Beiträge von Mac P. Lorne

    Jeden auf seine Art. :-)


    Drake ist - zumindest bis 1588 - so der Sunnyboy dem einfach alles gelingt.
    Schlechte Eigenschaften musste ich ihm regelrecht andichten, um ihn nicht gar zu strahlend dastehen zu lassen. Historiker tun sich da noch schwerer.
    Dem muss Fortuna wirklich ständig über die Schulter geschaut haben.
    Aber er konnte auch was, steuerte als Erster sein Schiff um die ganze Welt, brachte immense Beute heim und hatte den wesentlichen Anteil an der Vernichtung der Armada.


    John ist mehr der düstere Rächer, dessen Schicksal einen schon angreift und dessen Handlungen immer aus dem frühkindlichen Leben betrachtet werden müssen.
    Zwar letztlich auch sehr erfolgreich, kann man die Beiden nur schwer vergleichen.
    Sagen wir es einmal so: ich würde lieber mit Drake in die Karibik segeln (vielleicht nicht gerade jetzt :wow) als mit John gegen Jehanne Darc kämpfen. :grin


    Es ist historisch belegt, dass der Dauphin ins Exil gegangen wäre (Schottland und Portugal standen zur Wahl), hätte sich Orleans ergeben. Damit wäre der Krieg wohl beendet gewesen.
    Für mich ist nach wie vor unverständlich, wieso eine junge frau bewirken konnte, was all den erfahrenen Haudegen nicht gelang.
    So wie sie es angepackt hat, hätte es auch jedem von ihnen gelingen können, den die französischen Truppen in Orleans waren denen der Engländer haushoch überlegen und konnten vor allem gezielt eingesetzt werden.
    Aber wie in der Schlacht der Heringe scheiterten sie ständig.
    Bis Jehanne Darc kam ...
    Als Jehannes Brüder vom Ruhm ihrer Schwester hörten, waren sie nicht zu halten. Wie es da in dem Vater ausgesehen hat, möchte ich mir gar nicht vorstellen.
    Ihre Mutter hingegen hat sie darin bestärkt, sich dem Dauphin anzuschließen.
    Auch hier fehlt mir jedes Verständnis.
    Aber es ist ja noch gar nicht so lange her, dass Mütter und Frauen ihre Männer "frohen Herzens" verabschiedet haben, wenn sie für Kaiser, Gott und Vaterland in den Krieg zogen.
    Selbst meine Großmutter hat noch zugegeben, dass sie immer stolz war, ihren Mann in Uniform zu sehen.
    Es fällt mir wirklich schwer, das nachzuvollziehen, aber man muss es vielleicht aus der Zeit heraus sehen.

    Zitat

    Original von maikaefer
    Du bist der Boss (und vermutlich ebenfalls ein Fan von "Der Mann, der Liberty Valance erschoss" :lache), aber der Duke ist mir zu kompakt, zu breitschultrig, John habe ich eher eine Idee schmaler vor Augen. Obwohl... wenn ich jetzt so darüber nachdenke... als Bogenschütze sollte John eigentlich auch recht kräftige Schulter- und Armmuskeln haben. Aber ehe mir jetzt Wrestling- und Sumoleute vor dem geistigen Auge herumtänzeln, denke ich lieber wieder an Jimmy! :lache
    :wave


    Genau das ist das Problem.
    An Skeletten von Bogenschützen hat man festgestellt, dass die Knochen im Schulter und Armbereich verformt und außergewöhnlich stark waren, so dass große Muskelmengen daran Platz hatten.
    Jimmy Stewart - so gern ich ihn mag - wäre da zu schmal.
    Sieh dir mal den jungen Duke in Red River an (die Szenen vor dem Viehtrieb).
    Das würde eher passen. :lache :wave

    Zitat

    Original von maikaefer


    You made my day (oder night, wie man will! :lache), mir ging es ganz genau so!
    Der junge John Holland hatte in meinem Kopfkino auch stets ein wenig vom jungen James Stewart! :lache
    :wave


    Brüder und Schwestern im Geiste!
    Ich dachte eher an den Duke! (Aber ich denke sowieso immer an den Duke :grin )

    Zitat

    Original von Johanna


    Da wird an den beiden dargestellt, was wohl auch das ganze Land betroffen hat.
    Die einen wollen nur Frieden und sich mit Henry arrrangieren, die anderen beharren darauf, daß nur Charles als Franzose König der Franzosen sein darf.


    Das freut mich sehr, denn genau so habe ich es darstellen wollen. :-)

    Zitat

    Original von Wannerl07
    Mir hat die Anspielung von der Äbtissin gefallen über den früheren Graf von Huntingdon, ein Gefolgsmann von Richard Löwenherz.


