Huhu Andromeda:
Fachkundige, nachvollziehbare Kritik ist etwas Wertvolles. Es gefällt mir, wenn kreative Arbeit aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird, denn so kann die eigene Wahrnehmung geschärft und ergänzt werden. Man kann etwas lernen und sich angespornt fühlen. Das ist doch wunderbar.
Nicht nur das Geschichten-Schreiben will gelernt und geübt werden. Auch beim Kritisieren fällt kein Meister vom Himmel. Es geht auch nicht um „weichgespült“ oder „Nur die Harten komm´ in´ Garten!“ sondern – wenn ich vom Wettbewerbsteilnehmer Kompetenz und Hingabe an die Arbeit erwarte – um die gleiche Einstellung beim Kritiker.
An diesem Wettbewerb hier – der in der Fachsprache als „niederschwelliges Angebot“ bezeichnet wird, denn die Zugangskriterien sind einfach – beteiligen Leute, die Spaß haben am Schreiben und die es lieben, diesen Spaß mit anderen zu teilen. Leute mit sehr unterschiedlichen fachlichen Voraussetzungen, was das Schreiben angeht. Welche, die schon fortgeschritten sind und welche, die erst anfangen. Begabte und weniger begabte. Die schreiben los und haben Spaß und sind gespannt, wie die anderen sich dem gestellten Thema annähern.
Wie will ich die unterschiedlichen Arbeitsergebnisse angemessen kritisieren? Anhand von Defiziten wie in unserem Schul- oder Gesundheitssystem? Anhand von Stärken, um zu ermutigen? Was will ich mit meiner Kritik erreichen? Selektion? Ausgrenzung? Motivation, sich zu verbessern und weiter zu machen?
Echte Kreativität, der Haken, an dem ich als Schreibende hänge und der mich anzieht wie Honig, nimmt für mich ihren Anfang in einer Atmosphäre von Inspiration, dem antiken „Kuss der Muse“ ... alleine oder im Verbund mit ähnlich empfindenden Menschen.
Auch die „echten“ Künstler haben sich schon immer versammelt, einander Ausschnitte von Arbeiten vorgelesen und sich gegenseitig inspiriert und kritisiert in gegenseitiger Achtung. Sie haben sich auch gestritten, um Worte gerungen, sich aufgeregt über Standpunkte. So wie die Inklings, denen Tolkien, Prof. C.S. Lewis und andere Schriftsteller und Fans angehörten. Oder die Worpsweder Künstler im bildnerischen Bereich. Oder die Maler der „Brücke“. Oder die Musiker, die ich kennenlernen durfte und zu denen ich gehöre.
Dieser feine, kleine Wettbewerb, der voll Engagement von den Moderatorinnen betreut wird, ist aus meiner Perspektive eine sehr schätzenswerte Chance, die eigene Begeisterung für das Schreiben mit anderen zu teilen und dadurch bereichert zu werden. Er sollte gehegt, gepflegt und wertgeschätzt werden.
Isch habe fettisch (in dieser Diskussion)
Eure Holle