Nachdem mir die beiden Aralorn-Bücher der Autorin so gut gefallen hatten, wollte ich danach auch die beiden Bänden "Rialla" und "Shamera" lesen, die ebenfalls zur Sianim-Reihe gehören und zeitlich gesehen einige Jahre nach den Geschehnissen der Vorgängerbücher spielen.
Während "Rialla" mich leider eher enttäuscht hat (was hautptsächlich an den flachen Charakteren lag), hat mir der Roman um die junge Magierin Shamera dann deutlich besser gefallen (wenn auch nicht so gut wie die Bücher über Aralorn ;-)).
Ich mochte den Humor, mit dem Shamera als Protagonistin ausgestattet war und ihre Selbstironie sehr gerne. Ihre Dialoge mit Kerim waren oft zum Schießen
Insgesamt betrachtet emfand ich sie als eher ungewöhnliche Heldin (ihre Verhaltenweisen, ihre Vergangenheit). Eine gelungene Abwechslung zu den weiblichen Hauptpersonen anderer Titel aus dem Genre.
Kerim erschien mir im Vergleich zu Shamera als Charakter dagegen leider flacher, es fehlte an Ecken und Kanten bei ihm, stattdessen wurde er zu perfekt dargestellt. Dafür fand ich einige der Nebencharaktere gut dargestellt.
Die Handlung war relativ spannungsorientiert. Die Auflösung am Ende war überraschend, aber meiner Meinung nach auch etwas zu plötzlich, ich hätte mir hier noch genauere Erklärungen gewünscht.
Patricia Briggs Schreibstil war hier ebenso wie in den anderen Romanen, die ich von ihr gelesen habe, angenehm flüssig und bildhaft.
Insgesamt ein gut unterhaltender Fantasy-Roman. Nicht zu vergleichen mit z.B. der Komplexität von Rothfuss, aber durch die tolle Heldin und die Dialoge waren es nichts destotrotz für mich ein paar schöne Lesestunden. Ich vergebe 7 von 10 Punkten .