    Außerdem denkt John in diesem Abschnitt er sei mittlerweile in die Jahre gekommen. Er müsste zum Zeitpunkt seiner Gefangenschaft ca. 26 -27 Jahr alt gewesen sein. Wenn ich richtig gerechnet habe.


    Galt das damals als alt?


    Solche kleinen Bonmots, die nur diejenigen verstehen, die auch meine anderen Bücher kennen, kann ich mir nur schwer verkneifen. :grin


    Vielleicht noch nicht richtig alt, aber mit kaputtem Knie und nach knapp zwei Jahren Gefangenschaft, da kann man sich schon so fühlen, oder?

    Zitat

    Original von wampy
    Die Beschreibung der Belagerung von Orleans hat was komisches. Da bricht ein Heer unbemerkt aus und kommt ebenso unbemerkt zurück. Da soll einer den Sinn entdecken.
    Jehanne Darc ist zur jungen Frau geworden und kann mit Heiligen sprechen.


    Was glaubst du, wie ich gestaunt habe, als ich in Orleans eine Darstellung der Belagerung gesehen habe und erfuhr, dass die Belagerten immer und zu jeder Zeit den Belagerern zahlenmäßig weit überlegen waren.
    Ihnen fehlte nur ein Anführer, und der kam ja dann in Gestalt einer Jungfrau. :grin
    Im Ernst, es ist eigentlich unvorstellbar, wie "deppert" sich die Franzosen bis zu Jehanne Darcs Eintreffen verhalten haben.
    Die "Schlacht der Heringe" ist übrigens genau so belegt, wie ich sie geschildert habe.

    Zitat

    Original von Susannah


    Was ich ein bisschen schade fand war, dass man von Johns Zeit in Holland, vor allem von seinem Weg, bei den Walisern anerkannt zu werden, nicht viel gelesen hat. War das von Anfang an so geplant, Mac, oder ist das der Schere zum Opfer gefallen?


    Das Problem ist, dass Autoren wie ich von den Verlagen Seitenvorgaben bekommen.
    Das darf man nicht falsch verstehen. Jede Seite kostet Geld. Nicht nur Druckfarbe und Papier, sondern auch Lektorat, Korrektorat etc.
    Und der Verlag weiß ja nicht, ob das Buch überhaupt jemand lesen will oder ob er die gesamte Auflage einstampfen darf.
    Ich halte mich nun nicht sklavisch daran, aber ganz ignorieren darf man das auch nicht. Schließlich will ich euch ja auch weiterhin mit Lesestoff versorgen. :-)
    Beim PIRATEN sollte ich ca. 100 Seiten kürzen.
    Ich habe eine Schlacht herausgenommen, da die um Cartagena ähnlich der um Santo Domingo war, aber mich ansonsten geweigert.
    Haben sie dann auch so gelassen, und da das Buch ja auch recht erfolgreich war, geschluckt.
    Beim BOGENSCHÜTZEN durfte ich jetzt schon etwas weiter ausholen, aber eben auch nicht grenzenlos.
    Und da muss man sich dann irgendwann entscheiden: Geschichte oder Geschichten. :-)
    Da ich im übrigen die Privatangelegenheiten von John Holland komplett hätte erfinden müssen, denn darüber ist so gut wie gar nichts bekannt, habe ich mich lieber für ersteres entschieden.
    Aber wer weiß, wenn ihr weiter fleißig die Werbetrommel rührt und sich von mal zu mal mehr Bücher verkaufen, bekomme ich vielleicht doch noch mein 1000 - 1200 Seiten Heldenepos.
    An mir soll's nicht liegen.

    Das freut mich wirklich sehr!

    Im übrigen gab es tatsächlich mal eine Geschichtsfrage bei Jauch (ich glaube bei 125 000 €) die mich aus dem Sessel gerissen hat.
    Wer befehligte die englische Flotte in der Schlacht gegen die spanische Armada?
    Sir John Hawkins, Sir Francis Drake, Sir Charles Howard oder Sir Walter Raleigh.
    Hättet ihr's gewusst? Der Kandidat hat es vergeigt, und ich war dem Herzstillstand nahe. :cry


    PS: Ich habe leider keine Ahnung, wie man im Text Antworten in den Zitaten hervorhebt. :-(
    ich hoffe, du kannst mit den Einschüben trotzdem etwas anfangen. :-) :wave

    Zitat

    Original von Luckynils
    Die Gegend oben in der Normandie Ètretat, Fècamp etc. ist wirklich ein Traum!! Landschaftlich wunderschön und Geschichte pur! Als ich in Paris gewohnt habe, sind wir am Wochenende oft dort gewesen. Es ist auf jeden Fall eine Reise wert!! :wave


    Kein Einspruch, Euer Ehren! :-] Das kann ich nur bestätigen.