein paar ganz üblen Gestalten zusammengetan hat. Ich verweise in dem Zusammenhang mal auf das Nachwort.
Mit wäre es manchmal auch lieber, es gäbe bei meinen Protagonisten mehr Höhen und Tiefen, aber wenn das offenbar nicht der Fall ist, erfinde ich auch keine.