Sehr gerne geschehen.
Ich könnte mir denken, dass der General es gar nicht so eilig hat, seinen ältesten Sohn zu verheiraten, weil das hieße, dass er dann ihm und seiner Auserwählten mit zu erwartenden Nacherben das Hauptvermögen überlassen und sich auf ein Altenteil zurückziehen müsste. Dafür ist er viel zu gern selber Schlossherr und Gutsbesitzer. Seine Frauenverachtung hat er aber auf diesen Sohn leider schon übertragen.
Ich stimme Dir völlig zu, Tante Li. Zudem ist der älteste Sohn ja abgesichert. Er erbt einmal Northanger Abbey. Der jüngere Sohn hingegen geht leer aus (wie alle jüngeren Kinder). Deshalb ist der General erpicht darauf, dessen Situation zu verbessern. Wobei seine Methoden mehr als fraglich sind.
Ich schreib mal lieber auch hier über den General, im Abschnitt vorher könnte sonst schon spoilern.
Ich auch nicht. Die Sache mit dem Rauswurf wird ja geklärt, die finde ich ja noch einigermaßen stimmig (wobei es auch schon fraglich ist, warum sich jemand in seiner Stellung hinreißen lässt, so extrem unhöflich zu sein - wo doch Höflichkeit in der Zeit alles bedeutete). Aber vorher? Die Erklärung, er wolle sie für seinen Sohn beeindrucken
Der Rauswurf von Catherine ist eine Ungeheuerlichkeit, die wir heute nicht mehr nachvollziehen können. Das hat nichts mit fehlendem Anstand oder mangelnder Höflichkeit zu tun. Eine unverheiratete, junge Frau ohne Schutz im wahrsten Sinne des Wortes auf die Straße zu werfen und ihrem Schicksal zu überlassen, das ist skandalös! Was hätte nicht alles passieren können.
Ich brauche aber die Liebesgeschichte dahinter, und das nicht nur mit solchen Worten wie: „Ich überlasse es dem Leser ...“ Ein bisschen mehr Romantik wäre schön gewesen. Im Grunde genommen endete das Buch dann doch irgendwie in dieser rosaroten Wolke, weil der Leser ja ein Happyend möchte. Vielleicht kann ich diesbezüglich einmal eine Frage stellen: War es damals so üblich, dass es ein Happyend gab ?
In der Tat schreibt Jane Austen eigentlich keine Liebesromane, sondern Gesellschaftsromane. Daher ist sie auch nicht an Heiratsanträgen etc. interessiert, es sei denn, die junge Dame lehnt einen solchen ab. Dann weiß sie, ausführlich zu berichten. Da denke ich natürlich an Stolz und Vorurteil!